Ukraine-Überblick Belarus wirft Polen Verletzungen seines Luftraums vor +++ Mann  wirft ukrainischen Jungen von Brücke

Agenturen/red

1.9.2023

Moskau baut seine Luftverteidigung aus

Moskau baut seine Luftverteidigung aus

Angesichts sich häufender Drohnenangriffe auf die russische Hauptstadt hat Moskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin vom Ausbau der eigenen Luftverteidigung gesprochen. «In diesem Jahr haben wir viel getan, um Moskau vor Drohnen und versuchten Terroranschlägen zu schützen», sagte Sobjanin demnach.

01.09.2023

Der Nato-Staat Türkei bietet sich im Ukraine-Konflikt immer wieder als Vermittler an – nun sogar auf höchster Ebene. Die Ukraine attackiert russische Militäranlagen mit Drohnen. Die Entwicklungen im Ticker.

Agenturen/red

Mitten im Ukraine-Krieg will der russische Präsident Wladimir Putin direkt mit dem türkischen Staatschef Recep Tayyip Erdogan verhandeln. Bei dem Treffen soll es am Montag um den Neustart des Abkommens gehen, das ukrainische Getreideexporte über das Schwarze Meer sichert. Militärisch versucht die Ukraine weiter, Russland mit Drohnen-Angriffen unter Druck zu setzen – teils offenbar mit neuartigen Papp-Drohnen. Die USA sehen Fortschritte bei der ukrainischen Gegenoffensive. In Deutschland fordert die Union, rasch Taurus-Marschflugkörper an Kiew zu liefern.

Russland hatte das Getreideabkommen mit der Ukraine Mitte Juli nicht verlängert und mit Angriffen auf Schiffe gedroht, die aus ukrainischen Häfen auslaufen. Faktisch herrscht somit eine Seeblockade, auch wenn am Freitag die Abfahrt zweier Frachtschiffe aus südukrainischen Schwarzmeerhäfen gemeldet wurde. Für eine Neuauflage des Abkommens stellt Moskau Bedingungen. Dazu gehören westliche Garantien, dass auch Russland ungehindert Getreide und Dünger ausführen darf. Ankara betont, wie wichtig das Abkommen für die sichere Versorgung der Welt mit Lebensmitteln sei.

Kreml-Sprecher Dmitri Peskow sagte am Freitag laut Nachrichtenagentur Interfax, Putin und Erdogan wollten ihre Gespräche am Montagmittag in der russischen Stadt Sotschi beginnen. Über das Getreideabkommen hatten zuvor die Aussenminister beider Länder verhandelt. Der Nato-Staat Türkei bietet sich im Ukraine-Konflikt immer wieder als Vermittler an, zumal Erdogan lange einen guten Draht zu Putin hatte. Zuletzt waren die Beziehungen etwas abgekühlt.

Putin kündigt Treffen mit Xi an

Putin kündigte am Freitag auch an, er wolle sich in naher Zukunft mit dem chinesischen Staats- und Parteichef Xi Jinping treffen. «Ziemlich bald werden wir Veranstaltungen haben, und es wird ein Treffen mit dem Präsidenten der Volksrepublik China geben», sagte Putin am Freitag bei einem Treffen mit Kindern und Jugendlichen anlässlich des Beginns des neuen Schuljahres in Russland.

Drohnenangriff auf AKW-Stadt Kurtschatow

Russland hatte im Februar 2022 seine Invasion in die Ukraine gestartet und hält etwa ein Fünftel des Nachbarlands besetzt. Die Ukraine fährt seit dem Frühsommer eine Gegenoffensive, kommt aber nur langsam voran. Immer häufiger werden zugleich Drohnen-Angriffe auf russisches Territorium gemeldet.

So soll beim Angriff einer Drohne auf die russische Atomstadt Kurtschatow im Gebiet Kursk nach offiziellen Angaben ein Verwaltungsgebäude getroffen worden sein. «Die Fassade ist leicht beschädigt», schrieb Gouverneur Roman Starowoit auf seinem Telegram-Kanal. Die Stadt hat etwa 40’000 Einwohner, sie wurde zum Betrieb des Kernkraftwerks Kursk in den 1970er Jahren gebaut. Bei Kursk war vor einigen Tagen ein russischer Militärflughafen attackiert worden. Dabei soll Kiew erstmals Drohnen aus Karton eingesetzt haben, die für die Flugabwehr schwer zu orten sein sollen.

Neben Kursk meldeten auch das Gebiet Belgorod an der Grenze zur Ukraine und das Gebiet Moskau Drohnenangriffe in der Nacht beziehungsweise am Morgen. In beiden Fällen sollen die Drohnen aber von der Flugabwehr abgefangen worden sein. In Moskau nahmen die Flughäfen nach mehrstündiger Unterbrechung ihren Betrieb wieder auf. Die Angaben der Kriegsparteien sind oft nicht unabhängig zu überprüfen.

