Gigantische LesereiseMichelle Obama kommt auf Touren
Markus Wanderl
12.10.2018
Memoiren von Ex-Präsidenten und früheren First Ladys stehen seit je hoch im Kurs. Doch die demnächst startende Lesereise von Michelle Obama wird alles bis anhin Dagewesene übertreffen.
Eine Erstauflage von 1,5 Millionen Exemplaren, zehn Millionen Dollar Vorschuss, ein Preis von 35 Dollar – so starteten die Memoiren Bill Clintons im Juni 2004. In New York oder Washington hatten die Läden wegen des erwarteten Andrangs schon um Mitternacht geöffnet, als handele es sich um den Verkauf von Apple-Produkten.
Zuvor hatte Clinton mit einer Buchparty im New Yorker Metropolitan Museum of Art das Erscheinen von «My Life» mit fast 1'000 Gästen begossen. Doch den Literaturkritiker der «New York Times» beeindruckte das alles überhaupt nicht: Die 957 Seiten lange amerikanische Ausgabe kanzelte Michiko Kakutani als «schludrig geschrieben, masslos und oftmals schrecklich langweilig» ab. Dabei war der ehemalige US-Präsident (1993 bis 2001) so stolz darauf gewesen, die Zeilen angeblich höchstselbst formuliert zu haben.
2,25 Millionen Exemplare sollen schliesslich über den Ladentisch gegangen sein, ähnlich viel wie von Hillary Clintons Autobiografie «Living History». Sie war ein Jahr früher zu haben gewesen, 2003 – im Januar 2001 war die spätere First Lady als Senatorin des Bundesstaats New York vereidigt worden. Sie hatte also etwas zu erzählen, von der Präsidentschaft ihres Mannes und ihrem eigenen politischen Tun.
Hillary Clinton und ihre Bestseller
Auch «What Happened», das Buch von Hillary Clinton aus dem letzten Jahr, nahm die US-Bestsellerliste im Eiltempo ein: Über 300.000 verkaufte Exemplare in allen Formaten (Hardcover, Hörbuch und E-Book) allein in der ersten Woche – die Nachfrage war so gut, dass Clintons Verlag Simon & Schuster früh Nachdrucke in Auftrag gab. Summa summarum behauptet Clinton im Buch, sie sei als Präsidentschaftskandidatin gescheitert, weil sie eine Frau sei. Doch etwa von der «Zeit» wurde sie dafür abgewatscht: Sie sei gescheitert, weil sie Hillary Clinton sei.
Realiter findet sich wie bekannt bis anhin keine Frau unter den Präsidenten, deren 45. Donald Trump heisst. Dass Michelle Obama einmal Ambitionen fürs höchste Amt hegen könnte, darüber haben auch schon die seriösen US-amerikanischen Zeitungen spekuliert. Wenig war zu hören von den Obamas zuletzt, doch die Rückkehr ins Rampenlicht steht nun bevor.
«Becoming» heisst Michelle Obamas Buch, und allein die Lesereise, die die frühere First Lady bei Facebook unlängst angekündigt und beworben hat, wird jede bisher dagewesene Dimension sprengen. Las Hillary Clinton im vorigen Jahr ihr Erinnerungsbuch in Theatern und Opernhäusern vor 1’500 bis 3’000 Zuhörern vor, so wird Michelle Obama dies vor 15'000 Menschen und mehr tun, in grossen Hallen von zehn US-amerikanischen Städten. Klar, es beginnt in der Heimatstadt der Obamas, Chicago. Wegen des extremen Andrangs hat der Buch-Promoter kürzlich jeweils zweite Shows in Washington und Brooklyn hinzugefügt.
Big, bigger, Obama
Unbeabsichtigt hat Michelle Obama bei Facebook den Witz hinterlassen: «I hope to see you somewhere along the way!» – witzig deshalb, weil die Schnäppchen-Tickets zu 29,50 Dollar im Nu vergriffen waren und es bald darauf auch keine Karten für 120 Dollar mehr gab. Inzwischen muss 412 Dollar plus diverser Gebühren hinblättern, wer dem Ereignis hoch auf dem Rang eines Washingtoner Stadions beizuwohnen gedenkt – für einen Platz in den ersten Reihen werden 3000 Dollar verlangt: big, bigger, Obama.
Sie habe festgestellt, dass die «oberflächlichen Statistiken meine Geschichte nicht wirklich erzählen», schreibt Michelle Obama bei Facebook, «es ist die Geschichte, wer ich wirklich bin, und ich bin stolz darauf – mitsamt Makeln und allem sonst». Ein Makel könnte sein, dass Michelle Obama noch kein politisches Amt bekleidet hat, aber sicher, mit der gebotenen Zurückhaltung aus dem Nähkästchen plaudern, das kann man ja einmal.
Für die Memoiren von Michelle und die demnächst erscheinenden Erinnerungen von Barack soll das Ehepaar vom Crown-Verlag zusammen rund 65 Millionen Dollar kassieren. Eine hübsche Summe wäre das, wobei: Seinen im letzten Juni veröffentlichten Thriller «The President is missing» hat Bill Clinton zusammen mit einem seiner Lieblingsautoren verfasst: James Patterson, einer der renommiertesten Krimischriftsteller, verkaufte bereits 300 Millionen seiner Bücher. «Forbes» ordnet Petterson bei 95 Millionen Dollar Jahresverdienst ein. In den USA findet sich eben immer jemand, der das eigens Erreichte toppt.
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