Ukraine-Überblick Neue Militärhilfen für Kiew +++ Tote am Unabhängigkeitstag

Agenturen/Red.

24.8.2022

Ukraine begeht Unabhängigkeitstag mit Trotz und Angst vor Angriffen

Ukraine begeht Unabhängigkeitstag mit Trotz und Angst vor Angriffen

STORY: Zum Klang der Sirenen erwachte die ukrainische Hauptstadt an ihrem Unabhängigkeitstag. Auf den Tag genau sechs Monate nach Beginn des russischen Einmarsches hat die Ukraine am Mittwoch ihrer Autonomie von der Sowjetunion vor 31 Jahren gedacht. Aus Furcht vor verstärkten russischen Angriffen an diesem symbolträchtigen Tag wurden in Kiew sämtliche Grossveranstaltungen abgesagt. Präsident Wolodymyr Selenskyj, dessen Video-Ansprachen im vergangenen halben Jahr zu einem Symbol des ukrainischen Widerstands geworden waren, zeigte sich betont kämpferisch: Er werde den Krieg nicht dann für beendet betrachten, wenn es Frieden gebe, sondern wenn sein Land gesiegt habe. Selenskyj führte in seiner emotionalen Rede aus, dass die Ukraine am Morgen des 24. Februar als Nation wiedergeboren worden sei. Der 44-Jährige, der wie üblich armeegrün gekleidet war, stand während der Aufzeichnung der Rede vor dem zentralen Unabhängigkeitsdenkmal in Kiew. In der Stadtmitte wurden ausgebrannte russische Panzer im Stil von Kriegstrophäen ausgestellt. Die Strassen der Hauptstadt waren am Mittwoch ungewöhnlich leer, nachdem in den vergangenen Tagen wiederholt eindringlich vor möglichen Raketenangriffen Russlands auf ukrainische Städte rund um den Unabhängigkeitstag gewarnt worden war. Öffentliche Versammlungen sind in Kiew verboten; in der zuletzt stark umkämpften Stadt Charkiw im Osten des Landes galt eine Ausgangssperre. Selenskyj und First Lady Olena Zelenska gedachten auch der im Krieg gefallenen. In den vergangenen sechs Monaten wurden Tausende Zivilisten getötet, mehr als ein Drittel der Ukrainer wurde aus ihrem Zuhause vertrieben und ganze Städte weitgehend zerstört. Die Ukraine spricht zudem von fast 9000 gefallenen Soldaten. Die Ukraine war bis 1991 Teil der von Russland dominierten Sowjetunion. In einer Volksabstimmung sprach sich damals eine überwältigende Mehrheit der ukrainischen Bevölkerung für die Unabhängigkeit aus.

24.08.2022

Genau ein halbes Jahr nach Kriegsbeginn feiert die Ukraine den Tag der Unabhängigkeit. Präsident Selenskyj gibt sich kämpferisch, zugleich steigt die Nervosität wegen befürchteter russischer Angriffe. Die Entwicklungen im Tages-Überblick.

Agenturen/Red.

Tages-Zusammenfassung

Überschattet von neuen russischen Angriffen hat die Ukraine am Mittwoch ihren Unabhängigkeitstag begangen. Durch russischen Beschuss auf den Bahnhof von Tschaplyne im Gebiet Dnipropetrowsk wurden nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj mindestens 15 Menschen getötet und etwa 50 verletzt. Nach ersten Berichten wurde ein Personenzug getroffen. Die Führung in Kiew meldete zudem russische Raketenangriffe in verschiedenen Regionen. Die Angaben der Kriegsparteien lassen sich nur schwer unabhängig überprüfen. Der Krieg dauerte am Mittwoch genau ein halbes Jahr.

Russland hatte das Nachbarland am 24. Februar überfallen. Sechs Monate später geben sich beide Seiten siegesgewiss - trotz Tausender Toter, Verwüstungen und eines weitgehenden militärischen Patts an der Front. Selenskyj bekräftigte das Ziel, alle besetzten Gebiete zurückzuerobern Die USA kündigten weitere Waffenhilfe im Wert von drei Milliarden Euro an. Auch Bundeskanzler Olaf Scholz bekräftigte die Unterstützung. Zusammen mit mehr als 50 anderen Ländern forderten Deutschland und die USA Moskau auf, den Krieg zu beenden.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Der britische Premierminister Boris Johnson ist überraschend zu einem Besuch in Kiew eingetroffen.
  • Die Fachleute des Bundes rechnen bis Ende Jahr mit zwischen 85'000 und 120'000 Schutzsuchenden aus der Ukraine in der Schweiz.
  • Der britische Geheimdienst stellt der russischen Kriegsführung ein schlechtes Zeugnis aus. Es mangle an Personal, Fahrzeugen, Munition und Moral. Der Krieg sei für Moskau «kostspielig und strategisch schädlich».
  • Die UNO hat von Russland und der Ukraine erneut Grünes Licht für eine Experten-Mission zum umkämpften AKW Saporischschja angemahnt.
  • Nach dem Mord an der kremlnahen Kriegsbefürworterin Darja Dugina suchen die Ermittler nach möglichen weiteren Beteiligten an der Autoexplosion vom Wochenende.
  • Hier geht es zu den Ereignissen vom Dienstag.
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    Wir beenden unseren Live-Ticker vom 24. August

  • 20.58 Uhr

    Russischer Oppositioneller Roisman festgenommen

    In Russland ist der prominente Oppositionspolitiker und frühere Bürgermeister der Millionenstadt Jekaterinburg, Jewgeni Roisman, festgenommen worden. Das bestätigte sein Anwalt Wladislaw Idamschanow am Mittwoch, wie die Agentur Tass meldete. Der Anwalt äusserte sich nicht im Detail zu den Vorwürfen. Dem Internetportal e1.ru zufolge wird Roisman die Verbreitung von Falschnachrichten über die russische Armee beim Angriffskrieg gegen die Ukraine vorgeworfen. Ihm drohen zehn Jahre Gefängnis. Roisman war als einer der letzten bekannten Kremlkritiker noch auf freiem Fuss.

    Der 59-Jährige hat eine Wohltätigkeitsstiftung und ein Ikonenmuseum in Jekaterinburg. Bei einer Razzia in den Räumen des Hilfsfonds und anderen Büros beschlagnahmten bewaffnete und maskierte Sicherheitskräfte Unterlagen, Computer und andere Technik, wie die staatliche Nachrichtenagentur Tass meldete. Der Stiftung zufolge wurde kein Durchsuchungsbeschluss vorgelegt.

    Als früherer Bürgermeister der Stadt östlich des Uralgebirges hat Roisman dort noch viele Anhänger. Einige Dutzend versammelten sich abends friedlich in der Stadt. Trotzdem gab es nach Berichten mehrere Festnahmen. Roisman werde zunächst für 48 Stunden festgehalten, sagte sein Anwalt. Über weitere Zwangsmassnahmen werde ein Gericht in Jekaterinburg entscheiden.

  • 20.25 Uhr

    Selenskyj: 15 Tote bei russischem Beschuss auf Bahnstation

    Bei einem russischen Angriff auf einen Bahnhof im Zentrum der Ukraine sind am Mittwoch nach ukrainischen Angaben mindestens 15 Menschen getötet und rund 50 weitere verletzt worden. Diese Angaben machte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in einer Video-Ansprache an den UN-Sicherheitsrat anlässlich des ukrainischen Unabhängigkeitstags sowie des Kriegsbeginns vor genau sechs Monaten.

    Er habe soeben Informationen über einen Raketenangriff auf einen Bahnhof in der Region Dnipropetrowsk erhalten, sagte Selenskyj. Auf dem Bahnhof von Tschaplino seien Waggons getroffen worden. «Vier Waggons brennen», sagte der ukrainische Staatschef. Rettungskräfte seien vor Ort, aber die Opferzahl könne sich noch erhöhen. «Das ist unser Alltag», fügte Selenskyj hinzu.

    Der Stichtag zur sechsmonatigen Dauer des Kriegs fiel mit dem ukrainischen Unabhängigkeitstag zusammen. Vor diesem Hintergrund waren russische Angriffe auf Infrastruktureinrichtungen und Regierungsgebäude in der Ukraine befürchtet worden.