Nach Angaben der US-Regierung haben die ukrainischen Streitkräfte bei ihrer Gegenoffensive im südlichen Gebiet Saporischschja in den vergangenen 72 Stunden «deutliche Fortschritte» gemacht. Das sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, am Freitag in Washington. «Das soll nicht heissen, dass sie sich nicht bewusst sind, dass sie noch einige harte Kämpfe vor sich haben, während sie versuchen, weiter nach Süden vorzudringen», fügte er hinzu.

Belarus wirft Polen Verletzungen seines Luftraums vor

Ein polnischer Militärhubschrauber ist nach Angaben aus Belarus am Freitag in den Luftraum des Nachbarlandes eingedrungen. Der Helikopter vom Typ Mi-24 habe die belarussische Grenze «in extrem geringer Höhe» überquert, sei bis zu 1200 Meter in das Staatsgebiet von Belarus geflogen und dann umgekehrt, teilte der belarussische Grenzschutz im Onlinedienst Telegram mit.

Die Regierung in Minsk bestellte wegen der Luftraumverletzung den polnischen Geschäftsträger ins Aussenministerium ein. «Die belarussischen Diplomaten machten die polnische Seite auf die Unzulässigkeit dieses Verstosses aufmerksam und forderten Warschau auf, Massnahmen zu ergreifen, um solche Vorfälle in Zukunft auszuschliessen», erklärte das Ministerium.

London: Krimbrücke mit Unterwasserbarriere geschützt

Nach Angaben der US-Regierung haben die ukrainischen Streitkräfte bei ihrer Gegenoffensive im südlichen Gebiet Saporischschja in den vergangenen 72 Stunden «deutliche Fortschritte» gemacht. Das sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, am Freitag in Washington. «Das soll nicht heissen, dass sie sich nicht bewusst sind, dass sie noch einige harte Kämpfe vor sich haben, während sie versuchen, weiter nach Süden vorzudringen», fügte er hinzu.

Russland versucht nach britischer Einschätzung inzwischen, seine wichtige Brücke zur 2014 annektierten ukrainischen Halbinsel Krim besser zu schützen. Mit Stand von Dienstag bestätigten Bilder, dass Russland eine Unterwasserbarriere errichtet habe, schrieb das britische Verteidigungsministerium beim Kurznachrichtendienst X. Dafür seien Schiffswracks und treibende Absperrungen genutzt worden. Im südlichen Teil der Brücke befänden sich mehrere Schiffe im Abstand von 160 Metern.

Die Strasse von Kertsch, die das Schwarze Meer und das Asowsche Meer verbindet, sei ein Nadelöhr, um russische Streitkräfte in den besetzten Gebieten Cherson und Saporischschja militärisch zu versorgen. Russland setze etwa auch Rauchgeneratoren und Luftabwehrsysteme ein.

Schulbeginn in der Ukraine

Unterdessen begann auch in der Ukraine und das neue Schuljahr. In der ostukrainischen Grossstadt Charkiw versammelten sich die Schulkinder aus Sicherheitsgründen in den U-Bahn-Stationen. Aus der Grossstadt Krywyj Rih veröffentlichten Medien Bilder von Erstklässlern im Bombenschutzkeller.

Putin trifft zu Beginn des neuen Schuljahres Kinder und Jugendliche

Anlässlich des Beginns des neuen Schuljahres in Russland hat Präsident Wladimir Putin sich mit ausgewählten Kindern und Jugendlichen gezeigt. Russische Medien übertrugen am Freitag, wie der 70 Jahre alte Kremlchef in einem zum Klassenzimmer umfunktionierten Studio vor rund 30 Mädchen und Jungen unter anderem seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine rechtfertigte. Ihm sei klar, warum Russland einst im Zweiten Weltkrieg gesiegt habe, sagte Putin etwa: «Wir waren absolut unbesiegbar. Und das sind wir auch jetzt.»

Mit Blick auf mehrere völkerrechtswidrig annektierte ukrainische Gebiete behauptete Putin zudem, Russland «unterstütze» diese «neuen Regionen». In den kommenden zweieinhalb Jahren würden in den Aufbau von Luhansk, Donezk, Cherson und Saporischschja, wo die russische Armee massive Zerstörung angerichtet hat, knapp zwei Billion Rubel (18,3 Milliarden Franken) aus dem russischen Staatshaushalt fliessen, behauptete er.


Die Ereignisse des Tages in der Übersicht

Das Wichtigste in Kürze

  • Die ukrainischen Streitkräfte haben nach Angaben der US-Regierung bei ihrer Gegenoffensive im südlichen Gebiet Saporischschja in den vergangenen 72 Stunden «deutliche Fortschritte» gemacht.
  • Russland hat nach eigenen Angaben Schlüsselpositionen nahe der ostukrainischen Stadt Kupjansk eingenommen.
  • Immer mehr ukrainische Drohnen verursachen mitten in Russlands Hauptstadt Moskau Schäden. Neuerdings soll Kiew Drohnen aus Karton einsetzen, die vom Radar nur schwer zu erkennen sind. Der Moskauer Bürgermeister will die Luftverteidigung ausbauen.
  • Die Sicherheitspolitische Kommission des Ständerats befürwortet einen Deal mit Deutschland, der die Weitergabe alter Leopard-Panzer an westliche Armeen ermöglicht. Dort sollen sie Lücken schliessen, die durch die Abgabe von Panzern an die Ukraine entstanden sind.
  • Die Entwicklungen von Donnerstag findest du hier.
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  • 22 Uhr

