Ukraine-Übersicht Kommandozentrale der ukrainischen Luftwaffe stark beschädigt +++ Medwedew: Rückkehr zu Todesstrafe möglich 

Agenturen/red

25.3.2022

Die ukrainischen Streitkräfte machen Boden gut. Russische Truppen ziehen sich laut Kiew nach grossen Verlusten teils zurück. Derweil signalisiert die EU Einigkeit, nennt Putin offiziell einen Kriegsverbrecher und verspricht der Ukraine Geld für den Wiederaufbau. Die Entwicklungen im Ticker.

Agenturen/red

US-Präsident Joe Biden ist am 30. Tag des russischen Angriffs auf die Ukraine an die Nato-Ostflanke gereist und hat Kremlchef Wladmir Putin als Kriegsverbrecher beschuldigt. Nur 90 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt traf sich Biden am Freitag in der polnischen Stadt Rzeszow mit Staatsoberhaupt Andrzej Duda und machte sich ein Bild von der Lage der Kriegsflüchtlinge. Die Verwüstung in der Ukraine gehe «von einem Mann aus, den ich, offen gesagt, für einen Kriegsverbrecher halte», sagte Biden. Der russische Generalstab zeigte sich trotz Berichten über hohe Verluste und den stockenden Vormarsch zufrieden und will sich nun angeblich auf die «Befreiung» des Donbass in der Ost-Ukraine konzentrieren.

Russische Truppen konzentrieren sich auf den Donbass

Die russischen Streitkräfte haben ihre Bodenoffensive zur Einnahme der ukrainischen Hauptstadt Kiew nach Einschätzung aus US-Verteidigungskreisen vorläufig eingestellt. Die russische Militärführung scheine sich stattdessen mehr auf die Kämpfe um die Kontrolle der Region Donbass im Südosten des Landes zu konzentrieren, verlautete am Freitag aus ranghohen Kreisen des US-Verteidigungsministeriums.

«Sie zeigen keine Bereitschaft, vom Boden aus gegen Kiew vorzugehen», sagte die US-Quelle über die russischen Truppen, und gab damit eine interne Einschätzung des US-Militärs wieder. Diese Bewertung der Lage bestätigte der stellvertretende Chef des russischen Generalstabs, Sergej Rudskoi. Die wichtigsten Ziele der ersten Phase der Operation seien im Allgemeinen erreicht worden, sagte Rudskoi, ohne Details zu nennen. Die russischen Streitkräfte könnten sich nun auf das Hauptziel konzentrieren, «die Befreiung des Donbass».

300 Tote bei Theater-Angriff in Mariupol

Der russische Luftangriff auf das Theater der ukrainischen Stadt Mariupol kostete nach Angaben der Stadtverwaltung rund 300 Menschen das Leben. Das postete die Verwaltung am Freitag auf ihrem Kanal im Messengerdienst Telegram und berief sich auf Aussagen von Augenzeugen. Der Keller unter dem Theater wurde als Luftschutzraum genutzt.

Ob die Einsatzkräfte, die mit der Bergung von Verschütteten befasst waren, ihre Arbeiten beendet haben, oder wie die Augenzeugen anderweitig auf die Opferzahl kamen, blieb offen. Nach dem Angriff war die Verwaltung der belagerten und zerstörten Hafenstadt zunächst nicht in der Lage, die Zahl der Opfer des Bombardements vom 16. März zu benennen. Im Keller des Gebäudes hatten Hunderte Menschen Schutz gesucht; auf dem Pflaster vor und hinter dem Theater stand auf Russisch groß das Wort «Kinder» geschrieben.

Biden besucht US-Soldaten in Polen

US-Präsident Joe Biden hat US-Soldaten nahe der polnischen Grenze zur Ukraine besucht. Er kam am Freitagnachmittag am Flughafen in Rzeszow im Südosten von Polen an. Er sah sich einen Friseursalon und eine Cafeteria für die Soldaten an. Dort aß er mit Militärangehörigen Pizza. «Ihr seid die tollste Kampftruppe der Welt und das ist keine Übertreibung», sagte Biden.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Die russische Armee will sich nach offiziellen Angaben bei ihrem Vorgehen in der Ukraine künftig auf die «Befreiung» der Donbass-Region im Osten des Landes konzentrieren.
  • Das ukrainische Militär hält einen grossangelegten Angriff russischer Truppen auf Kiew immer noch für möglich.
  • Der Bundesrat übernimmt weitere Sanktionen der EU gegenüber Russland. So wird die Ausfuhr von Gütern für den Energiesektor und entsprechende Dienstleistungen untersagt.
  • Von einem Verbot der russischen Propaganda-Sender sieht der Bundesrat jedoch ab.
  • Laut Angaben des Kremls sind 1351 russische Soldaten in Ukraine gestorben. Die Ukraine geht davon aus, dass die Zahl weit höher ist.
  • Nach Angaben der ukrainischen Streitkräfte sollen sich russische Truppen im Nordosten des Landes nach hohen Verlusten teils zurückgezogen haben.
  • Die humanitäre Lage in der Stadt Mariupol spitzt sich zu. In einem Telegram-Schreiben wendet sich der Stadtrat an den Westen und bittet um Hilfe. So verzeichne man mehr und mehr Hunger-Tote unter der Zivilbevölkerung.
  • Der britische Geheimdienst geht davon aus, dass die ukrainischen Streitkräfte in den von Russland kontrollierten Gebieten weiterhin auf wichtige Einrichtungen abzielten.
  • Die Entwicklungen vom Donnerstag findest du hier.
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  • 22 Uhr

    Wir beenden unseren Live-Ticker vom Freitag (25. März 2022)

  • 21.58 Uhr

    Frankreich plant mit Türkei und Griechenland Evakuierung in Mariupol

    Frankreich plant mit der Türkei und Griechenland eine humanitäre Aktion, um kurzfristig Menschen aus der schwer umkämpften ostukrainischen Hafenstadt Mariupol zu evakuieren. Das kündigte Präsident Emmanuel Macron am Freitagabend nach dem EU-Gipfel in Brüssel an. Es gebe bereits konkrete Gespräche mit dem Bürgermeister von Mariupol sowie eine Abstimmung mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Eine Absprache sei auch mit Russland erforderlich, dessen Truppen die Stadt seit Wochen belagern.

    Wie es aus dem Élyséepalast hiess, stehe Frankreich in Kontakt mit den ukrainischen Behörden, den Griechen, den Türken und den zuständigen internationalen Organisationen, um die Bedürfnisse zu präzisieren, auf die reagiert werden muss. Die Grundlage dafür sei, dass Frankreich von Russland verlange, die Belagerung der Stadt aufzuheben, dass Menschen, die gehen wollten, gehen könnten und dass Menschen, die bleiben wollten, bleiben könnten. Angemessene, an den Grundbedürfnissen ausgerichtete humanitäre Hilfe müsse unter den Bedingungen des humanitären Völkerrechts bereitgestellt werden können.

  • 21.53 Uhr

    Pentagon: Ukraine startet Offensive zur Rückeroberung von Cherson

    Die ukrainische Armee hat US-Angaben zufolge eine Offensive zur Rückeroberung der Stadt Cherson im Süden des Landes gestartet. «Die Ukrainer versuchen, Cherson zurückzugewinnen, und wir würden sagen, dass Cherson derzeit wieder umkämpftes Territorium ist», sagte ein Vertreter des US-Verteidigungsministeriums am Freitag zu Journalisten in Washington.

    «Wir können nicht genau bestätigen, wer die Kontrolle über Cherson hat, aber die Stadt scheint nicht so eindeutig unter russischer Kontrolle zu sein wie zuvor», sagte der Ministeriumsvertreter, der anonym bleiben wollte.

  • 20.42 Uhr

    Kommandozentrale der Luftwaffe durch russische Raketen beschädigt

    Die Kommandozentrale der ukrainischen Luftwaffe in Winnyzja ist nach ukrainischen Angaben mit russischen Marschflugkörpern angegriffen und stark beschädigt worden. Nach Angaben der ukrainischen Armee feuerten die russischen Streitkräfte sechs Marschflugkörper ab. Einige seien von der ukrainischen Luftabwehr abgefangen worden, andere hätten Gebäude getroffen und «erhebliche Schäden angerichtet», erklärte das Kommando der ukrainischen Luftwaffe im Messengerdienst Telegram.

    Die Folgen des Raketenangriffs würden noch ermittelt, hiess es weiter. Auf Telegram veröffentlichte die Armee ein Foto eines zerstörten Gebäudeteils.

    Die ukrainische Luftwaffe und Luftabwehr konnten bislang eine vollständige Kontrolle der russischen Armee über den ukrainischen Luftraum verhindern. Die ukrainische Luftwaffe beweise dabei «grosses Geschick», hatte ein Pentagon-Vertreter am Montag erklärt.

  • 20.39 Uhr

    J.K. Rowling will nicht von Putin unterstützt werden

    Die «Harry Potter»-Erfinderin J.K. Rowling will sich vom russischen Präsidenten Wladimir Putin nicht als Opfer sogenannter Cancel-Kultur des Westen bezeichnen lassen. Eine solche Kritik sollte nicht von Menschen geäussert werden, die derzeit Zivilisten abschlachteten oder ihre Kritiker inhaftierten und vergifteten, teilte die Autorin am Freitag in einem Tweet mit. Sie verlinkte einen Artikel über den inhaftierten Putin-Kritiker Alexej Nawalny.

