Medikamenten-EngpassApotheken sollen bestimmte Mittel nur noch rationiert abgeben
lt, sda
22.3.2023 - 12:48
Wenn die Originalpackungen nicht mehr erhältlich sind, sollen Apotheken gewisse Medikamente ab Donnerstag nur noch in Teilmengen abgeben. Das empfiehlt die «Taskforce Engpass Medikamente».
lt, sda
22.03.2023, 12:48
22.03.2023, 13:32
SDA
Wegen der aktuellen Versorgungsstörung seien bei gewissen Medikamenten nicht mehr alle Packungsgrössen lieferbar, schreibt das Bundesamt für wirtschaftliche Landesversorgung BWL in einer Medienmitteilung.
Deshalb bestehe die Gefahr, dass in gewissen Fällen mehr Medikamente abgegeben würden, als für eine Therapie notwendig seien. Die Reste müssten anschliessend entsorgt werden.
Mit der Massnahme könnte die verfügbaren Medikamente auf eine grössere Anzahl Patientinnen und Patienten ausgedehnt werden, hiess es weiter. Der Entscheid über die Dauer einer Therapie liege aber weiterhin bei den medizinischen Fachpersonen.
Therapie-Mengen gesichert
Die Patientinnen und Patienten erhielten gemäss dieser Empfehlung nach wie vor die für eine erfolgreiche Therapie notwendige Menge. Und es müsse ihnen weiterhin auch der originale Beipackzettel abgegeben werden.
Die Teilmengen müssten ausserdem gemäss der Originalverpackung beschriftet, kontrolliert und dokumentiert werden. Damit sei die Rückverfolgbarkeit gewährleistet, falls es zu einem Rückruf kommen sollte.
Die Massnahme sei zeitlich begrenzt und werde nur so lange aufrecht erhalten, bis sich die Versorgungssituation der betroffenen Wirkstoffe wieder stabilisiert habe.
Spitalapothekerr Enea Martinelli sagte gegenüber der Radio-SRF-Sendung «Info3», die Abgabe von Teilmengen helfe sicher, die Situation ein bisschen zu entspannen. Aber es handle sich lediglich um eine kurzfristige Massnahme, die auch nur kurzfristig Entlastung bringen könne.
Befristete Massnahme
Welche Medikamente als Teilmengen abgegeben werden könnten, werde das BWL auf seiner Webseite bekannt geben. Diese Liste werde monatlich aktualisiert.
Nicht in Frage für eine Teilabgabe kämen Flüssigkeiten, Brausetabletten und Tabletten in Mehrdosenbehältnissen. Tabletten und Kapseln in einer Durchdrückpackung - sogenannte Blister - dürften nicht herausgedrückt werden.
Nachdem der BWL-Bereich Heilmittel die Versorgungssituation bei Arzneimitteln als «problematisch» eingeschätzt hatte, wurde Ende Januar die Taskforce Engpass Medikamente eingesetzt. Dazu gehören unter anderem auch der Ärzteverband FMH und der Schweizerischen Apothekerverband Pharmasuisse.