Corona-Übersicht Zwischenfall bei Impfbus-Aktion — Impfgegner übergiesst Natalie Rickli mit Flüssigkeit

sda/dpa/afp/aka/toko

21.8.2021

Die Zürcher Regierungsrätin Natalie Rickli ist beim Impfbus-Eröffnungsanlass in Gossau von einem Mann attackiert worden, der sie mit Apfelschorle begoss. Rickli selbst blieb offenbar unverletzt. Unterdessen versechsfacht sich die Zahl der positiven Tests an Berner Schulen. Die Ereignisse des Tages im Überblick.

sda/dpa/afp/aka/toko

Die Zürcher Regierungsrätin Natalie Rickli ist am Samstag beim Impfbus-Eröffnungsanlass in Gossau ZH von einem Mann attackiert worden, der sie mit Apfelschorle begoss. Rickli selbst blieb offenbar unverletzt. An dem Anlass waren gut zwei Dutzend Impfgegner zugegen.

120 Menschen liessen sich am Samstagnachmittag in Gossau bei der ersten Fahrt der insgesamt vier Impfmobile eine Spritze geben, wie die Zürcher Gesundheitsministerin Rickli (SVP) auf Twitter schrieb.

Nach ihrer Ansprache und ihrer Ermutigung zur Impfung näherte sich Rickli ein Mann und begoss sie mit einer Flüssigkeit. Der 44-jährige Schweizer habe Rickli eine Apfelschorle angeschüttet, präzisierte Carmen Surber, Sprecherin der Kantonspolizei Zürich, Berichte von «NZZ» und später «Tages-Anzeiger» auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA am Samstagabend.

Rickli selbst sei wohlauf, wurde ihr Sprecher Patrick Borer von der «NZZ» zitiert. Bis auf die nasse Kleidung sei ihr nichts passiert.

Volksfest-Stimmung

Von 11 Uhr bis 15 Uhr wurden am Samstag in Gossau auf dem Ernst-Brugger-Platz die ersten Covid-19-Impfungen im Impfbus verabreicht. Die Impfbus-Premiere wurde mit Musik, Chilbi und Festwirtschaft umrahmt. Der Kanton und die Gemeinden hoffen, mit dem niederschwelligen Angebot die Corona-Impfquote zu erhöhen.

Verschiedene Marktstände, ein Kinderkarussell sowie eine Bullriding-Anlage standen bereit, der Musikverein Gossau und eine weitere Formation sorgten für Unterhaltung während des Impfens. Im Festzelt gab es kostenlose Verpflegung.

Die Zürcher Impfmobile werden in den kommenden Wochen verschiedene Gemeinden und Bildungseinrichtungen ansteuern. Die Impfungen sind kostenlos und ohne Voranmeldung möglich. Impfwillige sollten eine Krankenversicherungskarte, die Identitätskarte oder den Pass sowie den Impfausweis mitbringen.

Zahl der positiven Tests an Berner Schulen versechsfacht

Die Zahl der Berner Schülerinnen und Schüler, welche im Rahmen der wöchentlichen Schul-Massentests positiv aufs Coronavirus getestet wurden, hat sich im Vergleich zur Zeit vor den Schulferien ungefähr versechsfacht. Das zeigen die neusten Zahlen des Kantons Bern.

63 positive Einzeltests ergaben die in der vergangenen Woche bei über 72'000 Schülerinnen und Schüler durchgeführten Tests. Diese Zahl veröffentlichte der Kanton Bern am Freitagabend, wie Schweizer Radio SRF und die «Berner Zeitung» berichteten.

In den letzten sechs Wochen vor den Sommerferien hatte der Durchschnitt der positiven Tests 10,7 betragen. Das ist der Internetseite des Kantons Bern zu entnehmen.

Laut Gundekar Giebel, Sprecher der bernischen Gesundheits-, Sozial- und Integrationsdirektion, haben die bernischen Gesundheitsbehörden diese Entwicklung erwartet: «Es entspricht ja auch dem Anstieg der Zahlen in der Bevölkerung», sagte Giebel am Samstagmorgen im Radio SRF.

Man habe annehmen müssen, dass sich die Delta-Coronavirusvariante mit der vermehrten Reisetätigkeit weiter verbreiten werde, sagte Giebel weiter.

