Ukraine-Übersicht Verletzte bei Raketeneinschlag in Südrussland +++ Kreml meldet Abschuss einer Drohne nahe Moskau

Agenturen/red

28.7.2023

Ukraine: Dorf in der Region Donezk zurückerobert

Ukraine: Dorf in der Region Donezk zurückerobert

Die ukrainische Armee hat nach eigenen Angaben ein Dorf in der Region Donezk im Süden des Landes zurückerobert und Geländegewinne bei Bachmut erzielt. Präsident Selenskyj sprach von «sehr guten Ergebnissen an der Front».

28.07.2023

Der Kreml meldet den Abschuss einer Drohne bei Moskau. Derweil werden bei einem Raketeneinschlag in Südrussland 15 Menschen verletzt. Moskau macht Kiew verantwortlich. Die Ereignisse des Tages im Überblick.

Agenturen/red

In der südrussischen Grossstadt Taganrog sind nach Behördenangaben durch einen Raketeneinschlag mindestens 15 Menschen verletzt worden.

Moskau hat Kiew die Schuld am Raketenangriff in der Stadt am Asowschen Meer gegeben. «Das Kiewer Regime hat eine Terrorattacke (...) gegen die Wohninfrastruktur der Stadt Taganrog im Gebiet Rostow geführt», teilte das russische Verteidigungsministerium auf Telegram mit. Die russische Luftverteidigung habe die Rakete abgefangen, Trümmerteile seien jedoch herabgefallen.

Blick auf den Ort der Explosion in Taganrog. Am Freitagnachmittag hatten russische Behörden den Einschlag in der Nähe eines Cafés im Zentrum der südrussischen Grossstadt gemeldet.
Blick auf den Ort der Explosion in Taganrog. Am Freitagnachmittag hatten russische Behörden den Einschlag in der Nähe eines Cafés im Zentrum der südrussischen Grossstadt gemeldet.
Uncredited/AP/dpa

US-Medien: Kiew kann im September die ersten Abrams-Panzer einsetzen

Im September sollen die ersten Abrams-Kampfpanzer für die Ukraine an die Front rollen, schreibt das US-Magazin Politico. Sechs Personen, die in die Planung involviert seien, hätten dies dem Portal mitgeteilt.

Im August sollen die Abrams-Panzer in Deutschland eintreffen und dort technisch auf ihre Einsätze vorbereitet werden. Die Anzahl gibt Politico mit «eine Handvoll» an. Zudem wollen die USA ukrainische Kampfpiloten auf F-16 ausbilden, bevor diese Flugzeuge geliefert werden, was möglicherweise noch im laufenden Jahr der Fall sein wird, so Politico weiter.

Polen und Litauen erwägen Schliessung ihrer Grenzen zu Belarus

Aus Angst vor Provokationen durch russische Wagner-Söldner in Belarus erwägen Polen und Litauen, ihre Grenzen zu dem Nachbarland zu schliessen. «Diese Überlegungen sind real. Die Möglichkeit, die Grenze zu schliessen, besteht», sagte Litauens Vize-Innenminister Arnoldas Abramavicius vor Journalisten.

Am Vortag hatte Polens Innenminister Mariusz Kaminski von der Möglichkeit einer «vollständigen Isolierung von Belarus» gesprochen. Bereits jetzt ist der reguläre Verkehr an der Grenze aufgrund der von Warschau und Minsk gegenseitig verhängten Sanktionen extrem eingeschränkt.

Polen bleibt bei Einfuhrstopp für billiges ukrainisches Getreide

Polen wird zum Schutz seiner Landwirtschaft auch über den 15. September hinaus kein billiges ukrainisches Getreide ins Land lassen. Das sagte Vizeregierungschef Jaroslaw Kaczynski am Freitag im polnischen Radio. Bis zu dem Tag haben die östlichen EU-Mitglieder Polen, Slowakei, Ungarn, Rumänien und Bulgarien mit Zustimmung aus Brüssel ihre Märkte für Weizen, Mais, Raps und Sonnenblumen aus der Ukraine gesperrt.