  • 19.55 Uhr

    Mehr als 50 Länder fordern Russland zu Ende des Kriegs auf

    Ein halbes Jahr nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine haben mehr als 50 Länder – darunter die USA, alle EU-Staaten und Grossbritannien – den Angriffskrieg verurteilt. «Wir fordern die Russische Föderation auf, ihre völlige Missachtung ihrer völkerrechtlichen Verpflichtungen, einschliesslich der Charta der Vereinten Nationen, des humanitären Völkerrechts und der internationalen Menschenrechtsgesetze, zu beenden», sagte der ukrainische UN-Botschafter Serhij Kislizia am Mittwoch in New York im Namen der beteiligten Staaten.

  • 18.33. Uhr

    Selenskyj vor Sicherheitsrat: Die Welt braucht unsere Unabhängigkeit

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat vor dem UN-Sicherheitsrat die globale Bedeutung des Abwehrkampfes seines Landes gegen die russische Invasion hervorgehoben. «Heute feiert unser Land den Unabhängigkeitstag und jetzt kann jeder sehen, wie sehr die Welt von unserer Unabhängigkeit abhängig ist», sagte Selenskyj am Mittwoch per Video bei einer Sicherheitsratssitzung zu dem Krieg, der ein halbes Jahr andauert.

    Selenskyj: Ukraine wird «bis zum Ende» gegen Invasoren kämpfen

    Selenskyj: Ukraine wird «bis zum Ende» gegen Invasoren kämpfen

    Am ukrainischen Unabhängigkeitstag hat Präsident Wolodymyr Selenskyj einen Kampf «bis zum Ende» gegen die russischen Invasoren angekündigt. Die Ukraine werde «keinerlei Zugeständnisse oder Kompromisse» machen, sagte Selenskyj in seiner Ansprache e

    24.08.2022

    Wenn Russland jetzt nicht aufgehalten werde, «werden russische Mörder wahrscheinlich in anderen Ländern landen – in Europa, Asien, Afrika, Lateinamerika», sagte Selenskyj weiter. «Russland muss für das Verbrechen der Aggression gegen die Ukraine zur Rechenschaft gezogen werden». Vor genau sechs Monaten begann Russland die Invasion - anlässlich dessen traf sich auch der Sicherheitsrat. Gleichzeitig ist am Mittwoch ebenfalls der ukrainische Unabhängigkeitstag.

    Zuvor war Russland mit dem Versuch gescheitert, die Ansprache Selenskyjs zu verhindern: 13 von 15 Mitgliedern des Sicherheitsrates hatten bei einer von Moskau erzwungenen Abstimmung für seinen Auftritt votiert. Der russische UN-Botschafter Wassili Nebensja hatte seinen Einspruch damit begründet, dass Selenskyj nicht per Video zugeschaltet werden dürfe, sondern persönlich anwesend sein müsse. Er hätte für die Sitzung des Rates nach New York fliegen können. Dies ist eine bemerkenswerte Argumentation, weil immer wieder Personen per Video an Sitzungen des Sicherheitsrates teilnehmen.

  • 18.12 Uhr

    Atomenergiebehörde und Rosatom verhandeln in Istanbul

    Der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, hat mit der russischen Behörde Rosatom über die erhoffte Expertenreise zum besetzten ukrainischen Kernkraftwerk Saporischschja gesprochen. Auf Twitter sprach Grossi am Mittwoch von «wichtigen technischen Diskussionen» bei dem Treffen in Istanbul in der Türkei. Details wurden nicht genannt.

    Der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi. (Archivbild)
    Der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi. (Archivbild)
    JUSTIN LANE/KEYSTONE

    Die russische Seite um Rosatom-Chef Alexej Lichatschow sagte nach eigenen Angaben logistische Unterstützung für die Expertenmission zu, «sobald die militärische Lage vor Ort das zulässt». Russland sei die nukleare Sicherheit wichtig, hiess es. Seit Wochen umstritten ist aber, auf welchem Weg die internationalen Experten anreisen sollen.

    Die Rosatom-Vertreter wiederholten den Vorwurf, dass ukrainische Truppen das AKW Saporischschja beschiessen. Sie sprachen auch von Sabotageakten am russischen AKW Kursk. Dort waren nach Moskauer Angaben die Pfeiler von Hochspannungsleitungen gesprengt worden. Der russische Inlandsgeheimdienst FSB machte Saboteure aus der nahen Ukraine verantwortlich.

  • 17.55 Uhr

    USA: Werden Veränderungen der ukrainischen Grenzen nicht akzeptieren

    Die Vereinigten Staaten haben ihre Unterstützung für den Abwehrkampf der Ukraine gegen Aggressor Russland vor dem UN-Sicherheitsrat unterstrichen. «Um es klar zu sagen: Die internationale Gemeinschaft wird Russlands Versuch, die Grenzen der Ukraine gewaltsam zu verändern, niemals anerkennen», sagte die amerikanische UN-Botschafterin Linda Thomas-Greenfield bei einer Sicherheitsratssitzung zu dem Krieg, der ein halbes Jahr andauert.

    Die vergangenen sechs Monate hätten schreckliche Gräueltaten, darunter Vergewaltigung, Mord und Folter durch russische Streitkräfte in Städten wie Butscha oder Irpin gebracht, so Thomas-Greenfield weiter. Die Hinweise dafür, dass russische Streitkräfte Hunderttausende Ukrainer, unter ihnen auch Kinder, festgenommen, verhört und gewaltsam deportiert haben, häuften sich weiter. «Ihre Gründe sind klar: Sie wollen die Ukraine zerstören – ihre Kultur, ihre Menschen, ihre Existenz.»

    Vor genau sechs Monaten begann Russland eine Invasion zur Eroberung der Ukraine — anlässlich dessen traf sich auch der Sicherheitsrat. Gleichzeitig ist am Mittwoch ebenfalls der ukrainische Unabhängigkeitstag.

  • 17.48 Uhr

    Selenskyj: Atomenergiebehörde muss Kontrolle über AKW übernehmen

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat eine Übergabe des umkämpften Atomkraftwerks Saporischschja an die Internationale Atomenergiebehörde IAEA gefordert. Eine IAEA-Expertenmission solle «so schnell wie möglich» und dauerhaft die Kontrolle über die von Russen besetzte Anlage übernehmen, sagte Selenskyj per Video bei einer Sicherheitsratssitzung.

    Russland müsse seine «nukleare Erpressung» bedingungslos einstellen und sich vollständig von dem Kernkraftwerk in der Ostukraine zurückziehen. Russland und die Ukraine werfen sich gegenseitig den Beschuss des AKW vor. Es besteht Sorge vor einer nuklearen Katastrophe. Eine prinzipiell von allen Seiten unterstützte IAEA-Mission hat bislang noch kein Grünes Licht von den Konfliktparteien erhalten.

  • 17.41 Uhr

    Guterres: Sechs Monate russischer Krieg gegen Ukraine «trauriger Meilenstein»

    UN-Generalsekretär António Guterres hat die inzwischen sechsmonatige Kriegsdauer seit Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine als «traurigen und tragischen Meilenstein» bezeichnet. In einer Sondersitzung des UN-Sicherheitsrats in New York aus Anlass des Jahrestags der ukrainischen Unabhängigkeit sprach Guterres von einem «absurden Krieg».

    Besonders besorgt zeigte sich der UN-Generalsekretär erneut über die Lage am ukrainischen Atomkraftwerk Saporischschja, das von russischen Truppen besetzt gehalten wird und das zuletzt wiederholt beschossen worden war. «Jede neue Eskalation der Lage könnte zur Selbstvernichtung führen», warnte Guterres unter Bezug auf die Gefahr einer Nuklearkatastrophe. Der UN-Generalsekretär hatte in den vergangenen Tagen die Ukraine und die Türkei besucht.

    Während der Sondersitzung des Sicherheitsrats sollte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj per Videoleitung zugeschaltet werden. Der Stichtag zu einem halben Jahr des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine fällt mit dem 31. Jahrestag der ukrainischen Unabhängigkeit zusammen. Die Ukraine hatte am 24. August 1991 im Zuge des Zusammenbruchs der Sowjetunion ihre staatliche Unabhängigkeit erklärt. Am 24. Februar dieses Jahres begann Russland seine Invasion des Nachbarlands.

  • 17.05 Uhr

    Johnson trifft zu Überraschungsbesuch in Kiew ein

    Der britische Premierminister Boris Johnson ist sechs Monate nach Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine überraschend zu einem Besuch in Kiew eingetroffen. Es gebe einen «starken Willen der Ukrainer zum Widerstand», den Russlands Präsident Wladimir Putin nicht verstanden habe, sagte Johnson bei dem Besuch anlässlich des ukrainischen Unabhängigkeitstags vor Journalisten. An das ukrainische Volk gerichtet, fügte er hinzu: «Ihr verteidigt euer Recht, in Frieden, in Freiheit zu leben. Deshalb wird die Ukraine gewinnen.»