    Zuvor hatte Putin die jüngste Kritik des Westens an Russland mit Bemühungen verglichen, Rowling wegen ihrer Ansichten zu Transgender-Fragen mundtot zu machen. Rowling wurde zuletzt kritisiert für ihre Äusserungen kritisiert, sie unterstütze die Rechte von Transgendermenschen, glaube aber nicht an eine Auslöschung des Konzepts des biologischen Geschlechts.

  • 20.22 Uhr

    EU-Länder wollen Gas gemeinsam einkaufen

    Nach neunstündigem Ringen um Massnahmen gegen die hohen Energiepreise haben sich die EU-Länder darauf geeinigt, gemeinsam Gas einzukaufen. «Ich begrüsse, dass wir unsere gemeinsame Verhandlungskraft nutzen werden», sagte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen nach dem Gipfel am Freitagabend. «Anstatt uns gegenseitig zu überbieten und die Preise in die Höhe zu treiben, werden wir unsere Nachfrage bündeln.» Bei Pipeline-Gas repräsentiere die EU etwa 75 Prozent des Marktes. «Wir haben eine enorme Kaufkraft», sagte von der Leyen.

    Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und EU-Ratspräsident Charles Michel bei der Medienkonferenz nach dem EU-Gipfel in Brüssel. 
    Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und EU-Ratspräsident Charles Michel bei der Medienkonferenz nach dem EU-Gipfel in Brüssel. 
    Bild: AP
  • 19.36 Uhr

    Medwedew: Rückkehr zu Todesstrafe in Russland möglich

    Der frühere russische Präsident Dmitri Medwedew schliesst eine Wiedereinführung der Todesstrafe in seinem Land theoretisch nicht aus.

    Anlass könnte beispielsweise eine Verschlechterung der Kriminalitätslage sein, sagte er der staatlichen Nachrichtenagentur Ria Nowosti. Die internationale Verpflichtung zur Aussetzung der Todesstrafe sei mit dem Ausscheiden aus dem Europarat entfallen. Zugleich betonte er, dass es sich um eine «schwierige Frage» handele und keine Notwendigkeit zur Wiedereinführung bestehe, wenn in Russland alles «ruhig» bleibe.

    «Es gibt keine Einschränkungen mehr», sagte der jetzige Vize-Sekretär des russischen Sicherheitsrates. Es blieben moralische und religiöse Erwägungen sowie die bisherige Rechtsprechung des russischen Verfassungsgerichtes gegen die Todesstrafe. «Aber die Entscheidungen des Verfassungsgerichtes sind nicht die Heilige Schrift, sie können sich ändern», sagte Medwedew nach Angaben vom Freitag in Moskau.

    Er verwies darauf, dass auch die Sowjetunion die nach dem Zweiten Weltkrieg ausgesetzte Todesstrafe wiedereingeführt habe, als die Kriminalität überhand nahm. Russland schaffte die Strafe mit dem Beitritt zum Europarat 1996 nicht ab, sie wurde aber durch ein mehrfach verlängertes Moratorium ausgesetzt.

    «Es gibt keine Einschränkungen mehr», sagt Präsident Dmitri Medwedew nach dem Ausscheiden Russlands aus dem Europarat zum Thema Todesstrafe.
    «Es gibt keine Einschränkungen mehr», sagt Präsident Dmitri Medwedew nach dem Ausscheiden Russlands aus dem Europarat zum Thema Todesstrafe.
    Bild: dpa
  • 19.11 Uhr

    Weitere Waffen aus Deutschland in Ukraine eingetroffen

    In der Ukraine sind weitere Waffen aus Deutschland für den Kampf gegen die russischen Angreifer eingetroffen. Wie die Deutsche Presse-Agentur aus ukrainischen Regierungskreisen erfuhr, handelt es sich um 1500 Luftabwehrraketen vom Typ «Strela» und 100 Maschinengewehre MG3.

    Hinzu kommen 8 Millionen Schuss Munition für Handfeuerwaffen. Ausserdem sind den Angaben zufolge jenseits der Waffen weitere Hilfsgüter aus Deutschland für die ukrainischen Streitkräfte im Kriegsgebiet angekommen. Darunter sind 350’000 Esspakete, 50 Fahrzeuge für den medizinischen Transport und Material für die medizinische Versorgung.

    Bundeswehr-Reservisten üben mit der Luftabwehrrakete «Strela». In der Ukraine sind weitere Waffen aus Deutschland eingetroffen.
    Bundeswehr-Reservisten üben mit der Luftabwehrrakete «Strela». In der Ukraine sind weitere Waffen aus Deutschland eingetroffen.
    Bild: dpa
  • 19.05 Uhr

    EU-Behörden: Russland hat hunderte Linienflugzeuge «gestohlen»

    Seit Inkrafttreten der westlichen Sanktionen hat Russland nach Angaben europäischer Luftfahrtbehörden mehrere hundert Linienflugzeuge «gestohlen». Den Leasingfirmen entstünden dadurch Schäden in Milliardenhöhe, hiess es am Freitag bei einer Videokonferenz von Eurocontrol, der europäischen Organisation zur Sicherung der Luftfahrt.

    Laut den nach dem russischen Angriff auf die Ukraine verhängten EU-Sanktionen haben Russlands Luftfahrtunternehmen bis Montag Zeit für die Rückgabe geleaster Maschinen. Ein am 14. März von Russlands Präsident Wladimir Putin erlassenes Gesetz erlaubt es russischen Fluggesellschaften jedoch, die im Ausland gemieteten Maschinen in Russland registrieren zu lassen. Damit könnten Inlandsflüge trotz der westlichen Sanktionen stattfinden. Im Ausland können die Maschinen hingegen beschlagnahmt werden.

    «Die meisten Flugzeuge, mit denen sie ins Ausland fliegen könnten, sind geleaste Maschinen europäischer oder amerikanischer Herkunft, die nun ihren rechtmässigen Eigentümern, den Leasingfirmen, gestohlen wurden», sagte der bei der EU-Kommission für Transport zuständige Henrik Hololei.

    Auf dem Flughafen in Genf geparkte Aeroflot-Maschine (rechts).
    Auf dem Flughafen in Genf geparkte Aeroflot-Maschine (rechts).
    Bild: Keystone
  • 19.01 Uhr

    Papst verurteilt «schändlichen Krieg» in der Ukraine

    Papst Franziskus hat bei einem Gottesdienst den «schändlichen Krieg» in der Ukraine verurteilt. «In diesen Tagen (...) zerstören Bomben die Häuser so vieler unserer wehrlosen ukrainischen Brüder und Schwestern», sagte der Papst in seiner Predigt während eines Bußgottesdienstes am Freitag, in dem er die Ukraine und Russland «dem unbefleckten Herzen Mariens» weihte.

    «Der schändliche Krieg, der über so viele Menschen hereingebrochen ist und unter dem alle leiden, löst in einem Jeden Furcht und Schrecken aus», fügte der Papst vor rund 3500 Menschen im Petersdom hinzu, unter ihnen der ukrainische Botschafter und Vertreter des diplomatischen Korps im Vatikan. Rund 2000 Gläubige verfolgten den Gottesdienst nach Vatikan-Angaben auf dem Petersplatz, wo er auf großen Leinwänden übertragen wurde. Priester und Bischöfe weltweit waren aufgerufen, sich dem Gebet anzuschließen.

    Papst Franziskus hat seit Beginn des russischen Angriffskriegs vor einem Monat wiederholt ein Ende der Gewalt in der Ukraine gefordert. (Archivbild)
    Papst Franziskus hat seit Beginn des russischen Angriffskriegs vor einem Monat wiederholt ein Ende der Gewalt in der Ukraine gefordert. (Archivbild)
    Bild: Andrew Medichini/AP/dpa
  • 18.14 Uhr

    Moskau: Kiew zieht Friedensverhandlungen absichtlich in die Länge

    Russland hat der Ukraine vorgeworfen, die Verhandlungen über ein Kriegsende weiter absichtlich in die Länge zu ziehen. «Sie haben es nicht eilig, sie glauben, dass die Zeit auf ihrer Seite ist», sagte der russische Delegationsleiter Wladimir Medinski am Freitag der Agentur Tass zufolge. Die ukrainische Seite handle nicht unabhängig, behauptete Medinski. «Deshalb stimmt der aktuelle Stand der Dinge nicht optimistisch.» Moskau wirft Kiew vor, auf Anweisung Washingtons zu handeln.

    Medinski sagte, er teile die von den Ukrainern zuletzt verbreitete Zuversicht nicht. «Es gibt keine Bewegung bei den grundsätzlichen Positionen, auf denen die russische Seite besteht», sagte der Berater von Präsident Wladimir Putin.

    Russland wolle einen umfassenden Vertrag schliessen, der die «lebenswichtigen» Forderungen Moskau einschliesse. Dazu zählten unter anderem ein neutraler Status der Ukraine, die «Entmilitarisierung» und «Entnazifizierung» des Landes sowie die Anerkennung der annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim als russisch und der ostukrainischen Separatistengebiete Luhansk und Donezk als unabhängige Staaten.

  • 17.38 Uhr

    Polens Präsident: «Wir sagen nicht Flüchtlinge - es sind Gäste»

    Polens Staatsoberhaupt Andrzej Duda hat beim Besuch von US-Präsident Joe Biden die Bereitschaft seines Landes unterstrichen, den Menschen aus der Ukraine zu helfen. «Wir sagen nicht Flüchtlinge — es sind unsere Gäste», sagte Duda im polnischen Rzeszow vor dem Treffen der beiden Präsidenten mit Vertretern von Hilfsorganisationen. Die Ukrainer seien «Brüder und Nachbarn», die momentan durch den russischen Angriffskrieg aus ihrer Heimat vertrieben würden, so Duda. Er dankte Biden für die Unterstützung nicht nur im militärischen, sondern auch im humanitären Bereich.

