Steuervergünstigungen schaden laut Studie dem Klima

miho, sda

2.12.2024 - 08:04

Der internationale Luftverkehr profitiert stark von Subventionen, was dem Klima schadet.
Der internationale Luftverkehr profitiert stark von Subventionen, was dem Klima schadet.
Keystone

Die Abschaffung aller Steuervergünstigungen mit Klimaauswirkungen kann den Ausstoss von Kohlenstoffdioxid (CO2) um 2,5 Millionen Tonnen pro Jahr senken. Das zeigt eine Studie der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne (EPFL) und der Universität Lausanne.

Das entspreche fast sechs Prozent der nationalen Treibhausgasemissionen, teilte die EPFL am Montag mit. Dies bringe Steuereinnahmen in Höhe von 4,6 Milliarden Franken, wovon der grösste Teil – 2,9 Milliarden Franken – dem Bund zugutekäme. Die Studie untersuchte Steuervergünstigungen auf Bundes-, Kantons- und Gemeindeebene.

Von einer stark klimarelevanten Subvention profitiert der internationale Luftverkehr, der von der Mineralölsteuer und der Mehrwertsteuer befreit ist. Eine Abschaffung dieser Steuervergünstigungen würde den CO2-Ausstoss um fast 1,5 Millionen Tonnen pro Jahr senken, hiess es weiter. Dazu bestehe Potenzial von über 1,3 Milliarden Franken zusätzlicher Steuereinnahmen.

Klimaschädlich im Berufsverkehr wirken Steuervergünstigungen für Firmenwagen, kostenlose Parkplätze und Pendlerabzüge. Steuervergünstigungen beeinflussen das Verhalten der Nutzenden, schrieb die EPFL.

Eine Abschaffung des Pendlerabzugs sowie der Steuervergünstigungen für Geschäftswagen und Parkplätze am Arbeitsort würden den CO2-Ausstoss um über 600'000 Tonnen reduzieren und Mehreinnahmen bei den Einkommenssteuern von über zwei Milliarden Franken generieren.

Beim Schwerverkehr werden die externen Kosten bei der Leistungsabhängigen Schwerverkehrsabgabe nicht kompensiert. Leichte Nutzfahrzeuge sind vollständig von ihr befreit. Müssten der schwere Güterverkehr und leichte Nutzfahrzeuge ihre nicht klimabezogenen externen Kosten vollumfänglich decken, würde der CO2-Ausstoss um über 200'000 Tonnen sinken und mehr als eine Milliarde Franken einbringen.

miho, sda