Ukraine-KriegTausende Menschen in der Ukraine evakuiert +++ Russland bestätigt Angriff auf Flugplatz nahe Lwiw
Agenturen/red
18.3.2022
Sowohl die Ukraine als auch Russland berichten von militärischen Erfolgen. Am Flughafen von Lwiw schlugen mehrere Raketen ein. Kiew meldet, dass unter den Trümmern des Theaters in Mariupol Hunderte Menschen eingeschlossen sein sollen. Die Entwicklungen des Tages im Ticker.
Agenturen/red
18.03.2022, 22:00
19.03.2022, 07:18
Agenturen/red
Sowohl die Ukraine als auch Russland berichteten am 23. Kriegstag von militärischen Erfolgen. Nach Angaben aus Kiew halten die Streitkräfte weiter die wichtigsten Gebiete. Die Truppen antworteten auf jeden Angriff russischer Einheiten, sagte Präsident Wolodymyr Selenskyj in einer Videobotschaft. Selenskyj versprach seinen Landsleuten: «Ihr werdet frei sein.»
Am Flughafen der westukrainischen Stadt Lwiw schlugen mehrere Raketen ein. Moskau bestätigte eine Offensive auf den Flugplatz. Dort seien ukrainische Kampfflugzeuge abgestellt gewesen. Zudem sei eine Werkstatt zerstört worden. Lwiw (früher: Lemberg) ist nur 80 Kilometer von der Grenze zum Nato-Mitglied Polen entfernt. In der Stadt und der umliegenden Region leben laut Bürgermeister Andrij Sadowij jeweils rund 200'000 Kriegsflüchtlinge.
Die russische Armee berichtete, dass sie 90 Prozent des ostukrainischen Verwaltungsgebiets Luhansk unter Kontrolle gebracht habe. Die selbst ernannten Volksrepubliken Luhansk und Donezk werden seit 2014 von Russland unterstützt und ausgerüstet. Nach Einschätzung der britischen Geheimdienste hat Moskau Probleme, seine Truppen mit Lebensmitteln oder Benzin zu versorgen, weil es keine Kontrolle über den Luftraum habe.
Zwei Tage nach dem schweren Bombenangriff auf ein Theater in der belagerten ukrainischen Hafenstadt Mariupol sind nach Angaben von Selenskyj noch immer Hunderte Menschen unter den Trümmern begraben. Rund 1000 Menschen sollen sich dort aufgehalten haben. Am Donnerstag wurden 130 Menschen lebend aus dem Gebäude gerettet. Für den Angriff weisen sich Russland und die Ukraine gegenseitig die Schuld zu.
Krieg in der Ukraine: Das ist die aktuelle Lage
Eine Rauchwolke steigt nach einer Explosion am Flughafen Lwiw gen Himmel.
Bild: dpa
Beschädigte Fahrzeuge und Gebäude im Stadtzentrum von Charkiw.
Bild: dpa
Satellitenaufnahme: Brennende Häuser in einem Wohngebiet von Tschernihiw.
Bild: dpa
Ein Bewohner Kiews am Eingang seines Hauses, das nach einem Bombenangriff beschädigt wurde.
Bild: dpa
Eine Bewohnerin bricht vor den Trümmern eines beschädigten Wohnhauses in Kiew in Tränen aus.
Bild: dpa
Rauch und Flammen, die durch eine Bombardierung verursacht wurden, steigen über der Hauptstadt auf.
Bild: dpa
Blick aus dem Fenster eines zerstörten fünfstöckigen Wohnhauses im Stadtviertel Vynohradar.
Bild: dpa
Krieg in der Ukraine: Das ist die aktuelle Lage
Eine Rauchwolke steigt nach einer Explosion am Flughafen Lwiw gen Himmel.
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Beschädigte Fahrzeuge und Gebäude im Stadtzentrum von Charkiw.
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Satellitenaufnahme: Brennende Häuser in einem Wohngebiet von Tschernihiw.
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Ein Bewohner Kiews am Eingang seines Hauses, das nach einem Bombenangriff beschädigt wurde.
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Eine Bewohnerin bricht vor den Trümmern eines beschädigten Wohnhauses in Kiew in Tränen aus.
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Rauch und Flammen, die durch eine Bombardierung verursacht wurden, steigen über der Hauptstadt auf.
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Blick aus dem Fenster eines zerstörten fünfstöckigen Wohnhauses im Stadtviertel Vynohradar.
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Das Wichtigste in Kürze
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj spricht von «Hunderten» von Menschen, die unter den Trümmern im Theater von Mariupol eingeschlossen sind.
Die russische Armee ist nach eigenen Angaben mit ihren separatistischen Verbündeten ins Stadtzentrum der Hafenstadt Mariupol im Südosten der Ukraine vorgerückt.
Am Flughafen der westukrainischen Grossstadt Lwiw sind laut Angaben des Bürgermeisters mehrere russische Raketen eingeschlagen.
Die ukrainische Armee hat den Vormarsch russischer Truppen auf Kiew nach eigenen Angaben weitgehend gestoppt. In einigen Dörfern ausserhalb der Stadt werde der Feind zurückgedrängt.
Der Bundesrat übernimmt das vierte Sanktionspaket der EU. Dieses enthält weitergehende Massnahmen im Güterbereich – so wird die Ausfuhr von Luxusgütern untersagt.
Wir beenden unseren heutigen Ticker vom 18.03.2022
21.19 Uhr
Scholz und Sánchez beschwören europäische Einigkeit gegen Putin
Deutschland und Spanien haben angesichts des russischen Kriegs in der Ukraine die europäische Einheit beschworen – auch im Kampf gegen Folgen des Angriffs wie die hohen Energiepreise. Kanzler Olaf Scholz (SPD) kündigte am Freitagabend vor einem Gespräch mit dem spanischen Ministerpräsidenten Pedro Sánchez in Berlin zugleich an: «Wie bisher werden wir die Ukraine weiter unterstützen, die sich so mutig dem Aggressor entgegenstellt.» Das heisse auch, «dass wir uns um die humanitäre Notlage der Menschen dort kümmern» und um die Kriegsflüchtlinge, von denen viele bereits in der Europäischen Union aufgenommen worden seien.
Direkt an den russischen Präsidenten gewandt erneuerte Scholz seinen Appell, den Krieg zu beenden: «Wir rufen Staatspräsident Putin auf, die Kampfhandlungen umgehend einzustellen und seine Invasionstruppen aus dem Land abzuziehen.»