    Seit dem russischen Angriff auf die Ukraine haben sich nach Angaben des polnischen Grenzschutzes knapp 2,24 Millionen Menschen in Polen in Sicherheit gebracht. «Alles deutet darauf hin, dass diese Zahl noch steigen wird», sagte Duda. Es gibt derzeit keine offiziellen Angaben dazu, wie viele der Kriegsflüchtlinge in Polen geblieben und wie viele bereits in andere EU-Staaten weitergereist sind.

  • 17.23 Uhr

    Russischer Botschafter erstattet Anzeige gegen italienische Zeitung «La Stampa»

    Der russische Botschafter in Italien geht wegen eines Leitartikels, in dem über eine Ermordung von Kreml-Chef Wladimir Putin spekuliert wird, juristisch gegen die Tageszeitung «La Stampa» vor. Botschafter Sergej Rasow erstattete Anzeige bei der Staatsanwaltschaft in Rom wegen Anstiftung zu einem Verbrechen. Der Artikel des Kriegsreporters Domenico Quirico verstosse gegen die «Ethik, die Moral und die Regeln des Journalismus», erklärte er.

    Quirico hatte in seinem am Dienstag veröffentlichten Leitartikel geschrieben: «Da eine militärische Intervention ausgeschlossen und eine diplomatische Lösung nicht in Sicht ist, bleibt nur noch die Theorie von der Ermordung des Zaren durch einen Getreuen.» Der Kriegsreporter kommt jedoch zu dem Schluss, dass eine Ermordung Putins wohl «zu einem noch schlimmeren Chaos führen würde».

    «La Stampa»-Chefredakteur Massimo Giannini wies die Anschuldigungen des russischen Botschafters auf AFP-Anfrage zurück. «Domenico hat diese Theorie illustriert, um sie zu widerlegen (...). Abgesehen von der moralischen Frage schreibt er, dass das Gegenmittel schlimmer wäre als das eigentliche Übel, da es Russlands Verlangen nach Rache verstärken könnte.» Giannini verwies gleichzeitig auf die Lage der Pressefreiheit in Russland. Der russische Botschafter sei daher nicht in der Position, «uns Journalismus beizubringen».

  • 17.10 Uhr

    Verhandlungen mit Ukraine kommen laut Moskau in Kernfragen nicht voran

    Die Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine kommen nach Angaben des russischen Chefunterhändlers in den zentralen Fragen nicht voran. «In zweitrangigen Punkten stimmen die Positionen überein. Aber in den politischen Hauptfragen kommen wir nicht voran», sagte Wladimir Medinski nach Angaben russischer Nachrichtenagenturen.

    Moskau bestehe auf der Unterzeichnung eines «vollständigen Abkommens», das seine Forderungen nach einer Neutralität, Demilitarisierung und «Entnazifizierung» der Ukraine berücksichtige sowie auf Anerkennung einer russischen Souveränität der von Russland besetzten Krim und der Unabhängigkeit der beiden prorussischen «Republiken» in der Ostukraine, sagte Medinski weiter. Kiew gehe es vor allem darum, «Sicherheitsgarantien von Dritten zu erhalten, wenn die Ukraine kein Mitglied der Nato werden kann», sagte Medinski. Diese Haltung sei «völlig verständlich».

    Wladimir Medinski, Leiter der russischen Delegation.
    Wladimir Medinski, Leiter der russischen Delegation.
    Bild: Sergei Kholodilin/BelTA/AP/dpa

    «Der Verhandlungsprozess ist sehr schwer», sagte auch der ukrainische Aussenminister Dmytro Kuleba. Die ukrainische Delegation habe «eine starke Position eingenommen und gibt ihre Forderungen nicht auf», sagte Kuleba. «Wir beharren zuallererst auf einer Waffenruhe, Sicherheitsgarantien und territorialer Integrität der Ukraine», fügte der ukrainische Aussenminister hinzu.

    Nach ersten direkten Verhandlungen der russischen und ukrainischen Unterhändler finden die Gespräche inzwischen fast täglich per Videoschaltung statt. Zunächst zeigten sich beide Seiten optimistisch über einen positiven Ausgang der Gespräche, in den vergangenen Tagen rückten sie ihre Meinungsverschiedenheiten in den Vordergrund.

  • 17.01 Uhr

    Ukraine meldet Tod von weiterem russischen General

    Die Ukraine hat den Tod eines weiteren russischen Generals bei Kämpfen gemeldet. Ukrainische Truppen hätten bei einem Bombenangriff auf den Flughafen von Tschornobajiwka in der Region Cherson den Kommandanten der 49. Armee des südlichen Distrikts, General Jakow Rjasanzew, getötet, erklärte Präsidentenberater Oleksij Arestowytsch. Rjasanzew ist bereits der sechste russische General, dessen Tod die Ukraine seit Kriegsbeginn vor einem Monat meldet. Überprüfen lassen sich die Angaben nicht.

    Russland hat bislang nur den Tod von General Andrej Suchowezki sowie des stellvertretenden Chefs der Nordmeerflotte, Kapitän Andrej Palij bestätigt. Ein US-Militärexperte hatte Anfang März gegenüber CNN gesagt, die russische Armee begehe in der Ukraine «wiederholt dieselben Fehler» und nutze unverschlüsselte Geräte zur Kommunikation, sodass sich der Standort der Nutzer orten lässt.

    Elie Tenenbaum vom französischen Institut für internationale Beziehungen (Ifri) sagte der Nachrichtenagentur AFP, die Gegenwart hoher Offiziere nahe der Kampflinien zeige, dass Moskau «von den Generälen verlangt an der Spitze ihrer Truppen zu stehen und Risiken einzugehen», um gegen eine niedrige Kampfmoral der Truppen vorzugehen.

  • 16.54 Uhr

    Biden dankt US-Truppen bei Besuch in Polen

    Vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine hat US-Präsident Joe Biden den US-Soldaten in Polen für deren Einsatz an der Ostflanke der Nato gedankt. «Ich bin aus einem einfachen, wesentlichen Grund gekommen», sagte Biden bei einem Truppenbesuch in Rzeszow, rund 90 Kilometer von der Grenze zur Ukraine entfernt. «Um danke zu sagen. Danke, danke, danke für Ihren Dienst.» Er fügte hinzu: «Gott segne Sie alle und schütze Sie.» Biden unterstrich, dass durch Truppenverstärkungen wegen des Ukraine-Krieges inzwischen 100'000 US-Soldaten in Europa seien.

    US-Präsident Joe Biden beim Besuch der Truppen im polnischen Jasionka.
    US-Präsident Joe Biden beim Besuch der Truppen im polnischen Jasionka.
    Bild: Keystone/AP Photo/Evan Vucci

    Biden sagte, in dem aktuellen Konflikt gehe es um mehr, als den Menschen in der Ukraine zu helfen und die «Massaker» zu stoppen. Es gehe auch um die Freiheit der Kinder und Enkel der amerikanischen Soldaten. In den vergangenen zehn Jahren seien mehr Demokratien auf der Welt verloren gegangen, als neu gegründet worden seien. Die Frage sei, ob sich im globalen Wettbewerb Demokratien oder Autokratien durchsetzen würden, sagte Biden. «Das ist es wahrscheinlich, was auf dem Spiel steht. Was Sie tun, ist also von grosser Bedeutung.»

  • 16.46 Uhr

    USA: Bis zu 60 Prozent Fehlerquote bei Russlands Raketen

    Laut Nachrichtenagentur «Reuters» ergeben Daten der USA, dass bis zu 60 Prozent der russischen Lenkraketen ihr Ziel verfehlen. Beweise für diese These legte die anonyme Quelle allerdings nicht vor.

    Dabei müssen die Fehler gar nicht unbedingt im Landeanflug passieren: Auch ein Fehlstart oder Absturz im Flug zählen zu dieser Kategorie. Siet Beginn des Krieges soll Russland rund 1100 Raketen auf die Ukraine abgefeuert haben.

    Die Fehlerquote schwankt demnach von Tag zu Tag: Sie könne zwischen 20 und 60 Prozent betragen, schreibt «Reuters» Die Angaben können nicht überprüft werden.

  • 16.05 Uhr

    Neue Kriegsziele: Moskau will den Donbass «befreien»

    Die russische Armee will sich nach offiziellen Angaben bei ihrem Vorgehen in der Ukraine künftig auf die «Befreiung» der Donbass-Region im Osten des Landes konzentrieren, berichtet die Nachrichtenagentur AFP.

    Die ersten bei dem von Russland bezeichneten «militärischen Sondereinsatz» in der Ukraine gesetzten Ziele seien erreicht und die «ukrainischen Kampfeinheiten in bedeutendem Umfang reduziert worden», sagte der stellvertretende Generalstabschef Sergej Rudskoj heute. Damit könne die Armee künftig «den Grossteil ihrer Anstrengungen auf das Hauptziel richten: Die Befreiung des Donbass».