Der Kanton Aargau berichtete am Freitag von einer Verdreissigfachung der positiven Tests an Schulen im Vergleich zur Zeit vor den Sommerferien. Der Kanton Bern teilte vor Schulbeginn mit, die Massentests für Kinder und Lehrpersonen an den Berner Schulen würden drei Wochen lang weitergeführt.

Die Massentests hätten zum Entdecken von asymptomatischen Fällen geführt und so Ansteckungsketten früh unterbrochen. Insofern hätten sie sich bewährt.


Die Ereignisse des Tages im Überblick:

Das Wichtigste in Kürze:

  • Ein Impfgegner hat einem Medienbericht zufolge die Zürcher Regierungsrätin Natalie Rickli mit einer Flüssigkeit übergossen.
  • Der Kanton Zürich setzt im Kampf gegen die Impfmüdigkeit auf Impfbusse. Heute Samstag gab es den Auftakt in Gossau im Zürcher Oberland.
  • Die Zahl der positiven Tests an Berner Schulen hat sich nach den Ferien nun versechsfacht.
  • Die WHO kritisiert, dass in reichen Ländern bereits eine dritte Impfung gegeben oder darüber diskutiert wird. Arme Länder haben das Nachsehen.
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  • 21.07 Uhr

    Kuba lässt weitere selbst entwickelte Corona-Impfstoffe zu

    Kuba hat einen zweiten und dritten selbst entwickelten Impfstoff gegen das Coronavirus zugelassen. Die Kombination von zwei Dosen des Vakzins Soberana 02 und einer Dosis Soberana Plus hatte nach Regierungsangaben in der Testphase III mit einer Effektivität von 91,2 Prozent symptomatische Erkrankungen verhindert. Das staatliche Zentrum für die Kontrolle von Medikamenten und medizinischen Geräten (Cecmed) teilte am Freitag mit, es habe eine Notfallzulassung erteilt. Soberana 02 war gemeinsam von Einrichtungen in Kuba und im Iran entwickelt worden. Im Iran hat das Mittel unter dem Namen Pasteurcovac bereits die Notfallzulassung erhalten.

    Am 9. Juli war das kubanische Vakzin Abdala als erster in Lateinamerika entwickelter Impfstoff gegen das Coronavirus zugelassen geworden. Bei Abdala wie auch den Soberana-Mitteln handelt es sich um sogenannte Untereinheitenimpfstoffe aus aufbereiteten Proteinen des Erregers. Kuba verfügt über viel Erfahrung bei der Entwicklung von Impfstoffen. Die Studienergebnisse zu den kubanischen Corona-Vakzinen wurden bislang aber nicht unabhängig geprüft.

    Der sozialistische Karibikstaat durchläuft seit einigen Wochen die Phase mit den meisten täglich bestätigten Infektionen und Todesfällen seit Beginn der Pandemie. Er gehörte in den vergangenen Tagen zu den Ländern mit den meisten Corona-Todesopfern pro Einwohner. Auch macht sich die tiefe Wirtschaftskrise, in der das Land steckt, im Gesundheitssektor deutlich bemerkbar — es fehlt an Medikamenten und Ausrüstung. Dies war einer der Auslöser aussergewöhnlicher Massenproteste gegen die Regierung am 11. Juli.

  • 20.34 Uhr

    Vollständige Biontech/Pfizer-Zulassung laut US-Medien am Montag möglich

    In den USA könnte der Corona-Impfstoff von Biontech/Pfizer laut Medienberichten Anfang der Woche eine vollständige Zulassung erhalten. Die Arzneimittelbehörde FDA prüfe derzeit die umfangreiche Dokumentation aller nötigen Daten und arbeite auf eine Entscheidung bis zum Ende des Montags hin, berichtete die «New York Times». Aus Kreisen der Biden-Regierung hat CNN ebenfalls von einer solchen Zulassung «möglicherweise bereits am Montag» erfahren, Quellen der «Washington Post» kündigten sie «in den kommenden Tagen» an.

    Die US-Regierung verspricht sich von einer vollständigen Zulassung einen Impfschub, beispielsweise weil Arbeitgeber, Krankenhäuser und Bildungseinrichtungen eine Impfpflicht für ihre Mitarbeitenden, Besucher und Studierenden an diese endgültige Zulassungsstufe koppeln. Ausserdem hatten in Umfragen immer wieder Ungeimpfte erklärt, dass sie eine vollständige Zulassung abwarten wollten. Bisher hatte der Impfstoff eine sogenannte «Emergency Use Authorization», eine Notfallzulassung, die nach den regulären Testreihen einen schnellen Einsatz ermöglichte.

