Krieg in der Ukraine Nato geht von 15’000 getöteten russischen Soldaten aus

Agenturen/red

23.3.2022

Mariupol unter Dauerbeschuss – Russland soll Flüchtende festgesetzt haben

Mariupol unter Dauerbeschuss – Russland soll Flüchtende festgesetzt haben

Der Kampf um die strategisch wichtige Hafenstadt Mariupol im Süden der Ukraine dauert an. Etwa hunderttausend Menschen sollen noch immer in der Stadt ausharren. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selensky beschuldigte russische Streitkräfte, eine

23.03.2022

Nach bald einem Monat Krieg wird in der Ukraine weiter gekämpft. Der russische Vormarsch kommt aber offenbar kaum voran. Die Nato will ihre Ostflanke deutlich verstärken. Vor der Gipfel-Serie am Donnerstag rückt die Bedrohung durch Chemiewaffen in den Fokus. Die Entwicklungen im Ticker.

Agenturen/red

US-Präsident Joe Biden brach zu seiner Europareise auf. Die westlichen Staaten wollen am Donnerstag auf höchster Ebene ihr weiteres Vorgehen gegen Russland besprechen. In Brüssel finden dazu Gipfeltreffen der Nato, der Siebener-Gruppe wichtiger Industriestaaten (G7) und der Europäischen Union (EU) statt. Wie Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg vorab bekanntgab, verstärkt das Verteidigungsbündnis seine Ostflanke mit vier weiteren Gefechtsverbänden: in Ungarn, Rumänien, Bulgarien und der Slowakei.

Vier Wochen Krieg - Russische Truppen kommen kaum noch voran

In der Ukraine dauerten die heftigen Kämpfe auch am Mittwoch an, wobei die russischen Truppen nach westlicher Einschätzung wegen Ermattung und Nachschubproblemen kaum vorankommen. Auf Befehl Putins hatten russische Truppen am 24. Februar die Ukraine angegriffen.

Der «militärische Spezialeinsatz», wie Moskau den Krieg nennt, laufe nach Plan, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow dem US-Sender CNN. Putin habe seine Ziele aber «noch nicht» erreicht. Dazu zählte Peskow die Dezimierung des ukrainischen Militärs sowie eine Zusage Kiews, dass die 2014 von Moskau annektierte Schwarzmeer-Halbinsel Krim zu Russland gehört. Zudem müsse die Ukraine anerkennen, dass die Separatistenregionen im Osten nun «unabhängige Staaten» seien.

Russland will für Gaslieferungen nach Europa nur noch Rubel akzeptieren

Russland wird nach Angaben von Staatschef Wladimir Putin für seine Gaslieferungen nach Europa künftig keine Zahlungen in Dollar oder Euro mehr akzeptieren. Er habe entschieden, «eine Reihe von Massnahmen umzusetzen, um die Zahlung für unsere Gaslieferungen an unfreundliche Länder in russischen Rubel zu überweisen», sagte Putin am Mittwoch während eines im Fernsehen übertragenen Regierungstreffens. Er habe die Regierung und die Zentralbank  aufgefordert, «innerhalb einer Woche» das neue System einzuführen.

Dieses müsse «klar und transparent» sein und «den Erwerb von Rubel auf dem russischen Devisenmarkt» beinhalten, sagte Putin. Er verwies zudem darauf, dass dies eine Reaktion auf das «illegitime» Einfrieren russischer Vermögenswerte durch den Westen wegen der russischen Offensive in der Ukraine sei. Zugleich sagte er, dass Russland «weiterhin Gas in den in früheren Verträgen festgelegten Mengen liefern» werde.

Das Wichtigste im Überblick

  • Die Nato will die Ukraine beim Schutz gegen einen möglichen Angriff Russlands mit chemischen oder biologischen Waffen helfen.
  • Zum Kampf gegen die russischen Truppen fordert die Ukraine von Partner-Ländern Unterstützung in vier Bereichen: Flugabwehr, Marschflugkörper, Embargo für russisches Öl und die Schliessung von Häfen für russische Schiffe.
  • Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Friedensverhandlungen mit Russland als «sehr schwierig» und «manchmal skandalös» bezeichnet.
  • Ukrainische Einheiten berichten von heftigen Kämpfen bei Charkiw und einer schwierigen Lage in Isjum.
  • Die deutsche Innenministerin fordert eine faire Verteilung ukrainischer Flüchtlinge in der EU.
  • US-Präsident Joe Biden bricht angesichts des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine am heutigen Mittwoch zu seiner Reise nach Europa auf.
  • Die Entwicklungen vom Dienstag findest du hier.
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  • 22.00 Uhr

    Wir beenden unseren Live-Ticker vom Mittwoch (23. März 2022)

  • 21.55 Uhr

    Russische Journalistin in Kiew getötet

    Eine russische Journalistin ist am Mittwoch in Kiew durch Granatenbeschuss getötet worden. Der unabhängige russische Nachrichtendienst The Insider berichtete, dass Oxana Baulina getötet wurde, als sie die Schäden eines russischen Beschusses des Podil-Viertels der Hauptstadt dokumentierte und in einen neuen Angriff geriet. Ein Zivilist sei ebenfalls getötet worden und zwei Personen, die Baulina begleiteten, wurden verwundet und ins Krankenhaus eingeliefert.

    Dem Insider zufolge hatte Baulina zuvor für die Anti-Korruptions-Stiftung des russischen Oppositionsführers Alexej Nawalny gearbeitet, bis sie gezwungen war, Russland zu verlassen, nachdem die Organisation von den Behörden als «extremistisch» eingestuft worden war. Sie sei entschlossen gewesen, weiterhin über den Krieg in der Ukraine zu berichten, «einschliesslich russischer Kriegsverbrechen wie wahlloser Beschuss von Wohngebieten, bei dem Zivilisten und Journalisten getötet werden», wie sie gesagt habe.

  • 21.46 Uhr

    Konjunktursorgen belasten die Wall Street

    Die Sorgen vor einer Konjunkturabschwächung infolge des Ukraine-Krieges haben die Wall Street merklich ins Minus gedrückt. Die wichtigsten Aktienindizes verzeichneten am Mittwoch nach den Gewinnen am Vortag wieder Verluste. Auf die Stimmung drückten Äusserungen des russischen Präsidenten Wladimir Putin, wonach «feindliche Staaten» Erdgas mit Rubel bezahlen sollten. Diese Meldung liess die Ölpreise wieder anziehen, was erneut die Furcht vor insgesamt steigenden Preisen und damit vor einer deutlichen wirtschaftlichen Abschwächung schürte.

    Der US-Leitindex Dow Jones Industrial fiel um 1,29 Prozent auf 34 358,50 Punkte. Der marktbreite S&P 500 büsste 1,23 Prozent auf 4456,24 Punkte ein. Für den technologielastigen Auswahlindex Nasdaq 100 ging es nach starken Schwankungen am Ende um 1,41 Prozent auf 14 447,55 Zähler nach unten.

  • 21.33 Uhr

    Biden in Brüssel gelandet - Gipfelmarathon am Donnerstag

    US-Präsident Joe Biden ist am Mittwochabend in Brüssel angekommen. Dort stehen für ihn an diesem Donnerstag wegen des russischen Angriffskriegs in der Ukraine gleich drei Gipfeltreffen auf dem Programm. In der belgischen Hauptstadt beraten sich die Staats- und Regierungschefs der Nato, der EU sowie der führenden demokratischen Wirtschaftsmächte (G7). Biden nimmt an allen drei Gipfeln teil.

    Die Verbündeten wollen über weitere Unterstützung für die Ukraine und neue Massnahmen gegen Russland beraten. Am Freitag reist Biden weiter nach Polen, wo am Samstag ein Treffen mit Präsident Andrzej Duda geplant ist. Zudem will er dort US-Truppen besuchen. Es ist Bidens dritte Europareise seit seinem Amtsantritt im Januar 2021.

    Joe Biden, Präsident der USA, salutiert als er an Bord der Air Force One geht. Biden reist nach Europa, um sich mit seinen Amtskollegen aus aller Welt über Russlands Invasion in die Ukraine zu beraten. 
    Joe Biden, Präsident der USA, salutiert als er an Bord der Air Force One geht. Biden reist nach Europa, um sich mit seinen Amtskollegen aus aller Welt über Russlands Invasion in die Ukraine zu beraten. 
    Bild: Gemunu Amarasinghe/AP/dpa
  • 21.19 Uhr

    EU gibt weitere 500 Millionen Euro für ukrainisches Militär frei

    Die EU-Staaten haben die Aufstockung der Mittel für Waffenlieferungen an die Ukraine offiziell bewilligt. Wie die Vertretung der 27 Mitgliedsländer am Mittwochabend mitteilte, stehen damit weitere 500 Millionen Euro zur Unterstützung der ukrainischen Streitkräfte bereit. Mit dem Geld sollen militärische Ausrüstung, aber auch Güter wie Treibstoff und Verbandskästen finanziert werden. Ein erstes Paket über 500 Millionen Euro wurde bereits Ende Februar bewilligt. Das zweite war am 11. März angekündigt worden.

    Deutschland wird nach Angaben von Verteidigungsministerin Christine Lambrecht mehr als ein Viertel der EU-Unterstützung für die ukrainischen Streitkräfte finanzieren. Deutschland beteilige sich daran «in einer Grössenordnung von 26 Prozent», hatte die SPD-Politikerin am Montag am Rande eines EU-Treffens in Brüssel gesagt.

