Überblick zum Wagner-Aufstand US-Aussenminister: Aufstand zeigt Risse in Putins Macht +++ Litauen fordert Stärkung der Nato-Ostflanke

Agenturen/red

25.6.2023

Wagner-Rebellion in Russland: Putin wirkt geschwächt

Wagner-Rebellion in Russland: Putin wirkt geschwächt

Seit Jahren profitiert der russische Präsident Wladimir Putin von der Söldnergruppe Wagner.

25.06.2023

Einen Tag nach dem Scheitern seines Putschversuchs hat Jewgeni Prigoschin nach wie vor keine öffentlichen Erklärungen gemacht. Auch vom russischen Verteidigungsminister Sergej Schoigu und Generalstabschef Waleri Gerassimow, zu deren Sturz er aufgerufen hatte, gab es seitdem keine öffentlichen Auftritte oder Statements. Die Entwicklungen im Ticker.

Agenturen/red

Das Wichtigste in Kürze

  • Der offene Machtkampf zwischen dem Kreml und Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin ist nach einem Marsch der Söldner auf Moskau beendet worden – und zwar mit einer Vereinbarung.
  • Er soll nach einer vom belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko mit dem Kreml ausgehandelten Vereinbarung ohne Bestrafung nach Belarus ausreisen dürfen.
  • Über die weiteren Konditionen der Vereinbarung ist wenig bekannt. 
  • Knapp einen Tag lang dauerte der bewaffnete Aufstand der Wagner-Söldner gegen den Kreml. Sie waren am Freitag und Samstag in Russland einmarschiert und hatten die Städte Rostow am Don und Woronesch unter ihre Kontrolle gebracht.
  • Nach dem bewaffneten Aufstand sieht der Kreml keinen Einfluss auf den Fortgang des Kriegs gegen die Ukraine.
  • Russlands Präsident Wladimir Putin nannte den Aufstand in einer TV-Ansprache «Verrat».

Wo ist Prigoschin?

Nach dem gescheiterten Aufstand der Söldnertruppe Wagner gibt es keine Informationen über den Verbleib ihres Chefs Jewgeni Prigoschin. Nach Berichten unabhängiger russischer Medien vom Sonntag erklärte die Wagner-Pressestelle, derzeit keinen Kontakt zu Priogoschin zu haben. Der russischsprachige Sender RTVi erhielt auf Nachfrage die Auskunft: «Er lässt alle grüssen und wird auf Fragen antworten, wenn er wieder normalen Empfang hat.»

Belarussische Regierungsvertreter sagen dem US-Sender CNN, dass sie keine Einzelheiten zu Prigoschins Status haben und dass sie nicht bestätigen könnten, dass er in Belarus eingetroffen sei.

Putin tritt nach Aufstand wieder im TV auf

Präsident Wladimir Putin ist zum ersten Mal seit dem bewaffneten Aufstand, der sein Regime zu stürzen drohte, im russischen Staatsfernsehen aufgetreten. Putin bekräftigte sein Engagement für den Krieg in der Ukraine und nannte die «spezielle Militäroperation» seine oberste Priorität. Laut Reuters sagte er: «Ich beginne und beende meinen Tag damit».

Britischer Ex-General warnt vor Angriff aus Belarus

Der britische Ex-General Richard Dannatt hat vor einem Angriff von Kämpfern der Privatarmee Wagner auf die Ukraine aus Belarus gewarnt, falls viele Söldner ihrem Chef Jewgeni Prigoschin ins Exil folgen. Dass Prigoschin nach dem Ende des Aufstands gegen den Kreml nun nach Belarus ziehe, sei Anlass zur Sorge, sagte der frühere Generalstabschef am Sonntag dem Sender Sky News.

US-Geheimdienste: Wagner-Aufstand lange geplant

Die russische Söldnertruppe Wagner hat ihren Aufstand nach US-Geheimdienstinformationen entgegen Behauptungen ihres Chefs Jewgeni Prigoschin offenbar von langer Hand geplant. Prigoschin habe seine Kämpfer seit geraumer Zeit in der Nähe der Grenze zu Russland zusammengezogen, sagte eine eingeweihte Person der Nachrichtenagentur AP. Amerikanische Geheimdienstler hätten eine achtköpfige Gruppe von Spitzenpolitikern im Kongress – die Gang of Eight – diese Woche über die Truppenformation von Wagner unterrichtet. Über das Briefing hatte der Sender CNN zuerst berichtet.

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  • 23.55 Uhr

    Hiermit beenden wir unseren Ticker am Sonntag

  • 23.03 Uhr

    CNN: Prigoschins Ankunft in Belarus nicht bestätigt

    Belarussische Regierungsvertreter sagen dem US-Sender CNN, dass sie keine Einzelheiten zum Status von Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin haben und dass sie nicht bestätigen könnten, dass er in Belarus eingetroffen sei.

    Dem Chef der russischen Privatarmee war nach seiner gescheiterten Revolte vom Freitag und Samstag zugestanden worden, straffrei nach Belarus zu gehen, wie der Kreml mitteilte.

  • 22.15 Uhr

    Selenskyj telefoniert mit Biden

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj berichtet von einem Telefonat mit seinem US-Kollegen Joe Biden. Themen seien unter anderem der gescheiterte Aufstand der Wagner-Söldner am Vortag in Russland sowie eine vertiefte militärische Zusammenarbeit mit einem Schwerpunkt auf Waffen mit längerer Reichweite gewesen. Zudem habe er mit dem polnischen Präsidenten Andrzej Duda und dem kanadischen Ministerpräsidenten Justin Trudeau telefoniert, erklärt Selenskyj weiter.

  • 22 Uhr

    24 Stunden ohne Mitteilungen von Prigoschin

    Einen Tag nach dem Scheitern seines Putschversuchs hat Jewgeni Prigoschin nach wie vor keine öffentlichen Erklärungen gemacht. Damit gibt es seit 24 Stunden keine Mitteilungen mehr von dem Söldnerchef. Die bisher letzte Nachricht, die sein Pressedienst verbreitete, setzte Prigoschin um 19.25 MEZ am Samstagabend ab, in der er den Stopp des Wagner-Marschs auf Moskau bestätigte.

    Kurz darauf verliess er die Stadt Rostow am Don in einem SUV. Am Sonntagnachmittag berichtete der russischsprachige Sender RTVi unter Verweis auf die Pressestelle Prigoschins, es gebe derzeit keinen Kontakt zu ihm. Prigoschin werde sich melden und «auf Fragen antworten, wenn er wieder normalen Empfang hat».

    Im Telegram-Kanal von Prigoschins Pressestelle, auf dem er seinen Putschversuch ankündigte und ihn am Samstag laufend kommentiert hatte, fehlt diese Mitteilung jedoch.

    Auch vom russischen Verteidigungsminister Sergej Schoigu und Generalstabschef Waleri Gerassimow, zu deren Sturz Prigoschin aufgerufen hatte, gab es seitdem keine öffentlichen Auftritte oder Statements.

  • 21.45 Uhr

    Vorstoss für Friedensgespräche in Kopenhagen

    In Dänemark haben hochrangige internationale Beratungen stattgefunden mit dem Ziel, Friedensgespräche für die Ukraine zu ermöglichen. Bei der Kopenhagen Konferenz, an der auch US-Sicherheitsberater Jake Sullivan teilnahm, ging es vor allem darum, Unterstützung von Ländern zu bekommen, die sich bisher neutral oder zurückhaltend verhalten – wie Brasilien, Indien, Südafrika und China. Der Vorstoss gilt als wichtiger Schritt auf dem Weg zu Friedensverhandlungen. Nach Informationen des deutschen TV-Senders ARD könnten offizielle Gespräche bereits im Juli stattfinden.

  • 21.30 Uhr

    Ukraine rückt nach eigenen Angaben bei Bachmut 600 bis 1000 Meter vor

    In der Umgebung von Bachmut sei die ukrainische Armee am Sonntag 600 bis 1000 Meter in südlicher und nördlicher Richtung vorgerückt, sagt ein Sprecher des Ostkommandos der ukrainischen Streitkräfte, Serhiy Cherevatyi. Das meldet der «Kyiv Independent». «Die Verteidigungskräfte behalten die Initiative und setzen die Angriffsoperationen fort», so Cherevatyi.

  • 20.32 Uhr

    China unterstützt russische Führung nach Aufstand

    China hat nach Angaben des russischen Aussenministeriums Unterstützung für Bemühungen der Regierung um Stabilität nach dem Aufstand von Söldnern gegen Moskau geäussert. Die chinesische Regierung habe sich bei einem vorab nicht angekündigten Besuch des stellvertretenden russischen Aussenministers Andrej Rudenko in Peking hinter den Kreml gestellt.

    Das chinesische Aussenministerium teilte auf seiner Website mit, bei einem Treffen Rudenkos mit dem chinesischen Aussenminister Qin Gang sei es um internationale und regionale Fragen von gemeinsamem Interesse gegangen.

    Der Chef der russischen Söldnertruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, hatte am Samstag den Vormarsch seiner Truppen mit Ziel Moskau beendet. Er einigte sich mit dem Kreml auf ein Abkommen, unter dem er ins Exil gehen soll. Für Staatschef Wladimir Putin war der Aufstand die bislang grösste Herausforderung für seine Regierung.

    Russland und China sind zwar keine formellen Verbündeten, Peking hat aber den russischen Einmarsch in die Ukraine nicht verurteilt und beide Länder unterhalten weiterhin enge Beziehungen.

    Zunächst war unklar, ob Rudenko China wegen des Aufstands besuchte. Das chinesische Aussenministerium teilte am Sonntagabend mit, der Aufstand sei eine «innere Angelegenheit Russlands». Peking unterstütze Moskau «dabei, die nationale Stabilität zu erhalten und Entwicklung und Wohlstand zu erreichen», teilte das Ministerium mit. Die Stellungnahme enthielt keinen direkten Verweis auf die russische Führung.

  • 18.53 Uhr

    Litauen fordert wegen Prigoschins Belarus-Exil Stärkung der Nato-Ostflanke

    Wegen des angekündigten Exils des Chefs der Söldnertruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, in Belarus hat Litauen eine Stärkung der Nato-Ostflanke gefordert. «Wenn Prigoschin oder Teile der Wagner-Gruppe mit unklaren Plänen und unklaren Absichten in Belarus landen, bedeutet das nur, dass wir die Sicherheit unserer östlichen Grenzen weiter verstärken müssen», sagte der litauische Präsident Gitanas Nauseda am Sonntag nach einer Sitzung des nationalen Sicherheitsrats in Vilnius vor Journalisten.

    Das EU- und Nato-Land Litauen grenzt an Belarus. Nauseda betonte aber, dass sich die neuesten Entwicklungen nicht nur auf sein Land auswirkten. «Ich spreche hier nicht nur über Litauen, sondern zweifellos über die ganze Nato.» Zugleich kündige Nauseda an, Litauen werde mehr Geheimdienstkapazitäten einsetzen, um Informationen über «politische und sicherheitspolitische Aspekte von Belarus» zu sammeln.

