Late Night USATrump arbeitet heimlich für Moskau? «Lächerlich! Nichts daran ist geheim»
Philipp Dahm
15.1.2019
Die Berichte, wonach die US-Bundespolizei FBI gegen Donald Trump ermittelte, schlagen hohe Wellen. Nicht nur im Weissen Haus, dem Kongress und Senat, sondern vor allem bei den Late-Night-Lästermäulern.
Die Berichte über die angeblichen FBI-Ermittlungen gegen Donald Trump wirken nach. Auch im Fernsehen, wo die Late-Night-Talker genüsslich den neuerlichen Gipfel einer Entwicklung aufgreifen, die sie im Prinzip seit dem Jahr 2016 begleiten.
«Es ist der 24. Tag des Shutdown – ein Rekord. Und es ist kein Ende in Sicht», sagt der Gastgeber der CBS-Show – denn immerhin bekommen 800'000 Staatsangestellte seit knapp drei Wochen kein Geld. Wenn man Donald Trumps Tweets glaubt, dann sind alleine die Demokraten schuld am Stillstand in Washington. Diesen hier zitiert Stephen Colbert:
Democrats should come back to Washington and work to end the Shutdown, while at the same time ending the horrible humanitarian crisis at our Southern Border. I am in the White House waiting for you!
Der Tweet klinge wie Werbung einer schlechten Sex-Hotline, so Colbert: «Heisse Singles sind im Weissen Haus und warten auf dich: Ruf jetzt an und beende die Krise an deiner Südgrenze!» Und nicht nur der Tweet ist dem Moderator aufgefallen, sondern auch derjenige, in dem Trump so tut, als sei Donald allein zu Haus:
I just watched a Fake reporter from the Amazon Washington Post say the White House is “chaotic, there does not seem to be a strategy for this Shutdown. There is no plan.” The Fakes always like talking Chaos, there is NONE. In fact, there’s almost nobody in the W.H. but me, and...
....I do have a plan on the Shutdown. But to understand that plan you would have to understand the fact that I won the election, and I promised safety and security for the American people. Part of that promise was a Wall at the Southern Border. Elections have consequences!
Am grössten ist das Gelächter, als Colbert vorliest: «Tatsächlich ist fast niemand im Weissen Haus ausser mir …» Der 54-Jährige verschränkt die Arme, gluckst und antwortet: «Wegen des Shutdowns der Regierung, du hohle Nuss!»
Zum zweiten Tweet sagt der Gastgeber: «Ja, Wahlen haben tatsächlich Konsequenzen. Sie heisst: Sprecherin des Repräsentantenhauses.» Gemeint ist die Demokratin Nancy Pelosi, die den Republikanern den Posten bei den vergangenen Midterms abgeluchst hat.
Die Meldung der «New York Times», nach der das FBI untersuche, ob Trump heimlich für Russland arbeite, ist für Colbert einfach nur «lächerlich: Nichts daran ist geheim.» Er habe das Thema seit Sommer 2016 auf dem Zettel, und dennoch seien die Details schockierend.
«Es ist, als wenn man wüsste, dass die Grosseltern vielleicht dann und wann Sex haben, aber man ist trotzdem schockiert, wenn man in ihren erotischen Tagebüchern liest: ‹Und mit diesen Worten, liess er seinen Umhang fallen und sagte: Schau dir mal diese 50 Shades of Grey an.›» Eine Randnotiz: Der Turn-Clip, den Colbert bei Minute 2:39 vorführt, zeigt den rassigen Auftritt der Amerikanerin Katelyn Ohashi.
Schön auch Colberts Kommentar zu Trumps Aussage, er arbeite NICHT für Russland (6:10): «Nichts davon war Arbeit. Ich hänge mit Wlad rum und destabilisiere Demokratien.» Zum guten Schluss geht es aber nicht mehr um Moskaus Manipulationen, sondern um Fast Food.
Der 72-Jährige muss derzeit jede Chance nutzen, auch mal gute PR in eigener Sache zu machen. Da kommt ein Besuch der Meister im College Football gerade recht: Der Präsident empfängt die Clemson Tigers der Clemson University in South Carolina.
«Ich glaube, wir werden McDonald's, Wendy's und Burger Kings sowie Pizza auftischen. Ich glaube, dass ist ihr Lieblingsessen», sagt Trump vor dem Rendezvous (7:30). Colbert meint, da seien mehr seine Wünsche im Spiel: «Und wir schauen uns ihre Lieblingsshow im TV an: die Wahl von 2016.»
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«Das sind ein paar Erwartungen und vor allem die Botschaft, aber auch jetzt, eine Woche vor der Übernahme der Amtsgeschäfte durch den amerikanischen Präsidenten Trump noch einmal das deutliche Signal zu setzen, dass wir in Europa, dass die Nato-Partner an der Seite der Ukraine stehen, gerade auch jetzt in der besonders angespannten Situation.»
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