Unberührt von dem Importstopp ist der Transit ukrainischer Agrarprodukte in Drittländer. Allerdings war auf dem Weg anfangs so viel Getreide in Polen geblieben und hatte die Preise verfallen lassen, dass die Bauern im Frühjahr protestierten.

Wenn die EU-Regelung nicht verlängert werde, werde Polen sie eigenständig fortführen, wurde Kaczynski von der Agentur PAP zitiert. Er rechne damit, dass die anderen Länder ähnlich handeln. Polen könne seine Landwirtschaft nicht opfern, «und unsere ukrainischen Freunde sollten sich dessen bewusst sein». Politisch und militärisch helfe Polen den Ukrainern. «Wir wollen, dass sie diesen Krieg gewinnen», sagte der Chef der nationalkonservativen Regierungspartei PiS.

Kreml meldet Abschuss einer Drohne nahe Moskau

Die russische Hauptstadt Moskau ist nach Angaben von Bürgermeister Sergej Sobjanin erneut Ziel eines versuchten feindlichen Drohnenangriffs geworden. Die Drohne sei in der Nacht zum Freitag von den Streitkräften des russischen Verteidigungsministeriums abgeschossen worden, teilte Sobjanin am Morgen in seinem Blog im Nachrichtendienst Telegram mit. Es gebe weder Schäden noch Verletzte. Details nannte er nicht.

Das Verteidigungsministerium in Moskau teilte mit, dass am Morgen «der Versuch des Kiewer Regimes, einen Terroranschlag zu verüben», vereitelt worden sei. Auch das Ministerium teilte nicht mit, wo genau in Europas grösster Stadt es diesen Versuch gegeben haben soll.


Die Ereignisse des Tages in der Übersicht

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Lieferung von Abrams-Kampfpanzern an die Ukraine rückt näher. Laut einem US-Magazin sollen sie im September übergeben werden.
  • Der Kreml meldet, die Luftverteidigung habe in der Nähe von Moskau eine Drohne abgeschossen.
  • Die ukrainische Armee hat eigenen Angaben zufolge im östlichen Gebiet Donezk südlich der russisch besetzten Stadt Bachmut Geländegewinne erzielt.
  • Selenskyj besucht die zerstörte Kathedrale in Odessa.
  • Die Entwicklungen von Mittwoch findest du hier.
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  • 21.16 Uhr

    Drei Verletzte bei Raketeneinschlag in ukrainischer Stadt Dnipro

    Bei einem Raketeneinschlag in der ukrainischen Millionenstadt Dnipro sind nach vorläufigen Behördenangaben drei Menschen verletzt worden. «Die russischen Terroristen haben auf ein Hochhaus gezielt», schrieb der ukrainische Innenminister Ihor Klymenko auf seinem Telegram-Kanal. Nach Medienangaben wurde ein neuer Wohnkomplex im Stadtzentrum der Industriemetropole getroffen. Videos zeigen schwere Beschädigungen. Die geringe Anzahl der Verletzten wurde damit erklärt, dass viele Wohnungen noch nicht bezogen worden seien.

    Wenige Stunden zuvor waren bei einem Raketeneinschlag im Zentrum der südrussischen Grossstadt Taganrog am Asowschen Meer in der Nähe zur Ukraine gut ein Dutzend Menschen verletzt worden. Die russischen Behörden machten dafür Kiew verantwortlich. Russlands Aussenamtssprecherin Maria Sacharowa rief einerseits die internationale Gemeinschaft zu einer Verurteilung «von Terrormethoden durch das ukrainische Regime» auf, drohte aber andererseits damit, sich das Recht vorzubehalten, «scharfe Gegenmassnahmen» zu ergreifen.

  • 20.11 Uhr

    Rheinmetall plant Reparaturen an Leopard-Panzern in Ukraine ab Spätsommer

    Der Rüstungskonzern Rheinmetall plant, Leopard-Panzer und anderes Kriegsgerät künftig auch in der Ukraine instand zu setzen. «Wir bilden derzeit bereits Ukrainer in Deutschland für diese Tätigkeit aus», sagt Unternehmenschef Armin Papperger dem «Spiegel» nach Angaben vom Freitag. «Wir wollen nach der Sommerpause mit dem Betrieb beginnen.»

