Corona-ÜbersichtImpfung in Israel weniger effektiv seit Delta +++ Zahl der Neuinfektionen in der Schweiz fast verdoppelt
Agenturen/red
5.7.2021
Das Gesundheitsministerium in Israel meldet eine nachlassende Wirksamkeit der Biontech/Pfizer-Impfung. Derweil hat sich in der Schweiz die Zahl der Neuinfektionen innert einer Woche um rund 88 Prozent erhöht und somit fast verdoppelt. Die Ereignisse des Tages im Überblick.
Agenturen/red
05.07.2021, 21:44
05.07.2021, 22:17
Agenturen/red
In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Montag innerhalb von 72 Stunden 449 neue Coronavirus-Ansteckungen gemeldet worden. Das sind rund 88 Prozent mehr als vor einer Woche.
Damals waren dem BAG für den gleichen Zeitraum noch 239 bestätigte Fälle gemeldet worden. Gleichzeitig registrierte das BAG am Montag vier neue Todesfälle und sieben Spitaleinweisungen.
Auf 100'000 Einwohnerinnen und Einwohner wurden in den vergangenen zwei Wochen 19,94 laborbestätigte Coronavirus-Infektionen gemeldet. Die Reproduktionszahl R, die angibt, wie viele Personen eine infizierte Person im Durchschnitt ansteckt, lag vor rund zehn Tagen bei 1,15.
Die Auslastung der Intensivstationen in den Spitälern beträgt zur Zeit 66,6 Prozent. Vier Prozent der verfügbaren Betten werden von Covid-19-Patienten besetzt.
Insgesamt wurden gemäss BAG bis am vergangenen Mittwoch 7'849'725 Impfdosen an die Kantone und Liechtenstein ausgeliefert. Damit wurden 7'522'199 Dosen verabreicht. 3'111'941 Personen waren damals vollständig geimpft. Bis am Montagmorgen wurden 3'359'177 Zertifikate für vollständig Geimpfte ausgestellt.
Corona-Impfung in Israel weniger effektiv seit Delta-Variante
In Israel hat die Wirksamkeit der Pfizer/Biontech-Impfung gegen das Coronavirus nach Angaben des Gesundheitsministeriums in den vergangenen Wochen deutlich nachgelassen. Parallel habe sich die aggressivere Delta-Variante im Land ausgebreitet, teilte das Ministerium am Montagabend mit. Seit dem 6. Juni sei die Wirksamkeit der Impfung bei der Verhinderung einer Infektion in Israel auf 64 Prozent gesunken. Dies sei auch bei der Verhinderung einer Erkrankung mit Symptomen der Fall. Allerdings wehre die Impfung demnach zu 93 Prozent eine schwere Erkrankung und Krankenhausaufenthalte ab.
Im Februar hatte das Gesundheitsministerium noch mitgeteilt, der Impfstoff von Pfizer/Biontech verhindere eine Corona-Erkrankung zu 95,8 Prozent. Das Auftreten von Symptomen wie Fieber und Atembeschwerden werde zu 98 Prozent verhindert und zu rund 99 Prozent Krankenhausaufenthalte, schwere Erkrankungen und Tod.
Die Ereignisse des Tages im Überblick
Das Wichtigste in Kürze:
In Israel hat die Wirksamkeit der Pfizer/Biontech-Impfung gegen das Coronavirus nach Angaben des Gesundheitsministeriums in den vergangenen Wochen deutlich nachgelassen.
Die Ausbreitung der Delta-Variante macht Studien zufolge eine höhere Impfquote zur Eindämmung der Corona-Pandemie erforderlich als bislang angenommen.
Das BAG meldet innerhalb von 72 Stunden 449 Neuinfektionen bei insgesamt 77'738 Tests. Im gleichen Zeitraum starben vier Personen an Covid-19, sieben wurden hospitalisiert.
In Grossbritannien steigen die Infektionszahlen seit Wochen wieder stark an. Trotzdem plant die Regierung eine Lockerung der Massnahmen.
Im Corona-Jahr 2020 haben Raubüberfälle schweizweit um vier Prozent zugenommen, in bestimmten Kategorien soll es einem Medienbericht zufolge sogar «massiv mehr Delikte» gegeben haben.
Luxemburgs Premierminister Xavier Bettel ist eine Woche nach seinem positiven Corona-Test ins Spital gekommen.
Infektionszahlen in Spanien schnellen in die Höhe — vor allem bei jungen Menschen
In Spanien ist die Zahl der Corona-Neuinfektionen in den vergangenen Tagen in die Höhe geschnellt — vor allem bei jungen Menschen. «Die heutigen Zahlen sind überhaupt nicht gut», sagte der Chef-Epidemiologe des Gesundheitsministeriums, Fernando Simon. Die Zahlen in den unterschiedlichen Altersgruppen variierten stark, «unter den Jüngsten haben wir eine Inzidenz von fast 600», sagte Simon.
Die landesweite Inzidenz lag demnach bei 204 pro 100'000 Einwohner in den vergangenen 14 Tagen. Am Freitag hatte sie bei 152,8 gelegen. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums wurden binnen 72 Stunden 32'607 Neuinfektionen und 23 Todesfälle registriert.
Simon bezeichnete die Lage als «kompliziert», hob aber hervor, dass sich die Zahl der Krankenhauseinweisungen und Todesfälle nicht erhöht habe. Die Impfkampagne hat in Spanien an Tempo zugelegt. 40,3 Prozent der rund 47 Millionen Menschen sind vollständig gegen das Coronavirus geimpft, 56 Prozent haben die erste Impfdosis erhalten.
Mehrere Regionen wie Andalusien und Katalonien erwägen, wegen der steigenden Infektionszahlen die Massnahmen in dieser Woche wieder zu verschärfen. Erst am 26. Juni war die Maskenpflicht im Freien aufgehoben worden.
Mit insgesamt fast 81'000 Corona-Toten und mehr als 3,8 Millionen Infektionsfällen ist Spanien eines der am stärksten von der Pandemie betroffenen Länder Europas.