    Russische Truppen in der Ukraine wohl zunehmend mit Schwierigkeiten

    Russische Truppen in der Ukraine wohl zunehmend mit Schwierigkeiten

    STORY: Bilder von der Frontlinie nordwestlich der ukrainischen Hauptstadt Kiew. Die ukrainischen Soldaten haben hier Schützengräben ausgehoben. Sie haben Panzerabwehrwaffen und Maschinengewehre. Die ukrainischen Truppen haben nach britischen Angaben Städte und Verteidigungsstellungen bis zu 35 Kilometer östlich von Kiew zurückerobert. Dazu beigetragen habe, dass die russischen Truppen sich zurückfallen liessen, weil ihre Nachschublinien nicht richtig funktionieren würden, teilt das britische Verteidigungsministerium mit. Russische Truppen haben nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau mit einem Raketenangriff ein grosses Tanklager ausserhalb der ukrainischen Hauptstadt Kiew zerstört. Das Lager sei am späten Donnerstagabend mit Marschflugkörpern beschossen worden, sagt der Sprecher des Ministeriums, Igor Konaschenkow. Sie seien von See aus abgefeuert worden. Das Tanklager sei genutzt worden, um die ukrainischen Streitkräfte im Zentrum des Landes zu versorgen. Eine unabhängige Überprüfung dieser Angaben war nicht möglich. Der Generalstabschef der ukrainischen Streitkräfte erklärte, Russland versuche immer noch, die Offensive zur Einnahme der Städte Kiew, Tschernihiw, Sumy, Mariupol und Charkiw wieder aufzunehmen. Die russische Invasion, die am 24. Februar begann, hat nach Angaben der Vereinten Nationen Tausende von Menschen getötet. Mehr als 3,6 Millionen Menschen sind vor den Kämpfen ins Ausland geflohen.

    25.03.2022

  • 15:37 Uhr

    Befreiung der Donbass-Region soll Fokus sein

    Die russischen Streitkräfte sollen sich auf die Befreiung des Donbass konzentrieren, wie das Verteidigungsministerium kommuniziert hatte. Dies berichtet «Der Spiegel». Es werde nicht ausgeschlossen, verbarrikadierte ukrainische Städte zu stürmen, sagte das Ministerium laut russischer Nachrichtenagentur Ifax.

  • 15:25 Uhr

    Bundesrat übernimmt mehr Sanktionen – nicht aber das Verbot von Putins Propaganda

    Der Bundesrat übernimmt weitere EU-Sanktionen gegenüber Russland, wie er an einer ausserordentlichen Sitzung vom Freitag beschlossen hat. Nichts wissen will die Landesregierung von einem Verbot, die Verbreitung von russischen Staatsmedien zu verbieten.

    Die Ausfuhr von Gütern für den Energiesektor und damit verbundene Dienstleistungen werden neu untersagt. Ebenfalls verboten sind Beteiligungen und Bereitstellung von Darlehen oder sonstiger Finanzmittel an Unternehmen, die im Energiesektor tätig sind.

    Neu wird ein Einfuhrverbot von Eisen- und Stahlerzeugnissen aus oder mit Ursprung in Russland sowie ein Verbot der Ausfuhr von Luxusgütern und Gütern zur maritimen Navigation nach Russland eingeführt. Im Finanzbereich werden Transaktionen mit gewissen staatseigenen Unternehmen und die Bereitstellung von Ratingdienstleistungen verboten.

    Zudem hat der Bundesrat entschieden, die Massnahme der EU vom 1. März 2022 betreffend die Verbreitung von Inhalten bestimmter russischer Sender, namentlich Sputnik und Russia Today, nicht umzusetzen. Auch wenn es sich bei diesen Kanälen um Werkzeuge der gezielten Propaganda und Desinformation durch die Russische Föderation handelt, ist der Bundesrat der Meinung, dass es wirksamer sei, unwahren und schädlichen Äusserungen mit Fakten zu begegnen, anstatt sie zu verbieten.

  • 15:17 Uhr

    Polens Präsident muss notlanden

    Vor dem geplanten Treffen von Polens Staatsoberhaupt Andrzej Duda mit US-Präsident Joe Biden im polnischen Rzeszow musste das Flugzeug mit Duda an Bord notlanden. Die Maschine sei wegen eines Schadens nach Warschau zurückgekehrt, man warte nun auf den Abflug des Ersatzflugzeugs nach Rzeszow, meldete die Nachrichtenagentur PAP am Freitag unter Berufung auf Dudas aussenpolitischen Berater Jakub Kumoch.

    Die Air Force One mit Biden an Bord landete kurz nach 14.00 Uhr auf dem Flughafen in Rzeszow. Der US-Präsident stieg aber zunächst nicht aus. Erst kurz vor 15.00 Uhr verliessen Biden und US-Aussenminister Antony Blinken das Flugzeug. Das Programm von Biden solle nun abgeändert werden, hiess es von in der Air Force One mitreisender Presse.

    Der polnische Präsident Andrzej Duda trifft verspätet zu seinem Treffen mit US-Präsident Joe Biden ein.
    Der polnische Präsident Andrzej Duda trifft verspätet zu seinem Treffen mit US-Präsident Joe Biden ein.
    Bild: dpa/Kay Nietfeld

    Biden solle nun zuerst in Polen stationierte US-Soldaten treffen und sich im Anschluss über den humanitären Einsatz zur Versorgung der Flüchtlinge informieren. Eigentlich hätte Duda Biden am Flughafen begrüssen sollen.

    Bidens Reise in den Nato-Partnerstaat steht ganz im Zeichen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine. Am Freitagabend will Biden nach Warschau weiterreisen. Dort will er am Samstag unter anderem eine Rede zum Krieg in der Ukraine halten.

  • 14:44 Uhr

    1351 russische Soldaten in Ukraine getötet

    Nach Angaben des russischen Generalstabs sind in der Ukraine 1351 russische Soldaten getötet worden. Bei der «Spezialoperation» seien zudem 3825 Soldaten verletzt worden, teilte das Militär am Freitag der Agentur Interfax zufolge in Moskau mit. Es waren die ersten offiziellen Zahlen seit Anfang März, als die Zahl mit 498 getöteten Soldaten angegeben worden war. Experten gehen allerdings von Tausenden toten russischen Soldaten aus.

  • 14:39 Uhr

    Coop-Tochter zieht sich aus Russland zurück

    Die Coop-Tochter Transgourmet kehrt Russland den Rücken. Die Geschäftsaktivitäten von Selgros und Global Foods würden im Rahmen eines Verkaufs an das lokale Management weitergeführt, teilte die im Abhol- und Belieferungsgrosshandel tätige Transgourmet am Freitag mit. «Damit kann den betroffenen Mitarbeitenden eine Perspektive gegeben werden», schrieb die Coop-Tochter weiter. «Diese Bestrebungen stehen unter Vorbehalt der russischen Kartellbehörden. Weitere Informationen werden zu gegebener Zeit kommuniziert.»

    Coop hat das Engagement seiner Tochter Transgourmet in Russland beendet. (Archivbild)
    Coop hat das Engagement seiner Tochter Transgourmet in Russland beendet. (Archivbild)
    Bild: Keystone/Alessandro della Bella

    Der Umsatz von Transgourmet in Russland belief sich auf rund 110 Millionen Franken, wie eine Coop-Sprecherin auf Anfrage sagte: «Dieser macht somit nur einen kleinen Anteil am gesamten Umsatz der Transgourmet-Gruppe von 9,1 Milliarden aus.»

    Das Geschäft in Russland werde hauptsächlich in Moskau erzielt. Selgros und Global Foods beschäftigen in Russland rund 1'800 Mitarbeitende, sagte die Sprecherin. Transgourmet sei seit 2011 in dem Land tätig. In der Ukraine und Weissrussland habe das Unternehmen dagegen keine Aktivitäten.

  • 14:35 Uhr

    300'000 ukrainische Haushalte ohne Gas und Wärme

    Rund 300'000 Haushalte in der Ukraine müssen nach Angaben des grössten Energieversorgers im Land derzeit ohne Gas und Wärme auskommen. «Wir sichern eine relativ stabile Gasversorgung in grossen Teilen des Landes –  aber mit Ausnahmen wie im belagerten Mariupol oder Charkiw», sagte der Vorstandsvorsitzende von Naftogaz, Jurij Witrenko, «Zeit Online». Es sei unmöglich, in Mariupol noch etwas zu reparieren.

    Von insgesamt rund 30 Millionen Haushalten seien 300 000 von der Versorgung mit Gas und Wärme abgeschnitten. Witrenko forderte, dass der Westen seine Zahlungen für russisches Gas und Öl auf ein Treuhandkonto überweist und die Gelder nur freigibt, wenn Russland sich aus der Ukraine zurückzieht.

  • 14:28 Uhr

    Strasse vor russischer Botschaft in Prag wird zur
    «Strasse der ukrainischen Helden»

    Als Reaktion auf den Krieg in der Ukraine wird die tschechische Hauptstadt Prag den Strassenabschnitt vor der russischen Botschaft in «Strasse der ukrainischen Helden» umbenennen. Das habe der Gemeinderat beschlossen, teilte ein Sprecher am Freitag mit. Eine nahe gelegene Brücke über eine Bahnstrecke werde zudem nach dem ukrainischen Soldaten Witalij Skakun benannt. Der Pionier soll den Angaben nach mit der Sprengung einer Brücke im Süden der Ukraine, bei der er selbst ums Leben kam, den russischen Vormarsch verzögert haben. Der Rest der Allee, der nicht an die russische Botschaft grenzt, behält den bisherigen Namen «Korunovacni» (Krönungsstrasse).

    Vor zwei Jahren hat die Prager Stadtverwaltung bereits einen Platz an einer anderen Seite des großen Botschaftsgeländes nach dem 2015 ermordeten russischen Oppositionspolitiker Boris Nemzow benannt. Eine Allee im nahen Stromovka-Park wurde zudem der 2006 getöteten Journalistin Anna Politkowskaja gewidmet.