Beim EU-Gipfel kommende Woche werde man darüber beraten, wie die EU souveräner und widerstandsfähiger werden könne, «um unsere Bürgerinnen und Bürger in Europa besser zu schützen», sagte Scholz. Der Krieg in der Ukraine bedeute auch für die EU eine Zeitenwende. Die Gemeinschaft müsse ihre Verteidigungsfähigkeit durch Investitionen und vor allem bessere Kooperation stärken, uch in enger Abstimmung mit den USA und der Nato. Beraten werde man auch darüber, wie die EU am besten mit dem «Beschwernis» der hohen Energiepreise für Bürger und Unternehmen umgehen könne. Gemeinsam werde man «darauf drängen, dass wir als Europäische Union in Energiefragen schneller unabhängig werden».
Sánchez forderte, der EU-Gipfel am 24. und 25. März müsse dringend Massnahmen gegen die Preissteigerungen im Energiebereich ergreifen. «Diese Zeiten müssen unsere Einheit, unsere Gemeinsamkeit verstärken», sagte der Spanier laut offizieller Übersetzung. Die EU müsse Putin gegenüber gemeinsam auftreten, stark sein und Antworten auch auf die wirtschaftlichen Auswirkungen des Krieges finden.
20.56 Uhr
Russland: Tausende Menschen in der Ukraine evakuiert
Aus der belagerten Hafenstadt Mariupol im Südosten der Ukraine sind nach Angaben aus Moskau weitere Menschen evakuiert worden. Es seien weitere fast 13'700 Bewohner in Sicherheit gebracht worden, teilte das russische Verteidigungsministerium am Freitagabend in Moskau mit. In Mariupol ist die humanitäre Lage besonders dramatisch. Mehr als 3100 Menschen seien aus umkämpften Dörfern und Städten in den Gebieten Kiew, Charkiw und Schytomyr gerettet worden. Das liess sich nicht unabhängig überprüfen.
Die ukrainische Seite sprach am Abend von insgesamt rund 13'000 Menschen, denen über Korridore die Flucht gelungen sei. Ein Grossteil davon entfalle auf die Stadt Sumy im Nordosten. Die Angaben aus Kiew berücksichtigen in der Regel die Flüchtlinge, die in eine andere ukrainische Region gebracht wurden. Das russische Ministerium machte keine Angaben, wohin Menschen aus Mariupol gebracht wurden.
20.39 Uhr
US-Verteidigungsminister beginnt Besuch in Bulgarien
US-Verteidigungsminister Lloyd Austin hat zum Auftakt eines zweitägigen Besuchs in Bulgarien amerikanische und bulgarische Militärangehörige beim Training besucht. «Dieser Besuch ist symbolträchtig», sagte der bulgarische Verteidigungsminister Dragomir Sakow einer Mitteilung des Ministeriums zufolge. Auf dem von den USA und Bulgarien gemeinsam genutzten Trainingsgelände Nowo Selo im Osten des Balkanlandes werde erstmals ein bulgarisches Bataillon vorbereitet, das unter dem operativen Kommando des Oberbefehlshabers der Nato-Streitkräfte in Europa steht. Damit soll die Nato-Ostflanke verstärkt werden.
20.25 Uhr
Ukraine kann auf internationalen Solidaritätsfonds hoffen
Die Ukraine kann auf die Einrichtung eines internationalen Solidaritätsfonds hoffen. Wie EU-Ratspräsident Charles Michel am Freitagabend mitteilte, hat er über die mögliche Schaffung eines solchen Hilfsinstruments mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj gesprochen. Dieses würde Liquidität für die weitere Unterstützung bereitstellen und nach dem Kriegsende langfristig als Rückgrat für den Wiederaufbau einer freien und demokratischen Ukraine dienen, erklärte der Belgier. Partner könnten demnach über eine internationale Geberkonferenz zu dem Fonds beitragen.
Nach Angaben eines Mitarbeiters des Ratspräsidenten soll über die Idee für das Hilfsinstrument auch bei dem am Donnerstag beginnenden März-Gipfel der Staats- und Regierungschefs der EU-Staaten in Brüssel gesprochen werden. Zu diesem wird als Gast US-Präsident Joe Biden erwartet.
19.10 Uhr
Russland weiter zurückhaltend zu möglichem Präsidententreffen
Russlands Ukraine-Verhandlungsführer Wladimir Medinski hält ein Treffen der Präsidenten der beiden Länder zur Lösung der Krise erst bei Vorliegen eines fertigen Vertrags für wahrscheinlich. Zunächst müssten die Delegationen den Text vereinbaren und die Regierungen dem Vertrag zustimmen, sagte er am Freitag der Agentur Interfax zufolge.
«Erst dann macht es Sinn, über einen Gipfel der Staatschefs zu sprechen.» Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte wiederholt ein Treffen mit seinem russischen Kollegen Wladimir Putin angeboten. Moskau reagierte darauf stets zurückhaltend.
Zu den Verhandlungen der Delegationen beider Seiten sagte Medinski, man habe sich in der «Schlüsselfrage» einer möglichen Neutralität oder Nato-Mitgliedschaft der Ukraine angenähert. Es gebe aber noch einige Punkte wie etwa Sicherheitsgarantien für die Ukraine. In der Frage einer möglichen «Entmilitarisierung» der Ukraine sei man «irgendwo in der Mitte». Details wolle und dürfe er nicht nennen.
Was den ostukrainischen Donbass angehe, sei Russland der Ansicht, dass die Menschen in der dortigen Region selbst über ihre Verwaltung entscheiden sollten. Die Ukraine wiederum sei der Meinung, dass die Frage der Verwaltung des Gebiets zentral in Kiew gelöst werden solle.
19.03 Uhr
US-Regierung will 99 russische Flugzeuge stilllegen
Mit der Androhung neuer und weltweit greifender Sanktionen will die US-Regierung Dutzende russische Flugzeuge «effektiv stilllegen». Zu den betroffenen 99 Maschinen gehört demnach etwa ein Fünftel aller Flugzeuge der staatlichen russischen Airline Aeroflot sowie mehrere Frachtflugzeuge und ein Privatjet des Oligarchen Roman Abramowitsch. Damit dürften die Flugzeuge vor allem im internationalen Verkehr kaum mehr eingesetzt werden können.