    Ukrainische Soldaten auf einem gepanzerten Mannschaftswagen in der Region Wyschgorod nahe Kiew. Der EU-Aussenbeauftragte Josep Borrell entgegnete am Mittwochabend, die EU werde die Ukraine weiterhin gegen die Aggression Russlands unterstützen. Diese füge der ukrainischen Bevölkerung unsägliches Leid zu.
    Ukrainische Soldaten auf einem gepanzerten Mannschaftswagen in der Region Wyschgorod nahe Kiew. Der EU-Aussenbeauftragte Josep Borrell entgegnete am Mittwochabend, die EU werde die Ukraine weiterhin gegen die Aggression Russlands unterstützen. Diese füge der ukrainischen Bevölkerung unsägliches Leid zu.
    Bild: dpa
  • 20.52 Uhr

    Nato geht von bis zu 15’000 getöteten russischen Soldaten aus

    Nach Einschätzung der Nato sind in der Ukraine bislang zwischen 7000 und 15’000 russische Soldaten getötet worden. Grundlage der Zahlen seien Angaben der Ukrainer, in Russland verbreitete Informationen sowie nachrichtendienstliche Erkenntnisse, sagte ein ranghoher Militär, der anonym bleiben möchte, am Mittwoch. Auf jeden getöteten Soldaten könnten zudem noch je drei Verletzte kommen. Das zeigten die Statistiken früherer Konflikte. Zum Vergleich: Die Zahl der im Afghanistan-Krieg zwischen 1979 und 1989 getöteten Russen wird insgesamt mit etwa 15’000 angegeben.

    Die kremlnahe russische Zeitung «Komsomolskaja Prawda» hatte am Sonntag hohe Zahlen angeblich in der Ukraine getöteter Russen veröffentlicht - und später wieder gelöscht. In einem Online-Artikel war unter Berufung auf das Verteidigungsministerium die Rede von 9861 russischen Soldaten, die seit Beginn des Kriegs gestorben sein sollen, wie aus einer archivierten Version des Textes hervorgeht. Das wären deutlich mehr als die 498 Toten, die Moskau bislang offiziell bestätigt hat.

  • 20.36 Uhr

    USA erwägen Einfrieren von Russlands Goldreserven

    Die amerikanische Finanzministerin Janet Yellen wollte sich am Mittwoch mit US-Abgeordneten über ein mögliches Einfrieren der russischen Goldreserven beraten. Mehrere Abgeordnete hatten zuvor den «Stop Russian GOLD Act» eingebracht, der auf Russlands Möglichkeiten abzielt, seine Goldreserven verkaufen zu können, um die Auswirkungen von Sanktionen zu kompensieren.

    Die derzeitigen Sanktionen gegen die russischen Eliten, die Zentralbank des Landes, Präsident Wladimir Putin und andere Massnahmen haben keine Auswirkungen auf die russischen Goldreserven, die Putin seit mehreren Jahren anhäuft. Nach Angaben von US-Parlamentariern verfügt Russland über Goldreserven in Höhe von rund 130 Milliarden Dollar (rund 118 Milliarden Euro). Die Bank von Russland kündigte am 28. Februar an, dass sie den Ankauf von Gold auf dem inländischen Edelmetallmarkt wieder aufnehmen werde.

  • 20.11 Uhr

    Russland erklärt US-Diplomaten zu unerwünschten Personen

    Russland hat mehrere US-Diplomaten in Moskau zu unerwünschten Personen erklärt. Einem Vertreter der US-Botschaft in Moskau sei am Mittwoch eine Liste mit Namen von Diplomaten übergeben worden, die das Land verlassen müssten - als Reaktion auf die Ausweisung von zwölf russischen Vertretern bei den Vereinten Nationen in New York Ende Februar. Zur Zahl der ausgewiesenen Diplomaten machte das Aussenministerium in Moskau keine Angaben. Der US-Seite sei auch mitgeteilt worden, dass jedwede feindliche Handlungen der Vereinigten Staaten gegen Russland eine passende Antwort erhielten, teilte das Ministerium weiter mit.

    Die USA hatten Ende Februar nach Darstellung der russischen UN-Vertretung zwölf Diplomaten in New York zu unerwünschten Personen erklärt. Die Vereinigten Staaten würden damit ihre «Verpflichtungen im Gastlandabkommen grob verletzen», kritisierte Moskau.

  • 19.29 Uhr

    Trudeau fordert mehr Druck auf Russland: Weiter Sanktionen verhängen

    Kanadas Premierminister Justin Trudeau hat wegen des russischen Kriegs gegen die Ukraine weiteren Druck auf Moskau gefordert. «Wir dürfen die Ukraine nicht im Stich lassen», sagte Trudeau am Mittwoch bei einem Gast-Auftritt im Brüsseler Europaparlament. «Lassen Sie uns also alle uns zur Verfügung stehenden Mittel nutzen.»

    «Wir müssen weiterhin beispiellose Sanktionen gegen (den russischen Präsidenten Wladimir) Putin und seine Ermöglicher in Russland und Belarus verhängen und den Druck so weit wie möglich erhöhen.» Man müsse sicherstellen, dass die Entscheidung, in ein souveränes, unabhängiges Land einzumarschieren, «als strategischer Fehler verstanden» werde, der hohe Kosten für Putin und seine Helfer verursache. Trudeau forderte zudem mehr humanitäre Hilfe für die Ukraine, einen späteren Wiederaufbau sowie weitere Lieferungen militärischer Ausrüstung und Waffen.

    Die EU und all ihre Partner stünden vor einem entscheidenden Moment. «Wir dürfen nicht scheitern. Wir müssen uns diesem Moment stellen.»

  • 19.14 Uhr

    US-Regierung wirft russischen Truppen in Ukraine Kriegsverbrechen vor

    Angriffe auf Wohnhäuser, Schulen und Krankenhäuser: Mit Blick auf Russlands Invasion in die Ukraine kommt die US-Regierung zu dem Schluss, dass im Land Kriegsverbrechen begangen werden.

    «Heute kann ich bekanntgeben, dass die US-Regierung auf Grundlage der derzeit verfügbaren Informationen zu der Einschätzung gelangt, dass Mitglieder der russischen Streitkräfte in der Ukraine Kriegsverbrechen begangen haben», teilte US-Aussenminister Antony Blinken am Mittwoch mit.

    In Blinkens Mitteilung hiess es, der russische Präsident Wladimir Putin habe «unerbittliche Gewalt entfesselt, die in der gesamten Ukraine zu Tod und Zerstörung geführt hat». Die US-Regierung habe zahlreiche glaubwürdige Berichte über gezielte Angriffe auf Zivilisten sowie über andere Gräueltaten erhalten. «Die russischen Streitkräfte haben Wohnhäuser, Schulen, Krankenhäuser, wichtige Infrastrukturen, zivile Fahrzeuge, Einkaufszentren und Krankenwagen zerstört, wobei Tausende unschuldiger Zivilisten getötet oder verwundet wurden.» Bei vielen dieser Angriffsziele sei eindeutig zu erkennen gewesen, dass sie von Zivilisten genutzt würden.

    Ukrainische Soldaten in einem Aussenbezirk von Kiew helfen einer fliehenden Familie bei der Suche nach einem Fahrzeug. Die US-Regierung geht davon aus, dass russische Soldaten in der Ukraine Kriegsverbrechen begehen.
    Ukrainische Soldaten in einem Aussenbezirk von Kiew helfen einer fliehenden Familie bei der Suche nach einem Fahrzeug. Die US-Regierung geht davon aus, dass russische Soldaten in der Ukraine Kriegsverbrechen begehen.
    Bild: dpa
  • 19.10 Uhr

    Lettland setzt 25 russische Unterhaltungskünstler auf schwarze Liste

    Lettland hat 25 russische Personen aus dem Kultur- und Unterhaltungsbereich wegen ihrer Unterstützung des russischen Kriegs in der Ukraine auf eine schwarze Liste gesetzt. Sie dürfen auf unbestimmte Zeit nicht mehr in das baltische EU-Land einreisen, teilte das Aussenministerium in Riga am Mittwoch mit.

    Bei den betroffenen Personen handelt es sich um Vertreter des Show-Business, die am 18. März im Luschniki-Stadion in Moskau vor einer Rede von Russlands Präsident Wladimir Putin aufgetreten waren. Das lettische Kulturministerium hatte deshalb dazu aufgerufen, die russischen Interpreten zu unerwünschten Personen zu erklären.

    Dazu kommen weitere Kulturschaffende, die nach Angaben des Aussenamts ihre Unterstützung für die russische Aggression gegen die Ukraine zum Ausdruck gebracht haben. Zu den bekanntesten Namen auf der Liste zählen der Oscar-prämierte Regisseur Nikita Michalkow und der für patriotische Songs bekannte Rockmusiker Nikolai Rastorgujew.

    Regisseur Nikita Michalkow (links) sucht gerne die Nähe zu Präsident Wladimir Putin. Hier im Bild mit dem Kreml-Führer während einer Preisverleihung im Dezember 2015.
    Regisseur Nikita Michalkow (links) sucht gerne die Nähe zu Präsident Wladimir Putin. Hier im Bild mit dem Kreml-Führer während einer Preisverleihung im Dezember 2015.
    Archivbild: Getty Images
  • 18.41 Uhr

    Frankreich wirft Russland «Massaker» in der Ukraine vor

    Frankreich hat Russlands Kriegsführung und die Tötung von Zivilisten in der Ukraine mit deutlichen Worten verurteilt. «Die Städte Kiew, Mariupol und Mykolajiw werden wie so viele andere von der russischen Armee belagert und gnadenlos beschossen. Es ist ein Massaker, und das Schlimmste steht noch bevor», sagte der französische UN-Botschafter Nicolas de Rivière am Mittwoch vor der Vollversammlung der Vereinten Nationen in New York. Es müsse einen sofortigen Waffenstillstand geben, das Völkerrecht müsse wieder geachtet werden.