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (r) mit dem britischen Premierminister Boris Johnson in Kiew.
    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (r) mit dem britischen Premierminister Boris Johnson in Kiew.
    AP Photo/Andrew Kravchenko/Keystone

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj zeichnete Johnson bei einem Treffen mit dem Freiheitsorden aus — einer Auszeichnung des ukrainischen Staats für Menschen, die die Souveränität des Landes unterstützen. Grossbritannien helfe dabei, «unseren Sieg näherzubringen», sagte Selenskyj. «Und wir sind uns dieses Sieges sicher.» Nicht jedes Land habe «das Glück, solch einen Freund zu haben».

    Grossbritannien ist seit dem Beginn der breit angelegten russischen Invasion der Ukraine am 24. Februar einer der engsten Verbündeten der Ukraine. London lieferte Kiew unter anderem Waffen, finanzielle Hilfe und Unterstützung bei der Ausbildung der ukrainischen Armee. Grossbritannien werde sich «Putins Erpressung nicht für eine Sekunde ergeben», sagte Johnson.

  • 16.56 Uhr

    Polen will generellen Visa-Stopp für Russen

    Polen ist für einen generellen Stopp der Vergabe von Schengen-Visa für Russen. «Wir stellen schon seit einiger Zeit keine Touristenvisa mehr aus, deshalb müssen wir uns in dieser Sache auch keinem Bündnis anschliessen», sagte Regierungssprecher Piotr Müller am Mittwoch.

    Es gebe aber eine Diskussion darüber, künftig nicht nur die Visa für Touristen auszusetzen. «Polen ist dafür, dass dieses Verbot generell sehr breit gefasst wird». Russische Staatsbürger, die als Kremlgegner Verfolgung fürchten müssten, könnten in der EU Asyl beantragen, sagte Müller weiter.

    Immer mehr EU-Länder schränken die Vergabe von Schengen-Visa an Russen im Alleingang ein. Dazu gehören Estland, Lettland, Litauen und Tschechien. Finnland will ab September folgen. Dänemark dringt auf eine EU-Lösung und will sonst ebenfalls selbst handeln. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte sich zuletzt ablehnend zu Vorschlägen für schärfere Visa-Regeln geäussert.

  • 16.43 Uhr

    IAEA und Russlands Atombehörde verhandeln über Inspektion am AKW Saporischschja

    Die Chefs der russischen Atomenergiebehörde Rosatom und der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) haben Details einer möglichen IAEA-Inspektion im von Moskau kontrollierten ukrainischen Atomkraftwerk Saporischschja besprochen. Der IAEA-Vorsitzende Rafael Grossi und Rosatom-Chef Alexej Likatschew hätten sich «detailliert über alle Fragen der geplanten IAEA-Mission» ausgetauscht, hiess es in einer Mitteilung von Rosatom.

    Beschuss und Kämpfe rund um das grösste Atomkraftwerk Europas hatten zuletzt Befürchtungen einer atomaren Katastrophe geweckt. Kiew und Moskau machen einander gegenseitig für die Angriffe verantwortlich. Rosatom-Chef Likatschew unterstrich der Mitteilung zufolge, die «Sicherheit nuklearer Einrichtungen, egal wo diese sich befinden, war stets und bleibt eine Priorität für Russland». Die russische Seite teile den Willen, eine IAEA-Mission «in naher Zukunft zu organisieren, sobald die militärische Lage vor Ort dies ermöglicht».

    Vergangene Woche hatten die Präsidenten Russlands und Frankreichs, Wladimir Putin und Emmanuel Macron, eine baldige IAEA-Inspektion am Akw Saporischschja gefordert. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj forderte die UNO auf, das Gelände der Anlage zu sichern. Das Atomkraftwerk Saporischschja wird seit März von der russischen Armee besetzt, seit Ende Juli wurde die Anlage wiederholt beschossen.

  • 16.26 Uhr

    Ukrainische Eisenbahn präsentiert «Zug des Sieges»

    Zum 31. Unabhängigkeitstag hat die ukrainische Eisenbahn in der Hauptstadt Kiew einen mit patriotischen Graffiti verzierten «Zug des Sieges» präsentiert. Insgesamt sieben Waggons seien den von Russland besetzten Gebieten und den Verteidigern des Landes gewidmet, teilte Eisenbahnchef Olexander Kamyschin in der Nacht zum Mittwoch in seinem Telegram-Kanal mit. Inklusive der bereits seit 2014 annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim kontrolliert Russland sechs Monate nach Kriegsbeginn gut ein Fünftel der gesamten Ukraine.

    Bei der Präsentation des Zuges war auch Kateryna Prokopenko, die Ehefrau des Kommandeurs des Nationalgarderegiments Asow, dabei. Denys Prokopenko hatte sich mit den übrigen in einem Stahlwerk ausharrenden Verteidigern der Hafenstadt Mariupol vor etwa drei Monaten der russischen Armee ergeben. Den Mitgliedern des nationalistischen Regiments, das Moskau immer wieder zur Rechtfertigung des eigenen Angriffskriegs heranzieht, droht vor einem Gericht in der von Russland kontrollierten Region Donezk die Todesstrafe.

    Der «Zug des Sieges» in Kiew. 
    Der «Zug des Sieges» in Kiew. 
    Bild: Keystone
  • 15.19 Uhr

    Moskau begründet langsamen Fortschritt mit Schutz von Zivilisten

    Der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu hat den langsamen Fortschritt der Offensive seines Landes in der Ukraine mit dem Schutz von Zivilisten begründet. Russland versuche, Zivilisten zu verschonen, sagte Schoigu am Mittwoch bei einem Treffen einer Sicherheitsgruppe. Die russischen Soldaten haben wiederholt zivile Gegenden in ukrainischen Städten angegriffen.

    Der russische Staatschef Wladimir Putin hatte am 24. Februar Zehntausende Soldaten in die Ukraine einmarschieren lassen. Dort gab es heftigen Widerstand. Nach sechs Monaten sieht es nicht so aus, als ob der Krieg bald zu Ende ist. Russland hat weite Teile im Osten und Süden der Ukraine eingenommen. Doch hat es dafür Zeit gebraucht. Weder Russland noch die Ukraine haben angegeben, wie viele Soldaten sie im Krieg verloren haben.

    Schoigu kritisierte den Westen für militärische Hilfe für die Ukraine. «Die USA und ihre Verbündeten pumpen weiter Waffen in die Ukraine, erhöhen die Zahl der Opfer und ziehen den Konflikt in die Länge», sagte Schoigu.

    Russischer Kampfjets feuern über der Ukraine Raketen ab. (Archiv)
    Russischer Kampfjets feuern über der Ukraine Raketen ab. (Archiv)
    Handout Russisches Vert
  • 14.31 Uhr

    Ukraine fordert mehr «echte Waffen» von Deutschland

    Der ukrainische Verteidigungsminister Olexij Resnikow hat Deutschland aufgerufen, die Lieferung von Leopard-Panzern aus anderen Ländern zu genehmigen.

    «Sie könnten ihnen die Erlaubnis erteilen, uns die Panzer zu geben. Darum bitten wir die Deutschen: Gebt uns die Werkzeuge und wir erledigen den Job», sagte Resnikow am Mittwoch den ARD-«Tagesthemen». Resnikow forderte «mehr als nur Freundschaft und Lippenbekenntnisse.» Die Ukraine hätte zudem gerne mehr «echte Waffen, wie zum Beispiel den MARS II Raketenwerfer.» Man habe 3 Stück, aber wenn man 12 hätte, wäre es «noch besser».

    Eine diplomatische Lösung schliesst Resnikow zurzeit aus: «Das Ziel von Verhandlungen ist ein Traum unserer Partner. ImMoment ist das kein Traum der Ukraine.» Der Wunsch seines Landes sei es, sämtliche vorübergehend besetzte Gebiete in der Ukraine zu befreien.

