Corona-Überblick Frankreich meldet mehr als 40’000 Neuinfektionen – Weitere Beschränkungen in vielen Ländern Europas 

Agenturen/red

22.10.2020 - 21:20

In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) innert 24 Stunden 5’256 neue Coronavirus-Ansteckungen gemeldet worden. Zudem registrierte das BAG gemäss Mitteilung vom Donnerstag 11 neue Todesfälle und 106 Spitaleinweisungen.

Am Mittwoch waren 5596 und am Dienstag 3’008 neue Ansteckungen gemeldet worden. 5’721 Personen mussten gemäss den Zahlen vom Donnerstag bisher wegen einer Covid-19-Erkrankung im Spital behandelt werden. Die Zahl der Hospitalisationen hat sich vergangene Woche (Kalenderwoche 42) gegenüber der Vorwoche verdoppelt von 177 auf 342, wie einer Aufstellung des BAG vom Donnerstag zu entnehmen ist. Alle Kantone, mit Ausnahme von GL, NW und UR hatten demnach in der Woche 42 mindestens eine Hospitalisation gemeldet.

Auch die Zahl der Todesfälle in Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung hat sich in derselben Zeit verdoppelt von 17 auf 33 Fälle. Insgesamt sind bislang 1’867 Todesfälle gemeldet worden, wie das BAG am Donnerstag weiter mitteilte.

Die Anzahl der in den letzten 24 Stunden gemeldeten Covid-19-Tests lag bei 26'537. In der Schweiz und in Liechtenstein wurden bisher 1'701'377 Tests auf Sars-CoV-2 durchgeführt, den Erreger der Atemwegserkrankung Covid-19, davon waren 6,4 Prozent positiv. Die Anzahl der durchgeführten Tests hat von Woche 41 auf Woche 42 um 40 Prozent zugenommen.

Weitere Beschränkungen in Europa

Angesichts der enorm steigenden Corona-Infektionen greifen mehrere europäische Länder jetzt durch im Kampf gegen die Pandemie. Die neuen Massnahmen kommen teils einem landesweiten Lockdown gleich.

In Tschechien steigt die Zahl der Corona-Infizierten weiter sprunghaft an. Mit knapp 15'000 neuen Fällen innerhalb von 24 Stunden vermeldeten die Behörden am Donnerstag einen Tagesrekord. Die Bürger sollen das Haus oder die Wohnung nur noch verlassen, um zur Arbeit zu gehen, das Nötigste einzukaufen oder Arzt- und Familienbesuche zu erledigen. Auch Spaziergänge in Parks und Natur sind erlaubt. Die meisten Geschäfte müssen geschlossen bleiben. Ausgenommen sind unter anderem Supermärkte und Drogerien.

Frankreich dehnt die nächtliche Ausgangssperre auf zahlreiche weitere Départements aus. Insgesamt seien nun 54 Departements betroffen, in denen 46 Millionen Bürgerinnen und Bürger leben, sagte Frankreichs Premier Jean Castex. Auch ein französischen Überseegebiet sei betroffen. «Die Situation ist ernst, sie ist ernst in Europa, sie ist ernst in Frankreich», warnte Castex. Der Monat November werde hart.

Die griechische Regierung hat angesichts der steigenden Infektionszahlen Ausgangssperren für die Städte Athen, Thessaloniki und weitere Corona-Hotspots angekündigt. «Wir wollen den Verkehr und nächtliche Treffen, die eine Verbreitung des Virus begünstigen, einschränken», sagte der griechische Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis am Donnerstagabend bei einer Fernsehansprache. Ab Samstag dürfen Einwohner in den betroffenen Städten ihre Häuser zwischen 00.30 und 05.00 Uhr (Ortszeit) nicht mehr verlassen.

Das Wichtigste in Kürze:

  • In Frankreich haben sich binnen 24 Stunden weit mehr als 40’000 Menschen neu mit dem Coronavirus infiziert.
  • Der Bund hat in innert eines Tages 5256 Covid-19-Ansteckungen bei 26'537 Tests registriert. Das entspricht einer Positivitätsrate von 19,8 Prozent. 106 Personen wurden in Spitalpflege gebracht.
  • Nur noch knapp vier Wochen soll es laut Medienberichten in der Schweiz auf den Intensivstationen genügend Betten geben, um alle Covid-Patienten aufzunehmen, die eines benötigen.
  • Frankreich weitet die nächtlichen Ausgangssperren auf weite Teile des Landes aus.
  • Deutschland erklärt die Nachbarländer Schweiz und Polen, fast ganz Österreich und grosse Teile Italiens zu Corona-Risikogebieten.

22.00 Uhr: Wir beenden den heutigen Live-Ticker

21.45 Uhr: Infektionsrekord in Portugal: Regierung verhängt regionalen Lockdown

In Portugal hat es erstmals seit Ausbruch der Corona-Pandemie mehr als 3’000 Neuinfektionen gegeben. Binnen 24 Stunden seien 3’270 neue Ansteckungen mit dem Virus Sars-CoV-2 gemeldet worden, teilten die Gesundheitsbehörden am Donnerstag in Lissabon mit. Damit wurde der bisherige, am vorigen Freitag registrierte Höchstwert (2’608) gleich um 662 Fälle übertroffen.

