Nach seinem Besuch in Washington hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in Oslo um weitere Unterstützung für sein von Russland angegriffenes Land geworben. In der norwegischen Hauptstadt traf er Spitzenpolitiker aus Dänemark, Island, Norwegen, Finnland und Schweden.
In seinem Bemühen, den US-Kongress von der Bewilligung weiterer Milliardenhilfen für Kiew zu überzeugen, hatte Selenskyj am Dienstag in Washington keinen Durchbruch erzielen können. Doch verkündete er am Mittwoch bei Telegram, er habe mit US-Präsident Joe Biden vereinbart, dass die Zahl der Luftverteidigungssysteme in der Ukraine erhöht wird. «Der Terrorstaat hat gerade gezeigt, wie wichtig diese Entscheidung ist», sagte Selenskyj mit Blick auf nächtliche Angriffe Russlands in der Ukraine.
In einer gemeinsamen Erklärung der nordischen Länder, deren Vertreter an dem Treffen in Oslo teilnahmen, hiess es, Russland sei bestrebt, Spaltungen auszunutzen. «Wir müssen weiterhin vereint gegen Russlands illegalen und unmoralischen Krieg vorgehen.» Der Ukraine werde man weiterhin «umfassende Hilfe» zukommen lassen. Es sei nicht die Zeit, um müde zu werden.
Die dänische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen erklärte, ihre Regierung werde in dieser Woche ein Hilfspaket für die Ukraine im Umfang von fast einer Milliarde Euro vorstellen. Norwegen kündigte an, die ukrainische Luftverteidigung aus den eigenen Beständen zu stärken. So werde eine rasche Lieferung sichergestellt.
Unabhängig davon gaben Lettland und die Ukraine eine Vereinbarung über die Produktion von Drohnen bekannt, denen im Ukraine-Krieg zunehmend eine Schlüsselrolle zukommt. Ziel sei es, «die technologische Überlegenheit der Ukraine» beim Einsatz von Drohnen zu stärken.