    Wir beenden unseren Live-Ticker vom 01. September 2023

  • 21.56 Uhr

    Russischer Journalist Muratow von Moskau zum «ausländischen Agenten» erklärt

    Russland hat den bekannten Journalisten und Friedensnobelpreisträger Dmitri Muratow zum «ausländischen Agenten» erklärt. Das russische Justizministerium teilte am Freitag mit, Muratow habe «ausländische Plattformen genutzt, um Meinungen zu verbreiten, die darauf abzielen, eine negative Haltung gegenüber der Aussen- und Innenpolitik der Russischen Föderation zu bilden». Das Ministerium warf Muratow zudem vor, Inhalte anderer «ausländischer Agenten» zu erstellen und zu verbreiten.

    Einzelpersonen oder Gruppen, die mit dieser an den Sowjet-Begriff «Volksfeinde» erinnernden Bezeichnung gelistet werden, müssen ihre Finanzierungsquellen offenlegen. Zudem sind sie verpflichtet, alle Veröffentlichungen - einschliesslich Einträge in Onlinenetzwerken -  entsprechend zu kennzeichnen.

    Der Chefredakteuer der Moskauer Zeitung «Nowaja Gaseta», Dmitri Muratow.
    Der Chefredakteuer der Moskauer Zeitung «Nowaja Gaseta», Dmitri Muratow.
    Archivbild: Alexander Zemlianichenko/AP/dpa
  • 21.21 Uhr

    Russland muss Botschaftspersonal in Dänemark reduzieren

    Dänemark hat Russland aufgefordert, das Personal seiner Botschaft in Kopenhagen zu reduzieren. Wie das dänische Aussenministerium am Freitag mitteilte, dürfen in der russischen Botschaft in Kopenhagen ab Ende September nur noch so viele Menschen arbeiten wie in der dänischen Botschaft in Moskau. Konkret darf die russische Botschaft den Angaben zufolge dann nur noch fünf Diplomaten und 20 Verwaltungs- und Technikmitarbeiter beschäftigen.

    Der russische Botschafter Wladimir Barbin sei bereits über die Entscheidung informiert worden, erklärte das Ministerium. Sie sei das Ergebnis langwieriger Verhandlungen mit Russland über Visa für Botschaftsmitarbeiter. «Die Verhandlungen haben aufgrund wiederholter russischer Versuche, Visaanträge für russische Geheimdienstoffiziere in diese Verhandlungen einzubeziehen, nicht zu Ergebnissen geführt», führte das Ministerium aus.

  • 20.37 Uhr

    Belarus wirft Polen Verletzungen seines Luftraums vor

    Ein polnischer Militärhubschrauber ist nach Angaben aus Belarus am Freitag in den Luftraum des Nachbarlandes eingedrungen. Der Helikopter vom Typ Mi-24 habe die belarussische Grenze «in extrem geringer Höhe» überquert, sei bis zu 1200 Meter in das Staatsgebiet von Belarus geflogen und dann umgekehrt, teilte der belarussische Grenzschutz im Onlinedienst Telegram mit.

    Die Regierung in Minsk bestellte wegen der Luftraumverletzung den polnischen Geschäftsträger ins Aussenministerium ein. «Die belarussischen Diplomaten machten die polnische Seite auf die Unzulässigkeit dieses Verstosses aufmerksam und forderten Warschau auf, Massnahmen zu ergreifen, um solche Vorfälle in Zukunft auszuschliessen», erklärte das Ministerium.

    Die Spannungen in den Beziehungen zwischen Minsk und Warschau hatten zuletzt erheblich zugenommen. Am Montag hatten Polen und die baltischen Staaten Litauen, Lettland und Estland von Belarus verlangt, die russische Söldnergruppe Wagner von seinem Staatsgebiet zu verbannen.

  • 20.02 Uhr

    Putin trifft zu Beginn des neuen Schuljahres Kinder und Jugendliche

    Anlässlich des Beginns des neuen Schuljahres in Russland hat Präsident Wladimir Putin sich mit ausgewählten Kindern und Jugendlichen gezeigt. Russische Medien übertrugen am Freitag, wie der 70 Jahre alte Kremlchef in einem zum Klassenzimmer umfunktionierten Studio vor rund 30 Mädchen und Jungen unter anderem seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine rechtfertigte. Ihm sei klar, warum Russland einst im Zweiten Weltkrieg gesiegt habe, sagte Putin etwa: «Wir waren absolut unbesiegbar. Und das sind wir auch jetzt.»

