Cold Response 22Riesiges Nato-Manöver mit rund 35'000 Soldaten in Norwegen
phi
12.3.2022
So erklärt die norwegische Armee die Übung Cold Response 22.
Am Montag beginnt die Nato mit ihren Vorbereitungen für das Manöver Cold Response 22: Mitten in der Ukraine-Krise will das Bündnis in Norwegen den Ernstfall in Eiseskälte üben.
phi
12.03.2022, 09:13
phi
Wer um den Krieg in der Ukraine weiss, wird mit den Ohren schlackern: Ausgerechnet jetzt geht die Nato ein Gross-Manöver an, an dem rund 35'000 Soldaten beteiligt sein werden.
Doch mit Wladimir Putins Angriffskrieg hat das Ganze nichts zu tun: Bereits im Juni 2021 ist das Manöver angekündigt worden. Und auch wenn der Name der Übung, Cold Response 22 (CR 22), also kalte Antwort, wie eine Replik auf Russlands Treiben in der Ukraine klingt, heissen die Manöver immer so, die Norwegen zwei mal im Jahr durchführt.
Die Übung «steht nicht im Zusammenhang mit der nicht provozierten und ungerechtfertigter Invasion der Ukraine», versichert denn auch die Nato. «Es geht nur darum, vitale Fertigkeiten zu trainieren und sicherzustellen, dass unsere Armeen vorbereitet sind, um auf jede Bedrohung oder Krise reagieren zu können.»
Nach offiziellen norwegischen Informationen beginnt CR22 am 14. März. Die Truppen sollen vom 23. bis 30. März im Einsatz sein, am 1. April ist das Manöver dann vorüber.
Russland will keine Beobachter schicken
Die Übung ist in drei Phasen eingeteilt: In der ersten stehen Marine-Verbände im Vordergrund, die einen Zugang zur Küste suchen müssen. In Phase zwei liegt der Fokus auf der Luftwaffe, die Landungen vorbereiten soll, die in Phase drei vollzogen einmal im Norden und einmal im Süden Norwegens werden.
Neben Gründungsmitglied Norwegen nehmen 22 weitere Nato-Staaten sowie Finnland und Norwegen an CR22 teil. Die grössten Kontingente stellen neben dem Gastgeber die USA, Grossbritannien und Frankreich. Insgesamt werden 14'000 Soldaten, 13'000 Matrosen und 8000 Angehörige der Fliegertruppen im Einsatz sein.
Das Herz der Übung bilden die beiden Flugzeugträger HMS Prince of Wales und USS Harry S. Truman, die zusammen mit der norwegischen Fregatte HNoMS Fridtjof Nansen die Übung anführen. Die OSCE-Staaten sind zur Beobachtung eingeladen worden: Das ist Pflicht bei einem Manöver dieser Grösse.
Moskau verschliesst jedoch vor der Übung die Augen: «Russland hat für das Angebot gedankt, Beobachter ans Cold Response 22 zu schicken, aber abgelehnt», erklärte Preben Aursand, Sprecher der norwegischen Armee, der Nachrichtenagentur AFP.
So beschrieb die Nato 2018 das Ziel der Cold-Response-Übungen.