    Die Anlage soll Teil eines Netzes von Reparaturzentren für deutsches Kriegsgerät werden, das in der Ukraine nach Pannen, Verschleiss oder Beschuss wieder überholt werden muss. Die Wartung der aus Deutschland gelieferten modernen Leopard-2-A6-Panzer gilt unter Militärs als entscheidend für die Durchhaltefähigkeit der Fahrzeuge.

    Zwar seien bisher aus der Ukraine keine gravierenden Schadensmeldungen eingegangen, die Rohre der tonnenschweren Waffensysteme müssten aber wegen des intensiven Einsatzes im Gefecht regelmässig untersucht und möglicherweise ausgetauscht werden, hiess es in dem Bericht. Ähnliches gelte für das Antriebs- und Steuerungssystem.

    Für die Ukraine wichtig im Kampf gegen Russland. Der Kampfpanzer Leopard 2.
    Für die Ukraine wichtig im Kampf gegen Russland. Der Kampfpanzer Leopard 2.
    Federico Gambarini/dpa

    Eine Reparatur in der Ukraine brächte deutliche logistische Vorteile mit sich, weil die kaputten Panzer nicht umständlich über die Grenzen und wieder zurück transportiert werden müssten. Gleichzeitig gab es bisher Sicherheitsbedenken, da beim Aufbau von Servicestellen innerhalb des Landes mit Angriffen durch das russische Militär gerechnet werden muss.

    Der Versuch, Reparaturzentren an Standorten ausserhalb der Ukraine zu etablieren, erwies sich zuletzt als mühsam. Um eine Servicestelle in Polen gab es monatelange Querelen mit der Regierung in Warschau.

    Die schlechten Erfahrungen in Polen seien ein Grund, warum Rheinmetall auch weiter auf der Suche nach neuen Standorten blieb, schrieb der «Spiegel». Zusätzlich zur Ukraine will das Unternehmen laut Papperger auch in Rumänien eine Werkstatt aufbauen. Dafür suche Rheinmetall gerade nach einem Industriepartner im Land.

  • 20.00 Uhr

    Britisches Verteidigungsministerium prüft versehentlich nach Mali gesendete Mails

    Nach dem versehentlichen Senden von E-Mails aufgrund eines Tippfehlers an das mit Russland verbündete Mali hat das britische Verteidigungsministerium nach eigenen Angaben eine Untersuchung eingeleitet. «Eine kleine Anzahl» von E-Mails mit teilweise geheimen Inhalten sei irrtümlich an die falsche Adresse geschickt worden, erklärte das Ministerium am Freitag. Wie die Zeitung «The Times» berichtete, waren die Nachrichten eigentlich für das US-Verteidigungsministerium bestimmt, gingen stattdessen aber nach Mali.

    Grund dafür sei ein Tippfehler in der E-Mail-Adresse gewesen. Beamte hätten beim Domänenteil versehentlich die Endung .ml angegeben - wie bei Adressen in dem westafrikanischen Land — anstatt die Endung .mil, die das US-Militär nutzt, berichtete die «Times».

    Die meisten Nachrichten enthielten demnach zwar triviale Informationen, etwa die Urlaubsplanung der Beamten. Andere enthielten jedoch detaillierte Beschreibungen britischer Forscher zu Hyperschallraketen, berichtete die Zeitung.

    Das Ministerium betonte, die Mails würden «keine Informationen enthalten, die die operative Sicherheit oder technische Daten gefährden könnten». Alle «sensiblen Informationen» würden über Systeme ausgetauscht, die das Risiko eines solchen Fehlers «minimieren».

    Erst vergangene Woche hatte die Zeitung «Financial Times» berichtet, dass Millionen E-Mails des US-Militärs aufgrund von Tippfehlern versehentlich nach Mali geleitet worden waren.

    Mali ist einer mehrerer mit Russland verbündeter Staaten in Afrika. Die russische Söldnergruppe Wagner ist dort zum Schutz der Regierung im Einsatz, führt Schulungen durch und ist in verschiedenen Bereichen beratend tätig.

    Die USA hatten diese Woche den malischen Verteidigungsminister sowie zwei Beamte in dem Land mit Sanktionen belegt, denen sie vorwerfen, die Wagner-Gruppe zu unterstützen.

