Weltweit Entsetzen nach tödlichem Attentat auf Abe
Der Tod von Japans früherem Regierungschef Shinzo Abe durch ein Attentat hat weltweit für Entsetzen gesorgt. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) schrieb auf Twitter, das tödliche Attentat mache ihn «fassungslos und tief traurig».
08.07.2022
Der Tod von Japans Ex-Ministerpräsident Shinzo Abe löst auf der ganzen Welt Bestürzung aus. Erste Reaktionen von ranghohen Politikern kommen schnell.
Der frühere japanische Regierungschef Shinzo Abe ist am Freitagmorgen auf offener Strasse erschossen worden, als er in der japanischen Stadt Nara eine Wahlkampfrede hielt. Der 67 Jahre alte Politiker hat den Mordanschlag nicht überlebt.
Die Nachricht löste Schockwellen in einem Land aus, das als eines der sichersten der Welt gilt und über eines der schärfsten Waffengesetze verfügt. Er verurteile die Tat «auf das Schärfste», erklärte Regierungschef Fumio Kishida, der sichtlich um Fassung rang. Er brach einen Wahlkampfauftritt in der nördlichen Präfektur Yamagata sofort ab und kehrte im Hubschrauber nach Tokio zurück.
«Es ist ein Angriff auf die parlamentarische Demokratie und kann nicht toleriert werden», sagte der Präsident des Abgeordnetenhauses, Hiroyuki Hosoda. Auch die Opposition verurteilte das Attentat, das zwei Tage vor Wahlen zum Oberhaus des Parlaments Japan erschütterte.
Auch Bundespräsident und Aussenminister Ignazio Cassis ist bestürzt über das Attentat auf Japans früheren Ministerpräsidenten Shinzo Abe. Seine Gedanken seien bei Abe, seiner Familie und dem japanischen Volk, twitterte Cassis am Freitag.
Japans Ex-Regierungschef Shinzo Abe nach Attentat gestorben
Bei einer Wahlkampfveranstaltung in der japanischen Stadt Nara hat ein Mann auf Japans ehemaligen Premierminister Shinzo Abe geschossen. Dieser hielt dort eine Rede während des Wahlkampfs um das japanische Oberhaus. Abe erlag später im Spital seinen Verletzungen.
Abe hatte seine Rede vor einem Bahnhof in Nara gehalten.
Der mutmassliche Täter soll mit einer selbst gebauten Waffe zweimal auf Abe geschossen haben.
Laut eines Berichts fasste sich Abe nach den Schüssen an die Brust und ging anschliessend zu Boden.
Shinzo Abe (rechts) schaut sich 2018 mit Wladimir Putin einen Judokampf an: Abe stammte aus einer Politikerfamilie und war der am längsten amtierende Ministerpräsident in Japans Geschichte.
Abe im Jahr 2019 mit Donald Trump: 2020 trat Abe als Ministerpräsident zurück, da ihm eine chronische Darmentzündung wieder zu schaffen machte.
Bundeskanzlerin Angela Merkel begrüsst Abe im Juni 2015 in Elmau zum G7-Gipfel: Nach seinem Rücktritt beklagte der japanische Politiker, dass es «ihm den Magen umdrehe», angesichts der vielen Ziele, die er nicht habe umsetzen können.
Bundeskanzler Olaf Scholz ist fassungslos und tieftraurig.
Auch der französische Staatspräsident Emmanuel Macron äusserte sein Beileid via Twitter. Er sei zutiefst schockiert über den abscheulichen Angriff, den Shinzo Abe erlitten habe, schreibt Macron.
Der abtretende britische Premierminister Boris Johnson bezeichnet Abes Tod als unglaublich traurige Nachricht. «Viele werden sich an seine weltweite Führungsrolle in unbekannten Zeiten erinnern.»
Die neuseeländische Premierministerin Jacinda Ardern zeigt sich zutiefst geschockt über Abes Tod. Er sei einer der ersten Staatsoberhäupter gewesen, die sie als Premierministerin persönlich getroffen habe.
Recep Tayyip Erdoğan, Präsident der Türkei, twittert, er sei zutiefst traurig über den Tod seines lieben Freundes Shinzo Abe. Er verurteile denjenigen, der diesen abscheulichen Angriff ausgeführt habe. Weiter bekundet Erdogan Abes Familie sein Beileid.
Sanna Marin, Ministerpräsidentin der Republik Finnland, spricht im Namen der finnischen Regierung ihr Beileid aus. «Unsere Gedanken sind bei Abes Lieben und dem gesamten japanischen Volk.»
«Ein wunderbarer Mensch, grosser Demokrat und Verfechter der multilateralen Weltordnung ist von uns gegangen», twittert Ursula von der Leyen, Präsidentin der Europäischen Kommission.
Auch Russlands Präsident Wladimir Putin hat den Mordanschlag auf den japanischen Ex-Premier Shinzo Abe in einem Beileidsschreiben an die Familie des getöteten Politikers verurteilt.
«Die Hand eines Verbrechers hat das Leben eines herausragenden Staatsmannes beendet», schrieb Putin am Freitag in einem vom Kreml veröffentlichten Telegramm. Abe habe lange die japanische Regierung geführt und viel getan für die «gutnachbarschaftlichen Beziehungen zwischen unseren Ländern».
Mit Material der SDA.