Teheran Tausende demonstrieren nach Tod von Mahsa Amini

sda/tgab

19.9.2022 - 20:05

Nach Tod einer jungen Frau: Proteste im Iran dauern an

Nach Tod einer jungen Frau: Proteste im Iran dauern an

Im Iran dauern die Proteste nach dem Tod einer jungen Frau an, die nach ihrer Festnahme durch die Sittenpolizei am Freitag in einem Krankenhaus in der Hauptstadt Teheran gestorben war.

19.09.2022

Nach dem Tod der 22-jährigen Mahsa Amini im Polizeigewahrsam sind in der iranischen Hauptstadt Teheran Tausende Menschen auf die Strassen gegangen. Demonstranten sollen Mülltonnen in Brand gesetzt und Steine geworfen haben. Der Grossteil der Proteste war jedoch friedlich.

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Alleine auf dem zentralen Boulevard Keschawars in Teheran kamen am Montagabend Hunderte Demonstranten zusammen, wie die iranische Nachrichtenagentur Fars berichtete. Die Menschen wollten ihre Solidarität mit der jungen Frau ausdrücken, die nach ihrer Verhaftung durch die Moralpolizei ins Koma gefallen und am Freitag gestorben war.  

Nach Angaben von Augenzeugen waren Polizei und Sicherheitskräfte in der Stadt mit einem massiven Aufgebot auf den Strassen unterwegs. Die Polizei ging teils mit Wasserwerfern und Schlagstöcken gegen die Menschenmengen vor.

Im Volkspark Mellat kam es den Augenzeugen zufolge zu Menschenansammlungen, bei denen einige auch regimekritische Slogans riefen. Mehrere Frauen nahmen demnach aus Solidarität mit Amini ihre Kopftücher ab. Die Proteste sollten auch am Abend fortgesetzt werden.

Iranische Kurden nehmen am 19. September 2022 an einem Marsch in einem Park in der irakisch-kurdischen Stadt Sulaimaniya gegen die Ermordung von Mahsa Amini teil.
Iranische Kurden nehmen am 19. September 2022 an einem Marsch in einem Park in der irakisch-kurdischen Stadt Sulaimaniya gegen die Ermordung von Mahsa Amini teil.
Shwan MOHAMMED / AFP via Getty Images

Auch in anderen iranischen Städten waren Menschen auf die Strasse gegangen, um ihre Wut und Trauer über den Tod Aminis zu äussern. Die 22-Jährige war am vergangenen Dienstag nach ihrer Verhaftung durch die Religionspolizei ins Koma gefallen und am Freitag im Krankenhaus gestorben. Kritiker werfen der Moralpolizei vor, Gewalt angewendet zu haben. Die Polizei weist die Vorwürfe entschieden zurück. Die Regierung ordnete eine Untersuchung an. Amini war Berichten zufolge wegen ihres «unislamischen» Kleidungsstils festgenommen worden.

sda/tgab