IsraelPalästinenser kehren in den Norden Gazas zurück
SDA
28.1.2025 - 04:59
Vertriebene Palästinenser kommen im nördlichen Gazastreifen an, nachdem Israel beschlossen hat, Tausenden von ihnen zum ersten Mal seit den ersten Wochen des 15-monatigen Krieges mit der Hamas die Rückkehr zu gestatten. Foto: Jehad Alshrafi/AP/dpa
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Während Hunderttausende palästinensische Vertriebene in ihre verwüsteten Wohngebiete im Norden des Gazastreifens zurückkehren, warten die Menschen in Israel auf die Rückkehr weiterer nach Gaza entführter Geiseln.
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28.01.2025, 04:59
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Videoaufnahmen in sozialen Medien zeigten kilometerlange Schlangen von Menschen im zerstörten Gazastreifen, die zu Fuss über eine ausgewiesene Route am Meer unterwegs waren. Unbestätigten Berichten zufolge gab es währenddessen trotz der geltenden Waffenruhe erneut Tote durch israelische Angriffe. Israels Armee wollte die Berichte prüfen.
Video deutsch-israelischer Geisel veröffentlicht
Derweil veröffentlichte die Terrororganisation Palästinensischer Islamischer Dschihad (PIJ) israelischen Medien zufolge ein Video der deutsch-israelischen Geisel Arbel Yehud. Darin versichert die 29-Jährige ihrer Familie, dass es ihr gut gehe und sie «wie die anderen Frauen» nach Hause kommen werde, berichtete die «Times of Israel». Ihre Freilassung wurde für Donnerstag angekündigt.
Die junge Frau war während des Überfalls der Hamas und anderer Terroristen auf Israel am 7. Oktober 2023 mit ihrem Freund aus ihrem Haus nach Gaza verschleppt wurden. Ihr Bruder, der im selben Ort in der Nähe des abgeriegelten Küstengebiets wohnte, wurde getötet. Das Massaker mit rund 1.200 Toten löste den Gaza-Krieg aus.
Als Zivilistin hätte Yehud eigentlich schon Samstag freikommen sollen. Die Hamas liess letztlich aber vier Soldatinnen frei. Wegen dieser Verletzung des Waffenruhe-Deals verzögerte Israel die ebenfalls vereinbarte Rückkehr der palästinensischen Bewohner in den Norden Gazas. Als die Hamas einlenkte und Yehuds Freilassung ankündigte, erlaubte Israel am Montag die Rückkehr der Menschen in den Norden.
Hamas: 300.000 Menschen nach Nord-Gaza zurückgekehrt
Nach Angaben des Medienbüros der Hamas trafen gleich am ersten Tag rund 300.000 Menschen im Norden ein. Unabhängig liess sich diese Angabe zunächst nicht überprüfen. Aber auch die Vereinten Nationen sprachen auf der Plattform X von «Hunderttausenden».
Im Norden hatte Israels Bodenoffensive begonnen. Das Militär riegelte damals den Norden vom Rest des Küstengebiets ab. Hunderttausende Bewohner wurden im Laufe des mehr als 15-monatigen Kriegs in den Süden vertrieben, wo sie meist in notdürftigen Zeltlagern hausten.
Die Hamas erwartet nach eigenen Angaben, dass die Zahl der Rückkehrer in den kommenden Tagen auf etwa 600.000 steigen wird. Insgesamt leben im dicht besiedelten Gazastreifen mehr als zwei Millionen Menschen.
Rückkehrer mit Auto müssen einen Kontrollpunkt passieren. Private Sicherheitskräfte eines amerikanischen und eines ägyptischen Unternehmens kontrollieren die Fahrzeuge, um sicherzustellen, dass keine Waffen in den Norden gelangen, wie die Zeitung «Times of Israel» unter Berufung auf einen ägyptischen Beamten berichtete. Dies sei eine der Bedingungen des israelischen Regierungschefs Benjamin Netanjahu für die zunächst auf sechs Wochen angelegte Waffenruhe gewesen.
Palästinenser: Tote bei israelischem Luftangriff in Gaza
Trotz der Feuerpause gab es nach Angaben eines Krankenhauses bei israelischen Angriffen im Flüchtlingsviertel Nuseirat zwei Tote und mehrere Verletzte. Zudem starb ein Kind laut Augenzeugen, als ein Pferdegespann von einer Rakete getroffen wurde. Ein Mann sei zudem beim Beschuss einer Planierraupe getötet worden. Keine der Angaben liess sich unabhängig überprüfen.
Während der ersten Phase der Waffenruhe sollen insgesamt 33 israelische Geiseln gegen 1.904 palästinensische Häftlinge ausgetauscht werden. Acht der 33 Entführten sind nach Angaben der Hamas tot, die anderen seien am Leben. Israels Regierungssprecher sagte, dass eine von der Hamas übermittelte Liste mit diesen Zahlen mit israelischen Geheimdienstinformationen übereinstimme. Bisher hat die Hamas sieben junge Frauen gegen 290 Häftlinge freigelassen.
UN gegen Trump-Pläne für Gaza
Die Vereinten Nationen lehnen derweil die Idee von US-Präsident Donald Trump zur Umsiedlung der palästinensischen Bewohner des Gazastreifens in arabische Länder entschieden ab. «Natürlich wären wir gegen jeden Plan, der zur Zwangsumsiedlung von Menschen führen könnte oder zu irgendeiner Art ethnischer Säuberung», erklärte der Sprecher von UN-Generalsekretär António Guterres, Stéphane Dujarric, in New York. Er betonte, dass sich auch Ägypten und Jordanien kritisch zu dem Plan des US-Präsidenten geäussert hätten.
Trump hatte vor Journalisten gesagt, Ägypten und Jordanien könnten die Menschen aufnehmen. Er schlug vor, an einem anderen Ort Wohnungen zu bauen, wo die Palästinenser vielleicht «zur Abwechslung in Frieden leben» könnten. Das könne vorübergehend oder langfristig sein, entgegnete er auf eine Journalistenfrage. Palästinenserpräsident Mahmud Abbas warnt vor einer möglichen Vertreibung der Bewohner des Küstenstreifens. Aus seiner Sicht wäre das «eine eklatante Verletzung der roten Linien».
Trumps Pressesprecherin Leavitt platzt bei einer Frage nach den US-Zöllen der Kragen
«Ich finde es beleidigend, dass sie versuchen, mein Wissen über Wirtschaft und die Entscheidungen, die dieser Präsident getroffen hat, zu testen», sagt die Pressesprecherin des Weissen Hauses am 11. März 2025. «Jetzt bereue ich es, dass ich die Associated Press eine Frage habe stellen lassen.» Das ist selbst für Karoline Leavitt deftig, die sich in den sieben Wochen seit Donald Trumps Amtsantritt bereits einen Namen für ihre schneidige Art gemacht hat. Was sie so aufgeregt hat? Die Frage nach den Zöllen der neuen Administration, für die die 27-Jährige ihre ganz eigene Erklärung hat.
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