Für die drei am schlimmsten betroffenen Bezirke Felgueiras, Lousada und Paços de Ferreira im Norden des Landes beschloss die Regierung für zunächst eine Woche einschneidende Massnahmen. Die rund 150’000 betroffenen Menschen dürfen ab Mitternacht (1.00 MESZ am Freitag) das Haus nur noch mit triftigem Grund verlassen - etwa, um zur Arbeit oder zum Arzt zu fahren. In diesen Bezirken, die unweit der Metropole Porto liegen, müssen zudem alle Läden bereits um 22 Uhr schliessen.

20.56 Uhr: Glückskette sammelt über 1,8 Millionen an Corona-Solidaritätstag

Über 1,8 Millionen Franken an Spendenzusagen hat die Glückskette am Donnerstag im Rahmen des nationalen Solidaritätstages «Coronavirus International» erhalten. Während 16 Stunden wurde Geld gesammelt für die Bekämpfung der Corona-Krise in bereits geschwächten Ländern.

Prominente Unterstützerin des Sammeltages wart Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga, wie die Glückskette mitteilte. «Die Pandemie braucht unsere Solidarität, auch über die Grenzen der Schweiz hinweg», liess sich die Magistratin in der Mitteilung zitieren. In bereits geschwächten Ländern habe diese Krise zusätzliche fatale Folgen, indem sie Probleme wie soziale Ungleichheit und Armut verschärfe.

Die Glückskette rief gemeinsam mit 18 Partnerhilfswerken zu Spenden auf. Sie hat gemäss Mitteilung in Asien, Lateinamerika und in der Karibik 15 besonders fragile und gefährdete Länder identifiziert, in denen sie Hilfsprojekte finanzieren möchte. Mit den Spendengeldern könne unter anderem Überbrückungshilfe mit Bargeld oder Sachspenden geleistet werden. Damit liessen sich die wirtschaftlichen Auswirkungen auf arme und marginalisierte Bevölkerungsgruppen mildern.

Die Glückskette sammelte heute im Rahmen des nationalen Solidaritätstages «Coronavirus International» Geld für die Bekämpfung der Coronakrise in bereits geschwächten Ländern.(Archivbild)
Die Glückskette sammelte heute im Rahmen des nationalen Solidaritätstages «Coronavirus International» Geld für die Bekämpfung der Coronakrise in bereits geschwächten Ländern.(Archivbild)
Bild: Keystone/Peter Schneider

20.23 Uhr: Weit mehr als 40.000 neue Corona-Infektionen in Frankreich binnen 24 Stunden

In Frankreich haben sich binnen 24 Stunden weit mehr als 40’000 Menschen neu mit dem Coronavirus infiziert, so viel wie noch nie zuvor. Seit Mittwochabend seien rund 15’000 neue Infektionsfälle registriert worden, teilten die Gesundheitsbehörden am Donnerstagabend mit. Die Gesamtzahl liege damit bei 41’622 Neuinfektionen.

Seit Mittwoch wurden den Angaben zufolge zudem 165 neue Todesfälle in Krankenhäusern registriert. Mit mindestens 34’210 Corona-Todesfällen ist Frankreich nach absoluten Zahlen eines der am stärksten von der Pandemie betroffenen Länder Europas. Fast eine Million Menschen (999’043) haben sich bislang mit dem neuartigen Erreger infiziert.

Mehr als 40’000 Neuinfektionen melden die französischen Behörden. (Archivbild)
Mehr als 40’000 Neuinfektionen melden die französischen Behörden. (Archivbild)
Bild: AP/Jean-Francois Badias

20.03 Uhr: Österreich stellt Corona-Ampel für 21 weitere Bezirke auf Rot

Österreich stellt seine Corona-Ampel für zahlreiche Bezirke und Regionen angesichts der sich ausweitenden Corona-Pandemie auf Rot. Betroffen sind unter anderem bei Touristen beliebte Gegenden wie Zell am See oder St. Johann im Pongau, wie die österreichische Nachrichtenagentur APA am Donnerstag berichtete. Im Bundesland Tirol wurde auch der Bezirk Landeck rot eingestuft - in diesem Bezirk liegt der Wintersportort Ischgl, der im März zu einem Corona-Hotspot wurde. Bisher stand die österreichische Corona-Ampel in vier Bezirken auf Rot, darunter Hallein in Salzburg und die Stadt Innsbruck.

19.13 Uhr: Griechenland verkündet Ausgangssperren für Athen, Thessaloniki und weitere Orte

Die griechische Regierung hat angesichts der steigenden Infektionszahlen Ausgangssperren für die Städte Athen, Thessaloniki und weitere Corona-Hotspots angekündigt. «Wir wollen den Verkehr und nächtliche Treffen, die eine Verbreitung des Virus begünstigen, einschränken», sagte der griechische Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis am Donnerstagabend bei einer Fernsehansprache. Ab Samstag dürfen Einwohner in den betroffenen Städten ihre Häuser zwischen 00.30 und 05.00 Uhr (Ortszeit) nicht mehr verlassen.