Das US-Handelsministerium in Washington erklärte am Freitag, jegliche Dienstleistung zur Ermöglichung von Flügen - sei es zum Beispiel die Wartung oder das Betanken der Maschinen - stelle einen Verstoss gegen US-Regularien dar und könne mit Sanktionen geahndet werden. In diesem Fall drohten «erhebliche Gefängnisstrafen, Bussgelder, der Verlust von Exporterlaubnissen oder andere Auflagen», erklärte das Ministerium. Dies gelte auch für Dienstleistungen in Russland selbst. Jegliche Dienstleistungen für die betroffenen Flugzeuge seien nur mit voriger US-Genehmigung zulässig, hiess es weiter.
18.52 Uhr
EU beruft Sondertreffen zu Ukraine-Flüchtlingen ein
Die EU hat ein Sondertreffen der Innenminister zur Koordinierung der Aufnahmen von Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine einberufen. Bei den Beratungen am 28. März in Brüssel wird es laut einer ersten Tagesordnung um materielle und finanzielle Unterstützung für Aufnahmestaaten gehen. Zudem sollen Fragen des Aussengrenzschutzes und der Sicherheit sowie die Aufnahme von in Moldau ankommenden Flüchtlingen Thema sein.
18.43 Uhr
Oligarchen-Sanktionen – Polizei friert Anwesen auf Sardinien ein
Die italienische Finanzpolizei hat im Zuge der EU-Sanktionen gegen russische Oligarchen ein millionenschweres Anwesen von Alexej Mordaschow eingefroren. Den Wert der Wohnanlage schätzen die Ermittler auf 105 Millionen Euro, wie die Regierung am Freitagabend mitteilte. Sie befindet sich demnach in Portisco, in dem bei reichen Leuten beliebten Nordosten Sardiniens. Italien geht damit weiter gegen Tui-Grossaktionär Mordaschow vor. Am 4. März fror die Guardia di Finanza bereits seine Luxus-Jacht «Lady M» im Hafen von Imperia ein. Ihr geschätzter Wert liegt den Angaben zufolge bei 65 Millionen Euro. Damit wird gemäss der EU-Verordnung verhindert, dass der Russe diese Vermögenswerte verwenden kann.
18.37 Uhr
Russland bestätigt Angriff auf Flugplatz nahe Lwiw
Die russische Armee setzt nach eigenen Angaben ihre Angriffe auf militärische Ziele in der Ukraine fort. Das Verteidigungsministerium in Moskau bestätigte am Freitagabend eine Offensive auf den Flugplatz nahe der westukrainischen Grossstadt Lwiw (Lemberg). Dort seien ukrainische Kampfflugzeuge abgestellt gewesen.
Zudem sei eine Werkstatt zerstört worden, sagte Sprecher Igor Konaschenko. Der Bürgermeister der Stadt nahe der EU-Aussengrenze, Andrij Sadowij, hatte am Morgen von mehreren Raketeneinschlägen berichtet. Der Flughafen selbst sei nicht getroffen.
Angriffe seien zudem auf Munitionsdepots in Vororten der Städte Mykolajiw und Wosnessensk geflogen worden. Das liess sich nicht unabhängig überprüfen. Laut Angaben der Stadt Mykolajiw gab es im Zusammenhang mit dem neuen Militärschlag Schäden am Stromnetz.
18.33 Uhr
Kreml: Putin und Macron telefonieren erneut
Russlands Präsident Wladimir Putin hat erneut mit seinem französischen Kollegen Emmanuel Macron telefoniert. Das teilte der Kreml am Freitagabend in Moskau mit. Bei dem Gespräch sei es um die Lage im Kriegsgebiet Ukraine gegangen. Putin versicherte demnach, dass die russischen Streitkräfte alles unternehmen würden, «um das Leben von Zivilisten zu retten». Die Ukraine wirft Moskau auch den gezielten Beschuss von ziviler Infrastruktur vor.
Der Kremlchef habe damit auf «Bedenken» der französischen Seite reagiert. Putin habe zudem auf «Kriegsverbrechen» der Ukraine aufmerksam gemacht, hiess es in der Mitteilung. Die Initiative für das Telefonat ging dem Kreml zufolge von Macron aus. Die beiden Präsidenten hatten zuletzt schon mehrfach miteinander gesprochen.
Wie es aus dem Élyséepalast hiess, ging Macron in dem Gespräch auf die sich mit anhaltenden Angriffen auf Zivilisten und einer Nichtbeachtung der Menschenrechte verschlimmernde Lage in der Ukraine ein. Ausserdem sprach er die bislang ergebnislosen Verhandlungen zwischen den Delegationen aus Russland und der Ukraine an. Macron äusserte sich sehr besorgt zur Lage in Mariupol und verlangte erneut einen sofortigen Waffenstillstand. Es gehe um konkrete und nachprüfbare Schritte zur Aufhebung der Belagerung der Stadt sowie einen Zugang für humanitäre Hilfe.
17.55 Uhr
Litauen will Sicherheitsfrage neu diskutieren
Litauens Aussenminister Gabrielius Landsbergis hat in Reaktion auf den russischen Angriffskrieg in der Ukraine eine neue Strategie zum Schutz des östlichen Nato-Bündnisgebietes gefordert.
«Die gesamte Verteidigung der Ostflanke muss strategisch neu geschrieben werden», sagte er der Nachrichtenagentur BNS zufolge am Freitag in Vilnius. «Wir hoffen auf eine schnelle Lösung.» Russland habe alle roten Linien überschritten, sagte der Chefdiplomat des baltischen EU- und Nato-Landes.
Litauen grenzt an die russische Exklave Kaliningrad sowie an Russlands Verbündeten Belarus. Das Baltenstaat ist wegen des russischen Vorgehens in der Ukraine um seine Sicherheit besorgt.
17.14 Uhr
Xi Jinping: Krieg sei «in niemandes Interesse»
Wie China sich im Krieg zwischen Russland und der Ukraine positioniert, wird international mit Interesse verfolgt. Am Freitag hat der chinesische Präsident Xi Jinping sich gegen militärische Auseinandersetzungen zwischen Staaten ausgesprochen.
Solche Konflikte zwischen Staaten seien «in niemandes Interesse», sagte Xi laut Berichten des chinesischen Staatsfernsehens CCTV. Xi hatte am Freitag ein rund zweistündiges Telefonat mit US-Präsident Joe Biden geführt.