  • 19.43 Uhr

    AU-Vorsitzender bescheinigt Putin Dialogbereitschaft

    Der Vorsitzende der Afrikanischen Union, Azali Assoumani, hat Russlands Präsident Wladimir Putin Bereitschaft zu Verhandlungen im Ukraine-Krieg attestiert. «Präsident Putin hat uns gezeigt, dass er bereit ist, Dialog zu führen. Jetzt müssen wir die andere Seite davon überzeugen», sagte Assoumani der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge beim Abschluss des Afrika-Gipfels in St. Petersburg. Er glaube, dass eine diplomatische Lösung möglich sei. Die afrikanischen Staaten seien bereit, als Vermittler in dem Konflikt aufzutreten, sagte er.

    Putin hatte auf dem Gipfel auf Forderungen einzelner Teilnehmer, den von ihm begonnenen Angriffskrieg gegen die Ukraine zu beenden, erklärt, er sei zu Verhandlungen bereit, die Ukraine jedoch nicht. Dabei stellte er die russische Invasion des Nachbarlands einmal mehr als Reaktion auf «Sicherheitsbedrohungen für Russland seitens der USA und der Nato» dar.

    Der Westen wirft Putin vor, nicht ernsthaft an Verhandlungen interessiert zu sein. Zudem stellte der Kremlchef selbst das Existenzrecht der Ukraine infrage. Die USA, Deutschland und andere Nato-Mitglieder hatten Russland immer wieder zum Truppenabzug aus der Ukraine aufgerufen - als Vorbedingung für Verhandlungen. Das lehnt Moskau ab. Die Kriegsparteien hatten zuletzt erklärt, den Konflikt auf dem Schlachtfeld auszutragen. Die Ukraine führt aktuell mit militärischer Hilfe aus Nato-Staaten ihre Gegenoffensive zur Befreiung ihrer Gebiete von russischer Besatzung.

  • 19.09 Uhr

    Polen und Litauen erwägen Schliessung ihrer Grenzen zu Belarus

    Aus Angst vor Provokationen durch russische Wagner-Söldner in Belarus erwägen Polen und Litauen, ihre Grenzen zu dem Nachbarland zu schliessen. «Diese Überlegungen sind real. Die Möglichkeit, die Grenze zu schliessen, besteht», sagte Litauens Vize-Innenminister Arnoldas Abramavicius vor Journalisten.

    Am Vortag hatte Polens Innenminister Mariusz Kaminski von der Möglichkeit einer «vollständigen Isolierung von Belarus» gesprochen. Bereits jetzt ist der reguläre Verkehr an der Grenze aufgrund der von Warschau und Minsk gegenseitig verhängten Sanktionen extrem eingeschränkt.

    Litauen und Polen hatten ihre Nato-Verbündeten wiederholt gewarnt, dass Wagner-Söldner sich unter anderem als Asylsuchende ausgeben könnten, um in die EU zu gelangen. «Es könnte sich um Gruppen von Flüchtlingen, irregulär überstellten Migranten handeln, mit dem Ziel, an der Grenze eine Art Unruhe zu stiften», sagte Abramavicius.

    Nach dem abgebrochenen Marsch der Wagner-Söldner unter ihrem Chef Jewgeni Prigoschin auf Moskau im Juni hatte sich der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko bereiterklärt, die Kämpfer aufzunehmen.

    Am Wochenende betonte Lukaschenko bei einem Treffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin, dass Minsk die Lage «unter Kontrolle» habe. «Sie bitten darum, in den Westen zu ziehen, ... nach Warschau, Rzeszow», sagte Lukaschenko zu Putin. «Aber natürlich halte ich sie im Zentrum von Belarus, wie wir es vereinbart haben.»

  • 18.12 Uhr

    Ukraine verlegt Weihnachten offiziell auf 25. Dezember

    Die Ukraine hat das Weihnachtsfest offiziell auf den 25. Dezember verlegt und bricht damit mit der Tradition der russisch-orthodoxen Kirche, Weihnachten am 7. Januar zu feiern. Ein entsprechendes Gesetz wurde vom ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj unterzeichnet. Der Schritt verdeutlicht die sich seit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine vertiefende Kluft zwischen den Kirchen in Kiew und Moskau.