Sowohl in Innenräumen als auch im Freien soll dort eine Maskenpflicht gelten, teilte Mitsotakis mit. «Die Maske ist der Impfstoff, bevor es einen Impfstoff gibt» fügte er hinzu. Am Dienstag hatte die griechische Regierung die erst zu Wochenbeginn erteilte Genehmigung für Probeläufe mit Fans in Fußballstadien wieder einkassiert.

19.04 Uhr: Swiss-Chef sieht derzeit keinen Bedarf für weiteren Kredit

Die Fluggesellschaft Swiss sieht sich derzeit in Bezug auf den Verbrauch ihres Coronakredites auf Kurs. «Bis Ende Jahr werden wir noch deutlich mehr als eine Milliarde Franken aus dem Kredit zur Verfügung haben», sagte Konzernchef Thomas Klühr am Donnerstag an der Prognosetagung der Konjunkturforschungsstelle KOF.

Er sei derzeit überzeugt davon, dass die Swiss keinen weiteren Kredit benötigen werde, sagte Klühr. Das Unternehmen habe beim Beantragen des Kredites bei der Schweizer Regierung einen Businessplan vorgelegt, der einen Puffer beinhalte. «Bislang sind wir besser unterwegs, als wir in diesem Szenario dargestellt hatten», so Klühr. Die Swiss strenge sich an, den Kredit so schnell wie möglich zurückzuzahlen.

Aber der Chef der Fluggesellschaft stellte klar, dass der weitere Verlauf der Pandemie dafür eine wichtige Rolle spielt. «Es ist entscheidend, was im Frühling passiert und ob dann wieder Buchungen reinkommen», sagte er. Wenn man im Frühling und Sommer, besonders bei den Langstreckenflügen, nicht wieder bei 50 Prozent des Vorkrisenniveaus liege, werde es «schwierig».



18.30 Uhr: WHO setzt grosse Hoffnungen auf Corona-Schnelltests in Afrika

Die Weltgesundheitsorganisation setzt grosse Hoffnungen auf die grossflächige Einführung von Corona-Schnelltests in Afrika. Das könne die Lage im Kampf gegen Covid-19 grundlegend ändern, da «diese hochqualitativen Tests helfen werden, den riesigen unerfüllten Testbedarf in Afrika zu decken», sagte die WHO-Generaldirektorin für Afrika, Matshidiso Moeti, am Donnerstag in einer Online-Konferenz von Brazzaville aus.

Mehr Tests werden auch die Zahl der bestätigten Coronavirus-Fälle in die Höhe treiben, sagen einige Experten. Die aus Algerien und den Ländern südlich der Sahara bestehende WHO-Region Afrika hat im Sommer einen Rückgang verzeichnet: Von 15’000 im Juli auf 4’000 im September. Andere Experten sagen, Afrika habe bisher viel zu geringe Testkapazitäten gehabt, insbesondere in unzugänglichen ländlichen Gebieten. Die bisherige Corona-Statistik gebe deshalb nicht den wirklichen Stand wieder.

Moeti sagte, die gesunkenen offiziellen Coronavirus-Fälle im Sommer hätten viele Länder veranlasst, strenge Sperrmassnahmen zu lockern. Das dürfte wieder zu einem Anstieg der Fallzahlen führen. Von grösster Bedeutung sei, einen exponentiellen Anstieg zu verhindern.

17.30 Uhr: Frankreich weitet Ausgangssperren aus

Frankreich dehnt die nächtliche Ausgangssperre auf zahlreiche weitere Départements aus. Insgesamt seien nun 54 Departements betroffen, in denen 46 Millionen Bürgerinnen und Bürger leben, sagte Frankreichs Premier Jean Castex. Auch ein französischen Überseegebiet sei betroffen. «Die Situation ist ernst, sie ist ernst in Europa, sie ist ernst in Frankreich», warnte Castex. Der Monat November werde hart.

In Frankreich leben knapp 67 Millionen Menschen. Bisher gilt eine nächtliche Ausgangssperre im Grossraum Paris und acht weiteren Metropolen. Ohne triftigen Grund dürfen sich Menschen dort seit dem Wochenende zwischen 21 Uhr abends und 6 Uhr morgens nicht auf der Strasse aufhalten. Es sei noch zu früh, um die Auswirkungen der Ausgangssperre dort zu bewerten, sagte Castex. Abhängig von den Ergebnissen werde man die Lage neu bewerten und möglicherweise die Massnahmen verschärfen.

16.25 Uhr: Dänemark will auch keine Deutschen mehr

Menschen aus Deutschland dürfen wegen der steigenden Corona-Neuinfektionszahlen ohne triftigen Einreisegrund nicht mehr nach Dänemark einreisen. Das teilte der dänische Aussenminister Jeppe Kofod mit.

Die Massnahme bedeutet unter anderem, dass deutsche Touristen nicht mehr ins Land kommen dürfen. Für den Grossteil der weiteren Staaten in Europa gelten diese Einreisebeschränkungen bereits seit Längerem. Für Einwohner des an Dänemark grenzenden Bundeslands Schleswig-Holsteins sollen Ausnahmen gelten.

15.50 Uhr: Schweden locker Corona-Regeln für Ältere

Ältere Menschen in Schweden sind nicht mehr aufgefordert, sich zu isolieren. Sozialministerin Lena Hallengren sagte am Donnerstag, es gäbe keinen Grund mehr, warum für Ältere schärfere Massnahmen gelten sollten als für den Rest der Bevölkerung.

