RegierungPutin: Ukraine-Friedensverhandlungen möglich – aber ohne Selenskyj
SDA
28.1.2025 - 20:30
Gibt sich als Friedensapostel: Der russische Präsident Wladimir Putin. (Archivbild)
Keystone
Der russische Präsident Wladimir Putin hat sich am Dienstag offen für Friedensverhandlungen mit der Ukraine erklärt. Er lehnt nach eigenen Angaben aber Gespräche mit seinem ukrainischen Amtskollegen Wolodymyr Selenskyj ab.
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28.01.2025, 20:30
28.01.2025, 20:36
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«Wenn er an den Verhandlungen teilnehmen möchte, werde ich Leute für die Verhandlungen abstellen», sagte Putin in einem Interview mit dem russischen Staatsfernsehen. Selenskyj sei jedoch «unrechtmässig» an der Macht, da seine Amtszeit als Präsident während der Verhängung des Kriegsrechts abgelaufen sei.
Über seine eigene Legitimität als Staatschef der Russländischen Föderation sprach Putin nicht – weder über die Behinderung und den Ausschluss ihm nicht genehmer Rivalen noch über die von zahlreichen Beobachtern als regelmässig gefälscht eingestuften Wahlergebnisse in russischen Präsidentschaftswahlen.
Darüber hinaus sagte Putin, der Konflikt in der Ukraine wäre ohne westliche Unterstützung für Kiew rasch zu Ende. «Sie werden nicht einen Monat lang überleben, wenn das Geld und im weiteren Sinne die Munition ausgeht», sagte Putin über die ukrainische Seite und fügte an: «In anderthalb oder zwei Monaten wäre alles vorbei». Die Unterstützung durch tausende nordkoreanischer Soldaten auf russischer Seite thematisierte Putin nicht.
Am 24. Februar 2022 hatten russische Truppen auf Befehl Putins die Ukraine überfallen, angeblich mit dem Ziel das Land von einem «Nazi-Regime» zu befreien. Der nach westlichen Standards demokratisch gewählte jüdische ukrainische Präsident Selenskyj sollte durch eine dem Kreml in Moskau ergebene Marionetten-Regierung ersetzt werden. Moskau stört sich vor allem am ukrainischen Bestreben, dem westlichen Militärbündnis Nato beizutreten.
Überhaupt spricht Putin der Ukraine das Recht auf staatliche Souveränität ab und sieht das ukrainische Volk als Teil einer grösseren ostslawischen oder russischen Welt – Russkii Mir – an, wie er als Amateur-Historiker bereits in einem längeren Aufsatz vom Sommer 2021 darzulegen versuchte.
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