Lärm, Littering, Vandalismus Berner Gemeinde beschliesst Ausgangssperre für Jugendliche

Sven Ziegler

11.6.2024

Unter 14-Jährige müssen künftig daheim bleiben. (Symbolbild)
Unter 14-Jährige müssen künftig daheim bleiben. (Symbolbild)
Paul Zinken/dpa

In der Berner Gemeinde Studen dürfen unter 14-Jährige nachts künftig nicht mehr alleine nach draussen gehen. Das hat die Gemeindeversammlung beschlossen.

Sven Ziegler

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  • Kinder unter 14 Jahren dürfen in Studen BE nachts nicht mehr alleine unterwegs sein.
  • Das hat die Gemeindeversammlung am Montagabend beschlossen.
  • Ein Eingriff in die Freiheit der Teenager sei das Verbot indes nicht, sagt die Gemeinde.

Das Votum fiel deutlich aus: Mit 100 zu 2 Stimmen hat die Gemeindeversammlung von Studen BE am Montagabend das neue Ortspolizei-Reglement angenommen. Darin ist unter anderem eine Ausgangssperre für Personen unter 14 Jahren verankert, wie die Gemeinde in einer Mitteilung schreibt. 

Künftig dürfen sich Personen unter 14 Jahren ohne Begleitung nachts nicht mehr draussen aufhalten. Zwischen 22 und 6 Uhr ist für Kinder und Jugendliche ohne Begleitung von Erziehungsberechtigten nur der Nachhauseweg von Veranstaltungen noch erlaubt. 

Hintergrund der neuen Verordnung sind laut der Gemeinde Vandalismus, Lärm und Littering durch Jugendliche, wie die «Berner Zeitung» im Vorfeld der Abstimmung berichtete.

«Druck erhöhen»

«Mit dem Ausgehverbot wollen wir den Druck auf gewisse Eltern erhöhen, damit sich diese besser um ihre Kinder kümmern», sagte Gemeindepräsident Heinz Lanz. Er habe schon Achtjährige «im Dorf herumlungern» sehen. Der Gemeinderat schreibt indes in seiner Mitteilung, der Schutz der Kinder stehe im Vordergrund.

Ein Eingriff in die Freiheit der Teenager sei das Verbot indes nicht. Es gelte spezifisch für unter 14-Jährige und nicht unter 16-Jährige. Zusätzliche Kontrollen seien ebenfalls nicht vorgesehen, so Lanz.

Die SVP, FDP und auch die SP befürworteten die Ausgangssperre im Vorfeld der Abstimmung.

Laut der «Berner Zeitung» planten in den vergangenen Jahren gleich drei Gemeinden ein Ausgehverbot. Aufgrund von Protesten in der Bevölkerung wurden diese Vorhaben jedoch wieder gekippt.