Ukraine-ÜbersichtSelenskyj lässt Beteiligung an Explosion offen +++ Putins «Bluthund» Kadyrow will die Krim-Brücke bewachen
Agenturen/red
8.10.2022
Autobombe löst Grossbrand auf der Krim-Brücke aus
Auf der Krim-Brücke ist nach Angaben der russischen Behörden eine Autobombe explodiert, die einen Grossbrand auslöste. Über die Brücke wird militärische Ausrüstung für die russischen Streitkräfte in der Ukraine transportiert.
08.10.2022
Schock und Jubel - während die Bilder der beschädigten Krim-Brücke in Moskau Entsetzen ausgelöst haben dürften, ist die Freude in Kiew unüberhörbar. Die Folgen sind noch schwer abschätzbar. Die Entwicklungen im Ticker.
Agenturen/red
08.10.2022, 22:00
Agenturen/red
Die Explosion an der einzigen Verbindungsbrücke zwischen Russland und der von Moskau annektierten Halbinsel Krim droht die Kriegslage weiter zu verschärfen. Es seien mindestens drei Menschen gestorben, teilte das nationale Ermittlungskomitee in Moskau am Samstag mit. In der Ukraine wurden die Bilder von der brennenden und zerstörten Brücke mit Jubel aufgenommen.
Die Internetzeitung Ukrajinska Prawda berichtete unter Berufung auf Sicherheitskreise in Kiew, dass der ukrainische Geheimdienst SBU involviert sei. Der SBU bestätigte das nicht.
Die russischen Truppen in der Ukraine haben nach zahlreichen Niederlagen unterdessen einen neuen Kommandeur. Der 55 Jahre alte Armeegeneral Sergej Surowikin sei von Verteidigungsminister Sergej Schoigu eingesetzt worden, um die «militärische Spezialoperation» zu führen, teilte Ministeriumssprecher Igor Konaschenkow in Moskau mit. Schoigu kommt damit nach Meinung von Kommentatoren seinen Kritikern entgegen, die eine Neuaufstellung der Truppen gefordert hatten. Moskau steht wegen der militärischen Fehlschläge auch nach Einschätzung des britischen Geheimdienstes inzwischen unter öffentlichem Druck.
Zerstörung der Krim-Brücke birgt Eskalationsgefahr
Nach russischen Behördenangaben explodierte ein vom Festland kommender Lastwagen auf der Brücke, woraufhin sieben mit Treibstoff gefüllte Kesselwagen eines Güterzugs in Brand gerieten. Die Fahrbahn ist an mindestens zwei Stellen eingestürzt. Mehrere Stunden nach der Explosion wurde die Brücke teilweise wieder für Züge und Autos freigegeben. Zuletzt waren in der Region Kertsch auf der Krim immer wieder Drohnen explodiert. Russland hatte vor einem Angriff auf die Brücke gewarnt. Dies wäre ein klares Überschreiten der roten Linie. Der Machtapparat in Moskau drohte für den Fall mit Angriffen auf die Kommandozentralen in Kiew.
Neuer russischer Kommandeur für Krieg in der Ukraine ernannt
Der neue Kommandeur Surowikin gilt als Offizier mit breiter Erfahrung in Kriegen, darunter in der Vergangenheit auch in Syrien und davor in der russischen Teilrepublik Tschetschenien im Nordkaukasus. Vor Surowikin stehen angesichts der vielen Erfolge der ukrainischen Armee bei ihrer Verteidigungsoffensive und der Rückeroberung vieler Ortschaften grosse Herausforderungen. Die Lage war zuletzt von kremlnahen Militärbloggern als chaotisch und katastrophal beschrieben worden. Die Kriegsreporter, Feldkommandeure und die private Kampftruppe Wagner reagierten Medien zufolge begeistert auf die Ernennung des «verantwortungsbewussten» Soldaten.
London sieht Militärführung in Moskau unter starkem Druck
Angesichts der Rückschläge ihrer Invasionsarmee in der Ukraine sieht sich die russische Militärführung nach Ansicht britischer Experten mit wachsender Kritik im eigenen Land konfrontiert. Zwar sei die politische Führung davon bislang ausgenommen, doch stelle das einen Trend öffentlich geäusserten Widerspruchs gegen das russische Establishment dar, «der wohl nur schwer umgekehrt werden kann», hiess es in dem täglichen Geheimdienst-Update des britischen Verteidigungsministeriums zum Ukraine-Krieg.
Massengrab in Lyman gefunden
Nach dem Abzug russischer Truppen aus der Stadt Lyman im Osten der Ukraine haben die Behörden nach eigenen Angaben rund 200 Gräber und ein Massengrab gefunden. Mit den Exhumierungen sei bereits begonnen worden, schrieb der Militärgouverneur des Gebiets Donezk, Pawlo Kyrylenko, am Freitagabend in seinem Kanal im Nachrichtendienst Telegram. Dazu veröffentlichte er Fotos, die viele kleine Holzkreuze und Einsatzkräfte in weissen Schutzanzügen zeigten. Die zeitweise von russischen Truppen besetzte strategisch wichtige Kleinstadt war von den Ukrainern Anfang Oktober zurückerobert worden. Bei den Toten könne es sich ersten Erkenntnissen zufolge sowohl um ukrainische Soldaten als auch um Zivilisten handeln, hiess es.