    Nauseda empfängt am Montag Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg in Vilnius. Das Treffen dient der Vorbereitung des Nato-Gipfels am 11. und 12. Juli in der litauischen Hauptstadt. Stoltenberg schaut sich am Montag mit Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) auch die Militärübung «Greifsturm 2023» in Pabrade nahe der Grenze zu Belarus an.

  • 18.39 Uhr

    Tichanowskaja: Prigoschin in Belarus bedeutet Unruhe

    Die exilierte belarussische Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja befürchtet mehr Unruhe in ihrer Heimat durch den Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin. «Den Kriegsverbrecher Prigoschin nach Belarus zu bringen, bedeutet ein weiteres Element der Instabilität», schrieb die Politikerin am Sonntag auf Twitter. «Belarus braucht nicht mehr Kriminelle und Schlägertypen, es braucht Gerechtigkeit, Freiheit und Sicherheit für unsere Menschen.»

    Swetlana Tichanowskaja, Oppositionsführerin aus Belarus, glaubt, ein Aufenthalt Prigoschins würde Unruhe in ihr Heimatland tragen. (Archivbild)
    Swetlana Tichanowskaja, Oppositionsführerin aus Belarus, glaubt, ein Aufenthalt Prigoschins würde Unruhe in ihr Heimatland tragen. (Archivbild)
    Bild: Keystone/Alastair Grant

    Dem Chef der russischen Privatarmee Wagner war nach seiner gescheiterten Revolte vom Freitag und Samstag zugestanden worden, straffrei nach Belarus zu gehen, wie der Kreml mitteilte. Der belarussische Staatschef Alexander Lukaschenko hatte nach eigenen Angaben als Unterhändler die Wagner-Meuterei gegen die russische Militär- und Staatsführung gestoppt. Am Sonntag war indes unklar, ob Prigoschin in das eng mit Russland verbündete Nachbarland unterwegs ist.

  • 16.43 Uhr

    Kuba, Venezuela und Nicaragua bekunden Solidarität mit Putin

    Nach dem Aufstand der russischen Privatarmee Wagner gegen die eigene Staatsführung haben die autoritären lateinamerikanischen Verbündeten der russischen Regierung sich hinter diese gestellt. Der kubanische Präsident Miguel Díaz-Canel schrieb am Samstagabend (Ortszeit) auf Twitter, er drücke die Solidarität der Regierung und des Volkes Kubas mit dem Kremlchef Wladimir Putin und dem russischen «Brudervolk» aus. «Wir sind der festen Überzeugung, dass die Einheit und die verfassungsmässige Ordnung siegen werden.» Zu dem Zeitpunkt hatte Söldnerchef Jewgeni Prigoschin nach dem Vormarsch gen Moskau mitten im Ukraine-Krieg schon den Rückzugsbefehl gegeben.

    «Wir senden unsere Umarmung der Solidarität und der Unterstützung an den Präsidenten der Russischen Föderation, Wladimir Putin, dem es gelungen ist, einen Versuch des Verrats und des Bürgerkriegs zu bewältigen und seinem Volk den Sieg und den Frieden zu garantieren», twitterte Venezuelas Präsident Nicolás Maduro am Samstagabend.

    In einer offiziellen Mitteilung aus dem mittelamerikanischen Nicaragua hiess es, Präsident Daniel Ortega und seine Ehefrau sowie Vizepräsidentin Rosario Murillo übermittelten Putin «unsere Zuneigung in revolutionärer Bruderschaft».

  • 16.18 Uhr

    US-Aussenminister Blinken: Aufstand zeigt Risse in Putins Macht

    Der Aufstand der russischen Privatarmee Wagner gegen die eigene Staatsführung wirft US-Aussenminister Antony Blinken zufolge Fragen über die Macht von Kremlchef Wladimir Putin auf. «Ich denke, man sieht Risse auftauchen, die vorher nicht da waren», sagte Blinken am Sonntag im US-Sender CNN. Der Aufstand werfe «eindeutig neue Fragen auf, mit denen Putin umgehen» müsse. «Die Tatsache, dass es jemanden im Inneren gibt, der Putins Autorität direkt in Frage stellt, direkt die Prämissen in Frage stellt, auf deren Grundlage er diese Aggression gegen die Ukraine startete, das ist an sich schon etwas sehr, sehr Mächtiges.»

    US-Aussenminister Antony J. Blinken sieht Putins Autorität durch den Wagner-Aufstand beschädigt.
    US-Aussenminister Antony J. Blinken sieht Putins Autorität durch den Wagner-Aufstand beschädigt.
    Bild: dpa/Sören Stache

    Blinken betonte mehrfach, dass es sich bei dem inzwischen für beendet erklärten Aufstand um eine «interne Angelegenheit» Russlands handele. Die Regierung von US-Präsident Joe Biden hielt sich mit öffentlichen Einschätzungen zu den Entwicklungen in Russland zuvor auffällig zurückgehalten - wie andere Regierungen im Westen auch. US-Medien zufolge handelte es sich dabei um eine Strategie, da Putin jede wahrgenommene Beteiligung als Waffe einsetzen könnte. Auf die Frage, ob der Aufstand Putins Ende der Macht sei, sagte Blinken: «Darüber möchte ich nicht spekulieren.»

    Der Minister sagte ausserdem, dass es der von Russland angegriffenen Ukraine einen Vorteil verschaffen könnte, dass Putin sich nun darum sorgen müsse, was im eigenen Land passiere. Mit Blick auf Russlands Status als Atommacht fügte Blinken hinzu: «Jedes Mal, wenn ein grosses Land wie Russland Anzeichen von Instabilität aufweist, ist das ein Grund zur Sorge.»

  • 16.09 Uhr

    Moskau: Angriffe der ukrainischen Armee zurückgeschlagen

    Russland hat nach eigenen Angaben ukrainische Angriffe in der Ukraine zurückgeschlagen. Die russische Armee habe «mit Erfolg» die Angriffe in vier Frontbereichen zurückgeschlagen, insbesondere in der Region Donezk im Osten und in Saporischschja im Süden, teilte das russische Verteidigungsministerium am Sonntag mit. Zehn der Angriffe seien in der Nähe von Bachmut im Osten der Ukraine zurückgeschlagen worden.

    Die Ukraine hatte am Samstag neue Angriffe insbesondere im Osten der Ukraine angekündigt. Dies erfolgte vor dem Hintergrund des Aufstands von russischen Wagner-Söldnern, die Richtung Moskau marschiert waren, um die russische Militärspitze abzusetzen. Später stoppte Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin den Vormarsch überraschend.

  • 15.09 Uhr

    Russische Regionalbehörden: Wagner-Truppen ziehen weiter ab

    Nach dem offiziell beendeten Aufstand der russischen Privatarmee Wagner gegen die Führung in Moskau setzen die Söldner den Angaben regionaler Behörden zufolge ihren Abzug fort. In Lipezk 400 Kilometer südlich von Moskau verkündete Gouverneur Igor Artamonow am Sonntag im Nachrichtenkanal Telegram, die Wagner-Kämpfer hätten sein Verwaltungsgebiet verlassen.

    Weiter südlich im Gebiet Woronesch laufe der Abzug noch, teilte Gouverneur Alexander Gussew mit. «Er verläuft wie vorgesehen», schrieb er auf Telegram. «Wenn die Lage endgültig geklärt ist, werden wir alle eingeführten Beschränkungen aufheben.» In Woronesch hatte die Armee mit Hubschrauber-Angriffen versucht, den Aufstand zu stoppen. Ein grosses Tanklager ging in Flammen auf. Der Brand konnte nach örtlichen Angaben erst in der Nacht auf Sonntag gelöscht werden.

    Seinen Ausgang hatte der von Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin befehligte Aufstand in der Stadt Rostow am Don genommen: 1000 Kilometer südlich von Moskau besetzten Wagner-Kämpfer das örtliche Hauptquartier der Armee. Andere Kolonnen rückten über Woronesch und Lipezk Richtung Moskau vor, bis Prigoschin die Aktion abends beendete. Unter Vermittlung des belarussischen Machthabers Alexander Lukaschenko wurde den Wagner-Kämpfern Straffreiheit zugesagt. Prigoschin selbst könne nach Belarus ausreisen, teilte der Kreml mit.

    In Rostow begann der Rückzug am Samstagabend. Wagner habe die Stadt geräumt, schrieb der Gouverneur der Region, Wassili Golubew, am Sonntag auf Telegram. Die Wagner-Kolonne steuere ihre Feldlager an. Alle Beschränkungen im Strassenverkehr seien aufgehoben worden, teilte die Gebietsverwaltung mit. Bus- und Bahnhöfe seien im Normalbetrieb.

  • 13.20 Uhr

    Putin äussert sich erneut um Staats-TV

    Präsident Wladimir Putin ist zum ersten Mal seit dem bewaffneten Aufstand, der sein Regime zu stürzen drohte, im russischen Staatsfernsehen aufgetreten.

    Putin bekräftigte sein Engagement für den Krieg in der Ukraine und nannte die «spezielle Militäroperation» seine oberste Priorität. Laut Reuters sagte er: «Ich beginne und beende meinen Tag damit».

    Er sagte auch, er stehe in «ständigem Kontakt» mit Beamten des Verteidigungsministeriums, berichtete Reuters. Laut Sky sagte Putin, er sei «zuversichtlich», alle seine Pläne und «Aufgaben» im Zusammenhang mit der «speziellen Militäroperation» in der Ukraine zu verwirklichen.

    Putins Worte, aus einem Interview mit dem Kreml-Korrespondenten Pawel Zarubin, wurden vom staatlichen Fernsehen Rossija ausgestrahlt. Das vollständige Interview sollte später am Sonntag ausgestrahlt werden.

  • 12:57

    Angeblich mindestens 13 russische Soldaten bei Aufstand getötet

    Beim Aufstand der Wagner-Söldner sind nach Angaben prorussischer Militärblogs mehrere Piloten der russischen Luftwaffe ums Leben gekommen. Die Angaben zur Zahl der Todesopfer schwankten zwischen 13 und mehr als 20 Soldaten, wie das unabhängige Internetportal currenttime am Sonntag berichtete.

    Insgesamt seien von der Privatarmee des Geschäftsmanns Jewgeni Prigoschin sechs Helikopter und ein Aufklärungsflugzeug abgeschossen worden. Von den russischen Behörden gab es dafür keine Bestätigung. Die Angaben waren von unabhängiger Seite zunächst nicht zu überprüfen.

    Unter den abgeschossenen Helikoptern seien auch drei für die elektronische Kampfführung genutzte Mi-8, an denen es an der Front ohnehin mangele, klagte der Militärblog Rybar.