«Zwischenstaatliche Beziehungen dürfen nicht das Stadium militärischer Feindseligkeiten erreichen», sagte Xi demnach. «Frieden und Sicherheit sind die wertvollsten Schätze der internationalen Gemeinschaft.» China und die USA sollten «international Verantwortung tragen», wurde Xi vom Staatsfernsehen zitiert.
Peking steht unter starkem Druck seitens der Vereinigten Staaten und seiner europäischen Verbündeten, sich von Moskau zu distanzieren. Die USA warnten China bereits wiederholt, die Auswirkungen der westlichen Sanktionen gegen Russland durch eigene Lieferungen abzufedern.
16.55 Uhr
Baltenstaaten weisen russische Diplomaten aus
Die baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen haben insgesamt zehn russische Diplomaten zu unerwünschten Personen erklärt und des Landes verwiesen. Auf Aufforderung der Aussenministerien in Tallinn, Riga und Vilnius müssen die Mitarbeiter der russischen Botschaften in den Hauptstädten der drei EU- und Nato-Staaten binnen weniger Tage das jeweilige Land verlassen. Begründet wurden die Ausweisungen am Freitag jeweils mit Aktivitäten, die «nicht mit ihrem diplomatischen Status vereinbar» seien. Die Entscheidung sei zudem Ausdruck der Solidarität mit der von Russland angegriffenen Ukraine, hiess es in den Mitteilungen.
Estland und Lettland ordneten demnach die Ausweisung von je drei russischen Diplomaten an, Litauen forderte vier Botschaftsmitarbeiter zur Ausreise auf. Darüber seien die russischen Botschafter in den baltischen Hauptstädten informiert worden. Die Entscheidung war nach Angaben des lettischen Aussenministers Edgars Rinkevics zwischen den drei Länder abgestimmt gewesen.
16.05 Uhr
Putin lobt russische Streitkräfte bei Kundgebung
Kremlchef Wladimir Putin hat das Vorgehen russischer Truppen in der Ukraine auf einer Grosskundgebung im im Luschniki-Stadion in Moskau gelobt. Bei der Veranstaltung, auf der die TV-Übertragung der Putin-Rede zwischenzeitlich unterbrochen wurde, sagte der Kremlchef mit Blick auf die russischen Soldaten in der Ukraine: «Schulter an Schulter helfen und unterstützen sie einander». Eine solche «Einheit hatten wir schon lange nicht mehr», fügte er unter dem Jubel der Menge hinzu.
Ehe Putin die Bühne betrat, priesen Vorredner Putin als einen Bekämpfer des «Nazismus» in der Ukraine – eine mehrfach von der russischen Führung angeführte Behauptung, die Staats- und Regierungschefs weltweit klar zurückweisen. Einen Auftritt in der Arena hatte auch Schlagersänger Oleg Gasmanow, der das Lied «Gemacht in der UdSSR» mit der Auftaktzeile «Ukraine und die Krim, Belarus und Moldau, es ist alles mein Land» darbot.
Etliche Besucher, aber auch Moderatoren des Events, trugen T-Shirts und Jacken mit einem aufgemalten «Z». Das Symbol ist auf russischen Panzern und Militärfahrzeugen in der Ukraine zu sehen und wird von Unterstützern des Kriegs genutzt.
Laut der Moskauer Polizei hielten sich im und rund um das Stadion mehr als 200‘000 Menschen auf. Anlass der Veranstaltung war der achte Jahrestag der russischen Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim.
Darum bemüht, den Krieg als gerecht darzustellen und die russischen Truppen zu loben, paraphrasierte Putin die Bibel und erklärte: «Es gibt keine grössere Liebe, als seine Seele für seine Freunde hinzugeben.» Er bestand darauf, sein Vorgehen sei nötig, um einen «Genozid» zu verhindern – eine Behauptung, die von Staats- und Regierungschefs weltweit bestritten wird.
15.38 Uhr
Kreml begründet TV-Unterbrechung bei Putin-Rede mit technischer Panne
Die Übertragung eines Auftritts des russischen Präsidenten Wladimir Putin im Staatsfernsehen ist nach Kremlangaben wegen technischer Probleme unterbrochen worden. Es habe eine Panne auf einem Server gegeben, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Freitag der Agentur Interfax. Wenig später wurde die Rede in voller Länge im TV-Kanal Rossija 24 gezeigt.
Selenskyj: Noch «Hunderte» Menschen unter Trümmern von Theater in Mariupol
Zwei Tage nach der Bombardierung eines Theaters in der südukrainischen Stadt Mariupol sind dort laut Präsident Wolodymyr Selenskyj noch immer «Hunderte» Menschen unter den Trümmern eingeschlossen. Mehr als 130 Menschen hätten lebend gerettet werden können, teilte Selenskyj am Freitag mit. Das Theater hatte als Zufluchtsort für Zivilisten gedient, Russland bestreitet eine Verantwortung für die Bombardierung des Gebäudes.
14.47 Uhr
Putin lobt russische Armee in TV-Show – dann bricht die Übertragung ab
Kremlchef Wladimir Putin hat die «militärische Spezial-Operation» in der Ukraine als «heldenhaften» Einsatz der russischen Armee gelobt. Es würden alle Pläne umgesetzt, sagte Putin am Freitag im Moskauer Luschniki-Stadion vor Zehntausenden jubelnden Russen mit Blick auf den Krieg in dem Nachbarland. Kurz danach wurde die Übertragung im Staatsfernsehen ohne Angabe von Gründen abgebrochen. Das Fernsehen zeigte aufgezeichnete Bilder. Es war zunächst unklar, was passiert war.
Im Stadion schwenkten die Menschen die russischen Staatsflaggen und Fahnen mit dem Buchstaben Z, der als Symbol für die «militärische Spezial-Operation» steht. Die Menschen riefen: «Für Russland. Für den Sieg.» Über der Bühne, auf der Putin auftrat, stand: «Für eine Welt ohne Nazismus». Anlass des Auftritts war der achte Jahrestag der Annexion der Schwarzmeer-Halbinsel Krim am 18. März 2014.
14.23 Uhr
Lwiws Bürgermeister bittet um Hilfe für Kriegsflüchtlinge
Der Bürgermeister der westukrainischen Stadt Lwiw, Andrij Sadowij, hat angesichts von Hunderttausenden Kriegsflüchtlingen um internationale Hilfe gebeten. Am dringendsten benötigt werde Geld für die Versorgung der Menschen mit Nahrungsmitteln und Medikamenten sowie für den Bau von Containerhäusern, mobilen Duschen und Toiletten, sagte Sadowij der «Süddeutschen Zeitung» am Freitag. «Wir können die Menschen ja nicht ewig in einem Turnsaal oder auf einer Theaterbühne unterbringen.»