AKW Saporischschja wieder ohne Strom – Notstrom zur Kühlung
Das von Russland besetzte ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja ist erneut von der für die Kühlung der Brennstäbe wichtigen externen Stromversorgung abgeschnitten worden. Der ukrainische Kraftwerksbetreiber Enerhoatom teilte mit, dass die letzte verbliebene Hauptstromleitung «aufgrund eines erneuten Beschusses durch russische Truppen» beschädigt und unterbrochen worden sei. Die Dieselvorräte reichten für zehn Tage Notbetrieb, hiess es weiter. Das grösste Atomkraftwerk Europas war bereits im September vorübergehend abgeschnitten. Anschliessend wurde auch der letzte Reaktor aus Sorge vor einem Atomunfall heruntergefahren. Das Nuklearmaterial muss jedoch auch im abgeschalteten Zustand weiter gekühlt werden.
Selenskyj sieht weitere Fortschritte bei Kiews Offensive
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sieht indes weitere Fortschritte bei der Verteidigungsoffensive der ukrainischen Streitkräfte. In der vergangenen Woche seien 776 Quadratkilometer Land befreit worden; 29 Ortschaften insgesamt, davon 6 im Gebiet Luhansk, sagte er am Freitagabend. Seit Beginn der Offensive seien insgesamt 2434 Quadratkilometer und 96 Siedlungen wieder unter ukrainische Kontrolle gekommen.
Zugleich entschärfte Selenskyj in einem Fernsehinterview seine umstrittenen Aussagen zu einem «Präventivschlag» gegen Russland. «Man muss präventive Tritte ausführen, keine Angriffe. Wir sind keine Terroristen, wir greifen kein anderes Territorium an», sagte Selenskyj am Freitag in Kiew in einem BBC-Interview auf Englisch. Selenskyj hatte am Donnerstag mit Forderungen nach der entschiedenen Verhinderung eines russischen Atomwaffeneinsatzes für Aufsehen gesorgt.
Die Ereignisse des Tages in der Übersicht
Das Wichtigste in Kürze
Nach der gewaltigen Explosion auf der Krim-Brücke könnten russischen Angaben zufolge mehr als 50’000 Touristen auf der von Moskau annektierten Halbinsel im Schwarzen Meer festsitzen.
Nach russischen Angaben sind bei der Explosion auf der Krim-Brücke mindestens drei Personen ums Leben gekommen.
Das ukrainische AKW Saporischschja ist laut der staatlichen Kernkraftfirma Energoatom ohne externe Stromversorgung. Einzig Notfall-Generatoren erhalten den Betrieb aufrecht.
Eine Lastwagenbombe hat nach Angaben der russischen Behörden auf der Brücke zwischen der russisch besetzten Halbinsel Krim und dem russischen Festland einen Brand ausgelöst.
Nach mehreren schweren Explosionen auf der von Russland besetzten Schwarzmeer-Halbinsel Krim ist nach russischen Behördenangaben ein grosser Brand ausgebrochen.
Die Übersicht der Ereignisse vom Freitag findest du hier.
Selenskyj lässt Beteiligung an Explosion auf Krim-Brücke offen
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat eine Beteiligung seiner Untergebenen an der Explosion auf der Krim-Brücke offen gelassen. In der Ukraine sei es grossteils sonnig und warm gewesen, «auf der Krim leider bewölkt, obwohl auch dort warm», sagte er in seiner täglichen Videoansprache in Anspielung auf die morgendliche Detonation an der Brücke. Näher ging er auf den Vorfall nicht ein.
Allerdings forderte er anschliessend einmal mehr die Russen zur Aufgabe und Flucht auf. Das sei ihre beste Option, um am Leben zu bleiben, so Selenskyj. Es werde eine Zukunft ohne Besatzer geben in der Ukraine. «Auf unserem ganzen Territorium, insbesondere auf der Krim», sagte er. Die für Russland strategisch und symbolisch wichtige Krim-Brücke war am frühen Samstagmorgen von einer schweren Explosion erschüttert worden. Videos zeigen grosse Zerstörungen. Die genauen Hintergründe sind noch unklar.
Selenskyjs Angaben nach geht der Vormarsch der ukrainischen Truppen im Osten und Süden weiter. Allerdings machte er keine Angaben zu neuen Eroberungen. Stattdessen hob der Staatschef mit dem Gebiet Donezk einen Frontabschnitt gesondert hervor, an dem die Russen zuletzt Erfolge vermeldet hatten. Im Raum Bachmut werde sehr hart gekämpft, räumte der 44-Jährige ein. Er lobte die «Widerstandsfähigkeit» der Brigade, die dort ihre Stellungen halte. Die Kleinstadt Bachmut gilt als wichtiger Pfeiler im Verteidigungsbollwerk um den von Kiew kontrollierten Grossraum Slowjansk-Kramatorsk im Gebiet Donezk.
20.48 Uhr
Russische Soldaten in Moskau verhaftet
Nach Angaben des ukrainischen Geheimdiensts wurden in Moskau mehrere Angehörige der russischen Armee festgenommen. «In der russischen Hauptstadt hat eine Reihe von ‹Massnahmen› gegen das Militär begonnen», schreibt die Behörde auf Twitter. Die Hintergründe der Verhaftungen bleiben dabei unklar.
Die Verkehr ins Zentrum der russischen Hauptstadt sei derzeit blockiert. Die Eliteeinheit der russischen Garde befindet sich den Angaben nach gemeinsam mit Polizeieinheiten auf dem Weg ins Stadtzentrum von Moskau.
