Per Linienflug nach Sydney Baerbocks Weiterflug nach Australien scheitert auch im zweiten Anlauf

dpa/dor

15.8.2023 - 05:45

Flugzeugpanne: Baerbock reist abends weiter nach Australien

Flugzeugpanne: Baerbock reist abends weiter nach Australien

Abu Dhabi, 14.08.23: Aussenministerin Annalena Baerbock hält trotz der Panne an ihrem Regierungsflugzeug an ihrer Reise in die Pazifikregion fest. «Wir werden die Reise nach Australien voraussichtlich am späteren Abend fortsetzen können», hiess es aus Delegationskreisen in Abu Dhabi. Geprüft werde derzeit, ob die Reise mit dem Flugzeug der Flugbereitschaft fortgesetzt werden könne oder ob die Möglichkeit eines Linienflugs bestehe. Die Grünen-Politikerin war bei ihrem Flug nach Australien wegen eines Defekts an den Landeklappen des Airbus A340-300 in der Nacht zum Montag in dem Golf-Emirat ausgebremst worden. Baerbock war unterwegs zu einer einwöchigen Reise nach Australien, Neuseeland und Fidschi.

15.08.2023

Eigentlich wollte die deutsche Aussenministerin schon längst in Australien sein. Doch ihre Regierungsmaschine macht schon wieder Probleme – und muss erneut umkehren. «Sowas ist auch in der Geschichte der Flugbereitschaft noch nicht passiert», sagt der Kapitän.

Keystone-SDA, dpa/dor

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  • Die deutsche Aussenministerin Annalena Baerbock ist auch beim zweiten Anlauf mit dem Versuch gescheitert, mit der Flugbereitschaft der Luftwaffe nach Australien zu fliegen.
  • Sie setzt ihre Reise zu einem einwöchigen Besuch in der Pazifik-Region am Dienstag per Linienflug fort.
  • Die Grünen-Politikerin ist unterwegs zu einer einwöchigen Reise nach Australien, Neuseeland und Fidschi.
  • Am Montag hatte ihre Maschine wegen eines Defekts an den Landeklappen des Airbus einen längeren Zwischenstopp in Abu Dhabi in den Vereinigten Arabischen Emiraten einlegen müssen.
  • «Uns ist tatsächlich leider das gleiche Problem, was wir gestern hatten, wieder passiert», sagte der Flugkapitän in der Nacht zu Dienstag.
  • Da die Landeklappen nicht wie nötig vollständig und synchron eingefahren werden konnten, konnte das Flugzeug die normale Reiseflughöhe und -geschwindigkeit nicht erreichen – der Kerosinverbrauch auf der langen Strecke nach Australien wäre deutlich gestiegen.

Nach zwei Pannen mit ihrem Regierungsflugzeug setzt Aussenministerin Annalena Baerbock an diesem Dienstag ihre Reise zu einem einwöchigen Besuch in der Pazifik-Region per Linienflug fort. Die Grünen-Politikerin wollte nach Angaben aus ihrer Delegation noch am Vormittag von der Hauptstadt der Vereinigten Arabischen Emirate, Abu Dhabi, mit ihrem Tross direkt zur australischen Metropole Sydney aufbrechen. Auf einen weiteren Anlauf mit dem Luftwaffen-Airbus vom Typ A340-300 nach einem neuerlichen Reparaturversuch wollte es die Bundesaussenministerin nicht ankommen lassen.

Die Flugzeiten der Linienverbindung sind so, dass die Ministerin am Abend australischer Zeit in Sydney ankommen wollte – acht Stunden vor mitteleuropäischer Zeit. Ursprünglich geplante Programmpunkte in der Hauptstadt Canberra wurden teils abgesagt und teils verschoben. Baerbock will nach Australien auch Neuseeland und den Inselstaat Fidschi im Südpazifik besuchen.