  • 18.37 Uhr

    Weitere schwedische Waffen für die Ukraine

    Schweden will die Ukraine im russischen Angriffskrieg mit weiteren Waffen ausstatten. Die Regierung des skandinavischen Landes will weitere 5000 Panzerabwehrhandwaffen sowie Ausrüstung zur Minenräumung in das von Russland angegriffene Land schicken, wie Verteidigungsminister Peter Hultqvist am Mittwoch der schwedischen Nachrichtenagentur TT sagte. Der Kampf der Ukrainer sei wichtig für ganz Europa und es sei unglaublich wichtig, die Ukraine weiter auf aktive Weise zu unterstützen. Kosten wird das militärische Unterstützungspaket insgesamt 205 Millionen Kronen (knapp 20 Millionen Euro).

    Der Finanzausschuss des schwedischen Reichstags stimmte dem Paket nach TT-Angaben am Mittwoch innerhalb von wenigen Minuten zu. Formal muss es demnach am Donnerstag noch vom Parlament abgesegnet werden.

  • 18.34 Uhr

    Greenpeace protestiert vor Fehmarn gegen russische Öltanker

    Russland liefert weiter Millionen Tonnen von Öl, Gas und Kohle nach Europa. Damit wird vor allem der Krieg in der Ukraine angeheizt, kritisiert Greenpeace. Und fordern einen umgehenden Stopp.

    In Schlauchbooten und im Wasser haben am Mittwochfrüh 20 Umweltaktivisten von Greenpeace vor Fehmarn gegen Ölimporte aus Russland protestiert.

    Mit gelber Farbe malten sie in rund 1,5 Meter grossen Buchstaben «Oil fuels war» (etwa: Öl heizt Krieg an) an die Wand des 100’000 Tonnen Rohöl fassenden Tankers «Stamos», der Öl aus dem russischen Ostseehafen Ust-Luga nach Rotterdam liefert, wie die Umweltorganisation am Mittwoch mitteilte. «Mit den Exporten von Öl, Kohle und Gas finanziert Putin den Krieg in der Ukraine», sagte der Greenpeace-Ölexperte Manfred Santen.

    Die Umweltschützer fordern, dass die Transporte von Millionen Tonnen fossiler Energieträger täglich über die Ostsee in westeuropäische Häfen schnellstmöglich ausgesetzt werden. Greenpeace zählte nach eigenen Angaben seit Kriegsbeginn 237 Tanker, die Russland mit Öl und Gas verliessen – viele von ihnen mit dem Ziel Europa.

  • 18.25 Uhr

    Österreichs OMV will trotz Putin-Order Gas nicht in Rubel bezahlen

    Der österreichische Energiekonzern OMV will seine Zahlungen für russisches Gas entgegen den Wünschen von Präsident Wladimir Putin vorerst nicht von Euro auf Rubel umstellen. «Ich dürfte so etwas gar nicht», sagte OMV-Chef Alfred Stern am Mittwoch dem TV-Sender Puls 24. Laut Vertrag seien die Rechnungen nämlich in Euro zu begleichen. Bislang sei die russische Seite noch nicht wegen dieser Angelegenheit auf die OMV zugekommen.

    Putin wies am Mittwoch die Regierung an, keine Zahlungen in Dollar oder Euro mehr zu akzeptieren. Die Lieferungen würden weiter in vollem Umfang gewährleistet, versicherte der Kremlchef in einer Videokonferenz der Regierung.

  • 17.47 Uhr

    Sicherheitslage und Geldmangel blockieren laut WHO Ukraine-Hilfe

    Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat zu vielen Teilen der Ukraine trotz dringenden Bedarfs an medizinischer Hilfe keinen Zugang. Zum Beispiel habe ein geplanter Konvoi in die von russischen Einheiten belagerte Stadt Mariupol wegen des Sicherheitsrisikos nicht aufbrechen können, berichtete WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus in Genf. «Die humanitäre Lage verschlechtert sich in vielen Teilen des Landes weiter», sagte Tedros bei einer Pressekonferenz. Besonders kritisch sei die Situation in der Hafenstadt Mariupol und in Butscha bei Kiew.

    Bislang hat die WHO erst 9,6 Millionen der 57,5 Millionen Dollar erhalten, die die Organisation für die kommenden drei Monate in der Ukraine nach eigenen Angaben braucht. «Wir haben schwere Liquiditäts-Engpässe», sagte Tedros und forderte mehr Engagement von Geberländern.

    WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus.
    WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus.
    Fabrice Coffrini/KEYSTONE/AFP POOL/dpa

    Laut dem WHO-Generaldirektor stellen die kriegsbedingten medizinischen Versorgungsprobleme eine extreme Gefahr für Menschen mit Herzproblemen, Krebs, Diabetes, HIV und Tuberkulose dar. Diese Krankheiten gehören zu den häufigsten Todesursachen in der Ukraine. Ausserdem steige wegen des Konfliktes das Risiko für Infektionskrankheiten wie Masern oder Covid-19.

    Laut dem obersten Krisenmanager der WHO, Mike Ryan, gibt es auch unter den rund 6,5 Binnenvertriebenen einen massiven Bedarf an medizinischer Versorgung. Fast jeder dritte Haushalt, der woanders in der Ukraine Schutz gesucht habe, beinhalte jemand chronisch Kranken, jeder zehnte Haushalt eine Schwangere und fast jeder fünfte Haushalt jemanden mit Behinderung.

  • 17.24 Uhr

    Deutsches Verteidigungsministerium will Ukraine 2000 Panzerfäuste liefern

    Das deutsche Verteidigungsministerium will der Ukraine 2000 weitere Panzerfäuste aus Beständen der Bundeswehr liefern. Einen entsprechenden Antrag stellte das Ressort von Ministerin Christine Lambrecht nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur an den Bundessicherheitsrat.

  • 17.03 Uhr

    Selenskyj fordert in französischem Parlament mehr Druck auf Russland

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat in einer Videoansprache vor dem französischen Parlament mehr Druck auf Russland gefordert. Selensky appellierte in seinem Auftritt aus Kiew an französische Firmen, Russland zu verlassen und damit aufzuhören, einen Krieg zu finanzieren.

    Die Ukraine erwarte zudem, dass noch während der französischen Ratspräsidentschaft in der EU eine Entscheidung über ihren Beitrittsantrag falle. Selenskyj sprach von einer historischen Entscheidung zu einem historischen Moment. Frankreich hat noch bis Ende Juni die Ratspräsidentschaft.

    Selenskyj betonte im Parlament erneut, dass es in dem Krieg nicht nur um sein eigenes Land gehe. Er sprach von der Überzeugung, die gemeinsame Freiheit für Paris und Kiew zu verteidigen. Die Senatoren und Abgeordneten erhoben sich zu seinen Ehren von ihren Plätzen. In den Kammern wehten ukrainische Flaggen. Auf Bitten Selenskyjs hielt das Parlament eine Schweigeminute für die Menschen, die im Krieg getötet wurden. Der ukrainische Präsident hat seit Kriegsbeginn schon vor mehreren Parlamenten per Videobotschaft gesprochen.

  • 16.38 Uhr

    Schwimm-Weltverband sperrt Russland - Verfahren gegen Rylow

    Nach langem Zögern hat der Schwimm-Weltverband Fina am Mittwoch Sportler aus Russland und Belarus für alle Fina-Veranstaltungen - einschliesslich der Weltmeisterschaften im Juni in Budapest - gesperrt. Der Verband reagierte damit auf die russische Invasion in die Ukraine.

    Bislang konnten Sportler der beiden Nationen unter neutraler Flagge an Wettbewerben teilnehmen, was von vielen Nationen scharf kritisiert wurde. Die Schweiz und Deutschland hatten bereits angekündigt, nicht an der Schwimm-WM teilzunehmen, wenn russische und belarussische Athleten starten dürften.

    Wegen eines möglichen Verstosses gegen Fina-Regeln ermittelt die Disziplinarkommission des Weltverbandes gegen Olympiasieger Jewgeni Rylow. Er soll am vergangenen Freitag an einer Pro-Kriegs-Kundgebung mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin in Moskau teilgenommen haben. Die Fina-Exekutive beantragte bei der Disziplinarkommission ein beschleunigtes Verfahren.

    Russische Schwimmer wie Jewgeni Rylow dürfen nicht an den Weltmeisterschaften antreten (Archivbild).
    Russische Schwimmer wie Jewgeni Rylow dürfen nicht an den Weltmeisterschaften antreten (Archivbild).
    KEYSTONE/EPA/ANTONIO BAT
  • 16.25 Uhr

    Westen fordert von Russland 500 geleaste Flugzeuge zurück

    Wegen der Sanktionen gegen Russland droht den russischen Fluglinien der Verlust Hunderter Flugzeuge. Leasinggeber hätten bisher die Rückgabe von mehr als 500 Maschinen gefordert, sagte Verkehrsminister Witali Saweljew am Mittwoch der Agentur Interfax zufolge im Föderationsrat. Es würde 20 Milliarden US-Dollar (rund 18,7 Milliarden Franken kosten, die Flugzeuge zu kaufen. «Das ist ein sehr hoher Betrag», sagte Saweljew. In Russland gibt es nach Angaben des Ministeriums derzeit rund 1300 Flugzeuge.