«Heute wissen wir mehr über das Coronavirus und über die Situationen, in denen das Infektionsrisiko am grössten ist», so Hallengren. «Deshalb müssen wir alle in Schweden jetzt die gleiche Verantwortung übernehmen, um uns und andere zu schützen.»

Personen die älter als 70 Jahre sind, waren bisher aufgefordert, öffentliche Verkehrsmittel und physischen Kontakt zu anderen zu vermeiden. Ausserdem sollten sie sich von Geschäften und anderen öffentlichen Orten fernhalten. Die Massnahmen hätten einen grossen Effekt gehabt, hiess es von Seiten der Gesundheitsbehörde. Doch ein Bericht habe gezeigt, dass sich die Isolation bei vielen Älteren negativ auf ihre psychische Gesundheit ausgewirkt habe.

Die Zahl der Infektionsfälle hat in Schweden in den vergangenen Wochen stetig zugenommen, ist aber im Verhältnis zur Bevölkerung immer noch niedriger als in anderen Ländern. Am Donnerstag hatte Schweden insgesamt knapp 109'000 Infektionsfälle und etwa 6'000 Todesfälle im Zusammenhang mit Corona registriert.

Ältere Frau in Stockholm: Schweden hebt Corona-Beschränkungen für Menschen ab 70 wieder auf.
Ältere Frau in Stockholm: Schweden hebt Corona-Beschränkungen für Menschen ab 70 wieder auf.
Bild: Keystone

15.30 Uhr: Österreich meldet Tagesrekord bei Neuinfektionen

Österreich hat den zweiten Tag in Folge einen Rekordwert neu nachgewiesener Corona-Infektionen registriert. Am Donnerstag meldeten Innen- und Gesundheitsministerium 2435 Neuinfektionen binnen 24 Stunden, nachdem am Vortag mit 1958 positiven Tests der bisherige Höchststand erreicht worden war.

Im Neun-Millionen-Einwohner-Land Österreich gelten mehr als 23'000 Menschen als aktiv erkrankt, von ihnen wurden am Donnerstag 1002 im Krankenhaus behandelt. 161 der Patienten liegen auf der Intensivstation.

Die Zahl neu gemeldeter Fälle binnen sieben Tagen stieg österreichweit auf 134,5 pro 100'000 Einwohner, wie aus Daten der Gesundheitsbehörde Ages am Donnerstag hervorging. Spitzenreiter sind die Bundesländer Salzburg (227,5), Vorarlberg (200,5) und Tirol (177,7) sowie Wien (163,4).

14.59 Uhr: Berset beendet die Medienkonferenz

Nun beendet Bundesrat Berset die heutige Medienkonferenz. Es würden weitere Termin auf ihn und GDK-Präsident Engelberger warten, so der Gesundheitsminister. 

14.56 Uhr: Schnelltests sollen bald offiziell eingesetzt werden

In Bezug auf die Schnelltests sagt Berset, man stehe in engem Kontakt mit den Herstellern. Erneut stellt er einen baldigen Einsatz der Schnelltests in Aussicht. «Ich gehe davon aus, dass wir sie sehr bald offiziell im Einsatz haben werden.»

Anders als PCR-Tests, die in rund 20 Labors ausgewertet werden könnten, sei die Sache mit den Schnelltests aber viel dezentraler und müsse deshalb gut geplant werden. Man sei dabei, sich punkto Verteilung mit den Kantonen abzusprechen, so der Gesundheitsminister. 

14.51 Uhr: Was ist mit den Grossveranstaltungen? 

Eine Journalistin hakt nach: Könne Engelberger nicht genauere Angaben zu den von der GDK neu empfohlenen Massnahmen machen? Er verneint. Es sei eine bewusste Entscheidung, nicht ganz präzise Empfehlungen über die einzelnen Massnahmen auszusprechen. Auch zu den Grossveranstaltungen will Engelberger nichts Konkretes sagen. Aber: «Es scheint mir absehbar, in welche Richtung wir uns in diesem Bereich bewegen.» Die Grossveranstaltungen seien auch Thema am Treffen mit Bundesrat Berset gewesen. 

14.45 Uhr: Wieso wartet der Bund mit weiteren Massnahmen?

Man wolle einen Blindflug in jedem Fall verhindern. Das gelte nicht nur für Ansteckungen, sondern auch für Massnahmen, antwortet Berset auf die Frage, wieso weitere Massnahmen nicht gleich heute getroffen würden. Die Kantone müssten sich vorbereiten können.

Berset versichert, dass strengere Massnahmen in den Bereichen Grossveranstaltungen, öffentliche Versammlungen und Maskenpflicht derzeit aber vorbereitet würden. Eine allfällige Entscheidung treffe der Bundesrat am Mittwoch. 

14.41 Uhr: Berset lobt Zusammenarbeit mit Kantonen

Bundesrat Berset dankt der GDK für die enge Zusammenarbeit. Die Kantone würden den Ernst der Lage allesamt erkennen. Es liege in der Natur des Föderalismus, dass das Tempo und die Schärfe der Massnahmen je nach Kanton unterschiedlich seien. «Es ist nicht mehr der Moment, in dem man sich fragen muss, wo wir stehen. Wir sind in einer schlechten Situation», sagt Berset. 