    Mit Blick auf mehrere völkerrechtswidrig annektierte ukrainische Gebiete behauptete Putin zudem, Russland «unterstütze» diese «neuen Regionen». In den kommenden zweieinhalb Jahren würden in den Aufbau von Luhansk, Donezk, Cherson und Saporischschja, wo die russische Armee massive Zerstörung angerichtet hat, knapp zwei Billion Rubel (18,3 Milliarden Franken) aus dem russischen Staatshaushalt fliessen, behauptete er.

    Per Videoschalte eröffnete Putin zudem eine Schule im besetzten Mariupol in der Ostukraine. Die Hafenstadt gilt als Symbol für die Brutalität der russischen Armee, die Mariupol im vergangenen Jahr wochenlang belagert, komplett zerstört und schliesslich okkupiert hatte. Nun wurde Putin ein Erstklässler zugeschaltet, der unter anderem sagte: «Ich möchte mich bei Ihnen bedanken, dass sie sich um mein geliebtes Mariupol kümmern.» Auf Youtube zeigten sich viele Nutzer entsetzt von dieser Art der Propaganda. «Sie haben die Stadt zerstört, die Kinder kennen alle Schrecken des Krieges. Und nun zwingen sie ein Kind, sich beim Teufel zu bedanken», schrieb eine Frau.

    Putin zu Schulkindern: Russland ist unbesiegbar

    Putin zu Schulkindern: Russland ist unbesiegbar

    Zu Beginn des neuen Schuljahres in Russland hat Präsident Wladimir Putin mit Schulkindern gesprochen. Russland sei absolut unbesiegbar, sagte Putin ihnen.

    01.09.2023

  • 19.22 Uhr

    Mann in Deutschland wirft ukrainischen Jungen (10) von Brücke

    Ein Unbekannter hat in Einbeck (Deutschland) einen ukrainischen Jungen (10) über eine Brücke in den Mühlenkanal geworfen, das berichtet die «Bild». Der Grund für die abscheuliche Tat: Der Junge wollte nicht Russisch sprechen.

    Laut Ermittlungen der Staatsanwaltschaft spielte der Junge mit anderen Kindern aus der Ukraine in der Nähe des Reinserturmwegs. Einem vorbeikommenden Passant missfiel, dass die Kinder untereinander Ukrainisch sprachen. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft erklärte: «Sie sollten stattdessen russisch sprechen. Sodann habe er geäussert, dass die Ukraine den Krieg angefangen habe.»

    Nachdem der Mann zuerst ein Mädchen an den Haaren gerissen hatte, griff er sich unvermittelt den Zehnjährigen und warf ihn über das Brückengeländer in den Kanal. Bei dem Sturz auf einen Eisenträger, der an der Brücke befestigt war, verletzte sich das Kind am Kopf und am linken Fuss.

    Der Sprecher der Staatsanwaltschaft breichtet weiter: «Während der Junge im Kanal lag, soll der unbekannte Täter ihn mit einer Glasflasche beworfen haben, die den Geschädigten im Bereich der rechten Schulter traf.»

  • 19.09 Uhr

    Russisch geführte Allianz beginnt Manöver in Belarus

    Mehr als 2000 Soldaten eines von Russland geführten Sicherheitsbündnisses haben am Freitag in Belarus militärische Manöver begonnen. An den Übungen der Organisation des Vertrags über kollektive Sicherheit nahmen Truppen aus Russland, Belarus, Kirgistan, Kasachstan und Tadschikistan teil. Armenien ist ebenfalls Mitglied der Organisation, entsandte aber keine Soldaten.

    Das belarussische Verteidigungsministerium teilte mit, die Manöver sollten bis Mittwoch dauern und dienten der Vorbereitung auf gemeinsame Einsätze, einschliesslich der Reaktion auf einen nuklearen Unfall. Die Übungen fanden in drei Regionen im Westen von Belarus statt, die an die Nato-Mitgliedsländer Polen und Litauen grenzen. Der polnische Aussenminister Zbigniew Rau sagte, Zweck der Militärübungen sei es, die Region zu destabilisieren.

  • 18.54 Uhr

    Kreml kündigt Treffen von Putin und Erdogan an

    Der Kreml hat für die kommende Woche ein Treffen zwischen dem russischen Staatschef Wladimir Putin und dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan angekündigt. Beide Politiker würden am Montag im russischen Sotschi am Schwarzen Meer zusammenkommen, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Freitag. Vor der Ankündigung war wochenlang über Ort und Zeitpunkt eines neuen Treffens spekuliert worden. In dieser Woche traf der türkische Aussenminister Hakan Fidan in Moskau bereits seinen russischen Kollegen Sergej Lawrow.

    Die Türkei hatte gemeinsam mit den Vereinten Nationen im Juli 2022 ein Abkommen vermittelt, das der Ukraine den Export von Getreide über drei Häfen am Schwarzen Meer ermöglichte. Eine separate Vereinbarung zwischen den UN und Russland sollte die Voraussetzung für den Export von russischem Getreide und Düngemittel schaffen. Russland lehnte es im Juli ab, die sogenannte Getreideinitiative für das Schwarze Meer erneut zu verlängern. Zur Begründung führte die Regierung an, die Bedingungen für das Abkommen seien nicht erfüllt worden.