    Die Beziehungen zwischen Tschechien und Russland waren schon vor dem Krieg in der Ukraine äusserst angespannt. Die Regierung in Prag beschuldigte russische Geheimdienstagenten im April 2021, für Explosionen in einem Munitionslager mit zwei Toten im Jahr 2014 verantwortlich zu sein. Der Kreml bestritt dies. Beide Länder wiesen gegenseitig zahlreiche Diplomaten aus.

  • 14.20 Uhr

    Bundesrat trifft sich zu ausserordentlicher Sitzung

    Der Bundesrat hat am Freitag eine ausserordentliche Sitzung abgehalten. Das gab die Bundeskanzlei auf Anfrage bekannt. Das Thema des Treffens wurde nicht offiziell bestätigt, jedoch dürfte es um den Umgang mit russischen Staatsmedien gehen.

    Gemäss einem Bericht der CH-Media-Zeitungen vom Freitag soll die Landesregierung über die Sperrung der russischen Staatssender «RT» (früher: «Russia Today») und «Sputnik» diskutieren.

    Die EU hatte bereits Anfang März die Verbreitung der russischen Staatsmedien auf allen Ebenen - einschliesslich Kabel, Satellit, Webseiten oder Apps - untersagt. Betroffen sind auch «RT»-Ableger etwa auf Deutsch oder Französisch. Umgesetzt wird das Verbot von den Medienregulierern der EU-Staaten.

    Grundsätzlich hat sich der Bundesrat dazu entschieden, dass die Schweiz alle Sanktionsmassnahmen gegen Russland übernimmt. Allerdings will der Bundesrat bei jeder Übernahme genau hinschauen. Bei einem Verbot von Medien handelt es sich im Allgemeinen um einen schweren Eingriff in die Meinungs- und Informationsfreiheit.

    Wirtschaftsminister Guy Parmelin bezeichnete ein Verbreitungsverbot der russischen Staatssender in der Schweiz am Freitag im Interview mit den Tamedia-Zeitungen als eine «sehr heikle politische Frage». Das sei nur zu rechtfertigen, wenn es wirklich um höherrangige Interessen der Schweiz gehe.

    Der Bundesrat – im Bild Wirtschaftminister Guy Parmelin – berät heute über den Krieg in der Ukraine.
    Der Bundesrat – im Bild Wirtschaftminister Guy Parmelin – berät heute über den Krieg in der Ukraine.
    Bild: Keystone
  • 14:03 Uhr

    Bund zahlt 3000 Franken für Sprachkurse

    Der Bund will sich mit 3000 Franken pro Person mit Schutzstatus S an den Kosten für Sprachkurse beteiligen. Den entsprechenden Vorschlag hat das Staatssekretariat für Migration (SEM) am Freitag bei den Kantonen in die Vernehmlassung geschickt.

    Justizministerin Karin Keller-Sutter hatte jüngst verschiedentlich darauf hingewiesen, dass mit dem Schutzstatus S zwar keine Integrationspauschale vorgesehen sei, dass sich der Bund aber vorstellen könnte, sich finanziell an den Sprachkursen der Kantone zu beteiligen.

    Das Asylgesetz sieht keine Ausrichtung einer Integrationspauschale vor, weil der Schutzstatus S grundsätzlich rückkehrorientiert ist. Wie das SEM am Freitag mitteilte, ist im Fall der Schutzsuchenden aus der Ukraine jedoch ein gewisser Unterstützungsbedarf ausgewiesen, insbesondere beim Erwerb der Sprache. Nur so könnten diese Menschen normal teilnehmen am Sozial- und Arbeitsleben.

    Nach einer ersten Konsultation der Kantone und der Sozialpartner schlägt das SEM nun die Ausrichtung eines Beitrags von 3000 Franken pro Person vor. Die Kantone haben bis zum 1. April Zeit für ihre Stellungnahme. Dann wird der Bundesrat seinen Entscheid über die Ausrichtung des Beitrags fällen.

    Der Bundesrat hatte den Schutzstatus am 12. März aktiviert. Der Bund zahlt den Kantonen eine Globalpauschale von rund 18'000 Franken pro Jahr an deren Aufwendungen für Unterkunft, Unterhalt und medizinische Versorgung der Flüchtlinge aus der Ukraine. Ergänzt werden soll dieser Betrag nun mit den 3000 Franken pro Person für Sprachkurse.

  • 13:21 Uhr

    Neues Verfahren gegen Owssjannikowa wegen Anti-Kriegs-Protests im TV

    Wegen ihres aufsehenerregenden Protests live im Staatsfernsehen gegen Russlands Krieg in der Ukraine ist ein neues Verfahren gegen die ehemalige TV-Redakteurin Marina Owssjannikowa eröffnet worden.

    Der 44-Jährigen drohen bis zu 50'000 Rubel (rund 465 Franken) Geldstrafe nach einem neuen Mediengesetz, wie die Agentur Interfax am Freitag unter Berufung auf das zuständige Gericht in Moskau meldete. Das Gesetz sieht für angebliche Falschinformationen über Russlands Streitkräfte maximal 15 Jahren Lagerhaft vor. Befürchtet worden war deshalb zunächst, dass Owssjannikowa eine deutlich härtere Strafe drohen könnte.

    Marina Owssjannikowa fürchtet nach ihrer Protestaktion im russischen Fernsehen um ihr Leben.
    Marina Owssjannikowa fürchtet nach ihrer Protestaktion im russischen Fernsehen um ihr Leben.
    Bild: Twitter/dpa

    Owssjannikowa werden «öffentliche Handlungen zur Diskreditierung des Einsatzes der Streitkräfte der Russischen Föderation» vorgeworfen, der dem Schutz der Interessen der Russischen Föderation und ihrer Bürger sowie der Wahrung des Weltfriedens und der internationalen Sicherheit diene.

    Die frühere Mitarbeiterin des Ersten Kanals hatte vor knapp zwei Wochen hinter der Nachrichtensprecherin ein Plakat in die Kamera gehalten. Darauf stand: «Stoppt den Krieg. Glaubt der Propaganda nicht. Hier werdet ihr belogen.» In Russland ist es Medien offiziell verboten, von «Krieg», «Invasion» oder «Einmarsch» im Nachbarland Ukraine zu sprechen. Der Kreml gibt als Sprachregelung den Begriff «militärische Spezialoperation» vor.

  • 12:50 Uhr

    Lawrow spricht von «hybridem Krieg»

    Mit Blick auf westliche Sanktionen hat Russlands Aussenminister Sergej Lawrow von einem gegen Moskau gerichteten «hybriden Krieg» gesprochen. «Heute haben sie uns einen echten hybriden Krieg erklärt, den totalen Krieg», sagte Lawrow am Freitag bei einer Sitzung mit Vertretern einer Diplomatie-Stiftung der Staatsagentur Tass zufolge. «Diesen Begriff, der in Hitler-Deutschland verwendet wurde, sprechen jetzt europäische Politiker aus, wenn sie davon sprechen, was sie mit der Russischen Föderation tun wollen.»

    Die tatsächliche Verwendung des Begriffs durch namhafte EU-Politiker in den vergangenen Wochen ist nicht bekannt. Im Jahr 1943 hatte NS-Propagandachef Joseph Goebbels in seiner berüchtigten Sportpalastrede zum «totalen Krieg» aufgerufen.

    Russlands Aussenminister Sergej Lawrow.
    Russlands Aussenminister Sergej Lawrow.
    Bild: Keystone/AP/Pool Reuters/Maxim Shemetov

    Lawrow sagte weiter, Europas Politiker wollten Russland «zerstören, brechen, vernichten, erdrosseln». «Wenn wir diese Gesetzlosigkeit der Sanktionen sehen, ist natürlich klar, dass all diese Werte, die uns unsere westlichen Kollegen ständig gepredigt haben – nämlich Meinungsfreiheit, Marktwirtschaft und die Unverletzlichkeit des Privateigentums, die Unschuldsvermutung – wertlos sind.»

    Wegen Russlands Krieg gegen die Ukraine hatten die sieben führenden demokratischen Wirtschaftsmächte (G7) und die EU am Donnerstag neue Sanktionen vereinbart, die Russland Transaktionen mit Gold deutlich erschweren sollen. Auch die USA verhängten neue Strafmassnahmen gegen Hunderte Abgeordnete des russischen Parlaments und weitere Mitglieder der russischen Elite.

    Die USA kündigten am Freitag zudem an, in diesem Jahr gemeinsam mit internationalen Partnern 15 Milliarden Kubikmeter Flüssigerdgas (LNG) zusätzlich in die EU zu liefern. Langfristig soll die Menge auf 50 Milliarden Kubikmeter pro Jahr steigen. Damit könnte etwa ein Drittel der derzeitigen Gasimporte aus Russland ersetzt werden.

  • 12:21 Uhr

    Erdogan fordert Putin zu «ehrenvollem» Abzug auf

    Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat Wladimir Putin aufgefordert, einen «ehrenvollen Abzug» aus der Ukraine zu machen.

    «Wir müssen jetzt sagen ‹Jetzt musst du der Architekt des Schrittes sein, der zum Frieden getan werden muss›», sagte Erdogan laut dem türkischen Präsidialamt am Freitag in Richtung des russischen Präsidenten.