14.38 Uhr: Haben die Kantone im Sommer geschlafen? 

Ein anderer Medienschaffender fragt, ob die Kantone die Situation im Sommer verschlafen hätten. Engelberger verneint. Eine Maskenpflicht im Juli im Kanton Uri hätte die jetzige Situation nicht verhindert. Damals sei die Lage stabil gewesen. 

GDK-Präsident Lukas Engelberger vor den Bundeshausmedien in Bern.
GDK-Präsident Lukas Engelberger vor den Bundeshausmedien in Bern.
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14.36 Uhr: Fragerunde beginnt

Ein Journalist kommt auf weitere Massnahmen wie ein mögliches Verbot von Grossveranstaltungen zu sprechen. Seien die Kantone bereit, die daraus resultierenden finanziellen Einbussen auszugleichen? Engelberger sagt: «Wir sind nicht bereit, die gesundheitlichen Einbussen hinzunehmen.» Über das Finanzielle müsse selbstverständlich aber auch gesprochen werden. 

14.32 Uhr: GDK fordert auch nationale Massnahmen

Engelberger sagt, die GDK befürworte nicht nur weitere kantonale Massnahmen, sondern erachte weitere Schritte auch auf nationaler Ebene als notwendig. «Wir müssen die Dynamik der Pandemie brechen. Wir müssen die Situation umkehren. Das wollen wir aber nicht mit einem Lockdown machen», hält Engelberger fest. 

Im Bereich des Freizeitverhaltens müsse man nun aber herunterfahren. «Es braucht keinen Lockdown, aber einen Slowdown», sagt Engelberger. Den Lockdown könne man immer noch verhindern, wenn sich nun alle strikt an die Hygiene- und Distanzregelungen halten würden. 

14.31 Uhr: Contact Tracing am Anschlag

In Bezug auf das Contact Tracing sagt Lukas Engelberger, lückenloses Tracing sei nun nicht mehr möglich. Trotzdem halte man am Contact Tracing fest – nach wie vor sei es wichtig im Kampf gegen das Virus.

14.26 Uhr: GDK empfiehlt weitere Massnahmen für Kantone

Nun spricht GDK-Präsident Lukas Engelberger. «Die Lage ist sehr ernst», sagt er. Und: «Wir müssen jetzt handeln.» Dies hätten einige Kantone bereits getan. Für die nächsten Tage seien weitere Entscheide einzelner Kantone zu erwarten. «Wir sind aktiv unterwegs», so Engelberger. 

Massnahmen müssten in der aktuellen Situation sowohl auf kantonaler als auch auf nationaler Ebene erfolgen. «Wir wissen alle, Föderalismus ist kompliziert.» Man bemühe sich aber um die bestmögliche Zusammenarbeit. Und dann kommt Engelberger zum Punkt: «Die GDK appelliert an die Kantone, weitere Massnahmen zu ergreifen. Dazu gehörten unter anderem eine Erweiterung der Maskenpflicht – etwa am Arbeitsplatz – , eine zusätzliche Begrenzung der Versammlungen im öffentlichen Raum und bei Grossveranstaltungen.  

14.22 Uhr: Weitere Massnahmen am Mittwoch möglich

Möglich sei, dass am nächsten Mittwoch weitere Massnahmen getroffen würden, sagt Berset. Entscheidend sei, wie sich die Fallzahlen bis dann entwickelten. «Das Ziel ist, die Kontrolle über die rasche Entwicklung zu übernehmen.»

Dann kommt Berset auf den Föderalismus zu sprechen. Die Mitwirkung der Kantone sei dem Bundesrat sehr wichtig. Die momentane Situation bedinge  differenzierte Massnahmen, so Berset. Der Kanton Wallis, der aktuell am stärksten betroffen sei, sei ein Beispiel dafür, wann unterschiedliche Massnahmen sinnvoll seien. «Das Virus wird sich aber nicht an die Kantonsgrenzen halten», sagt Berset. Bund und Kantone würden in Zukunft vermehrt gemeinsam handeln. 

14.18 Uhr: Berset eröffnet die Medienkonferenz

Mit Verspätung eröffnet Bundesrat Alain Berset die heutige Medienkonferenz. Die Ausgangslage sei klar, sagt er. Seit einigen Tagen befinde man sich in der zweiten Welle der Pandemie. Berset führt aus, was bereits bekannt ist: Die Fallzahlen würden in den nächsten Tagen wohl noch weiter steigen. Die Wirkung der neusten Massnahmen zeige sich erst mit einer gewissen Verzögerung. Sorgen machen dem Bundesrat die steigenden Hospitalisierungs-Zahlen. 

Bundesrat Alain Berset  vor den Bundeshausmedien in Bern.
Bundesrat Alain Berset  vor den Bundeshausmedien in Bern.
Screenshot

13.55 Uhr: Medienkonferenz um eine 30 Minuten verschoben

Die Medienkonferenz mit Gesundheitsminister Alain Berset und GDK-Präsident Lukas Engelberger wurde auf 14.15 Uhr verschoben. 