20.52 Uhr
Pandemie erschwert Ziel der Abschaffung des Hungers bis 2030
Die Abschaffung des Hungers bis zum Jahr 2030 — eines der Millenniums-Entwicklungsziele der Vereinten Nationen — wird wegen der Corona-Pandemie schwer einzuhalten sein, da sich das Problem der Unterernährung zuletzt verschärft hat. Das geht aus einem gemeinsamen Bericht der Welternährungsorganisation (FAO) und der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hervor.
Demnach widerstanden der Lebensmittel- und der Agrarsektor den Auswirkungen der Pandemie weltweit zwar besser als andere Wirtschaftsbereiche. Die Kombination aus Einnahmeverlusten und dem Anstieg der Verbraucherpreise für Lebensmittel habe jedoch «den Zugang zu einer gesunden Ernährung für zahlreiche Menschen schwerer gemacht», heisst es in dem Bericht über die landwirtschaftlichen Perspektiven.
Die Hindernisse im Kampf gegen den Hunger unterscheiden sich dem Bericht zufolge von Land zu Land. Im Durchschnitt werde die weltweite Verfügbarkeit von Lebensmitteln pro Person in den kommenden zehn Jahren um vier Prozent steigen auf 3025 Kilokalorien pro Tag im Jahr 2030. Der Anstieg werde allerdings vor allem in Ländern mit mittlerem Einkommen erfolgen.
In einkommensschwachen Ländern werde die Lebensmittelversorgung grösstenteils unverändert bleiben. In afrikanischen Ländern südlich der Sahara, wo 224,3 Millionen Menschen von 2017 bis 2019 unter Mangelernährung litten, werde die Verfügbarkeit von Lebensmitteln pro Einwohner im kommenden Jahrzehnt nur um 2,5 Prozent steigen und sich 2039 bei 2500 Kilokalorien pro Tag bewegen.
20.07 Uhr
Corona-Impfung weniger effektiv seit Delta-Variante
In Israel hat die Wirksamkeit der Pfizer/Biontech-Impfung gegen das Coronavirus nach Angaben des Gesundheitsministeriums in den vergangenen Wochen deutlich nachgelassen. Parallel habe sich die aggressivere Delta-Variante im Land ausgebreitet, teilte das Ministerium mit. Seit dem 6. Juni sei die Wirksamkeit der Impfung bei der Verhinderung einer Infektion in Israel auf 64 Prozent gesunken. Dies sei auch bei der Verhinderung einer Erkrankung mit Symptomen der Fall. Allerdings wehre die Impfung demnach zu 93 Prozent eine schwere Erkrankung und Krankenhausaufenthalte ab.
Im Februar hatte das Gesundheitsministerium noch mitgeteilt, der Impfstoff von Pfizer/Biontech verhindere eine Corona-Erkrankung zu 95,8 Prozent. Das Auftreten von Symptomen wie Fieber und Atembeschwerden werde zu 98 Prozent verhindert und zu rund 99 Prozent Krankenhausaufenthalte, schwere Erkrankungen und Tod.
In Israel steigt trotz einer hohen Impfquote seit rund zwei Wochen die Zahl der registrierten Corona-Neuinfektionen deutlich an. Am Sonntag wurden laut Gesundheitsministerium 334 Personen positiv getestet. Zuletzt wurden Anfang April mehr als 300 Corona-Neuinfektionen an einem Tag festgestellt. Der grösste Teil der Neuinfektionen steht im Zusammenhang mit der Delta-Variante, die zuerst in Indien nachgewiesen wurde. Viele der Infizierten sind jüngere Menschen.
Israel gilt wegen seiner erfolgreichen Impfkampagne als Vorzeigeland im Kampf gegen das Coronavirus. Von rund 9,3 Millionen Einwohnern haben 5,7 Millionen Menschen die erste Impfung erhalten, davon sind 5,2 Millionen vollständig geimpft. Dies entspricht 56 Prozent der Bevölkerung.
19.41 Uhr
Johnson bestätigt: England soll Massnahmen ab 19. Juli beenden
In England sollen am 19. Juli alle Corona-Massnahmen beendet werden. Dann fallen Abstandsregeln, Maskenpflicht und die Vorschrift zum Homeoffice weg, wie der britische Premierminister Boris Johnson bestätigte. In Pubs muss nicht mehr ausschliesslich am Tisch serviert werden, bei Grossveranstaltungen gibt es in Stadien und Arenen keine Platzbeschränkung mehr. Johnson betonte, dass die verbindliche Entscheidung nach einer weiteren Überprüfung der Pandemie-Daten am kommenden Montag (12. Juli) getroffen werde. In Grossbritannien hatte sich die Zahl der Corona-Neuinfektionen wegen der Ausbreitung der hochansteckenden Delta-Variante zuletzt deutlich erhöht.
«Diese Pandemie ist beileibe nicht vorbei», sagte Johnson. Die Zahl der Neuinfektionen steige rasant, er erwarte schon bald 50'000 Fälle täglich. Doch die Impfstoffe hätten die Verbindung zwischen Neuinfektionen sowie Todesfällen und Krankenhauseinweisungen deutlich geschwächt. «Wir müssen ehrlich sein: Wenn wir die Gesellschaft nicht in den kommenden Wochen wieder öffnen können (...), wann werden wir sonst zum normalen Leben zurückkehren können?», sagte Johnson. Er verwies auf gute Bedingungen mit warmem Sommerwetter und den Schulferien.
An der Entscheidung hatte es bereits im Vorfeld Kritik gegeben. Wissenschaftler, Gewerkschaften und die Opposition forderten, vor allem die Maskenpflicht als einfachstes Mittel zur Virusabwehr aufrechtzuerhalten. Auch Londons Bürgermeister Sadiq Khan schloss sich mit Blick auf die Auswirkungen auf den Nahverkehr diesen Forderungen an. In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Yougov sprachen sich gut zwei Drittel der Befragten für die Beibehaltung der Maskenpflicht im öffentlichen Nahverkehr sowie in Geschäften aus. Die Billigairlines Ryanair (Irland) und Easyjet (Grossbritannien) kündigten bereits an, an Bord ihrer Flugzeuge müssten weiterhin Masken getragen werden, unabhängig von den Regeln am Abflug- oder Zielort.