    Die EU hatte als Reaktion auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine angeordnet, dass Leasingverträge mit russischen Fluggesellschaften bis Ende März aufgekündigt werden. Zudem darf Russland keine Passagiermaschinen und Ersatzteile mehr erhalten. Die Maschinen dürfen zudem nicht mehr gewartet und versichert werden. Viele russische Airlines, darunter die staatliche Aeroflot, setzen fast ausschließlich auf Flugzeuge von Airbus und Boeing.

  • 15.53 Uhr 

    Nato will Ukraine bei Schutz vor Biowaffen-Angriff helfen

    Die Nato will die Ukraine beim Schutz gegen einen möglichen Angriff Russlands mit chemischen oder biologischen Waffen helfen. Er erwarte, dass der Nato-Sondergipfel sich am Donnerstag darauf einigen werde, zusätzliche Unterstützung zu leisten, sagte Generalsekretär Jens Stoltenberg am Mittwoch in Brüssel. Darunter seien Ausrüstung zum Schutz vor chemischen, biologischen, radiologischen und nuklearen Bedrohungen sowie Hilfe bei der Cybersicherheit. Details wollte Stoltenberg nicht nennen.

    Der Nato-Generalsekretär warnte Russland, dass der Gebrauch chemischer Waffen den Charakter des Kriegs völlig verändern würde und weitreichende Konsequenzen hätte. Man sei besorgt – auch, weil Russland chemische Waffen schon eingesetzt habe. «Wir sind entschlossen, alles zu tun, um die Ukraine zu unterstützen», versicherte Stoltenberg. Ein Nato-Beitritt des Landes stehe derzeit jedoch nicht auf der Agenda.

  • 15.39 Uhr

    Nato-Generalsekretär: China unterstützt Russland mit «Lügen» 

    Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat China vorgeworfen, Russland im Ukraine-Krieg mit «himmelschreienden Lügen» zu unterstützen. «Die Verbündeten sind besorgt, dass China die russische Invasion auch mit Material unterstützen könnte», sagte Stoltenberg am Mittwoch in Brüssel vor einem Sondergipfel der 30 Mitgliedsländer. US-Präsident Joe Biden hatte China in einem solchen Fall «Konsequenzen» angedroht und auf die Sanktionen gegen Russland verwiesen.

    Stoltenberg warf Peking vor, wie Moskau «das Recht unabhängiger Nationen in Frage zu stellen, ihren eigenen Weg zu wählen». Die Staats- und Regierungschefs wollten China aufrufen, «seiner Verantwortung als Mitglied des UN-Sicherheitsrates gerecht zu werden», sagte der Norweger. Es war das erste Mal, dass sich Stoltenberg in dieser Schärfe zur Rolle Chinas in dem Konflikt äusserte.

    Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg wirft China «himmelschreienden Lügen» im Krieg in der Ukraine vor. (Archiv)
    Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg wirft China «himmelschreienden Lügen» im Krieg in der Ukraine vor. (Archiv)
    Bild: Olivier Matthys/AP/dpa
  • 15.23 Uhr 

    Kreml-Sonderbeauftragter Tschubais tritt zurück

    Der Sonderbeauftragte des russischen Präsidenten Wladimir Putin für Beziehungen zu internationalen Organisationen, Anatoli Tschubais, hat seinen Rücktritt erklärt. Dies bestätigte ein Sprecher des früheren Spitzenpolitikers, der stets zum liberalen Lager gerechnet wurde, am Mittwoch in Moskau. Kremlsprecher Dmitri Peskow sagte: «Tschubais ist auf eigenen Wunsch zurückgetreten.»

    Der Rücktritt des 66-Jährigen soll nach Medienberichten in Zusammenhang mit Russlands Krieg gegen die Ukraine stehen. Von seinem Sprecher gab es dazu keinen Kommentar. Nach einem Bericht der Tageszeitung «RBK» will Tschubais zusammen mit seiner Frau in die Türkei ausreisen. Dazu sagte Peskow der Agentur Interfax zufolge, dies sei Tschubais «persönliche Sache».

    Tschubais hatte das Amt als Sonderbeauftragter im Dezember 2020 übernommen. Er hatte unter dem früheren Staatschef Boris Jelzin als Vize-Regierungschef und Leiter der Präsidialverwaltung die Privatisierung der Wirtschaft mit vorangetrieben. Später leitete er jahrelang wichtige Unternehmen.

    Der Sonderbeauftragte des russischen Präsidenten Wladimir Putin Anatoli Tschubais (rechts) – hier mit Putin im Jahr 2006 – ist zurückgetreten. 
    Der Sonderbeauftragte des russischen Präsidenten Wladimir Putin Anatoli Tschubais (rechts) – hier mit Putin im Jahr 2006 – ist zurückgetreten. 
    Bild: Keystone
  • 15.17 Uhr 

    Russische Botschafterin: Putin will an G20-Gipfel teilnehmen

    Ungeachtet des Krieges in der Ukraine und des internationalen Drucks will der russische Präsident Wladimir Putin im Oktober am G20-Gipfeltreffen auf der indonesischen Insel Bali teilnehmen. «Es hängt von der Lage ab. Er (Putin) hat aber die Absicht, zum G20-Treffen zu kommen», sagte die russische Botschafterin in Indonesien, Ljudmila Worobjowa, am Mittwoch vor Journalisten.

    Aus dem Kreml in Moskau hiess es wenig später, es sei noch zu früh, darüber zu sprechen. «Natürlich hat sich die Lage im Weltgeschehen dramatisch und einschneidend verändert. Deshalb muss das alles natürlich neu ausgearbeitet werden», sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der Agentur Interfax zufolge.

    In einzelnen westlichen Staaten gibt es hingegen Überlegungen, das Land nach dem Angriff auf die Ukraine von der Gruppe der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer auszuschliessen. «Russland auszuschliessen, wird der globalen Wirtschaft nicht helfen», sagte Worobjowa. Der Gipfel sei zudem nicht das richtige Forum, um sich mit dem Konflikt zu befassen. Ähnlich äusserte sich in der vergangenen Woche der Sprecher des indonesischen Aussenministeriums, Teuku Faizasyah.

  • 14.50 Uhr

    G7-Minister verurteilen Angriffe auf Gesundheitseinrichtungen

    Die Gesundheitsminister der sieben führenden Industrienationen haben den Beschuss medizinischer Einrichtungen im Ukraine-Krieg scharf verurteilt. Seit Beginn der russischen Invasion seien 64 Angriffe auf Gesundheitseinrichtungen in einem System der Weltgesundheitsorganisation (WHO) dokumentiert, heisst es in einer am Mittwoch verbreiteten Erklärung der deutschen G7-Präsidentschaft. Neben den unmittelbar Getöteten und Verletzten beeinträchtige dies den Zugang zur Versorgung besonders für Kranke und Verwundete, Kinder, schwangere Frauen, ältere und andere gefährdete Menschen.

    Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sagte der «Neuen Osnabrücker Zeitung» (Mittwoch), Präsident Wladimir Putin habe Russland aus dem Kreis der Staaten verabschiedet, die das Völkerrecht achteten. Er schrecke nicht einmal davor zurück, Entbindungsstationen zu bombardieren. «Der gezielte Beschuss von Krankenhäusern und anderen Einrichtungen des Gesundheitssystems in der Ukraine ist blanker Terror.» Dem System dort drohe der Zusammenbruch. Um dies zu verhindern, würden unter anderem Arzneimittellieferungen erleichtert und der Einsatz von Ärzten in der Ukraine organisiert.

    Der G7-Gruppe gehören Deutschland, Kanada, Frankreich, Italien, Japan, die USA und Grossbritannien an.

  • 14.20 Uhr

    Nato will Ostflanke mit vier weiteren Verbänden verstärken

    Wegen des russischen Angriffs auf die Ukraine will die Nato doppelt so viele Gefechtseinheiten an die Ostflanke entsenden wie bisher. Bündnis-Generalsekretär Jens Stoltenberg sagte am Mittwoch in Brüssel, die Staats- und Regierungschefs wollten auf dem Sondergipfel am Donnerstag neue Battlegroups für die Mitgliedsländer Rumänien, Bulgarien, Ungarn und die Slowakei beschliessen. Bisher gibt es solche multinationalen Einheiten in Polen und den drei Baltenstaaten.

  • 14.14 Uhr

    London vermutet baldigen russischen Grossangriff

    Während das Kampfgeschehen in der Nordukraine weitgehend statisch bleibt, sollen sich hier russische Einheiten neu aufstellen, um eine grossangelegte Offensive zu starten, berichtet der britische Militärnachrichtendienst in seiner täglichen Lagebeurteilung. 

    Zudem versuche die russische Armee im Osten des Landes ukrainische Kräfte einzukesseln, indem sie im Norden in Richtung Charkiw und im Süden auf Mariupol im Süden vorrückten, heisst es in der Twitter-Mitteilung weiter. 

    Im Süden des Landes würden unterdessen russische Einheiten versuchen die Stadt Mykolajiw zu umgehen, um weiter nach Westen in Richtung Odessa vorzurücken. 

    Zesrtörungen nach russischem Beschuss am 21. März 2022. (Archiv)
    Zesrtörungen nach russischem Beschuss am 21. März 2022. (Archiv)
  • 13.53 Uhr

    Putin: Russland akzeptiert für Gas-Lieferungen nur noch Rubel

    Russland akzeptiert Zahlungen für seine Gas-Lieferungen nach Europa künftig nicht mehr in Dollar oder Euro. Er habe entschieden, ein Massnahmenpaket zur Zahlung in Rubel zu etablieren, sagte Staatschef Wladimir Putin am Mittwoch. Er sprach von Gas-Lieferungen in «feindliche Länder» und damit in alle EU-Staaten und nannte eine Übergangsfrist von einer Woche.