13.30 Uhr: In Kürze informieren Berset und die Kantone

Am Donnerstagmorgen hat sich Bundesrat Alain Berset (SP) mit Vertreterinnen und Vertretern der Kantone getroffen, um das weitere Vorgehen in der Bekämpfung des Coronavirus zu besprechen. Ab 13.45 Uhr informiert Gesundheitsminister Berset live – gemeinsam mit Lukas Engelberger, dem Präsidenten der Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren (GDK). 

13.28 Uhr: 300'000 Tote mehr als sonst in den USA

Ein neuer Bericht der US-Behörde für Krankheitskontrolle und -prävention listet die Todesfälle nach Alter, Ethnie und Krankheit auf. Das Ergebnis: 300'000 Todesfälle mehr als sonst.

12.55 Uhr: Schwyzer Frau Landammann in Quarantäne

Die Schwyzer Frau Landammann Petra Steimen-Rickenbacher (FDP) befindet sich in Quarantäne. Ein Familienmitglied wurde positiv auf das Corona-Virus getestet. Im Kanton Schwyz verstarben zudem innert 24 Stunden zwei weitere Personen, die mit dem Coronavirus infiziert waren.

Die Regierungsrätin stelle bislang keine Symptome fest, die auf eine Infektion mit dem Coronavirus hindeuteten, teilte die Staatskanzlei am Donnerstag mit. Die Vorsteherin des Departements des Innern bleibe bis und mit dem 28. Oktober in Quarantäne. Während dieser Zeit arbeite sie aus dem Homeoffice.

Die Schwyzer Regierungsrätin Petra Steimen-Rickenbacher ist derzeit in Quarantäne. (Archivbild)
Die Schwyzer Regierungsrätin Petra Steimen-Rickenbacher ist derzeit in Quarantäne. (Archivbild)

Der Kanton Schwyz meldete am Donnerstag 1961 bestätigte Corona-Fälle, das waren 116 mehr als am Vortag. Der Anstieg war etwas weniger stark als am Mittwoch mit 159 Personen. Der Kanton verzeichnete zudem zwei weitere Todesfälle, einen 84-jährigen und einen 88-jährigen Mann. Bisher starben 38 Personen.

Mehr Neuinfektionen als am Vortag meldete der Kanton Zug. 74 Personen wurden positiv auf das Coronavirus getestet, 13 mehr als am Mittwoch. Die Gesamtzahl liegt damit bei 1149 Fällen. 3 Personen mehr befanden sich im Spital als am Mittwoch.

12.05 Uhr: 5'256 neue Ansteckungen innert 24 Stunden

In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Donnerstag 5'256 Coronavirus-Ansteckungen bei 26'537 Tests innerhalb eines Tages gemeldet worden. Das entspricht einer Positivitätsrate von 19,8 Prozent. Elf Personen sind an den Folgen von Covid-19 gestorben, 106 Personen mussten ins Spital eingewiesen werden.

721 Personen mussten gemäss den Zahlen vom Donnerstag bisher wegen einer Covid-19-Erkrankung im Spital behandelt werden. Die Zahl der Hospitalisationen hat sich vergangene Woche (Kalenderwoche 42) gegenüber der Vorwoche verdoppelt von 177 auf 342, wie einer Aufstellung des BAG vom Donnerstag zu entnehmen ist. Alle Kantone, mit Ausnahme von GL, NW und UR hatten demnach in der Woche 42 mindestens eine Hospitalisation gemeldet.

Auch die Zahl der Todesfälle in Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung hat sich in derselben Zeit verdoppelt von 17 auf 33 Fälle. Insgesamt sind bislang 1867 Todesfälle gemeldet worden, wie das BAG am Donnerstag weiter mitteilte.

In der Schweiz und in Liechtenstein wurden bisher 1'701'377 Tests auf Sars-CoV-2 durchgeführt, den Erreger der Atemwegserkrankung Covid-19, davon waren 6,4 Prozent positiv. Die Anzahl der durchgeführten Tests hat von Woche 41 auf Woche 42 um 40 Prozent zugenommen.

Die Positivitätsräte in den letzten 14 Tagen lag bei 16,5 Prozent. Seit Beginn der Pandemie gab es insgesamt 97'019 laborbestätigte Fälle von Ansteckungen mit dem Coronavirus.

Aufgrund der Kontakt-Rückverfolgung waren am Donnerstag nach Angaben des BAG 13'513 Personen in Isolation und 17'479 Menschen standen unter Quarantäne. Zusätzlich sassen 15'826 Heimkehrerinnen und Heimkehrer aus Risikoländern in Quarantäne.

 Innerhalb von 24 Stunden sind schweizweit elf Personen an Covid-19 gestorben – 106 Personen mussten hospitalisiert werden. (Archivbild)
 Innerhalb von 24 Stunden sind schweizweit elf Personen an Covid-19 gestorben – 106 Personen mussten hospitalisiert werden. (Archivbild)
Bild: Keystone

12 Uhr: Gesundheitspersonal fordert Untersuchung

Der Bundesrat soll eine unabhängige Untersuchung veranlassen zu den Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf das Gesundheitspersonal. Diese Forderung steht in einem am Donnerstag von Amnesty International der Bundeskanzlei überreichten offenen Brief.