Zehntausende haben sich nach #Lwiw geflüchtet – nun fallen in der westukrainischen Stadt zum ersten Mal russische Bomben. Bürgermeister Sadowij über einen möglichen Friedensschluss und mangelnde Hilfe aus dem Ausland. #Ukraine#SZPlushttps://t.co/r5YYeDG8A1
Auf dem Flughafen von Lwiw waren am Freitag mehrere russische Raketen eingeschlagen. Die Weltkulturerbe-Stadt liegt rund 80 Kilometer von der Grenze zum Nato-Mitglied Polen entfernt. Die Stadt Lwiw und die gleichnamige Region haben Sadowij zufolge jeweils rund 200'000 geflüchtete Menschen aufgenommen.
Einen möglichen Friedensschluss mit Russland sieht der Bürgermeister skeptisch. «Ein Vertrag mit Russland ist allenfalls das Papier wert, auf dem er geschrieben steht», sagte er. «Russland war, ist und wird immer unser Nachbar sein. Und Russland war, ist und wird immer eine Bedrohung für uns sein.»
14.18 Uhr
EU überweist weiteren Teil von Milliardenhilfe an die Ukraine
Die Europäische Union hat die zweite Tranche einer Milliardenhilfe an die Ukraine überwiesen. Wie die EU-Kommission am Freitag in Brüssel mitteilte, wurden 289 Millionen Euro ausgezahlt.
Vergangene Woche wurden bereits 300 Millionen überwiesen. Insgesamt sind 1,2 Milliarden an Notfallkrediten vorgesehen. Die restlichen rund 600 Millionen sollen im Laufe des Jahres folgen.
Die Nothilfe soll angesichts der Bedrohung durch Russland vor allem die wirtschaftliche und finanzielle Stabilität der Ukraine sichern.
14.12 Uhr
Bundesrat beschliesst Exportverbot von Luxusgütern nach Russland
Der Bundesrat zieht bei den Sanktionen gegen Russland erneut mit. Er hat am Freitag entschieden, das vierte Sanktionspaket der EU zu übernehmen. Dieses enthält weitergehende Massnahmen im Güterbereich – beispielsweise wird die Ausfuhr von Luxusgütern wird untersagt.
Das Exportverbot von Luxusgütern betrifft gemäss der Mitteilung der Regierung nur einen geringen Anteil der weltweiten Exporte der Schweiz dieser Gütergruppe. Einzelne Unternehmen könnten jedoch stark davon betroffen sein.
Nach Angaben des Bundesrats geht es bei den neuen Sanktionen ferner um Einschränkungen von Transaktionen mit bestimmten staatseigenen Unternehmen sowie ein Verbot der Erbringung von Ratingdiensten für russische Kunden oder Organisationen.
Ebenfalls Teil des vierten EU-Sanktionspakets ist der Entzug der Meistbegünstigungsbehandlung gegenüber Russland im Rahmen der Welthandelsorganisation (WTO). Über diesen Teil wird der Bundesrat aufgrund einer Analyse des Eidgenössischen Departements für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF) entscheiden. In Kraft treten werden die neuen Sanktionen in den nächsten Tagen.
13.15 Uhr
Putin berät mit nationalem Sicherheitsrat über Ukraine
Unter Vorsitz von Präsident Wladimir Putin hat sich Russlands nationaler Sicherheitsrat am Freitag nach Angaben des Kremls mit der Lage in der Ukraine befasst.
«Bei dem Treffen wurde die aktuelle internationale Situation besprochen und der Meinungsaustausch über die laufende Spezial-Operation der russischen Streitkräfte in der Ukraine fortgesetzt», sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Freitag der Agentur Interfax zufolge. Moskau nennt den Krieg gegen das Nachbarland eine «militärische Spezial-Operation».
Zudem habe Putin die ständigen Mitglieder des Sicherheitsrats über jüngste Telefonate informiert, so Peskow. Der Kremlchef hatte zuvor mit dem deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz gesprochen. Am Nachmittag stand nach französischen Angaben ein weiteres Telefonat mit Frankreichs Präsident Emmanuel Macron auf dem Programm.
12:45 Uhr
Russische Notenbank belässt Leitzins bei 20 Prozent
Die russische Notenbank hat auf die heftigen Sanktionen des Westens nicht mit einer weiteren Leitzinserhöhung reagiert. Der Leitzins bleibe bei 20,0 Prozent, teilte die Zentralbank am Freitag in Moskau mit. Ende Februar hatte sie den Zins drastisch um 10,5 Prozent auf das aktuelle Niveau angehoben.
Die russische Wirtschaft sei in eine Phase einer «weitreichenden strukturellen Transformation» eingetreten, beschreibt die Notenbank die Lage. Diese werde durch eine Periode mit einer zeitweise hohen Inflation begleitet. Zudem dürfte die Wirtschaftsleistung in den nächsten Quartalen schrumpfen. Die künftige Geldpolitik hänge von der Entwicklung der Lage ab. Notenbankchefin Elwira Nabiullina will sich am Nachmittag äussern.
Mit ihrer drastischen Zinserhöhung Ende Februar wollte die Notenbank der Abwertung der Landeswährung Rubel und Inflationsgefahren entgegenwirken. Die wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine verhängten Sanktionen haben den Rubel-Kurs abstürzen lassen, Russland kommt schwerer an ausländische Währungen heran. Zudem sind die hohen Reserven der russischen Zentralbank von mehr als 600 Milliarden Dollar grösstenteils blockiert.
11.54 Uhr
Ex-Kremlberater verlässt Prestigeprojekt nach Kritik an Krieg in der Ukraine
Nach kritischen Äusserungen zum Krieg in der Ukraine hat der frühere russische Vizeregierungschef Arkadi Dworkowitsch den Vorstand des Vorzeige-Technologieparks Skolkowo bei Moskau verlassen. Dworkowitsch hatte sich der kremlkritischen Zeitung «Nowaja Gaseta» zufolge in einem Interview für ein US-Magazin für eine friedliche Lösung im Ukraine-Konflikt ausgesprochen. Die Kremlpartei Geeintes Russland sprach daraufhin von «Verrat» und forderte Dworkowitschs Entlassung. Dworkowitsch ist das in Russland bisher bekannteste Gesicht, das dem Kreml wegen des Ukraine-Kriegs von der Stange geht.