19.24 Uhr
Neuer Höchststand bei Corona-Neuinfektionen in Afrika
In Afrika ist in der vergangenen Woche eine Rekordzahl an Corona-Neuinfektionen registriert worden. Zwischen Montag und Sonntag wurden auf dem Kontinent täglich mehr als 36'000 Neuinfektionen nachgewiesen, wie eine AFP-Zählung auf der Grundlage von Behördenangaben ergab. Am schwersten betroffen ist Südafrika, wo sich die Delta-Variante des Coronavirus derzeit stark ausbreitet.
Im Durchschnitt wurden in der vergangenen Woche in Afrika pro Tag 36'141 neue Corona-Fälle nachgewiesen. Damit wurde der bisherige Rekord von 32'609 täglichen Neuinfektionen, der im Januar festgestellt worden war, deutlich überschritten. Zwischenzeitlich hatte sich das Infektionsgeschehen in ganz Afrika deutlich abgeschwächt. Noch Mitte Mai waren auf dem gesamten Kontinent täglich nur 8000 Neuinfektionen nachgewiesen worden.
Auch die Zahl der Todesfälle durch Covid-19 in Afrika steigt wieder an: Im Schnitt starben in der vergangenen Woche 748 Menschen pro Tag an den Folgen einer Corona-Infektion — ein Anstieg um 43 Prozent im Vergleich zur Vorwoche.
19.03 Uhr
Delta-Variante macht laut Studien höhere Impfquote erforderlich
Die Ausbreitung der besonders ansteckenden Delta-Variante macht wissenschaftlichen Studien zufolge eine höhere Impfquote zur Eindämmung der Corona-Pandemie erforderlich als bislang angenommen. Die Ergebnisse verschiedener Modellszenarien zeigten, dass die Impfkampagne mit hoher Intensität weitergeführt werden sollte, erklärte das deutsche Robert-Koch-Institut (RKI). Es sollten 85 Prozent der Zwölf- bis 59-Jährigen und sogar 90 Prozent der Menschen ab 60 Jahren geimpft sein.
In der Vergangenheit waren als Zielmarke für eine Herdenimmunität geringere Werte genannt worden — zwischen 60 und 80 Prozent. Das Institut wies am Montag darauf hin, dass zwischen Mitte Mai und Anfang Juni bereits 84 Prozent der Menschen über 60 mindestens eine Impfdosis erhalten hätten. «Und es bestand eine Impfbereitschaft, die die im Modell identifizierten Zielimpfquoten erreichbar erscheinen lassen.»
Unter Annahme dieser Impfquoten und in Kombination mit Hygienemassnahmen und einer geringfügigen Reduktion des Kontaktverhaltens dürfte es in Herbst und Winter nicht mehr zu einem starken Anstieg der Coronabedingten Intensivbettenbelegung kommen, erklärte das RKI.
«Aufgrund der sich schnell ausbreitenden DeltaVariante ist es jedoch entscheidend, dass die noch ungeimpfte Bevölkerung motiviert wird, das Impfangebot noch im Sommer wahrzunehmen», schreiben die Experten weiter. Es sei wichtig, dass die notwendigen Impfquoten möglichst bald erreicht werden und ausreichend Kapazitäten zur Verabreichung der in Aussicht gestellten Impfstoffmengen zur Verfügung stehen. Darüberhinaus müsse die Bevölkerung weiterhin die «Basishygienemassnahmen» umsetzen.
18.20 Uhr
Satiriker Andreas Thiel wegen Verletzung der Maskenpflicht gebüsst
Weil der Satiriker Andreas Thiel bei einer Demonstration gegen die Corona-Massnahmen keine Maske trug, wurde er von den Behörden gebüsst. Dies teilte der Massnahmenkritiker in einem Facebook-Video selbst mit. Einsicht lässt Thiel darin eher nicht erkennen.
Er habe einen «lustigen Strafbefehl» erhalten, teilt Thiel den Zusehern in dem kurzen Video mit. Demnach werde er gegen die Busse in Höhe von 300 Franken «Einsprache erheben», da er sich «diskriminiert» fühle. Den Rest des Video nutzt der Satiriker, um mit unbelegten Behauptungen gegen die Corona-Massnahmen zu wettern.
18.01 Uhr
Erkrankter luxemburgischer Regierungschef in «ernstem» Zustand
Der an Covid-19 erkrankte luxemburgische Ministerpräsident Xavier Bettel ist nach Angaben seiner Regierung in einem «ernsten, aber stabilen» Zustand. Der 48-Jährige habe Atembeschwerden, müsse jedoch nicht künstlich beatmet werden, erfuhr die Nachrichtenagentur AFP aus Bettels Büro. Demnach muss der Regierungschef voraussichtlich noch zwei bis vier Tage im Krankenhaus bleiben.
Bettel war am Sonntag ins Krankenhaus gebracht worden, seine Regierung hatte zunächst von einer vorsorglichen Massnahme und einem eintägigen Aufenthalt gesprochen. Im Krankenhaus sei bei Bettel eine «unzureichende Sauerstoffsättigung» diagnostiziert worden, hiess es nun am Montag. Seither befinde sich der Regierungschef «unter stetiger medizinischer Beobachtung», er müsse länger in der Klinik bleiben.
Finanzminister Pierre Gramegna sei beauftragt worden, die Fortsetzung der Regierungsgeschäfte «bestmöglich zu gewährleisten», hiess es weiter. Bettel sei aber in der Lage, den grössten Teil der Regierungsgeschäfte vom Krankenhaus aus zu koordinieren.
16.40 Uhr
Zürcher Bezirksgericht büsst Teilnehmerin einer Corona-Demo
Der Besuch einer «Mahnwache» gegen die Corona-Schutzmassnahmen im Mai 2020 in Zürich kommt eine 41-jährige Frau teuer zu stehen. Das Bezirksgericht Zürich hat sie zu einer Busse von 800 Franken verurteilt. Zudem muss sie ein Mehrfaches an Gerichts- und Verfahrenskosten zahlen.
