Die meisten liegen irgendwo herum Es gibt 1,34 Milliarden Fünferli, und kaum jemand zahlt damit

Samuel Walder

24.9.2024

 1,34 Milliarden Fünfräppler sind in der Schweiz im Umlauf. Wie lange das so bleibt, ist unklar. (KEYSTONE/Georgios Kefalas)
 1,34 Milliarden Fünfräppler sind in der Schweiz im Umlauf. Wie lange das so bleibt, ist unklar. (KEYSTONE/Georgios Kefalas)
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Zahlst du noch mit Bargeld? Die Bargeldzahlungen sind in der Schweiz rückläufig. Das stellt die Produktion von Münzen, wie den Fünfräppler in Frage. 

Samuel Walder

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • In der Schweiz sind 1,34 Milliarden Fünfrappenstücke im Umlauf.
  • Trotz des Rückgangs von Bargeldzahlungen und der fehlenden Akzeptanz an Automaten werden Fünfer weiterhin produziert.
  • Bereits vor zehn Jahren wurde über die Abschaffung der Münze diskutiert. 
  • Die Herstellungskosten des Fünfräpplers sind gestiegen, überstiegen zeitweise den Nennwert, und die Zukunft der Münze bleibt politisch umstritten.

In der Schweiz befinden sich aktuell 1,34 Milliarden Fünfrappenstücke im Umlauf, eine bemerkenswerte Steigerung von 25 Prozent im Vergleich zu vor zehn Jahren. Diese Zunahme der kleinen, goldigen Münze ist in Zeiten des bargeldlosen Bezahlens durchaus überraschend, wie das «SRF» schreibt. 

Viele Fünfer bleiben jedoch in Schubladen liegen, gehen verloren oder werden von Tourist*innen als Souvenirs mitgenommen. Sie kehren oft nicht in den Zahlungsverkehr zurück, da sie in vielen Automaten nicht akzeptiert werden. Die Fünfer gelten eher als unpraktisch, da man an der Kasse oder im Parkhaus selten mit einem Fünfräppler zahlt. Daher muss immer wieder Nachschub in Umlauf gebracht werden.

Schon vor zehn Jahren wollte man Fünfer abschaffen

Ob eine Münze abgeschafft wird, entscheidet letztlich der Bundesrat. So wurde vor 18 Jahren der Einräppler aus dem Verkehr gezogen. Zuletzt diskutierte die Politik vor zehn Jahren über die Abschaffung des Fünfräppler. Damals gab es einen Vorstoss im Nationalrat zur Abschaffung der goldenen Münze.

Die Meinungen gingen damals auseinander: Economiesuisse und die SBB befürworteten die Abschaffung, während der Detailhandel und der Konsumentenschutz dagegen waren. Seither hat der bargeldlose Zahlungsverkehr stark zugenommen, was die Frage der Relevanz vom Fünfräppler immer mehr infrage stellt.

Bargeldzahlungen verschwinden aus dem Alltag

Bargeld verliert generell an Bedeutung im Alltag. Laut der Schweizerischen Nationalbank wurde 2017 noch 70 Prozent der alltäglichen Zahlungen mit Bargeld abgewickelt. Inzwischen ist dieser Anteil auf 36 Prozent gesunken.

Die Münzen in der Schweiz werden von der Eidgenössischen Münzstätte Swissmint in Bern hergestellt. Die Menge an Münzen, die in Umlauf gebracht wird, legt die Schweizerische Nationalbank fest.

Die Herstellungskosten des Fünfräpplers sind in den letzten Jahren gestiegen und übersteigen derzeit teilweise den Nennwert. Im Jahr 2023 kostete die Produktion eines Fünfräpplers 6,9 Rappen. Dieses Jahr kostete es nur noch 4,8 Rappen pro Fünfer. Gründe für diese Schwankungen sind die Rohstoffpreise und Betriebskosten.

Im laufenden Jahr wurden 26 Millionen Fünfräppler schon produziert. Das ist mehr als doppelt so viel wie im letzten Jahr, doch langfristig betrachtet geht die Stückzahl zurück.

Ob und wann der Fünfräppler endgültig abgeschafft wird, ist unklar. Die politische Entscheidungsfindung ist oft langsam, und Teile des Detailhandels und Konsumentenschützer wehren sich weiterhin gegen eine Abschaffung.