    UN-Generalsekretär António Guterres übermittelte Russland einen Vorschlag für eine Neuauflage der Vereinbarung. Darin seien die Forderungen Moskaus aber nicht erfüllt worden, sagte Lawrow während des Treffens mit Fidan am Donnerstag in Moskau. Er habe der türkischen Regierung eine Liste von Massnahmen übermittelt, die der Westen ergreifen müsse, damit die ukrainischen Exporte über das Schwarze Meer wieder aufgenommen werden könnten. Die geplanten Gespräche zwischen Putin und Erdogan könnten dazu beitragen, dieses Ziel zu erreichen.

    Recep Tayyip Erdogan und Wladimir Putin beim Gipfel der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SOZ) im vergangenen September.
    Recep Tayyip Erdogan und Wladimir Putin beim Gipfel der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SOZ) im vergangenen September.
    Archivbild: Alexandr Demyanchuk/Pool Sputnik Kremlin/AP/dpa
  • 18.19 Uhr

    USA sehen «deutliche Fortschritte» der Ukraine bei Saporischschja

    Die ukrainischen Streitkräfte haben nach Angaben der US-Regierung bei ihrer Gegenoffensive im südlichen Gebiet Saporischschja in den vergangenen 72 Stunden «deutliche Fortschritte» gemacht. Das sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, am Freitag in Washington. «Das soll nicht heissen, dass sie sich nicht bewusst sind, dass sie noch einige harte Kämpfe vor sich haben, während sie versuchen, weiter nach Süden vorzudringen», fügte er hinzu.

    Die Ukraine führt seit dem Frühsommer eine Gegenoffensive, kommt aber nur langsam voran. Die ukrainische Armee hatte in den vergangenen Tagen allerdings Erfolge bei ihren Angriffen auf die stark gesicherten russischen Verteidigungslinien im Süden vermeldet. Ziel ist es, zum noch etwa 80 Kilometer entfernten Asowschen Meer vorzustossen und damit die Landverbindung zur ukrainischen Halbinsel Krim abzuschneiden, die Russland annektiert hat.

  • 18.02 Uhr

    Bunker und Wehrkunde – Schulbeginn in Ukraine und Russland

    Überschattet vom andauernden Krieg hat in der Ukraine wie in Russland am 1. September das neue Schuljahr begonnen. In der ostukrainischen Grossstadt Charkiw, die häufig beschossen wird, versammelten sich die Schulkinder aus Sicherheitsgründen in den U-Bahn-Stationen. Aus der Grossstadt Krywyj Rih veröffentlichten Medien am Freitag Bilder von Erstklässlern im Bombenschutzkeller.

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wünschte allen Schülerinnen und Schülern, Lehrerinnen und Lehrern ein erfolgreiches Schuljahr. «Wir unternehmen jede Anstrengung, um die Sicherheit im Land wieder herzustellen», schrieb er auf der Plattform X, früher Twitter. «Selbst die grössten Träume gehen in Erfüllung für diejenigen, die ernsthaft entschlossen sind, für sie zu arbeiten, und die Unterstützung anderer bekommen.»

    Zum Schulbeginn in Moskau besuchte Regierungschef Michail Mischustin eine Schule. Bilder zeigen ihn in Begleitung von Bürgermeister Sergej Sobjanin in der Schulmensa und beim Tischtennis-Spielen gegen einen Schuljungen in der Turnhalle. Aussenminister Sergej Lawrow hielt an der Universität eine Vorlesung vor angehenden Diplomaten, in der er einmal mehr dem Westen vorwarf, Krieg gegen Russland führen zu wollen. Auch Kremlchef Wladimir Putin traf anlässlich des Schuljahresbeginns Kinder und Jugendliche.

    Schulkinder singen die ukrainische Nationalhymne, während sie an einer Zeremonie zum ersten Schultag teilnehmen. In der Ukraine wird der 1. September traditionell als Tag des Wissens begangen, an dem das neue Schuljahr beginnt. 
    Schulkinder singen die ukrainische Nationalhymne, während sie an einer Zeremonie zum ersten Schultag teilnehmen. In der Ukraine wird der 1. September traditionell als Tag des Wissens begangen, an dem das neue Schuljahr beginnt. 
    Bild: Keystone
  • 17.52 Uhr

    Russland meldet Einnahme neuer Stellungen nahe ostukrainischer Stadt Kupjansk

    Russland hat nach eigenen Angaben Schlüsselpositionen nahe der ostukrainischen Stadt Kupjansk eingenommen. «In Richtung Kupjansk haben Einheiten der Truppengruppe West ihre taktische Position verbessert, indem sie feindliche Festungen und Schlüsselhöhen erobert haben», teilte das russische Verteidigungsministerium am Freitag mit. Es erklärte zudem, die ukrainischen Streitkräfte hätten «erhebliche» Verluste erlitten. Zuvor hatten am Freitag örtliche ukrainische Behörden Angriffe auf mehrere Orte gemeldet.

