Ukraine-Ticker IAEA-Chef nennt Lage im AKW Kursk «besorgniserregend» +++ Kreml rechtfertigt Zensur wegen des Krieges

Agenturen/red

6.9.2024

Tote bei Angriff auf ukrainische Stadt Lwiw nahe polnischer Grenze

Tote bei Angriff auf ukrainische Stadt Lwiw nahe polnischer Grenze

STORY: Bei einem russischen Drohnen- und Raketenangriff auf die westukrainische Stadt Lwiw unweit der polnischen Grenze sind nach Behördenangaben sieben Menschen getötet worden. Unter den Todesopfern seien drei Kinder und eine Hebamme, teilte Bürgermeister Andrij Sadowyj über den Messagingdienst Telegram am Mittwoch mit. Mehr als 30 Menschen befänden sich zudem in medizinischer Behandlung. Über 50 Gebäude, die meisten von ihnen im Stadtzentrum, seien beschädigt worden, darunter Schulen, Wohnhäuser und Kliniken. Im benachbarten Polen liess das dortige Einsatzkommando der Streitkräfte nach eigenen Angaben zum dritten Mal innerhalb von acht Tagen Luftfahrzeuge aufsteigen, um den Luftraum des Nato- und EU-Mitgliedstaats abzusichern. Auch aus Kiew und anderen Gebieten wurden am Mittwoch russische Raketenangriffe gemeldet. Berichte über Opfer oder Schäden lagen zunächst nicht vor.

05.09.2024

Am 24. Februar 2022 begann Russland seinen grossflächigen, völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die gesamte Ukraine. Die Frontlinie ist seit Herbst 2022 nahezu unverändert. Fast 18 Prozent der Ukraine sind von russischen Truppen besetzt. Ein Ende des Krieges ist nicht absehbar. Die Entwicklungen im Ticker.

Agenturen/red

Das Wichtigste im Überblick

  • Vor dem Hintergrund des Krieges gegen die Ukraine hat der Kreml die Unterdrückung der Meinungsfreiheit im eigenen Land und die Zensur von Medien gerechtfertigt.
  • Aus Sorge vor einem möglichen russischen Angriff hat die Ukraine die Evakuierung von Zivilisten per Zug aus der strategisch wichtigen Stadt Pokrowsk ausgesetzt.
  • Präsident Selenskyj hat für morgen Freitag, den 6. September, ein Erscheinen am Ukraine-Treffen im deutschen Ramstein angekündigt.
  • Durch russische Luft- und Artillerieangriffe auf ukrainisches Gebiet sind mehrere Zivilisten getötet und verletzt worden.
  • In Poltawa trafen zwei russische ballistische Raketen ein Spital und ein Gebäude der Hochschule: Bisher ist von 49 Toten und über 200 Verletzten die Rede.
  • Was zuvor wichtig war, kannst du hier nachlesen.
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  • 22.01 Uhr

    Scholz und Macron bekräftigen Solidarität mit der Ukraine

    Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron haben am Freitag am Rande eines deutsch-französischen Unternehmertreffens im ostfranzösischen Evian ihre gemeinsame Haltung zu den Kriegen in der Ukraine und im Nahen Osten bekräftigt. «Gemeinsam brachten sie ihre volle Unterstützung für das ukrainische Volk zum Ausdruck und erinnerten an ihre Entschlossenheit, die Ukraine so lange und intensiv wie nötig zu unterstützen, um den von Russland geführten Angriffskrieg scheitern zu lassen», erklärte die französische Präsidentschaft.

    Demnach verurteilten Macron und Scholz den russischen Luftangriff auf die ukrainische Stadt Poltawa «aufs Schärfste». Am Dienstag waren bei der Attacke mindestens 55 Menschen getötet worden.

  • 21.22 Uhr

    Selenskyj: Ukraine würde Langstreckenwaffen bei Angriff in Russland nie auf Zivilisten richten

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat zugesichert, dass vom Westen gelieferte Langstreckenwaffen im Fall einer Erlaubnis für Angriffe auf russisches Gebiet keinesfalls auf Zivilisten oder nicht-militärische Ziele gerichtet würden.

    Die Waffen würden nicht für solche Attacken verwendet, selbst wenn die Zivilisten «unsere Feinde sind, weil sie Putins Politik unterstützen», sagte Selenskyj im norditalienischen Cernobbio, wo er an einem Wirtschaftsforum teilnahm und am Samstag Regierungschefin Giorgia Meloni treffen sollte.

    Zuvor hatte der ukrainische Staatschef bei einem Besuch des Treffens der Ukraine-Kontaktgruppe in Ramstein erneut für die Erlaubnis geworben, mit westlichen Langstreckenwaffen auch Ziele auf russischem Gebiet zu beschiessen. Deutschland wie die USA reagierten hierauf erneut zurückhaltend.

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte, dass die Ukraine nicht auf russische Zivilisten zielen würde (Archivbild)
    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte, dass die Ukraine nicht auf russische Zivilisten zielen würde (Archivbild)
    Susan Walsh/AP/dpa
  • 19.55 Uhr

    Selenskyj zum Forum in Italien eingetroffen

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist in Italien eingetroffen. Beim Teha-Wirtschaftsforum in Cernobbio am Comer See hält Selenskyj eine Rede. Mit einer Handbewegung grüsste er die wartenden Journalisten, wie die Nachrichtenagentur Ansa meldete.

    Zuvor war Selenskyj in Deutschland gewesen. Er nahm überraschend an einem Treffen auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein im Bundesland Rheinland-Pfalz teil. Deutschland wird der Ukraine zwölf weitere Panzerhaubitzen 2000 im Wert von 150 Millionen Euro für ihren Abwehrkampf gegen die russischen Invasoren liefern.

  • 19.03 Uhr

    IAEA-Chef nennt Lage im AKW Kursk «besorgniserregend»

    Der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA, Rafael Grossi, hat sich besorgt um die Sicherheit der von Kämpfen und Bombardierungen bedrohten Atomkraftwerke in der russischen Region Kursk und der ukrainischen Region Saporischschja gezeigt. «Die Zeiten sind nach wie vor sehr schwierig», sagte Grossi nach Angaben russischer Nachrichtenagenturen bei einem Treffen mit dem Chef der russischen Atombehörde Rosatom, Alexej Lichatschew, am Freitag im russischen Kaliningrad.

    Grossi hatte zuletzt sowohl das Atomkraftwerk in Kursk als auch die Anlage in Saporischschja besucht. Am Dienstag hatte er den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj getroffen.

    Die aktuelle Situation rund um das Kernkraftwerk Kursk lässt Rafael Grossi, Generalsekretär der IAEA, besorgt zurück.
    Die aktuelle Situation rund um das Kernkraftwerk Kursk lässt Rafael Grossi, Generalsekretär der IAEA, besorgt zurück.
    Bild: Dean Calma/IAEA/dpa

    Die Situation am Atomkraftwerk Kursk sei «besorgniserregend», sagte Grossi. In der Region hatte die Ukraine Anfang August eine grenzüberschreitende Überraschungsoffensive gestartet. Grossi und Lichatschew sagten jedoch, der Betrieb der Anlage sei stabil.

    Der IAEA-Chef forderte beide Seiten erneut auf, von Angriffen auf Kraftwerke abzusehen: «Ich habe dies in Saporischschja gesagt, ich habe dies in Kiew gesagt und nun sage ich dies in Kaliningrad: Kraftwerke können in einem bewaffneten Konflikt nie legitime Ziele sein.»

    Der russische Präsident Wladimir Putin hatte der Ukraine vorgeworfen, das Akw Kursk angreifen zu wollen. Beweise dafür legte er nicht vor. Lichatschew sagte, Russland «erwarte eine angemessene Antwort» der IAEA.

  • 18.22 Uhr

    USA sichert Ukraine weitere Militärhilfen zu

    US-Verteidigungsminister Lloyd Austin hat der Ukraine angesichts der schwierigen Lage an der Front und verheerender russischer Luftangriffe weitere Militärhilfen zugesichert. US-Präsident Joe Biden habe ein zusätzliches Hilfspaket in Höhe von 250 Millionen Dollar (rund 225 Millionen Euro) für die Ukraine unterzeichnet, sagte Austin am Freitag vor Journalisten in Ramstein. «Damit erhält die Ukraine zusätzliche Luftabwehr, gepanzerte Fahrzeuge, Panzerabwehrwaffen und Munition für Raketensysteme und Artillerie», sagte der Pentagon-Chef.

    Seit mehr als zweieinhalb Jahren verteidige sich die Ukraine gegen den russischen Angriffskrieg, sagte Austin nach einem neuerlichen Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe auf dem US-Luftwaffenstützpunkt in Rheinland-Pfalz, an dem auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj teilnahm. Er sei den Verbündeten und Partnern «zutiefst dankbar», dass sie den ukrainischen Streitkräften die Mittel an die Hand gegeben hätten, «um sich und ihr Land zu verteidigen».

    «Rund 50 Länder des guten Willens waren heute wieder in Ramstein und liefern der Ukraine weiterhin dringend benötigte Fähigkeiten, darunter Luftabwehr, Panzer, Artilleriemunition und seit kurzem auch F-16-Kampfflugzeuge», sagte Austin. Die Koalition habe der Ukraine seit Februar 2022 mehr als 106 Milliarden Dollar an Sicherheitshilfen zugesagt. «Gemessen am Bruttoinlandsprodukt tragen ein Dutzend unserer Verbündeten sogar mehr zur Selbstverteidigung der Ukraine bei als die Vereinigten Staaten», betonte Austin. Auch weiterhin würden die westlichen Verbündeten «tief in die Tasche» greifen.

    US-Verteidigungsminister Lloyd Austin versprach der Ukraine weitere Militärhilfen. 
    US-Verteidigungsminister Lloyd Austin versprach der Ukraine weitere Militärhilfen. 
    Bild: Susan Walsh/AP/dpa

    Doch die Ukraine-Koalition konzentriere sich «nicht nur auf den kurzfristigen Bedarf der Ukraine», sondern arbeite daran, auch die «langfristige Sicherheit» der Ukraine zu gewährleisten. Austin nannte in diesem Zusammenhang «Investitionen in die ukrainische Verteidigungsindustrie». Diese sollen der Ukraine helfen, «ihre eigene Produktion hochzufahren». Der Pentagon-Chef zeigte sich «zuversichtlich, dass wir die richtige Struktur aufbauen, um der Ukraine in den kommenden Wochen, Monaten und Jahren zum Erfolg zu verhelfen».

    Zu Selenskyjs erneuten Forderungen nach einem Einsatz von weitreichenden westlichen Waffen gegen Ziele in Russland äusserte sich Austin hingegen zurückhaltend. «Ich glaube nicht, dass eine bestimmte Fähigkeit ausschlaggebend sein wird, und ich bleibe bei dieser Aussage», sagte der US-Verteidigungsminister. Aus seiner Sicht ist Kiew «sehr gut in der Lage, Ziele anzugreifen, die weit über die Reichweite von US-Raketen vom Typ ATACMS oder Storm-Shadow-Marschflugkörpern hinausgehen». Vielmehr gehe es um eine «Kombination von Fähigkeiten». «Und diese Fähigkeiten sind an bestimmte Ziele gebunden.»

    Selenskyj war nach Ramstein gereist, um beim Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe persönlich für mehr internationale Hilfe zu werben. Später kam Selenskyj zu einem Vier-Augen-Gespräch mit Scholz in Frankfurt am Main zusammen.

  • 16.26 Uhr

    EU stockt humanitäre Hilfe für Ukraine auf

    Die EU stockt nach den jüngsten russischen Angriffen auf die Energieinfrastruktur der Ukraine ihre humanitäre Hilfe auf. Vor dem kommenden Winter sollen zusätzliche 35 Millionen Euro (etwa 32,75 Millionen Franken) bereitgestellt werden, wie die zuständige Europäische Kommission mitteilte. Weitere 5 Millionen Euro sind zur Unterstützung ukrainischer Flüchtlinge und ihrer Aufnahmegemeinschaften im Nachbarland Moldau vorgesehen.

    In der Ukraine will die EU mit dem Geld unter anderem dazu beitragen, dass beschädigte Gebäude repariert werden und die Strom- und Wärmeversorgung sichergestellt werden kann. In Moldau sollen die neuen Mittel etwa dazu dienen, die Vorbereitung auf zusätzliche Flüchtlinge zu verbessern.

  • 14.56 Uhr

    Kreml rechtfertigt Zensur wegen des Krieges

    Vor dem Hintergrund des seit mehr als zweieinhalb Jahren laufenden russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine hat der Kreml die Unterdrückung der Meinungsfreiheit im eigenen Land und die Zensur von Medien gerechtfertigt. 

    «Im Kriegszustand, in dem wir uns befinden, sind die Einschränkungen berechtigt, so wie die Zensur berechtigt ist, seien wir ehrlich», sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Rande des Östlichen Wirtschaftsforums in Wladiwostok am Pazifik der staatlichen Nachrichtenagentur Tass. Nach Kriegsende müsse die Pressefreiheit aber wieder hergestellt werden, sagte er.