    Zudem sei ein Transportflugzeug vom Typ Il-18 zum Absturz gebracht worden an dessen Bord eine Kommandostelle eingerichtet gewesen sei Alle Crewmitglieder seien ums Leben gekommen. Die Verluste der Luftwaffe seien damit höher als während der ukrainischen Gegenoffensive an der Front.

    Prigoschin hatte am Samstag widersprüchliche Angaben zu Zusammenstössen mit der russischen Luftwaffe gemacht. So gab er zunächst den Abschuss eines Helikopters bekannt. Als er später seine Aufgabe erklärte, gab er an, den Aufstand unblutig beendet zu haben.

  • 11:10

    Britischer Ex-General warnt vor Wagner-Angriff aus Belarus

    Der britische Ex-General Richard Dannatt hat vor einem Angriff von Kämpfern der Privatarmee Wagner auf die Ukraine aus Belarus gewarnt, falls viele Söldner ihrem Chef Jewgeni Prigoschin ins Exil folgen. Dass Prigoschin nach dem Ende des Aufstands gegen den Kreml nun nach Belarus ziehe, sei Anlass zur Sorge, sagte der frühere Generalstabschef am Sonntag dem Sender Sky News.

    Falls er dort eine «effektive Streitmacht»» um sich sammle, wäre dies erneut eine Bedrohung. Russland führt seit 16 Monaten einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Die Wagner-Söldner waren dabei bislang eine der wichtigsten Truppen.

    «Obwohl es den Anschein macht, dass diese Angelegenheit abgeschlossen ist, denke ich, dass sie alles andere als das ist und dass die Nachbeben noch eine ganze Weile zu spüren sein werden», betonte der Ex-General. «(Die Ukraine) muss ihre Flanke genau beobachten und sichergehen, dass sie über einige manövrierfähige Einheiten verfügen, damit sie einen erneuten Angriff aus Richtung Belarus abwehren können.»

    Prigoschin hatte den Marsch seiner Truppen auf Moskau am Samstagabend plötzlich beendet. Er soll nach einer Vereinbarung mit dem Kreml ohne Bestrafung nach Belarus ausreisen dürfen.

  • 6.16 Uhr

    US-Kreise: Wagner-Aufstand offenbar schon länger in Vorbereitung

    Die russische Söldnertruppe Wagner hat ihren Aufstand nach US-Geheimdienstinformationen entgegen Behauptungen ihres Chefs Jewgeni Prigoschin offenbar von langer Hand geplant. Prigoschin habe seine Kämpfer seit geraumer Zeit in der Nähe der Grenze zu Russland zusammengezogen, sagte eine eingeweihte Person der Nachrichtenagentur AP. Amerikanische Geheimdienstler hätten eine achtköpfige Gruppe von Spitzenpolitikern im Kongress – die Gang of Eight – diese Woche über die Truppenformation von Wagner unterrichtet. Über das Briefing hatte der Sender CNN zuerst berichtet.

    Prigoschin hatte den inzwischen beendeten Vormarsch seiner Kämpfer nach Moskau damit begründet, dass russische Soldaten Feldlager von Wagner in der Ukraine beschossen hätten. Dabei seien viele Kämpfer getötet worden. Prigoschin sagte zudem, Generalstabschef Waleri Gerassimow habe die Angriffe nach einem Treffen mit dem russischen Verteidigungsminister Sergej Schoigu in Rostow angeordnet. Dort hätten sie entschieden, Wagner zu vernichten.

    Das Verteidigungsministerium in Moskau bestritt den Angriff.

  • 5.20 Uhr

    Ukrainische Armee hat laut eigenen Angaben Gebiet westlich von Donezk befreit

    Nach Angaben von Oleksandr Tarnawskyj, dem ukrainischen Kommandeur an der Südfront, haben die ukrainischen Streitkräfte ein Gebiet in der Nähe von Krasnohoriwka, westlich des von Russland besetzten Zentrums von Donezk, befreit. Dem Kommandanten zufolge sei das Gebiet zuvor unter russischer Kontrolle gewesen, seit von Russland unterstützte Separatisten es 2014 eingenommen hatten.

    Ausserdem hat die ukrainische Armee nach Angaben der stellvertretenden Verteidigungsministerin Hanna Maljar nahe einer Gruppe von Dörfern rund um Bachmut eine Offensive gestartet. Eine russische Stellungnahme liegt nicht vor. Die Angaben können von unabhängiger Seite nicht überprüft werden.

  • 5.15 Uhr

    USA sollen Mitte Juni von Prigoschins Angriffsplan gewusst haben

    US-Spionagedienste sammelten US-Medienberichten zufolge bereits Mitte Juni Hinweise auf einen geplanten Aufstand des Wagner-Chefs Jewgeni Prigoschin gegen Russlands Militärführung. Am Mittwoch seien hochrangige US-Militärführer und -Regierungsbeamte darüber informiert worden, heisst es in einem Bericht der «New York Times». Einige wenige Parteiführer im Kongress seien am Donnerstag gebrieft worden.   

    In den vergangenen zwei Wochen habe grosse Sorge in Bezug auf Putins Machterhalt und das russische Atomwaffenarsenal geherrscht, berichtete die «Washington Post» unter Berufung auf nicht namentlich genannte US-Regierungsvertreter. 

  • 4.30 Uhr

    Angriffe in der Ukraine gehen weiter

    Russland hat seine Angriffe in der Ukraine nach Behördenangaben trotz der innenpolitischen Krise fortgesetzt. In der Region Dnipropetrowsk wurde bei einem Granatenbeschuss ein 71-jähriger Mann getötet, wie das Nachrichtenportal «Kyiv Independent» berichtete. Der Beschuss habe private Wohnhäuser, einen Bauernhof, eine Gasleitung und Stromleitungen beschädigt, hiess es in dem Bericht.

    Weitere Angriffe gab es nach Angaben der Militärverwaltung auch in der Region Sumy. Neun Gemeinden seien attackiert worden. Dort sei es zu Artilleriebeschuss gekommen, zudem seien Mörser und Minen eingesetzt worden.

  • 4 Uhr

    Österreichs Krisenkabinett einberufen

    Angesichts der Ereignisse in Russland hat der österreichische Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) für Sonntag das Krisenkabinett der Regierung einberufen. Das Kabinett wird um 10.00 Uhr im Bundeskanzleramt zusammentreten, wie es vom Bundeskanzleramt zur österreichischen Nachrichtenagentur APA hiess. Bei der Sitzung werden neben Kanzler und Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) auch Verteidigungsministerin Klaudia Tanner, Aussenminister Alexander Schallenberg und Innenminister Gerhard Karner (alle ÖVP) zusammentreffen.

  • 3.30 Uhr

    USA verschieben angeblich Sanktionen gegen Wagner

    Die USA werden geplante Sanktionen gegen die Wagner-Gruppe in Afrika angeblich verschieben. Das meldet das «Wall Street Journal» unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Das US-Aussenministerium habe geplant, am Dienstag neue Bestimmungen für Wagners Goldgeschäfte in Afrika zu erlassen, heisst es. Diese seien vor dem Hintergrund des Aufstands gegen den Kreml auf Eis gelegt worden, aus der Befürchtung heraus, man könne damit indirekt Putin nutzen, heisst es in dem Bericht.

  • 3.10 Uhr

    Auch nach Deeskalation: Montag bleibt in Moskau arbeitsfrei

    Auch nach dem abgewendeten blutigen Machtkampf bleibt der Montag in Moskau wie angekündigt ein arbeitsfreier Tag in der russischen Hauptstadt. Eine Sprecherin von Bürgermeister Sergej Sobjanin bestätigte in der Nacht zum Sonntag auf Anfrage der Agentur Ria-Nowosti, dass die von ihm getroffene Entscheidung weiterhin Bestand habe.

    In den ersten Stunden des Aufstands der Söldner der berüchtigten Privatarmee Wagner hatte Sobjanin am Samstagvormittag aus Sicherheitsgründen den Montag zum arbeitsfreien Tag in Moskau erklärt und die Bürger aufgefordert, zu Hause zu bleiben. Später befahl Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin seinen Truppen den Rückzug in ihre Feldlager. Prigoschin selbst werde nach Belarus gehen, teilte der Kreml mit.

  • 3 Uhr

    Durchsuchung von Prigoschins Büro: Bilder veröffentlicht

    Russische Sicherheitskräfte veröffentlichen Bilder von angeblich beschlagnahmten Gütern aus Jewgeni Prigoschins Büro in St. Petersburg. Zu sehen sind russische Pässe, einer davon offenbar mit Prigoschins Foto, aber einem anderen Namen. Ausserdem sollen Goldbarren, Handfeuerwaffen, säckeweise Dollar und mutmasslich auch Drogen gefunden worden sein.

  • 2.30 Uhr

    Wagner-Truppe zieht aus Rostow am Don ab

    Teils unter Jubel haben Angehörige der russischen Söldnertruppe Wagner die südrussische Stadt Rostow am Don verlassen. Die Lastwagenkolonnen mit den Söldnern, begleitet von Panzern und Gefechtsfahrzeugen, kehrten in der Nacht zum Sonntag in ihre Feldlager ausserhalb der Stadt zurück, berichtete die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf Gouverneur Wassili Golubjow.

    Zudem soll ein Video der staatlichen russischen Nachrichtenagentur RIA zeigen, wie Söldnerchef Jewgeni Prigoschin ebenfalls das örtliche Militärhauptquartier in Rostow am Don verlassen hat. Prigoschin werde nach Belarus gehen, teilte der Kreml mit.

    Aufnahmen zeigen, wie der Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin am Samstagabend vom Militärhauptquartier Rostow abfährt. Er soll auf dem Weg nach Belarus sein.
    Aufnahmen zeigen, wie der Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin am Samstagabend vom Militärhauptquartier Rostow abfährt. Er soll auf dem Weg nach Belarus sein.
    Bild: Keystone/AP Photo

    Bilder zeigen die Reaktionen der Menschen vor Ort.

  • 1 Uhr

    Selenskyj: Putin hat «grosse Angst und versteckt sich»

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj rechnet nach dem bewaffneten Aufstand in Russland mit einer geschwächten Position des russischen Staatschefs Wladimir Putin. «Der Mann aus dem Kreml» habe «offensichtlich grosse Angst und versteckt sich irgendwo und zeigt sich nicht», sagte Selenskyj am Samstagabend kurz vor der Bekanntgabe des Chefs der Söldnertruppe Wagner, dass dieser den Vormarsch seiner Truppen beende, auf Russisch . «Ich bin sicher, dass er nicht mehr in Moskau ist», sagte Selenskyj in seiner allabendlichen Videobotschaft weiter.