  • 13.18 Uhr

    Scholz warnt Putin vor Einsatz chemischer und biologischer Waffen

    Bundeskanzler Olaf Scholz hat den russischen Präsidenten Wladimir Putin explizit davor gewarnt, in der Ukraine chemische oder biologische Kampfstoffe einzusetzen. Dies teilte Regierungssprecher Steffen Hebestreit am Mittwoch in Berlin mit. Auf die Frage eines Journalisten, ob Scholz den Kremlchef in einem Gespräch vor dem Einsatz solcher Waffen gewarnt habe und welche möglichen Konsequenzen er erwähnt habe, antwortete Hebestreit, der Kanzler habe in einem Interview gesagt, «dass er ihn in einem direkten Gespräch gewarnt habe». «Aber es wurden keine weiteren Konsequenzen weiter diskutiert, die ich hier mitzuteilen habe.»

    Scholz hat seit Beginn des Ukraine-Kriegs vor knapp einem Monat mehrere Telefonate mit Putin geführt. Kurz zuvor war der Kanzler zu einem Besuch im Kreml.

  • 12.58 Uhr 

    Nestlé setzt Verkauf verschiedener Marken in Russland aus

    Nestlé streicht nach anhaltender Kritik weitere Angebote aus seinem Sortiment in Russland. Unter anderem nimmt der weltgrösste Nahrungsmittelhersteller dort Marken wie Kitkat und Nesquik aus den Regalen. Einzig lebenswichtige Güter wie Babynahrung oder medizinische Ernährung sollen in dem Land noch verkauft werden.

    Während der Krieg in der Ukraine tobe, fokussiere Nestlé die Aktivitäten in Russland darauf, lebenswichtige Nahrung bereitzustellen – nicht darauf, Gewinne zu machen, heisst es am Mittwoch in einer schriftlichen Stellungnahme von Nestlé an AWP. Der Konzern erwarte nicht, in der näheren Zukunft in Russland Gewinne zu erzielen oder damit verbundene Steuern zu zahlen. Alle allfälligen Gewinne würden aber Organisationen für humanitäre Hilfe gespendet.

    Die Produktion der grossen Mehrheit der Produkte und des Umsatzes in Russland würden unterbrochen, erklärte ein Nestlé-Sprecher. Dies betreffe neben Süsswaren auch Heimtierprodukte und Kaffee.

  • 12.36 Uhr

    Kremlkritiker über Putin: «Gespräche helfen hier nicht»

    Der Kremlkritiker Michail Chodorkowski drängt den Westen zu einer Flugverbotszone über der Ukraine. Wie dies genau umgesetzt werde, müssten Militärexperten entscheiden, sagte der einstige russische Oligarch, der heute im Westen in Exil lebt, am Mittwoch in Berlin. «Aber ohne Flugverbotszone geht nichts.» Die Befürchtung der Nato, damit in einen Krieg mit Russland hineingezogen zu werden, bezeichnete er als Unsinn.

    Verhandlungen westlicher Staatschefs mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin führten nicht weiter, sagte Chodorkowski, der sich vor Jahrzehnten mit Putin überwarf und jahrelang wegen Steuerhinterziehung in Russland in Haft war. Putin sei ein «Mafioso», sagte Chodorkowski nach den Worten einer Übersetzerin. Auch die Verhandlungen der Ukraine mit Russland brächten derzeit nichts. Entscheidend sei nur die Entwicklung auf dem Schlachtfeld. «Gespräche helfen hier nicht.»

    Der Westen müsse verstehen, dass Putin nicht bei der Ukraine halt mache, wenn er dort nicht gestoppt werde, meinte Chodorkowski. Der nächste Schritt werde ein Zusammenstoss mit einem Nato-Staat sein. «Mit Reden kann man das nicht aufhalten», sagte Chodorkowski. «Putin muss verstehen, dass nicht nur er jemandem die Nase brechen kann, sondern auch ihm die Nase gebrochen werden kann. Erst wenn seine Nase gebrochen sein wird, wird man mit ihm reden können.»

    Der russische Regimekritiker Michail Chodorkowski äussert sich bei einem Pressegespräch in Deutschland zum Krieg Russlands gegen die Ukraine. Der frühere russische Oligarch und ehemalige Chef des Ölkonzerns Yukos lebt nach einer zehnjährigen Haftstrafe als Kritiker des russischen Präsidenten Putin im Ausland. 
    Der russische Regimekritiker Michail Chodorkowski äussert sich bei einem Pressegespräch in Deutschland zum Krieg Russlands gegen die Ukraine. Der frühere russische Oligarch und ehemalige Chef des Ölkonzerns Yukos lebt nach einer zehnjährigen Haftstrafe als Kritiker des russischen Präsidenten Putin im Ausland. 
    Bild: Keystone/DPA/Bernd von Jutrczenka
  • 12.10 Uhr

    Kreml warnt vor Nato-Friedensmission in Ukraine

    Der Kreml hat vor einer möglichen Nato-Friedensmission in der Ukraine gewarnt. «Das wäre eine sehr unbedachte und äusserst gefährliche Entscheidung», sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Mittwoch der Agentur Interfax zufolge. In der Ukraine laufe derzeit eine «militärische Spezial-Operation», sagte Peskow – so wird der Krieg von Moskau offiziell genannt. «Und jedes mögliche Aneinandergeraten unserer Soldaten mit Soldaten der Nato kann durchaus nachvollziehbare, schwer zu behebende Folgen haben.»

    Polen will beim Nato-Gipfel an diesem Donnerstag in Brüssel seinen Vorschlag für eine Friedensmission in der Ukraine offiziell einbringen. Der Vorstoss stiess im Kreis der Nato-Partner allerdings bislang auf ein geteiltes Echo.

    Dmitri Peskow ist langjähriger Sprecher des russischen Präsidenten Putin.
    Dmitri Peskow ist langjähriger Sprecher des russischen Präsidenten Putin.
    Alexei Nikolsky/Pool Sputnik Kremlin/AP/dpa
  • 11.50 Uhr 

    Moskau: Russische Raketen zerstören Waffen in Ukraine

    Russische Raketen haben nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau erneut mehrere militärische Ziele in der Ukraine angegriffen. Eine vom Meer aus abgefeuerte Rakete habe in der Region Riwne im Nordwesten der Ukraine Waffen und Militärtechnik zerstört, darunter auch Lieferungen des Westens, sagte Ministeriumssprecher Igor Konaschenkow am Mittwoch.

    Der Einschlag ereignete sich demnach am Dienstag rund 14 Kilometer nordwestlich der Stadt Riwne. Dazu veröffentlichte das Ministerium ein Video von einem Raketenstart des Küstensystems «Bastion» und den Start einer von einem Schiff abgeschossenen Flügelrakete vom Typ «Kaliber».

    In einem Industriegebiet in der Nähe von Kiew seien zwei Startkomplexe für die ukrainischen Raketen vom Typ «Totschka-U» zerstört worden. Zudem seien ein Kampfjet vom Typ Su-24 und mehrere Kampfdrohnen abgeschossen worden, teilte der Generalmajor mit. Zu Toten machte Konaschenkow keine Angaben. Insgesamt seien innerhalb von 24 Stunden (seit Dienstag) knapp 100 militärische Objekte zerstört worden, hiess es. Die Informationen des Ministeriums waren nicht von unabhängiger Seite überprüfbar.

    Das Standbild aus einem Video des russischen Verteidigungsministeriums soll Raketen zeigen, die Russland am 23. März abgefeuert hat. 
    Das Standbild aus einem Video des russischen Verteidigungsministeriums soll Raketen zeigen, die Russland am 23. März abgefeuert hat. 
    Bild: Keystone
  • 11.14 Uhr 

    Kiew fordert «vier Schritte» zur Hilfe gegen Angriffe

    Zum Kampf gegen die russischen Truppen fordert die Ukraine weitere Waffenlieferungen. Eine moderne Flugabwehr sowie Marschflugkörper und Granaten seien notwendig, twitterte Präsidentenberater Mychajlo Podoljak am Mittwoch.

    Dies gelte vor allem für den Fall, dass es weiterhin keine Flugverbotszone über der Ukraine gebe. Die Nato lehnt dies ab, weil sie befürchtet, damit in einen direkten Konflikt mit Russland zu kommen.

    Podoljak forderte von den «lieben Partnern» mehrere Massnahmen. «Ihr wollt nicht mehr von den toten Augen unserer ermordeten Kinder träumen und die Hitze von Mariupol spüren?», schrieb er. Dann seien «nur vier Schritte» nötig, um dies zu ändern. Neben Flugabwehr und Marschflugkörpern nannte Podoljak auch ein hartes Embargo für russisches Öl sowie die Schliessung von Häfen für russische Schiffe.

  • 11.07 Uhr

    Moskau: USA wollen Kampfhandlungen in die Länge ziehen

    Russland hat den USA vorgeworfen, den Krieg in der Ukraine aus eigenen Interessen in die Länge zu ziehen. «Sie spekulieren darauf, weitere Waffen in die Ukraine zu pumpen», sagte Aussenminister Sergej Lawrow am Mittwoch der Agentur Interfax zufolge bei einer Rede vor Moskauer Studenten.

    «Anscheinend wollen sie uns so lange wie möglich in einem Zustand der Kampfhandlungen halten.» Aus diesem Grund liefen auch die Gespräche zwischen einer russischen und einer ukrainischen Delegation schleppend: «Die Verhandlungen sind schwierig, weil die ukrainische Seite (...) ständig ihre Position ändert und ihre eigenen Vorschläge ablehnt», behauptete Lawrow. «Man wird den Eindruck kaum los, dass sie von ihren amerikanischen Kollegen an der Hand gehalten werden, die (...) einfach davon ausgehen, dass es für sie unrentabel ist, wenn dieser Prozess schnell abgeschlossen wird.»