    Ziel des Gesetzes sei es, «das russische Erbe aufzugeben, welches Weihnachtsfeiern am 7. Januar vorschreibt», heisst es in einer Erläuterung des Gesetzentwurfs auf der Website des ukrainischen Parlaments.

    Die ukrainisch-orthodoxe Kirche hatte seit dem 17. Jahrhundert als Zweig der russisch-orthodoxen Kirche zum Moskauer Patriarchat gehört. Teile von ihr brachen Anfang 2019 infolge der russischen Annexion der Krim mit Moskau. Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine sagte sich die ukrainische-orthodoxe Kirche im Mai ganz von Moskau los.

    Die Entscheidung, das Datum des Weihnachtsfests zu verschieben, ist die jüngste mehrerer Massnahmen Kiews, um sich von Russland zu distanzieren. Zuvor waren bereits nach sowjetischen Persönlichkeiten benannte Strassen umgetauft worden.

  • 17.53 Uhr

    Moskau macht Kiew für Raketenangriff in Südrussland verantwortlich

    Moskau hat Kiew die Schuld am Raketenangriff in der südrussischen Stadt Taganrog am Asowschen Meer gegeben. «Das Kiewer Regime hat eine Terrorattacke (...) gegen die Wohninfrastruktur der Stadt Taganrog im Gebiet Rostow geführt», teilte das russische Verteidigungsministerium auf Telegram mit. Die russische Luftverteidigung habe die Rakete abgefangen, Trümmerteile seien jedoch herabgefallen.

    Der Gouverneur der Region Rostow, Wassili Golubew berichtete später von einer zweiten Rakete, die über dem Landkreis Asow unweit von Taganrog abgeschossen worden sei. Unabhängig konnten die russischen Angaben nicht überprüft werden.

  • 17.31 Uhr

    Kasachstan: Explosion in russischer Ölraffinerie – Verdächtiger festgenommen

    In einer Ölraffinerie im russischen Gebiet Samara an der Wolga hat sich offiziellen Angaben zufolge eine Explosion ereignet. Es habe allerdings keine grösseren Zerstörungen gegeben, teilte der Duma-Abgeordnete Alexander Chinstejn von der Kremlpartei Geeintes Russland am Freitag auf seinem Telegram-Kanal mit. Auch Menschen seien nicht zu Schaden gekommen. Die Explosion sei durch einen Sprengsatz ausgelöst worden.

    Später sei im benachbarten Gebiet Orenburg ein Mann festgenommen worden beim Versuch, die Grenze zum Nachbarland Kasachstan zu überqueren, fügte Chinstejn hinzu. Der Verdächtige habe früher in der Ukraine gelebt. Unabhängig liessen sich seine Angaben zunächst nicht überprüfen. Medienberichten zufolge arbeitete der Festgenommene bislang als Elektriker in der Raffinerie.

  • 16.29 Uhr

    Mindestens 15 Verletzte bei Raketeneinschlag in Südrussland

    In der südrussischen Grossstadt Taganrog sind nach Behördenangaben durch einen Raketeneinschlag mehr als ein Dutzend Menschen verletzt worden.

    «Bisher haben 15 Menschen um medizinische Hilfe gebeten», schrieb Gouverneur Wassili Golubew am Freitag auf seinem Telegram-Kanal. Tote habe es aber vorläufigen Angaben nicht gegeben, teilte er mit.

    Die Rakete ist demnach in der Nähe eines Cafés im Zentrum der Stadt eingeschlagen. Die Polizei hat Ermittlungen aufgenommen. In sozialen Netzwerken kursierten Bilder, die schwere Verwüstungen in der Strasse zeigen. Auf Videos ist eine riesige Rauchwolke über der Stadt zu sehen. Taganrog liegt am Asowschen Meer in unmittelbarer Nähe zum von russischen Truppen besetzten ukrainischen Gebiet Donezk.