    Die Bemerkung Peskows ist ungewöhnlich, weil der Kreml sonst oft bestreitet, dass es Zensur gibt. Opposition, Bürgerrechtler und unabhängige Medien werden in Russland seit Jahren drangsaliert. Die Verfolgung Andersdenkender hat sich mit Beginn des von Präsident Wladimir Putin befohlenen Angriffskrieges gegen die Ukraine noch einmal verschärft. Speziell Informationen zu Misserfolgen und Verbrechen der russischen Armee werden streng verfolgt.

    Das Parlament, die russische Staatsduma, hat dazu bereits nach Kriegsbeginn ein Gesetz zur Bestrafung der angeblichen «Diskreditierung der russischen Streitkräfte» abgesegnet. Selbst für die Bezeichnung der Invasion als Krieg wurden Oppositionelle verurteilt. Der Kreml selbst nennt seinen Angriff auf das Nachbarland «militärische Spezialoperation». Als Krieg werden die Aktionen der Ukraine und des Westens gegen Russland bezeichnet.

    Kreml-Sprecher Dmitri Peskow rechtfertigte die Zensur in Russland.
    Kreml-Sprecher Dmitri Peskow rechtfertigte die Zensur in Russland.
    Alexander Zemlianichenko/AP/dpa
  • 13.59 Uhr

    Viele Verletzte in Pawlohrad nach russischen Raketenschlägen

    Nach mehreren russischen Raketenschlägen auf die südostukrainische Grossstadt Pawlohrad ist mindestens ein Mensch getötet worden. Mehr als 50 seien verletzt worden, teilte Gouverneur Serhij Lyssak bei Telegram mit. Armeeangaben zufolge hat das russische Militär fünf Iskander-Raketen auf Ziele in der Industriestadt abgefeuert. Behördenangaben nach wurden mehrere Wohnhäuser und die zivile Infrastruktur beschädigt.

  • 11.32 Uhr

    Deutschland liefert der Ukraine zwölf neue Panzerhaubitzen

    Eine deutsche Panzerhaubitze 2000 der ukrainischen Armee steht an der Frontlinie in der Nähe von Bachmut.
    Eine deutsche Panzerhaubitze 2000 der ukrainischen Armee steht an der Frontlinie in der Nähe von Bachmut.
    Efrem Lukatsky/AP/dpa

    Deutschland wird der Ukraine zwölf weitere Panzerhaubitzen 2000 für 150 Millionen Euro liefern. Sechs der modernen Artilleriegeschütze mit einer Reichweite von mehr als 30 Kilometern würden noch in diesem Jahr geliefert, sechs weitere im nächsten Jahr, kündigte Verteidigungsminister Boris Pistorius auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein an.

  • 5.10 Uhr

    Brennende Lagerhallen nach Drohnenangriff auf Lwiw

    Nach russischen Drohnenangriffen auf die westukrainische Stadt Lwiw brennen dort Industrieanlagen. Herabfallende Drohnentrümmer hätten Brände in Lagerhallen am nördlichen Stadtrand verursacht, berichtet Bürgermeister Andrii Sadovyi. Rettungskräfte seien damit beschäftigt, das Feuer zu löschen. Über mögliche Opfer ist derzeit nichts bekannt. Die ukrainische Luftwaffe hatte am späten Abend Luftalarm für das Gebiet ausgerufen.

    Ein bei einem russischen Raketenangriff schwer beschädigtes Wohnhaus in Lwiw. (4. September 2024) 
    Ein bei einem russischen Raketenangriff schwer beschädigtes Wohnhaus in Lwiw. (4. September 2024) 
    Bild: Keystone/Ukrainian Presidential Press Office via AP
  • 5.05 Uhr

    Russische Angriffe in der Nacht

    Auch in der Nacht zum Freitag hat die ukrainische Luftwaffe wieder etliche russische Angriffe mit Kampfdrohnen und Raketen in weiten Teilen des Landes gemeldet. Im Gebiet Charkiw im Osten, in der nordöstlichen Grenzregion Sumy sowie in Winnyzja im Westen waren Berichten zufolge Explosionen zu hören. Zum Ausmass der Schäden oder zu Verletzten gab es zunächst keine Informationen.

  • 4.59 Uhr

    Kontaktgruppe berät in Ramstein über Hilfe für Ukraine

    Verteidigungsminister und Militärs aus aller Welt treffen sich am heutigen Freitag auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein in Rheinland-Pfalz zu Gesprächen über die weitere Unterstützung der Ukraine gegen den russischen Angriffskrieg. Zu der Konferenz auf der grössten US-Airbase ausserhalb der Vereinigten Staaten hat US-Verteidigungsminister Lloyd Austin die Mitglieder der sogenannten Ukraine-Kontaktgruppe eingeladen.

    Einem «Spiegel»-Bericht zufolge soll auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj zu den Gesprächen hinzustossen. Selenskyj trifft sich am frühen Nachmittag zudem mit dem deutschen Kanzler Olaf Scholz in Frankfurt am Main, wie ein Regierungssprecher am Abend sagte.

    Erwartet werden in Ramstein etwa Beratungen darüber, wie die Flugabwehr der Ukraine gestärkt werden kann. Zur Kontaktgruppe gehören rund 50 Staaten, darunter Deutschland. Wie bei früheren Gesprächen auf dem Stützpunkt bei Kaiserslautern wurden auch Nicht-Nato-Staaten eingeladen. Es ist das 24. Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe, allerdings wurden die meisten Gespräche als Videokonferenzen geführt. Russland führt seit dem 24. Februar 2022 einen Angriffskrieg gegen das Nachbarland Ukraine. Der Westen unterstützt Kiew bei der Verteidigung unter anderem mit umfangreichen Waffenlieferungen.

  • 2.41 Uhr

    Gouverneur: Häuser in russischer Grenzstadt Schebekino beschädigt

    Die ukrainischen Streitkräfte haben offiziellen Angaben aus Russland zufolge am Abend dreimal die russische Grenzstadt Schebekino beschossen. Dabei seien 15 Privathäuser beschädigt worden, teilte der Gouverneur der Region Belgorod, Wjatscheslaw Gladkow, auf seinem Telegram-Kanal mit. Auch ein Fabrikdach wurde demnach beschädigt. An mehreren Orten habe es gebrannt. Das genaue Ausmass der Schäden solle bei Tageslicht begutachtet werden. Informationen zu möglichen Opfern gab es zunächst nicht. Die Angaben liessen sich nicht unabhängig prüfen.

    Russland führt seit Februar 2022 einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Im Gegenzug greift Kiew immer wieder auch Ziele im Nachbarland an. Die Schäden und Opfer stehen dabei jedoch in keinem Verhältnis zu den Kriegsfolgen in der Ukraine.

  • 1.31 Uhr

    London liefert Kiew Hunderte Luftabwehr-Raketen

    Grossbritannien liefert der Ukraine 650 Raketen zur Luftabwehr. Das teilte das Verteidigungsministerium in London vor einem Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein in Rheinland-Pfalz mit.

    Verteidigungsminister John Healey werde das Luftabwehr-Paket im Wert von umgerechnet gut 180 Millionen Franken bei dem Treffen verkünden, hiess es in einer Mitteilung. Finanziert werde es vornehmlich aus der umgerechnet fast 3,4 Milliarden Pfund schweren jährlichen Unterstützung Grossbritanniens für die Ukraine.

    «Diese neue Zusage wird der Luftabwehr der Ukraine einen wichtigen Schub verleihen und die Entschlossenheit unserer neuen Regierung zeigen, die Unterstützung für die Ukraine zu erhöhen», sagte der Labour-Politiker laut der Mitteilung.

    Die sogenannten Lightweight Multirole Missiles (LMM) werden vom Rüstungskonzern Thales in Belfast hergestellt und können von Land, See und aus der Luft abgefeuert werden. Mit einer Reichweite von sechs Kilometern und Überschallgeschwindigkeit (Mach 1,5) können sie London zufolge zur Abwehr einer grossen Zahl von Bedrohungen eingesetzt werden, darunter Drohnen, gepanzerte Fahrzeuge und kleinere Schiffe.

    Bei dem Treffen in Ramstein zu dem US-Verteidigungsminister Lloyd Austin geladen hatte, wird dem «Spiegel» zufolge auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erwartet.

    Zur Kontaktgruppe gehören rund 50 Staaten, darunter Deutschland. Wie bei früheren Gesprächen auf dem Stützpunkt bei Kaiserslautern wurden auch Nicht-Nato-Staaten eingeladen. Es ist bereits das 24. Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe, allerdings fanden die meisten Gespräche als Videokonferenz statt.

    Russland führt seit dem 24. Februar 2022 einen Angriffskrieg gegen das Nachbarland Ukraine. Der Westen unterstützt Kiew bei der Verteidigung unter anderem mit umfangreichen Waffenlieferungen.

  • Freitag, 6. September 2024, 0.05 Uhr

    «Cyberkrieg»: US-Justiz klagt mehrere Russen an

    Die US-Justiz hat Anklage gegen mehrere Mitglieder des russischen Militärgeheimdienstes GRU erhoben. Ihnen wird vorgeworfen, hinter einem grossangelegten Hacker-Angriff auf die ukrainische Regierung im Januar 2022 zu stecken, also kurz vor dem russischen Einmarsch in das Land, wie das US-Justizministerium mitteilte. Später hätten sie auch Computersysteme in anderen Ländern attackiert, die Kiew unterstützten – unter anderem in den USA und anderen Nato-Staaten.

    Den fünf GRU-Mitarbeitern wird zur Last gelegt, sich gemeinsam mit einem russischen Zivilisten an einer Verschwörung beteiligt zu haben, um sich vor dem russischen Einmarsch in die Ukraine in Computersysteme der dortigen Regierung einzuhacken, Daten zu stehlen und weiterzugeben. «Die Angeklagten taten dies, um bei den ukrainischen Bürgern Bedenken hinsichtlich der Sicherheit ihrer Regierungssysteme und persönlichen Daten zu wecken», hiess es. Der russische Zivilist war in der Sache bereits zuvor angeklagt worden in den USA, die fünf Angehörigen des russischen Militärs kamen nun hinzu.

    Ein Vertreter der US-Bundespolizei FBI sagte, die Attacke damals könne als Auftakt des Ukraine-Krieges angesehen werden. Die Cyberkriminellen hätten mit ihrem Angriff eine Botschaft ausgesendet, um den Ukrainern Angst zu machen. Einen Monat später sei das russische Militär in die Ukraine einmarschiert. «Diese Art der Cyber-Kriegsführung wird nicht toleriert», sagte der FBI-Vertreter. «Das Ausmass der russischen Verbrechen kann nicht ignoriert werden.»

    Wo die sechs Russen sich derzeit aufhielten, sei nicht klar, sagten Mitarbeiter der US-Strafverfolgungsbehörden. Die Anklageschrift gehe an die internationale Polizeiorganisation Interpol. Falls die Männer in Russland seien, sässen sie dort nun fest. Falls sie anderswo seien, könnten sie sich nicht mehr sicher fühlen. Die USA setzten auch ein Kopfgeld von jeweils zehn Millionen Dollar (etwa neun Millionen Euro) aus für Informationen zu den sechs Männern und für Hinweise, um sie aufzuspüren.

  • 23 Uhr

    Wir beenden den Ticker am Donnerstag, 5. September 2024

  • 22.17 Uhr

    Berichte: Japanischer Spion in Belarus festgenommen

    Der Geheimdienst von Belarus (ehemals Weissrussland) hat einen mutmasslichen japanischen Spion enttarnt und festgenommen. Der Mann soll militärische Geheimnisse ausspioniert und Truppenbewegungen an der Grenze zur Ukraine dokumentiert haben, berichtete die Staatsagentur Belta unter Berufung auf den Geheimdienst KGB.

    Zudem soll der Japaner versucht haben, Mitarbeiter diverser belarussischer Behörden anzuwerben oder Informationen von ihnen zu kaufen. Für welchen ausländischen Dienst der Mann spioniert haben soll, wurde nicht erwähnt. Der KGB berichtete lediglich, der Japaner sei geständig und kooperiere «aktiv» mit den Ermittlern.

  • 21.53 Uhr

    Scholz trifft Selenskyj zu Vieraugen-Gespräch über Waffen

    Der deutsche Kanzler Olaf Scholz trifft am Freitag mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zusammen. «Der Bundeskanzler trifft den ukrainischen Staatspräsidenten am Freitagnachmittag zu einem Vieraugen-Gespräch in Frankfurt am Main», teilte ein Regierungssprecher in Berlin am Donnerstag der Nachrichtenagentur AFP mit.

    Am Freitag findet auch auf der nahe Frankfurt gelegenen US-Militärbasis Ramstein ein neuerliches Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe statt. Der «Spiegel» berichtete, Selenskyj werde auch an diesem Treffen der Verteidigungsminister teilnehmen.

    Selenskyj will die Verbündeten im rheinland-pälzischen Ramstein laut «Spiegel» persönlich um weitere Waffen für den Kampf gegen Russland bitten. Dabei gehe es nach Informationen aus Berlin vor allem um weitreichende Raketen und mehr Flugabwehr.