В москві розпочались арешти військових 📌 В російській столиці розпочався комплекс «заходів» спрямованих проти військових. 📌 Рух в центрі перекрито. 📌 В місто увійшли підрозділи дивізії оперативного призначення імені дзержинського – «еліти» росгвардії. pic.twitter.com/qmiTz8quhk
— Defence intelligence of Ukraine (@DI_Ukraine) October 8, 2022
20.43 Uhr
Deutsche Verteidigungsministerin für mehr Nato-Schutz vor Putins «Grossmachtswahn»
Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht hat bei einem Besuch in Litauen die westlichen Bündnispartner dazu aufgerufen, sich mehr für den Schutz vor Russland einzusetzen. «Fest steht, dass wir in der Nato noch mehr für unsere gemeinsame Sicherheit tun müssen. Denn wir wissen nicht, wie weit Putin seinen Grossmachtswahn treiben wird», sagte die SPD-Politikerin am Samstag auf dem Militärstützpunkt Rukla. Dort stellte sie im Beisein ihres litauischen Amtskollegen Arvydas Anusauskas die deutschen Brigade zum verstärkten Schutz an der Nato-Ostflanke in Dienst.
«Der brutale russische Angriffskrieg gegen der Ukraine nimmt immer neue Dimensionen der Brutalität und Skrupellosigkeit an», sagte Lambrecht. Mit «Rechts- und demokratiewidrigen Scheinreferenden» versuche Kremlchef Wladimir Putin Tatsachen zu schaffen.
19.55 Uhr
Putin befiehlt Geheimdienst verstärkte Kontrolle über Krim-Brücke
Der russische Präsident Wladimir Putin hat per Dekret den Geheimdienst FSB angewiesen, die Kontrolle über die durch eine Explosion beschädigte Krim-Brücke zu verschärfen. «Dem FSB werden die Vollmachten übertragen zur Organisation und Koordination von Schutzmassnahmen für den Transportweg über die Meerenge von Kertsch, für die Strombrücke der Russischen Föderation auf die Halbinsel Krim und die Gaspipeline vom Gebiet Krasnodar Krim», heisst es in dem am Samstag veröffentlichten Dekret. Es ist die erste Massnahme des Kremls infolge der Explosion am Morgen, die mutmasslich durch einen Anschlag herbeigeführt wurde.
Bislang war die Verantwortung für die Sicherheit der Brücke laut dem Duma-Abgeordneten Alexander Chinstein dreigeteilt. Für die Überwachung des Luftraums war das Verteidigungsministerium verantwortlich, für die Seeüberwachung die Nationalgarde «Rosgwardija». Die Auto- und Eisenbahnstrecke selbst wurde jedoch vom Verkehrsministerium kontrolliert.
Vor dem Erscheinen des Kreml-Dekrets hatte der mit harter Hand regierende und wegen schwerster Verbrechen gegen die Menschlichkeit kritisierte Chef der russischen Teilrepublik Tschetschenien, Ramsan Kadyrow, angeboten, mit seinen Einheiten künftig die Krim-Brücke zu bewachen. Offiziell sind diese Einheiten der Nationalgarde «Rosgwardija» un
19.31 Uhr
Spanien prüft Getreidetransport aus Ukraine per Güterzug als Ergänzung zum Seeweg
Ein mit Getreide aus der Ukraine beladener Zug ist im Rahmen eines Pilotprojekts in Spanien eingetroffen. Mit dem Projekt seien die technischen und wirtschaftlichen Möglichkeiten des Transports von Getreide aus der Ukraine auf Schienen als Ergänzung zum Seeweg geprüft worden, erklärte das spanische Verkehrsministerium am Samstag.
Ein Güterzug des staatlichen spanischen Eisenbahnunternehmens Renfe hatte am 9. August Madrid in Richtung der polnischen Stadt Chelm nahe der ukrainischen Grenze verlassen. Der Zug mit 25 Containern von jeweils zwölf Metern Länge wurde mit 600 Tonnen ukrainischem Getreide beladen, bevor er die 2400 Kilometer lange Rückfahrt antrat.
Nach Zwischenstopps in Lodz in Zentralpolen und Duisburg kam er am Donnerstagabend in Barcelona an, wie das spanische Verkehrsministerium mitteilte.
Das Pilotprojekt habe gezeigt, dass der Schienentransport über lange Strecken unter den derzeitigen Bedingungen und vor dem Hintergrund des Kriegs in der Ukraine «grosse Anstrengungen bei der Koordinierung verschiedener am Prozess beteiligter Akteure erfordere», hiess es weiter.
19.26 Uhr
Besitzer des Spengstoff-Lkws will nichts mit dem Anschlag zu tun haben
Nach dem der Exlosion auf der Krim-Brücke teilte das zuständige Ermittlungskomitee am Nachmittag mit, dass der Halter des Sprengstoff-Lastwagens ausfindig gemacht werden konnte. Es handele sich um einen Einwohner des Gebiets Krasnodar im Süden Russlands. In den sozialen Medien meldet sich der Halter mit der Aussage, nichts mit der Explosion zu tun zu haben.
Der Mann stellte sich als Samir Yusubov vor. Sein Onkel nutzt nach eigenen Angaben den auf ihn zugelassenen Lastwagen.