Einige Dutzend Personen versammelten sich an dem regnerischen Samstagnachmittag vom 23. Mai 2020 auf dem Sechseläutenplatz, um gegen die Corona-Schutzmassnahmen zu protestieren. Darunter war auch die im Kanton Aargau wohnhafte 41-jährige Psychologin.
Sie habe bei ihrer Arbeit immer wieder mit Leuten zu tun, die stark unter den Massnahmen leiden würden, sagte sie vor Gericht. «Die Zunahme von häuslicher Gewalt beispielsweise ist nicht bloss eine statistische Grösse, sondern verursacht reales Leid», sagte sie. Deshalb habe sich vor Ort ein Bild von der Kundgebung machen wollen.
Für die Polizei, welche die illegale Kundgebung nicht tolerierte, war jedoch klar, dass sie eine Teilnehmerin war. Sie erteilte ihr deshalb eine mündliche Wegweisung aus dem gesamten Stadtgebiet. Als die Frau rund eine halbe Stunde später aber in der Nähe erneut von der Polizei erwischt wurde, wurde sie vorübergehend festgenommen.
Die Staatsanwaltschaft warf ihr vor, gegen das damals geltende Verbot von Menschenansammlungen gemäss Covid-Verordnung des Bundes und gegen die Stadtzürcher Polizeiverordnung verstossen zu haben. Sie forderte eine bedingte Geldstrafe in der Höhe von 15 Tagessätzen zu 100 Franken sowie eine Busse von 500 Franken.
Eine Verurteilung zu einer Geldstrafe war nach Ansicht des Richters jedoch gar nicht möglich. Gemäss der damals geltenden Covid-Verordnung des Bundes stellte ein Verstoss gegen das Demonstrations-Verbot nur eine Übertretung dar. Diese könne nur mit einer Busse geahndet werden.
Die Staatsanwaltschaft hätte das Verfahren also auch mit einem Strafbefehl beenden können. Einen solchen hätte die Frau gemäss ihrem Verteidiger möglicherweise sogar akzeptiert. Ihr sei es vor allem darum gegangen, einen Eintrag im Strafregister zu verhindern. Eine Vorstrafe wäre für sie nämlich beruflich problematisch.
Dass die Staatsanwaltschaft stattdessen Anklage erhob, hat für die Frau nun allerdings finanzielle Folgen: Sie muss nun nämlich auch die Gerichtsgebühr in der Höhe von 1800 Franken bezahlen. Die Kosten für das Vorverfahren von 1100 Franken muss sie ebenfalls begleichen.
Ihr Anwalt forderte einen Freispruch. Für eine Verurteilung existiere gar keine gesetzliche Grundlage. Nach Meinung des Gerichts sind die Strafbestimmungen in der Covid-Verordnung im übergeordneten Epidemiegesetz jedoch rechtlich ausreichend abgestützt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Es kann ans Obergericht und ans Bundesgericht weitergezogen werden.
15.57 Uhr
Norwegen verschiebt Aufhebung der letzten Corona-Beschränkungen
Aus Sorge vor einer Ausbreitung der hochansteckenden Delta-Variante des Coronavirus verschiebt Norwegen die Aufhebung der letzten Corona-Beschränkungen um mehrere Wochen. Die Entwicklung der Infektionslage sei zwar weiter positiv, sagte Regierungschefin Erna Solberg. Die Regierung wolle aber weiter abwarten, wie «die Delta-Variante die Situation beeinflusst». Spätestens Ende Juli oder Anfang August sollen die letzten Beschränkungen dann aber aufgehoben werden.
Bei einer zu schnellen Öffnung bestehe das Risiko einer neuen Infektionswelle durch die Delta-Variante, die schon in einigen Wochen die dominante Virus-Variante in Norwegen sein werde, sagte Solberg. Betroffen wären dann vor allem Ungeimpfte, nur einfach Geimpfte und Menschen mit einem geschwächten Immunsystem, führte sie aus.
Norwegen hatte die Virus-Ausbreitung zuletzt weitgehend unter Kontrolle gebracht. Mitte Juni hatte die dritte von vier Öffnungsphasen begonnen. Die letzte Phase wird nun aber verschoben.
14.55 Uhr
Biontech-Impfstoff wohl weniger wirksam gegen Delta-Variante
Die steigende Zahl von Corona-Neuinfektionen in Israel könnte laut einem Experten ein «erstes Signal» für eine verminderte Wirksamkeit der Corona-Impfstoffe gegen die Delta-Variante sein. Es sei jedoch noch «zu früh, um präzise Aussagen über die Impfstoff-Wirksamkeit gegen die Variante zu machen», sagte der Vorsitzende des israelischen Expertengremiums zu Covid-19, Ran Balicer, am Montag.
Obwohl der Grossteil der Erwachsenen in Israel mit dem Impfstoff von Biontech und Pfizer immunisiert wurde, nahmen die Fallzahlen zuletzt wieder zu. Durch eine der schnellsten Impfkampagnen weltweit hatte Israel die Zahl der Neuansteckungen zuletzt auf rund fünf pro Tag reduziert. Mit der Ausbreitung der Delta-Variante stieg die Zahl wieder auf zuletzt rund 300 neue Fälle pro Tag.
Weil die wenigen Fälle aber bisher sehr ungleich in der Bevölkerung verteilt sind, lassen sich laut Balicer noch keine eindeutigen Schlüsse ziehen. Ein leichter Rückgang des Impfschutzes mit milden Verläufen sei «wahrscheinlich», sagte er. Hinweise auf einen geminderten Schutz vor schweren Verläufen gebe es bisher nicht.
Ministerpräsident Naftali Bennett hatte am Sonntag gewarnt, dass wegen der Delta-Variante bestimmte Corona-Regeln wieder eingeführt werden könnten, die erst im vergangenen Monat aufgehoben worden waren. Balicer teilte die Einschätzung, dass zur Eindämmung der steigenden Fallzahlen Massnahmen nötig seien. Er äusserte aber die Hoffnung, dass sie wegen der israelischen «Impfmauer» wenig drastisch ausfallen dürften.