    Bei den Treffen im sogenannten Ramstein-Format beraten Verteidigungsminister und hochrangige Militärvertreter regelmässig über die Bemühungen, die Ukraine mit Waffen, Ausrüstung und logistischer Hilfe im Krieg gegen Russland zu unterstützen. Auch der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius wird in Ramstein am Freitag dabei sein. Die Teilnahme von Staats- und Regierungschefs ist nicht üblich.

    Beim Treffen auf der US-Luftwaffenbasis Ramstein wolle Selenskyj den Ernst der Lage im Krieg gegen Russland eindrücklich schildern, berichtete der «Spiegel» weiter. Der ukrainische Präsident hatte in den vergangenen Monaten immer wieder gefordert, dass die westlichen Verbündeten ihre Beschränkungen für den Einsatz gelieferter Waffen gegen Ziele auf russischem Staatsgebiet aufheben.

    Seit dem ukrainischen Vorstoss in der westrussischen Region Kursk Anfang August hat Moskau seine Angriffe auf die Ukraine verstärkt. Erst am Dienstag waren bei einem der verheerendsten Angriffe seit Kriegsbeginn in der zentralukrainischen Stadt Poltawa nach jüngsten ukrainischen Angaben mindestens 55 Menschen getötet und über 300 verletzt worden.

  • 21.24 Uhr

    Ukraine sagt Evakuierung von Zivilisten per Zug aus Pokrowsk ab

    Aus Sorge vor einem möglichen russischen Angriff hat die Ukraine die Evakuierung von Zivilisten per Zug aus der strategisch wichtigen Stadt Pokrowsk im Osten des Landes ausgesetzt. Aufgrund von «Komplikationen» bei der Sicherheitslage sei die Abfahrt vom Bahnhof Pokrowsk in der Region Donezk abgesagt worden, teilte die Militärverwaltung im nahe gelegenen Myrnograd in einem Onlinebeitrag mit.

    Stattdessen solle der Zug nun rund hundert Kilometer weiter westlich in Pawlograd in der Nähe der Grossstadt Dnipro abfahren, hiess es weiter. Die staatliche ukrainische Bahngesellschaft teilte unter Berufung auf neue «Sicherheitsprotokolle» mit, dass die Abfahrtsorte für Sonderevakuierungszüge von nun an variieren würden. Gewöhnliche Züge verkehrten allerdings weiterhin von und nach Pokrowsk.

    Die ukrainischen Behörden lassen erhöhte Vorsicht walten, wenn es darum geht, eine grosse Zahl von Zivilisten nahe der Frontlinie an Orten wie Bahnhöfen zu versammeln. Bei einem russischen Angriff auf den Bahnhof Kramatorsk in der Region Donezk waren im April 2022 mehr als 60 Zivilisten getötet worden, als sie vor dem russischen Vormarsch fliehen wollten.

    Schwere Zerstörungen in Pokrowsk durch russische Angriffe. (Archivbild)
    Schwere Zerstörungen in Pokrowsk durch russische Angriffe. (Archivbild)
    Bild: Keystone/AP/Evgeniy Maloletka

    In der Stadt Pokrowsk, in der vor Beginn des Krieges rund 60'000 Menschen lebten, befinden sich derzeit noch rund 27'000 Menschen. Da die russischen Truppen bereits seit Monaten auf den wichtigen Logistikknotenpunkt vorrücken und sich der Stadt inzwischen bis auf zehn Kilometer genähert haben, fordern die Behörden die verbliebenen Einwohner auf, Pokrowsk zu verlassen.

    In der zentralukrainischen Stadt Poltawa, in der am Dienstag russische Raketen ein Ausbildungszentrum des Militärs und ein Spital getroffen hatten, stieg die Zahl der Todesopfer unterdessen auf 55. Wie die Behörden am Donnerstag mitteilten, wurden zudem 328 Menschen bei dem verheerenden Angriff verletzt.

  • 20.35 Uhr

    US-Strafverfahren gegen russische Agenten wegen Cyberangriffs

    Wegen mutmasslicher Cyberattacken auf die zivile Infrastruktur in der Ukraine hat die US-Justiz Strafverfahren gegen fünf russische Geheimagenten eröffnet. Diese Attacken seien vor dem Angriff Russlands auf die Ukraine im Februar 2022 erfolgt, teilte Matthew Olsen mit, Leiter der Abteilung für nationale Sicherheit im Justizministerium,

    Die Cyber-Kampagne habe den Namen «WhisperGate» gehabt und auf Rettungsdienste, Justizbehörden und Behörden der Lebensmittelversorgung in der Ukraine abgezielt. Damit sei der Angriff Russlands am 24. Februar 2022 vorbereitet worden. Die Anklageschrift nennt fünf russische Agenten sowie einen russischen Zivilisten, der als Hacker aktiv gewesen sein soll und bereits im Juni von der US-Justiz beschuldigt wurde.

  • 20.14 Uhr

    Selenskyj dankt Rumänien für Patriot-Flugabwehrsystem

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat dem rumänischen Staatschef Klaus Iohannis für die Überlassung eines Patriot-Flugabwehrsystems «zutiefst gedankt». Dies sei ein bedeutender Beitrag zum Schutz der Ukraine «vor dem russischen Raketen-Terror» und ein weiterer Beweis für die echte Freundschaft und strategische Partnerschaft beider Länder, schrieb Selenskyj auf der Plattform X. Jede Aktion wie diese rette zahllose Leben.

    Iohannis hatte kurz zuvor einen Beschluss des rumänischen Parlaments unterzeichnet, mit dem Bukarest dem Nachbarland ein komplettes Patriot-Flugabwehrsystem zur Verfügung stellt. Die rumänische Regierung hatte diesen Schritt bereits im Juni angekündigt. Selenskyj hatte die Partner der Ukraine wiederholt um mehr Flugabwehr-Systeme gebeten, um die Ukraine besser vor den ständigen russischen Luft- und Raketenangriffen schützen zu können.

    Die Ukraine besitzt bisher vier komplette Patriot-Flugabwehrsysteme sowie weitere Startrampen aus den Niederlanden. Drei der Systeme stammen aus Deutschland, eines hatte Kiew aus den USA erhalten. Im Gespräch waren weitere Systeme aus israelischen Beständen, doch ist der aktuelle Stand der Verhandlungen unbekannt.

  • 19.13 Uhr

    Polens Armee: Wohl doch keine Verletzung des Luftraums

    Polens Armee hat ihre Angaben korrigiert, wonach in der vergangenen Woche bei russischen Angriffen auf die Ukraine ein nicht näher definiertes «Flugobjekt» auf polnisches Gebiet geraten sein soll. Die zehn Tage lange Suche nach dem möglicherweise abgestürzten Flugobjekt sei ohne Ergebnis beendet worden, sagte General Maciej Klisz, der Einsatzkommandeur der polnischen Armee. «Aufgrund der vorliegenden Analysen komme ich vorläufig zu dem Schluss, dass es am 26. August mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit keine Verletzung des polnischen Luftraums gegeben hat.» Nicht die Daten hätten sich geändert, sondern deren Bewertung, fügte der General dazu.

    In der vergangenen Woche hatte die polnische Armee bekanntgegeben, dass mindestens drei Radarstationen das vermutlich unbemannte Flugobjekt erfasst hätten. Die Agentur PAP meldete unter Berufung auf das Militär, Flughöhe und Geschwindigkeit des Objekts würden auf eine russische Shahed-Kampfdrohne iranischer Bauart hindeuten, wie sie von Russland gegen die Ukraine eingesetzt wird.

    Das EU- und Nato-Land Polen teilt sich eine 535 Kilometer lange Grenze mit der von Russland angegriffenen Ukraine. Im Jahr 2022 waren beim Absturz einer Rakete in Ostpolen zwei Menschen ums Leben gekommen. Ursache war in dem Fall eine fehlgeleitete ukrainische Luftabwehrrakete.

  • 18.38 Uhr

    FBI: Auch Deutschland im Visier russischer Desinformation

    Die US-Regierung wirft Moskau vor, mit einer Desinformationskampagne auch gezielt russische Regierungspropaganda in Deutschland verbreitet zu haben. Das Ziel sei es seit mindestens 2022 gewesen, die AfD zu unterstützen, die Unterstützung für die von Russland angegriffene Ukraine zu untergraben und die USA sowie die Nato zu verunglimpfen. Das geht aus einem Bericht der US-Bundespolizei FBI hervor.

    Washington beschuldigt Russland schon länger, sich die in die US-Präsidentschaftswahlen einzumischen. Am Mittwoch ging Washington mit einem grossen Paket an Sanktionen dagegen vor und veröffentlichte Gerichtsunterlagen, die Moskaus Einmischung in den aktuellen Präsidentschaftswahlkampf zeigen sollen. Aus ihnen geht hervor, dass Russland auch Deutschland ins Visier genommen haben soll.

    Der 277 Seiten lange Bericht der Bundespolizei FBI zitiert aus Notizen und Memos entsprechender Treffen von russischen Beteiligten an der Desinformationskampagne. Ziel sei es gewesen, «die USA, Grossbritannien und die Nato diskreditieren» und «die Wahrheit über den Krieg in der Ukraine» zu vermitteln, soll es in den Treffen geheissen haben. Bei einer Zusammenkunft sei beschlossen worden, die Bemühungen besonders auf Deutschland zu konzentrieren.

    In einem der Dokumente, welches die FBI-Ermittler dem russischen Unternehmen Social Design Agency zuschreiben, heisst, man wolle «die internen Spannungen in den mit den Vereinigten Staaten verbündeten Ländern verschärfen», um die Interessen Russlands auf internationaler Bühne zu fördern. So unterstütze man die AfD «mit allen Mitteln», in dem man das «Bild von Märtyrern» schaffe, «die für die Demokratie und die nationalen Interessen Deutschlands leiden». Dies sollte zum Beispiel mit der Verbreitung gefälschter Videos oder Webseiten erreicht werden. Das Nachrichtenportal «t-online» hat darüber berichtet.

    Die FBI-Untersuchung konzentriert sich in ihrer Untersuchung vor allem auf die russische «Doppelgänger»-Kampagne. Zu ihrer Taktik gehört es, Webseiten existierender Qualitätsmedien und öffentlicher Institutionen zu imitieren. Nach Einschätzung der US-Regierung werden Einflussversuche in Moskau von ganz oben initiiert - «unter der Leitung und Kontrolle der russischen Präsidialverwaltung».

  • 18.11 Uhr

    Niederlande investieren Milliarden in Panzer, Flugzeuge und Kriegsschiffe

    Die Niederlande wollen ihre Verteidigungsausgaben angesichts weltweiter Krisen spürbar erhöhen und Milliarden Euro in die Beschaffung neuer Panzer, Flugzeuge und Schiffe investieren. Die Verteidigungsausgaben sollen bis 2028 um 2,4 Milliarden Euro auf dann jährlich 24 Milliarden Euro erhöht werden, kündigte Verteidigungsminister Ruben Brekelmans in Amersfoort an.

    «Das zusätzliche Geld soll die Stärkung der Streitkräfte beschleunigen, weshalb wir jährlich rund 1,5 Milliarden Euro in die Kampfkraft investieren werden», sagte der Minister. Die Niederlande würden damit auch gemäss der Nato-Zielmarke mindestens zwei Prozent ihrer Wirtschaftsleistung in das Militär investieren.

    «Der beste Weg, einen Krieg zu verhindern, ist, potenzielle Gegner in Schach zu halten. Dies erfordert glaubwürdige, starke und innovative Streitkräfte», sagte der Minister. «In sie zu investieren, ist daher eine dringende Notwendigkeit, denn wir müssen unsere Sicherheit aktiv schützen. Die rücksichtslose russische Aggression in der Ukraine zeigt, dass ein Angriff auf das Nato-Bündnis nicht mehr undenkbar ist.»

    Neben zusätzlichen F-35-Kampfflugzeugen und Fregatten für die U-Bootabwehr wollen die Niederlande wieder ein eigenes Panzerbataillon aufbauen. 2011 hatten die Niederlande aus Kostengründen ihre letzten eigenen Panzer aufgegeben und in ein deutsch-niederländisches Panzerbataillon integriert, das im niedersächsischen Bergen-Hohne stationiert ist. Zuletzt leasten die Niederlande auf Basis dieser Kooperation 18 Leopard-2A6-Panzer aus Deutschland. Erwartet wird jetzt die Anschaffung von rund 50 neuen Leopard-2A8-Panzern durch die Niederlande.

  • 14.08 Uhr

    Ukrainisches Parlament entlässt Aussenminister Kuleba und ernennt Nachfolger Sibyha

    Das ukrainische Parlament hat Aussenminister Dmytro Kuleba nach dessen Rücktrittsgesuch in einer formellen Abstimmung entlassen. Designierter Nachfolger ist der bisherige Vize Andrij Sybiha. Der 49 Jahre alte Diplomat war bis April noch stellvertretender Leiter des Präsidentenbüros. Nach der Verfassung wird der Aussenminister dem Parlament vom Präsidenten vorgeschlagen.