    Behörden wie die FDA vergeben nach ausgiebigen Testreihen die Notfallzulassung im Fall eines besonders dringenden Krankheitsgeschehens, weil die Vorteile der schnellen Impfung mögliche Risiken überwiegen.

    In der EU hat der Biontech/Pfizer-Impfstoff eine «bedingte Marktzulassung», das ist praktisch eine Stufe über der «Notfallzulassung». Eine bedingte Marktzulassung ist möglich, «wenn der Vorteil der sofortigen Verfügbarkeit des Arzneimittels das Risiko weniger umfangreicher Daten als normalerweise erforderlich überwiegt», schreibt etwa das deutsche Paul-Ehrlich-Institut. Bedingte Zulassungen könnten in eine Vollzulassung übergehen.

    Bei der bedingten Marktzulassung in der EU haftet nach Angaben der EU-Kommission der Pharmakonzern für den Impfstoff und dessen sichere Verwendung, bei der Notfallzulassung hätten die Mitgliedsstaaten die Haftung der Hersteller ausschliessen müssen.

  • 19.41 Uhr

    Impfgegner übergiesst Zürcher Regierungsrätin Rickli mit Flüssigkeit

    Ein mutmasslicher Impfgegner hat die Zürcher Regierungsrätin und Gesundheitsdirektorin Natalie Rickli attackiert und mit einer Flüssigkeit übergossen. Dies berichtet die «NZZ». Demnach sei der Mann bei der Einweihung der Impfbusse in Gossau heute Nachmittag unvermittelt an Rickli herangetreten und habe sie wohl mit einem Getränk übergossen.

    Anschliessend sei der Mann geflüchtet, konnte aber kurz darauf von der Polizei gestellt und festgenommen werden. Der Polizei zufolge handle es sich bei dem Angreifer um einen 44-jährigen Schweizer.

    Sprecher Patrick Borer erklärte gegenüber der «NZZ»: «Das wäre nicht nötig gewesen. Sie wäre ja vor Ort gewesen, um mit den Leuten ins Gespräch zu kommen.»

    Rickli blieb dem Bericht zufolge unverletzt und sei wohlauf.

    Die Zürcher Regierungsrätin und Gesundheitsdirektorin Natalie Rickli während einer Ansprache vor dem Impfmobil in Gossau (ZH).
    Die Zürcher Regierungsrätin und Gesundheitsdirektorin Natalie Rickli während einer Ansprache vor dem Impfmobil in Gossau (ZH).
    KEYSTONE/WALTER BIERI
  • 18.59 Uhr

    New York feiert mit Grosskonzert Kampf gegen die Pandemie

    Trotz zuletzt steigender Fallzahlen wollen heute Zehntausende New Yorker bei einem grossen Open-Air-Konzert im Central Park den Kampf ihrer Stadt gegen die Corona-Pandemie feiern. Unter dem Titel «We Love New York: The Homecoming Concert» (‹Wir lieben New York — Das Konzert zur Heimkehr›) sollen unter anderem Bruce Springsteen, die Killers und Andrea Bocelli auftreten. Zusammen mit rund 20 weiteren Acts wollen sie das Ende vieler Einschränkungen während der Corona-Pandemie feiern.

    Rund 80 Prozent der Tickets für das weltweit bei CNN übertragene Konzert waren kostenlos, Besucher müssen aber mindestens ihre Erstimpfung nachweisen. Auch Paul Simon, Jennifer Hudson und Patti Smith und Wyclef Jean zählen zu den Acts, die für die fünfstündige Veranstaltung ab 17 Uhr (Ortszeit) angekündigt sind. Am Donnerstag sagte der ebenfalls auftretende Carlos Santana im Sender CBS, dass die Pandemie das Beste in vielen Menschen hervorgebracht habe. «Das ist es, was wir feiern wollen: Licht, Spirit und Seele.»

