Ein Selbstmordattentäter hat am Bahnhof im Quetta, Proving Baluchistan, in Pakistan mit einer Sprengladung 24 Menschen getötet und 50 weitere schwer verletzt. Eine Separatistengruppe reklamiert die Tat für sich.
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- In Quetta hat ein Selbstmordattentäter mindestens 24 Menschen getötet und 50 weitere verletzt, darunter zahlreiche Polizisten, als er eine Bombe auf einem belebten Bahnhof zündete.
- Die separatistische Befreiungsarmee Baluchistan (BLA) bekennt sich zur Tat, die gezielt gegen am Bahnhof anwesende Soldaten gerichtet war.
- Baluchistan, eine rohstoff- und konfliktreiche Provinz, ist häufig Schauplatz von Angriffen der BLA, die sich auch gegen chinesische Projekte im Rahmen der Seidenstrassen-Initiative richten.
Ein Selbstmordattentäter hat an einem Bahnhof der pakistanischen Stadt Quetta mindestens 24 Menschen mit in den Tod gerissen. 50 weitere Menschen wurden verletzt, einige von ihnen schwer, wie die Behörden in der Unruheprovinz Baluchistan mitteilten. Eine Separatistengruppe reklamierte die Tat für sich. Unter den Todesopfern waren laut der Polizei etwa zwölf Beamte.
Die Befreiungsarmee Baluchistan (BLA) teilte mit, ein Selbstmordattentäter habe die am Bahnhof anwesenden Soldaten treffen wollen. Der Sprengsatz detonierte einem Verwaltungsbeamten zufolge, als etwa 100 Fahrgäste auf einen Zug warteten, der von Quetta, der Hauptstadt von Baluchistan, in die Garnisonsstadt Rawalpindi fahren sollte. Fernsehbilder zeigten die zerrissene Stahlkonstruktion des Bahnsteigdachs und einen zerstörten Verkaufsstand, während Gepäckstücke verstreut am Bahnsteig lagen.
Premierminister Shehbaz Sharif verurteilte den Anschlag und teilte mit, die Verantwortlichen würden einen hohen Preis für ihre Tat bezahlen. Die Sicherheitskräfte seien entschlossen, die Bedrohung durch den Terrorismus zu beseitigen.
Unruhe-Provinz Baluchistan
Erst vor gut einer Woche explodierte eine Bombe auf einem Motorrad in der Nähe eines Polizeifahrzeugs. Die Beamten waren zum Schutz von Impfhelfern in Baluchistan eingesetzt. Neun Menschen, darunter fünf Kinder, kamen ums Leben.
Das öl- und mineralienreiche Baluchistan ist die grösste, aber auch am dünnsten besiedelte Provinz Pakistans. Das Gebiet ist Hochburg einer ethnischen Minderheit, die sich nach eigenen Angaben von der Zentralregierung diskriminiert und ausgebeutet fühlt. Neben separatistischen Gruppen sind in der Provinz auch Islamisten aktiv.
Die BLA nimmt häufig Sicherheitskräfte und Ausländer ins Visier, insbesondere chinesische Staatsangehörige, die sich im Rahmen der milliardenschweren Seidenstrassen-Initiative in Pakistan aufhalten. Die Initiative plant umfassende Infrastrukturprojekte.