«Warum gehört das nicht uns?» Trump wollte Grönland gegen Puerto Rico tauschen

phi

16.9.2022

Trump hat womöglich auch Geheimdokumente zu Atomwaffen anderer Länder bei sich versteckt

Trump hat womöglich auch Geheimdokumente zu Atomwaffen anderer Länder bei sich versteckt

Die US-Bundespolizei FBI hat bei ihrer Durchsuchung des Anwesens von Ex-Präsident Donald Trump einem Zeitungsbericht zufolge auch ein Geheimdokument mit Informationen zu den Atomwaffen eines anderen Landes beschlagnahmt. Wie die «Washington Post»

07.09.2022

Im Jahr 2019 überrascht Donald Trump die Welt mit der Idee, die USA könnten Dänemark Grönland abnehmen. Nun wird öffentlich, dass er dafür die Karibikinsel Puerto Rico eintauschen wollte.

phi

August 2019. Donald Trump spricht mit Reportern über Grönland. «Es ist bloss eine Sache, über die wir geredet haben», erklärt der damalige US-Präsident. «Im Prinzip gehört es Dänemark. Wir haben ein gutes Verhältnis zu Dänemark. Wir beschützen Dänemark, wie wir weite Teile der Welt beschützen. Dann kam das Konzept auf.»

Mit «Konzept» meint Trump die Idee, dass die USA Grönland übernehmen. «Strategisch ist es interessant, und wir wären interessiert. Aber wir werden mit ihnen [erst mal] ein wenig reden. Es ist nicht Thema Nummer eins auf der Tagesordnung, das kann ich euch sagen.»

Dänemarks Premier nennt den Vorschlag damals «absurd», während die Regionalregierung kontert: «Natürlich steht Grönland nicht zum Verkauf.» Doch wenn man nun den Enthüllungen eines neuen Buchs über die Amtszeit des 45. Präsidenten Glauben schenken will, geht es damals gar nicht um einen Verkauf: Demnach hatte Trump einen Tausch mit Puerto Rico vorgesehen.

«Wir wären interessiert»: Donald J. Trump am 26. August 2019 beim G7-Gipfel in Biarritz.
«Wir wären interessiert»: Donald J. Trump am 26. August 2019 beim G7-Gipfel in Biarritz.
EPA

Auf die Idee bringen ihn dabei nicht politische Berater, sondern der Erbe des Kosmetik-Riesen Estée Lauder. Trump und Ronald S. Lauder kennen sich seit dem College, schreibt die «New York Times». Seinen Beratern eröffnet der Präsident: «Ein Freund von mir, ein sehr, sehr, sehr erfolgreicher Geschäftsmann, denkt, wir könnten Grönland kriegen. Was meint ihr?»

Daraufhin wird ein Team zusammengestellt, das die Optionen in der Causa ausloten soll. Das behaupten zumindest die Autoren BB und Susan Glasser in ihrem Buch «The Divider: Trump in the White House, 2017-2021», das am 20. September erscheint.

Die Mitarbeiter im Kabinett und im Weissen Haus sollen von der Grönland-Idee nur mässig beeindruckt gewesen seien. Trump hingegen verkauft das Ganze angeblich als seinen eigenen Geistesblitz. «Ich sagte: ‹Warum gehört das nicht uns?›», erinnert sich der Ex-Präsident in einem Interview für das Buch. «Schauen sie sich die Karte an. Ich bin ein Immobilien-Unternehmer. Das ist nicht so anders.»

Grönland schmilzt davon

Grönland schmilzt davon

Während in Europa rekordverdächtige Sommertemperaturen herrschten, erlebten Teile des Grönländischen Eisschilds ihre eigene «Mini-Hitzewelle». Nach Angaben der NASA ist diese Schmelze derzeit der Hauptfaktor für das Anschwellen der Weltmeere, da sich die arktische Region fast dreimal stärker erwärmt als der Rest des Planeten.

16.09.2022

Man müsse sich bloss die Grösse Grönlands ansehen, so Trump: «Das sollte ein Teil der Vereinigten Staaten sein.» Tatsächlich habe jedoch Lauder dem Präsidenten den Floh ins Ohr gesetzt. Sicherheitsberater John Bolton hat dennoch seine Assistentin Fiona Hill auf die Sache angesetzt, obwohl er den Vorstoss als aussichtslos eingeschätzt habe. Hills Team trifft sich daraufhin heimlich mit dem dänischen Botschafter.

Trump schlägt sogar Gelder, die für Puerto Rico bestimmt sind, für den Grönland-Kauf vor. An anderer Stelle bringt er gar einen Tausch Grönland gegen Puerto Rico ins Spiel, wo der Republikaner nicht besonders beliebt ist. Die neuen Enthüllungen dürften daran nichts ändern – im Gegenteil.