    Erdogan wiederholte, keine Sanktionen gegen Russland verhängen zu wollen. Für die Türkei sei es unmöglich, die Beziehungen zu Russland aufzugeben. Er könne sein Volk in Winter und Schnee nicht in der Kälte zurücklassen und auch nicht die Industrie komplett umstellen. Auch die Türkei ist unter anderem wegen Gas- und anderen Energielieferungen von Moskau abhängig. Ausserdem kommen jährlich die meisten Touristen aus Russland in die Türkei.

    Recep Tayyip Erdogan hofft auf Frieden in der Ukraine.
    Recep Tayyip Erdogan hofft auf Frieden in der Ukraine.
    Bild: Keystone/dpa/Michael Kappeler

    In der Südtürkei entsteht unter russischer Federführung derzeit das erste Atomkraftwerk des Landes. Das AKW soll nach Fertigstellung etwa zehn Prozent des türkischen Energiebedarfs abdecken – in etwa der Verbrauch der Millionenmetropole Istanbul.

    Erdogan und die türkische Regierung haben sich im Krieg stark als Vermittler engagiert. Ankara pflegt enge Beziehungen zu Kiew und zu Moskau. Noch am Freitag will Erdogan erneut mit dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj und in den kommenden Tagen mit Putin sprechen.

    Erdogan sagte, eine Einigung zwischen Russland und der Ukraine sei noch immer möglich, es bestehe aber weiterhin Uneinigkeit in einigen Verhandlungspunkten: «Natürlich fühlt die Ukraine sich mit Themen wie der Krim und dem Donbass nicht sonderlich wohl», sagte Erdogan.

    Moskau fordert etwa einen Verzicht der Ukraine auf einen Nato-Beitritt und eine Anerkennung der ostukrainischen Separatistengebiete Donezk und Luhansk als unabhängige Staaten sowie der annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim als russisches Gebiet.

  • 12.12 Uhr

    Fast 50 Busse stehen laut ukrainischen Angaben für Evakuierung von Mariupol bereit

    Für die Evakuierung von Zivilisten aus der von russischen Truppen belagerten Hafenstadt Mariupol stehen zahlreiche Fahrzeuge im nahe gelegenen Berdjansk bereit.

    «Gerade befinden sich dort 48 Busse», sagte Vizeregierungschefin Iryna Wereschtschuk in einer Videobotschaft. In der etwa 70 Kilometer von Mariupol entfernten Stadt befinde sich zudem ein Tankfahrzeug für die Betankung von Privatfahrzeugen.

    Für die weitere Flucht sei mit der russischen Seite ein Korridor bis in die Grossstadt Saporischschja vereinbart. Darüber hinaus gebe es eine Vereinbarung über eine weitere Fluchtroute vom russisch besetzten Melitopol nach Saporischschja.

  • 12.07 Uhr

    Neue Bilder aus Mariupol – Angst vor Annexion 

    In Mariupol, wo ein russischer Angriff auf ein Theater 300 Menschenleben gefordert haben soll, ist die Verwüstung nach diversen Attacken und der Belagerung gross, wie ein neues Video der Nachrichtenagentur AFP zeigt.

    über ein kleines, aber interessantes Detail aus der Schwarzmeer-Stadt berichtet Meduza-Journalist Kevon Rothrock: Die Putin-Partei Vereintes Russland soll in Mariupol ein Büro eröffnet haben. Dieser Umstand schürt nun Angst, dass Moskau sich auch dieses Gebiet einverleiben will.

    Es war vor dem Krieg nicht von Separatisten oder Russen kontrolliert, ist in den Kreml-Planungen nun aber wahrscheinlich ein Teil einer Landbrücke zur Krim.

  • 11.50 Uhr

    Kreml schafft Soziologie-, Kultur- und Politik-Studium ab

    Ein Schlag für die russische Zivilgesellschaft: Der Kreml stellt die Studiengänge Soziologie, Kultur- und Politikwissenschaften an den Pädagogischen Hochschulen des Landes ein. Hinweisgeberin ist Olga Irisova von der deutschen Alexander-von-Humboldt-Stiftung.

    Lehrer*innen bräuchten in diesen Bereichen keine Fertigkeiten, argumentiert Moskau. Die pädagogische Ausbildung soll wie ein Armeesystem vereinheitlicht und «verbessert» werden schreibt die unabhängige russische Zeitung «Nowaja Gaseta» verbittert.

    Der Gründer Dmitri Muratow hat gerade seinen 2021 gewonnenen Friedensnobelpreis zurückgegeben, weil er sich für den Krieg in der Ukraine schämt.

  • 11.44 Uhr

    14'506 Geflüchtete in der Schweiz

    Bis am Freitag sind in den Bundesasylzentren 14'506 Geflüchtete aus der Ukraine registriert worden. Gegenüber dem Vortag entspricht dies einer Zunahme um 905 Menschen, wie das Staatssekretariat für Migration (SEM) mitteilte. Den Schutzstatus S erhielten 8891 Personen,  1269 mehr als am Vortag.

  • 11:07 Uhr

    2,24 Millionen Flüchtlinge in Polen angekommen

    Seit dem russischen Angriff auf die Ukraine haben sich knapp 2,24 Millionen Menschen in Polen in Sicherheit gebracht. Das teilte der polnische Grenzschutz am Freitag beim Kurznachrichtendienst Twitter mit. Allein am Donnerstag waren es demnach rund 32 500 Menschen. Dies sei ein Anstieg um 7,4 Prozent im Vergleich zum Vortag.

    Aus Polen in die Ukraine hätten seit Kriegsbeginn am 24. Februar rund 308 000 Menschen die Grenze überquert. Bei diesen Reisenden handelt es sich nach früheren Angaben des Grenzschutzes zum überwiegenden Teil um ukrainische Staatsbürger, die in ihr Heimatland zurückkehren. Viele Männer, aber auch Frauen, wollen sich dort den ukrainischen Truppen anschliessen und gegen die russischen Besetzer kämpfen. Andere kehren zurück, um sich um Kinder oder hilfsbedürftige Angehörige zu kümmern.

    Es gibt derzeit keine offiziellen Angaben dazu, wie viele der Kriegsflüchtlinge in Polen geblieben und wie viele bereits in andere EU-Staaten weitergereist sind. Die Ukraine - flächenmässig das grösste Land in Europa - hatte vor Beginn des russischen Angriffs mehr als 44 Millionen Einwohner. Polen und die Ukraine verbindet eine mehr als 500 Kilometer lange Staatsgrenze.

  • 10:22 Uhr

    15 Milliarden zusätzliche Kubikmeter Flüssiggas für die EU

    Die USA wollen in diesem Jahr gemeinsam mit internationalen Partnern 15 Milliarden Kubikmeter Flüssiggas (LNG) zusätzlich in die EU liefern, um russische Gasimporte zu ersetzen. Langfristig soll die Menge auf 50 Milliarden Kubikmeter pro Jahr ansteigen, wie US-Präsident Joe Biden zusammen mit Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Freitag in Brüssel ankündigte. Damit könnte nach Kommissionsangaben etwa ein Drittel der derzeitigen Gasimporte aus Russland ersetzt werden.

  • 09:59 Uhr

    Boris Johnson fühlt sich missverstanden

    Er stimme vollkommen zu, dass der Brexit und der Widerstand der Ukraine gegen die russische Invasion nicht dasselbe seien, sagte Johnson am Donnerstag der BBC. «Das war keine Parallele, die ich da gezogen habe. Ich fürchte, das wurde heftig missverstanden», beteuerte er.

    Bei der Frühjahrskonferenz seiner Konservativen Partei hatte Johnson am vergangenen Wochenende gesagt: «Ich weiss, dass es der Instinkt der Menschen in diesem Land ist wie auch der Menschen in der Ukraine, immer die Freiheit zu wählen.» Als Beispiel nannte er unter anderem das knappe Votum der Briten für den EU-Ausritt im Jahr 2016 mit 52 Prozent der Stimmen.

    «Als die Menschen in so grosser Zahl für den Brexit stimmten, taten sie das meiner Meinung nach nicht, weil sie feindselig gegenüber Ausländern waren, sondern weil sie frei sein wollten», so der Premier und fügte nach einer Pause hinzu: «...Dinge anders zu tun und in der Lage zu sein, in diesem Land selbst zu bestimmen».

  • 09:46 Uhr

    Treibstofflager bei Kiew zerstört

    Russlands Armee hat eigenen Angaben zufolge eines der grössten ukrainischen Treibstofflager unweit von Kiew zerstört. Das Lager im Ort Kalyniwka sei am Donnerstagabend mit Kalibr-Marschflugkörpern beschossen worden, sagte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, am Freitagvormittag.

    Von Kalyniwka aus seien die ukrainischen Streitkräfte in zentralen Landesteilen mit Treibstoff versorgt worden, sagte Konaschenkow. Die Angaben liessen sich nicht unabhängig überprüfen. Von ukrainischer Seite gab es zunächst keine Bestätigung.

    Russische Flugzeuge und Hubschrauber hätten in der vergangenen Nacht insgesamt 51 ukrainische Militärobjekte attackiert, hiess es aus Moskau. Russland betont immer wieder, im seit rund einen Monat andauernden Krieg im Nachbarland ausschliesslich Einrichtungen von Militär und Geheimdienst anzugreifen. Die Ukraine beschuldigt die russischen Truppen hingegen täglich, gezielt auch auf Zivilisten zu schiessen.