    «Dieses Heimkehr-Konzert wird das Zeichen für unsere Wiedergeburt», hatte Bürgermeister Bill de Blasio Ende Juli bei der Vorstellung des Programms angekündigt. «New York City ist zurück, man kann es sehen, man kann es fühlen und es ist Zeit, das auf dem "Great Lawn» zu feiern, wo schon so viele andere grossartige Dinge stattfanden", sagte de Blasio.

    In New York sind die meisten Einschränkungen wegen der Pandemie aufgehoben, allerdings gilt seit Anfang der Woche eine Impfnachweis-Pflicht für die meisten Innenräume von Restaurants, Bars, Theatern, Kinos und anderen Freizeiteinrichtungen. Die Ostküstenmetropole New York war im vergangenen Frühjahr das Epizentrum der Corona-Pandemie in den USA. Inzwischen ist das Infektionsgeschehen seit Monaten unter Kontrolle.

  • 18.02 Uhr

    Insgesamt 300 demonstrierten in Olten

    Gegen die staatlichen Corona-Massnahme haben in Olten laut Polizei rund 300 Menschen protestiert. Bei der bewilligten Demonstration durch die Innenstadt kam es laut Polizei zu vereinzelten Vorfällen durch Provokationen der Gegenseite, so sei eine Person durch einen Gegenstand leicht verletzt worden. Die Polizei erteilte eine Wegweisung.

    Die Kundgebungsteilnehmenden blieben sonst gewaltfrei, wie die Solothurner Kantonspolizei weiter mitteilte. Es seien keine Sachbeschädigungen gemeldet worden. Nach gut zwei Stunden löste sich die Demonstration demnach gegen 16 Uhr auf.

  • 17.19 Uhr

    Corona-Inzidenz in Deutschland wieder über 50

    Erstmals seit drei Monaten liegt die Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen in Deutschland wieder über 50. Nach Angaben des landesweit in der Pandemie federführenden Robert Koch-Instituts (RKI)  wurden 51,6 Neuinfektionen binnen sieben Tagen pro 100'000 Einwohner gemessen.

    Zuletzt hatte die Inzidenz am 25. Mai darüber gelegen. Vor einer Woche lag sie noch bei 32,7. Anfang Juli war sie bis auf 4,9 gefallen. Der Inzidenzwert war bisher entscheidend für die Massnahmen der Politik im Kampf gegen Corona wie etwa Schliessung von Geschäften oder nächtliches Ausgehverbot. Angesichts der mittlerweile erreichten Quote vollständig Geimpfter von fast 60 Prozent sollen künftig auch andere Werte wie etwa die Auslastung der Intensivbetten herangezogen werden.

    Von Infektionen betroffen sind lauf RKI vor allem jüngere Menschen. Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach warnte vor massivem Schulausfall. Weil die Inzidenz bei den Ungeimpften schnell steige, sei in den Schulen das Schlimmste zu befürchten. «Impfaktionen auch in den Schulen wären sehr sinnvoll. Das würde geimpfte und ungeimpfte Kinder schützen», so Lauterbach.

    Die Zahl der binnen einem Tag gemeldeten Neuinfektionen stieg seit Samstag vor einer Woche von 5644 auf 8092. Ab 200 Neuinfektionen pro 100'000 Einwohner binnen einer Woche sei wieder «eine erhebliche Belastung der Intensivstationen» mit mehr als 3000 Intensiv-Patienten zeitgleich zu erwarten, sofern die Impfquote nicht deutlich gesteigert werde, heisst es einer vergangene Woche vorgestellten Analyse mehrerer deutscher Mediziner. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie deutschlandweit 3'861'147 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die Zahl der Toten im Zusammenhang mit dem Virus liegt bisher bei 91'973.

  • 17.02 Uhr

    Palau verliert Status als eines der letzten Covid-freien Länder der Erde

    Der kleine Pazifikstaat Palau hat seinen Status als eines der letzten Länder des Planeten ohne Corona-Fall verloren. Das Gesundheitsministerium vermeldete die ersten beiden Fälle — gab aber gleichzeitig Entwarnung. Die zwei Reisenden aus dem US-Aussengebiet Guam seien nach ihrer Einreise positiv auf das Coronavirus getestet und zusammen mit ihren Kontaktpersonen in Quarantäne genommen worden.

    «Wir rufen alle dazu auf, einen ruhigen Kopf zu bewahren», erklärte das Gesundheitsministerium, das sich gegen einen Lockdown entschied. Der Grund: Mehr als 80 Prozent der 18'000 Einwohner auf der Insel sind bereits komplett geimpft. Präsident Surangel Whipps sagte, der Inselstaat «war Covid-frei, doch nun ist er Covid-sicher».