    Putin hat die vom belarussischen Diktator Alexander Lukaschenko ausgehandelte Vereinbarung mit Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin nicht kommentiert. Es wird davon ausgegangen, dass Putin Moskau an Bord eines Flugzeugs verlassen hat. Sein Aufenthaltsort ist nicht bekannt.

    Der Vormarsch habe eine Schwäche im Kreml offengelegt, sagte Selenskyj in seiner täglichen Videoansprache. Banditen, Söldner und Oligarchen wüssten jetzt, dass es leicht sei, Städte in Russland einzunehmen. Das Gleiche gelte wahrscheinlich auch für Waffenarsenale, sagte Selenskyj.

    Der ukrainische Staatschef wiederholte seine Aufforderung an den Westen, der Ukraine Kampfflugzeuge vom Typ F-16 und taktische ballistische Raketen vom Typ ATACMS zu liefern. Selenskyj plädierte auch für einen Nato-Beitritt der Ukraine.

  • 0.40 Uhr

    Sperrungen auf russischen Autobahnen aufgehoben

    Nach dem Rückzug der Wagner-Truppe sind nun die Blockaden auf Russlands Autobahnen abgebaut. Aus Sicherheitsgründen war zuerst die von Süden nach Moskau führende M-4 gesperrt worden. Der Verkehr fliesst nach der Deeskalation wieder.

    Wagner-Söldner sitzen am Samstagabend auf einem Panzer in Rostow am Don, kurz bevor sie sich aus der Stadt zurückzogen. 
    Wagner-Söldner sitzen am Samstagabend auf einem Panzer in Rostow am Don, kurz bevor sie sich aus der Stadt zurückzogen. 
    Bild: IMAGO/ITAR-TASS/ Sipa USA
  • Sonntag, 25. Juni, 00.33 Uhr

    Baerbock verkürzt wegen Machtkampfs in Russland Südafrika-Reise

    Aussenministerin Annalena Baerbock verkürzt wegen des Machtkampfes in Russland ihre geplante zweitägige Reise nach Südafrika. Die Ministerin habe «ihre geplante Abreise nach Südafrika um einen Tag nach hinten verschoben, um angesichts der jüngsten Entwicklungen in Russland am Montagvormittag in Luxemburg an einem Treffen der EU-Aussenminister teilzunehmen», teilte ein Sprecher des Auswärtigen Amts am späten Samstagabend in Berlin mit. Baerbock plane nun, am Montagnachmittag nach Südafrika aufzubrechen.

    Geplante Termine in Kapstadt werden gestrichen. Die Ministerin will in der Hauptstadt Pretoria mit Aussenministerin Naledi Pandor am Dienstag eine Sitzung der alle zwei Jahre tagenden deutsch-südafrikanischen binationalen Kommission leiten. Ursprünglich wollte Baerbock am Montag in Kapstadt unter anderem eine Firma besichtigen, die Teil des von Deutschland geförderten Impfstoff-Hubs der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist. Damit soll der Ausbau der Impfstoffproduktion auf dem afrikanischen Kontinent gefördert werden.

    Baerbock hatte sich am Samstag wegen der Entwicklung in Russland nach Angaben ihres Hauses unter anderem mit den Aussenministern der anderen G7-Staaten über die Lage beraten. Zu den G7-Ländern der wirtschaftsstarken Demokratien gehören neben Deutschland auch Frankreich, Italien, Japan, Kanada, die USA und Grossbritannien. Im Auswärtigen Amt kam ein Krisenstab zusammen.

    Der Machtkampf zwischen der russischen Staatsführung und der Privatarmee Wagner des russischen Söldnerchefs Jewgeni Prigoschin war zuvor eskaliert. Russland führt seit 16 Monaten einen Angriffskrieg gegen das Nachbarland Ukraine. Neben der russischen Berufsarmee waren auch die Wagner-Söldner eine wichtige Einheit im Kampfeinsatz.

  • 23.33 Uhr

    Kreml: Putins Haltung zu Schoigu unverändert

    Nach dem bewaffneten Aufstand des Söldnerchefs Jewgeni Prigoschin gegen die russische Militärführung sieht der Kreml keinen Einfluss auf den Fortgang des Kriegs gegen die Ukraine.

    Die Situation wirke sich nicht auf den Verlauf der «militärischen Spezialoperation» gegen die Ukraine aus, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Samstag der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge.

    Wladimir Putin (M), Präsident von Russland, im Gespräch mit Waleri Gerassimow (l.) Generalstabschef, und Sergej Schoigu, Verteidigungsminister von Russland, nach einem Treffen mit hochrangigen Militäroffizieren.
    Wladimir Putin (M), Präsident von Russland, im Gespräch mit Waleri Gerassimow (l.) Generalstabschef, und Sergej Schoigu, Verteidigungsminister von Russland, nach einem Treffen mit hochrangigen Militäroffizieren.
    Bild: Keystone/AP/Pool Sputnik/Mikhail Klimentyev

    Der Kreml nennt die russische Invasion nicht Krieg, sondern Spezialoperation. Peskow sagte auch, dass ihm nicht bekannt sei, dass sich die Haltung von Präsident Wladimir Putin gegenüber Verteidigungsminister Sergej Schoigu geändert habe.

  • 22.50 Uhr

    Wagner-Chef Prigoschin soll nach Belarus ziehen

    Der Chef der russischen Söldnertruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, zieht nach Angaben des Kremls im Rahmen einer Vereinbarung nach Belarus. Der Umzug ins Nachbarland sei Teil einer Abmachung, um Spannungen nach dem Aufstand Prigoschins abzubauen, teilte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Samstag mit. Die strafrechtlichen Ermittlungen gegen Prigoschin würden eingestellt. Die am Aufstand beteiligten Wagner-Truppen müssten nicht mit strafrechtlichen Ermittlungen rechnen.

    Zuvor hatte Prigoschin bekanntgegeben, dass er seine Truppen aufgefordert habe, sich in die Ukraine zurückzuziehen. Bei ihrem Vormarsch waren die Wagner-Kämpfer auf dem Weg nach Moskau gewesen. Das Abkommen zu seinem Rückzug soll vom belarussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko ausgehandelt worden sein. Lukaschenko ist ein Verbündeter Putins.

    Peskow sagte, Wagner-Truppen, die sich nicht am Aufstand beteiligt hätten, bekämen vom russischen Verteidigungsministerium Verträge angeboten.

    Der Aufstand war die bislang grösste Herausforderung für die Regierung von Wladimir Putin

  • 22.45 Uhr

    Wagner-Truppen beginnen Abzug aus Stellungen in Rostow

    In der südrussischen Stadt Rostow am Don haben Angehörige der Söldner-Truppe Wagner Medienberichten zufolge mit einem schrittweisen Abzug begonnen. Nach Angaben der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass verliessen mehrere Fahrzeuge mit Wagner-Kämpfern am Samstagabend das Hauptquartier des russischen Militärkommandos Süd. Allerdings blieben schwere Fahrzeuge und Kampfwagen an einigen Verkehrsknotenpunkten der Stadt zunächst weiter in Stellung.

    Wagner-Kommandeur Jewgeni Prigoschin hatte kurz zuvor den von ihm begonnenen bewaffneten Aufstand gegen Moskau gestoppt und seine Einheiten zurück in ihre Lager befohlen, um Blutvergiessen zu vermeiden. «Unsere Kolonnen drehen um und gehen in die entgegengesetzte Richtung in die Feldlager zurück», sagte er in einer von seinem Pressedienst auf Telegram veröffentlichten Sprachnachricht.

    In dem Machtkampf mit dem Kreml hatten Prigoschins Einheiten Militäreinrichtungen in Rostow am Don im Süden des Landes, nahe der Grenze zur Ukraine, unter ihre Kontrolle gebracht. Mehrere Verbände waren in Richtung der russischen Hauptstadt unterwegs, ehe der Söldnerführer den Befehl zum Rückzug gab.

  • 22.16 Uhr

    Kreml stellt Strafverfahren gegen Wagner-Chef Prigoschin ein

    Das Strafverfahren gegen den Chef der russischen Privatarmee Wagner, Jewgeni Prigoschin, wegen des bewaffneten Aufstands gegen die Militärführung wird laut Kreml eingestellt. Prigoschin selbst werde nach Belarus gehen, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Samstag der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Auch die Kämpfer der Wagner-Truppe sollen angesichts ihrer Verdienste an der Front in der Ukraine nicht strafrechtlich verfolgt werden, wie Peskow weiter erklärte. Zuvor hatte der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko Prigoschin nach eigenen Angaben dazu gebracht, seinen Aufstand aufzugeben.

    Prigoschin selbst äusserte sich nicht unmittelbar dazu. Kurz zuvor hatte er aber angekündigt, den Vormarsch seiner Einheiten auf die russische Hauptstadt Moskau zu stoppen. «Unsere Kolonnen drehen um und gehen in die entgegengesetzte Richtung in die Feldlager zurück», sagte er in einer von seinem Pressedienst auf Telegram veröffentlichten Sprachnachricht. Bislang sei «nicht ein Tropfen Blut unserer Kämpfer» vergossen worden, sagte Prigoschin. «Jetzt ist der Moment gekommen, wo Blut vergossen werden könnte.» Deshalb sei es Zeit, die Kolonnen umdrehen zu lassen, begründete er den Rückzug.

    Es war zunächst nicht klar, ob Prigoschin neben der Straffreiheit noch weitere Zugeständnisse gemacht oder in Aussicht gestellt wurden, um den Vormarsch seiner Truppen auf Moskau zu stoppen.

    Der russische Präsident Wladimir Putin hatte seinen einstigen Vertrauten Prigoschin am Samstagmorgen als «Verräter» bezeichnet. Die Behörden ermitteln bereits seit Freitagabend gegen den mit Staatsaufträgen reich gewordenen Oligarchen und drohten ihm mit einer Haftstrafe von 12 bis 20 Jahren.

  • 21:47

    Selenskyj fordert Russen zum Sturz von Putin auf

    Angesichts des Aufbegehrens der russischen Söldnertruppe Wagner hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj zum Sturz von Präsident Wladimir Putin aufgerufen.

    «Je länger dieser Mensch im Kreml ist, desto grösser wird die Katastrophe», sagte Selenskyj am Samstag in seiner täglichen Videobotschaft – diesmal aber auf Russisch und an die Russen gerichtet.

    Je länger die russischen Truppen in der Ukraine seien, desto mehr Verwüstung würden sie später nach Russland bringen. Der Sieg der Ukraine nach dem russischen Einmarsch vor 16 Monaten sei dabei «gewiss», zeigte Selenskyj sich erneut zuversichtlich.

    Gleichzeitig forderte Selenskyj den Westen auf, ohne Rücksicht auf Moskau der Ukraine jetzt F-16-Kampfjets und Raketen mit grösserer Reichweite zu liefern. Sein Land schütze Europa vor dem «russischen Chaos».