    Ein deutscher Leopard-Panzer bei einem Manöver. (Archiv)
    Ein deutscher Leopard-Panzer bei einem Manöver. (Archiv)
    Bild: Keystone
  • 13.42 Uhr

    Biden kündigt neue Milliardenhilfen für die Ukraine an

    Die US-Regierung hat der Ukraine weitere Hilfen zur Verteidigung gegen den russischen Angriffskrieg zugesagt. US-Präsident Joe Biden kündigte am Mittwoch in Washington Unterstützung im Umfang von knapp drei Milliarden US-Dollar an, was umgerechnet rund drei Milliarden Franken entspricht.

    Washington hat der ukrainischen Regierung seit Kriegsbeginn bereits Militärhilfe im Wert von 10,6 Milliarden Dollar zukommen lassen, rechnet das Wirtschaftsmagazin «Forbes» vor. Das letzte Hilfspaket umfasste demnach 775 Millionen Dollar, unter anderem für Himars-Mehrfachraketenwerfer und Drohnen. 

    US-Präsident Joe Biden sichert der Ukraine weitere Unterstützung zu. (Archivbild)
    US-Präsident Joe Biden sichert der Ukraine weitere Unterstützung zu. (Archivbild)
    Susan Walsh/AP/dpa
  • 13.32 Uhr

    Brüssel entrollt 30-Meter-Flagge

    In Brüssel ist zur Feier des Unabhängigkeitstages der Ukraine eine riesige blau-gelbe Nationalflagge des Landes entfaltet worden. An der Zeremonie auf dem Grand-Place in der historischen Innenstadt nahmen am Mittwochmittag EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und Hunderte andere Unterstützer*innen und Bürger*innen der Ukraine teil. Sie war unter anderem von der Vertretung der Ukraine bei der Europäischen Union und der Vereinigung von Ukrainern in Belgien organisiert worden.

    Die nach Angaben der EU-Kommission 30 Meter lange Flagge wurde auf dem Platz unter anderem von Mädchen aus der Ukraine hochgehalten. Sie sangen bei der Zeremonie auch die ukrainische Nationalhymne und traditionelle Lieder. Auf dem Plakat einer Frau war zu lesen: «Movie heroes are from Marvel. Real-Life heroes are from Ukraine.» (Filmhelden sind von Marvel. Die Helden im wirklichen Leben kommen aus der Ukraine.»)

    EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (Mitte) nimmt in Brüssel an einer Solidaritätskundgebung für die Ukraine teil.
    EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (Mitte) nimmt in Brüssel an einer Solidaritätskundgebung für die Ukraine teil.
    AP
  • 13.15 Uhr

    Filmfest Venedig widmet der Ukraine einen Schwerpunkt

    In Solidarität mit der Ukraine werden auf dem Filmfest in Venedig einen Tag lang besondere Veranstaltungen stattfinden. Am 8. September, dem «Ukrainischen Tag» im Festivalprogramm, diskutieren in einem Panel der ukrainische Botschafter in Italien, Jaroslaw Melnyk, sowie zahlreiche Filmschaffende, wie eine Sprecherin des Festivals am Mittwoch mitteilte.

    Ausserdem werden in Venedig die ukrainischen Filme «Luxembourg Luxembourg» (Regie: Antonio Lukitsch) und «Freedom on Fire: Ukraine's Fight for Freedom» (Regie: Jewgeni Afinejewski) gezeigt.

    Die Situation für Filmschaffende in der Ukraine soll beleuchtet und aktuelle Projekte zur Vernetzung oder Finanzierung sollen vorgestellt werden.

  • 13.10 Uhr

    Selenskyj nimmt an «Gebet für die Ukraine» teil

    Zum 31. Unabhängigkeitstags der Ukraine haben Präsident Wolodymyr Selenskyj und seine Frau Olena in Kiew an einem «Gebet für die Ukraine» mit Vertretern aller Glaubensrichtungen teilgenommen. Dem ukrainischen Volk werde Kraft bei den schweren Proben und das baldige Eintreten von Frieden gewünscht, heisst es in einer Mitteilung des Präsidentenbüros vom Mittwoch. Der Tag fällt mit dem Beginn des russischen Angriffskrieges vor sechs Monaten, am 24. Februar, zusammen.

    Bilder zeigten das Ehepaar gemeinsam mit den Vorstehern der orthodoxen Kirchen und anderen Vertretern christlicher, muslimischer und jüdischer Konfessionen in der im 11. Jahrhundert errichteten Sophienkathedrale im Zentrum von Kiew.

    Vor seiner Wahl 2019 hatte Selenskyj gesagt, selbst keiner spezifischen Konfession anzugehören, aber mit Gott im Zwiegespräch zu sein. Der 44-Jährige hat jüdische Wurzeln.

    Das Ehepaar Selenskyj bei der Ankunft in der Sophienkathedrale in Kiew. 
    Das Ehepaar Selenskyj bei der Ankunft in der Sophienkathedrale in Kiew. 
    Ukrainisches Präsidentenbüro
  • 12.31 Uhr

    Von der Leyen: Europa steht langfristig an Seite der Ukraine

    EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat der Ukraine zum Unabhängigkeitstag Unterstützung beim Wiederaufbau versprochen. «Gemeinsam werden wir die Städte Stein für Stein wieder aufbauen und die Gärten und Felder Samen für Samen neu anlegen», sagte sie am Mittwoch in einer Grussbotschaft. Europa stehe heute und langfristig an der Seite der Ukraine.

    Von der Leyen wies zugleich darauf hin, dass die EU bereits in den vergangenen Monaten viel für das von Russland angegriffene Land und dessen Bürger getan hat. «Unsere Schulen haben für mehr als drei Millionen ukrainische Kindern ihre Türen geöffnet, damit diese weiter lernen und studieren können», sagte sie. Zudem gebe es Unterstützung für die Soldaten an der Front, die Staatsbediensteten und die Zivilgesellschaft.

  • 12.13 Uhr

    Schweiz zur Behandlung von Kranken aus Ukraine bereit

    Derzeit liegen in der Schweiz zwei Gesuche um die Aufnahme kranker ukrainischer Zivilpersonen vor. Das eine betrifft akut Kranke, das andere Kinder mit teils schweren Behinderungen. Grundsätzlich ist die Schweiz zur Aufnahme einer gewissen Zahl von Zivilpersonen zur Behandlung bereit.

    Das teilte die Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren (GDK) am Mittwoch auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mit. Der ukrainische Botschafter Artem Rybchenko hatte die Gesuche an einem Medienanlass vom Dienstag erwähnt. Er sprach von rund 150 behandlungsbedürftigen Kindern.

    Nach Angaben der GDK sind die Fragen bei Transport, Schutzstatus und Finanzierung grundsätzlich geklärt. Das Engagement erfolgt im Rahmen der humanitären Tradition.

    Ein bereits zusammengestelltes Expertengremium aus der Ärzteschaft der Zentrums- und Universitätsspitäler beurteilt die Dossiers der Behandlungsbedürftigen. Es wird den beteiligten Spitälern mögliche Patientinnen und Patienten zur Aufnahme vorschlagen.

    Die Aufnahme Verwundeter aus der Ukraine unterband das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten, obwohl die Kantone zu dem Schritt bereit waren. Neutralitätsrechtliche Gründe gaben dafür den Ausschlag. Militärische Patienten kann die Schweiz nämlich nicht aufnehmen.

  • 11.56 Uhr

    Papst fordert Ende des Krieges und gedenkt getöteter Dugina

    Papst Franziskus hat sechs Monate nach dem Beginn des Krieges in der Ukraine ein Ende des Konflikts gefordert und der getöteten Darja Dugina gedacht. «Ich hoffe, dass konkrete Schritte unternommen werden, um dem Krieg ein Ende zu setzen und das Risiko einer nuklearen Katastrophe in Saporischschja abzuwehren», sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche am Mittwoch am Ende der Generalaudienz im Vatikan vor zahlreichen Besuchern und Gläubigen. Er denke auch an die Gefangenen und rufe die Verantwortlichen auf, sich um ihre Befreiung zu bemühen, fuhr der 85-Jährige fort.

    Der Argentinier ging auch auf den Anschlag in Moskau ein, bei dem die kremlnahe Kriegsbefürworterin Darja Dugina getötet wurde. «Ich denke an eine arme Frau, die in Moskau durch eine Bombe unter dem Sitz ihres Autos in die Luft flog. Die Unschuldigen bezahlen für den Krieg», sagte der Papst. Den Namen Duginas nannte er allerdings nicht.

