Plastikmüll und Zigarettenstummeln Nordkorea schickt erneut Ekel-Ballons in den Süden

dpa

1.6.2024 - 17:56

Nordkorea schickte erneut Abfallballons über die Grenze nach Südkorea.
Nordkorea schickte erneut Abfallballons über die Grenze nach Südkorea.
Bild : Keystone

90 Ballons sollen laut einem Medienbericht in der Hauptstadt und der Umgebung entdeckt worden seien. Abschiessen will das Militär sie aus Sicherheitsgründen nicht.

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  • Nordkorea hat erneut mit Müll gefüllte Luftballon über die Grenze geschickt.
  • Medien berichten von rund 90 Ballons mit Papier- und Plastikmüll sowie Zigarettenstummeln.
  • Bereits in der Nacht zum Mittwoch tauchten Hunderte Ballons auf, die offenbar Müll und Fäkalien enthalten.

Nordkorea hat nach Einschätzung des südkoreanischen Militärs erneut mit Müll gefüllte Luftballon über die Grenze geschickt. Die Streitkräfte rieten der Bevölkerung am Samstag, sich vor herabfallenden Gegenständen in Acht zu nehmen und Gegenstände, die möglicherweise aus Nordkorea stammten, nicht zu berühren, sondern sie stattdessen den Behörden zu melden.

Das Verteidigungsministerium in Seoul äusserte sich nicht zur Zahl der entdeckten Ballons oder dazu, wie viele davon in Südkorea landeten. Die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap berichtete unter Berufung auf anonyme Quellen beim Militär, in der Nacht zum Samstag seien etwa 90 Ballons mit Papier- und Plastikmüll sowie Zigarettenstummeln in Gebieten der Hauptstadt Seoul und der nahe gelegenen Provinz Gyeonggi entdeckt worden. In der Hauptstadt Seoul teilte die Stadtverwaltung per SMS mit, am Himmel in der Nähe der Stadt seien nicht identifizierte Objekte entdeckt worden. Sie seien vermutlich von Nordkorea losgeschickt worden.

Ballons mit Zeitschaltuhren

Das südkoreanische Militär entsandte in der Nacht zum Mittwoch Spezialteams, um die Trümmer von etwa 260 nordkoreanischen Ballons zu bergen, die in Teilen des Landes gefunden wurden. Nach Angaben des Militärs enthielten die Ballons Müll und Dung, aber keine gefährlichen Stoffe wie chemische, biologische oder radioaktive Materialien. Einige der Ballons seien mit Zeitschaltuhren versehen gewesen, was darauf schliessen lasse, dass die Müllsäcke in der Luft platzen sollten.

Die mächtige Schwester des nordkoreanischen Machthabers Kim Jong Un, Kim Yo Jong, deutete am Mittwoch an, dass der Norden die Ballons als Reaktion auf den Abwurf von Flugblättern über dem Norden gestartet habe. Weitere solche Aktionen seien möglich, sagte sie.

Das südkoreanische Militär erklärte, es habe nicht die Absicht, die Ballons abzuschiessen, weil so gefährliche Substanzen austreten könnten. Ein Abschuss von Ballons in Grenznähe würde zudem das Risiko bergen, dass der Norden in einer Zeit hoher Spannungen Vergeltungsmassnahmen ergreift.