    Die Nato solle die Ukraine aufnehmen, forderte er. «Das Gipfeltreffen in Vilnius im Juli ist eine historische Chance für echte Lösungen, ohne auf Russland zu schauen», unterstrich der ukrainische Staatschef.

    Was wir über den Aufstand der Söldnertruppe Wagner wissen

    Was wir über den Aufstand der Söldnertruppe Wagner wissen

    Was wir über den Aufstand der Söldnertruppe Wagner wissen

    24.06.2023

  • 21.32 Uhr

    Was ist mit Schoigu?

    Die Absetzung von Verteidigungsminister Sergei Schoigu war erklärtes Ziel von Jewgeni Prigoschins Wagner-Gruppe. Dass nun über dessen Schicksal spekuliert word, das der Marsch auf Moskau beendet wurde, liegt auf der Hand.

    Gerüchteweise bliebt er im Amt, ist aber auch schon verhaftet worden. Bisher hat Wladimir Putin bei internen Kämpfen stets gezögert, eine Seite zu wählen, um dann den Verlierer zum Sündenbock zu machen. Demnach wäre nun Prigoschin fällig, der zudem für Versäumnisse in der Ukraine verantwortlich gemacht werden könnte.

    Ob es so kommt, wird sich bald zeigen.

  • 21.10 Uhr

    So nah ist Prigoschin Moskau gekommen

  • 20:55

    Keine Reaktionen vom Kreml

    Aus dem Kreml gab es zunächst keinen Reaktion zum angekündigten Ende des Aufstands.

    Am Morgen noch hatte Putin seinen Ex-Vertrauten Prigoschin als «Verräter» bezeichnet. Die Behörden ermitteln bereits seit Freitagabend gegen den mit Staatsaufträgen reich gewordenen Oligarchen und drohten ihm mit einer Haftstrafe von 12 bis 20 Jahren. Ob die Strafverfahren nach der Ankündigung Prigoschins, seine Truppen zurückzuziehen, eingestellt werden, ist bislang unklar.

  • 20:42

    Prigoschin will keinen Russen getötet haben

    Jewegnei Prigoschin sagt auf Telegram, er habe keinen Tropfen Blut bei seinem Aufstand vergossen. 

  • 20.29 Uhr

    Angebliche Verluste während des Aufstands

  • 20:00

    Prigoschin bestätigt: Vormarsch gestoppt

    Der Chef der Söldnertruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, hat seine Kämpfer nach eigenen Angaben aufgefordert, den Vormarsch mit Ziel Moskau zu stoppen.

    Er habe angeordnet, dass sich seine Truppen in ihre Feldlager in der Ukraine zurückziehen, teilte Prigoschin heute mit. Damit wolle er vermeiden, dass russisches Blut vergossen werde. Prigoschin liess wissen, dass sich die Wagner-Söldner nur 200 Kilometer von Moskau entfernt befänden.

    Zuvor hatte sich Moskau auf die Ankunft der Wagner-Truppe vorbereitet. Der russische Staatschef Wladimir Putin hatte Prigoschin mit heftigen Konsequenzen wegen des bewaffneten Aufstands gedroht. Prigoschin teilte nicht mit, ob die russische Regierung seiner Forderung nachgekommen ist, Verteidigungsminister Sergej Schoigu abzusetzen.

    Der britische Sender «Sky News» berichtet um 20 Uhr so über die aktuelle Entwicklung:

  • 19.42 Uhr

    Alles vorbei? Lukaschenko will Prigoschin gestoppt haben

     Russische Medien berichten, dass Jewgeni Prigoschin seinen Marsch auf Moskau stoppen will, nachdem er «den ganzen Tag» mit Alexander Lukaschenko verhandelt hat, meldet die staatliche Nachrichtenagentur «Tass» unter Berufung auf den Pressedienst des weissrussischen Präsidenten. Es seien Sicherheitsgarantien für Wagner-Mitglieder ausgesprochen und man habe sich auf Schritte zur Deeskalation geeinigt.

  • 19.13 Uhr

    Verteidigungsministerium in Kiew reagiert mit Spott auf Wagner-Aufstand

    Das ukrainische Verteidigungsministerium hat mit Spott auf den Aufstand der russischen Söldnertruppe Wagner gegen die Militärführung in Moskau reagiert. «Das Verteidigungsministerium der Ukraine fragt sich, warum die russischen Soldaten noch in ihren schlammigen Schützengräben sind, anstatt ihren Kameraden auf beiden Seiten des Konflikts zu Hilfe zu eilen», hiess es am Samstag in einer Erklärung des Ministeriums im Onlinedienst Twitter. «Das wäre bei Weitem sicherer, als sich der ukrainischen Armee entgegenzustellen».

  • 19.00 Uhr

    Ukraine: neue Offensiven im Osten des Landes mit Geländegewinnen

    Inmitten der Krise in Russland hat die Regierung in Kiew über neue Offensiven im Donezker Gebiet im Osten der Ukraine zum Zurückdrängen der russischen Armee informiert. Die ukrainische Armee gehe gegen russische Stellungen in der Nähe von Städten wie Orichowo-Wasyliwka, Bachmut und Klischtschiwka in der Region Donbass vor, erklärte die ukrainische Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maljar am Samstag. «Es gibt Fortschritte in allen Richtungen», versicherte sie.

  • 18.55 Uhr

    Schützenpanzer und Sandsäcke an Abschnitt des Moskauer Autobahnrings

    Wegen des Aufstands der Wagner-Söldner und deren geplantem Vorrücken in Richtung der russischen Hauptstadt haben die Behörden an mindestens einem Abschnitt des Moskauer Autobahnrings einen Kontrollpunkt eingerichtet. «Die Sicherheitsmassnahmen werden an einer Reihe von Ausfahrten verstärkt», berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Ria Nowosti am Samstag. Auf dem dazugehörigen Video waren Soldaten, ein Schützenpanzer und eine Sandsacksperre zu sehen. Der Clip wurde demnach im Südwesten Moskaus an einer Ausfahrt des Autobahnrings MKAD gedreht.

    Machtkampf in Russland eskaliert – Moskau ruft Anti-Terror-Notstand aus

    Machtkampf in Russland eskaliert – Moskau ruft Anti-Terror-Notstand aus

    Angesichts des bewaffneten Aufstands des russischen Söldnerchefs Jewgeni Prigoschin haben die Behörden in Moskau und Umgebung den Anti-Terror-Notstand ausgerufen.

    24.06.2023

  • 18.45 Uhr

    Vize-Aussenminister Melnyk: «Chance für Gegenoffensive»

    Der ukrainische Vize-Aussenminister Andrij Melnyk spricht von einer Chance für sein Land im Krieg gegen Russland. «Der Prigoschin-Aufstand, und zwar egal, wie er ausgeht, bietet eine einmalige Chance für die ukrainische Armee, unsere Gegenoffensive mit neuem Elan voranzutreiben», sagt der ehemalige Botschafter in Deutschland dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) zufolge.

  • 18.38 Uhr

    Biden spricht mit Scholz und Partnern über Entwicklung in Russland

    US-Präsident Joe Biden hat sich mit dem deutschen Kanzler Olaf Scholz, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und dem britischen Premierminister Rishi Sunak über die Situation in Russland ausgetauscht. In dem Gespräch hätten die Partner unter anderem ihre «unerschütterliche Unterstützung» für die Ukraine bekräftigt, teilte das Weisse Haus am Samstagmittag (Ortszeit) mit.

    Biden sei am Morgen ausserdem von seinem nationalen Sicherheitsteam über die Entwicklungen in Russland unterrichtet worden. Ebenfalls anwesend bei dem Briefing waren nach Angaben des Weissen Hauses unter anderem Vize-Präsidentin Kamala Harris, der Nationale Sicherheitsberater Jake Sullivan sowie Verteidigungs- und Aussenminister Lloyd Austin und Antony Blinken.

    Ein russischer Panzer in einer Strasse in Rostow am Don.
    Ein russischer Panzer in einer Strasse in Rostow am Don.
    Bild: dpa
  • 18.22 Uhr

    Ex-Präsident Medwedew: Aufständische planen Staatsumsturz

    Die Aufständischen der Söldner-Truppe Wagner planen nach Angaben des Vizechefs des russischen Sicherheitsrates, Dmitri Medwedew, einen Staatsumsturz. «Es ist offensichtlich, dass es sich um eine gut durchdachte und geplante Operation handelt, deren Ziel es ist, die Macht im Lande zu übernehmen», sagte Medwedew am Samstag nach Angaben russischer Agenturen. Die Aktionen derer, die den Militäraufstand organisiert hätten, passten «voll und ganz in das Schema eines gut durchdachten und orchestrierten Staatsumsturzes», so der frühere russische Staatschef.

    Medwedew schloss nicht aus, dass am Aufstand auch frühere Mitglieder russischer Eliteeinheiten des Militärs beteiligt sein könnten - oder auch ausländische Spezialisten. Das zeige das hohe Niveau der Vorbereitung des Aufstandes und die gute Kontrolle der Truppenbewegungen. Den Chef der privaten Wagner-Armee, Jewgeni Prigoschin, nannte Medwedew nicht namentlich.

  • 18.10 Uhr

    Moskaus Bürgermeister erklärt den Montag für arbeitsfrei

    Moskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin hat den Montag in der russischen Hauptstadt aus Sicherheitsgründen zu einem arbeitsfreien Tag erklärt. «In Moskau ist der Anti-Terror-Notstand ausgerufen worden. Die Lage ist schwierig», räumte Sobjanin am Samstag auf seinem Telegram-Kanal ein. Die Schliessung der Betriebe und die Bitte an die Bürger, daheim zu bleiben, diene der «Minimierung der Risiken». Es könne teilweise zu Strassensperrungen kommen.

    Ausgenommen von der Feiertagsregelung sind demnach die Macht- und Sicherheitsorgane, Rüstungsbetriebe und kommunale Dienstleister.

    Sergej Sobjanin, der Bürgermeister von Moskau, forderte die Einwohner angesichts der angekündigten Anti-Terror-Operation auf, so weit wie möglich zu Hause zu bleiben.
    Sergej Sobjanin, der Bürgermeister von Moskau, forderte die Einwohner angesichts der angekündigten Anti-Terror-Operation auf, so weit wie möglich zu Hause zu bleiben.
    Bild: Mikhail Metzel/IMAGO/SNA
  • 17.48 Uhr

    Wagner-Söldner schon auf halbem Weg nach Moskau

    Bei ihrem bewaffneten Aufstand gegen die russische Führung hat die Söldnereinheit Wagner nach Behördenangaben auf dem Weg vom südrussischen Rostow am Don nach Moskau inzwischen die Region Lipezk erreicht. Lipezk befindet sich etwa auf halbem Weg zwischen Rostow und Moskau – rund 400 Kilometer von der russischen Hauptstadt entfernt.