  • 11.29 Uhr

    US-Medien: Kiew kann im September die ersten Abrams-Panzer einsetzen

    Im September sollen die ersten Abrams-Kampfpanzer für die Ukraine an die Front rollen, schreibt das US-Magazin Politico. Sechs Personen, die in die Planung involviert seien, hätten dies dem Portal mitgeteilt. 

    Im August sollen die Abrams-Panzer in Deutschland eintreffen und dort technisch auf ihre Einsätze vorbereitet werden. Die Anzahl gibt Politico mit «eine Handvoll» an.

    Zudem wollen die USA ukrainische Kampfpiloten auf F-16 ausbilden, bevor diese Flugzeuge geliefert werden, was möglicherweise noch im laufenden Jahr der Fall sein wird, so Politico weiter.

  • 9.38 Uhr

    London: Aus für Getreideabkommen trifft Afrika schwer

    Nachdem Russland das Getreideabkommen für die Ukraine auslaufen liess, warnt das britische Verteidigungsministerium vor den Auswirkungen auf afrikanische Staaten. «Die Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine werden mit ziemlicher Sicherheit die Ernährungsunsicherheit in Afrika für mindestens zwei Jahre verschärfen», schrieb das Ministerium in London am Freitag in seiner täglichen Lagebeurteilung auf Twitter.

    Mit dem Abkommen war es bisher trotz des russischen Angriffskriegs möglich, ukrainisches Getreide über das Schwarze Meer in andere Staaten zu transportieren.

    Der Deal habe die Ausfuhr von 30 Millionen Tonnen ukrainischen Getreides nach Afrika ermöglicht und Staaten wie Äthiopien, Kenia, Somalia und Sudan mit wichtiger Nahrung versorgt, schreiben die Briten. Russlands Blockade der Ukraine habe nicht nur die Lieferungen unterbrochen, sondern führe auch zu steigenden Getreidepreisen.

  • 7 Uhr

    Kreml meldet Abschuss einer Drohne nahe Moskau

    Die russische Hauptstadt Moskau ist nach Angaben von Bürgermeister Sergej Sobjanin erneut Ziel eines versuchten feindlichen Drohnenangriffs geworden. Die Drohne sei in der Nacht zum Freitag von den Streitkräften des russischen Verteidigungsministeriums abgeschossen worden, teilte Sobjanin am Morgen in seinem Blog im Nachrichtendienst Telegram mit. Es gebe weder Schäden noch Verletzte. Details nannte er nicht.

    Das Verteidigungsministerium in Moskau teilte mit, dass am Morgen «der Versuch des Kiewer Regimes, einen Terroranschlag zu verüben», vereitelt worden sei. Auch das Ministerium teilte nicht mit, wo genau in Europas grösster Stadt es diesen Versuch gegeben haben soll.

    Zuletzt war die russische Flugabwehr nach offiziellen Angaben in Moskau am 24. Juli aktiv gewesen. Dabei wurden zwei Drohnen zum Absturz gebracht, eine fiel auf eine Strasse, die zweite krachte in das Gebäude eines Geschäftszentrums, wo Fenster zerbarsten, aber niemand verletzt wurde. Der Kreml erklärte, dass zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen nicht nötig seien, weil die Flugabwehr ständig im Einsatz sei.

    Die Millionenmetropole war bereits mehrfach Ziel von Drohnenangriffen, die allerdings in keinem Verhältnis stehen zu den massenhaften Attacken Russlands in seinem Angriffskrieg gegen die Ukraine. Moskau beschiesst auch die Hauptstadt Kiew immer wieder mit Drohnen, Raketen und Marschflugkörpern. Es gab in Kiew Tote, Verletzte und massive Schäden. Russland führt gegen die Ukraine seit mehr als 17 Monaten einen zerstörerischen Angriffskrieg.

  • 5 Uhr

    Ukraine meldet Geländegewinne bei Bachmut und in Staromajorske

    Die Ukraine hat die Befreiung des Dorfes Staromajorske im Südosten des Landes gemeldet. «Unser Süden! Unsere Jungs! Ruhm der Ukraine!», schrieb Präsident Wolodymyr Selenskyj am Donnerstagabend auf Telegram. Dazu veröffentlichte er ein Video, das in dem Ort im Süden des Gebiets Donezk aufgenommen worden sein soll. Zu sehen sind darin mehrere Soldaten, die sich als Kämpfer der 35. Brigade vorstellen und die eine ukrainische Flagge halten. Sie hätten Staromajorske vollständig befreit, sagt einer der Männer.