    In der vatikanischen Audienzhalle waren einige Ukraine-Flaggen im Publikum zu sehen. Papst Franziskus sagte bereits mehrfach, dass er in die Ukraine reisen wolle. Einen konkreten Termin gibt es dafür noch nicht. Für den gesundheitlich angeschlagenen Papst, der am Mittwoch wieder im Rollstuhl in die Halle geschoben wurde, dürfte eine solche Reise sehr anstrengend werden. Derzeit könnte er sie nicht mit dem Flugzeug machen, sondern müsste dafür etwa den Zug nehmen, um zum Beispiel nach Kiew zu kommen.

  • 11.28 Uhr

    Belarus gratuliert Ukraine zum Unabhängigkeitstag

    Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko hat der Ukraine zum Unabhängigkeitstag gratuliert und seinen Einsatz für «freundliche» und gutnachbarliche Beziehungen betont. Er sei davon überzeugt, dass «die derzeitigen Widersprüche» die über Jahrhunderte gewachsenen Beziehungen zwischen den Völkern der Ukraine und von Belarus nicht zerstören könnten, erklärte Lukaschenko am Mittwoch.

    Belarus werde sich weiter «für die Erhaltung von Harmonie und die Entwicklung freundschaftlicher, auf gegenseitigem Respekt beruhender Kontakte auf allen Ebenen einsetzen», erklärte Lukaschenko.

    Am ukrainischen Unabhängigkeitstag am Mittwoch war der Beginn des russischen Militäreinsatzes in der Ukraine ein halbes Jahr her. Diesen hatte Russland aus mehreren Richtungen gestartet, auch von belarussischem Territorium aus. In den Monaten zuvor hatte Lukaschenko einen russischen Truppenaufmarsch in seinem Land geduldet, offiziell zu Militärmanövern. Belarus ist finanziell und politisch stark von Russland abhängig.

  • 10.56 Uhr

    Nato-Generalsekretär: Die Ukraine wird sich durchsetzen

    Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg ist überzeugt, dass Russland den Krieg gegen die Ukraine nicht gewinnen wird. «Die Ukraine muss sich durchsetzen, und die Ukraine wird sich durchsetzen», sagte der Norweger in einer am Mittwoch veröffentlichten Grussbotschaft zum Unabhängigkeitstag des Landes. Die Nato werde so lange Unterstützung leisten, wie es nötig sei.

    «Eine starke und unabhängige Ukraine ist von entscheidender Bedeutung für die Stabilität des euro-atlantischen Raums», sagte Stoltenberg. Russlands Krieg gegen die Ukraine sei «die grösste Krise für Europas Sicherheit seit dem Zweiten Weltkrieg».

    Zum Unabhängigkeitstag wünschte Stoltenberg der Ukraine «Stärke und Erfolg». Die ukrainischen Streitkräfte und das gesamte ukrainische Volk zeigten enormen Mut und Entschlossenheit, sagte er. Unter der Führung von Präsident Wolodymyr Selenskyj stellten sie eine Inspiration für die Welt dar.

  • 10.28 Uhr

    Schoigu verteidigt Angriff auf die Ukraine

    Sechs Monate nach Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine hat Moskaus Verteidigungsminister Sergej Schoigu das Vorgehen in dem Land verteidigt.

    Die Ukraine habe den Friedensplan für die Gebiete im Donbass abgelehnt, sagte Schoigu am Mittwoch der Agentur Interfax zufolge vor Verteidigungsministern der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SCO). «Von Kiew, das sich geweigert hat, die Vereinbarungen von Minsk zu erfüllen, ging eine reale Gefahr für die Menschen im Donbass aus, und in der Perspektive für die Russische Föderation», sagte er.

    Russland hatte den Krieg am 24. Februar begonnen – unter anderem mit der Begründung, die Ukraine entmilitarisieren zu wollen. Die «Militäroperation» laufe nach Plan. «Alle Ziele werden erreicht werden», sagte Schoigu.

    Das Tempo der Angriffe habe sich verlangsamt, das sei eine bewusste Entscheidung, um Opfer unter Zivilisten zu vermeiden. «Die Schläge werden mit hochpräzisen Waffen auf Objekte der militärischen Infrastruktur der Streitkräfte der Ukraine ausgeführt.»

    Für Russlands Verteidigungsminister Schoigu läuft der Angriff auf die Ukraine plangemäss. (Archiv)
    Für Russlands Verteidigungsminister Schoigu läuft der Angriff auf die Ukraine plangemäss. (Archiv)
    Bild: Keystone
  • 10.19 Uhr

    Selenskyj bekräftigt am Unabhängigkeitstag Kampfeswillen

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat zum Unabhängigkeitstag das Ziel bekräftigt, im Krieg gegen Russland alle Gebiete des Landes zurückzuholen. «Für uns ist die Ukraine die ganze Ukraine», sagte Selenskyj in einer am Mittwoch verbreiteten Videobotschaft. Dazu gehörten auch der Donbass und die Krim und alle Regionen, die unter russischer Besatzung seien. «Wir werden kämpfen bis zum Schluss», sagte er in dem emotionalem Clip mit Kriegsszenen. Selenskyj stand selbst in der Aufnahme auf dem Unabhängigkeitsplatz und der Prachtstrasse Chreschtschatyk in Kiew, wo zerstörte russische Panzer und andere Militärtechnik zu sehen sind.

    Die russischen Truppen seien gekommen, um eine Militärparade zu feiern, sagte Selenskyj vor den Kriegstrophäen. Sechs Monate wehre sich das Land gegen die Eindringlinge. Der Staatschef würdigte alle, die in Schützengräben, Panzern und überfall für die Unabhängigkeit des Landes kämpften. Einziges Ziel sei, die Unabhängigkeit zu erhalten, der Sieg der Ukraine.

  • 10.03 Uhr

    London sichert Ukraine unerschütterliche Unterstützung zu

    Zum ukrainischen Unabhängigkeitstag hat Grossbritannien dem osteuropäischen Land seine Unterstützung im Krieg gegen Russland versichert. «Ich habe nie daran gezweifelt, dass die Ukraine diesen Kampf gewinnen wird, denn keine Macht der Erde kann den Patriotismus von 44 Millionen Ukrainern bezwingen», sagte Premierminister Boris Johnson in einer am Mittwoch veröffentlichten Videobotschaft. «Und wie lange es auch dauern mag: Das Vereinigte Königreich wird der Ukraine zur Seite stehen und jede erdenkliche militärische, wirtschaftliche und humanitäre Unterstützung leisten.»

    Um die Tür von Johnsons Amtssitz in der Downing Street wurde ein Bogen aus Sonnenblumen angebracht, dem Symbol der Ukraine. Auch die beiden Kandidaten für die Nachfolge des Premierministers versprachen der Ukraine, die Unterstützung fortzusetzen.

    Das Land werde keinen engeren Verbündeten haben als Grossbritannien, versprach Aussenministerin Liz Truss in der Zeitung «Telegraph». Sie kündigte an, noch mehr Geheimdienstinformationen über russische Desinformationstaktiken freizugeben, «um der Welt Putins Strategie zu enthüllen». Ihr Konkurrent um die Nachfolge des scheidenden Premiers Johnson, Ex-Finanzminister Rishi Sunak, lobte die Menschen in der Ukraine in einem offenen Brief für ihren Widerstand. Wer Johnson in der Downing Street nachfolgt, entscheidet sich am 5. September

    Boris Johnson, Premierminister von Grossbritannien, steht vor der 10 Downing Street, die als Zeichen der Solidarität im Vorfeld des Unabhängigkeitstages der Ukraine mit Blumen in den Farben der ukrainischen Nationalflagge geschmückt ist. 
    Boris Johnson, Premierminister von Grossbritannien, steht vor der 10 Downing Street, die als Zeichen der Solidarität im Vorfeld des Unabhängigkeitstages der Ukraine mit Blumen in den Farben der ukrainischen Nationalflagge geschmückt ist. 
    Bild: Frank Augstein/AP/dpa
  • 9.38 Uhr

    Cassis gratuliert Ukraine zum Nationalfeiertag

    Bundespräsident Ignazio Cassis hat den Ukrainerinnen und Ukrainern zum Nationalfeiertag die besten Wünsche ausgesprochen. Zugleich bekräftigte er die volle Solidarität der Schweiz mit dem Land.

    «Möge die Zukunft Frieden und Wohlstand bringen», schrieb Cassis am Mittwoch auf Englisch auf dem Kurznachrichtendienst Twitter. Die Menschen in der Ukraine zeigten grossen Mut, um die Unabhängigkeit des Landes zu bewahren.