    «Den Einwohnern wird dringend geraten, ihre Häuser nicht zu verlassen und auf Fahrten mit Verkehrsmitteln zu verzichten», schrieb der Gouverneur des Gebiets, Igor Artamonow, am Samstag auf seinem Telegram-Kanal. Die Lage sei aber unter Kontrolle. 

    Im Gegensatz zur weiter südlich gelegenen Region Woronesch gab es keine Berichte über Kämpfe. Auf Videos waren aber in den Strassengraben gekippte Lastwagen zu sehen. Sie waren offenbar eilig als Strassensperre aufgebaut worden, um die Kolonne der Söldnereinheit Wagner aufzuhalten.

    Auf weiteren Videos war zu sehen, wie Strassen aufgerissen und tiefe Gräben ausgehoben wurden. Auch dies sollte offenbar dazu dienen, die Söldner zu stoppen. Die Echtheit der Videos konnte zunächst nicht unabhängig bestätigt werden.

  • 17.28 Uhr

    Russisches Aussenministerium warnt den Westen

    Das russische Aussenministerium warnte am Samstag. westliche Länder in einer Erklärung, die Meuterei der Wagner-Söldnergruppe «zur Erreichung ihrer russophoben Ziele» zu nutzen, berichtet Reuters. 

    Sicherheitskräfte und gepanzerte Fahrzeuge wurden im Rostow am Don eingesetzt, nachdem Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin in einem Video die Besetzung des Hauptquartiers des Südlichen Militärbezirks erklärt hatte.
    Sicherheitskräfte und gepanzerte Fahrzeuge wurden im Rostow am Don eingesetzt, nachdem Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin in einem Video die Besetzung des Hauptquartiers des Südlichen Militärbezirks erklärt hatte.
    KEYSTONE
  • 17.05 Uhr

    Anti-Terror-Massnahmen in Moskau und Umgebung

    In den Regionen zwischen Moskau und den vorrückenden Wagner-Rebellen wurden Anti-Terror-Massnahmen ergriffen, berichtet die Agentur AP. Dazu gehört die Absage von Massenveranstaltungen. In der Hauptstadt sei demnach der Verkehr auf der Moskwa eingestellt. In der Nähe der Einfahrt zur Hauptstraße, die Moskau mit Woronesch und Rostow am Don verbindet, seien Polizisten in kugelsicheren Westen und mit Maschinengewehren gesichtet worden.

  • 16.45 Uhr

    Evakuierungen öffentlicher Gebäude in Moskau

    Die BBC Russland hat über Evakuierungen öffentlicher Gebäude in ganz Moskau berichtet, während die Wagner-Rebellen vorrücken. Museen in der Nähe des Kremls würden evakuiert. In den letzten Stunden seien die Tretjakow-Galerie, das Puschkin-Museum und das Kulturhaus GES-2 geräumt worden, fügte die BBC hinzu. Auch das Einkaufszentrum Mega Belaya Dacha und das Einkaufszentrum Kvartal seien in Moskau evakuiert worden, hiess es.

  • 16.35 Uhr

    Lettland schliesst seine Grenzen nach Russland

    Lettland hat im Zuge der bewaffneten Wagner-Rebellion gegen das Regime von Präsident Putin seine Grenzen für Russen geschlossen. Der lettische Präsident Edgars Rinkevics sagte am Samstag auf Twitter, der baltische Staat habe als Reaktion auf die Meuterei in Russland seine Grenzsicherheit verschärft und werde keine Russen aufnehmen. Visa oder Grenzeinreisen von Russen, die Russland aufgrund der aktuellen Ereignisse verlassen, würden nicht berücksichtigt».

  • 16.19 Uhr

    Türkei bestätigt Unterstützung Putins

    Die türkische Regierung bestätigt, dass Präsident Tayyip Erdogan am Samstag mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin telefoniert habe und ihn aufgefordert habe, «mit gesundem Menschenverstand» zu handeln. In der Mitteilung hiess es, die beiden hätten die jüngsten Entwicklungen in Russland besprochen und Erdogan habe Putin gesagt, dass die Türkei bereit sei, ihren Teil beizutragen, um zu einer friedlichen Lösung der Situation beizutragen.

  • 16.08 Uhr

    Wagner-Söldnern Amnestie bei Waffenabgabe versprochen

    Ein russischer Abgeordneter teilte der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass mit, dass den Wagner-Kämpfern eine Amnestie versprochen wurde, wenn sie ihre Waffen niederlegen. Sie müssten aber schnell handeln, berichtet Reuters.

    Wagner-Söldner patrouillieren am 24. Juni 2023 auf einer Strasse in Rostow am Don, Südrussland.
    Wagner-Söldner patrouillieren am 24. Juni 2023 auf einer Strasse in Rostow am Don, Südrussland.
    KEYSTONE
  • 15.52 Uhr

    Neues Gesetz: 30-tägige Haft bei Verstössen gegen Kriegsrecht

    Bei Verstössen gegen das Kriegsrecht drohen 30-tägige Haftstafen. Der russische Präsident Wladimir Putin habe ein entsprechendes Gesetz unterzeichnet, berichtet die Nachrichtenagentur RIA.

  • 15.37 Uhr

    Spekulationen über Putins Aufenthaltsort

    Nach zahlreichen Berichten soll Putins Präsidentenflugzeug vom Moskauer Flughafen Wnukowo aus gestartet und dann nach Nordwesten geflogen sein, bevor es vom Radar verschwand. Nach Angaben der Tracking-Website FlightRadar erreichte das Flugzeug die Gegend von Twer – etwa 180 Kilometer von Moskau entfernt – wo Putin einen Wohnsitz hat.

    Es konnte allerdings nicht bestätigt werden, dass der russische Präsident im Flugzeug sass. Putins Sprecher Dmitri Peskow sagte der Nachrichtenagentur TASS, der Präsident arbeite «im Kreml».

  • 15.20 Uhr

    USA stimmen sich mit Verbündeten ab

    US-Aussenminister Antony Blinken hat mit den Aussenministern der G7 und dem Generalsekretär der EU für Aussen- und Sicherheitspolitik über die aktuelle Lage in Russland gesprochen. «Die Vereinigten Staaten werden in enger Abstimmung mit Verbündeten und Partnern bleiben, während sich die Situation weiterentwickelt», sagte er.

  • 15.09 Uhr

    Amherd: «Die Lage verändert sich stündlich»

    Verteidigungsministerin Viola Amherd hat am Mitte-Sommerparteitag in Sursee Stellung genommen zu den aktuellen Ereignissen in Russland. Die Situation verändere sich stündlich, die Lage sei sehr unübersichtlich. Es sei im Moment schwierig, eine Analyse zu machen, sagte Amherd.

  • 15.05 Uhr

    Flüge aus Moskau ausgebucht

    Wie das Nachrichtenmagazin «Spiegel» berichtet, sind Tickets für Direktverbindungen von Moskau nach Tiflis, Astana und Istanbul nicht mehr verfügbar. Google Maps zeigt Strassensperrungen auf der M4 südlich von Moskau, der Route der Wagner-Rebellen.

  • 14.45 Uhr

    Türkei und Belarus unterstützen Putin – Iran enthält sich

    Wie russische Staatsmedien berichten hat Präsident Putin mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan telefoniert, der laut Putin seine Unterstützung für die derzeitige russische Führung zum Ausdruck gebracht habe. In einer Erklärung des Sicherheitsrates aus Weissrussland heisst es ausserdem, dass das Land weiterhin ein Verbündeter Russlands sei und dass interne Streitigkeiten ein «Geschenk an den kollektiven Westen» seien.

    Unterdessen zitierten iranische Staatsmedien am Samstag den Sprecher des Aussenministeriums, Nasser Kanaani, mit den Worten, Iran unterstütze die Rechtsstaatlichkeit in der Russischen Föderation und betrachte die jüngsten Entwicklungen dort als interne russische Angelegenheit.

  • 14.23 Uhr

    Moskau: Schützengräben werden ausgehoben

    Der russischen Zeitung Wedomosti zufolge haben russische Soldaten am Rande von Moskau eine Maschinengewehrstellung errichtet, berichtet Reuters. Die Waffe sei am südwestlichen Rand der Stadt aufgestellt worden. Die ukrainische Zeitung Kyiv Post berichtete, dass am Rande Moskaus Schützengräben ausgehoben wurden.

    Sergei Naryshkin, Chef des russischen Auslandsgeheimdienstes SVR, bezeichnete am Samstag den «Versuch, die Gesellschaft zu destabilisieren und einen brudermörderischen Bürgerkrieg anzuzetteln» als gescheitert, berichtete die Nachrichtenagentur TASS. 

  • 13:26

    Russische Helikopter eröffnen Feuer auf Wagner-Konvoi

    Laut der Nachrichtenagentur Reuters haben russische Armeehelikopter das Feuer auf einen Konvoi der Söldner-Truppe Wagner eröffnet. Dies ausserhalb der Stadt Woronesch auf der Autobahn M4.

    Kurz zuvor war die Meldung eingegangen, ein Militärkonvoi der Wagner-Söldner ziehe an der südrussischen Stadt vorbei. Zu sehen sei in dem Konvoi auch ein Tieflader, der einen Panzer transportiert.

  • 13:20

    Tschetschenen-Chef Kadyrow schickt Truppen

    Angesichts des bewaffneten Aufstands der Söldnergruppe Wagner hat der Chef der russischen Teilrepublik Tschetschenien, Ramsan Kadyrow, die Entsendung seiner eigenen Truppe angekündigt – zur Unterstützung des Kremls.

    Der Tschetschenen-Anführer Ramsan Kadyrow sendet Truppen zur Unterstützung des Kremls.
    Der Tschetschenen-Anführer Ramsan Kadyrow sendet Truppen zur Unterstützung des Kremls.
    -/AP/dpa

    «Kämpfer des Verteidigungsministeriums und der Nationalgarde der Republik Tschetschenien sind bereits in die spannungsgeladenen Gebiete aufgebrochen. Wir werden alles tun, um die Einheit Russlands zu bewahren und ihre Staatlichkeit zu schützen», teilte Kadyrow am Samstag auf Telegram mit.

    Präsident Wladimir Putin hatte zuvor in einer Ansprache im Staatsfernsehen von einem militärischen Aufstand gesprochen und angekündigt, die Organisatoren zu bestrafen. «Ich unterstütze jedes Wort von Wladimir Wladimirowitsch Putin», sagte Kadyrow nun.

  • 12:58

    Selenskyj äussert sich zu Wagner-Aufstand

    Der gewaltsame Aufstand der Söldnertruppe Wagner verdeutlicht nach Ansicht des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj die Schwäche der russischen Regierung.

    Russland habe lange Zeit Propaganda benutzt, um seine Schwäche und die Dummheit seiner Regierung zu verschleiern, schrieb Selenskyj im Netzwerk Telegram. «Und jetzt herrscht so viel Chaos, dass keine Lüge es verbergen kann.»