    Palau liegt rund tausend Kilometer östlich der Philippinen und war bislang laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) eines von nur noch 14 Ländern ohne Corona-Infektion. Das Land hatte zwar im Mai bereits einen Corona-Fall bei einem Einreisenden gemeldet — dieser wurde von der WHO aber nicht gezählt, da die Infektion bereits lange vor der Ankunft in Palau passiert war und keine Ansteckungsgefahr mehr vorlag.

    Palau hatte sich zu Beginn der Corona-Pandemie rasch isoliert und die Grenzen geschlossen - trotz massiver Folgen für die wichtige Tourismusbranche. Die meisten anderen Länder auf der WHO-Liste sind ebenfalls kleine pazifische Inselstaaten - mit Ausnahme Nordkoreas und Turkmenistans, bei denen es aber schon lange Zweifel an der Richtigkeit der offiziellen Darstellung der Covid-Freiheit gibt.

  • 16.31 Uhr

    Neue Proteste gegen Corona-Regeln in Frankreich

    In Frankreich haben den sechsten Samstag in Folge landesweit zahlreiche Menschen gegen die Corona-Regeln protestiert. Erste Kundgebungen fanden unter anderem in Paris und in Pau statt, im ganzen Land waren mehr als 200 Veranstaltungen geplant. Die Behörden rechneten insgesamt mit 170'000 bis 220'000 Teilnehmern, wie ein Vertreter der Polizei der Nachrichtenagentur AFP sagte. Grosse Demonstrationen wurden demnach in Toulon, Nizza, Marseille, Montpellier und Perpignan erwartet.

    In Pau in Südfrankreich sagte Jérôme Rodrigues, eine der Symbolfiguren der «Gelbwesten»-Bewegung: «Impft euch, wenn ihr wollt, aber wir sind gegen einen Passierschein für das Krankenhaus oder zum Einkaufen, wir fordern die Aufhebung des Gesetzes».

    In Paris, wo die Behörden zwischen 12'000 und 20'000 Demonstranten erwarteten, sprach der frühere Chefstratege der Rechtspopulistin Marine Le Pen, Florian Philippot, zu einer Menge flaggenschwingender Unterstützer. Auf Schildern schrieben sie «Nein zum Gesundheitspass» und «Lasst und Frankreich befreien». Philippots neue Bewegung «Les Patriotes» hat eine der insgesamt vier Demonstrationen in der französischen Hauptstadt organisiert, zwei weitere hatte die «Gelbwesten»-Bewegung angemeldet.

    Die Kritik richtet sich gegen die Impfpflicht für das Gesundheitspersonal sowie die Ausweitung der Nachweispflicht auf fast alle Bereiche des öffentlichen Lebens. Für den Besuch etwa von Cafés, Restaurants, Kinos oder Krankenhäusern sowie die Nutzung von Fernzügen muss ein Nachweis für eine Impfung, Genesung oder einen Negativ-Test vorliegen, der sogenannten Gesundheitspass. Bei deutschen Touristen reichen im Allgemeinen die zu Hause ausgestellten Nachweise.

  • 15.48 Uhr

    Zutritt in Österreichs Discos möglicherweise nur noch für Geimpfte

    Bei weiter steigenden Corona-Zahlen könnten in Österreich ab Herbst nur noch geimpfte Personen Zutritt zu Discotheken und Bars haben. «In der Nachtgastronomie haben wir die Situation, dass viele Ungeimpfte auf Geimpfte treffen. Daher gibt es hier besonderes Risiko von sogenannten Superspreader-Events», hiess es in einer Pressemitteilung von Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) und dem grünen Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein. Sobald sich das soziale Leben im Herbst wieder nach innen verlege, die Infektionszahlen weiter steigen und die Impfquote unter Jungen niedrig bleibe, werde die Massnahme laut Bundesregierung in Betracht gezogen.

    Aktuell gilt in Österreich die 3G-Regel: Geimpfte, Getestete oder Genesene haben Zugang zu Gastronomie, Sport- und Freizeitveranstaltungen oder zu sogenannten körpernahen Dienstleistungen, wie etwa Friseuren.