    Am Mittwoch beging die Ukraine ihren Unabhängigkeitstag – genau sechs Monate nach Beginn des russischen Angriffskrieges gegen das Land. Am 24. August 1991 hatte die damalige Sowjetrepublik Ukraine nach dem gescheiterten Putsch gegen den damaligen sowjetischen Staatschef Michail Gorbatschow ihre Unabhängigkeit erklärt.

  • 9.20 Uhr

    Bund sieht bei künftiger Zahl der Geflüchteten viele Unsicherheiten

    Der Bund rechnet damit, dass Ende Jahr zwischen 85'000 und 120'000 Schutzsuchende aus der Ukraine in der Schweiz leben werden. Die Zahl der Geflüchteten sei aber von vielen Faktoren abhängig.

    Die Prognose der Fachleute sei daher noch relativ unsicher, teilte das Staatssekretariat für Migration (SEM) am Mittwoch auf Twitter mit. Je nach Szenario könnte sich die Zahl der Geflüchteten aus der Ukraine in der Schweiz in den kommenden Monaten verdoppeln. Aktuell haben gut 60'000 Menschen den Schutzstatus S erhalten.

    Der Schutzstatus S gilt zunächst für ein Jahr. Was eine allfällige Verlängerung angeht, will sich die Schweiz mit den anderen Staaten des Schengen-Raums abstimmen, wie Justizministerin Karin Keller-Sutter am Dienstag an einer Medienkonferenz erklärte.

  • 8.37 Uhr

    London: Krieg ist für Moskau kostspielig und schädlich

    Ein halbes Jahr nach dem Beginn des russischen Kriegs gegen die Ukraine hat Grossbritannien den Angreifern ein schlechtes Zeugnis ausgestellt. «Operativ leidet Russland unter einem Mangel an Munition, Fahrzeugen und Personal», teilte das Verteidigungsministerium in London am Dienstag unter Berufung auf Geheimdienstinformationen mit. Die Moral sei in vielen Teilen schlecht und die Armee erheblich eingeschränkt. Russlands diplomatische Macht sei gesunken und die langfristigen wirtschaftlichen Aussichten seien düster.

    «Die Donbass-Offensive macht minimale Fortschritte, und Russland erwartet einen schweren ukrainischen Gegenangriff», hiess es weiter. Das britische Fazit: «Nach sechs Monaten hat sich Russlands Krieg als kostspielig und strategisch schädlich erwiesen.»

    Das Ministerium betonte, der russischen Führung sei seit April bewusst, dass die Ziele, die ukrainische Regierung zu stürzen und grosse Teile des Landes zu besetzen, gescheitert seien. Seitdem verfolge Moskau bescheidenere Pläne in der Ost- und Südukraine.

    Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine Ende Februar unter Berufung auf Geheimdienstinformationen täglich in beispielloser Form Informationen zum Kriegsverlauf. Damit will die britische Regierung sowohl der russischen Darstellung entgegentreten als auch Verbündete bei der Stange halten. Moskau wirft London eine gezielte Desinformationskampagne vor.

    Russiche Soldaten steigen in der Ukraine aus einem Kampf-Helikopter:Laut dem britischen Geheimdienst sind Moskaus Pläne in der Ukraine gescheitert. 
    Russiche Soldaten steigen in der Ukraine aus einem Kampf-Helikopter:Laut dem britischen Geheimdienst sind Moskaus Pläne in der Ukraine gescheitert. 
    Bild. Handout Russisches Verteidigungsministerium
  • 8.11 Uhr

    Russischer Politiker wegen Kritik am Krieg verhaftet

    In Russland ist der prominente Oppositionspolitiker und frühere Bürgermeister der Millionenstadt Jekaterinburg, Jewgeni Roisman, festgenommen worden. Ihm werde die Verbreitung von Falschnachrichten über die russische Armee im Zuge des Moskauer Angriffskriegs gegen die Ukraine vorgeworfen, wie das Internetportal e1.ru am Mittwoch berichtete. Demnach drohten ihm bis zu zehn Jahre Gefängnis. Roisman war einer der letzten scharfen Kritiker des Kreml, der noch auf freiem Fuss war.

    Das Medium zeigte auch einen Videoclip, in dem Roisman über seine Festnahme informierte. Der 59-Jährige hat eine Wohltätigkeitsstiftung und ein Ikonenmuseum in Jekaterinburg. An dem Hilfsfonds trafen schwer bewaffnete und maskierte Sicherheitskräfte ein. Die Stiftungsdirektion teilte mit, es sei kein Durchsuchungsbeschluss vorgelegt worden.

    Als früherer Bürgermeister der Stadt östlich des Uralgebirges hat Roisman dort noch viele Anhänger. Eine offizielle Information der russischen Behörden über die Festnahme gab es zunächst nicht.

  • 5.15 Uhr

    Ukraine feiert im Schatten des Krieges

    Im Schatten des seit einem halben Jahr andauernden russischen Angriffskriegs begeht die Ukraine am Mittwoch ihren Nationalfeiertag. Der Unabhängigkeitstag sei ein wichtiges Datum für die Ukrainer und Ukrainerinnen – «und damit leider auch für unseren Feind», sagte Präsident Wolodymyr Selenskyj. In Kiew herrschte Nervosität wegen befürchteter russischer Raketenangriffe auf grosse Städte. Selenskyj rief die Bevölkerung auf, sich an die Ausgangssperren zu halten und bei Luftalarm in Sicherheit zu bringen. «Denkt daran, wir sollen alle gemeinsam den Sieg erleben», sagte er.

    Vor 31 Jahren, am 24. August 1991, hatte die damalige Sowjetrepublik Ukraine nach dem gescheiterten Putsch konservativer Kräfte gegen Generalsekretär Michail Gorbatschow ihre Unabhängigkeit erklärt. Dessen Nachnachfolger im Kreml, Wladimir Putin, befahl vor einem halben Jahr den Angriff auf das Nachbarland, um es wieder unter russische Kontrolle zu bringen. Seit dem 24. Februar sind grosse Teile der Ukraine verwüstet worden, russische Truppen halten etwa ein Fünftel des Landes besetzt. Zwar hat die Ukraine unter grossen Opfern standgehalten, doch ein Ende des Krieges ist nicht in Sicht.

    Ein Ehepaar nahe einer durch russischen Beschuss zerstörten Schule in Kramatorsk in der Oblast Donezk im Osten der Ukraine. (21. Juli 2022)
    Ein Ehepaar nahe einer durch russischen Beschuss zerstörten Schule in Kramatorsk in der Oblast Donezk im Osten der Ukraine. (21. Juli 2022)
    Bild: Keystone/EPA/George Ivanchenko
  • 5 Uhr

    Schweizer investieren in Gold und Co.

    Die unsichere geopolitische Lage erhöht in der Wahrnehmung von Schweizerinnen und Schweizern die Attraktivität von Gold und Co. als Wertaufbewahrungsmittel. Sie sind sogar die beliebteste Anlageform hierzulande, noch vor Immobilien. Zu diesem Befund kommt eine am Dienstagabend publizierte Umfrage des Institut für Marketing und Customer Insight der Universität St. Gallen (IMC-HSG) im Auftrag des Goldhändlers Philoro. Demnach halten zwei Drittel der Befragten eine Anlage in Edelmetalle für «sinnvoll» und 51,5 Prozent würden eine entsprechende Investition tätigen – einen grösseren Geldbetrag zur freien Verfügung vorausgesetzt. Damit würden Edelmetalle sogar vor Immobilien (50,2 Prozent) rangieren, hiess es in der «Edelmetall-Studie 2022» der Universität.

  • 4.30 Uhr

    Suche nach Beteiligten an Dugina-Mord geht weiter

    Nach dem Mord an der kremlnahen Kriegsbefürworterin Darja Dugina suchen die Ermittler nach möglichen weiteren Beteiligten an der Autoexplosion vom Wochenende. Zudem solle die aus der Ukraine stammende Tatverdächtige zur Fahndung ausgeschrieben werden, teilte das nationale Ermittlungskomitee in Moskau am Dienstag mit. Verwandte der des Verbrechens beschuldigten Frau erklärten nach Berichten russischer Medien, sie habe nur Duginas Gewohnheiten ausspioniert, aber keine Bombe gelegt. Die 29 Jahre alte Dugina wurde unter Anteilnahme von Politik und Staatsmedien am Dienstag beerdigt.