Der 49 Jahre alte Dworkowitsch galt in der russischen Politik lange als wichtiger Strippenzieher. Er war als Vizeregierungschef für Wirtschaft zuständig und seit 2018 bei der geplanten High-Tech-Stadt Skolkowo tätig. Ebenfalls seit 2018 ist er Präsident des Weltschachverbands Fide. Dworkowitsch war zudem Cheforganisator für die Fussball-Weltmeisterschaft 2018 in Russland.
Für Aufsehen sorgte er in den vergangenen Jahren immer wieder. So nannte er die Rückkehr von Wladimir Putin als Präsident 2012 «keinen Grund zur Freude». Zudem bezeichnete er die Inhaftierung von Kremlkritiker Michail Chodorkowski einst als schädlich für Russland.
11.30 Uhr
Putin wirft der Ukraine Kriegsverbrechen vor
Der russische Präsident Wladimir Putin hat bei einem Telefonat mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) nach Kremlangaben Kriegsverbrechen der ukrainischen Armee beklagt. Beim Beschuss von Wohnvierteln in den Städten Donezk und Makijiwka habe es zahlreiche Todesopfer gegeben. «Diese Kriegsverbrechen wurden im Westen ignoriert», hiess es am Freitag in einer Mitteilung des Kreml. Das knapp einstündige Gespräch sei dem Krieg und den Bemühungen, diesen zu beenden, gewidmet gewesen, teilte die Bundesregierung in Berlin mit.
Kanzler Scholz habe «darauf gedrängt, dass es so schnell wie möglich zu einem Waffenstillstand, zu einer Verbesserung der humanitären Lage und zu Fortschritten bei der Suche nach einer diplomatischen Lösung des Konflikts kommt», hiess es. Bei dem Telefonat auf Initiative von Scholz habe Putin erklärt, dass auf russischer Seite alles getan werde, um zivile Opfer zu vermeiden, teilte der Kreml mit.
11.16 Uhr
RTL und n-tv starten News auf Ukrainisch
Die deutschen Fernsehsender RTL und ntv verbreiten im Internet jetzt auch Nachrichten in ukrainischer Sprache. Das «Ukraine Update» ist montags bis freitags auf rtl.news, ntv.de und beim Streamingportal Youtube zu finden. Moderiert wird die Sendung von der ukrainischen TV-Journalistin Karolina Ashion, die wegen des Krieges nach Deutschland geflüchtet ist. Ashion präsentiert täglich in einer rund zehnminütigen Nachrichtensendung die wichtigsten Themen rund um den Krieg in der Ukraine.
Bürgermeister Klitschko: Ein Toter und Verletzte bei Angriff auf Kiewer Wohngebiet
Bei einem Angriff auf ein Wohnviertel der ukrainischen Hauptstadt Kiew sind nach Angaben von Bürgermeister Vitali Klitschko ein Mensch getötet und 19 verletzt worden. Unter den Verwundeten im Stadtteil Podil seien vier Kinder, sagte Klitschko am Freitag in einem Video, das er auf Telegram veröffentlichte. Russische Truppen hätten Wohnhäuser, Kindergärten und eine Schule beschossen. Diese Angaben liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
Друзі! Дорогі кияни! Ворог продовжує атакувати столицю. Зранку житловий квартал в Подільському районі обстріляний орками. Одна людина загинула, 19 постраждали, із них четверо дітей. Пошкоджені 6 житлових будинків, дитсадок та школа. На місці працюють рятувальники та медики. pic.twitter.com/w9aIrqogPx
Erst am Donnerstag waren im Osten von Kiew ein Mensch getötet und mehrere verletzt worden, als Behördenangaben zufolge Trümmer einer abgefangenen Rakete ein Hochhaus trafen. Die Ukraine wirft Russland vor, gezielt auch Zivilisten anzugreifen. Moskau bestreitet das.
10.47 Uhr
S&P senkt Russlands Bonitätsnote erneut
Die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) hat die Kreditwürdigkeit Russlands weiter abgestuft. Die Bonität sinkt um eine Note auf «CC», wie S&P am späten Donnerstagabend mitteilte.
Die Bewertung befindet sich damit zwei Stufen über «Zahlungsausfall». Hintergrund ist die Frage, ob Russland aufgrund der Finanzsanktionen wegen des Einmarschs in die Ukraine fällige Zinszahlungen aus Staatsanleihen bedienen kann.
S&P sieht die Zahlungsfähigkeit Russlands gefährdet. Das Land sei «sehr anfällig für Zahlungsausfälle», urteilten die Bonitätsprüfer. Dem stehen Medienberichte gegenüber, wonach die an den Zinszahlungen beteiligten Banken entsprechende Überweisungen weitergeleitet haben.
10.19 Uhr
Hollywoodstars Kunis und Kutcher sammeln 28 Millionen Franken für Kriegsopfer
Die ukrainisch-amerikanische Schauspielerin Mila Kunis (38) und ihr Mann Ashton Kutcher (44) haben nach eigenen Worten ihr Spendenziel von 30 Millionen US-Dollar (rund 28 Millionen Franken) für Geflüchtete aus der Ukraine bereits übertroffen. «Wir möchten sagen, dass wir unser Ziel erreicht haben. Wir sind überwältigt vor lauter Dankbarkeit für die Unterstützung», sagte Kunis in einem gemeinsamen Instagram-Video, das die beiden am Donnerstag (Ortszeit) veröffentlichten.
Mehr als 65 000 Menschen hätten gespendet. «Damit ist das Problem zwar noch lange nicht gelöst, aber unsere gemeinsame Anstrengung wird vielen Menschen auf ihrem Weg in eine ungewisse Zukunft eine sanftere Landung ermöglichen».
9.40 Uhr
Russische Armee: 90 Prozent des ukrainischen Gebiets Luhansk erobert
Die russische Armee hat von weiteren Geländegewinnen im ostukrainischen Verwaltungsgebiet Luhansk berichtet. 90 Prozent seien unter Kontrolle gebracht worden, sagte Generalmajor Igor Konaschenkow, Sprecher des Verteidigungsministeriums, am Freitag in Moskau.
Die Kräfte der Volksrepublik Luhansk seien «mit Feuerunterstützung der russischen Streitkräfte» vorgerückt.