    Die zuständigen Ministerien meldeten derweil 1328 neue Corona-Infektionen in Österreich. Das entsprach dem höchsten Wert seit Anfang Mai. 326 Patienten mussten im Spital behandelt werden.

  • 15.01 Uhr

    Demo gegen Massnahmen in Olten

    In Olten demonstrieren zur Stunde rund 250 Personen gegen die Corona-Massnahmen. Dies berichtet «20 Minuten».  Demnach haben sich auch Gegendemonstranten eingefunden.

    Wie es in dem Bericht heisst, habe die Polizei beide Gruppen trennen müssen, eine Person aus der Gruppe der Gegendemonstranten sei am Kopf verletzt worden. 

  • 14.46 Uhr

    Junger Italiener lässt sich QR-Code seines Corona-Passes tätowieren

    Bitte hier einscannen: Ein 22-jähriger Italiener hat sich den Strichcode seines Corona-Impfpasses auf den Arm tätowieren lassen — und wird dafür von zahlreichen Menschen im Internet gefeiert. Er habe nicht lange darüber nachgedacht, bevor er sich sein neues Tattoo stechen liess, sagte Andrea Colonnetta der Zeitung «Corriere della Calabria». Nach einem Beratungsgespräch mit seinem Tätowierer habe er sich für dieses aktuelle und praktische Motiv entschieden.

    «Es ist sicherlich etwas Originelles, ich mag es, anders zu sein», sagte der Student aus der süditalienischen Stadt Reggio Calabria der Zeitung. Auf der Unterseite seines linken Arms prangt nun ein QR-Code, bestehend aus kleinen schwarzen Quadraten, die seine erfolgte Corona-Impfung bestätigen.

    Der in Italien als «Green Pass» bezeichnete Nachweis über mindestens eine erfolgte Corona-Impfung, eine überstandene Infektion oder ein negatives Testergebnis gilt als Voraussetzung zum Betreten von Lokalen, Museen oder Kulturstätten.

    Colonnetta, der eigenen Angaben zufolge vollständig gegen das Virus geimpft wurde, erhielt für seine Aktion viel Aufmerksamkeit bei den Online-Plattformen TikTok und Instagram. Seine Eltern seien über die Entscheidung jedoch ein wenig ratlos gewesen, sagte der 22-Jährige.

    Ob der Strichcode tatsächlich funktioniert, liess der 22-Jährige offen: Ein Video bei TikTok zeigt Colonnetta, der eine Filiale des Fastfood-Restaurants McDonald's betritt und seinen Arm hebt, um ein Foto von seinem Tattoo zu machen. Ein Mitarbeiter scannt Colonnettas Foto ein - doch dann endet die Aufnahme abrupt und es bleibt unklar, ob der junge Italiener einen Burger geniessen konnte oder nicht.

  • 14.17 Uhr

    Festnahmen bei Protesten gegen Corona-Massnahmen in Australien

    Tausende Menschen haben in Australien gegen strengere Corona-Einschränkungen demonstriert. Dabei kam es in Städten wie Melbourne, Brisbane und Sydney zu hunderten Festnahmen, wie die Nachrichtenagentur AAP meldete.

    Beamte nahmen allein in Melbourne 218 der etwa 4000 Demonstranten — die meisten ohne Schutzmaske — fest und verhängten 236 Strafgelder von je 5452 australischen Dollar (rund 3570 Franken). Polizisten setzten auch Pfefferspray ein. Sechs Beamte hätten verletzt in Spitäler gebracht werden müssen.

    Der Regierungschef des Bundesstaates Victoria, Daniel Andrews, hatte am erklärt, angesichts der steigenden Infektionszahlen den für Melbourne geltende Lockdown auf den gesamten Bundesstaat auszudehnen. Viele Menschen seien der Beschränkungen müde, schrieben lokale Medien wie das Nachrichtenportal news.com.

    Das 25 Millionen Einwohner zählende Land hatte die Pandemie über einen langen Zeitraum mit strikten Massnahmen erfolgreich bekämpfen können. Dazu gehörte auch, die internationale Grenze mit wenigen Ausnahmen seit März 2020 geschlossen zu halten. Doch eine langsam anlaufende Impfkampagne und die besonders schnell übertragbare Delta-Variante des Coronavirus haben dazu geführt, dass ein Grossteil der Bevölkerung sich nun wieder im Lockdown befindet. Mehr als 970 Menschen sind im Zusammenhang mit dem Virus gestorben, mehr als 42'000 Menschen infizierten sich landesweit.