14.54 Uhr
Kanton Bern musste bislang kaum Impfdosen vernichten
Der Kanton Bern geht sorgsam mit dem Corona-Impfstoff um: Bis Mitte Juni mussten nur etwa 100 Dosen vernichtet werden. Das schreibt der Regierungsrat in einer am Montag publizierten Antwort auf eine Interpellation von Katharina Baumann-Berger (EDU/Münsingen).
Die Grossrätin wollte wissen, wie viel Impfstoff vernichtet werden musste, weil Impfwillige ihren vereinbarten Termin sausen liessen und deshalb die schon aufgetauten Dosen nicht innert Haltbarkeitsfrist verwenden werden konnten.
Bis Mitte Juni seien etwa 100 Impfdosen aufgrund unsachgemässen Gebrauchs - zum Beispiel Unterbrechung der Kühlkette - vernichtet worden, schreibt die Regierung. Was das kostet, bleibt offen. Denn Bund und Hersteller haben die ausgehandelten Preise für die Impfstoffe nicht öffentlich kommuniziert.
Der Regierungsrat betont aber, dass der Kanton Bern sehr früh mit der optimierten Probeentnahme begonnen habe: sieben statt fünf Dosen pro Einheit bei Pfizer/Biontech, zwölf statt zehn Dosen bei Moderna. Dadurch hätten sehr viel mehr Kosten gespart werden können als durch die Vernichtung von Dosen angefallen seien.
13.30 Uhr
BAG meldet 449 neue Fälle innert 72 Stunden
In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Montag innerhalb von 72 Stunden 449 neue Coronavirus-Ansteckungen bei insgesamt 77'738 Tests gemeldet worden. Im gleichen Zeitraum registrierte das BAG vier neue Todesfälle und sieben Spitaleinweisungen.
Das BAG verzeichnet damit rund 88 Prozent mehr Neuinfektionen als vor einer Woche. Damals waren für den gleichen Zeitraum noch 239 bestätigte Fälle gemeldet worden.
Auf 100'000 Einwohnerinnen und Einwohner wurden in den vergangenen zwei Wochen 19,94 laborbestätigte Coronavirus-Infektionen gemeldet. Die Reproduktionszahl R, die angibt, wie viele Personen eine infizierte Person im Durchschnitt ansteckt, lag vor rund zehn Tagen bei 1,15.
Die Auslastung der Intensivstationen in den Spitälern beträgt zurzeit 66,6 Prozent. 4 Prozent der verfügbaren Betten werden von Covid-19-Patienten besetzt.
12.52 Uhr
Herzogin Kate muss in häusliche Quarantäne
Herzogin Kate (39) bleibt nach einem Kontakt mit einem positiv auf das Coronavirus getesteten Menschen für mehrere Tage in häuslicher Quarantäne. Die Ehefrau von Queen-Enkel Prinz William (39) habe keine Symptome, teilte der Kensington-Palast am Montag in London mit. Kate befolge alle Regierungsvorgaben und isoliere sich zu Hause. Damit verpasst Kate zwei Veranstaltungen am Montag zu Ehren des Nationalen Gesundheitsdiensts (NHS). Gemeinsam mit William wollte die Herzogin an einem Gottesdienst in der St.-Pauls-Kathedrale sowie einem Empfang im Buckingham-Palast teilnehmen. Der künftige König muss sich den Vorgaben zufolge nicht isolieren und wird die Termine wahrnehmen.
«Vergangene Woche ist die Herzogin von Cambridge mit jemandem in Kontakt gekommen, der später positiv auf das Coronavirus getestet wurde», hiess es aus dem Kensington-Palast mit Bezug auf Kates offiziellen Titel. Kates bisher letzter öffentlicher Termin war ein Besuch des Tennisturniers in Wimbledon am Freitag. Dabei hatte sie das Gelände und das Wimbledon-Museum besichtigt, mit Angestellten gesprochen sowie gemeinsam mit Ex-Tennisspieler Tim Henman ein Spiel angeschaut.
Kate hat bisher – wie ihr Ehemann – mindestens eine Impfung gegen das Coronavirus erhalten. William war im Frühling 2020 schwer an Corona erkrankt, auch sein Vater, Thronfolger Prinz Charles (72) infizierte sich damals mit dem Virus.
12.43 Uhr
Russischer Kultregisseur Menschow stirbt an Covid-19
Der für seinen Film «Moskau glaubt den Tränen nicht» mit einem Oscar ausgezeichnete sowjetische und russische Regisseur Wladimir Menschow ist im Alter von 81 Jahren gestorben.
Menschow, der auch Schauspieler, Drehbuchschreiber und Produzent war, erlag am Montag den Folgen einer Infektion mit dem Coronavirus, teilte der Kinokonzern Mosfilm in Moskau mit.
«Wir haben unseren lieben Freund verloren, einen Mosfilmmann, der der heimischen Kinoindustrie seine ganze schöpferische Kraft und sein schillerndes Talent gewidmet hat, einen echten Regisseur des Volkes, dessen wunderbare Filme Millionen von Menschen kennen und lieben», teilte das Unternehmen mit.
Menschows berühmtester Streifen «Moskwa slesam ne werit» («Moskau glaubt den Tränen nicht») von 1979 erhielt als bester ausländischer Film einen Oscar. Im Auszeichnungsjahr 1981 setzte er sich gegen François Truffaut («Die letzte Metro»), Akira Kurosawa («Kagemusha – Der Schatten des Kriegers») und gegen István Szabó («Zimmer ohne Ausgang») durch.
12.25 Uhr
Rund 200 Bauernhöfe bieten 1.-August-Brunch an
Am diesjährigen Schweizer Nationalfeiertag bieten erneut zweihundert Bauernhöfe im Land einen «Buurezmorge» zum 1. August an. Der Bauernverband hat trotz ersten Unsicherheiten aufgrund der Pandemie eine Durchführung der traditionellen Frühstücksbuffets beschlossen.