  • 4.02 Uhr

    63 Gebote bei Versteigerung von Oligarchenjacht in Gibraltar

    Die Versteigerung der Luxusjacht des russischen Oligarchen Dimitri Pumpianski in Gibraltar ist auf ein gewaltiges Interesse gestossen. Wie das zuständige Gericht des britischen Gebiets am Dienstag mitteilte, wurden für die «Axioma» 63 Gebote eingereicht. Die Bieterphase ist nun abgeschlossen, jetzt wird über den Käufer entschieden. Der Verkauf könnte in «zwischen zehn und 14 Tagen» abgeschlossen werden, wie das Gericht erklärte.

    Das 72 Meter lange Schiff war im März im Zuge der Sanktionen beschlagnahmt worden, die Grossbritannien gegen Russland wegen des Angriffskriegs gegen die Ukraine verhängt hatte. Ein Gericht in Gibraltar ordnete dann im Juni die Versteigerung der «Axioma» zum «höchstmöglichen Preis» an. Nicht Teil der Versteigerung sind die Weinflaschen und anderer Alkohol der Bar der Jacht mit einem geschätzten Wert von 150'000 Euro.

    Mit der Beschlagnahmung von Pumpianskis Jacht war die Justiz des kleinen britischen Gebiets an der Südspitze Spaniens einer Beschwerde der US-Bank JP Morgan gefolgt. Die Bank hatte im Dezember 2021 einen Kredit von 20,5 Millionen Euro an eine Gesellschaft vergeben, die auf den Britischen Jungferninseln registriert war. Zu den Eigentümern dieser Gesellschaft zählte eine zypriotische Firma, die wiederum im Besitz von Pumpianski war.

    Die von den USA beschlagnahmte Superyacht «Amadea», die dem russischen Oligarchen Suleiman Kerimow gehören soll, läuft am 27. Juni 2022 im südkalifornischen San Diego ein.
    Die von den USA beschlagnahmte Superyacht «Amadea», die dem russischen Oligarchen Suleiman Kerimow gehören soll, läuft am 27. Juni 2022 im südkalifornischen San Diego ein.
    Bild: Keystone/AP Photo/Gregory Bull

    JP Morgan betrachtete die Auflistung Pumpianskis auf der britischen Sanktionsliste gegen Russland als Bruch des Kreditvertrags. Daher beantragte die Bank in Gibraltar, die unter maltesischer Flagge fahrende Jacht zu beschlagnahmen und zu verkaufen. JP Morgan verlangt, dass mit dem Erlös aus dem Verkauf der Kredit zurückerstattet wird.

    Pumpianski ist Chef des grössten russischen Pipeline-Herstellers TMK. Daher bestehen gegen ihn auch Sanktionen der EU im Zusammenhang mit dem russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine. Wegen des Ukraine-Kriegs haben mehrere europäische Länder, darunter auch Spanien, Italien und Frankreich, Jachten russischer Oligarchen beschlagnahmt.

  • 3 Uhr

    Selenskyj: Wir geben Russland «auf die Fresse»

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat den Abwehrkampf seines Landes gegen die russische Aggression mit sehr undiplomatischen Worten beschrieben. Russland zeige durch seine Angriffe und Gewalttaten, dass es nicht verhandeln wolle, sagte Selenskyj zum Abschluss der sogenannten Krim-Plattform am Dienstag in Kiew vor Journalisten. Und die Ukraine versuche vergeblich der Welt klarzumachen, dass Russland nicht an Dialog denke. «Sie haben beschlossen, unser Land zu besetzen», sagte er auf Russisch. «Als sie das 2014 beschlossen haben, hat die Welt ihnen nicht einfach eins auf die Fresse gegeben, und so sind sie weiter und weiter und weiter gegangen. Aber wir geben ihnen auf die Fresse.»

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am 8. Juli 2022 in der Region Dnipro.
    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am 8. Juli 2022 in der Region Dnipro.
    Bild: Keystone/EPA/Presidential Press Service

    Später in seiner abendlichen Videoansprache dankte Selenskyj für die internationale Unterstützung, die die Ukraine auf dem Forum zur Heimholung der 2014 von Russland annektierten Krim erfahren habe. «Die Krim ist ein unverzichtbarer Bestandteil unseres Staates», sagte er. Die Ukraine werde die Schwarzmeer-Halbinsel befreien und ihren Landsleuten dort die Freiheit bringen, die ihnen zustehe.

    Vor dem Unabhängigkeitstag der Ukraine am Mittwoch rief der Präsident die Bürgerinnen und Bürger zu grosser Vorsicht auf wegen befürchteter russischer Angriffe. Die Armee und alle staatlichen Stellen versuchten, die Bevölkerung so gut wie möglich zu schützen. «Bitte halten sie sich an die Ausgangssperre. Beachten sie die Signale für Luftalarm!», bat Selenskyj.

  • 2.38 Uhr

    Debatte um Annäherung der Schweiz an Nato

    FDP-Präsident Thierry Burkart hat seinen Wunsch nach einer weiteren Annäherung der Schweiz und der Nato wiederholt: Es soll etwa gemeinsam geübt werden, um im Ernstfall zusammenarbeiten zu können. «Was wir wollen, ist, dass die Schweizer Armee in sämtlichen militärischen Operationssphären mit Partnern zusammenarbeiten kann», wird Burkart von den Tamedia-Titeln zitiert. Das sei auch unter der Neutralität möglich und verstärke die Abhaltewirkung der Schweizer Verteidigungsanstrengungen. Gemeinsame Übungen mit dem Verteidigungsbündnis seien aber zurzeit noch nicht möglich, die Schweiz müsse erst ihre Hausaufgaben machen. Die Verteidigungsfähigkeit sei in den letzten 30 Jahren praktisch verloren gegangen. Ein Beitritt der Schweiz zur Nato strebt Burkart zudem nicht an – er will die Neutralität beibehalten.

    Was mit «weiterer Annäherung» an die Nato institutionell gemeint sein könnte, erklärte kürzlich der frühere Generalinspekteur der Bundeswehr und ehemalige Nato-General Harald Kujat im Interview. Er räumte darin mit der Vorstellung auf, die Schweiz könne von einem Plus an Sicherheit profitieren, indem sie sich der Nato weiter annähere.Das Risiko einer Ausweitung des Ukraine-Kriegs zu einem Krieg zwischen Russland und der Nato sei real. Die Schweiz als Nato-Mitglied aber wäre, wie jeder andere Nato-Staat, damit im Krieg und so zweifellos nicht sicherer.

  • 2.30 Uhr

    Ukraine: Würden niemals eigenes AKW angreifen

    Die Ukraine hat den Vorwurf Russlands zurückgewiesen, ihr eigenes Atomkraftwerk Saporischschja anzugreifen. «Niemand, der wenigstens halbwegs bei Sinnen ist, kann sich vorstellen, dass die Ukraine ein Kernkraftwerk angreifen würde, bei dem ein enormes Risiko einer nuklearen Katastrophe besteht und das auf ihrem eigenen Territorium liegt», sagte der ukrainische UNO-Botschafter Serhij Kislizia am Dienstag (Ortszeit) bei einem Treffen des UNO-Sicherheitsrates in New York. Russland mache die Frage nach atomarer Sicherheit zu einer «Farce, einem Zirkus». Russland hatte eigenen Angaben zufolge zuvor Aufnahmen zum angeblichen ukrainischen Beschuss des Atomkraftwerks Saporischschja an die wichtigsten UNO-Gremien weitergeleitet. Moskau und Kiew werfen sich gegenseitig den Beschuss des AKW vor. Einer internationalen Experten-Mission von ukrainischem Gebiet aus zum russisch besetzten Kernkraftwerk im Osten des Landes fehlen laut UNO bislang die notwendigen Sicherheitsgarantien der Kriegsparteien.

  • 2 Uhr

    USA warnen Russland vor Angriff auf Zivilisten: «Die Welt schaut zu»

    Die USA haben Russland vor verstärkten Angriffen gegen zivile Ziele in den kommenden Tagen in der Ukraine gewarnt. «Abschliessend möchte ich meine russischen Kollegen daran erinnern, dass die Welt zuschaut, während sich der Tag der Unabhängigkeit der Ukraine nähert», sagte der stellvertretende amerikanische UNO-Botschafter Richard Mills am Dienstag (Ortszeit) vor dem Sicherheitsrat der Vereinten Nationen. «Das sollte nicht nötig sein zu sagen, aber bitte bombardieren sie keine Schulen, Spitäler, Waisenhäuser oder Heime». Die USA würden weiterhin alle Verstösse gegen das Völkerrecht verfolgen.