  • 09:37 Uhr

    Mariupol verzeichnet mehr und mehr Hunger-Tote

    In einem auf Telegram veröffentlichten Schreiben bittet der Stadtrat von Mariupol um Hilfe. Wie der «Blick» schreibt, würden immer mehr Hunger-Tote verzeichnet. Die russische Armee lasse die Zivilbevölkerung verhungern und verdursten, heisst es. «Immer mehr Menschen sind ohne Nahrungsversorgung. Und alle Versuche, eine gross angelegte humanitäre Operation zur Rettung der Menschen in Mariupol zu starten, werden von russischer Seite blockiert.»

  • 08:36 Uhr

    Laut Kiew wurden seit Kriegsbeginn 135 Kinder getötet

    Seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine vor rund einem Monat sind Angaben aus Kiew zufolge bereits 135 Kinder getötet worden. Mehr als 180 Kinder seien verletzt worden, teilte die Generalstaatsanwaltschaft am Freitag mit. Die meisten Kinder und Jugendlichen seien in der Region Kiew sowie in den ostukrainischen Regionen Charkiw und Donezk ums Leben gekommen. Die Angaben liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

    Am Donnerstag seien im Donezker Gebiet zwei Kinder im Alter von sechs und dreizehn Jahren durch Beschuss verletzt worden, hiess es. Im Gebiet Saporischschja seien am selben Tag drei Teenager durch eine Minenexplosion schwer verwundet worden.

    Die Staatsanwaltschaft sprach zudem von mehr als 560 zerstörten Bildungseinrichtungen, mehr als 70 davon seien vollständig zerstört. Moskau betont immer wieder, keine zivilen Objekte anzugreifen, auch wenn die Zerstörungen augenfällig sind.

  • 08:33 Uhr

    Russland liefert weiter Gas über Ukraine nach Europa Moskau

    Mehr als einen Monat nach Kriegsbeginn hat Russland weiter Gaslieferungen durch die Ukraine nach Europa in grossem Umfang bestätigt. Gemäss den Kundenbestellungen würden am Freitag 105,1 Millionen Kubikmeter durch das Leitungssystem des Nachbarlandes gepumpt, sagte der Sprecher des Energieriesen Gazprom, Sergej Kuprijanow, der Agentur Interfax zufolge.

    Die vertraglich mögliche maximale Auslastung liegt bei 109 Millionen Kubikmetern Gas pro Tag. Die Ukraine bezieht aus dem Transit des russischen Gases für den eigenen Staatshaushalt wichtige Durchleitungsgebühren.

  • 08.30 Uhr

    Aktuelle Lage-Karte

  • 08.15 Uhr

    Update des britischen Verteidigungsministeriums

    «Die Ukraine führt Gegenangriffe», so das Verteidigungsministerium in London. Der Gegner habe seine Nachschub-Linien überspannt und werde bis zu 35 Kilometer von Kiew zurückgedrängt. Die Ukraine habe Städte zurückgewinnen können. Es wird damit gerechnet, dass das heute anhält. Im Süden versuchen Russen weiter, Mykolajiw einzukreisen, um weiter Richtung Odessa zu ziehen, doch auch hier ist der Nachschub ein Problem.

  • 08:02 Uhr

    Ölpreise stabil auf hohem Niveau

    Die Ölpreise haben sich am Freitagmorgen auf hohem Niveau stabilisiert. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete im frühen Handel 119,36 US-Dollar. Das waren 33 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 15 Cent auf 112,49 Dollar.

    Trotz der jüngsten Stabilisierung bleiben die täglichen Preisschwankungen am Ölmarkt hoch. Der Krieg Russlands gegen die Ukraine sorgt nach wie vor für grosse Verunsicherung, da Russland einer der grössten Erdölförderer der Welt ist. Die Höchststände, die die Rohölpreise kurz nach der russischen Invasion erreicht hatten, werden derzeit aber nicht erreicht. Ein Fass Brent hatte mit bis zu 139 Dollar so viel gekostet wie seit dem Jahr 2008 nicht mehr.

  • 07:45 Uhr

    Ukrainische Haustiere nicht mehr länger unter Quarantänepflicht

    Rund fünf Prozent der Flüchtlinge aus der Ukraine bringen laut Bund ihre Haustiere mit. Nun wurde die Quarantänepflicht für Tiere aus diesem Land aufgehoben, obwohl die Tollwut in dem Land noch vorkommt. Der Bund stuft das Risiko einer Einschleppung der Krankheit als gering ein.

    Das Bundesamt für Veterinärwesen und Lebensmittelsicherheit (BLV) habe lange mit den kantonalen Behörden über dieses Thema diskutiert, sagte BLV-Mediensprecherin Doris Schneeberger am Freitag gegenüber Radio SRF. Man habe das Risiko abgewägt und dann die Entscheidung getroffen, die Quarantäne für Haustiere aus der Ukraine aufzuheben. Hunde sollen aber eine gewisse Zeit an der Leine geführt werden und Katzen dürften nicht ins Freie, hiess es.

    Obwohl die Quarantäne hinfällig wird, müssen Hunde eine gewisse Zeit lang an der Leine geführt werden.
    Obwohl die Quarantäne hinfällig wird, müssen Hunde eine gewisse Zeit lang an der Leine geführt werden.
    Bild: Keystone/dpa/Frank Rumpenhorst

    Laut BLV wird das Risiko einer Tollwuteinschleppung durch Hunde und Katzen aus der Ukraine, die ihre Halterinnen und Halter begleiten, als gering eingeschätzt, da ein grosser Teil der mitgenommenen Heimtiere gegen Tollwut geimpft ist oder keinen Kontakt zu Wildtieren hatte. Es sei jedoch wichtig, alle Tiere bei der Ankunft zu registrieren und zu erfassen, ob sie gegen Tollwut geimpft seien, so das BLV.

    Mitte Monat hatte es seitens des BLV noch geheissen, falls ein Impfschutz nicht nachgewiesen werden könne, müsse das Tier beim Besitzer oder in einem Tierheim in Quarantäne.

  • 07:24 Uhr

    Laut Macron beliefert der Westen die Ukraine nicht mit Waffen

    Zwar wolle die Nato die Ukraine weiterhin mit Boden-Luft-Raketen und Panzerabwehrwaffen versorgen. Trotz eindringlicher Appelle des ukrainischen Präsidenten Selenskyj würden aber keine Panzer oder Flugzeuge geliefert, schreibt «SRF». «Es gibt eine Grenze, die darin besteht, nicht Kriegspartei zu werden», sagte der französische Präsident Emmanuel Macron nach dem Sondergipfel der Nato in Brüssel.

  • 6.24 Uhr

    Selenskyj ruft die Ukrainer zum Durchhalten auf

    Zu Beginn des zweiten Monats des russischen Angriffskriegs hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj den Menschen in seinem Land Hoffnung auf Frieden zu vermitteln versucht. Mit jedem Tag, den sich das Land verteidige, rücke der so dringend benötigte Frieden näher, sagte er am Donnerstagabend in seiner allabendlichen Videoansprache. Darauf müsse das Land ohne Unterlass hinarbeiten. «Wir nähern uns dem Sieg», fügte er hinzu.

    Selenskyj berichtete von seinen Gesprächen mit Staats- und Regierungschefs von Nato, G7 und EU, die am Donnerstag zu drei Gipfeln in Brüssel zusammengekommen waren und weitere Sanktionen gegen Russland angekündigt haben. «Wir müssen nach Frieden suchen», sagte Selenskyj. «Auch Russland muss nach Frieden suchen.»

    Nach vier Wochen Krieg gibt der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache der Hoffnung auf Frieden Ausdruck. 
    Nach vier Wochen Krieg gibt der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache der Hoffnung auf Frieden Ausdruck. 
    Bild: Keystone/Ukrainian Presidential Press Office via AP
  • 6.02 Uhr

    Erste russische Strafverfahren wegen Diffamierung der Armee

    Russlands oberste Ermittlungsbehörde führt bereits mehr als zehn Strafverfahren wegen angeblicher Falschinformationen über die russischen Streitkräfte. Das sagte Behördenchef Alexander Bastrykin am Freitag der Agentur Tass in Moskau. Er nannte es sehr angemessen, dass die strafrechtliche Verantwortung verschärft worden sei. Die strengen Strafen sollten «unrichtige Informationen und deren negativen Einfluss auf ein breites Publikum minimieren».

    Im Zusammenhang mit dem Angriff auf die Ukraine hat Russland Strafen von bis zu 15 Jahren Haft eingeführt für Aussagen, die nicht der offiziellen Sprachregelung zum Einsatz der Armee folgen oder angeblich die Streitkräfte diffamieren. Der Krieg muss in Russland als «militärische Spezialoperation» bezeichnet werden. Auf den Strassen nimmt die Polizei Demonstranten mit Plakaten «Nein zum Krieg» fest.

    Ein Demonstrant gegen den Krieg in der Ukraine wird auf dem Roten Platz in St. Petersburg abgeführt. (Archivbild)
    Ein Demonstrant gegen den Krieg in der Ukraine wird auf dem Roten Platz in St. Petersburg abgeführt. (Archivbild)
    Bild: Keystone
  • 5.18 Uhr

    Kiew: Abzug einzelner «russischer» Verbände nach hohen «Truppenverlusten»

    Im Nordosten der Ukraine sollen sich nach Angaben der ukrainischen Streitkräfte russische Truppen nach hohen Verlusten teils zurückgezogen haben. Das teilte der ukrainische Generalstab in seinem Lagebericht in der Nacht zu Freitag mit. Demnach beobachte man den Rückzug bestimmter russischer Einheiten hinter die russische Grenze nach dem Verlust von mehr als der Hälfte des Personals.