Die Bittschrift wurde von fast 20 Gewerkschaften, Berufsverbänden und NGO sowie mehr als 3000 Personen, darunter 1500 Gesundheitsfachkräfte, unterzeichnet, wie es in einer Medienmitteilung von Amnesty heisst. Darunter sind die Gewerkschaften VPOD, Unia und Syna, der Hebammenverband, die Verbände des Pflegefachpersonals sowie der Assistenz- und Oberärzte.

Während die Zahl der Ansteckungen mit dem Coronavirus weiter steige, fordern die Unterzeichnenden vom Bundesrat "mehr Transparenz und eine echte Überwachung der Situation des Gesundheitspersonals". Verlangt wird eine unabhängige Untersuchung der Auswirkungen der Krise auf die Beschäftigten im Gesundheitswesen und der Massnahmen, die zur Krisenbewältigung getroffen wurden.

Am kommenden Montag beginnt eine Protestwoche des Pflegepersonals, die am Samstag, 31. Oktober, mit einer Aktion auf dem Bundesplatz in Bern enden soll. 

11.50 Uhr: Belgische Aussenministerin auf Intensivstation

Belgiens Aussenministerin Sophie Wilmès wird wegen einer Covid-19-Erkrankung auf der Intensivstation behandelt. Das bestätigte ihr Sprecher am Donnerstag belgischen Medien. Ihr Zustand sei stabil, aber es bedürfe einer professionellen Betreuung. Sie sei am Mittwoch ins Spital gebracht worden.

Wilmès, die auch stellvertretende Ministerpräsidentin ist, hatte am Wochenende mitgeteilt, dass sie sich mit dem Coronavirus infiziert habe. Die 45-Jährige war bis vor kurzem Ministerpräsidentin Belgiens gewesen. Ihr Nachfolger Alexander De Croo wünschte auf Twitter gute Besserung.

Die belgische Aussenministerin Sophie Wilmès wird wegen ihrer Covid-19-Erkrankung auf einer Intensivstation behandelt. (Archiv)
Die belgische Aussenministerin Sophie Wilmès wird wegen ihrer Covid-19-Erkrankung auf einer Intensivstation behandelt. (Archiv)
Bild: Keystone

11.25 Uhr: Daniel Koch gegen drastische Massnahmen

Daniel Koch, Ex-«Mister Corona» des BAG, meint im Gespräch mit «Watson», die zweite Welle sei nun angebrochen. Das sei beunruhigend, allerdings glaube er auch, «dass es möglich ist, einen schnellen Ausweg zu finden.» Dafür brauche es aber eine enorme Anstrengung, die nur funktionieren würden, wenn man die Bevölkerung mitnehme.

Persönlich sei er dagegen, «erneut drastischen Massnahmen durchzusetzen», meint der Experte. Derzeit müsse man Massnahmen ergreifen, die die Leute nicht abschrecken würden und mit denen man auch längerfristig leben könne.

Zudem habe man inzwischen «viel mehr technische Möglichkeiten als noch am Anfang der Pandemie», so Koch. «Ein schnelles und gut funktionierendes Contact-Tracing und Schnelltests» könnten in der momentanen Situation etwa «enorm helfen». Man solle «alle technischen Möglichkeiten ausschöpfen, statt Dinge zu verbieten, einfach weil es andere auch so machen.»

Ex-«Mister Corona» Daniel Koch ist als «grosser Verfechter von möglichst viel persönlicher Freiheit» gegen drastische staatliche Massnahmen in der Coronakrise. (Archiv)
Ex-«Mister Corona» Daniel Koch ist als «grosser Verfechter von möglichst viel persönlicher Freiheit» gegen drastische staatliche Massnahmen in der Coronakrise. (Archiv)
Bild: Keystone

10.35 Uhr: Deutschland erklärt Schweiz zu Risikogebiet

Wegen der steigenden Corona-Fallzahlen in Europa weist das deutsche Robert-Koch-Institut (RKI) weitere Regionen und Länder als Risikogebiete aus. Neu dabei sind nun auch die gesamte Schweiz, Polen, fast ganz Österreich und grosse Teile Italiens. Für diese und weitere Länder und Gebiete gilt ab Samstag 24. Oktober eine Reisewarnung

Die Einstufung als Risikogebiet und die damit automatisch verbundenen Reisewarnungen des Auswärtigen Amts bedeuten zwar kein Reiseverbot, sollen aber eine möglichst grosse abschreckende Wirkung auf Touristen haben. Das Gute für den Urlauber: Er kann eine bereits gebuchte Reise stornieren, wenn sein Ziel zum Risikogebiet erklärt wird. Das Schlechte: Rückkehrer aus den Risikogebieten müssen derzeit noch für 14 Tage in Quarantäne, können sich aber durch einen negativen Test davon vorzeitig befreien lassen.

Deutschland hat nun die gesamte Schweiz als Risikogebiet eingestuft. (Symbolbild.)
Deutschland hat nun die gesamte Schweiz als Risikogebiet eingestuft. (Symbolbild.)
Bild: dpa

10.15 Uhr: Ausbreitung des Coronavirus

Fallzahlen-Entwicklung nach Überschreitung von 100 Fällen pro Land.
Fallzahlen-Entwicklung nach Überschreitung von 100 Fällen pro Land.
Grafik: dpa

9.47 Uhr: British-Airways-Mutter streicht Flugplan zusammen

Die British-Airways-Mutter IAG hat wegen der Coronakrise auch im Sommer einen Milliardenverlust erlitten. Nun streicht der Mutterkonzern der Fluggesellschaften British Airways, Iberia, Vueling, Aer Lingus und Level den Flugplan weiter zusammen.