    Zuvor hatten die USA ihre Bürger in der Ukraine zum sofortigen Verlassen des Landes aufgefordert. Die US-Botschaft in Kiew veröffentlichte dazu am Dienstag (Ortszeit) eine neue Sicherheitswarnung, in der es heisst: «Das (US-)Aussenministerium verfügt über Informationen, wonach Russland seine Bemühungen verstärkt, in den kommenden Tagen Angriffe gegen die zivile Infrastruktur der Ukraine und Regierungseinrichtungen zu starten.»

    Die Ukraine feiert heute – genau ein halbes Jahr nach Kriegsbeginn – den 31. Jahrestag ihrer Unabhängigkeit von der Sowjetunion. Befürchtet wird, dass Russland den Tag für besonders schweren Beschuss auf das Nachbarland nutzen könnten.

  • 1.30 Uhr

    Ukraine-Botschafter begrüsst Ankündigung weiterer Waffenlieferungen

    Der scheidende ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, hat die vom deutschen Kanzler Olaf Scholz angekündigten neuen Waffenlieferungen an sein Land begrüsst. «Wir sind dankbar für diese Zusagen», sagte Melnyk am Dienstag im «heute journal update» des ZDF. Er äusserte aber zugleich die Hoffnung, «dass auch die anderen Waffen, die schnell lieferbar sind, auch die Ukraine erreichen werden». Bei der jüngsten Ankündigung gehe es «um Waffen, die erst im kommenden Jahr lieferbar sind», erläuterte der Botschafter. «Wie Sie wissen, geht es um jeden Tag gerade vor dem Winter.»

    Es sei wichtig, dass sein Land zeige, dass es den Krieg gegen Russland militärisch gewinnen könne. «Nur dann besteht eine Chance auf Verhandlungen und auf einen nachhaltigen Frieden.» Melnyk wird Deutschland am 14. Oktober verlassen. Er ist wegen seiner oft harten Kritik an der Ukraine-Politik der Bundesregierung umstritten.

    Kanzler Scholz hatte am Dienstag umfangreiche weitere Waffenlieferungen an die Ukraine angekündigt. Man habe ein neues Paket auf den Weg gebracht, das hochmoderne Flugabwehrsysteme, Raketenwerfer, Munition und Anti-Drohnen-Geräte umfasse, sagte der SPD-Politiker bei einer Konferenz zur Lage auf der Krim, zu der er aus Kanada zugeschaltet war. Wie ein Regierungssprecher auf Anfrage mitteilte, soll Kiew drei weitere Flugabwehrsysteme des Typs Iris-T, ein Dutzend Bergepanzer und 20 auf Pick-ups montierte Raketenwerfer erhalten. Insgesamt geht es nach Angaben des Sprechers um Rüstungsgüter im Wert von deutlich mehr als 500 Millionen Euro.

    Das Geld müsse vom Haushaltsausschuss noch freigegeben werden. Die Waffen sollen «massgeblich in 2023» geliefert werden, «einiges deutlich früher». Ein Teil der genannten Rüstungsgüter – etwa die 20 Raketenwerfer – taucht schon seit einigen Tagen auf einer im Internet veröffentlichten Regierungs-Liste auf, die geplante Unterstützungsleistungen für die Ukraine zusammenfasst.

    Zum Unabhängigkeitstag wurde in Kiew erwartet, dass noch weitere Länder neue Rüstungszusagen machen.

  • 0.10 Uhr

    Deutschland und Kanada vereinbaren Wasserstoff-Bündnis

    Deutschland und Kanada haben eine langfristige Zusammenarbeit für die Erzeugung und den Transport von Wasserstoff vereinbart. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) und der kanadische Energieminister Jonathan Wilkinson unterzeichneten am Dienstag in Stephenville in der Provinz Neufundland und Labrador ein Abkommen, dass zum Export von Wasserstoff von Kanada nach Deutschland ab dem Jahr 2025 führen soll. Die Unterzeichnung fand in Anwesenheit des deutschen Kanzlers Olaf Scholz (SPD) und Kanadas Premierminister Justin Trudeau statt.

    Scholz sagte, die Partnerschaft mit Kanada werde mit dem Abkommen auf eine strategischere Ebene gehoben. Trudeau sprach von einem «historischen Schritt nach vorne». Das Abkommen werde Arbeitsplätze schaffen, die lokale Wirtschaft fördern und zur Produktion sauberer Energie beitragen.

    Neufundland gilt als günstiger Standort für die Produktion von grünem Wasserstoff, der mit Hilfe von erneuerbaren Energien erzeugt wird. Es gibt in der dünn besiedelten Region viel Wind und viel Fläche, um ihn in Energie umzuwandeln. 

    Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine zwingt Deutschland, sich gerade im Energiebereich breiter aufzustellen. Kanada hat zwar auch Flüssiggas (LNG) zu bieten, Deutschland könnte davon aber erst mittelfristig profitieren, weil für den Transport über den Atlantik noch Pipelines und Terminals fehlen. Bei der Reise lag der Fokus deswegen auf der Wasserstoffproduktion.

    Bei der Nutzung von Wasserstoff entstehen keine Treibhausgase. Doch muss zur Herstellung mit grossem Energieaufwand Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff gespalten werden. Klimafreundlich ist diese Elektrolyse nur, wenn dafür nachhaltig produzierte Energie verwendet wird, also zum Beispiel Strom aus Sonne oder Wind.

    Grundsätzlich kann Wasserstoff als Basis für Kraft- und Brennstoffe dienen, um etwa in Industrie und Verkehr Kohle, Öl und Erdgas abzulösen. Weil die Herstellung sehr energieintensiv ist, ist der Wasserstoff derzeit noch deutlich teurer als fossile Energieträger.

  • 0.05 Uhr

    Russland: Haben UNO Fotos zu AKW-Beschuss vorgelegt

    Russland hat eigenen Angaben zufolge Aufnahmen zum angeblichen ukrainischen Beschuss des Atomkraftwerks Saporischschja an die wichtigsten UN-Gremien weitergeleitet. «Wir haben eine ganze Reihe solcher fotografischer Beweise, die heute Morgen als offizielles Dokument innerhalb dieses Sicherheitsrates und der Generalversammlung verbreitet wurden», sagte der russische UN-Botschafter Wassili Nebensja am Dienstag (Ortszeit) bei einer Sitzung des Sicherheitsrates in New York.

    Russland und die Ukraine werfen sich gegenseitig den Beschuss des AKW vor. Einer Experten-Mission von ukrainischem Gebiet aus zum russisch besetzten Kernkraftwerk fehlen laut UN bislang die notwendigen Sicherheitsgarantien der Kriegsparteien.

  • 0 Uhr

    UNO fordert «ungehinderten Zugang» zu AKW

    Die Vereinten Nationen haben von Russland und Kiew erneut Grünes Licht für eine Experten-Mission zum umkämpften Kernkraftwerk Saporischschja angemahnt. «Wir fordern die Parteien erneut auf, der Mission (der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA) sofortigen, sicheren und ungehinderten Zugang zum Standort zu gewähren», sagte die UNO-Beauftragte für politische Angelegenheiten, Rosemary DiCarlo, am Dienstag (Ortszeit) bei einer Sitzung des UN-Sicherheitsrats in New York.

    Vorbereitungen für eine solche Mission von ukrainischem Gebiet zum russisch besetztem AKW dauerten an, Kiew und Mokau müssten dieser zustimmen, so DiCarlo weiter. Unterdessen gehe die Deeskalation um Saporischschja mit «fast täglichen Meldungen über alarmierende Vorfälle im Werk» weiter. Russland und die Ukraine werfen sich gegenseitig den Beschuss des AKW vor. Die von allen Seiten im Prinzip unterstützte IAEA-Mission scheitert bislang an der Streitfrage, ob die Experten über russisch kontrolliertes Territorium oder - was völkerrechtlich korrekt wäre - ukrainisches Gebiet anreisen. Schon vor zwei Wochen hatte das russische Aussenministerium den Vorwurf erhoben, eine Einigung sei durch Einspruch der UNO-Führung verhindert worden. Am Dienstag kritisierte eine Ministeriumssprecherin die UNO erneut und sprach von einem «falschem Spiel des Sekretariats der Vereinten Nationen».