    In den Gebieten würden russische Einheiten weiter die zweitgrösste Stadt Charkiw und die Grossstadt Sumy blockieren. Bei Isjum im Gebiet Charkiw bereiteten sich russische Truppen auf eine neue Offensive vor. Moskau gelinge es teilweise, die Landverbindung zwischen dem russischen Gebiet Rostow an der ukrainischen Grenze und der von Russland annektierten Halbinsel Krim zu halten.

    Ukrainischen Angaben zufolge wurden in der Nacht zu Freitag zudem ukrainische Streitkräfte in der Region Dnipropetrowsk angegriffen. Russland habe zwei Raketenangriffe auf eine Militäreinheit am Rande der Stadt Dnipro ausgeführt, teilte eine lokale Behörde der Region auf Facebook mit. Die Gebäude der Einheit seien dabei «erheblich» beschädigt worden und zwei Brände ausgebrochen. Weitere Details etwa zu Opfern gab es zunächst nicht. Die Angaben sind nicht unabhängig zu prüfen.

    Hohe Verluste auf russischer Seite sollen den Rückzug einzelner Verbände bewirkt haben, sagt der ukrainische Generalstab. 
    Hohe Verluste auf russischer Seite sollen den Rückzug einzelner Verbände bewirkt haben, sagt der ukrainische Generalstab. 
    Bild: SOPA Images/LightRocket via Getty Images/Maximilian Clarke
  • 4.44 Uhr

    London: Ukraine startet Angriffe in von Russland «besetzten» Gebieten

    Nach Ansicht britischer Geheimdienste haben die ukrainischen Streitkräfte damit begonnen, hochwertige Ziele in von Russland gehaltenen Gebieten anzugreifen, so wie etwas ein Landungsschiff und ein Munitionslager in der Stadt Berdjansk, heisst es in einem Update des britischen Verteidigungsministeriums unter Berufung auf Geheimdienstinformationen, das am späten Donnerstagabend veröffentlicht wurde.

    Der ukrainische Generalstab hatte in der Nacht zu Freitag mitgeteilt, bei einem Angriff auf den von russischen Einheiten eingenommenen Hafen der Stadt Berdjansk das Landungsschiff «Saratow» zerstört zu haben. Zwei weitere derartige Schiffe, «Caesar Kunikow» und «Novotscherkassk», seien beschädigt worden. Die Angaben konnten nicht unabhängig geprüft werden.

    Es sei wahrscheinlich, dass die ukrainischen Streitkräfte in den von Russland kontrollierten Gebieten weiterhin auf für die Logistik wichtige Einrichtungen abzielten, hiess es in dem britischen Bericht weiter. Dies werde das russische Militär dazu zwingen, der Verteidigung seiner Versorgungskette Vorrang einzuräumen. Das werde wiederum die Fähigkeit russischer Truppen zur Durchführung von Offensivoperationen verringern und der ohnehin schon schwindenden Moral weiter schaden.

    Zerstörter russischer Panzer in Mariupol. 
    Zerstörter russischer Panzer in Mariupol. 
    Bild: SOPA Images/LightRocket via Getty Images/Maximilian Clarke
  • 3.38 Uhr

    EU wirft Russland offiziell Kriegsverbrechen vor

    Die Europäische Union wirft Russland vor, in der Ukraine Kriegsverbrechen zu begehen. Russland greife die Zivilbevölkerung an und ziele unter anderem auf Spitäler, Schulen und Schutzräume, heisst es einer am frühen Freitagmorgen veröffentlichten Erklärung des EU-Gipfels in Brüssel. «Diese Kriegsverbrechen müssen sofort aufhören.»

    Am Mittwoch hatte die US-Regierung russischen Truppen in der Ukraine erstmals offiziell Kriegsverbrechen vorgeworfen. «Unsere Einschätzung stützt sich auf eine sorgfältige Prüfung der verfügbaren Informationen aus öffentlichen und geheimdienstlichen Quellen», teilte US-Aussenminister Antony Blinken mit. US-Präsident Joe Biden nahm am Donnerstag zeitweise als Gast an dem EU-Gipfel teil.

    Kriegsverbrechen sind Verstösse gegen das Völkerrecht, gegen die vor dem Internationalen Strafgerichtshof geklagt werden kann. Zu Kriegsverbrechen gehören etwa das gezielte Töten von Zivilisten sowie das Aushungern der Zivilbevölkerung, die Behinderung humanitärer Hilfe und der Einsatz atomarer oder chemischer Waffen.

    Der EU-Gipfel hat es offiziell festgehalten: Kremlchef Wladimir Putin ist ein Kriegsverbrecher. EU-Aussenminister Josep Borrell (links) spricht mit Frankreichs Präsident Emmanuel (Mitte) und dem slovenischen Premierminister Janez Jansa. 
    Der EU-Gipfel hat es offiziell festgehalten: Kremlchef Wladimir Putin ist ein Kriegsverbrecher. EU-Aussenminister Josep Borrell (links) spricht mit Frankreichs Präsident Emmanuel (Mitte) und dem slovenischen Premierminister Janez Jansa. 
    Bild: Getty Images/Thierry Monasse
  • 3.20 Uhr

    EU-Gipfel beschliesst Solidaritätsfonds für die Ukraine

    Die EU-Staaten haben zur finanziellen Unterstützung der Ukraine den Aufbau eines Solidaritätsfonds beschlossen. Das geht aus einer in der Nacht zum Freitag beim Gipfeltreffen in Brüssel veröffentlichten Erklärung der Staats- und Regierungschefs hervor.

    In dem Text heisst es: «Angesichts der Zerstörungen und enormen Verluste, die der Ukraine durch die militärische Aggression Russlands entstanden sind, verpflichtet sich die Europäische Union, die ukrainische Regierung bei ihrem unmittelbaren Bedarf und nach Beendigung des russischen Angriffs beim Wiederaufbau einer demokratischen Ukraine zu unterstützen.»

    EU bringt Hilfsfonds für die Ukraine auf den Weg

    EU bringt Hilfsfonds für die Ukraine auf den Weg

    Die EU-Staats- und Regierungschefs haben sich bei ihrem Gipfeltreffen auf einen Solidaritäts-Fonds zur Unterstützung der Ukraine geeinigt. Dafür soll eine internationale Geberkonferenz einberufen werden.

    25.03.2022

    Zur Beschaffung von Mitteln für den Fonds soll zu gegebener Zeit eine Geberkonferenz organisiert werden. Zudem sind internationale Partner eingeladen, sich bereits an der Entwicklung des Fonds zu beteiligen.

    Ins Gespräch gebracht hatte den Solidaritätsfonds Ende vergangener Woche EU-Ratspräsident Charles Michel nach einem Telefonat mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Als Grund wurde genannt, dass die Ukraine Zugang zu internationaler Liquidität benötige, um den Import von Gütern des täglichen Bedarfs und militärischer Ausrüstung zu finanzieren. Unter den derzeitigen Umständen sei das Land nicht in der Lage, Anleihen auf dem internationalen Finanzmarkt auszugeben. Auch private Investitionen würden abgezogen.

    EU-Ratspräsident Chrles Michel (rechts) hat sich mit seiner Idee zur Schaffung eines Solidaritätsfonds zum Wiederaufbau der Ukraine durchgesetzt – hier am EU-Gipfel im Gespräch mit Estlands Premierministerin Kaja Kallas und dem Premierminister von Georgien, Kiril Petrov.  (Photo by Dursun Aydemir/Anadolu Agency via Getty Images)
    EU-Ratspräsident Chrles Michel (rechts) hat sich mit seiner Idee zur Schaffung eines Solidaritätsfonds zum Wiederaufbau der Ukraine durchgesetzt – hier am EU-Gipfel im Gespräch mit Estlands Premierministerin Kaja Kallas und dem Premierminister von Georgien, Kiril Petrov.  (Photo by Dursun Aydemir/Anadolu Agency via Getty Images)
    Anadolu Agency via Getty Images
  • 2.58 Uhr

    Australien verhängt weitere Sanktionen gegen Russland und Belarus

    Die neuen Massnahmen richteten sich direkt gegen den belarussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko und Mitglieder seiner Familie.

    Betroffen seien ausserdem 22 «russische Propagandisten und Desinformationsaktivisten» im Zusammenhang mit Moskaus Krieg in der Ukraine, teilte das Aussenministerium in Canberra am Freitag mit. Damit erhöhe sich die Zahl der von Australien sanktionierten «kremlfreundlichen Propagandisten» auf 32.

    Einen Monat nach Beginn der russischen Invasion in die Ukraine solle sichergestellt werden, dass diejenigen, die Russlands Angriff auf seinen Nachbarn unterstützten, «einen hohen Preis zahlen», erklärte Aussenministerin Marise Payne. 

  • 1.26 Uhr

    Ukraine meldet Beschuss nahe Tschernobyl

    Nach mehreren Flächenbränden rund um die Atomruine Tschernobyl führt nun möglicher Beschuss in der Nähe zu erneuten Sorgen um die Sicherheit der Anlage. Russische Streitkräfte hätten ukrainische Kontrollpunkte in der Stadt Slawutytsch unter Beschuss genommen, teilte der Generaldirektor der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, in der Nacht zu Freitag unter Berufung auf Informationen der ukrainischen Atomaufsichtsbehörde mit. Dies gefährde laut Kiew «die Häuser und Familien des Betriebspersonals, das die nukleare und radioaktive Sicherheit» des ehemaligen AKW gewährleiste sowie weitere Rotationen der Angestellten. Die Angaben liessen sich nicht unabhängig bestätigen.