Die positiven Covid-Entwicklungen hätten es erlaubt, für den 1.-August-Brunch grünes Licht zu geben, teilte der Schweizer Bauernverband am Montag mit. Um die erforderlichen Abstände zwischen den Menschen einhalten zu können, würden die einzelnen Bauernfamilien weniger Gäste empfangen als in normalen Jahren.
Bei Veranstaltungen ohne Covid-Zertifikat dürfen sich gemäss den Vorgaben des Bundes drinnen maximal 250 Personen aufhalten, draussen sind 500 möglich. Damit stünden heuer kleinere «Buurezmorge» im Vordergrund, schrieb der Verband weiter. Die Plätze seien limitiert und Anmeldungen bis am 30. Juli erforderlich.
Insgesamt machen in diesem Jahr rund zweihundert Bauernhöfe in der ganzen Schweiz bei der Aktion mit. Dabei kommen neben den Bauernfamilien jeweils auch zahlreiche Helferinnen und Helfer zum Einsatz. Im vergangenen Jahr boten die Bauernhöfe aufgrund der Coronavirus-Pandemie teilweise das Frühstück auch zum Mitnehmen an («Brunch to go»).
12 Uhr
Spezielle Impftermine für 12- bis 15-Jährige in Solothurn
Im Kanton Solothurn können sich 12- bis 15-Jährige am 14. Juli und 21. Juli während des ganzen Tages im Impfzentrum in Solothurn gegen Covid-19 impfen lassen. Die schriftliche Zustimmung einer erziehungsberechtigten Person ist für Jugendliche bis 16 Jahren erforderlich.
An der speziell für diese Altersgruppe ausgerichteten Impfaktion sorgten Ärztinnen und Ärzte vor Ort für die medizinische Beurteilung und Beratung, teilte die Solothurner Staatskanzlei am Montag mit. Sie stünden auch bereit, um allenfalls in einem persönlichen Gespräch die Urteilsfähigkeit der Jugendlichen abzuklären. Gemäss dem Bundesamt für Gesundheit können Jugendliche ab 12 Jahren nämlich selber entscheiden, ob sie sich impfen lassen, sofern sie urteilsfähig sind.
— Kanton Solothurn (@KantonSolothurn) July 5, 2021
Das Gesundheitsamt des Kantons Solothurn empfiehlt trotzdem, dass der Impfentscheid möglichst im gegenseitigen Einverständnis zwischen den Jugendlichen und ihren Eltern gefällt wird. Es sei wichtig, dass die Eltern vorgängig mit den Kindern offen über die Covid-19-Impfung und über mögliche Vor- und Nachteile reden würden, lässt sich dessen Leiter, Peter Eberhard, in der Mitteilung zitieren.
Ab (heutigem) Montag können sich die Jugendlichen für die Impfung an den beiden für sie reservierten Impftagen im Juli anmelden. Nach den Sommerferien können sich Jugendliche auf dem regulären Weg für die Covid-19-Impfung anmelden, so wie bisher die Erwachsenen. Seit dem 4. Juni ist der Impfstoff von Pfizer/Biontech für diese Altersgruppe in der Schweiz zugelassen. Wie bei den Erwachsenen werden die zwei Dosen im Abstand von vier Wochen verabreicht.
11.25 Uhr
Klagen gegen Impfpflicht im italienischen Gesundheitswesen
300 Beschäftigte des italienischen Gesundheitswesens gehen Medienberichten zufolge gerichtlich gegen die Impfpflicht für medizinisches Personal vor. «Dies ist kein Kampf von Impfgegnern, sondern ein demokratischer Kampf», sagte der Anwalt Daniele Granara der Zeitung «Il Giornale di Brescia» vom Samstag. Die Klage wurde von Pflegerinnen und Pflegern in Norditalien eingereicht, für den 14. Juli wurde eine Anhörung angesetzt.
«Wir zwingen Leute, ein Risiko einzugehen unter der Androhung, dass sie ihren Beruf nicht länger ausüben dürfen», sagte Granara, der die Klage mit initiierte. Er vertritt zudem Dutzende Pfleger, die vom Dienst suspendiert wurden, weil sie eine Impfung ablehnten.
In Italien trat im April ein Gesetz in Kraft, wonach Beschäftigte privater und staatlicher Gesundheitsdienste, von Apotheken und Arztpraxen sich gegen Covid-19 impfen lassen müssen oder ohne Bezahlung freigestellt werden, sofern sie nicht an anderer Stelle eingesetzt werden können.
11.13 Uhr
Griechenland verschärft Massnahmen im Fährverkehr
Auf griechischen Fähren gelten ab diesem Montag neue Corona-Regeln. Reisende müssen dann bei Fahrtantritt mindestens einen negativen Corona-Schnelltest vorlegen, der nicht älter als 48 Stunden ist. Gültig sind auch ein PCR-Test von nicht mehr als 72 Stunden oder der Nachweis einer vollständigen Impfung oder einer Genesung.
Grund für die Massnahmen ist der Anstieg von Corona-Neuinfektionen. Die griechische Gesundheitsbehörde meldete in den vergangenen Tagen täglich mehr als 700 neue Corona-Fälle, während es in der Vorwoche noch zwischen 200 und 400 pro Tag waren. Sorgen bereitet der Regierung die besonders ansteckende Delta-Variante des Virus, die unter anderem auf Kreta nachgewiesen wurde.
Griechenland hatte die meisten Corona-Massnahmen in den vergangenen Wochen aufgehoben, weil die Fallzahlen niedrig waren. Das Land gilt aktuell beim Auswärtigen Amt nicht als Hochrisikogebiet.
10.20 Uhr
Johnson will Massnahmen trotz steigender Zahlen lockern
Abstandsregeln, Maskenpflicht, Homeoffice: Der britische Premierminister Boris Johnson will trotz steigender Infektionszahlen die verbliebenen Corona-Massnahmen in England bis zum 19. Juli weitgehend aufheben. Das geht aus einer Pressemitteilung der Regierung am Montag hervor. Johnson wollte noch am Abend die Pläne in einer Pressekonferenz vorstellen.