Baza published a video with a man who identified himself as the owner of a truck that exploded on Crimean bridge. He stated that he had nothing to do with the explosion
The man introduced himself as Samir Yusubov. According to him, his uncle, works on a truck registered for him. pic.twitter.com/qvpZqCKo03
Kremlchef Putin sagt vorerst nichts zur Explosion auf der Krim-Brücke
Kremlchef Wladimir Putin wird nach offiziellen Angaben trotz der schweren Explosion auf der strategisch wichtigen Krim-Brücke in den nächsten Tagen nicht zu den Russen sprechen. Ein solcher Auftritt sei nicht geplant, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Samstag der staatlichen Nachrichtenagentur Ria Nowosti zufolge. Politische Beobachter hatten eine Ansprache des Präsidenten angesichts der schweren Schäden an der Brücke für wahrscheinlich gehalten. Zuletzt hatte Putin sich im Zuge der Annexion der vier ukrainischen Gebiete Cherson, Donezk, Luhansk und Saporischschja sowie der Teilmobilmachung in Russland an seine Landsleute gewandt.
18.55 Uhr
Ukraine sieht nach Explosion auf Brücke zur Krim «Spur nach Russland»
Nach der Explosion einer Lkw-Bombe auf der Brücke zur annektierten ukrainischen Halbinsel Krim führt die Spur nach Ansicht der ukrainischen Präsidentschaft nach Russland. «Es ist erwähnenswert, dass der explodierte Lastwagen allen Anzeichen nach von der russischen Seite auf die Brücke fuhr», erklärte der ukrainische Präsidentenberater Mychailo Podoljak am Samstag.
«Die Antworten sollten also in Russland gesucht werden», fügte Podoljak hinzu. «Das alles weist eindeutig auf eine Spur nach Russland hin.»
18.03 Uhr
Russischer Aussenpolitiker spricht von «Terror» gegen Krim-Brücke
Nach der Explosion und dem schweren Brand auf der strategisch wichtigen Brücke zu der von Moskau annektierten Halbinsel Krim hat der prominente russische Aussenpolitiker Leonid Sluzki von einem «Terroranschlag» gesprochen. Wenn sich die ukrainische Spur bei dem Anschlag bestätige, «werden Folgen unabwendbar» sein, sagte Sluzki am Samstag in der Krim-Hauptstadt Simferopol. «Die Antwort sollte hart ausfallen, aber nicht unbedingt frontal», sagte er. Moskau hatte immer wieder damit gedroht, bei anhaltenden Angriffen Kommandozentralen in Kiew ins Visier zu nehmen.
Nach Sluzkis Darstellung lassen zahlreiche Äusserungen von prominenten Politikern in der Ukraine darauf schliessen, dass Kiew den Anschlag organisiert habe. Ukrainische Medien hatten berichtet, der Geheimdienst SBU in Kiew stecke hinter der Spezialoperation. «Das kann ein Akt von Staatsterrorismus sein, für den es, wie wir sehen, in den europäischen Hauptstädten Applaus gibt», so Sluzki.
Der 54-Jährige, der in der Staatsduma den Auswärtigen Ausschuss leitet, sagte, dass Russland Erfahrungen habe mit dem Kampf gegen Terroristen. Solche «Terroranschläge» wie auf die Brücke müssten künftig verhindert werden. Zugleich kündigte er an, dass die Brücke repariert werde. Die Bauwerk gilt als Lebensader für die Versorgung der Krim – und die dort stationierten Soldaten. «Die Krim ist mit allem Wichtigen versorgt, die Standhaftigkeit der Krimbewohner kann man beneiden», betonte Sluzki.
17.52 Uhr
Deutsche Verteidigungsministerin sichert Litauen Verteidigung im Kriegsfall zu
Die deutsche Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) hat dem Nato- und EU-Partner Litauen bei einem Besuch die Unterstützung Deutschlands im Kriegsfall zugesichert. «Wir haben uns dazu verpflichtet, als Deutschland die Sicherheit Litauens zu verteidigen und genauso werden wir das auch tun», sagte sie bei einem Besuch auf dem Nato-Stützpunkt in Rukla am Samstag. Dort wird künftig eine deutsche Brigade zur Stärkung der Nato-Ostflanke stationiert.
Der litauische Verteidigungsminister Arvydas Anusauskas dankte Lambrecht für den Beitrag der Bundeswehr. Mit Blick auf Russland und dessen Angriff auf die Ukraine mahnte er jedoch auch zu einer höheren Alarmbereitschaft. «Wir müssen beginnen, so zu denken, als ob wir selbst dem Kriegszustand wären, obwohl unsere Staaten nicht im Krieg sind», sagte er. Die von Russland ausgehende Bedrohung sei «unmittelbar und langfristig».
16.56 Uhr
Kiew feixt nach Explosion über Putin: «Happy Birthday, Mr. President»
Nach der schweren Explosion auf der russischen Krim-Brücke nur einen Tag nach dem 70. Geburtstag von Kremlchef Wladimir Putin ist in der Ukraine der Spott gross. Der Sekretär des ukrainischen Sicherheitsrats, Olexij Danilow, veröffentlichte am Samstag auf Facebook Aufnahmen von dem teils zerstörten Bauwerk, das Russland und die 2014 von Moskau annektierte Schwarzmeer-Halbinsel Krim verbindet. Daneben stellte er ein Video, das die Hollywood-Legende Marilyn Monroe (1926 - 1962) zeigt, wie sie im Jahr 1962 für den damaligen US-Präsidenten John F. Kennedy das Geburtstagsständchen «Happy Birthday, Mr. President» singt.