    Russland hat grosse Anstrengungen unternommen, um die Kontrolle über das im vergangenen Jahr von der Ukraine zurückeroberte Gebiet um Kupjansk zurückzuerlangen. In den vergangenen Tagen hatte die russische Armee erklärt, in der Region vorzurücken. Die ukrainische Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maljar sprach zuletzt von «sehr intensiven» Kämpfen in der Region Kupjansk. Anfang August hatten die Behörden die Evakuierung von nahe Kupjansk lebender Menschen angeordnet.

  • 17.12 Uhr

    Deutsche Opposition macht Druck wegen Taurus

    Deutschland unterstützt die Ukraine mit diversen Waffen-Systemen, doch hatte Kiew zuletzt erneut mehr Unterstützung gefordert. Dabei geht es vor allem um Marschflugkörper vom Typ Taurus. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) zögert noch. Die Spitze der oppositionellen Unionsfraktion im Bundestag stellt sich hingegen eindeutig hinter den Wunsch aus Kiew.

    «Diese Marschflugkörper sollten geliefert werden, so wie Frankreich und Grossbritannien ja auch Marschflugkörper bereits liefern, um der Ukraine weiter auch aus der Luft heraus zu helfen», sagte Fraktionschef Friedrich Merz (CDU) am Rande einer Klausurtagung. CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt äusserte sich ähnlich, betonte aber auch, Taurus werde den Krieg nicht entscheiden. Es fehle auch massiv an Munition. Insgesamt müsse mehr und schneller geliefert werden.

  • 16.35 Uhr

    Neustart fürs Getreideabkommen?

    Mitten im Ukraine-Krieg will der russische Präsident Wladimir Putin direkt mit dem türkischen Staatschef Recep Tayyip Erdogan verhandeln. Bei dem Treffen soll es am 4. September um den Neustart des Abkommens gehen, das ukrainische Getreideexporte über das Schwarze Meer sichert. 

    Russland hatte das Getreideabkommen mit der Ukraine Mitte Juli nicht verlängert und mit Angriffen auf Schiffe gedroht, die aus ukrainischen Häfen auslaufen. Faktisch herrscht somit eine Seeblockade, auch wenn am Freitag die Abfahrt zweier Frachtschiffe aus südukrainischen Schwarzmeerhäfen gemeldet wurde.

    Für eine Neuauflage des Abkommens stellt Moskau Bedingungen. Dazu gehören westliche Garantien, dass auch Russland ungehindert Getreide und Dünger ausführen darf. Ankara betont, wie wichtig das Abkommen für die sichere Versorgung der Welt mit Lebensmitteln sei.

    Kreml-Sprecher Dmitri Peskow sagte heute laut Nachrichtenagentur Interfax, Putin und Erdogan wollten ihre Gespräche in der russischen Stadt Sotschi beginnen. Über das Getreideabkommen hatten zuvor die Aussenminister beider Länder verhandelt. Der Nato-Staat Türkei bietet sich im Ukraine-Konflikt immer wieder als Vermittler an, zumal Erdogan lange einen guten Draht zu Putin hatte. Zuletzt waren die Beziehungen etwas abgekühlt.

  • 16 Uhr

    Der Trailer von Sean Penns Ukraine-Film

    Der zweifache Oscar-Gewinner Sean Penn war Anfang letzten Jahres in der Ukraine und hat eine Dokumentation über den Krieg gedreht. Hier der Trailer von «Superpower ».

  • 13.52 Uhr

    Angriffsserie hallt weiterhin nach

    Die Ukraine kostet ihre bisher grösste Angriffswelle auf russisches Gebiet weiter aus, schürt Gerüchte und macht vage Andeutungen, lässt manches aber auch bewusst ungeklärt. Militär-Analyst Niklas Masuhr von der ETH Zürich versucht für blue News, Licht ins Dunkel zu bringen.

    Mehr dazu liest du hier

  • 12.35 Uhr

    Zwei Schiffe laufen trotz Blockade aus der Ukraine aus

    Zwei weitere Frachtschiffe haben trotz einer russischen Seeblockade südukrainische Schwarzmeerhäfen verlassen. Daten der Internetseite Marinetraffic vom Freitag zufolge haben die beiden Schiffe vom Hafen Piwdennyj circa 20 Kilometer östlich von Odessa abgelegt.

    Die Frachter «Filia Glory» und «Ocean Courtesy» fahren unter den Flaggen von Liberia und den Marshall-Inseln. Für die «Filia Glory» wurde angegeben, dass sie zuerst den Hafen Odessa anlief und dann Kurs auf den bulgarischen Hafen Warna genommen habe. Ob die Schiffe Fracht geladen haben, wurde nicht bekannt.

    In den ukrainischen Schwarzmeerhäfen sitzen seit dem Beginn des russischen Einmarsches vor über 18 Monaten Dutzende Handelsschiffe fest. Zwischenzeitlich konnten im Rahmen des Abkommens zur Ausfuhr ukrainischen Getreides einige Frachter die Häfen verlassen, doch seit Mitte Juli hat Russland die Vereinbarung ausgesetzt und die Seeblockade wieder in Kraft gesetzt.