    Kuleba gehörte zu den bekanntesten Gesichtern der Ukraine im Westen. Der Chefdiplomat warb immer wieder eindringlich um Unterstützung für die Ukraine in ihrem Abwehrkampf gegen die russische Invasion.

    Einem Bericht des ukrainischen öffentlich-rechtlichen Fernsehens zufolge hatte Präsident Wolodymyr Selenskyj Kuleba auf einer Fraktionssitzung der Präsidentenpartei «Diener des Volkes» vorgeworfen, sich ungenügend für weitere Waffenlieferungen einzusetzen.

    Die Entlassung Kulebas ist Teil eines Regierungsumbaus in der Ukraine. Insgesamt sollen etwa die Hälfte der Ministerposten neu besetzt und auch einige Ressortzuschnitte geändert werden, hiess es in Kiew. Selenskyj hatte den Regierungsumbau damit begründet, dass das Land einen Neustart brauche. «Wir brauchen heute neue Energie», sagte der Staatschef.

    Kritiker halten den Umbau für Augenwischerei und Aktionismus, um Veränderungen vorzutäuschen und um von den Misserfolgen im Abwehrkampf gegen die russische Invasion abzulenken. Auch die Probleme bei der Energieversorgung durch die ständigen russischen Angriffe auf die Infrastruktur lassen die Unzufriedenheit der Bevölkerung mit der eigenen Führung wachsen.

  • 12.47 Uhr

    Kiew stellt wegen naher Front Evakuierugs-Züge aus Pokrowsk ein

    Angesichts der näher rückenden russischen Truppen hat die Ukraine Evakuierungen mit dem Zug aus der frontnahen Stadt Pokrowsk im Osten des Landes eingestellt.

    «Jetzt ist die Abfahrtsstation wegen der erschwerten Sicherheitssituation Pawlohrad im Gebiet Dnipropetrowsk», teilte der Gouverneur des Gebiets Donezk, Wadym Filaschkin, bei Telegram mit.

    Die örtlichen Behörden hätten nun die Aufgabe, für Flüchtlinge Busverbindungen zum Bahnhof von Pawlohrad einzurichten. Pawlohrad liegt gut 90 Kilometer westlich von Pokrowsk.

    In Pokrowsk sollen Behördenangaben nach noch gut 30'000 Menschen ausharren. Vor dem Krieg hatte die Stadt noch über 70'000 Einwohner. Die Frontlinie verläuft dabei nur etwa neun Kilometer südöstlich der Bergarbeiterstadt. Regelmässig gerät der Verkehrsknotenpunkt dabei auch unter Beschuss.

  • 12.20 Uhr

    Putin will weitere gefangene Russen in den USA freibekommen

    Nach einem grossen Gefangenaustausch zwischen Russland und den USA sowie anderen westlichen Staaten will Kremlchef Wladimir Putin weitere russische Gefangene freibekommen. Russland werde seinen Bürgern immer helfen, dies gelte auch im Ausland, sagte Putin beim Östlichen Wirtschaftsforum in Wladiwostok.

    Er antwortete auf die Frage, ob in den USA inhaftierte Russen eine Chance auf Rückkehr in die Heimat hätten. «Wir behandeln alle Bürger Russlands gleich, wenn sie die Hilfe des Staates benötigen. Und das werden wir auch in Zukunft tun.»

    Anfang August hatten Russland, die USA und Deutschland beim grössten derartigen Deal seit Ende des Kalten Krieges insgesamt 26 inhaftierte Personen ausgetauscht.

    Moskau erhielt den zu lebenslanger Haft verurteilten «Tiergartenmörder» Wadim Krassikow zurück. Dieser hatte 2019 in Berlin einen im Exil lebenden Tschetschenen aus Georgien erschossen. Russland liess im Gegenzug 16 Menschen frei, unter ihnen acht politische Gefangene.

    Präsident Putin begrüsst den in Deutschland für einen Mord verurteilten Agenten Wadim Krassikow. Er hofft weitere Russen gegen in Russland inhaftierte Personen aus dem Westen tauschen zu können.
    Präsident Putin begrüsst den in Deutschland für einen Mord verurteilten Agenten Wadim Krassikow. Er hofft weitere Russen gegen in Russland inhaftierte Personen aus dem Westen tauschen zu können.
    Bild: Keystone/Mikhail Voskresensky/Sputnik Kremlin Pool via AP
  • 10.49 Uhr

    Belarussische Luftwaffe soll russische Drohne abgeschossen haben

    Pro-ukrainische Kanäle auf X teilen ein Video, das den Abschuss einer russischen Shahed-Drohne über Belarus zeigen soll, darunter jener des ukranischen Regierungsberaters Anton Gerashchenko. Belarussische Kampfjets seien in jener Nacht mehrmals aufgestiegen. 

    Belarus ist mit Russland verbündet und unterstützt die Politik des Kreml.

  • 9.31 Uhr

    Toter Spionagewal ist möglicherweise erschossen worden

    Nach dem Tod des als «Hvaldimir» berühmt gewordenen Belugawals in Norwegen vermuten Tierschutzorganisationen, dass der Meeressäuger von Menschen getötet worden ist. Die Organisationen OneWhale und Noah haben den Fall aufgrund von dokumentierten Verletzungen des Tieres bei der norwegischen Polizei sowie der Behörde für Wirtschafts- und Umweltkriminalität angezeigt. Die zuständige Polizeistelle teilte mit, dass man nun prüfe, ob es einen angemessenen Grund dafür gebe, Nachforschungen einzuleiten.

    «Unser geliebter Hvaldimir wurde erschossen», erklärte OneWhale auf Instagram. Es gebe Beweise dafür, dass der Wal durch Schüsse getötet worden sei. Mehrere Tierärzte, Biologen und ballistische Experten seien zu dem Schluss gekommen, dass «Hvaldimirs» Tod das Ergebnis einer kriminellen Handlung sei. OneWhale-Gründerin Regina Haug wies unter anderem darauf hin, sogar eine Kugel in seinem Körper stecken gesehen zu haben.

    Die Organisation OneWhale hat am 4. September 2024 dieses Foto veröffentlicht, dass deren Mitarbeiterin Regina Haug neben dem Kadaver des toten Belugawals «Hvaldimir» zeigt. Die Verletzungen sollen von Schüssen herrühren.
    Die Organisation OneWhale hat am 4. September 2024 dieses Foto veröffentlicht, dass deren Mitarbeiterin Regina Haug neben dem Kadaver des toten Belugawals «Hvaldimir» zeigt. Die Verletzungen sollen von Schüssen herrühren.
    Bild: Keystone

    «Hvaldimir» ist eine Kombination aus dem norwegischen Wort für Wal (hval) und dem Vornamen des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Im Jahr 2019 war er nicht weit von russischen Gewässern entfernt mit einer Befestigung für eine kleine Kamera und mit dem Aufdruck «Ausrüstung St. Petersburg» am Körper in Norwegen aufgetaucht. Das hatte Spekulationen ausgelöst, er könnte ein russischer Spionagewal sein. Eine andere Theorie besagte, er sei einmal als eine Art Therapiewal in Russland eingesetzt worden. Zugleich zeigte sich «Hvaldimir» gegenüber Menschen und Booten immer wieder überaus zutraulich, was ihm viele Freunde in Norwegen einbrachte.

    Am Samstag war der mehr als vier Meter lange Meeressäuger tot in einer Bucht in der Nähe von Stavanger entdeckt worden. Er wurde bereits obduziert – der Obduktionsbericht soll nach Angaben der Nachrichtenagentur NTB aber erst in etwa drei Wochen fertig sein.

  • 8.55 Uhr

    Selenskyj kommt zu Ukraine-Treffen nach Ramstein

    Zu Gesprächen über die weitere Unterstützung der Ukraine im Krieg gegen Russland in Ramstein reist am Freitag nach «Spiegel»-Informationen auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj an. Beim Besuch auf dem US-Luftwaffenstützpunkt in Rheinland-Pfalz wolle er bei den westlichen Verteidigungsministern und ranghohen Militärs den Ernst der Lage eindrücklich schildern und um frische Waffenlieferungen bitten, vor allem um weitreichende Raketen und Flugabwehrsysteme, berichtete das Portal. Von der Bundesregierung gab es auf Nachfrage der Deutschen Presse-Agentur keinen Kommentar zu dem Bericht.

    Zu der Konferenz auf der größten US-Airbase außerhalb der Vereinigten Staaten hat US-Verteidigungsminister Lloyd Austin die Mitglieder der sogenannten Ukraine-Kontaktgruppe eingeladen. Zur Kontaktgruppe gehören etwa 50 Staaten, darunter Deutschland. Wie bei früheren Gesprächen auf dem Stützpunkt bei Kaiserslautern wurden auch Nicht-NATO-Staaten eingeladen.

    Es ist das insgesamt 24. Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe, allerdings fanden die meisten Gespräche als Videokonferenz statt. Russland führt seit dem 24. Februar 2022 einen Angriffskrieg gegen das Nachbarland Ukraine. Der Westen unterstützt Kiew bei der Verteidigung unter anderem mit umfangreichen Waffenlieferungen.

    Anders als am Ukraine-Treffen im Januar 2023 will Wolodymyr Selenskyj am Freitag, 6. September 2024, persönlich in Ramstein dabei sein. 
    Anders als am Ukraine-Treffen im Januar 2023 will Wolodymyr Selenskyj am Freitag, 6. September 2024, persönlich in Ramstein dabei sein. 
    Keystone
  • 6.27 Uhr

    AKW Saporischschja: Kühlturm wird wahrscheinlich abgerissen

    Nach einem Brand am russisch besetzten Atomkraftwerk Saporischschja in der Ukraine muss ein beschädigter Kühlturm laut der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) wohl abgerissen werden. «Dieses grosse Gebäude ist künftig nicht mehr nutzbar. Daher wird es wahrscheinlich irgendwann in der Zukunft abgerissen», sagte IAEA-Chef Rafael Grossi bei einem Besuch des Atomkraftwerks. In einem Video, das Grossi auf der Plattform X verbreitete, ist zu sehen, wie der IAEA-Chef in Schutzkleidung und mit Helm zusammen mit seinem Team die Anlage begutachtet.

    Ein Brand auf dem Gelände des von den Russen besetzten ukrainischen Atomkraftwerks Saporischschja am 11. August verursachte schwere Schäden an den Kühltürmen. (11. August 2024) 
    Ein Brand auf dem Gelände des von den Russen besetzten ukrainischen Atomkraftwerks Saporischschja am 11. August verursachte schwere Schäden an den Kühltürmen. (11. August 2024) 
    Bild: Keystone/Ukrainian Presidential Press Office via AP

    Der Kühlturm war bei einem Brand im August beschädigt worden. Die Ukraine warf der russischen Besatzung der grössten Atomanlage Europas vor, den Brand ausgelöst zu haben. Die von Russland eingesetzte Kraftwerksleitung und die Verwaltung für den besetzten Teil des Gebiets Saporischschja sprachen dagegen von einem ukrainischen Drohnenangriff, der den Brand ausgelöst habe. Grossi sagte nach dem Vorfall, der Schaden am Kühlturm beeinträchtige die Sicherheit der sechs stillliegenden Reaktoren des AKW nicht.

    In Moskaus Angriffskrieg gegen das Nachbarland ist die Sicherheit der ukrainischen und russischen Atomkraftwerke immer wieder bedroht.

  • 5.18 Uhr

    Polen will beim Aufbau zerstörter Häuser in Lwiw helfen

    Polen hat der ukrainischen Stadt Lwiw zugesagt, nach den russischen Raketenangriffen beim Wiederaufbau zerstörter Häuser zu helfen. «Lwiw braucht Hilfe! Ziel des russischen Angriffs war das Stadtzentrum. Viele historische Altbauten wurden beschädigt», schrieb Regierungschef Donald Tusk. Lwiw liegt nur 70 Kilometer von der Grenze zum EU- und NATO-Land Polen. Viele Binnenflüchtlinge aus dem umkämpften Osten der Ukraine haben dort Zuflucht gefunden.

    Bei russischen Angriffen zerstörte Häuser in Lwiw. (4. September 2024)
    Bei russischen Angriffen zerstörte Häuser in Lwiw. (4. September 2024)
    Bild: Keystone/State Emergency Service of Ukraine via AP
  • 4.10 Uhr

    Russische Streitkräfte beschiessen Wohngebiet in Kostjantyniwka

    Russische Streitkräfte haben ukrainischen Angaben zufolge ein Wohngebiet in der ostukrainischen Stadt Kostjantyniwka beschossen. Bei dem Angriff wurde eine Person getötet und drei weitere verletzt, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte. Nach Angaben der Ermittler in der Region Donezk wurde ein Mehrfachraketenwerfer eingesetzt. Kostjantyniwka gilt als wichtiges Ziel für die russischen Streitkräfte, die langsam durch die Region Donezk nach Westen vorrücken. Die Stadt liegt nordöstlich von Pokrowsk, dem am heftigsten umkämpften Gebiet im östlichen Teil der 1000 Kilometer langen Frontlinie.