Die selbst ernannten Volksrepubliken Luhansk und Donezk werden seit 2014 von Russland unterstützt und ausgerüstet. Das von ihnen kontrollierte Territorium umfasste vor dem russischen Angriff vom 24. Februar nur einen Teil der ukrainischen Verwaltungsgebiete Luhansk und Donezk. Die Separatisten beanspruchen diese grösseren Gebiete - deren Eroberung ist eines der Kriegsziele Moskaus.
Konaschenkow sprach auch von Geländegewinnen der Kräfte der Volksrepublik Donezk. Mit russischer Unterstützung zögen diese Kräfte den Ring um die Hafenstadt Mariupol enger. Im Stadtzentrum würden ukrainische Truppen bekämpft - der russische General sprach von «Nationalisten». Die Angaben konnten nicht unabhängig überprüft werden.
9.31 Uhr
Moskau: Russische Armee kämpft im Stadtzentrum von Mariupol
Die russische Armee ist nach eigenen Angaben mit ihren separatistischen Verbündeten ins Stadtzentrum der Hafenstadt Mariupol im Südosten der Ukraine vorgerückt, wo am Freitag gekämpft wurde. «In Mariupol ziehen die Einheiten der Volksrepublik Donezk mit Unterstützung der russischen Streitkräfte ihren Belagerungsring enger und bekämpfen die Nationalisten im Zentrum der Stadt», erklärte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow.
Der Sprecher versicherte auch, dass die russischen Streitkräfte und die pro-russischen Separatisten inzwischen 90 Prozent des Gebietes der Region Luhansk kontrollierten, die ebenso wie Donezk von Moskau als unabhängige «Volksrepublik» anerkannt wurde.
9.10 Uhr
Bürgermeister: Russische Soldaten zerstören Fabrik im Flughafenviertel von Lwiw
Russische Soldaten haben nach Angaben des Bürgermeisters von Lwiw eine Werkstattanlage im Flughafenviertel der westukrainischen Stadt nahe der Grenze zu Polen zerstört. «Mehrere Raketen schlugen in einer Fabrik ein, in der Flugzeuge repariert werden», schrieb der Bürgermeister Andrij Sadowyj am Freitagmorgen auf Facebook. Das Gebäude sei durch den Beschuss zerstört worden. Opfer gebe es bislang keine, der Betrieb der Werkstatt sei zuvor bereits eingestellt worden.
Mehrere Explosionen in der ukrainischen Stadt Lwiw
STORY: In der westukrainischen Stadt Lwiw sind am Freitagmorgen mindestens drei Explosionen zu hören gewesen. Das berichteten lokale Medien. Nach Angaben des Bürgermeisters von Lwiw waren in einem Gebiet in der Nähe des Flughafens mehrere russische Raketen eingeschlagen.
18.03.2022
Zeugen berichteten von einer heftigen Explosion. Über dem Gebiet stieg eine dichte Rauchwolke auf. Rettungskräfte seien im Einsatz, erklärte der Bürgermeister weiter. Zuvor hatte Sadowyj von russischem Beschuss auf ein Gelände nahe des Lwiwer Flughafens berichtet, zugleich aber mitgeteilt, dass die Angriffe nicht direkt dem Flughafen gegolten hätten.
Wie die ukrainische Luftwaffe erklärte, wurde die Gegend nach vorläufigen Informationen von vier russischen Marschflugkörpern getroffen, die aus mehreren hundert Kilometern Entfernung vom Schwarzen Meer aus abgefeuert worden waren. Zwei weitere russische Raketen seien von der ukrainischen Luftabwehr abgeschossen worden, bevor sie ihr Ziel erreicht hätten.
8.57 Uhr
Hunderte kugelsichere Westen aus Büros von Ukraine-Hilfsorganisation gestohlen
Diebe haben hunderte für die Ukraine bestimmte kugelsichere Westen aus dem New Yorker Büro einer Hilfsorganisation gestohlen. Es seien «rund 400 Schusswesten» aus dem Hauptquartier der Organisation Ukrainian Congress Committee of America (UCCA) in der Ostküstenmetropole verschwunden, teilte die New Yorker Polizei am Donnerstag (Ortszeit) mit. Es sei bislang niemand festgenommen worden. «Die Ermittlungen laufen.»
Ein Sprecher von UCCA sprach von etwa 300 entwendeten Westen. Es sei unklar, «wie und warum» der Diebstahl sich ereignet habe und wer dafür verantwortlich sei.
Polizisten von der New Yorker Insel Long Island hatten die kugelsicheren Westen an UCCA gespendet. Die Organisation hatte nach eigenen Angaben geplant, die Westen an Helfer in der Ukraine zu liefern und dort im ganzen Land verteilen zu lassen.
In den USA leben nach Schätzungen knapp 1,5 Millionen Menschen ukrainischer Herkunft. Seit Beginn der russischen Invasion in der Ukraine laufen bei vielen US-Organisationen Spendenaktionen für das Land.
8.24 Uhr
Zahl der Opfer nach Bombardement von Theater in Mariupol immer noch unklar
Nach dem Bombardement eines als Schutzort genutzten Theaters in der ukrainischen Stadt Mariupol ist die Zahl der Opfer immer noch unklar. Der Bombenschutzkeller des Gebäudes habe den Beschuss überstanden und einige «Erwachsene und Kinder» seien lebend hinausgekommen, erklärte die Menschenrechtsbeauftragte des ukrainischen Parlaments, Ljudmila Denisowa, am Freitag. Die Arbeiten, um den Zugang zu dem Keller freizubekommen, dauerten demnach an. Schätzungen zufolge hatten etwa tausend Menschen in dem Theaterkeller Schutz gesucht.
Der ukrainische Abgeordnete Sergiy Taruta erklärte, Russlands Blockade der Stadt behindere die Rettungsbemühungen. Zwar hätten es einige Menschen aus dem zerstörten Theater hinausgeschafft. Aber die anderen, «die das Bombardement überlebt haben, werden unter den Trümmern des Theaters sterben, oder sind schon tot».
Wegen Russlands Belagerung von Mariupol lassen sich die Angaben nicht unabhängig überprüfen.