    Die ukrainische Marine hingegen hat Anfang August eine küstennahe Route für die Ausfahrt ziviler Schiffe festgelegt. Bisher nutzten zwei Frachter diese Möglichkeit den Hafen Odessa zu verlassen. Beide haben die Passage durch das Schwarze Meer unbeschadet überstanden.

  • 11.41 Uhr

    Nun steht es fest: Ständeratskommission will 25 Leopard-Panzer ausmustern

    Nach dem Nationalrat will auch die zuständige Ständeratskommission 25 stillgelegte und eingelagerte Leopard-Kampfpanzer der Armee ausser Dienst stellen. Nach der Ausmusterung sollen die Panzer an den deutschen Hersteller zurückverkauft werden.

    Die Sicherheitspolitische Kommission des Ständerats (SIK-S) befasste sich im Rahmen der Armeebotschaft mit der Ausserdienststellung von 25 stillgelegten und eingelagerten Leopard-Kampfpanzern. Mit 9 zu 3 Stimmen bei einer Enthaltung stimmte sie dem Vorhaben zu, wie die Parlamentsdienste am Freitag mitteilten.

    Der Nationalrat hatte dies im Juni mit der Zustimmung des Bundesrats und mit der Auflage gutgeheissen, dass die Panzer an den deutschen Hersteller verkauft werden. Das letzte Wort zu einem tatsächlichen Verkauf der Panzer hat der Bundesrat.

    Die Ausserdienststellung der Leopard-Kampfpanzer hat nichts mit einem weiteren Panzer-Geschäft zu tun, das derzeit Schlagzeilen macht. Der Kauf von 96 in Italien eingelagerten Leopard-1-Kampfpanzern durch die Ruag wird extern untersucht.

  • 11.30 Uhr

    Drohnenangriff auf AKW-Stadt Kurtschatow in Südwestrussland

    Beim Angriff einer Drohne auf die russische Atomstadt Kurtschatow im Gebiet Kursk ist offiziellen Angaben zufolge ein Verwaltungsgebäude getroffen worden. «Die Fassade ist leicht beschädigt», schrieb der Gouverneur von Kursk, Roman Starowoit, am Freitag auf seinem Telegram-Kanal.

    Weitere Schäden, Opfer und Verletzte habe es nicht gegeben. Am Morgen hatten die Behörden zunächst den Angriff von zwei Drohnen auf Kurtschatow gemeldet. Später korrigierte Starowoit die Angaben.

    Die Stadt ist benannt nach dem russischen Atomphysiker Igor Kurtschatow. Sie hat etwa 40’000 Einwohner. Sie wurde zum Betrieb des Kernkraftwerks Kursk in den 1970er-Jahren gebaut. Sie liegt etwas weniger als 40 Kilometer westlich der Gebietshauptstadt Kursk.

    Ein russischer Militärflughafen bei Kursk war bereits vor einigen Tagen von ukrainischen Drohnen attackiert worden; dabei soll Kiew erstmals unbemannte Flieger aus Karton eingesetzt haben.

    Neben Kursk meldeten auch das Gebiet Belgorod an der Grenze zur Ukraine und das Gebiet Moskau Drohnenangriffe in der Nacht beziehungsweise am Morgen. In beiden Fällen sollen die Drohnen aber offiziellen Angaben nach von der Flugabwehr abgefangen worden sein. In Moskau nahmen die Flughäfen nach mehrstündiger Unterbrechung inzwischen ihren Betrieb wieder auf.

  • 10.30 Uhr

    London: Russland versenkt eigene Schiffe, um Krim-Brücke zu schützen

    Moskau tut alles, um die Krim-Brücke vor weiteren Angriffen zu schützen. Um Wasserdrohnen aufzuhalten, lasse Moskau auch Schiffe versenken und platziere weitere Wassersperren. Das schreiben die Expert*innen des britischen Verteidigungsministeriums in ihrem neusten Lagebericht.

    Russlands Versorgung der besetzten Gebiete im Süden der Ukraine hänge aufs Schwerste vom Verkehr über die Meerenge von Kerch ab. Über diese führt die Krim-Brücke, zudem bestehen Fährverbindungen. 

    Die Krim-Brücke habe auch eine hohe symbolische Bedeutung für den Kreml, so die britischen Beobachter weiter.

  • 7.41 Uhr

    Kiew droht Moskau mit Langstreckenrakete aus eigener Entwicklung

    Kiew meldet den erfolgreichen Test einer Langstrecken-Rakete aus eigener Entwicklung. Sie soll eine Reichweite von 700 Kilometern haben. Damit könnte die Ukraine vom eigenen Staatsgebiet aus Raketen auf Moskau schiessen und auch weit draussen im Schwarzen Meer liegende russische Kriegsschiffe erreichen.

    Der Sekretär des Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrats der Ukraine droht denn auch schon mit Raketen auf Sewastopol, Kamtchatka und Kronstadt (Insel vor St. Petersburg). 