    Wolodymyr Selenskyj äussert sich zur Lage in Russland.
    Wolodymyr Selenskyj äussert sich zur Lage in Russland.
    Keystone

    «Russlands Schwäche ist offensichtlich. Schwäche in vollem Umfang» schrieb der ukrainische Präsident. Je länger Russland seine Truppen und Söldner auf ukrainischem Territorium behalte, desto mehr Chaos, Schmerz und Probleme werde es später erleben. «Auch das ist offensichtlich.» Jeder, der den Weg des Bösen wähle, zerstöre sich selbst.

  • 12:40

    Wagner-Militärkolonne weiter auf Weg nach Moskau

    Igor Girkin, der ehemalige Oberst des russischen Militärgeheimdienstes und einer der militärischen Führer der separatistischen «Volksrepublik Donezk», teilt mit, dass «die Rebellen Woronesch erfolgreich umgangen haben.»

    In der russischen Stadt Rostow am Don sind Wagner-Soldaten einmarschiert. Jetzt ist eine Kolonne auf dem Weg in Richtung Moskau.
    In der russischen Stadt Rostow am Don sind Wagner-Soldaten einmarschiert. Jetzt ist eine Kolonne auf dem Weg in Richtung Moskau.
    Keystone

    Weiter teilt er mit: «Sie ziehen durch das Gebiet der Region Lipezk. Sie prahlen damit, dass sie die Vorposten der Russischen Nationalgarde abgeschossen und Trophäen erbeutet haben». Der Bericht lässt sich nicht unabhängig bestätigen. Doch auch Reuters sagt ein Zeuge, dass eine Wagner-Militärkolonne bei der russischen Stadt Woronesch gesichtet wurde.

    Die Region Woronesch liegt rund 600 Kilometer südlich von Moskau. Die Kolonne hat offenbar schon von Rostow am Don etwa 600 Kilometer zurückgelegt.

  • 11:57

    Offenbar Kämpfe in russischer Region Woronesch

    In der russischen Region Woronesch – rund 600 Kilometer südlich von Moskau – hat die russische Armee wegen des Aufstands der Söldner-Truppe Wagner am Samstag Kampfeinsätze ausgeführt.

    Im Rahmen der Antiterrormassnahmen «führen die Streitkräfte der Russischen Föderation die notwendigen operativen Einsätze und Kampfhandlungen aus», erklärte Regionalgouverneur Alexander Gussew auf Telegram.

    Woronesch liegt etwa auf halbem Weg zwischen Moskau und der südlichen Stadt Rostow, wo die Wagner-Söldner nach Angaben ihres Chefs Jewgeni Prigoschin am Morgen die Kontrolle über die dortigen Militäreinrichtungen übernommen haben.

  • 11:51

    Wagner-Chef attackiert Putin nach dessen Rede

    Der Chef der russischen Privatarmee Wagner, Jewgeni Prigoschin, hat Präsident Wladimir Putin eine Fehleinschätzung der Lage um den bewaffneten Aufstand seiner Söldner vorgeworfen.

    Einst waren der Präsident und der Wagner-Chef Verbündete.
    Einst waren der Präsident und der Wagner-Chef Verbündete.
    AP

    «Der Präsident irrt sich schwer», sagte Prigoschin am Samstag in einer Sprachnachricht auf seinem Telegram-Kanal. «Wir sind Patrioten unserer Heimat.» Putin hatte die Aufständischen um seinen Ex-Vertrauten Prigoschin als «Verräter» bezeichnet.

  • 10:59

    Prigoschin: Wagner-Söldner «bereit zu sterben»

    Die Mitglieder seiner Wagner-Truppen, die einen bewaffneten Aufstand begonnen haben, seien «bereit zu sterben». Das sagt ihr Anführer Jewgeni Prigoschin in einer Nachricht, die am Samstagmorgen auf Telegram veröffentlicht wurde.

    In einer Reihe von Audiobotschaften schwor der Anführer der Söldnergruppe, die militärische Führung Russlands zu stürzen. «Wir alle sind bereit zu sterben. Alle 25'000, und dann noch einmal 25'000», sagte er. «Wir sterben für das russische Volk.»

  • 9:50

    London: Loyalität der russischer Soldaten wird entscheidend sein

    Das britische Verteidigungsministerium hat einen aktuellen Bericht über die Lage in Russland vorgelegt.

    Das Verteidigungsministerium sagte: «In den frühen Morgenstunden des 24. Juni 2023 eskalierte die Fehde zwischen der Wagner-Gruppe von Jewgeni Prigoschin und dem russischen Verteidigungsministerium zu einer offenen militärischen Konfrontation. Die wichtigsten Eckpunkte aus dem Bericht:

    In einer Operation, die Prigoschin als «Marsch für die Freiheit» bezeichnete, überquerten die Truppen der Wagner-Gruppe an mindestens zwei Orten die Grenze zwischen der besetzten Ukraine und Russland. «In Rostow am Don hat Wagner mit ziemlicher Sicherheit wichtige Sicherheitseinrichtungen besetzt, darunter das Hauptquartier, das Russlands militärische Operationen in der Ukraine leitet.»

    Weitere Wagner-Einheiten bewegen sich durch das Gebiet Vorenezh in Richtung Norden, mit ziemlicher Sicherheit mit dem Ziel, nach Moskau zu gelangen. Da es kaum Anzeichen für Kämpfe zwischen den Wagner-Einheiten und den russischen Sicherheitskräften gibt, sind einige von ihnen wahrscheinlich passiv geblieben und haben sich den Wagner-Einheiten unterworfen.

    «In den kommenden Stunden wird die Loyalität der russischen Sicherheitskräfte, insbesondere der russischen Nationalgarde, entscheidend für den weiteren Verlauf der Krise sein. Dies ist die grösste Herausforderung für den russischen Staat in jüngster Zeit», so der britische Geheimdienst.

  • 9:30

    Putin: Wagner-Söldner blockieren Militärobjekte in Rostow

    Russlands Präsident Wladimir Putin hat die Blockade wichtiger Objekte in der südrussischen Stadt Rostow am Don durch die Söldnertruppe Wagner bestätigt. «Faktisch ist die Arbeit von Organen der zivilen und militärischen Führung blockiert», sagte Putin am Samstag in einer Ansprache ans russische Volk im Staatsfernsehen. Über die Lage das an die Ukraine grenzende Gebiet Rostow erklärte er: «Sie bleibt schwierig.»

    Zuvor hatte Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin mitgeteilt, seine Kämpfer hätten in Rostow wichtige militärische Objekte unter ihre Kontrolle gebracht, auch einen Flugplatz. Das Verteidigungsministerium in Moskau rief die Söldner ebenfalls zum Aufgeben auf.

  • 09:14

    Putin äussert sich zur Wagner-Rebellion

    Putin wendet sich an die russische Bevölkerung. Er sagt über die Wagner-Rebellion: «Was wir jetzt erleben, ist Hochverrat. Persönliche Interessen haben zum Verrat an unserem Land und der Sache, für die unsere Streitkräfte kämpfen, geführt.»

    Weiter macht er deutlich: Als russischer Präsident und Oberbefehlshaber «werde ich alles tun, um mein Land zu verteidigen.»

    Putin äussert sich in Rede an die Nation zur Wagner-Rebellion.
    Putin äussert sich in Rede an die Nation zur Wagner-Rebellion.
    Screenshot Twitter

    Dann erklärt er: «Und diejenigen, die eine bewaffnete Rebellion organisiert haben, werden zur Rechenschaft gezogen werden. Diejenigen, die in diese Sache hineingezogen wurden, fordere ich auf, ihre kriminellen Handlungen einzustellen.»

    Die Streitkräfte hätten den Befehl erhalten, jene zu «neutralisieren», die den Aufstand organisiert hätten, sagte Putin in einer TV-Ansprache an die Nation am Samstag.

  • 09:05

    Wagner-Truppe behauptet, in Woronesch zu sein

    Die Wagner-Truppe behauptet, sie habe die Kontrolle über russische Militäreinrichtungen in der russischen Stadt Woronesch übernommen. «Militärische Einrichtungen in Woronesch sind unter die Kontrolle der Wagner geraten. Die Armee wechselt auf die Seite des Volkes», hiess es in einer kurzen Erklärung auf dem Telegramm-Kanal von Wagner.

    Zuvor hatte Wager-Chef Jewgeni Prigoschin erklärt, er sei im militärischen Hauptquartier in Rostow und der dortige Flugplatz stehe unter der Kontrolle seiner Truppe. Woronesch wäre demnach die zweite russische Grossstadt, in der sich Wagner-Söldner befänden.

  • 08:23

    Moskau ruft Anti-Terror-Notstand aus

    Angesichts des bewaffneten Aufstands des russischen Söldnerchefs Jewgeni Prigoschin haben die Behörden in Moskau und Umgebung den Anti-Terror-Notstand ausgerufen.

    «Um mögliche Terroranschläge in der Stadt und dem Gebiet Moskau zu verhindern, ist ein Regime für Operationen zur Terrorbekämpfung eingeführt worden», teilte das nationale Anti-Terror-Komitee am Samstag mit.

  • 08:00

    Russisches Verteidigungsministerium reagiert

    Das russische Verteidigungsministerium teilt den Wagner-Kämpfern mit, dass sie «getäuscht und in ein strafbares Abenteuer hineingezogen wurden», berichtet die staatliche Nachrichtenagentur RIA laut Reuters.

    Das Ministerium rief die Wagner-Söldner auf, sich mit ihren Vertretern und denen der Strafverfolgungsbehörden in Verbindung zu setzen. Das berichtet die Nachrichtenagentur Tass.

    Viele Kämpfer hätten «ihren Fehler» bereits eingesehen und würden wieder zum «ständigen Einsatz» zurückkehren wollen. Damit ist offenbar das ukrainische Kriegsgebiet gemeint.

    Das Verteidigungsministerium bittet die Wagner-Söldner dem Schreiben nach darum, diskret zu sein und sich so bald wie möglich mit Vertretern des Verteidigungsministeriums und der Strafverfolgungsbehörden in Verbindung zu setzen. «Wir garantieren für die Sicherheit aller», heißt es in dem Schreiben.

  • 07:59

    Prigoschin über massive Verluste in der Ukraine

    Wagner-Chef Prigoschin wendet sich an die Russen. Er sagt: «Wenn sie euch sagen, dass Wagner sich in die Arbeit eingemischt hat und dass deshalb etwas an der Front zusammengebrochen ist», sei das falsch. Denn: «Die Dinge an der Front nicht aus diesem Grund zusammengebrochen.»

    AFP berichtet, dass Prigoschin auch über die wahren Verluste in der Ukraine spricht: «Eine grosse Menge an Territorium ist verloren. Es wurden Soldaten getötet, drei-, viermal mehr, als in den Dokumenten steht, die der obersten [Führung] gezeigt wurden.»