    Der russische Aussenminister Sergej Lawrow erhob erneut Vorwürfe gegen die USA. (Archiv)
    Der russische Aussenminister Sergej Lawrow erhob erneut Vorwürfe gegen die USA. (Archiv)
    Bild: Evgenia Novozhenina/Reuters/AP/dpa
  • 10.45 Uhr 

    Kiews Bürgermeister Klitschko: «Das ist ein Genozid»

    Vitali Klitschko, Bürgermeister der ukrainischen Hauptstadt Kiew, hat den russischen Angriff auf sein Land als Völkermord bezeichnet. «Das ist ein Genozid», sagte Klitschko gemäss dem Nachrichtenmagazin «Spiegel» in einer Liveschalte mit dem Stadtrat der Partnerstadt München. «Die vernichten die Zivilbevölkerung, die vernichten unser Land».

    Klitschko beklagte, Kiew werde mit Raketen beschossen, die «n einem Radius von 500 Metern jedes menschliche Leben töteten. Es handle sich dabei nicht um Angriffe auf militärische Ziele, sondern auf die Zivilbevölkerung. Wie viele Ukrainer bis dato ums Leben gekommen seien, könne er nicht sagen, so Klitschko: «Wir können die Leichen nicht zählen.»

    Vitali Klitschko (links), Bürgermeister von Kiew, besucht einen Kontrollpunkt in der ukrainischen Hauptstadt.
    Vitali Klitschko (links), Bürgermeister von Kiew, besucht einen Kontrollpunkt in der ukrainischen Hauptstadt.
    Bild: Efrem Lukatsky/AP/dpa
  • 10.29 Uhr

    Russland zerstört Brücke in Tschernihiw

    Russische Soldaten haben eine Brücke in der eingekreisten ukrainischen Stadt Tschernihiw bombardiert und zerstört. Das teilte der Gouverneur der Region, Wjatscheslaw Tschaus, mit. Die zerstörte Brücke war genutzt worden, um Zivilisten aus der Stadt zu evakuieren und humanitäre Hilfe zu liefern. Sie führte über den Fluss Desna, einen Nebenfluss des Dnepr, und verband Tschernihiw mit der Hauptstadt Kiew. Die Behörden in Tschernihiw hatten am Dienstag erklärt, die Stadt habe kein Wasser und keinen Strom. Sie sprachen von einer humanitären Katastrophe.

    Auch Kiew wurde am Mittwochmorgen erneut von Explosionen und Schüssen erschüttert. Heftiges Artilleriefeuer war aus dem Nordwesten zu hören, wo russische Truppen versuchen, die Vororte der Hauptstadt einzukreisen und einzunehmen. Über den westlichen Aussenbezirken stieg Rauch auf.

    Die Kiewer Stadtverwaltung erklärte, russisches Militär habe die Stadt über Nacht und am Morgen beschossen und dabei Gebäude in zwei Bezirken beschädigt. Vier Menschen wurden den Angaben zufolge verletzt. Bei Telegram hiess es, ein Einkaufszentrum, einige Gebäude der Privatwirtschaft sowie Hochhäuser seien getroffen worden.

  • 10.02 Uhr

    Russland will Mariupol für sichere Landverbindung zur Krim

    Mit einer Eroberung der ukrainischen Hafenstadt Mariupol will Russland nach eigenen Angaben eine sichere Landverbindung auf die annektierte Schwarzmeer-Halbinsel Krim schaffen. Sobald das russische Militär die wichtige Fernstrasse M14 unter Kontrolle habe, sei die Krim wieder zuverlässig über einen Transportkorridor mit den ostukrainischen Separatistengebieten Donzek und Luhansk verbunden, sagte der stellvertretende Beauftragte von Präsident Wladimir Putin für den Föderationskreis Südrussland, Kirill Stepanow, am Mittwoch der Staatsagentur Ria Nowosti.

    Die M14 führt vom südwestukrainischen Odessa, das bereits Ziel russischer Angriffe war, über das umkämpfte Mykolajiw und das von russischen Truppen besetzte Cherson nach Mariupol und von dort über die russische Grenze in die Grossstadt Rostow am Don. Die Ukraine hatte nach der russischen Annexion der Krim 2014 die Eisenbahnlinien auf die Halbinsel geschlossen.

    «Wir sind zuversichtlich, dass alle Transport- und Eisenbahnlinien zwischen der Krim und dem von Nationalisten befreiten Gebiet Cherson in naher Zukunft vollständig wiederhergestellt sein werden», sagte Stepanow.

    Eine Satellitenaufnahme von Maxar Technologies zeigt Rauch über Gebäuden in Mariupol nach russischem Beschuss am 22. März 2022. 
    Eine Satellitenaufnahme von Maxar Technologies zeigt Rauch über Gebäuden in Mariupol nach russischem Beschuss am 22. März 2022. 
    Bild: Keystone
  • 9.43 Uhr

    Selenskyj will sich per Video bei Nato-Krisengipfel zuschalten

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj will sich zum ausserordentlichen Nato-Gipfel am kommenden Donnerstag per Video zuschalten. Das teilte sein Sprecher Serhij Nykyforow am Dienstag der Nachrichtenagentur Unian mit. Das Treffen findet genau vier Wochen nach dem Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine statt. Bei dem Gipfel sollen der Einmarsch Russlands in die Ukraine, die Unterstützung der Nato-Staaten für die Ukraine und die weitere Stärkung der Abschreckung und Verteidigung gegen Russland diskutiert werden.

    US-Präsident Joe Biden reist dazu am Mittwoch nach Brüssel. Er wird dort auch an den Gipfeln der EU und der führenden demokratischen Wirtschaftsmächte (G7) teilnehmen. Am Freitag wird der US-Präsident nach Warschau weiterreisen. Dort ist für Samstag ein bilaterales Treffen mit dem polnischen Präsidenten Andrzej Duda geplant. Es ist Bidens dritte Europareise seit dem Amtsantritt im Januar 2021.

  • 9.32  Uhr

    Polen zählt mehr als 2,17 Millionen Flüchtlinge

    In Polen sind nach Angaben des Grenzschutzes seit dem Beginn des Kriegs in der Ukraine mehr als 2,17 Millionen Flüchtlinge aus dem Nachbarland eingetroffen. Das teilte die Behörde am Mittwoch bei Twitter mit.

    Allein am Dienstag waren es demnach rund 31'000 Menschen. Dies sei ein Anstieg um etwa drei Prozent im Vergleich zum Vortag. Aus Polen in die Ukraine hätten seit Kriegsbeginn am 24. Februar etwa 285 000 Menschen die Grenze überquert.

    Es gibt derzeit keine offiziellen Angaben dazu, wie viele der Kriegsflüchtlinge in Polen geblieben und wie viele bereits in andere EU-Staaten weitergereist sind. Die Ukraine – flächenmässig das grösste Land in Europa – hatte vor Beginn des russischen Angriffs mehr als 44 Millionen Einwohner. Polen und die Ukraine verbindet eine mehr als 500 Kilometer lange Staatsgrenze.

  • 9.21 Uhr

    Mindestens 121 Kinder seit Kriegsbeginn getötet

    Im Krieg in der Ukraine sind nach Angaben der ukrainischen Staatsanwaltschaft bislang mindestens 121 Kinder getötet worden. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters aufgrund einer Nachricht der Behörde im Messengerdienst Telegram. 167 weitere Kinder wurden demnach verwundet. Unabhängig überprüfen lassen sich diese Angaben nicht.

  • 9.15 Uhr 

    FBI sieht wachsendes Interesse russischer Hacker an US-Infrastruktur

    Die US-Bundespolizei FBI warnt vor einem wachsenden Interesse russischer Hacker an US-Energieunternehmen seit dem Start der russischen Invasion in die Ukraine. Einem FBI-Gutachten zufolge, in dessen Besitz die Nachrichtenagentur AP am Dienstag gelangte, haben russische Hacker mindestens fünf Energieunternehmen und mindestens 18 weitere Unternehmen in Sektoren wie der Rüstungsindustrie und der Finanzdienstleistungen auf Schwachstellen gescannt. In dem FBI-Dokument werden die betroffenen Firmen nicht identifiziert.

    Das Scannen eines Netzwerks auf Fehler oder Schwachstellen ist nicht ungewöhnlich und bedeutet nicht zwangsläufig, dass eine Cyberattacke bevorsteht. Solche Aktivitäten können jedoch Vorläufer eines Angriffs sein. Die auf Freitag datierte Warnung des FBI unterstreicht die gestiegenen Bedenken der US-Regierung unter Präsident Joe Biden mit Blick auf die Cybersicherheit wegen des russischen Kriegs in der Ukraine.

    Am Montag hatte das Weisse Haus erklärt, Geheimdienstinformationen deuteten darauf hin, dass Russland über Cyberangriffe auf kritische Infrastruktur in den USA nachdenke. Die für Cybersicherheit zuständige stellvertretende Sicherheitsberaterin des Weissen Hauses, Anne Neuberger, äusserte sich bei einer Pressekonferenz frustriert darüber, dass einige Einrichtungen der kritischen Infrastruktur es versäumten, bekannte Software-Fehler zu beheben, die von russischen Hackern ausgenutzt werden könnten.

    Das FBI-Gutachten enthält 140 IP-Adressen, die demzufolge mit dem Scannen kritischer US-Infrastruktur seit mindestens März 2021 in einen Zusammenhang gebracht wurden. Die Aktivitäten hätten mit dem Beginn des Ukraine-Kriegs zugenommen, hiess es. Die IP-Adressen würden mit Cyber-Akteuren in Verbindung gebracht, die in der Vergangenheit «zerstörerische Cyber-Aktivitäten gegen ausländische kritische Infrastruktur» entfaltet hätten.