    Eine bei russischen Angriffen beschädigte Energieinfrastruktur in der ukrainischen Region Iwano-Frankiwsk. (5. April 2024) 
    Eine bei russischen Angriffen beschädigte Energieinfrastruktur in der ukrainischen Region Iwano-Frankiwsk. (5. April 2024) 
    Bild: Keystone/EPA/Igor Tkachenko
  • Donnerstag, 5. September 2024, 3.35 Uhr

    Im Winter stehen Ukrainern Stromausfälle von zwölf Stunden oder mehr bevor

    Die Menschen in der Ukraine müssen sich im kommenden Herbst und Winter einer Prognose zufolge auf tägliche Stromausfälle von mindestens zwölf Stunden einstellen. Im pessimistischen Szenario seien es bis zu 20 Stunden, so das ukrainische Institut für Energiestrategien. Die optimistische Prognose gilt demnach beim stabilen Betrieb von acht bis neun Kernkraftwerksblöcken und wenn der Winter ohne strengen Frost bleibt. Dafür müsste die Hälfte der sechs Gigawatt beschädigter Kapazität wiederhergestellt werden. Wenn Russland den ukrainischen Energiesektor weiter angreife, drohten dem Institut zufolge im schlimmsten Fall bis zu 20 Stunden ohne Heizung und Strom.

  • 23 Uhr

    Wir beenden den Ticker am Mittwoch, 4. September 2024

  • 21.29 Uhr

    Russische Behörden: Sechs Tote bei ukrainischen Angriffen in russischem Belgorod und Ostukraine

    Bei ukrainischen Angriffen auf die russische Grenzregion Belgorod und die von Russland besetzte Ostukraine sind nach russischen Angaben sechs Menschen getötet worden. Das Dorf Nowaja Tawolschanka «wurde wiederholt von den ukrainischen Streitkräften beschossen», erklärte der Gouverneur von Belgorod, Wjatscheslaw Gladkow, im Onlinedienst Telegram. Dabei seien drei Zivilisten getötet und zwei weitere verletzt worden.

    Die Grenzregion Belgorod ist regelmässig Ziel ukrainischer Luft- und Drohnenangriffe. Seit dem 6. August ist die Nachbarregion Kursk zudem Schauplatz der grössten ukrainischen Offensive seit Beginn des Kriegs im Februar 2022. Nach Angaben aus Kiew wurden bereits dutzende Ortschaften eingenommen.

    In der unter russischer Kontrolle stehenden Stadt Donezk in der gleichnamigen Region in der Ostukraine habe es bei ukrainischem Beschuss auf einem Markt drei Tote gegeben, erklärte indes der prorussische Verwaltungschef der Region, Denis Puschilin. Zwei der Toten seien minderjährig. Überdies hätten zehn Menschen Verletzungen davongetragen, fuhr Puschilin fort.

  • 21.16 Uhr

    IAEA-Chef Grossi inspiziert AKW Saporischschja

    Der Generaldirektor der Internationalen Atomenergiebehörde Rafael Grossi hat das von russischen Truppen besetzte Atomkraftwerk Saporischschja in der Ukraine besucht. Seit Grossis letztem Besuch dort im Februar habe das Atomkraftwerk erhebliche Schäden erlitten, teilte die IAEA mit. Es sei von Drohnen getroffen worden, Stromleitungen seien ausgefallen und einer der beiden Kühltürme sei in Brand geraten.

    Grossi hatte bereits am Dienstag von einer «sehr fragilen» Lage in Europas grösstem Atomkraftwerk gesprochen. Ohne Strom könne das Kraftwerk nicht gekühlt werden, und das könne zu einer Katastrophe führen, sagte er.

    Nach Angaben des ukrainischen Netzbetreibers Enerhoatom war durch russischen Artilleriebeschuss am Montag die Energieversorgung des AKWs beschädigt worden. Sollte neben einer Stromleitung noch eine zweite beschädigt werden, käme es zu einer gefährlichen Notsituation, hiess es in einer Mitteilung.

  • 18.43 Uhr

    Litauen bestellt Vertreter der russischen Botschaft ein

    Litauen hat wegen der schweren russischen Luftangriffe auf die Ukraine einen Vertreter der russischen Botschaft in Vilnius einbestellt. In dem Gespräch sei dem Diplomaten der starke Protest gegen den verstärkten Beschuss ziviler Ziele in der Ukraine zum Ausdruck gebracht worden, teilte das litauische Aussenministerium mit. Demnach zeigten die Raketen und Bomben, die Bildungseinrichtungen, Spitäler und Wohngebiete treffen, Russlands Verzweiflung und dessen völlige Missachtung menschlichen Lebens und des humanitären Völkerrechts.

    Bei russischen Luftangriffen auf die westukrainische Grossstadt Lwiw wurden mindestens sieben Menschen getötet und mindestens 38 verletzt worden. Zuvor waren am Dienstag bei einem Angriff auf die zentralukrainische Stadt Poltawa mehr als 50 Menschen getötet und etwa 270 verletzt worden. Russland überzieht die Ukraine seit zweieinhalb Jahren mit Krieg.

  • 18.18 Uhr

    Bundesrat verlängert Schutzstatus S für Ukraine-Flüchtlinge 

    Der Bundesrat hebt den Schutzstatus S für Flüchtlinge aus der Ukraine bis zum 4. März 2026 nicht auf. Gleichzeitig verlängert er auch die Unterstützung für diesen Personenkreis bis dahin. Damit reagiert die Landesregierung auf die unveränderte Lage im Kriegsgebiet.

    Eine nachhaltige Stabilisierung der Lage in der Ukraine sei nicht absehbar, teilte der Bundesrat dazu am Mittwoch mit. Aktuell sei auf dem ganzen Staatsgebiet der Ukraine von kriegerischen Handlungen auszugehen.

    Flüchtlinge aus der Ukraine stehen 2022 in der Warteschlange für die Registrierung.vor dem Bundesasylzentrum in Zürich.
    Flüchtlinge aus der Ukraine stehen 2022 in der Warteschlange für die Registrierung.vor dem Bundesasylzentrum in Zürich.
    Bild: Keystone/Michael Buholzer

    Für eine Aufhebung des Schutzstatus müsste sich indessen die Lage stabilisieren. Das würde bedeuten, dass keine allgemeine Gefährdung mehr besteht. Das ist laut dem Bundesrat derzeit nicht der Fall.

    Mit seinem Beschluss, den Schutzstatus bis im März 2026 nicht aufzuheben, sofern sich die Lage nicht nachhaltig stabilisiert, will der Bundesrat für die Betroffenen Klarheit schaffen für die nächsten 18 Monate.

    Wegen der Einbindung der Schweiz in den Schengen-Raum sei zudem eine Abstimmung mit der EU unerlässlich, hiess es weiter. Die EU-Staaten verlängerten den temporären Schutz für Ukraine-Flüchtlinge bereits am 13. Juni bis zum 4. März 2026.

    Bei der Integration der Geflüchteten besonders auf dem Arbeitsmarkt sieht die Landesregierung weiterhin Handlungsbedarf. Die erstmals im April 2022 beschlossenen Unterstützungsmassnahmen verlängerte er darum ebenfalls bis zum März 2026.

    Dabei beteiligt sich der Bund mit 3000 Franken pro Jahr und Person an den Integrationsanstrengungen der Kantone. Namentlich geht es dabei um die Sprachförderung und den Zugang zu Bildung und Arbeitsmarkt.

  • 18.03 Uhr

    Tote und Verletzte nach ukrainischem Beschuss in Donezk

    In der von Russland annektierten ostukrainischen Grossstadt Donezk sind nach Angaben der Besatzungsbehörden bei Artilleriefeuer auf einem Markt mindestens drei Menschen getötet und fünf weitere verletzt worden.

    Ukrainische Truppen hätten den Markt beschossen, zwei Männer und eine Frau seien getötet worden, teilte der Chef der selbsternannten Donezker Volksrepublik, Denis Puschilin, bei Telegram mit.

    Auf Videos und Fotos in russischen Staatsmedien waren schwere Verwüstungen des Marktes zu sehen. Die Angaben waren von unabhängiger Seite nicht überprüfbar.

    Auch ein Linienbus sei getroffen worden, teilte Puschilin mit. Die Grossstadt Donezk wird schon seit 2014 immer wieder beschossen, seit sich bewaffnete prorussische Separatisten dort von der Zentralregierung in Kiew nach dem Sturz des moskaufreundlichen Präsidenten Viktor Janukowitsch losgesagt hatten.

    Die Ukraine versucht seit Jahren, dort die Kontrolle zurückzuerlangen. Kremlchef Wladimir Putin hatte das gesamte Gebiet Donezk nach Beginn seines grossangelegten Krieges gegen die Ukraine 2022 annektiert und zu einem Teil Russlands erklärt.

    Russland will das bisher nicht vollständig besetzte Gebiet komplett unter seine Kontrolle bringen. Seit Wochen und Monaten nehmen die russischen Truppen dort immer mehr Ortschaften ein.

  • 9:00

    Bürgermeister informiert: 7 Tote und 35 Verletzt nach Angriff auf Lwiw

    Der Bürgermeister der Stadt Lwiw im Westen der Ukraine, Andrij Sadowyj, teilte mit, mindestens sieben Menschen seien bei einem Angriff auf den Ort in der Nacht zum Mittwoch getötet worden. 35 weitere seien verletzt worden. Unter den Toten sei ein Kind. Einige Verletzte befänden sich in kritischem Zustand.

  • 08:00

    Ukrainischer Aussenminister Kuleba reicht Rücktritt ein

    Der ukrainische Aussenminister Dmytro Kuleba.
    Der ukrainische Aussenminister Dmytro Kuleba.
    dpa

    In einer grösseren Regierungsumbildung in der Ukraine hat nach Parlamentsangaben auch Aussenminister Dmytro Kuleba seinen Rücktritt erklärt. Parlamentspräsident Ruslan Stefantschuk veröffentlichte auf seiner Facebook-Seite ein Foto der handschriftlichen Bitte um Entlassung, die auf den heutigen Mittwoch datiert war. Eine andere Quelle gab es zunächst nicht.

    Stefantschuk kündigte an, das Gesuch auf einer der nächsten Sitzungen der Obersten Rada zu behandeln. Zuvor wurden weitere handschriftliche Rücktrittsgesuche auf der Facebook-Seite veröffentlicht.

    Der Karrierediplomat Kuleba war seit 2020 noch vor Beginn des russischen Angriffskrieges Aussenminister. Seit Dienstag haben mehrere ukrainische Minister sowie zwei Vizeregierungschefinnen offiziell um ihre Entlassung aus der Regierung gebeten. Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte im Juli einen Umbau des Kabinetts angekündigt. Wie er sagt, soll dies die Regierungsarbeit unter der Last des Krieges effektiver machen.

  • 07:15

    Zwei Tote nach Drohnenangriff in Lwiw

    Am Mittwochmorgen gab es in der Nähe des Hauptbahnhofs von Lwiw einen Brand. Zuvor hatten russische Truppen einen Drohnenangriff auf die westukrainische Stadt ausgeführt. Erste Angaben der ukrainischen Streitkräfte und des Bürgermeisters der Stadt zufolge wurden zwei Menschen getötet und 19 Personen verletzt.

  • 5.10 Uhr

    Biden verspricht Ukraine neue Luftabwehrsysteme

    Nach dem verheerenden russischen Angriff auf die ukrainische Stadt Poltawa hat US-Präsident Joe Biden der Ukraine die Lieferung weiterer Luftabwehrsysteme zugesagt. «Ich verurteile diesen abscheulichen Angriff auf das Schärfste», teilte Biden mit. Washington werde Kiew weiterhin militärisch unterstützen, «einschliesslich der Bereitstellung der Luftverteidigungssysteme und -fähigkeiten, die das Land zum Schutz seiner Grenzen benötigt». Selenskyj hatte nach dem Angriff mit mindestens 51 Toten seine Forderung an die westlichen Verbündeten bekräftigt, seinem Land schnell neue Luftabwehrsysteme zu liefern und bereits gelieferte weitreichende Waffen für Angriffe auf russisches Territorium nutzen zu dürfen.

  • 5.04 Uhr

    Lage an der Front bleibt schwierig

    Die ukrainischen Streitkräfte stehen an der Front weiter unter Druck. Laut dem Lagebericht des ukrainischen Generalstabs von Dienstagabend gab es erneut fast 200 Gefechte. Das Hauptziel der russischen Angriffsbemühungen bleibt dabei die Kleinstadt Pokrowsk im Gebiet Donezk, von wo allein rund 60 Zusammenstösse gemeldet werden. In dem Raum haben die russischen Truppen aufgrund personeller und materieller Überlegenheit und der Lufthoheit in den vergangenen Wochen stetig Geländegewinne erzielt.

