Wahlkampf auf Philippinen Diktatoren-Sohn Marcos Jr. liegt vorn

dpa

8.2.2022 - 06:23

Ferdinand «Bongbong» Marcos Jr. (M.) – links im Bild ist seine Mutter Imelda zu sehen, die Frau des 1989 verstorbenen Ex-Diktators Ferdinand Marcos. (Archivbild)
Ferdinand «Bongbong» Marcos Jr. (M.) – links im Bild ist seine Mutter Imelda zu sehen, die Frau des 1989 verstorbenen Ex-Diktators Ferdinand Marcos. (Archivbild)
Bild: Keystone/AP Photo/Bullit Marquez

Auf den Philippinen hofft der Sohn von Ex-Diktator Ferdinand Marcos und der früheren First Lady Imelda auf eine Rückkehr in den Malacañang-Palast in Manila – 36 Jahre nach der Vertreibung seiner Eltern aus dem südostasiatischen Inselstaat.

Ferdinand Marcos Jr., der unter dem Spitznamen Bongbong bekannt ist, gilt bei der Präsidentschaftswahl am 9. Mai als Favorit für die Nachfolge des scheidenden Präsidenten Rodrigo Duterte. Am Dienstag begann landesweit der Wahlkampf.

Zehn Kandidaten bewerben sich um den Posten. Mit im Rennen sind der frühere Box-Weltmeister Manny Pacquiao sowie der Bürgermeister der Hauptstadt Manila und frühere Schauspieler Isko Moreno. Nach jüngsten Umfragen liegt Bongbong Marcos in der Wählergunst vorne. Der frühere Senator hatte 2016 erfolglos versucht, Vizepräsident zu werden. Duterte, der wegen seines extrem harten Kampfs gegen Drogenkriminalität sehr umstritten ist, darf laut Verfassung nicht für eine zweite Amtszeit antreten. Bei dem Anti-Drogen-Krieg sollen seit Dutertes Amtsantritt Ende Juni 2016 mehrere Tausend Menschen von Todeskommandos getötet worden sein.

Die normalerweise bei philippinischen Wahlkämpfen vorherrschende Party-Stimmung wird dieses Mal durch die Corona-Pandemie gebremst. Es gelten Beschränkungen bei der Zahl der Teilnehmer an Wahlkampfveranstaltungen sowie strenge Abstandsregeln und Maskenpflicht.

Das Marcos-Regime machte seinerzeit mit Mord, Folter und dem spurlosen Verschwinden politischer Gegner von sich reden. Ferdinand (1917-1989) und seine exzentrische Frau Imelda (92) sollen im Lauf der Jahre auch Milliarden aus der Staatskasse abgezweigt haben. Als Ferdinand Marcos 1986 gestürzt wurde und das Paar die Philippinen verlassen musste, sollen in Imeldas Schränken Tausende Paar Designerschuhe sowie Hunderte Handtaschen und Abendroben gefunden worden sein.