Gerüchte um missglückte Transplantation Ringt Tschetschenen-Führer Kadyrow mit dem Tod?

Ramsan Kadyrow befindet sich angeblich im kritischen Zustand im Spital: Dem Tschetschenen-Führer von Moskaus Gnaden ist angeblich eine Niere transplantiert worden, doch das Organ wurde nicht angenommen.

P. Dahm

18.09.2023, 17:17

phi

Was ist los mit Ramsan Kadyrow? Der Tschetschene im Dienste des Kreml ist seit einiger Zeit von der Bildfläche verschwunden. Die Abwesenheit des 46-Jährigen sorgt nun für Spekulationen: Sogar der Kreml wird schon nach seinem Gesundheitszustand gefragt. 

«Wir haben keine Informationen dazu», sagt Wladimir Putins Sprecher Dmitri Peskow dazu, nachdem Journalisten in Moskau nachforschen. «Die präsidiale Administration kann so oder so kaum ein Gesundheitszertifikat ausstellen. Wir können Ihnen also nichts erzählen.» 

Zudem wird über Kadyrows Kanäle ein Video veröffentlicht, das den Kommandeur der Achmat-Truppen scheinbar bei gutem Befinden zeigt. Die Internet-Gemeinde solle wie er lieber einen Spaziergang an der frischen Luft machen, statt den Gerüchten zu glauben. Dass es sich wirklich um einen aktuellen Clip handelt, lässt sich nicht überprüfen.

Indizien sprechen jedoch dagegen, dass es Kadyrow gutgeht. Mehrere Quellen berichten, der Mann sei ins Moskauer Zentralkrankenhaus eingeliefert worden. Der ukrainische Kanal «Obozrevatel» will sogar den Grund dafür wissen. Die Informationen stammen angeblich aus der tschetschenischen Diaspora.

Angebliche Transplantation

Demnach leidet Kadyrow unter Nierenproblemen. Angeblich sei sogar eine Transplantation vorgenommen worden, doch die Spender-Niere sei nicht angenommen worden. Der Patient sei deswegen weiterhin im kritischen Zustand. Er soll zuvor mehrere Tage im Koma gelegen haben. Überprüfen lässt sich das nicht.

Das norwegische «Dagbladet» berichtet unter Verweis auf prorussische Telegram-Kanäle, dass vor dem fraglichen Spital jede Menge Luxusautos parkieren, die tschetschenische Kennzeichen haben sollen. Das tönt danach, als würde Kadyrow am Krankenbett sein Erbe regeln wollen.

Kadyrows Privatjet ist angeblich am 6. und 9. September sowie am 15. September von Tschetscheniens Hauptstadt Grosny nach Moskau geflogen und soll seither in Moskau warten. Der prorussische Kanal VChK-OGPU bestätigt das und ergänzt, dass der Transponder des Flugzeugs seither ausgeschaltet sei.

Ob an den Gerüchten etwas dran ist, wird sich in den kommenden Tagen herausstellen.