Grenzregion nahe Iran Mindestens 15 Tote nach Erdbeben in Afghanistan

dpa/AFP

7.10.2023 - 13:38

Ein Seismograph verzeichnet Erdbebenwerte. 
Ein Seismograph verzeichnet Erdbebenwerte. 
Symbolbild: Keystone

Mehrere Erdbeben innerhalb kurzer Zeit sind in gleich zwei Ländern zu spüren. Bewohner in Afghanistan strömen auf die Strassen. Mindestens 15 Menschen sterben.

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  • Bei einem Erdbeben der Stärke 6,3 im Westen Afghanistans sind am Samstag mindestens 15 Menschen getötet und 78 weitere verletzt worden.
  • Dies sei die Zahl der bislang ins Krankenhaus eingelieferten Erdbebenopfer, sagte der Leiter der Gesundheitsbehörden in der Provinz Herat, Mohammed Taleb Schahid, der Nachrichtenagentur AFP.
  • Die Zahlen könnten weiter steigen, es gebe Informationen über Verschüttete.

Nach mehreren starken Erdbeben in Afghanistan sind mindestens 15 Menschen ums Leben gekommen. Dutzende weitere Bewohner der Grenzprovinz Herat nahe dem Iran seien verletzt worden, sagte ein Sprecher des Katastrophenschutzes der Deutschen Presse-Agentur.

Besonders betroffen war demnach der Bezirk Sindadschan. Auch Häuser seien beschädigt worden. Die Behörden befürchten, dass die Opferzahlen noch steigen.

Am Samstagmorgen hatten mindestens acht Beben innerhalb kurzer Zeit die Grenzregion nahe dem Iran erschüttert. Die US-Erdbebenwarte USGS bezifferte die Stärke auf Werte zwischen 4,6 und 6,3. Die Erdstösse ereigneten sich am Morgen nordwestlich der afghanischen Grenzstadt Herat, in einer geringen Tiefe von rund zehn Kilometern.

Immer wieder kommt es zu schweren Erdbeben in der Region, wo die Arabische, die Indische und die Eurasische Platte aufeinandertreffen. Bei einem verheerenden Erdbeben kamen 2022 in Afghanistan mehr als 1000 Menschen ums Leben.

Zwischen Angst und Schäden

Details über Schäden und Opfer waren jedoch zunächst nicht bekannt. Auch im Nachbarland Iran waren die Beben zu spüren. Bewohner der rund 300 Kilometer von der Erdbebenzone entfernten Millionenmetropole Maschhad im Iran erzählten, dass Häuserwände gezittert hätten. Laut Irans Staatsmedien wurden Teams zur Inspektion möglicher Schäden in Grenzgebiete geschickt. Es habe Dutzende Nachbeben gegeben.

Ein Bewohner der afghanischen Provinz Herat berichtete von den starken Beben: «Wir sind aus den Gebäuden geflohen», sagte der Mann. «Alle sind auf freiem Feld und niemand weiss, was mit ihren Häusern passiert ist.» Mehr als zwei Millionen Menschen sind in der afghanischen Grenzprovinz zu Hause.

Der Leiter der staatlichen Nachrichtenagentur im von den Taliban regierten Afghanistan schrieb in einer Journalistengruppe: «Leider hat das Erdbeben bei den Bewohnern von Herat viele Schäden hinterlassen. Genaue Details werden später bekannt gegeben.»