In Grossbritannien steigen die Infektionszahlen seit Wochen wieder stark an. Die Sieben-Tage-Inzidenz wurde zuletzt mit 214 angegeben (Stand: 29. Juni). Allein am Sonntag waren mehr als 24 000 Neuinfektionen registriert worden. Zurückgeführt wird das auf die Delta-Variante, die in Grossbritannien inzwischen mehr als 90 Prozent der Fälle ausmacht.
Gleichzeitig verblieb die Zahl der Todesfälle mit 122 Covid-Toten innerhalb einer Woche (bis zum 29. Juni) derzeit noch auf relativ niedrigem Niveau. Auch die Krankenhauseinweisungen steigen bislang nicht im selben Masse wie die Ansteckungen. Die Regierung führt das auf die erfolgreiche Impfkampagne zurück. Inzwischen sind 86 Prozent der Erwachsenen in Grossbritannien mindestens einmal geimpft. Knapp 64 Prozent der über 18-Jährigen haben bereits beide Impfungen.
Die Regierung in London geht davon aus, dass die Infektionszahlen weiterhin steigen werden, doch man müsse nun lernen, mit dem Virus zu leben. Die Eindämmung der Pandemie soll künftig den Menschen selbst überlassen werden. «Während wir lernen, mit dem Virus zu leben, müssen wir alle weiterhin umsichtig mit den Risiken durch Covid-19 umgehen und Abwägungen im täglichen Leben treffen», sagte Johnson der Mitteilung zufolge.
9.35 Uhr
Hotellerie verzeichnet deutlich mehr Übernachtungen
Die Übernachtungszahlen in den Schweizer Hotels sind im Monat Mai deutlich gestiegen. Die Zahlen bewegen sich aber immer noch rund einen Drittel unter dem Vorkrisenniveau.
Im Mai 2021 zählte das Bundesamt für Statistik (BFS) 2,0 Millionen Logiernächte. Das sind 1,4 Millionen mehr als Vorjahresmonat, als der Tourismus auf nationaler und internationaler Ebene wegen der Coronapandemie noch stark eingeschränkt war. Gegenüber dem Niveau von Mai 2019 fehlten aber immer noch rund 1,0 Million Übernachtungen.
Mit 1,66 Millionen Logiernächten entfiel wie in den Vormonaten der grösste Anteil auch im Monat Mai auf den Inlandtourismus. Aber auch bei den ausländischen Gästen zeigte sich mit insgesamt 353'000 Übernachtungen gegenüber dem Vorjahr wieder eine deutliche Belebung.
Die grösste Gästegruppe aus dem Ausland kam im Monat Mai aus Deutschland, gefolgt von den anderen Nachbarländern Frankreich, Italien und Österreich. Weiterhin auf tiefem Niveau bleiben die Reisenden aus Fernmärkten wie den Vereinigten Staaten oder aus Asien. Kumuliert übernachteten seit Anfang Jahr 1,7 Millionen ausländische Gäste in der Schweiz. Das sind weniger als die Hälfte im Vergleich zur Vorjahresperiode.
9.10 Uhr
Kanton Bern erwartet bis 100 Gesuche für Schutzschirm
Der Kanton Bern spannt den Corona-Schutzschirm auf: Ab Mitte Juli können Gesuche eingereicht werden. Gemäss aktuellen Schätzungen ist kantonsweit mit 70 bis 100 Gesuchen zu rechnen.
Das teilte der Regierungsrat am Montag mit. Er hat die Umsetzung des Schutzschirms in einer Verordnung geregelt. Die finanziellen Mittel stammen je zur Hälfte von Bund und Kanton; insgesamt stehen 50 Millionen Franken zur Verfügung.
Das Geld soll Veranstaltern zugute kommen, wenn ihre bewilligten Anlässe kurzfristig wegen Covid-Massnahmen abgesagt werden müssen. Beitragsberechtigt sind Publikumsanlässe, die zwischen Juli 2021 und Ende April 2022 stattfinden und an denen mehr als 1000 Personen pro Tag teilnehmen.
Die Verordnung übernimmt grundsätzlich die Vorgaben des Bundes. Sie präzisiert zudem, dass nur Veranstaltungen unterstützt werden, die im Kanton Bern selber stattfinden. Überkantonale Veranstaltungen wie zum Beispiel manche Velorennen erhalten nur unter bestimmten Voraussetzungen Unterstützung.
8.18 Uhr
EM-Partys könnten Fallzahlen steigen lassen
Die Analyse von Daten des BAG nach den ersten drei Spielen der Fussballnationalmannschaft bei der EM legt den Verdacht nahe, dass die Ereignisse bereits die Infektionszahlen in der Schweiz ansteigen lassen.
Eine Grafik des Datenanalysten Thorsten Kurz zeigt bereits einen entsprechenden Anstieg nach den Matches gegen Wales, Italien und die Türkei. Auf Twitter schriebt Kurz dazu: «Was wir bisher in der Schweiz an neuen Fällen und Wachstum sehen, ist nur das Ergebnis der ersten der Vorrundenspiele der #EURO2020.»
Was wir bisher in der Schweiz an neuen Fällen und Wachstum sehen, ist nur das Ergebnis der ersten drei Vorrundenspiele der #EURO2020.
Wie die Infektionen in den Finalspielen von Montag und Freitag jeweils vervielfacht wurden, wird erst nächste Woche und danach zu Tage treten. pic.twitter.com/A2jQaPlPOv
Laut «20 Minuten» glaube Kurz nicht an einen Zufall, denn vor allem in der Altersgruppe der 10- bis 49-jährigen Männer, die nach den Spielen am meisten gefeiert haben dürften, sei der Anstieg bei den Infektionen besonders gross. Es scheine, als hätten solche Ereignisse der Delta-Variante einen ordentlichen Schub versetzt.
Der Kantonsarzt von Basel-Stadt Thomas Steffen, sagte «20 Minuten» indes dazu, die Spiele seien seiner Meinung nach nur eines von vielen Elementen, die zum Anstieg beigetragen hätten. Dazu gehörten etwa auch eine grössere Reisetätigkeit, grössere Veranstaltungen und die Öffnung von Restaurants. Entsprechend wichtig seien nun die Impfungen, das Contact Tracing und viele Tests.