  • 13.30 Uhr

    Zürich setzt im Kampf gegen Impfmüdigkeit auf Impfmobile

    Den Aufwand für eine Corona-Impfung so tief wie möglich halten. Das will der Kanton Zürich. Dazu setzt der Kanton neu auf Impfmobile, in denen sich Menschen gratis und ohne Termin impfen lassen können. Nun touren vier dieser Kleinbusse durch Zürcher Gemeinden, wie der «Tages-Anzeiger»  berichtet. Den Anfang machte der Impf-Van heute Mittag vor dem Gemeindehaus in Gossau im Zürcher Oberland — rund 100 Impfwillige standen demnach zum Auftakt Schlange.

    Ansprache der Zürcher Regierungsrätin und Gesundheitsdirektorin Natalie Rickli vor dem Impfmobil in Gossau (ZH).
    Ansprache der Zürcher Regierungsrätin und Gesundheitsdirektorin Natalie Rickli vor dem Impfmobil in Gossau (ZH).
    KEYSTONE/Walter Bieri

    Ausserdem gab es ein Unterhaltungsprogramm, initiiert von Gemeinde und Kanton, bestehend aus Marktständen, einer Bullriding-Anlage, Informationsständen zur Pandemie sowie einem Kinderkarussell.

    Dem Bericht zufolge zog das Event auch Impfgegner an. Die jedoch seien von den Wartenden weitgehend ignoriert worden. Von Gesundheitsdirektorin Natalie Rickli hiess es: «Geschätzte Damen und Herren, die Impfung ist sicher, und sie schützt Leben. Nehmen Sie das bitte zur Kenntnis.»

  • 9.58 Uhr

    Zahl der positiven Tests an Berner Schulen hat sich versechsfacht

    Die Zahl der Berner Schülerinnen und Schüler, welche im Rahmen der wöchentlichen Schul-Massentests positiv aufs Coronavirus getestet wurden, hat sich im Vergleich zur Zeit vor den Schulferien ungefähr versechsfacht. Das zeigen die neusten Zahlen des Kantons Bern.

    63 positive Einzeltests ergaben die in der vergangenen Woche bei über 72'000 Schülerinnen und Schüler durchgeführten Tests. Diese Zahl veröffentlichte der Kanton Bern am Freitagabend, wie Schweizer Radio SRF und die «Berner Zeitung» berichteten.

    In den letzten sechs Wochen vor den Sommerferien hatte der Durchschnitt der positiven Tests 10,7 betragen. Das ist der Internetseite des Kantons Bern zu entnehmen.

    Der Kanton Aargau berichtete am Freitag von einer Verdreissigfachung der positiven Tests an Schulen im Vergleich zur Zeit vor den Sommerferien. Der Kanton Bern teilte vor Schulbeginn mit, die Massentests für Kinder und Lehrpersonen an den Berner Schulen würden drei Wochen lang weitergeführt.

  • 9.30 Uhr

    Booster-Impfungen: Braucht es die wirklich schon?

    Reiche Länder wie die Schweiz diskutieren darüber, ob wir bald ein drittes Mal gegen das Corona-Virus geimpft werden sollen. Israel zum Beispiel impft seit gestern Freitag auch die über 40-Jährigen und das Gesundheitspersonal zum dritten Mal. Über 20 Prozent der 50- bis 59-Jährigen haben in Israel bereits das Angebot einer dritten Impfung angenommen, bei den über 90-Jährigen sind es mehr als 60 Prozent. Das berichtet der «Tages-Anzeiger».

    In zehn weiteren reichen Ländern gibt es konkrete Pläne, der Bevölkerung eine Auffrischungsimpfung anzubieten.

    Doch: Das macht die Weltgesundheitsorganisation WHO wütend.

    Wenn diese Länder alle über 50-Jährigen zur Booster-Impfung auffordern, müssen 440 Millionen Impfdosen bereitgestellt werden. Das habe die WHO berechnet, wie die Fachzeitschrift «Nature» schreibt. Würden nun alle Länder mit hohem und mittlerem Einkommen dasselbe tun, würden gar doppelt so viele Impfdosen benötigt.