7.10 Uhr
Heftige Explosionen am Flughafen von Lwiw
Am Flughafen der westukrainischen Grossstadt Lwiw haben sich am Freitagmorgen heftige Explosionen ereignet. Dort seien mehrere russische Raketen eingeschlagen, teilte Bürgermeister Andrij Sadowij auf Telegram mit. Der Flughafen selbst sei nicht getroffen, aber ein Flugzeugreparaturwerk zerstört worden. Opfer gebe es nach ersten Angaben nicht. Sadowij rief die Einwohner auf, auf möglichen Luftalarm zu achten und keine Fotos von der Einschlagstelle zu verbreiten.
Lwiw liegt rund 80 Kilometer von der Grenze zu Polen entfernt. In dem seit mehr als drei Wochen dauernden russischen Krieg gegen die Ukraine ist es in dort bislang vergleichsweise ruhig geblieben, die Stadt ist aber voller Flüchtlinge. Bei einer Attacke auf den Truppenübungsplatz Jaworiw unweit von Lwiw am vergangenen Sonntag starben nach Kiewer Angaben mindestens 35 Menschen, 134 wurden verletzt.
2.19 Uhr
Selenskyj: Ukrainische Armee hält nach wie vor die Schlüsselgebiete
Nach Angaben der ukrainischen Staatsführung halten die Streitkräfte mehr als drei Wochen nach Beginn des russischen Angriffskriegs weiter die wichtigsten Gebiete, in die Russlands Armee vorzudringen versucht. Die Truppen antworteten auch auf jeden Angriff russischer Einheiten, sagte Präsident Wolodymyr Selenskyj in einer in der Nacht zu Freitag auf Telegram veröffentlichen Videobotschaft.
Selenskyj richtete sich auch an die Menschen in Städten wie Mariupol im Süden, Charkiw im Osten und Tschernihiw im Norden, die von russischen Truppen belagert werden und teils schweren Schaden durch die Kämpfe genommen haben. Die Bewohnerinnen und Bewohner würden nicht im Stich gelassen, versicherte der Präsident. Von der Armee bis zur Kirche tue jeder alles für die Menschen. Selenskyj versprach ihnen: «Ihr werdet frei sein.»
Unternehmern versprach Selenskyj Erleichterungen, etwa einen massiven Bürokratie-Abbau und zinsfreie Kredite bis einen Monat nach Ende des Kriegsrechts. Zudem solle ein Gesetz ausgearbeitet werden, das Einlagen bei ukrainischen Banken zu 100 Prozent garantiere.
1.27 Uhr
Angriffe auf Tschernihiw im Norden der Ukraine dauern an
Nach ukrainischen Angaben setzen im Norden des Landes russische Truppen eine Teilblockade und Angriffe auf die Stadt Tschernihiw fort. Das teilte der Generalstab des ukrainischen Militärs in seinem täglich auf Facebook veröffentlichten Bericht zur militärischen Lage in der Nacht zu Freitag mit. Der Beschuss erfolgt demnach durch Artillerie.
Die nahe der Grenzen zu Russland und Belarus gelegene Stadt Tschernihiw mit rund 300'000 Einwohnern ist seit Kriegsbeginn Ziel russischer Angriffe. Die humanitäre Lage dort gilt als katastrophal, viele Gebäude sind zerstört. Erst am Donnerstag meldeten lokale Behörden mehr als 50 Tote binnen 24 Stunden in der Stadt.
Auch im Gebiet des Kiewer Vororts Browary würden regelmässig Stellungen der ukrainischen Armee unter Artilleriebeschuss genommen, heisst es in dem Generalstabsbericht weiter. Im Süden des Landes versuchten russische Einheiten weiterhin, das Luftverteidigungssystem entlang der Schwarzmeerküste aufzuspüren und zu zerstören. An anderen Orten konzentrierten sich die russischen Einheiten vor allem auf die Sicherung ihrer Geländegewinne und Vorbereitung weiterer Offensiven.
0.26 Uhr
Ukraine: Militär drängt russische Truppen aus Dörfern bei Kiew
Ukrainischen Angaben zufolge laufen Militäreinsätze, um russische Einheiten aus den Dörfern rund um Kiew zurückzudrängen. Das sagte der Leiter der regionalen Militärverwaltung von Kiew, Olexander Pawljuk, am späten Donnerstagabend (Ortszeit) laut der Agentur Unian im ukrainischen Fernsehen. Es gebe «Widerstand des Feindes» und dieser verlege seine Einheiten. Er könne aber keine Details nennen, bevor die Operationen nicht abgeschlossen seien, sagte Pawljuk weiter.
Insgesamt sei die Situation in der Region Kiew schwierig, aber «kontrollierbar». Es sei nicht einfach, Prognosen abzugeben. Am stärksten gefährdet seien weiter die« »Strasse in die westliche Grossstadt Schytomyr, die nah an der Kiewer Stadtgrenze liegenden Orte Butscha, Irpin und Hostomel nordwestlich der Hauptstadt und die weiter westlich von Kiew gelegene Stadt Makariw. Es habe auch Beschuss im Bezirk Wyschhorod nördlich der Hauptstadt gegeben.
0.21 Uhr
Burger King gibt Geschäft in Russland auf
Der Mutterkonzern der Fast-Food-Kette Burger King will angesichts des Kriegs gegen die Ukraine sein Geschäft in Russland aufgeben. Allerdings dürfte dies aufgrund der dortigen Franchise-Partner ein schwieriges Unterfangen werden. Der Rückzug aus dem Land sei geplant, werde aber einige Zeit in Anspruch nehmen, teilte Restaurant Brands International (RBI) am Donnerstag mit.
«Würden wir gerne alle Aktivitäten von Burger King in Russland sofort aussetzen? Ja», schrieb Konzernchef David Shear in einem offenen Brief. «Können wir heute einen Betriebsstopp durchsetzen? Nein.» Grund, dass die rund 800 Filialen geöffnet blieben, seien die vom Geschäftsmann Alexander Kolobov kontrollierten Franchise-Partner. RBI halte nur 15 Prozent an dem Gemeinschaftsunternehmen in Russland.
Der Konzern habe jedoch jegliche Unterstützung des Filialnetzes eingestellt und investiere selbst nicht mehr in Russland. Die Geschäfte abzuwickeln sei wegen der Verträge aber schwierig und dürfte die Zustimmung russischer Behörden erfordern. Mit dieser sei nicht schnell zu rechnen. Der Ausstieg sei ein komplizierter rechtlicher Prozess, der sich hinziehen dürfte, so RBI-Chef Shear.
Burger Kings Rivale McDonald's hatte in der vergangenen Woche angekündigt, seine rund 850 Schnellrestaurants in Russland zu schliessen.