  • 5 Uhr

    Trauer nach verheerender Raketenattacke auf Poltawa

    In der Ukraine herrscht Trauer nach der verheerenden Raketenattacke auf die Grossstadt Poltawa – eine der folgenreichsten seit Beginn des russischen Angriffskriegs vor zweieinhalb Jahren. Die Opferzahl stieg nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj bis am Dienstagabend auf 51 Tote und 271 Verletzte. Unter den Trümmern seien noch weitere Menschen, die Rettungskräfte arbeiteten unter Hochdruck. Zerstört wurde insbesondere ein Gebäude des Militärinstituts für Telekommunikation und Informatisierung in Poltawa – viele der Opfer sollen Soldaten sein.

    Bei der Attacke auf die 280 Kilometer östlich von Kiew gelegene Stadt nutzte das russische Militär mutmasslich Iskander-Raketen. Auch wenn dieser Angriff besonders verheerende Folgen hatte: Der Beschuss von Städten und zivilen Objekten ist für die Menschen in der Ukraine bitterer Alltag – so wurde in der Nacht die Universität in der nordöstlichen Gebietshauptstadt Sumy durch einen weiteren Luftangriff zerstört.

  • Mittwoch, 4. September 2024, 1.11 Uhr

    Reise nach Kiew: Irlands Regierung kündigt Millionenhilfe an

    Zweieinhalb Jahre nach Kriegsbeginn sichert Irlands Regierungschef der Ukraine weitere Unterstützung zu. Regierungschef Simon Harris werde sich heute mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Kiew treffen, teilte die Regierung in Dublin vorab mit. Irland will auch ein Paket von rund 36 Millionen Euro für humanitäre Hilfe und späteren Wiederaufbau zur Verfügung stellen.

    Die Ukraine verteidigt sich seit Februar 2022 gegen einen Angriff Russlands. Am Dienstag wurden bei einem russischen Raketenangriff in der ukrainischen Stadt Poltawa nach Angaben von Selenskyj Dutzende Menschen getötet.

    Der Angriff auf Poltawa sei eine düstere und schreckliche Erinnerung an die Bedrohung, der die Ukraine jeden Tag ausgesetzt sei, teilte Harris mit. Mit Selenskyj werde er eine Vereinbarung zur Unterstützung und Kooperation unterzeichnen.

    «Das macht deutlich, dass die Werte der Ukraine unsere Werte sind, und wir so lange wie nötig an der Seite der mutigen Menschen in der Ukraine stehen», teilte Harris mit. Der 37-Jährige hatte Selenskyj bereits Mitte Juli getroffen, als der ukrainische Präsident auf dem Rückweg vom Nato-Gipfel in den USA einen Zwischenstopp in Irland einlegte. Mit den neuen Hilfen will Irland etwa Projekte internationaler Hilfsorganisationen unterstützen.

  • 24 Uhr

    Wir beenden den Ticker am Dienstag, 3. September 2024

  • 22.57 Uhr

    Selenskyj fordert nach Raketenangriff weitreichende Waffen

    Nach einem tödlichen russischen Raketenangriff auf die Grossstadt Poltawa hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj den Westen erneut um weitere Flugabwehrsysteme gebeten. Zugleich bat er um die Erlaubnis, weitreichende Waffen gegen Russland einsetzen zu dürfen.

    Am Morgen hatte Russland mit Raketen die 280 Kilometer östlich von Moskau gelegene Stadt Poltawa angegriffen. Der Schlag gilt hinsichtlich der Zahl der Opfer als einer der folgenreichsten seit Beginn des russischen Angriffskriegs vor zweieinhalb Jahren. Die Opferzahl dürfte noch steigen. Nach Angaben Selenskyjs liegen unter den Trümmern noch weitere Menschen.

    «Die russischen Angriffe werden unmöglich, wenn es uns möglich wird, die Abschussrampen der Okkupanten dort zu vernichten, wo sie sind, und die russischen Militärflugplätze und die Logistik dazu», sagte Selenskyj in seiner täglichen Videoansprache. Seinen Angaben nach ist die Zahl der Toten in Poltawa inzwischen auf 51 und die der Verletzten auf 271 gestiegen.

    Der ukrainische Staatschef dankte dem Nachbarland Rumänien für die Ankündigung, eine Batterie des Flugabwehrsystems Patriot zu liefern. Er habe auch mit Kanadas Premier Justin Trudeau telefoniert und mit ihm über die Notwendigkeit weiterer Flugabwehrsysteme und weitreichender Waffen geredet, sagte Selenskyj.

  • 22.22 Uhr

    Mehr als 50 Tote und 270 Verletzte bei russischem Angriff im ukrainischen Poltawa

    Die Zahl der Todesopfer nach dem verheerendsten russischen Angriffe seit Kriegsbeginn sind in der zentralukrainischen Stadt Poltawa steigt weiter. Nach ukrainischen Angaben sind mindestens 51 Menschen getötet worden. «Die Zahl der Verletzten ist 271», sagte Präsident Wolodymyr Selenskyj am Dienstag in seiner abendlichen Videobotschaft. Die Raketen hatten ein Ausbildungszentrum des Militärs und ein Krankenhaus getroffen.

    «Wir wissen, dass sich Menschen unter den Trümmern des zerstörten Gebäudes befinden», sagte Selenskyj. Es werde «alles getan, um so viele Leben wie möglich zu retten». Er habe eine «vollständige und sofortige Untersuchung» angeordnet, betonte Selenskyj.

  • 22.15 Uhr

    Ukraine vor Umbau der Regierung

    Die kriegsgeplagte Ukraine steht vor dem Umbau der Regierung, nachdem mehrere Minister ihren Rücktritt eingereicht haben. Ihr Gesuche werden in der nächsten Parlamentssitzungen geprüft, wie Parlamentspräsident Ruslan Stefantschuk auf Facebook schrieb.

    Bei den zunächst bekannt gewordenen drei Ministern handelt es sich um den für die Rüstungsindustrie zuständigen Olexander Kamyschin sowie um Denys Maljuska (Justiz) und Ruslan Strilez (Umwelt). Auch der für Privatisierungen zuständige Chef des Fonds für Staatseigentum, Witalij Kowal, möchte aus dem Amt scheiden.

    Später wurden auch die Rücktrittsgesuche der Vizeregierungschefinnen Olha Stefanischyna und Iryna Wereschtschuk bekannt. Wereschtschuk ist für Flüchtlingsfragen, Stefanischyna für die europäische Integration der Ukraine verantwortlich. Sie soll dem Vernehmen nach aber einen anderen Posten in der Regierung bekommen.

  • 21.32 Uhr

    Ukraine wirft Russland Erschiessung Kriegsgefangener vor

    Die ukrainische Generalstaatsanwaltschaft hat russische Soldaten beschuldigt, weitere Kriegsgefangene getötet zu haben. Es seien Ermittlungen wegen der Erschiessung dreier Ukrainer im Raum Torezk im ostukrainischen Gebiet Donezk aufgenommen worden, teilte die Behörde auf ihrem Telegramkanal mit.

    Den vorliegenden Informationen nach seien die Ukrainer mit erhobenen Händen aus einem Bunker gekommen. «Die Besatzer haben sie mit dem Gesicht nach unten auf die Erde gelegt und ihnen unmittelbar danach in den Rücken geschossen», schrieb die Behörde unter Berufung auf im Internet kursierende Videos.

  • 20.30 Uhr

    IAEA-Chef: Lage am AKW Saporischschja «sehr fragil»

    Der Chef der internationalen Atomaufsichtsbehörde IAEA, Rafael Grossi, hat die Situation am russisch besetzten Atomkraftwerk Saporischschja in der Südukraine als «sehr fragil» bezeichnet. Es könne jederzeit zu Lageveränderungen beispielsweise durch Drohnen-Einschläge kommen, sagte Grossi in Kiew vor seiner Abreise zu dem Kraftwerk.

    Er wolle sich einen Eindruck von der Lage vor Ort verschaffen. Eines der Gesprächsthemen werde die Situation der immer wieder durch Beschuss beschädigten Stromversorgung für die Kühlungssysteme des Kraftwerks sein.

    Russische Angriffe auf ukrainische Umspannwerke haben Grossi zufolge auch zu Spannungsschwankungen im Stromnetz geführt, die ein allgemeines Sicherheitsrisiko für die Kernkraftwerke in der Ukraine darstellen. Grossi kündigte an, dass IAEA-Fachleute die Umspannwerke unter die Lupe nehmen werden.

    Das ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja ist mit einer Gesamtleistung von 6000 Megawatt das grösste Atomkraftwerk Europas und steht nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine seit März 2022 unter Kontrolle Moskaus. Mehrere ukrainische Rückeroberungsversuche scheiterten. Zur Verminderung der radioaktiven Risiken sind alle sechs Blöcke heruntergefahren worden. Beobachter der IAEA sind seit September 2022 vor Ort.

    Grossi sprach in Kiew unter anderem mit Präsident Wolodymyr Selenskyj. Dabei sei auch die Situation um das russische Atomkraftwerk Kursk diskutiert worden. Selenskyj habe zugestimmt, dass Atomkraftwerke in keinem Fall angegriffen werden dürfen, sagte Grossi.

    Militärbeobachtern aus Kiew zufolge haben sich ukrainische Truppen bei ihrem Vorstoss in das russische Grenzgebiet Kursk dem gleichnamigen Atomkraftwerk bis auf gut 30 Kilometer genähert.

  • 19.56 Uhr

    Russen plündern eigene Landsleute in Kursk aus

    Nach dem ukrainischen Angriff auf die Region Kursk haben die meisten russischen Anwohner die Gegend verlassen. Auf ihrer Flucht lassen sie nicht nur ihre Häuser, sondern auch einen Grossteil ihres Besitzes zurück. Mehreren Berichten zufolge soll es in der Region zu Plünderungen durch russische Soldaten gekommen sein. Videos in den sozialen Medien zeigen Kreml-Truppen auf Diebestour.

  • 19.19 Uhr

    Kritiker beklagen mehr Kreml-Propaganda in russischen Schulen

    Zum Beginn des neuen Schuljahres in Russland rechnen Experten mit einer deutlich stärkeren staatlichen Indoktrinierung von Kindern. Der Unterrichtsanteil, der sich als «Propaganda der Ideen des Kremls» werten lasse, werde sich in diesem Schuljahr auf etwa 1300 Stunden verdoppeln. Das schrieb das Portal «Agentstwo», in dem oppositionsnahe russische Journalisten zusammenarbeiten.

    Kremlchef Wladimir Putin hatte schon mehrfach gefordert, dass Schulen Kinder möglichst früh und intensiv zu Patrioten erziehen sollen. Erziehung zu kritischem Denken ist dagegen nicht gefragt.

    «Agentstwo» hat nach eigenen Angaben die Summe der Schulstunden addiert, in denen die Position des Kremls zu verschiedenen Themen wie Geschichte, Krieg in der Ukraine bis hin zu konservativen Familien- und gesellschaftlichen Werten vorangetrieben wird. Der Anteil dieser Stunden am Lehrplan könne von Klasse zu Klasse variieren, doch mehr als 1300 der 11’000 Schulstunden könnten für Propaganda genutzt werden, schrieb das Portal.

    Experten beklagen seit längerem eine Militarisierung des Unterrichts. Die Erhöhung der Schulstunden ergibt sich «Agentstwo» zufolge unter anderem durch das Modul «Militärische Ausbildung. Grundlagen des militärischen Wissens». Es wird im Fach Grundlagen der Sicherheit und Verteidigung des Heimatlandes unterrichtet. Kinder trainieren laut Medienberichten vielfach das Aufsetzen von Gasmasken oder das Auseinandernehmen und Zusammensetzen von Kalaschnikow-Sturmgewehren. Sie hören sich auch Vorträge von Soldaten an.

  • 18.33 Uhr

    Zahl der Toten nach russischem Angriff im ukrainischen Poltawa auf 49 gestiegen

    Nach dem russischen Raketenangriff auf die zentralukrainische Stadt Poltawa ist die Zahl der Toten auf 49 gestiegen. Mindestens 206 weitere Menschen seien verletzt worden, sagte der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Dmytro Lasutkin, am Dienstag im ukrainischen Fernsehen. Der Gouverneur der Region Poltawa, Philip Pronin, bestätigte die Opferzahl. Seinen Angaben zufolge werden noch bis zu 18 Menschen unter den Trümmern vermutet.

  • 17.45 Uhr

    Österreichs Ex-Ministerin Kneissl wird Putins Tiger-Botschafterin

    Die in Russland lebende frühere österreichische Aussenministerin Karin Kneissl dient Kremlchef Wladimir Putin künftig als Tiger-Botschafterin. Die 59-Jährige sei von Putin zur Botschafterin für den Schutz des Amurtigers ernannt worden, meldete die staatliche Moskauer Nachrichtenagentur Ria Nowosti.

    Wiens frühere Chefdiplomatin helfe dem Zentrum zum Schutz des Amurtigers in internationalen Fragen, sagte der Generaldirektor der Einrichtung, Sergej Aramilew, Ria Nowosti zufolge in Wladiwostok am Pazifik.