Der Video-Zusammenschnitt wurde in sozialen Netzwerken vielfach geteilt. Viele meinten in Kommentaren, dass es für jemanden wie Putin zum Jubiläum schon etwas Besonderes als Geschenk brauche. Die Brücke war stets ein Herzensprojekt des Kremlchefs.
Secretary of the National Security and Defense Council of #Ukraine Oleksiy Danilov published a video of a burning bridge, combining them with Marilyn Monroe singing "Happy Birthday, Mr. President". pic.twitter.com/jRJIeVS5Gt
Autoverkehr nach Explosion auf Krim-Brücke wieder angelaufen
Nach der Bombenexplosion auf der Brücke zur Krim ist der Verkehr am Samstag nach Behördenangaben wieder angelaufen. Die Brücke sei ab sofort «offen für Autos und Busse», teilte der Verwaltungschef der von Russland annektierten Halbinsel Krim, Sergej Aksjonow, im Online-Dienst Telegram mit.
Zuvor hatte das russische Verkehrsministerium erklärt, zwei unbeschädigte Fahrstreifen könnten weiter befahren werden. Der Bahnbetreiber «Grand Service Express» teilte zudem mit, die ersten beiden Züge seien aus den Krim-Städten Simferopol und Sewastopol in Richtung Moskau und St. Petersburg abgefahren.
15.51 Uhr
Russische Organisation: Rund 50’000 Touristen noch auf Krim
Nach der gewaltigen Explosion auf der Krim-Brücke könnten russischen Angaben zufolge mehr als 50’000 Touristen auf der von Moskau annektierten Halbinsel im Schwarzen Meer festsitzen. Genauere Zahlen zu den Menschen, die nun nicht mehr ohne weiteres aus ihren Urlaubsorten abreisen könnten, würden noch ermittelt, teilte die Vereinigung russischer Reiseanbieter am Samstag mit. Der Bahn- und Autoverkehr zum russischen Festland wurde zunächst komplett gestoppt.
Von einem russischen Bahnbetreiber hiess es später, ab dem Abend sollten wieder erste Züge über die teils zerstörte 19 Kilometer lange Brücke fahren, die die Krim und Russland verbindet. Auch zwei nicht beschädigte Fahrstreifen sollten offiziellen Angaben zufolge im Laufe des Nachmittags wieder für Autos freigegeben werden. Zudem sollen Evakuierungen über Fähren organisiert werden. Es sei eine Notfall-Hotline eingerichtet worden, hiess es.
15.30 Uhr
Russland tauscht Kommandeur seiner Ukraine-Offensive aus
Nach einer Serie von Niederlagen hat die russische Armee den Kommandeur ihrer Ukraine-Offensive ausgetauscht. Der 55 Jahre alte Armeegeneral Sergej Surowikin sei von Verteidigungsminister Sergej Schoigu eingesetzt worden, um die «militärische Spezialoperation» zu führen, teilte Ministeriumssprecher Igor Konaschenkow am Samstag in Moskau mit.
Die Lage war zuletzt von kremlnahen Militärbloggern als chaotisch und katastrophal beschrieben worden. Die Kriegsreporter, Feldkommandeure und die private Kampftruppe Wagner reagierten Medien zufolge begeistert auf die Ernennung des «verantwortungsbewussten» Soldaten.
Schoigu kommt damit nach Meinung von Kommentatoren seinen Kritikern entgegen, die angesichts von Niederlagen eine Neuaufstellung der Truppen in der Ukraine gefordert hatten. Zuletzt war die Kritik an dem Ukraine-Einsatz in Russland lauter geworden.
Surowikin gilt als Offizier mit breiter Erfahrung in Kriegen, darunter in der Vergangenheit auch in Syrien und davor in der russischen Teilrepublik Tschetschenien im Nordkaukasus. Der «Held Russlands» war 2017 zum Befehlshaber der Weltraumtruppen ernannt worden. Vor Surowikin stehen angesichts der vielen Erfolge der ukrainischen Armee bei ihrer Verteidigungsoffensive und der Rückeroberung vieler Ortschaften grosse Herausforderungen.
General Sergei Surovikin has been appointed commander of the joint grouping of #Russian troops in #Ukraine. Surovikin led the grouping of Russian troops in #Syria in 2017 and 2019, and is also the commander-in-chief of the Russian Aerospace Forces. pic.twitter.com/TBLBoReGIa
Russische Verwaltung ordnet Teilevakuierung in Cherson an
Der Vizechef der von Russland eingesetzten Verwaltung der ukrainischen Region Cherson, Kirill Stremoussow hat die teilweise Evakuierung von Zivilisten angeordnet. Kleine Kinder, deren Eltern sowie ältere Menschen könnten in zwei südrussische Regionen umziehen, sagte Stremoussow am Samstag der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Ria Nowosti.
Ukrainische Streitkräfte sind bei einer Gegenoffensive in der Region auf dem Vormarsch. Am Morgen war die für die Versorgung russischer Truppen wichtige Brücke zwischen dem russischen Festland und der Halbinsel Krim schwer beschädigt worden.