    Auch südlich der russisch besetzten Stadt Bachmut im Donezker Gebiet erzielte die Ukraine eigenen Angaben zufolge Geländegewinne. «Wir bewegen uns schrittweise voran», schrieb Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maljar bei Telegram. Schwerpunkte der harten Kämpfe seien die Ortschaften Klischtschijiwka, Kurdjumiwka und Andrijiwka. Im Generalstabsbericht wiederum war von abgewehrten russischen Angriffen südlich von Klischtschijiwka und russischen Bombardements bei Kurdjumiwka die Rede.

    28. mechanisierte Brigade am 22. Juli 2023 in der Umgebung von Bachmut.
    28. mechanisierte Brigade am 22. Juli 2023 in der Umgebung von Bachmut.
    imago/Le Pictorium
  • 4 Uhr

    Russlands Verteidigungsminister wohnt Militärparade Nordkoreas bei

    Im Beisein von Russlands Verteidigungsminister Schoigu hat Nordkorea bei einer nächtlichen Militärparade erneut Stärke demonstriert und möglicherweise neu entwickelte Waffensysteme gezeigt. Zum 70. Jahrestag des Endes des Koreakriegs führte das Regime von Machthaber Kim Jong Un neben Interkontinentalraketen (ICBM), die mit Atomsprengköpfen bestückt werden können, auch neuartige Kampf- und Aufklärungsdrohnen vor, wie staatliche Medien am Freitag berichteten. Schoigu verfolgte die Parade auf dem mit Scheinwerfern hell erleuchteten Kim-Il-Sung-Platz in Pjöngjang neben Kim stehend von einer Tribüne aus, hiess es.

    Nordkorea ist wegen seines Atomraketenprogramms international weitgehend isoliert. Dass eine ranghohe russische Delegation unter Führung von Schoigu an der Parade im Zentrum Pjöngjangs teilnahm, weckt weltweit Sorgen über eine verstärkte militärische Kooperation zwischen Russland und Nordkorea. Neben Schoigu wohnte auch Li Hongzhong, Mitglied des chinesischen Politbüros, der Militärparade bei, wie staatliche nordkoreanische Medien weiter berichteten.

    Schoigu hatte sich zuvor mit Machthaber Kim über «Angelegenheiten von gegenseitigem Interesse im Bereich der nationalen Verteidigung und Sicherheit sowie über das regionale und internationale Sicherheitsumfeld» verständigt, wie staatliche Medien berichteten. Ausserdem nahm Kim Schoigu zu einer Waffenausstellung mit.

    Verteidigungsminister Schoigu (zweite Reihe, Erster von links) in Pjongjang.
    Verteidigungsminister Schoigu (zweite Reihe, Erster von links) in Pjongjang.
    imago/Itar-Tass/Sipa USA
  • 02.30 Uhr

    Selenskyj besucht zerstörte Kathedrale in Odessa

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die infolge eines russischen Angriffs schwerbeschädigte Verklärungskathedrale in der südlichen Hafenstadt Odessa besucht. Er habe sich in Kenntnis setzen lassen über das Ausmass der Zerstörungen in dem Gotteshaus, das in der zum Unesco-Weltkulturerbe gehörenden Altstadt von Odessa liegt, teilte Selenskyj am Donnerstagabend auf seiner Homepage mit. Nun sollen Spezialisten die Möglichkeiten zur Restaurierung des berühmten Bauwerks prüfen. Es war in der Nacht zum vergangenen Samstag beschädigt worden, als Russland zum wiederholten Mal die Stadt am Schwarzen Meer bombardierte.

    In seiner abendlichen Videoansprache sagte Selenskyj zudem, er habe sich in Odessa mit medizinischem Personal getroffen und für die wichtige Arbeit gedankt. Infolge der russischen Angriffe werden in der Stadt immer wieder auch Zivilisten getötet und verletzt.

    Archivbild vom 23. Juli 2023.
    Archivbild vom 23. Juli 2023.
    Keystone