    Dieses Bild sorgte für Furore – und scharfe Kritik. Die damalige österreichische Aussenministerin Karin Kneissl von der rechtsextremen FPÖ lud den russischen Präsidenten Wladimir Putin zu ihrer Hochzeit ein – und er kam.
    Dieses Bild sorgte für Furore – und scharfe Kritik. Die damalige österreichische Aussenministerin Karin Kneissl von der rechtsextremen FPÖ lud den russischen Präsidenten Wladimir Putin zu ihrer Hochzeit ein – und er kam.
    Bild: Keystone/APA/Roland Schlager

    Als Aussenministerin hatte Kneissl einst mit Putin auf ihrer Hochzeit getanzt, einen Knicks vor dem Präsidenten gemacht und dafür international Kritik auf sich gezogen. Im Juni hatte sie auf dem internationalen Wirtschaftsforum in St. Petersburg erklärt, sie sei froh, heute mit ihrer Arbeit in Russland eine neue Chance und ein neues Leben zu haben.

    Der Amurtiger, auch Sibirischer Tiger genannt, ist die grösste Raubkatze der Welt. Kneissl hatte schon im September 2022 auf dem Wirtschaftsforum in Wladiwostok mitgeteilt, dass sie gern Patenschaften für die Wildkatzen übernehmen würde.

    Aramilew sagte, jetzt würden Möglichkeiten für Kneissl gesucht, der Population allgemein und einzelnen Tieren zu helfen. Demnach spendete Kneissl auch schon Geld, von dem neun Fotofallen gekauft worden seien für das Laso-Naturreservat in der Region Primorje.

  • 15.42 Uhr

    Kritik an Mongolei wegen Putin-Besuch

    Estland und Litauen haben die Mongolei wegen des Empfangs des russischen Präsidenten Wladimir Putin kritisiert. «Dass die mongolische Regierung beschlossen hat, ihm den roten Teppich auszurollen, anstatt ihn zu verhaften, untergräbt den Internationalen Strafgerichtshof und das internationale Rechtssystem massiv», teilte der estnische Aussenminister Margus Tsahkna in Tallinn mit.

    «Die Mongolei hatte die historische Chance, zum Ende des russischen Krieges in der Ukraine beizutragen, und sie hat sich entschieden, sie nicht wahrzunehmen», hiess es weiter.

    Sein litauischer Kollege Gabrielius Landsbergis bezeichnet es als «inakzeptabel», dass die mongolischen Regierung es ignorierte, den verbindlichen Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshof gegen Putin zu vollstrecken. «Dies ist ein weiteres Beispiel für das ins Wanken geratenes System, das auf internationalem Recht basiert», sagte er der Agentur BNS zufolge in Vilnius.

    Putin trotz Haftbefehls in der Mongolei empfangen

    Putin trotz Haftbefehls in der Mongolei empfangen

    Trotz eines internationalen Haftbefehls gegen Wladimir Putin hat die Mongolei den russischen Präsidenten zu einem Besuch empfangen und nicht festgenommen. Das löste internationale Kritik aus. Erstmals befindet sich Putin damit in einem Land, das verpflichtet wäre, ihn nach dem Erlass eines Haftbefehls des Internationalen Strafgerichtshofs festzunehmen. Putin war am Montag zu Gesprächen in die Mongolei gereist. Dabei soll es auch um eine neue Gaspipeline von Russland durch die Mongolei nach China gehen.

    03.09.2024

    Der Haftbefehl gilt seit März vergangenen Jahres im Zusammenhang mit Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine. Putin ist nach Ansicht des Gerichts für die Verschleppung ukrainischer Kinder nach Russland verantwortlich.

    Der Kremlchef traf sich mit dem mongolischen Präsidenten Uchnaagiin Chürelsüch, auf dessen Einladung er in dem Land ist. Russlands Nachbar erkennt den Strafgerichtshof an und hätte den Kremlchef bei dessen Aufenthalt in Ulan-Bator eigentlich festnehmen müssen.

  • 15.25 Uhr

    Wieso die hohen Donbass-Verluste?

    Nur in einer Region rückt die russische Armee vor, doch die Fortschritte im Donbass könnten für Kiew teuer werden: Moskaus Streitkräfte nähern sich weiter dem Logistik-Zentrum Pokrowsk an.

    Russlands Vorstoss nach Pokrowsk (Bildmitte links).
    Russlands Vorstoss nach Pokrowsk (Bildmitte links).
    DeepStateMap

    Gleichzeitig konnten Putins Soldaten den Kanal überqueren, der bisher die Verteidigungslinie von Tschassiw Jar war, während sich die Russen auch noch anschicken, Wuhledar zu umzingeln. Die Bergarbeiter-Stadt erwehrt sich seit Monaten Angriff um Angriff, doch nun droht die Versorgung mit Nachschub stark eingeschränkt zu werden.

    Ist die Kursk-Offensive schuld an der schwächelnden Verteidigung im Donbass? «Bei den Donezk-Verlusten kommen viele weitere Faktoren zusammen», erklärt Gustav Gressel vom Berliner European Council on Foreign Relations die Lage bei «Bild».

    «Die ukrainische Armee plagen viele schnell aufgestellte neue Brigaden, die geführt werden von Leuten, die wenig Führungserfahren haben und zum Teil auch in Stabsarbeit nicht gut geschult sind», fährt der österreichische Veteran fort. Kiew leide unter «Abnützung«: Die lange Verzögerung in den Militärhilfen habe« zu hohen Verlusten geführt», die nicht ersetzt werden könnten.

    Putin: Russische Armee rückt in der Ostukraine so rasch vor wie lange nicht

    Putin: Russische Armee rückt in der Ostukraine so rasch vor wie lange nicht

    Der russische Präsident Wladimir Putin hat am Montag Schüler einer Oberschule in der südsibirischen Region Tuwa besucht. Dabei betonte er, dass die russischen Invasionstruppen in der Ostukraine so schnell vorrücken würden, wie schon lange nicht mehr. Es gehe nicht darum, 200 oder 300 Meter vorzurücken, sondern um Quadratkilometer.

    03.09.2024

    Kursk werde eher vorgeschoben, so Gressel: Die «qualitative Abnutzung» der ukrainischen Armee sei Fakt. Tröstlich sei für Kiew nur, dass Moskau «dasselbe Problem mit denselben Ursachen und denselben Symptomen« habe.

  • 14.44 Uhr

    Update Poltawa

    Zwei ballistische Raketen sind auf dem Gelände einer Hochschule und eines benachbarten Spitals eingeschlagen.

    Ein Gebäude des Instituts für Kommunikation sei stark zerstört worden. Selenskyj erneuerte die Aufforderung an die westlichen Verbündeten, schnell Waffen zur Raketenabwehr zu liefern. «Flugabwehrsysteme und zugehörige Raketen sind in der Ukraine erforderlich und nicht irgendwo in einem Lager», unterstrich der Staatschef.

    Auf zunächst nicht überprüfbaren Bildern in sozialen Netzwerken waren Leichen vor einem stark zerstörten mehrstöckigen Gebäude zu sehen. Es soll sich dabei um das Militärinstitut für Telekommunikation und Informatisierung der Kiewer Polytechnischen Hochschule in Poltawa handeln.

    Angaben von Innenminister Ihor Klymenko zufolge wurden mindestens 25 Menschen aus den Trümmern gerettet. Im angrenzenden Wohngebiet seien durch die Druckwelle Fenster zerstört und Fassaden beschädigt worden, hiess es.

  • 13.55 Uhr

    41 Tote und 180 Verletzte nach Attacke auf Poltawa

    Ein russischer Angriff hat in der ukrainischen Region Poltawa nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj mindestens 41 Menschen das Leben gekostet.

    Zwei Raketen hätten eine Bildungseinrichtung und ein nahe gelegenes Krankenhaus getroffen, sagte Selenskyj heute in einem Video im Netzwerk Telegram. 180 Menschen seien verletzt worden.

    «Eines der Gebäude des Instituts für Kommunikation wurde teilweise zerstört», sagte der Präsident. Menschen seien unter den Trümmern verschüttet worden, viele hätten aber gerettet werden können. Er habe eine umgehende Untersuchung des Vorfalls angeordnet. Details nannte Selenskyj nicht.

    Der Angriff war offenbar einer der folgenschwersten der russischen Streitkräfte seit Beginn des russischen Krieges am 24. Februar 2022. Poltawa ist der Name einer Region und ihrer Hauptstadt.

  • 8.55 Uhr

    Mongolische Ehrengarde empfängt Putin

    Der russische Präsident Wladimir Putin ist zum Auftakt seines Staatsbesuchs in der Mongolei von einer Ehrengarde in der Hauptstadt Ulan-Bator empfangen worden.

    Putin schritt heute an der Seite des mongolischen Präsidenten Uchnaagiin Chürelsüch die Stufen zum Regierungspalast hinauf. Beide verneigten sich vor einer Statue des Herrschers Dschingis Khan, der im 13. Jahrhundert das Mongolische Reich gründete, und betraten dann das Gebäude.

    Uchnaagiin Chürelsüch (links) heute beim Empfang von Wladimir Putin.
    Uchnaagiin Chürelsüch (links) heute beim Empfang von Wladimir Putin.
    Bild: Keystone

    Für den russischen Präsidenten ist es der erste Besuch in einem Land, das Mitgliedsstaat des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) ist, seit dieser vor knapp 18 Monaten einen Haftbefehl gegen ihn wegen mutmasslicher Kriegsverbrechen in der Ukraine erliess. Die Ukraine forderte die Mongolei auf, Putin zu verhaften und an den Gerichtshof in Den Haag zu überstellen.

    Ein Sprecher Putins erklärte in der vergangenen Woche, der Kreml befürchte keine Festnahme Putins in der Mongolei. Der russische Präsident besucht zum ersten Mal seit fast fünf Jahren die Mongolei. Er wollte dort an einer Zeremonie zum 85. Jahrestag des sowjetischen und mongolischen Sieges über eine japanische Armee teilnehmen, die die Kontrolle über die Mandschurei im Nordosten Chinas übernommen hatte.

    1939 starben in monatelangen Kämpfen um den Verlauf der Grenze zwischen der Mandschurei und der Mongolei Tausende Soldaten.

  • 8.42 Uhr

    Tote und Verletzte nach russischen Angriffen

    Durch russische Luft- und Artillerieangriffe auf ukrainisches Gebiet sind nach Behördenangaben mehrere Zivilisten getötet und verletzt worden. In der Stadt Saporischschja schlugen nach einem Besuch von Präsident Wolodymyr Selenskyj gstern Abend Geschosse ein und töteten zwei Menschen.

    Ein Opfer sei ein achtjähriger Junge, schrieb Gebietsgouverneur Iwan Fedorow auf Telegram. Ein Gebäude sei beschädigt worden. Selenskyj hatte sich in der frontnahen Stadt mit dem niederländischen Ministerpräsidenten Dick Schoof getroffen.

    In der Grossstadt Dnipro wurden durch Raketenbeschuss ein Mann getötet und sechs Menschen verletzt, wie die dortige Verwaltung mitteilte. In der Region gab es Berichten zufolge einen Treffer auf ein Umspannwerk.

    Im nordöstlichen Gebiet Sumy schlugen seit dem gestrigen Montag in zahlreichen Orten russische Fliegerbomben und Artilleriegeschosse ein. Es gebe drei Verletzte. Durch die Region Sumy an der Grenze zu Russland läuft der Nachschub für die ukrainischen Truppen bei ihrer Offensive im russischen Gebiet Kursk.

    Die ukrainische Luftwaffe teilte mit, nachts seien 27 von 35 angreifenden russischen Kampfdrohnen iranischer Bauart abgeschossen worden. Die Ukraine wehrt seit zweieinhalb Jahren eine russische Invasion ab.

  • 5.50 Uhr

    Selenskyj: Eroberung von AKW Saporischschja gefährlich

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat ein Treffen mit dem Chef der Internationale Atomenergie-Organisation (IAEO) in Kiew angekündigt. Es soll nach dem Besuch von Rafael Grossi im Atomkraftwerk Saporischschja stattfinden, sagt Selenskyj in einem in den sozialen Medien veröffentlichten Video.

    Leider sei es der Ukraine in dieser Phase des Krieges nicht möglich, die Kontrolle über das Kraftwerk zurückzugewinnen. «Im Moment sehe ich auf dem Schlachtfeld keine solchen Möglichkeiten, und die, die es wahrscheinlich gibt, sind gefährlich.»

    Grossi hatte zuvor über X mitgeteilt, er sei auf dem Weg zum Kraftwerk, um «unsere Hilfe fortzusetzen und einen Atomunfall zu verhindern». Das grösste Atomkraftwerk Europas ist seit den ersten Tagen der russischen Invasion 2022 in russischer Hand. Beide Seiten werfen sich Angriffe auf die Anlage vor.

  • 3.25 Uhr

    Kiew zu Putin-Besuch: Mongolei macht sich mitverantwortlich für russische Kriegsverbrechen

    Die Ukraine hat die Regierung der Mongolei wegen des Empfangs des russischen Präsidenten Wladimir Putin kritisiert und Folgen für das Land gefordert. Die Mongolei habe geholfen, dass der wegen des Verdachts von Kriegsverbrechen in der Ukraine gesuchte Putin der Strafjustiz entkomme, teilte der Sprecher des Aussenministeriums, Heorhij Tychyj, in Kiew mit. Damit mache sich das Land mitverantwortlich für Putins «Kriegsverbrechen». Putin traf am Montagabend in dem Land ein. «Wir werden mit unseren Partnern zusammenarbeiten, um sicherzustellen, dass dies Konsequenzen für Ulan Bator hat», sagte Tychyj.

