Hells Angels gegen Bandidos Berner Rockerprozess geht in nächste Runde – Polizei gewarnt

zc, sda

27.1.2025 - 05:33

Polizisten stellen sich nahe des Gerichtsgebäudes in Bern zwischen die Mitglieder der Hells Angels (im Bild) und Bandidos (nicht im Bild), um während des Prozesses im Mai 2022 eine Konfrontation zu verhindern.
Polizisten stellen sich nahe des Gerichtsgebäudes in Bern zwischen die Mitglieder der Hells Angels (im Bild) und Bandidos (nicht im Bild), um während des Prozesses im Mai 2022 eine Konfrontation zu verhindern.
Bild: Keystone/Stringer

Der Berner Rockerprozess geht vor dem Obergericht weiter. Dieses überprüft ab Montag die Urteile gegen acht Mitglieder verfeindeter Banden, die sich 2019 eine blutige Auseinandersetzung geliefert hatten.

Keystone-SDA, zc, sda

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  • Das Berner Obergericht überprüft ab Montag die Urteile gegen acht Mitglieder verfeindeter Rockerbanden, die sich 2019 eine blutige Auseinandersetzung geliefert hatten.
  • Der Berufungsprozess im Berner Amthaus findet unter massiven Sicherheitsvorkehrungen statt.
  • Die meisten Polizeiwachen im Kanton Bern bleiben geschlossen, damit genügend Sicherheitskräfte vor Ort sein können.
  • Ein 37-jähriger Schweizer wurde 2022 zu acht Jahren Freiheitsstrafe wegen versuchter vorsätzlicher Tötung verurteilt.

Der Berufungsprozess im Berner Amthaus findet unter massiven Sicherheitsvorkehrungen statt. Die meisten Polizeiwachen im Kanton Bern bleiben geschlossen, damit genügend Sicherheitskräfte vor Ort sein können.

Zum Auftakt des erstinstanzlichen Prozesses kamen im Mai 2022 rund 200 Mitglieder der verfeindeten Motorradclubs Hells Angels und Bandidos nach Bern. Vor dem Amthaus lieferten sie sich Scharmützel. Die Polizei setzte Gummischrot und Wasserwerfer ein, um die beiden Lager voneinander fernzuhalten.

Das Regionalgericht verhängte zum Teil hohe Strafen. Ein 37-jähriger Schweizer wurde zu acht Jahren Freiheitsstrafe wegen versuchter vorsätzlicher Tötung verurteilt. Er soll bei der Fehde 2019 in Belp mit einer durchgeladenen Pistole einem Gegner auf den Kopf geschlagen haben. Durch einen Schuss aus der Pistole wurde ein weiterer Mann verletzt.

Schütze akzeptiert Urteil

Insgesamt wurden 17 Rocker verurteilt. Viele kamen mit bedingten Freiheitsstrafen davon. Insgesamt acht Verurteilte haben das Urteil weitergezogen und stehen nun vor dem Obergericht. Darunter sind zwei Hells Angels und sechs Bandidos, wie die Berner Tamedia-Zeitungen berichteten.

Der Schütze von Belp hat das Urteil akzeptiert. Vor Obergericht steht aber ein weiterer Bandido, der zu einer unbedingten Freiheitsstrafe von dreieinhalb Jahren und Landesverweis verurteilt wurde. Laut Urteil schlug der Österreicher einem gegnerischen Rocker mit einem massiven Elektrokabel heftig auf den Kopf.

Blutiger Streit

Hintergrund des Streits vom Mai 2019 war, dass die im Ausland aktiven Bandidos in der Schweiz einen Ableger gründen wollten. Das passte den Platzhirschen – den Hells Angels – nicht. Zusammen mit den befreundeten Berner Broncos wollten sie die Bandidos mit Gewalt vertreiben.

Zur Auseinandersetzung kam es in Belp, wo Bandidos-Mitglieder eine Geburtstagsparty feierten. Der Gewaltexzess mit Schlaginstrumenten, Messern und Schusswaffen forderte mehrere Schwerverletzte.

Die Verhandlung vor dem Obergericht dauert von Montag bis Donnerstag. Die Urteilsverkündung ist für den 13. Februar vorgesehen.

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