  • 8.28 Uhr 

    Generalstab in Kiew: Ukrainische Truppen halten Stellung

    Die ukrainischen Streitkräfte halten nach Angaben ihres Generalstabs die Stellung trotz fortdauernder russischer Luftangriffe. Der Vormarsch des Gegners werde an mehreren Fronten gestoppt, zum Beispiel bei Slowjansk im Gebiet Donezk im Südosten, teilte der Generalstab in Kiew am Mittwochmorgen mit. Auch Mykolajiw im Süden werde verteidigt, ebenso Tschernihiw im Nordosten.

    Zur Lage in der seit Wochen besonders heftig umkämpften Stadt Mariupol teilte die Militärführung lediglich mit, die ukrainischen Kräfte verteidigten sich gegen Angriffe aus allen Richtungen. Die Berichte aus der Kampfzone waren zunächst nicht unabhängig überprüfbar.

    Das russische Verteidigungsministerium in Moskau teilte mit, Kampfhubschrauber vom Typ Ka-52 hätten ein ukrainisches Munitionslager zerstört. Ein Ort wurde nicht genannt. Die ukrainische Seite hatte zuvor von Angriffen dieser Hubschrauber im Raum Charkiw im Osten des Landes berichtet.

  • 7.38 Uhr 

    Unterstützung für Sanktionen nimmt in der Schweiz zu

    In einer Online-Umfrage haben sich fast drei von vier Befragten für die Sanktionen gegen Russland, die nach dem Einmarsch in die Ukraine verhängt wurden, ausgesprochen. Ein Viertel lehnte sie ab. Die Umfrage wurde am Mittwoch in den Zeitungen von Tamedia verbreitet.

    Im Detail sind 61 Prozent der Befragten dafür, dass die Schweiz die Sanktionen der Europäischen Union übernimmt. 14 Prozent sind eher dafür. Demgegenüber sind 17 Prozent entschieden gegen die Sanktionen und 7 Prozent eher dagegen. An der Online-Umfrage von Tamedia/20 Minuten nahmen vom 16. bis 18. März 12'437 Personen teil. Die Fehlermarge beträgt plus/minus 1,0 Prozentpunkte.

    In einer früheren Umfrage des Link-Instituts, die am 27. Februar veröffentlicht wurde, wurden die Sanktionen gegen Russland nur von einer knappen Mehrheit von 51,6 Prozent unterstützt. Über 35 Prozent der Befragten sprachen sich dagegen aus.

  • 5.58 Uhr

    Selenskyj: Russland blockiert Konvoi und nimmt Helfer gefangen

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Russland die Blockade eines humanitären Konvois nach Mariupol und die Gefangennahme mehrerer Busfahrer und Rettungshelfer vorgeworfen. In seiner Videoansprache an die Nation in der Nacht zum Mittwoch sagte er, der Konvoi habe am Dienstag dringend benötigte Hilfsgüter in die umkämpfte Hafenstadt am Asowschen Meer bringen sollen. Russland habe der Route zuvor zugestimmt. Das Rote Kreuz bestätigte, dass ein humanitärer Konvoi die Stadt nicht erreichen konnte.

    Die stellvertretende Ministerpräsidentin Iryna Wereschtschuk sagte, die Russen hätten elf Busfahrer und vier Rettungshelfer gefangen genommen und deren Fahrzeuge beschlagnahmt. Das Schicksal der Betroffenen sei unbekannt. Die Zahlen konnten zunächst nicht unabhängig bestätigt werden.

    «Wir versuchen, stabile humanitäre Korridore für die Bewohner von Mariupol zu organisieren, aber leider werden fast alle unsere Versuche von den russischen Besatzern durch Beschuss oder vorsätzlichen Terror vereitelt», sagte Selenskyj.

    Mehr als 7000 Menschen wurden am Dienstag aus Mariupol evakuiert. Etwa 100'000 befänden sich jedoch «unter unmenschlichen Bedingungen, unter einer vollständigen Blockade, ohne Nahrung, ohne Wasser, ohne Medizin und unter ständigem Beschuss, unter konstanten Bombardierungen» in der Stadt, sagte er. Vor dem Krieg lebten etwa 430'000 Menschen in Mariupol.

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bei einer Videoansprache. (Archiv)
    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bei einer Videoansprache. (Archiv)
    Uncredited/Ukrainian Presidential Press Office/AP/dpa
  • 5.11 Uhr

    Russische Geldwäsche: Grüne fordern schärferes Vorgehen gegen Emirate

    Die deutschen Grünen im Europaparlament fordern ein schärferes Vorgehen der EU gegen die mögliche Umgehung von Russland-Sanktionen in den Vereinigten Arabischen Emiraten. «Die EU darf nicht die Augen verschliessen, wenn russisches Vermögen sich in Drittstaaten verlagert und dort reingewaschen wird», sagte Sprecher Rasmus Andresen der Deutschen Presse-Agentur. Es sei die Aufgabe der EU-Kommission, alles dafür zu tun, um russische Finanzströme trocken zu legen. Dazu gehöre auch, Staaten zu sanktionieren, die aufgrund europäischer Sanktionen als Geldwäscheparadiese attraktiver würden.

    Konkret fordern die Grünen, die Emirate auf die EU-Liste von Hochrisikoländern in der Geldwäscherichtlinie aufzunehmen. Das würde unter anderem bedeuten, dass verstärkte Sorgfaltspflichten bei Transaktionen gelten.

    «Es ist unverständlich, dass die EU-Kommission die Verlagerung von russischen Vermögen in die Vereinigten Arabischen Emirate bisher ignoriert», kritisierte der Europaabgeordnete Andresen. Seinen Angaben zufolge haben laut Einschätzung von Experten bereits etwa 40'000 Russen Vermögenswerte über die Emirate ins Ausland gebracht und zu einem Grossteil in Bargeldwerten angelegt. Möglich machen dies demnach vergleichsweise schwache Regeln zur Regulierung von Kryptowährungen und zur Bekämpfung von Geldwäsche.

  • 5.15 Uhr

    Schweiz setzt Rechtshilfe für Russland aus

    Russland erhält bis auf Weiteres keine Rechtshilfe mehr aus der Schweiz. Dies gab das Bundesamt für Justiz (BJ) am Dienstagabend auf Anfrage der «Neuen Zürcher Zeitung» bekannt. Die internationale Rechtshilfe in Strafsachen basiere auf der Beachtung rechtsstaatlicher Grundsätze und der Menschenrechte, erklärte die BJ-Sprecherin Ingrid Ryser. Mit dem Ausscheiden Russlands aus dem Europarat falle ein wichtiger institutionell abgesicherter Rahmen als Garant für die Beachtung der Menschenrechte dahin. Die Schweiz strebe ein international und insbesondere mit den europäischen Partnerländern abgestimmtes Vorgehen an und pflege entsprechende Kontakte, so Ryser.

  • 5.11 Uhr

    Biden reist nach Europa

    US-Präsident Joe Biden bricht angesichts des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine am heutigen Mittwoch zu seiner Reise nach Europa auf. Dort stehen unter anderem ein Nato-Krisengipfel in Brüssel und ein Besuch in Warschau auf dem Programm. Biden wird zunächst am Donnerstag an den Gipfeln der Nato, der EU und der führenden demokratischen Wirtschaftsmächte (G7) in Brüssel teilnehmen. Am Freitag reist der US-Präsident nach Polen weiter, wo ein bilaterales Treffen mit dem polnischen Präsidenten Andrzej Duda geplant ist. Dabei soll es laut dem Weissen Haus um die humanitäre Krise gehen, die der Krieg Russlands gegen die Ukraine ausgelöst hat. Biden besucht dort ferner US-Truppen vor Ort.

  • 4.54 Uhr

    UN-Vollversammlung: Beratungen über weitere Resolution

    Die Vollversammlung der Vereinten Nationen soll am heutigen Mittwoch zu Beratungen über eine weitere Resolution im Zusammenhang mit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine zusammenkommen. Für die Beschlussvorlage mit dem Namen «humanitäre Folgen der Aggression gegen die Ukraine» wurde mit breiter Zustimmung in dem mit 193 Mitgliedern grössten UN-Gremium gerechnet. Diplomaten zufolge war es wahrscheinlich, aber nicht absolut sicher, dass es am selben Tag auch zu einer Abstimmung kommt. Ziel ist Diplomaten zufolge, dass wie bei einer Resolution Anfang März erneut mindestens 141 Ja-Stimmen erreicht werden. Der damalige Beschluss hatte Russlands Krieg verurteilt.

  • 4.30 Uhr

    IKRK-Präsident in Moskau: Besuche bei Kriegsgefangenen

    Der Präsident des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK), Peter Maurer, reist am heutigen Mittwoch für zwei Tage nach Moskau, um Besuche bei Kriegsgefangenen zu ermöglichen. Maurer sagte, dass er mit hochrangigen Vertretern des Verteidigungs- und des Aussenministeriums zusammentreffen werde. Die Reise folgt auf Maurers Besuch in der Ukraine in der vergangenen Woche. Eigenen Angaben zufolge hat er von beiden Seiten «sehr positive Hinweise» erhalten, «was unser Mandat und unsere Rolle im Rahmen der Genfer Konventionen betrifft». Eine der Hauptaufgaben des IKRK in Konflikten besteht darin, dazu beizutragen, dass Kriegsgefangene menschenwürdig behandelt werden. Die Organisation hat bisher von keiner der beiden Kriegsparteien Zugang zu Gefangenen erhalten.