Die Aussenministerin ist auch beim zweiten Anlauf mit dem Versuch gescheitert, mit der Flugbereitschaft der Luftwaffe nach Australien zu fliegen. «Wenn Sie auf die Monitore schauen, dann werden Sie auch das gleiche Flugverhalten wie gestern wiedererkennen. Wir sind gerade am Kreisefliegen. Uns ist tatsächlich leider das gleiche Problem, was wir gestern hatten, wieder passiert», sagte der Flugkapitän in der Nacht zu Dienstag nach Angaben eines dpa-Reporters an Bord der Maschine.

«Manchmal ist es wirklich verflixt»

Die defekte Maschine war nach dem Start um 1.00 Ortszeit (23.00 Uhr MESZ) in Abu Dhabi zu Anfang zwar gestiegen, nahm aber kein Tempo auf. 15 Minuten nach dem Abheben drehte der Airbus vom Typ A340-300 dann erneut vom Kurs ab und flog zurück in Richtung des Wüstenemirats, wo er schliesslich um 2.57 Uhr Ortszeit wieder landete.

Baerbock gab sich in einer ersten Reaktion zerknirscht: «Manchmal ist es wirklich verflixt.» Die Grünen-Politikerin ist unterwegs zu einer einwöchigen Reise nach Australien, Neuseeland und Fidschi. Am Montag hatte ihre Maschine wegen eines Defekts an den Landeklappen des Airbus einen längeren Zwischenstopp in Abu Dhabi in den Vereinigten Arabischen Emiraten einlegen müssen.

«Die Klappenvergrösserungen, die Flügelvergrösserungen lassen sich nicht mehr einfahren. Sie haben sich wieder gesperrt (...). Wir haben mit Testpiloten von Lufthansa gesprochen. Dieser Fehler existiert so nicht», sagte der Kapitän, nachdem er auf dem Flug über die neuerliche Rückkehr informiert hatte. «Für alle, die ängstlich unterwegs sind, besteht überhaupt kein Grund zur Unruhe. Wir haben genug Benzin. Wenn wir nachher unser Landegewicht wieder erreicht haben, wie gestern, dann wird das eine ganz normale Landung.» Er mache das schon ein paar Jahre, sagte der Kapitän, «aber sowas ist auch in der Geschichte der Flugbereitschaft noch nicht passiert».

Zweite Panne innert 24 Stunden

Es ist die zweite derartige Panne binnen 24 Stunden. Bereits am frühen Montagmorgen, drei Minuten nach dem Abheben um 3.33 Uhr Ortszeit (1.33 Uhr MESZ), hatte der Flugkapitän einen Defekt beim Einfahren der Klappen festgestellt. Nachdem die Crew in einem zweistündigen Manöver über dem Wüstenemirat und dem Meer rund 80 Tonnen Kerosin aus dem vollgetankten Flieger abgelassen hatte, landete er um 5.33 Uhr Ortszeit wieder in Abu Dhabi.

Da die Landeklappen nicht wie nötig vollständig und synchron eingefahren werden konnten, konnte das Flugzeug die normale Reiseflughöhe und -geschwindigkeit nicht erreichen – der Kerosinverbrauch auf der langen Strecke nach Australien wäre deutlich gestiegen. Da das Flugzeug für den knapp 14-stündigen Flug vollgetankt war, musste das Gewicht für die Landung stark reduziert werden.

Annalena Baerbock verlässt nach einer ausserplanmässigen Landung in Abu Dhabi die Regierungsmaschine (14. August 2023). 
Annalena Baerbock verlässt nach einer ausserplanmässigen Landung in Abu Dhabi die Regierungsmaschine (14. August 2023). 
Bild: IMAGO/photothek/Florian Gaertner

Nach der neuerlichen Panne im zweiten Anlauf gab der Pilot übers Bordmikrofon eine wenig optimistische Prognose ab: «Für uns ist der Flug heute wieder zu Ende. Da wir im Moment absolut im Dunkeln tappen, welcher Computer jetzt Schuld an der Misere ist, wird es für uns wahrscheinlich auch keinen weiteren Flug nach Australien geben, auch morgen nicht.» Man versuche jetzt herauszufinden, wie das Flugzeug überhaupt wieder nach Deutschland zurückkommen könne.