  • 6.45 Uhr

    Ständeräte wollen Panzerdeal mit Deutschland

    Bei der Beratung der Armeebotschaft hat eine Mehrheit der Sicherheitspolitischen Kommission einem Panzerdeal mit Deutschland zugestimmt. Dieser sieht vor, dass die Schweizer Armee 25 Leopard-Panzer ausser Dienst stellt. Der deutsche Rüstungskonzern Rheinmetall kauft sie darauf und modernisiert sie. Danach sollen sie Lücken in der Bundeswehr oder anderen westlichen Armeen schliessen, die nach der Abgabe von Leopard-Panzern an die Ukraine entstanden sind. So berichten dies der «Tages-Anzeiger» und die NZZ. 

    Ein Panzer vom Typ Leopard 2, hier aus den Beständen der polnischen Armee.
    Ein Panzer vom Typ Leopard 2, hier aus den Beständen der polnischen Armee.
    Bild: Armin Weigel/dpa
  • 23.35 Uhr

    Stadt Moskau verstärkt Luftabwehr

    Angesichts sich häufender Drohnenangriffe auf die russische Hauptstadt hat Moskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin vom Ausbau der eigenen Luftverteidigung gesprochen. «In diesem Jahr haben wir viel getan, um Moskau vor Drohnen und versuchten Terroranschlägen zu schützen», sagte Sobjanin der Agentur Interfax zufolge am Donnerstagabend vor Vertretern kommunaler Unternehmen. In den vergangenen Wochen seien teils täglich neue Flugabwehrsysteme errichtet worden, behauptete Sobjanin, der sich in mehr als einer Woche wiederwählen lassen will. «Manchmal hat der Asphalt gar keine Zeit zum Abkühlen - und schon sind die Raketen im Einsatz, die die fliegenden Drohnen abschiessen.»

    Unabhängige Beobachter äussern hingegen immer wieder Zweifel an offiziellen Darstellungen, wonach viele der mutmasslich ukrainischen Drohnen von der Moskauer Flugabwehr erkannt und abgeschossen werden. Mehrfach drangen die unbemannten Flugkörper in den vergangenen Wochen bis ins Stadtzentrum vor und richteten dort Schäden etwa im berühmten Wolkenkratzerviertel Moskwa City an. Die Folgen der Attacken stehen allerdings in keinerlei Verhältnis zu den Kriegsfolgen in der von Russland angegriffenen Ukraine, wo bereits Tausende Zivilisten getötet wurden.

    Mehrfach drangen ukrainische Drohnen in den vergangenen Wochen bis ins Stadtzentrum vor und richteten dort Schäden etwa im berühmten Wolkenkratzerviertel Moskwa City an.
    Mehrfach drangen ukrainische Drohnen in den vergangenen Wochen bis ins Stadtzentrum vor und richteten dort Schäden etwa im berühmten Wolkenkratzerviertel Moskwa City an.
    Bild: Imago/SNA
  • 22.12 Uhr

    Ukraine setzt Drohnen aus Karton ein

    Die Ukraine hat Medienberichten zufolge vor einigen Tagen den militärischen Teil eines Flughafens im russischen Grenzgebiet Kursk mit einem neuen Drohnentyp angegriffen. Insgesamt 16 aus Karton gefertigte Flugkörper, die für Flugabwehr-Radare nur schwer zu orten sein sollen, seien in der Nacht zum vergangenen Sonntag zum Einsatz gekommen, berichteten ukrainische Medien am Donnerstag unter Berufung auf Quellen beim Geheimdienst SBU. Dabei sollen in Kursk fünf russische Kampfflugzeuge und mehrere Flugabwehrsysteme beschädigt worden sein. Unabhängig überprüft werden konnte das zunächst nicht.

    Russische Behörden hatten zuvor zwar das Flugabwehrfeuer auf feindliche Drohnen bestätigt, aber keine Angaben zu Schäden an Flugzeugen und anderer Militärtechnik gemacht. Satellitenaufnahmen vom Montag zeigten ebenfalls keine eindeutig erkennbaren Zerstörungen.

    Aus Karton und Gummibändern gefertigte Leichtgewichtsdrohnen hatte Kiew einem Medienbericht zufolge im Frühjahr von einer australischen Firma erhalten. In den vergangenen Tagen flogen ukrainische Drohnen mehrfach erfolgreich Angriffe auf Ziele in Russland, selbst in grosser Entfernung von der Grenze.

    Die Ukraine wehrt seit über 18 Monaten mit westlicher Hilfe eine russische Invasion ab. Die Unterlegenheit bei Kampfflugzeugen und Raketen versucht das angegriffene Land zunehmend mit Kampfdrohnen auszugleichen, die teils aus eigener Produktion stammen.

  • 21.45 Uhr

    Auch neues Schuljahr beginnt im Fernunterricht

    Sowohl in Russland als auch in der angegriffenen Ukraine beginnt an diesem Freitag das neue Schuljahr. In der Ukraine sind dabei viele Schülerinnen und Schüler angesichts des russischen Beschusses weiter auf Fernunterricht angewiesen.