    Menschen  prüfen die Zerstörung eines Einkaufszentrums in Kiew, das von russischen Soldaten beschossen wurde. (21. März 2022).
    Menschen  prüfen die Zerstörung eines Einkaufszentrums in Kiew, das von russischen Soldaten beschossen wurde. (21. März 2022).
    Bild: Keystone/AP Photo/Efrem Lukatsky)
  • 3.09 Uhr

    Selenskyj an russische Piloten: «Ihr werdet Euch verantworten»

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat allen Piloten russischer Kampfflugzeuge für ihre Einsätze gegen Ziele in der Ukraine mit persönlicher Verantwortung gedroht. «Sie werden zur Rechenschaft gezogen, wie auch immer», sagte er in der Nacht zum Mittwoch. «Heute oder morgen, das ist nicht so wichtig. Wichtig ist, dass es unausweichlich ist.»

    Als besonderes Beispiel nannte er den Abschuss eines russischen Kampfbombers über der schwer umkämpften Hafenstadt Mariupol. «Und so wird es jedem gehen, der unsere Menschen tötet, friedliche Menschen in unserem friedlichen Land.» Den russischen Piloten sei offenbar nicht klar, was für Befehle sie ausführten: «Die Tötung von Zivilisten ist ein Verbrechen.»

    Nach ukrainischer Darstellung sind seit Kriegsbeginn vor knapp vier Wochen bereits rund 100 russische Kampfflugzeuge und Bomber abgeschossen worden. Diese Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

  • 1.03 Uhr

    Selenskyj lädt Papst Franziskus in die Ukraine ein

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Papst Franziskus zu einem Besuch in die Ukraine eingeladen. Das berichtete Selenskyj in der Nacht zum Mittwoch in seiner Videoansprache über ein Telefonat mit dem Pontifex am Dienstag. «Ich habe mit dem Papst über die Suche nach Frieden für die Ukraine gesprochen, über die Gräueltaten der Besatzer und über humanitäre Korridore für belagerte Städte», sagte Selenskyj.

    Bei dieser Gelegenheit habe er den Papst eingeladen, die Ukraine zu besuchen. «Ich glaube, dass wir diesen wichtigen Besuch organisieren können, der jeden von uns gleichermassen unterstützen würde.»

    Zuvor schon hatte Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko das Oberhaupt der Katholischen Kirche in die umkämpfte Hauptstadt der Ukraine eingeladen. In dem auf den 8. März datierten Schreiben äussert Klitschko die Hoffnung, dass ein Besuch der weltweiten Religionsführer in Kiew «der Schlüssel ist, um Menschenleben zu retten und den Weg zu ebnen für Frieden in unserer Stadt, dem Land und darüber hinaus».

    Über eine eventuelle Antwort des Vatikans auf die Einladungen gab es bisher keine Angaben.

    Schon am 5. März hatten die Brüder Vitali und Wladimir Klitschko die spirituellen Anführer der Welt – darunter neben dem Papst auch etwa den Dalai Lama, Israels Oberrabbiner David Baruch Lau und den orthodoxen Patriarchen von Moskau, Kyrill – in einer Videobotschaft nach Kiew eingeladen, um ein Friedenszeichen zu setzen.

  • 0.59 Uhr

    Heftige Kämpfe bei Charkiw – Schwierige Lage in Isjum

    Ukrainische Einheiten haben nach eigener Darstellung bei neuen Kämpfen um Charkiw im Osten des Landes einen Angriff russischer Truppen abgewehrt. Dabei seien am Dienstagabend von russischer Seite auch Kampfhubschrauber vom Typ Ka-52 eingesetzt worden, wurde der regionale Befehlshaber Oleg Sinegubow von der «Ukrajinska Prawda» zitiert. «Unsere Truppen halten ihr Stellungen.»

    Schwierig sei die Lage im belagerten, rund 100 Kilometer entfernten Isjum. Zu der Stadt gebe es keine Verbindung mehr. Alle Bemühungen um einen humanitären Korridor seien bisher von russischer Seite abgelehnt worden. Die Angaben liessen sich nicht unabhängig überprüfen.

  • 0.22 Uhr

    Selenskyj über Friedensbemühungen: Schwierig und manchmal skandalös

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Friedensverhandlungen mit Russland als «sehr schwierig» bezeichnet. «Sie sind sehr schwierig, manchmal skandalös, aber wir bewegen uns Schritt für Schritt vorwärts», sagte Selenskyj in einer in der Nacht zum Mittwoch verbreiteten Videoansprache. Vertreter der Ukraine seien tagtäglich bei den Verhandlungen im Einsatz. «Wir werden arbeiten, wir werden so viel wie möglich kämpfen. Bis zum Ende. Mutig und offen.» Die Unterhändler seien unermüdlich im Einsatz. «Ausruhen können wir uns, wenn wir gewonnen haben.»

    Gleichzeitig bedankte sich Selenskyj bei allen internationalen Kräften, die sein Land unterstützten. Er dankte vor allem den Vermittlern, «die ein reales Bild nach Moskau bringen».

    Zugleich erhoffte sich Selenskyj weitere Unterstützung von den drei in dieser Wochen geplanten Gipfeltreffen von G7, Nato und EU. Er erwarte neue Sanktionen gegen Russland und neue Hilfe für die Ukraine. Selenskyj will sich unter anderem zum ausserordentlichen Nato-Gipfel am Donnerstag per Video zuschalten.

  • 0.06 Uhr

    Russische Raketenangriffe auf Militäranlagen in Riwne

    Das russische Militär hat nicht näher bezeichnete Militäranlagen im Umkreis der Stadt Riwne im Nordwesten der Ukraine mit Raketen beschossen. Dabei seien am Dienstag drei Raketen eingeschlagen, sagte der regionale Militärchef Vitali Kowalj der Agentur Unian. «Während eines Alarms am Abend hat der Gegner dreimal auf ein Objekt der militärischen Infrastruktur geschossen», hiess es. «Eine Kommission ist vor Ort, die Verluste werden festgestellt.» Details nannte Kowalj nicht.

    Schon am Vortag hatte das russische Militär von Angriffen in der Region berichtet. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau wurden dabei mehr als 80 Kämpfer der ukrainischen Seite auf dem Truppenübungsplatz Nowa Ljubomyrka im Gebiet Riwne bei einem Raketenangriff getötet. Die Angaben liessen sich nicht unabhängig überprüfen.

  • 0.05 Uhr

    Deutsche Innenministerin fordert faire Verteilung von Geflüchteten in EU

    Die deutsche Innenministerin Nancy Faeser hat eine faire Verteilung ukrainischer Flüchtlinge in der EU gefordert und zugleich Forderungen nach einer besseren Koordinierung durch den Bund zurückgewiesen. «Seit dem ersten Tag des Krieges koordinieren wir die Aufnahme und Versorgung der Geflüchteten sehr eng mit den Ländern», sagte die SPD-Politikerin dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Erst am vergangenen Donnerstag habe Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) erneut mit den Ministerpräsidenten über das Thema beraten. Integrations- und Sprachkurse würden bereits geöffnet, medizinische Versorgung und Arbeitsmarktzugang ermöglicht. «Wir sind viel besser aufgestellt als wir es bei früheren Fluchtbewegungen waren.»

    Es habe nun absolute Priorität, für eine faire Verteilung in der gesamten EU zu sorgen, sagte Faeser weiter. Zwar gebe es einen Schulterschluss zur gemeinsamen Aufnahme der Geflüchteten in allen EU-Staaten. Doch diese Vereinbarung müssten «jetzt auch alle gemeinsam umsetzen». Das fordere sie gemeinsam mit Frankreich und Polen und berate sich dazu am Mittwoch abermals mit der EU-Innenkommissarin Ylva Johansson, sagte Faeser. Zudem kündigte sie an, am Donnerstag mit den Innenministern der G7-Staaten darüber zu sprechen, «wie Geflüchtete auch in Staaten ausserhalb der EU wie Kanada, den USA und Japan Schutz finden können».

  • 0 Uhr

    US-Spital nimmt erste ukrainische Kinderkrebspatienten auf

    Vier krebskranke ukrainische Kinder und ihre Familien sind am Dienstag im St. Jude Children's Research Hospital in Memphis im US-Staat Tennessee eingetroffen. Es ist das erste Spital in den USA, das Patienten aus der Ukraine aufnimmt, wie die Behörden mitteilten. Die Patienten sind zwischen neun Monaten und neun Jahren alt. Sie erhalten eine komplexe medizinische Versorgung sowie eine traumabezogene psychosoziale Therapie. Auch einen Schullehrplan für die Patienten und ihre Geschwister hat das Spital entwickelt.

    Nach Angaben von St. Jude reisten die Familien an Bord eines medizinischen Transportflugzeugs der US-Regierung aus Krakau in Polen ein. Einige der Kinder hielten bei ihrer Ankunft weisse Einhorn-Stofftiere und ukrainische Flaggen in der Hand, wie auf einem Video des Spitals zu sehen ist.

    Mehr als 400 krebskranke ukrainische Kinder wurden in eine Klinik in Polen evakuiert. Die Ärzte arbeiten daran, sie in einem von rund 200 Spitälern in 28 Ländern unterzubringen. Die Evakuierung begann unmittelbar nach dem russischen Angriff auf die Ukraine am 24. Februar und ist eine gemeinsame Anstrengung von St. Jude, der Polnischen Gesellschaft für Pädiatrische Onkologie und Hämatologie, der polnischen Heldenstiftung und der ukrainischen Wohltätigkeitsorganisation Tabletotschki.