Bildung Schweiz gründet Zentrum für wissenschaftliche Integrität

Ein neues Kompetenzzentrum soll ab 2026 die wissenschaftliche Integrität an Schweizer Hochschulen fördern und als Beratungsstelle für Fehlverhalten dienen.

Keystone-SDA, miho, sda

11.11.2024, 12:17

SDA

Die Schweizerische Hochschulkonferenz hat die Gründung eines Kompetenzzentrums für wissenschaftliche Integrität in der Schweiz beschlossen. Mit der Verabschiedung der Verordnung zur Qualitätssicherung im Bereich der wissenschaftlichen Integrität wird ein wichtiger Schritt unternommen, um die Standards an den Hochschulen zu stärken.

Ab 2026 wird das Kompetenzzentrum die Hochschulen in der Schweiz in Fragen der wissenschaftlichen Integrität, bewährten Praktiken und internationalen Entwicklungen beraten. Es wird auch als Anlaufstelle für die Meldung und Beratung bei Fehlverhalten im Bereich der wissenschaftlichen Integrität dienen.

Die Akademien der Wissenschaften Schweiz betonten, dass das Zentrum die bestehenden Fachstellen an den Hochschulen vernetzen und die Einhaltung des Kodex für wissenschaftliche Integrität sicherstellen wird. Dabei wird es eine beratende Rolle einnehmen, ohne selbst Untersuchungen durchzuführen oder Sanktionen zu verhängen. Die Verantwortung für Massnahmen gegen fehlbare Forschende bleibt bei den Hochschulen.

Zudem wird das Zentrum Daten zur Einhaltung der wissenschaftlichen Integrität sammeln, um einen umfassenden Überblick über die Situation in der Schweiz zu erhalten und internationale Vergleiche zu ermöglichen. Die Einhaltung dieser Regeln ist ein weltweit anerkanntes Qualitätsmerkmal für Forschungsstandorte und gewährleistet die Zuverlässigkeit von Forschungsergebnissen sowie die sorgfältige Datenerhebung und Verantwortung der Autoren wissenschaftlicher Publikationen.

Bereits im Jahr 2021 hatte die Hochschulkonferenz einen Kodex zur wissenschaftlichen Integrität erlassen, der den internationalen Standards entspricht und in der wissenschaftlichen Gemeinschaft breite Anwendung findet.