15.13 Uhr
Besitzer des explodierten Lkw auf Krim-Brücke identifiziert
Nach der Explosion einer Lkw-Bombe auf der Brücke zur annektierten ukrainischen Halbinsel Krim ist der Besitzer des Lastwagens nach russischen Angaben identifiziert worden. Es handele sich um einen Einwohner der südlichen russischen Region Krasnodar, erklärten russische Ermittler am Samstag ohne den Namen des Mannes zu nennen. Demnach wurden an seinem Wohnsitz Ermittlungen eingeleitet, die dokumentierte Fahrtroute des Lastwagens werde überprüft.
14.39 Uhr
Ukrainische Nobelpreisträger: Teilen die Auszeichnung gerne
Ungeachtet der Kritik aus ihrem Heimatland haben die ukrainischen Friedensnobelpreisträger es begrüsst, sich die Auszeichnung mit Menschenrechtlern aus Russland und Belarus zu teilen. «Wir sind wirklich geehrt, mit ihnen zusammen diesen Preis zu bekommen», sagte die Geschäftsführerin der ukrainischen Bürgerrechtsorganisation Center for Civil Liberties, Oleksandra Romanzowa, am Samstag per Videoauftritt bei einem Festakt des Nobelkomitees.
Mit Blick auf die ebenfalls mit dem Nobelpreis ausgezeichnete russische Menschenrechtsorganisation Memorial und den belarussischen Anwalt Ales Bjaljazki sagte Romanzowa: «Das sind genau die Leute, die alles dafür tun, Kriege - wie den jetzt gegen die Ukraine und jeden russischen Krieg zuvor - zu verhindern.»
Die Entscheidung, Menschenrechtler der drei Ex-Sowjetstaaten gemeinsam auszuzeichnen, hat in der Ukraine, die sich seit mehr als sieben Monaten gegen einen russischen Angriffskrieg wehrt, Diskussionen ausgelöst. Scharfe Kritik kam etwa vom ukrainischen Präsidentenberater Mychajlo Podoljak: «Das Nobelpreiskomitee hat eine interessante Auffassung des Wortes 'Frieden', wenn den Friedensnobelpreis zusammen Vertreter zweier Länder erhalten, die ein drittes überfallen haben", schrieb er am Freitag auf Twitter.
Nobel Committee has an interesting understanding of word "peace" if representatives of two countries that attacked a third one receive @NobelPrize together. Neither Russian nor Belarusian organizations were able to organize resistance to the war. This year's Nobel is "awesome".
Ukrainische Post will Sondermarke von Krim-Brücke herausbringen
Der ukrainische Postchef Ihor Smyljanskyj kündigt nach der Explosion auf der Krim-Brücke im Nachrichtenkanal Telegram den Druck einer Sondermarke von der Brücke an. «Der Morgen war noch nie so ein schöner. Zu diesem Feiertag bringen wir eine neue Marke heraus mit der Krim-Brücke - oder vielmehr mit dem, was von ihr übrig ist.»
Ukrposhta announced the release of new stamps dedicated to the explosion of the bridge
"On the occasion of the holiday, we are releasing a new stamp with the #Crimean bridge, or, more precisely, with what remains of it," said Ihor Smilianskyi, head of @ukrposhta. pic.twitter.com/n2RxsRYPDO
Im April war eine Marke, die Russland den Stinkefinger zeigte, ein großer Propagandaerfolg. Mit der Briefmarke ehrt die Ukraine ihre Soldaten, die der Drohung eines Kriegsschiffs widerstehen. Damals hatte der ukrainische Grenzschützer Roman Hrybow auf der kleinen Schlangeninsel dem russischen Flaggschiff «Moskwa», das sie zur Aufgabe aufforderte, «F*** dich» entgegengerufen. Einen Tag, nachdem der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die neue Briefmarke präsentierte, ging der Raketenkreuzer «Moskwa» unter.
Eine Serie von Explosionen hat am frühen Samstagmorgen die ostukrainische Stadt Charkiw erschüttert. Rauchwolken stiegen auf, gefolgt von einer Reihe weiterer Explosionen. Die ukrainische Seite beschuldigte Russland, die zweitgrösste Stadt des Landes mit Boden-Luft-Raketen angegriffen zu haben. Mindestens ein Mensch sei verletzt worden. Ziel seien zwei Wohngebiete gewesen, schrieb Regionalgouverneur Oleh Sinehubow auf Telegram.
Dabei seien Raketen vom Typ S-300 zum Einsatz gekommen - eine Waffe, die eigentlich der Flugabwehr dient und bereits in der Vergangenheit mehrfach für Bodenziele eingesetzt worden sein soll. Falls das den Tatsachen entspricht, könnte es auf einen Mangel an passender Munition beim russischen Militär hindeuten.
In der nördlichen Region Sumy westlich von Charkiw wurden in der Nacht zum Samstag nach ukrainischen Angaben fünf Ortschaften angegriffen. Ein Zivilist sei getötet worden. In der Nähe des Atomkraftwerks Saporischschja seien Raketen in drei Ortschaften eingeschlagen.
13.26 Uhr
Moskau meldet Tote nach Explosion auf Krim-Brücke
Bei der schweren Explosion auf der Brücke zwischen Russland und der von Moskau annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim sind nach russischen Angaben mindestens drei Menschen gestorben. Das nationale Ermittlungskomitee teilte am Samstag mit, dass die Leichen aus dem Wasser gezogen worden seien. Es handele sich um vorläufige Angaben, hiess es. Die Menschen sollen in Fahrzeugen gesessen haben, als am Morgen auf der Autostrecke der Krim-Brücke ein vom Festland kommender Lastwagen explodiert sei.