  • Dienstag, 3. September 2024, 3.10 Uhr

    Gouverneur: Russische Raketen töten mindestens einen Menschen in Dnipro

    Bei einem russischen Raketenangriff auf die zentralukrainische Stadt Dnipro ist mindestens ein Mensch ums Leben gekommen, drei weitere sind verletzt worden. Dies teilt der Gouverneur der Region Dnipropetrowsk, Serhij Lysak, über den Nachrichtendienst Telegram mit. Bei dem Angriff seien mehrere Wohnhäuser in einem Stadtviertel beschädigt worden. Die Angaben sind nicht unabhängig überprüfbar.

  • 22.57 Uhr

    Selenskyj fordert in Saporischschja reichweitenstarke Waffen

    Unweit der Front hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in Saporischschja bei einem Treffen mit dem niederländischen Regierungschef Dick Schoof erneut reichweitenstarke Waffen gefordert. Nötig sei nicht nur die Freigabe von Waffen für Angriffe gegen Ziele im russischen Hinterland, sondern auch die Lieferung dieser Raketen, sagte Selenskyj nur einige Dutzende Kilometer von der Front im Süden der Ukraine entfernt.

    Gesprochen worden sei über Wege, die Verteidigungskraft des Landes zu stärken, um einen gerechten Frieden zu erreichen, teilte Selenskyj mit. Dabei gehe es um Flugabwehr, darunter neue Flugabwehr-Systeme vom Typ Patriot samt Geschossen, um die Ausweitung der Flotte mit den von Partnern gelieferten Kampfjets vom Typ F-16 sowie um mehr Munition und Ausrüstung sowie um weitere Sanktionen gegen Russland. «All diese Massnahmen sind wichtig, um zu verhindern, dass Russland in der Ukraine neue Fronten eröffnet», sagte Selenskyj.

  • 21.33 Uhr

    Videos zeigen erstmals ukrainische Flammenwerfer-Drohne im Einsatz

    Videos in den sozialen Netzwerken zeigen erstmals den Einsatz einer ukrainischen Flammenwerfer-Drohne gegen russische Einheiten. Experten gehen davon aus, dass hochentzündliche Flüssigkeit versprüht wurde. Die neuartige Drohne soll den Namen «Dragon's Breath» tragen.

    Über den Einsatz solcher Waffen war im Verlauf des Kriegs immer wieder spekuliert worden. Zu sehen ist, wie ein Strahl aus einem brennendem Gemisch offenbar militärische Stellungen von Russen und ein schmale Baumreihe niederbrennt.

  • 20.56 Uhr

    Putin: Ukrainischer Vorstoss in Kursk wird Russlands Offensive nicht stoppen

    Angesichts des ukrainischen Vorstosses auf russisches Staatsgebiet hat Kreml-Chef Wladimir Putin seinen Landsleuten versichert, dass Moskaus Offensive im Nachbarland trotzdem unvermindert weitergehen werde. Die Armee mache in der Ostukraine Fortschritte in einem «Tempo, wie wir es lange nicht mehr hatten», sagte Putin am Montag vor Schulkindern in Sibirien. Laut einer AFP-Berechnung auf Grundlage von Daten der US-Denkfabrik Institute for the Study of War (ISW) verzeichnete die russische Armee im vergangenen Monat in der Ukraine den stärksten Geländegewinn seit Oktober 2022.

    Zum ukrainischen Vorstoss in der russischen Region Kursk sagte Putin bei dem Besuch im sibirischen Kisil zum Beginn des neuen Schuljahres: «Ihr Kalkül war es, unsere Offensiv-Aktionen in wichtigen Teilen des Donbass zu stoppen.» Doch das Ergebnis sei «eindeutig». Der Feind habe sein «Hauptziel, unsere Offensive im Donbass zu stoppen, nicht erreicht».

    Putin räumte zugleich ein, dass die Menschen in Russland «schwierige Erfahrungen» machten, insbesondere in der Region Kursk. «Wir müssen uns natürlich mit diesen Banditen auseinandersetzen, die in die Russische Föderation eingedrungen sind und versuchen, die Lage in den Grenzgebieten zu destabilisieren.»

  • 18.34 Uhr

    IAEA-Chef reist nach Kiew und Saporischschja

    Der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, reist am Dienstag erneut nach Kiew. Er werde auch das Atomkraftwerk Saporischschja besuchen, kündigte die IAEA in Wien an.

    Mitte August hatten Kontrolleure berichtet, dass sich die Lage zugespitzt habe. In unmittelbarer Nähe der Sicherheitszone habe es eine Explosion gegeben, die nach Einschätzung von IAEA-Experten vor Ort von einer Drohne mit Sprengladung verursacht wurde, teilte die IAEA mit. 

    IAEA-Chef ist besorgt um die Sicherheit am Kernkraftwerk Saporischschja. (Archivbild)
    IAEA-Chef ist besorgt um die Sicherheit am Kernkraftwerk Saporischschja. (Archivbild)
    Bild: Keystone
  • 14.53 Uhr

    Russische Hacker attackieren deutsche Flugsicherung

    Vergangene Woche haben russische Hacker die Deutsche Flugsicherung DFS angegriffen, wie der «Bayern Rundfunk» berichtet.

    Es sei nur die Büro-IT betroffen gewesen, habe die DFS mitgeteilt. Nur die interne Kommunikation sei beeinträchtigt gewesen. Auf die Flugsicherung habe der Angriff keinen Einfluss gehabt. 

    Hinter dem Angriff wird die Gruppe Einheit 26165 vermutet, auch bekannt als APT 28 und als Fancy Bear. Diese gehört nach allgemeiner Ansicht zum Militär-Geheimdienst GRU.

    Das Bundesamt für Verfassungsschutz bestätigt, Kenntnis vom Cyber-Angriff zu haben. Es untersuche den Vorfall, mache aber keine weiteren Angaben dazu.

  • 5.51 Uhr

    Russland greift Ukraine mit Drohnen und Raketen an

    Russland hat die Ukraine mit einer Reihe von Drohnen, Marschflugkörpern und ballistischen Raketen angegriffen. Betroffen seien die Hauptstadt Kiew und möglicherweise auch andere Städte, teilte die ukrainische Luftwaffe am Montagmorgen mit. Angesichts einer Reihe von Explosionen in Kiew flüchteten viele Einwohner der Stadt in Luftschutzbunker.

    Bürgermeister Vitali Klitschko sagte, die Rettungsdienste seien in die Stadtteile Holosijwskij und Solomjanskij gerufen worden. Im Stadtteil Schewtschenkiwskij sei eine Person Berichten zufolge von herabfallenden Trümmerteilen verletzt worden. «Es wird eine Antwort auf alles geben. Der Feind wird es spüren», erklärte der Leiter des ukrainischen Präsidialbüros, Andrij Jermak, bei Telegram.

  • 4.55 Uhr

    Russen bombardieren Waisenhaus in Sumy – 13 Verletzte

    Russische Truppen haben ein Zentrum für soziale und psychologische Rehabilitation von Kindern und ein Waisenhaus in Sumy mit Raketen angegriffen. Laut dem Nachrichtenportal «Kyiv Independent» wurden dabei 13 Menschen verletzt, darunter vier Kinder. Das Gebäude liegen mitten in einem Wohngebiet, hiess es.

  • 4.50 Uhr

    Russische Angriffe gegen ukrainische Städte

    Russische Artillerie und Kampfflugzeuge haben am Sonntag erneut Städte in der Ukraine angegriffen. In der zweitgrössten Stadt Charkiw wurden 47 Menschen verletzt, als eine russische Rakete in einem Einkaufszentrum einschlug. Erst am Vortag waren in Charkiw bei einem russischen Luftangriff mindestens sechs Menschen getötet und weitere 99 Personen verletzt worden. In Kurachewe in der Region Donezk starben drei Menschen bei einem russischen Raketenwerfer-Angriff, wie die örtlichen Behörden am Abend mitteilten. Neun Bewohner wurden dabei verletzt.

    Auch aus der Region Sumy wurden von den Behörden wiederholte russische Artillerieangriffe gemeldet, in deren Verlauf mehrere Menschen verletzt wurden. Durch Sumy verläuft der gesamte Nachschub für die ukrainischen Truppen, die in die westrussische Region Kursk eingedrungen sind.

  • 4.45 Uhr

    Putin: Neue Gaspipeline nach China im Plan

    Die Vorbereitungen für den Bau einer neuen russischen Gaspipeline durch die Mongolei nach China verlaufen nach Angaben von Präsident Wladimir Putin planmässig. Im Januar 2022 seien die Machbarkeitsstudie genehmigt und die notwendigen technischen Untersuchungen durchgeführt worden, sagt Putin in einem Interview mit der mongolischen Zeitung Onoodor laut einer auf der Website des Kremls veröffentlichten Mitschrift. Die geplante Pipeline «Power of Siberia 2» soll jährlich 50 Milliarden Kubikmeter Erdgas aus der russischen Region Jamal über die Mongolei nach China transportieren.

  • 4.40 Uhr

    Selenskyj: Russland muss den Krieg spüren

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die jüngsten Drohnenangriffe seines Militärs gegen Ziele in Russland als Notwendigkeit bezeichnet. «Der terroristische Staat muss spüren, wie es ist, Krieg zu führen», sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft. Ukrainische Kampfdrohnen hatten in der Nacht zum Sonntag Ziele auf russischem Staatsgebiet angegriffen, unter anderem auch in der Hauptstadt Moskau. Die Planungsstäbe in Kiew arbeiteten nun daran, möglichst viele russische Militäreinrichtungen, russische Logistik und kritische Teile ihrer Militärwirtschaft in Reichweite der ukrainischen Waffen zu bringen.

    Die ständigen russischen Angriffe gegen ukrainische Städte und dort vor allem gegen zivile Ziele führten nun zu den heftigen Gegenangriffen. «Wir müssen den Krieg nach Hause bringen, dorthin, von wo er in die Ukraine gebracht wird.» Dies gelinge nun mit dem Einsatz von Kampfdrohnen und mit dem neuen ukrainischen Raketenprogramm. «Mit unseren Drohnen und Raketen sind wir in der Lage, einen Teil der Aufgaben zu erfüllen.»

    Dennoch benötige die Ukraine vom Westen die Erlaubnis, auch schwere Waffen gegen Ziele auf russischem Staatsgebiet einzusetzen, wiederholte Selenskyj eine altbekannte Forderung. «Um Russland zum Frieden zu zwingen, um von der falschen Rhetorik der Verhandlungen zu Schritten zur Beendigung des Krieges überzugehen, um unser Land von Besatzung und Besatzern zu befreien, dazu brauchen wir wirksame Instrumente», sagte er. Doch dies hänge von US-Präsident Joe Biden, dem britischen Premier Keir Starmer, dem französischen Staatschef Emmanuel Macron und Bundeskanzler Olaf Scholz ab. «Keine einzige russische Rakete, kein einziger russischer Angriff sollte ohne gerechte Antwort bleiben.»

    Erstmals in fast zweieinhalb Jahren Krieg hat die Ukraine mit einem massiven Drohnenangriff empfindliche Schäden in und um die russische Hauptstadt Moskau angerichtet. Im Südosten der Millionenstadt Moskau verursachte ein Treffer einen Brand in der grossen Raffinerie Kapotnja – nur 16 Kilometer Luftlinie vom Kreml entfernt. Auch ein Kraftwerk südlich von Moskau sowie ein Kraftwerk etwa 100 Kilometer entfernt im Gebiet Twer wurden nach russischen Berichten getroffen.

  • 4.35 Uhr

    Forbes: Böse Überraschung für Russland

    Das US-Wirtschaftsmagazin «Forbes» hat die ukrainischen Drohnenattacken gegen Ziele in Russland als Weg bezeichnet, den Russen ihre eigene Medizin zu verpassen. Angesichts des schlechten Zustands und der veralteten Technik der russischen Stromversorgung könnten die ukrainischen Angriffe der russischen Bevölkerung in diesem Winter grössere Probleme bereiten, als sie die Bewohner der Ukraine bisher erlebt hätten.

    Mit einem Rückblick auf den fast zehnjährigen Krieg der Sowjets in Afghanistan, der mit zum Zerfall der Sowjetunion beigetragen hatte, stellte das Magazin Überlegungen dazu an, wie lange die russische Bevölkerung den Krieg gegen die Ukraine mittragen wolle. «Die spannendste Frage ist, ob die russische Diktatur überleben wird.» Denn sollte Russland verlieren, könnte die Unzufriedenheit in der Öffentlichkeit und den politischen Eliten zunehmen. «Anhaltende Wirtschaftssanktionen und militärische Verluste könnten Russland weiter belasten und der politischen Opposition oder Fraktionen innerhalb der Regierung die Möglichkeit geben, Putins Führung herauszufordern.»

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