    Der Söldnerführer sagt in dem Video auch, er befinde sich im Armeehauptquartier von Rostow am Don. Militärische Einrichtungen in Rostow, darunter ein Flugplatz, seien unter Wagner-Kontrolle. Prigoschin erklärt aber, dass die an der ukrainischen Offensive teilnehmenden Flugzeuge «ganz normal» vom Flugplatz aus starten.

  • 07:52

    Putin will Erklärung abgeben

    Russlands Präsident Wladimir Putin hat bisher zum Wagner-Aufstand geschwiegen. Nun kündigt der Kreml an, dass der russische Präsident «in Kürze» eine Erklärung abgeben will.

    Wladimir Putin will über die Wagner-Rebellion sprechen.
    Wladimir Putin will über die Wagner-Rebellion sprechen.
    Pavel Bednyakov/Photo host Agency RIA Novosti/AP/dpa
  • 07:51

    Wagner-Soldaten sollen Militärflughafen kontrollieren

    Jewgeni Prigoschin behauptet, seine Truppen hätten die Kontrolle über alle militärischen Einrichtungen in Rostow am Don übernommen- Das berichtet Reuters. Der Wagner-Chef sagt in einem Video, das auf Telegram gepostet wurde, auch, dass er und seine Männer sich im Militärhauptquartier des südlichen Bezirks in Rostow am Don befinden.

    Ausserdem habe man einen Militärflughafen eingenommen. Der Wagner-Chef sagt, dass dies die Durchführung einer «speziellen Militäroperation» in der Ukraine durch Russland nicht behindere.

  • 06:56

    Das sind Prigoschins Forderungen

    Laut unbestätigten Videos befindet sich Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin selbst in Rostow am Don. In einem Video, das im Militär-Hauptquartier Moskaus in Rostow aufgenommen worden sei, stellt er seine Forderungen. 

    Er sagt: «Wir sind hierher gekommen. Wir wollen den Chef des Generalstabs und Schoigu. Bis sie weg sind, bleiben wir hier, blockieren die Stadt Rostow und gehen nach Moskau.» Auch wolle man mit ihnen reden. Sie sollen nach Rostow am Don kommen.

    Sergei Kuschugetowitsch Schoigu ist Verteidiungsminister Russlands. Waleri Wassiljewitsch Gerassimow ist Chef des Generalstabs der russischen Streitkräfte.

  • 06:49

    Russische Soldaten schliessen sich angeblich Wagner an

    Der Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin sagt, das russische Militär schliesse sich Wagner an und begrüsse seinen Konvoi. In einer von CNN übersetzten Tonaufnahme von Prigozhin vom Samstag behauptete er: «Wo uns Soldaten begegnen, die russische Garde und die Militärpolizei, winken sie fröhlich mit den Händen.»

    Der Wagner-Chef behauptet in der Aufnahme weiter, dass sich zwischen 60 und 70 Soldaten des russischen Militärs den Wagner-Kräften angeschlossen haben. «Viele von ihnen sagen: ‹Wir wollen uns euch anschliessen.› Es sind bereits 60 bis 70 Leute zu uns gestoßen, obwohl wir noch ein Stück Weg vor uns haben. Ich denke, die Hälfte der Armee ist bereit, sich uns anzuschliessen.»

  • 06:12

    Wagner-Konvoi offenbar auf Weg nach Moskau

    Der Gouverneur der Region Lipezk in Zentralrussland erklärte, die Autobahn M4, die Moskau mit den südlichen Regionen verbindet, sei nun an der Grenze zur Region Woronesch für den Verkehr gesperrt worden. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Diese Grenze befindet sich etwa 400 km südlich der russischen Hauptstadt Moskau.

    Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin hat offenbar einen bewaffneten Konvoi seiner Söldnerkämpfer auf eine 1200 km lange Fahrt in Richtung Moskau geschickt. Das nachdem er erklärt hatte, er wolle die Militärführung stürzen.

  • 05:21

    Moskau erhöht Sicherheitsmassnahmen

    Der Moskauer Bürgermeister hat angekündigt, dass Anti-Terror-Massnahmen ergriffen werden. Auf Telegram schreibt Sergej Sobjanin: «Im Zusammenhang mit den eingehenden Informationen werden in Moskau Anti-Terror-Massnahmen ergriffen, um die Sicherheitsmassnahmen zu verstärken.»

    Es wurden zusätzliche Kontrollen auf den Strassen eingeführt. «Es ist möglich, die Durchführung öffentlicher Veranstaltungen einzuschränken. Wir bitten um Verständnis für die getroffenen Massnahmen.»

  • 05:17

    Wagner-Militärkonvoi gesichtet

    Die Regierung der Region Woronesch hat die Bevölkerung aufgefordert, die Autobahn M4 zu meiden, da ein Militärkonvoi auf ihr unterwegs ist. Die Autobahn verbindet Moskau mit den südlichen Regionen Russlands.

    Sie ist über 1500 Kilometer lang und verbindet die russische Hauptstadt mit den Städten Woronesch, Rostow im Osten der Ukraine und Krasnodar.

    In den sozialen Medien sind Videos aufgetaucht, die angeblich Wagner-Kämpfer zeigen, die sich in einem Konvoi von Militärfahrzeugen auf der Strasse in Richtung Rostow bewegen. Aktuell ist es nicht möglich, die Social-Media-Aufnahmen zu verifizieren. 

  • Wagner-Söldner nehmen Militär-Hauptquartier in Rostow ein

    Wagner-Söldner haben offenbar das Militär-Hauptquartier Moskaus in russischem Rostow eingenommen. Die Söldnertruppe Wagner, die unter der Leitung von Jewgeni Prigoschin steht, meldet die Einnahme des Hauptquartiers des südlichen Militärbezirks.

    Ebenfalls sei das Gebäude des Innenministeriums besetzt worden. Damit ist die Stadt Rostow am Don unter Kontrolle der Wagner-Kämpfer.

  • 04:42

    Bürger von russischem Rostow sollen zuhause bleiben

    Der Gouverneur der russischen Region Rostow hat die Einwohnerinnen und Einwohner angesichts eines sich zuspitzenden Konflikts zwischen der Armee und der Söldnertruppe Wagner aufgerufen, zuhause zu bleiben.

    «Die aktuelle Situation erfordert die maximale Konzentration aller Kräfte, um die Ordnung aufrechtzuerhalten», schrieb Wassili Golubew in der Nacht zum Samstag auf Telegram. Die Strafverfolgungsbehörden täten alles Notwendige, um die Sicherheit der Bewohner der Region zu gewährleisten. «Ich bitte alle, ruhig zu bleiben und das Haus ohne Notwendigkeit nicht zu verlassen.»

    Kurz davor hatte der Chef der Privatarmee Wagner, Jewgeni Prigoschin, erklärt, er wolle seinen Kampf gegen den Machtapparat in Moskau fortsetzen. Der 61-Jährige, der wegen versuchten bewaffneten Aufstandes in Russland zur Festnahme ausgeschrieben ist, hatte in einer Sprachnachricht mitgeteilt, er wolle in die Stadt Rostow am Don in der Region an der Grenze zur Ukraine einmarschieren. Reportern von russischen Nachrichtenagenturen zufolge gab es vereinzelt Strassensperren in der Stadt.

  • 04:20

    Militär fährt in Moskau auf

    Nach dem Aufruf des Chefs der russischen Söldnertruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, zum Sturz von Verteidigungsminister Sergej Schoigu bereitet sich Moskau offenbar auf bewaffnete Zusammenstösse zwischen dem Miltär und Wagner-Soldaten vor.

    Schwere Militärlastwagen und gepanzerte Fahrzeuge wurden am frühen Samstag in mehreren Teilen des Moskauer Zentrums gesichtet. Vor dem Hauptgebäude des Verteidigungsministeriums waren Soldaten mit Sturmgewehren postiert. Der Bereich um die Präsidialverwaltung in der Nähe des Roten Platzes wurde abgesperrt, wodurch der Verkehr zum Erliegen kam.

  • 03:59

    Wagner-Truppen nach Rostow vorgedrungen

    Die Truppen des privaten Militärunternehmens Wagner sind nach Angaben seines Chefs Jewgeni Prigoschin in die russische Stadt Rostow vorgedrungen. Er sagte, die Wagner-Truppen seien von Grenzsoldaten begrüsst worden, als sie in die Nähe der Stadt eingerückt seien, und würden nun nach Rostow fahren.

    Die Wagner-Soldaten seien an den Kontrollpunkten auf junge Wehrpflichtige getroffen, die keinen Widerstand geleistet hätten. Er fügte hinzu, dass seine Streitkräfte «nicht gegen Kinder kämpfen». «Aber wir werden jeden vernichten, der sich uns in den Weg stellt», sagte er. «Wir rücken vor und werden bis zum Ende kämpfen.»

  • 04:02

    FSB ruft Wagner-Söldner zur Festnahme Prigoschins auf

    Der russische Geheimdienst FSB hat die Söldner der Wagner-Truppe dazu aufgerufen, ihren Chef Jewgeni Prigoschin festzunehmen. «Wir rufen die Kämpfer der Privatarmee dazu auf, keine nicht wieder gutzumachenden Fehler zu begehen, alle Kampfhandlungen gegen das russische Volk einzustellen, die verbrecherischen und verräterischen Befehle Prigoschins nicht zu befolgen und Massnahmen zu seiner Festnahme zu ergreifen», heisst es in einer in der Nacht zum Samstag veröffentlichten Erklärung des FSB.

    Prigoschin wettert gegen Russlands Militärführung

    Prigoschin wettert gegen Russlands Militärführung

    Der Chef der russischen Söldnertruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, hat erneut heftig gegen die Militärführung in Moskau gewettert – und deren offizielle Kriegsgründe infrage gestellt.

    24.06.2023

    Prigoschin, der Chef der russischen Privatarmee Wagner, hatte zuvor Moskaus Militärführung einen Angriff auf seine Söldner-Einheiten vorgeworfen und mit Gegenmassnahmen gedroht. Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu habe Wagner-Lager im Hinterland mit Artillerie, Hubschraubern und Raketen angreifen lassen, sagte Prigoschin in einer am Freitag von seinem Pressedienst auf Telegram verbreiteten Sprachnachricht. Er habe 25'000 Männer unter Befehl, die nun aufklären würden, warum solch eine Willkür im Land herrsche. «Wer versucht, uns Widerstand zu leisten, den werden wir als Bedrohung betrachten und sofort töten», drohte Prigoschin.

    Das russische Verteidigungsministerium bestritt einen Angriff und sprach von Provokation. Die Sicherheitsorgane haben Ermittlungen gegen Prigoschin wegen Aufrufs zu einem bewaffneten Umsturz in Russland eingeleitet.