Durch die Explosion seien sieben mit Treibstoff gefüllte Kesselwagen eines Güterzugs in Brand gesetzt worden. Dadurch wiederum seien Teile der Fahrbahn eingestürzt, hiess es. Die Behörde erklärte nicht, wie ein einzelner Lastwagen Schäden eines solchen Ausmasses angerichtet haben könnte.
Die Ukraine, die sich gegen einen Angriffskrieg Russlands seit Ende Februar wehrt, hat immer wieder angekündigt, sich die Krim zurückzuholen. Zuletzt kam es in der Region Kertsch, die auf der Krim direkt an die Brücke grenzt, immer wieder zu Zwischenfällen mit Drohnen, die explodierten. Russland wiederum betonte, dass ein Angriff auf die Brücke ein klares Überschreiten der roten Linie sei.
12.25 Uhr
AKW Saporischschja ohne externe Stromversorgung
Das ukrainische AKW Saporischschja ist laut der staatlichen Kernkraftfirma Energoatom ohne externe Stromversorgung. Die letzte Übertragungsleitung sei durch russischen Beschuss beschädigt worden, schreibt Energoatom. Momentan laufe das AKW über die Notfall-Generatoren. Diese würden für zehn Tage ausreichen.
Das AKW Saporischschja wird von russischen Truppen besetzt. Kremlchef Wladimir Putin hatte am Mittwoch im Zuge der Annexion das AKW für Russland in Besitz genommen.
Tonight at 00:59 am, due to another shelling by russian troops, the last 750kV ZNPP – Dniprovska transmission line linking the facility to the power system was damaged and down.
Verkehr nach massiven Schäden an Brücke eingestellt
Nach einer Explosion und einem schweren Brand auf der Krim-Brücke zwischen Russland und der von Moskau annektierten Schwarzmeer-Halbinsel sind die Schäden an Gleisanlagen und auf der Fahrbahn massiv. Kremlnahe Medien veröffentlichten Videos, auf denen eine zerstörte Fahrbahn und ins Wasser gestürzte Autobahnteile zu sehen sind. Auf der daneben gelegenen Zugstrecke sind mehrere ausgebrannte Waggons eines Güterzugs zu sehen, in denen Diesel transportiert worden sein soll. Das russische Zivilschutzministerium teilte am Samstag mit, der Brand sei gelöscht. Es gab nach offiziellen Angaben keine Verletzten.
Russlands nationales Ermittlungskomitee teilte mit, dass nach vorläufigen Angaben am Samstagmorgen auf der Autostrecke der Krim-Brücke ein Lastwagen explodiert sei. Das Fahrzeug kam demnach vom russischen Festland und fuhr in Richtung des Küstenorts Kertsch auf der Krim. Durch die Explosion seien sieben mit Treibstoff gefüllte Zisternen des Güterzugs in Brand geraten. Dadurch seien Teile der Fahrbahn eingestürzt. Die Behörde erklärte nicht, wie ein einzelner Lastwagen Schäden eines solchen Ausmasses angerichtet haben könnte.
Very clear view of the vehicle portion of the bridge that collapsed and the railway portion on fire. pic.twitter.com/fYsLJuHRcE
Zuletzt kam es in der Region Kertsch, die auf der Krim direkt an die Brücke grenzt, immer wieder zu Zwischenfällen mit Drohnen, die explodierten. Die Ukraine, die sich gegen einen Angriffskrieg Russlands seit Ende Februar wehrt, hat immer wieder angekündigt, sich die Krim zurückzuholen. Die Militärführung in Kiew kündigte auch einen Beschuss der Brückenanlagen an, sobald es die vom Westen gelieferten schweren Waffen dafür gebe. Russland wiederum betonte, dass ein Angriff auf die Brücke ein klares Überschreiten der roten Linie sei. Der Machtapparat in Moskau drohte für den Fall mit Angriffen auf die Kommandozentralen in Kiew.
10.15 Uhr
London: Kritik an Militärführung innerhalb Russlands wächst
Angesichts der Rückschläge ihrer Invasionsarmee in der Ukraine sieht sich die russische Militärführung nach Ansicht britischer Experten mit wachsender Kritik im eigenen Land konfrontiert. Zwar sei die politische Führung davon bislang ausgenommen, doch stelle das einen Trend öffentlich geäusserten Widerspruchs gegen das russische Establishment dar, «der wohl nur schwer umgekehrt werden kann», hiess es in dem täglichen Geheimdienst-Update des britischen Verteidigungsministeriums zum Ukraine-Krieg am Samstag.
Latest Defence Intelligence update on the situation in Ukraine - 8 October 2022
An der Spitze eines Pro-Krieg-Blocks werden demnach der tschetschenische Machthaber Ramsan Kadyrow und der Chef der Wagner-Söldnertruppe Jewgeni Prigoschin wahrgenommen, die sich für einen stärkeren Einsatz des Staates und eine grössere Bereitschaft zur Eskalation des Konflikts einsetzten. Kritik komme aber auch von TV-Moderatoren, Popstars und einer «zunehmend lautstarken Gemeinde von ultra-nationalistischen Militär-Bloggern», so die Mitteilung weiter.
Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine Ende Februar unter Berufung auf Geheimdienstinformationen täglich Informationen zum Kriegsverlauf.
9.20 Uhr
Selenskyj-Berater über Krim-Brücke: «Alles Illegale muss zerstört werden.»
Nach den Explosionen auf der Krim-Brücke hat sich der ukrainische Präsidentenberater Mychajlo Podoljak auf Twitter zum Vorfall geäussert. Alles illegale müsse zerstört werden, schreibt Podoljak. Weiter müsse alles Gestohlene in die Ukraine zurückgebracht werden. «Krim, die Brücke, der Anfang», heisst es im Tweet weiter.
Die russischen Behörden gehen davon aus, dass eine Autobombe die Explosionen und den Brand ausgelöst hat.
Crimea, the bridge, the beginning. Everything illegal must be destroyed, everything stolen must be returned to Ukraine, everything occupied by Russia must be expelled. pic.twitter.com/yUiSwOLlDP
Eine Lastwagenbombe hat nach Angaben der russischen Behörden auf der Brücke zwischen der russisch besetzten Halbinsel Krim und dem russischen Festland einen Brand ausgelöst. Um 06.07 Uhr Ortszeit ein Auto auf der Straßenlinie der Brücke. Dadurch seien sieben Tanks eines Güterzuges auf dem Weg zur Halbinsel Krim in Brand geraten. An der Strassenlinie seien Schäden entstanden, der Verkehr war nach Angaben der Behörden unterbrochen.
Die auf Anordnung von Staatschef Wladimir Putin gebaute Straßen- und Eisenbahnbrücke führt über die Strasse von Kertsch und verbindet seit 2018 die von Russland annektierte ukrainische Halbinsel Krim mit dem russischen Staatsgebiet. Derzeit dient sie vor allem auch zum Transport militärischer Ausrüstung für die russischen Streitkräfte in der Ukraine.
8.40 Uhr
Putin setzt wegen Feuer auf Krim-Brücke Kommission ein
Der russische Präsident Wladimir Putin ist nach Kremlangaben über den schweren Brand auf der Brücke zur Schwarzmeer-Halbinsel Krim informiert worden. Er habe angewiesen, eine Kommission zur Untersuchung der Ursachen des Feuers einzusetzen, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Samstag der Agentur Interfax zufolge. Auf dem Bahnteil der Krim-Brückenanlage, die auch eine Autobahn hat, waren nach ersten Angaben Treibstoffwaggons eines Güterzuges in Brand geraten. Verletzt wurde nach Behördenangaben niemand. Der Brücke wurde für den Verkehr gesperrt.
Auch ein Strassenabschnitt der Autobahn wurde den Angaben zufolge schwer beschädigt. Auf in russischen und ukrainischen Medien verbreiteten Bildern war zu sehen, wie Flammen aus einem Zug stiessen und das gesamte Gleisbett brannte. Es sollte eine Fährverbindung eingerichtet werden, wie die Regierung in der Krim-Hauptstadt Simferopol mitteilte.
8.25 Uhr
Keine Verletzten bei Brand auf Krim-Brücke
Beim Brand auf der Krim-Brücke soll es nach ersten Angaben keine Verletzten geben. Das sagte der Berater der Krim-Führung, Oleg Krjutschkow, russischen Medien zufolge. Das Feuer soll in einer Zisterne am Ende eines Güterzuges ausgebrochen sein. Die Lokomotive und mehrere Waggons seien nach Kertsch gefahren, hiess es. Die Ursache des Feuers war den Behörden zufolge zunächst unklar. Der Verkehr wurde eingestellt. Geprüft werde eine Fährverbindung, teilte die Regierung in Simferopol mit.
Es gab in der Hauptstadt Kiew immer wieder Drohungen, die von Kremlchef Wladimir Putin eingeweihte Brücke zwischen der Halbinsel und dem russischen Festland unter Beschuss zu nehmen. Zuletzt kam es in der Region Kertsch, die auf der Krim direkt an die Brücke grenzt, immer wieder zu Zwischenfällen mit Drohnen, die explodierten.
Russland hatte eindringlich davor gewarnt, die Brücke - ein zentrales strategisches Bauwerk - unter Beschuss zu nehmen und für den Fall auch damit gedroht, Kommandozentralen in der ukrainischen Hauptstadt Kiew ins Visier zu nehmen. Die ukrainische Führung hatte mehrfach schwere Waffen für grosse Reichweiten aus dem Westen gefordert. Damit sollte dann auch die Brücke zerstört werden, wie es in Kiew hiess.
Nach mehreren schweren Explosionen auf der von Russland besetzten Schwarzmeer-Halbinsel Krim ist nach russischen Behördenangaben ein grosser Brand auf der Bahnbrücke ausgebrochen. Es brannte dem Anschein nach ein Waggon mit Treibstoff, wie auf in russischen und ukrainischen Medien verbreiteten Bildern und Fotos am Samstag zu sehen war. Die Fahrbahn auf dem Strassenteil war demnach auch massiv beschädigt.
More detail on damage to both road and rail bridges linking Crimea to Russia. This is big. pic.twitter.com/BTEbdvNbDG
Es war laut den Behörden auf der Krim unklar, was genau passiert war. Der Verkehr wurde eingestellt. Geprüft werde eine Fährverbindung, teilte die Regierung in Simferopol mit. Es gab demnach ersten Erkenntnissen zufolge keine Verletzten oder Toten.