6.02 Uhr
Anzahl veröffentlichter Jobinserate steigt weiter deutlich
Nach dem Dämpfer seit Beginn der Pandemie steigt die Anzahl der veröffentlichen Jobinserate in der Schweiz in allen Berufsfeldern wieder deutlich an, schreibt der «Blick» basierend auf einer Analyse aller im zweiten Quartal 2021 auf den Jobportalen jobs.ch und jobup.ch publizierten Stellen. Besonders ausgeprägt sei der Zuwachs in der Gastronomie sowie in den Bereichen Wellness, Kultur und Sport.
5.51
Tankstellen-Überfälle verdoppeln sich im Corona-Jahr
Im Corona-Jahr 2020 haben Raubüberfälle schweizweit um vier Prozent zugenommen, in bestimmten Kategorien soll es sogar «massiv mehr Delikte» gegeben haben, berichtet der «Blick». Die Täter stammten vorwiegend aus tieferen sozialen Schichten und seien eher jung. Meist liegen aber nur wenige Hundert Franken in der Kasse etwa in Tankstellen, weil diese mehrmals täglich geleert werden.
Im Kanton Zürich gab es dem Bericht zufolge doppelt so viele Tankstellenüberfälle wie in den Jahren 2018 und 2019. Insgesamt wurden im Jahr 2020 in zehn Zürcher Tankstellenshops ausgeraubt, in den Vorjahren waren es fünf bzw. vier Fälle. Einschliesslich der Überfälle auf Banken, Postfilialen und Läden wurden im Corona-Jahr alleine im Kanton Zürich 19 Taten verübt.
5.30 Uhr
Queen verleiht NHS das Georgs-Kreuz
Mitten in der dritten Welle der Pandemie hat Queen Elizabeth II. den staatlichen britischen Gesundheitsdienst NHS mit einer besonderen Auszeichnung geehrt. Mit dem Georgs-Kreuz verlieh die Monarchin der Institution die höchste zivile Auszeichnung für Tapferkeit, wie die britische Nachrichtenagentur PA am Montag berichtete.
Die Queen dankte den Beschäftigten des NHS (National Health Service) anlässlich des 73. Geburtstags des Dienstes. «Über mehr als sieben Jahrzehnte hinweg haben sie die Menschen unseres Landes mit Mut, Leidenschaft und Hingabe unterstützt und die höchsten Standards des öffentlichen Dienstes unter Beweis gestellt», schrieb die Queen in einer handschriftlichen Würdigung.
Im vergangenen Winter war der chronisch unterfinanzierte NHS wegen der Pandemie an seine Belastungsgrenzen geraten. Krankenwagen mussten im besonders betroffenen London teilweise stundenlang warten, bis sie Patienten in die Hospitale bringen konnten. Die Briten sind ihrem Gesundheitssystem emotional eng verbunden. So war in den Hochphasen der Pandemie an vielen Häusern «Thanks NHS»-Plakate oder andere Widmungen zu lesen.
4.45 Uhr
Chinas Dienstleistungssektor: Wachstum fällt
Das Wachstum des chinesischen Dienstleistungssektors ist im Juni auf ein Vierzehn-Monate-Tief gefallen. Einer am Montag veröffentlichten Umfrage zufolge setzten eine zunehmende Zahl von Corona-Neuinfektionen und die Sorge um einen verlangsamten Schwung der chinesischen Wirtschaft die Unternehmen unter Druck. Der Caixin/Markit-Einkaufsmanagerindex (PMI) für den Dienstleistungssektor fiel im Juni auf 50,5 dem niedrigsten Stand seit April 2020 mitten in der Corona-Krise. Im Mai hatte er noch bei 53,8 gelegen.
«Die verarbeitende Industrie hat sich nach der Epidemie wieder normalisiert, während die Dienstleistungsbranche immer noch empfindlich auf zunehmende regionale Fallzahlen reagiert», sagte Wang Zhe, Senior Economist der Caixin Insight Group. «Darüber hinaus wird sich der niedrige Basiseffekt aus dem letzten Jahr in der zweiten Hälfte dieses Jahres weiter abschwächen. Der Inflationsdruck, der mit der wirtschaftlichen Verlangsamung zusammenhängt, wird weiterhin eine ernsthafte Herausforderung darstellen.»
4 Uhr
Joe Biden: Impfung ist patriotischer Akt
US-Präsident Joe Biden hat die Amerikanerinnen und Amerikaner am Nationalfeiertag mit Nachdruck zur Impfung aufgefordert, um gemeinsam die «Unabhängigkeit» vom Coronavirus zu erreichen. Sich impfen zu lassen sei das «Patriotischste», was die Bürger jetzt tun könnten, sagte Biden am Sonntagabend (Ortszeit), dem Unabhängigkeitstag, im Garten des Weissen Hauses. Trotz zahlreicher Anreize haben die USA ein von Präsident Joe Biden gesetztes Impfziel verfehlt. Er wollte erreichen, dass 70 Prozent aller Erwachsenen bis zum Nationalfeiertag mindestens eine Impfdosis erhalten haben. Bisher sind es jedoch nur 67 Prozent.
0 Uhr
Luxemburgs Premierminister nach Infektion im Spital
Luxemburgs Premierminister Xavier Bettel ist eine Woche nach seinem positiven Corona-Test ins Spital gekommen. Dort sollen zusätzliche Tests und Untersuchungen vorgenommen werden, wie die Regierung am Sonntag mitteilte. Vorsichtshalber werde der Regierungschef 24 Stunden lang zur Beobachtung in der Klinik bleiben. Der 48-Jährige war am vergangenen Sonntag nach dem EU-Gipfel in Brüssel positiv auf das Coronavirus getestet worden. Er hatte nach Angaben seines Sprechers zunächst nur milde Symptome wie Fieber und Kopfschmerzen und wollte seine Arbeit von zu Hause aus fortsetzen.