Der um Sondereffekte bereinigte operative Verlust lag im dritten Quartal nach vorläufigen Zahlen bei 1,3 Milliarden Euro, wie IAG am Donnerstag in London mitteilte. Im vierten Quartal soll der Flugplan der IAG-Gesellschaften höchstens 30 Prozent des Vorjahreszeitraums erreichen. Bisher hatte die Konzernspitze noch mindestens 40 Prozent anvisiert.

Finanzchef Stephen Gunning begründete die Kürzung mit der zweiten Infektionswelle, den verschärften Quarantäneregeln in vielen Ländern und den daher schwachen Buchungszahlen. Durch das verkleinerte Flugprogramm dürfte der Konzern es im vierten Quartal nach seiner Einschätzung nicht schaffen, den Geldabfluss im laufenden Geschäft zu stoppen.

Nach gewaltigen Verlusten in der Coronakrise streicht die British-Airways-Mutter IAG den Fluglplan weiter zusammen. 
Nach gewaltigen Verlusten in der Coronakrise streicht die British-Airways-Mutter IAG den Fluglplan weiter zusammen. 
Bild: Keystone

9.14 Uhr: Knapp 15'000 neue Fälle in Tschechien

In Tschechien steigt die Zahl der Corona-Infizierten weiter sprunghaft an. Mit knapp 15'000 neuen Fällen innerhalb von 24 Stunden vermeldeten die Behörden am Donnerstag einen Tagesrekord. Insgesamt befinden sich mehr als 4400 Menschen im Spital in Behandlung.

Die Gesamtzahl der Todesfälle in Verbindung mit einer Covid-19-Erkrankung seit Beginn der Pandemie stieg auf 1739. Derweil traten drastische Massnahmen gegen die Corona-Welle in Kraft. Die Bürger sollen das Haus oder die Wohnung nur noch verlassen, um zur Arbeit zu gehen, das Nötigste einzukaufen oder Arzt- und Familienbesuche zu erledigen. Auch Spaziergänge in Parks und Natur sind erlaubt. Die meisten Geschäfte müssen geschlossen bleiben. Ausgenommen sind unter anderem Supermärkte und Drogerien.

Die Regierung habe zum «stärksten Kaliber» gegriffen, das ihr zur Verfügung stehe, sagte Innenminister Jan Hamacek der Zeitung «Pravo». Der Sozialdemokrat versicherte, dass die Grenzen – anders als im Frühjahr – offen bleiben würden.

Betende Gläubige während einer Messe am 19. Oktober auf dem Altstädter Ring in Prag. Derzeit hat Tschechien mit rasant steigenden Infektionszahlen zu kämpfen.
Betende Gläubige während einer Messe am 19. Oktober auf dem Altstädter Ring in Prag. Derzeit hat Tschechien mit rasant steigenden Infektionszahlen zu kämpfen.
Bild: dpa

8.45 Uhr: Wissenschaftler warnen den Bundesrat: Betten werden knapp

Die Warnung von den Wissenschaftlern der Covid-Taskforce hat es in sich: Nur noch knapp vier Wochen soll es in der Schweiz auf den Intensivstationen genügend Betten geben, um alle Covid-Patienten aufzunehmen, die eines benötigen. Ungefähr Mitte November sei dann Schluss: Jedes der rund 1'600 Intensivbetten werde belegt sein – falls die Coronazahlen so schnell weiter steigen, wie sie es derzeit tun. Das schreibt der «Tages-Anzeiger».

Gemäss der Zeitung sollen die Wissenschaftler diese Warnung gestern dem Bundesrat mitgeteilt haben, auch schriftlich. Es sind die Wissenschaftler der Covid-Taskforce, die der Bundesrat selber eingesetzt hat.

Dass externe Gäste vor dem Gesamtbundesrat auftreten, ist selten. Nun hörte die Landesregierung schon zum zweiten Mal innert einer Woche Covid-Experten an.

8.30 Uhr: Deutsche kaufen wieder massiv mehr Toilettenpapier

Die Corona-Pandemie treibt den Absatz von Klopapier in Deutschland nach oben. Die Verkaufszahlen lagen in der vergangenen Woche fast doppelt so hoch (plus 89,9 Prozent) wie im Durchschnitt der Vorkrisen-Monate August 2019 bis Januar 2020.

Dies zeigt eine am Donnerstag veröffentlichte Sonderauswertung des Statistischen Bundesamtes. Der Absatz von Desinfektionsmitteln wuchs um knapp drei Viertel und der von Seife um knapp zwei Drittel. «Die Nachfrage nach Desinfektionsmitteln und Seife blieb auch während des Sommers, als sich der Absatz von Lebensmitteln weitgehend normalisiert hatte, leicht überdurchschnittlich», hiess es.

Auch die Nachfrage nach bestimmten Lebensmitteln zog in dem untersuchten Zeitraum Mitte Oktober an. So stieg der Absatz von Mehl um 28,4 Prozent, der von Hefe um 34,8 Prozent. Die Verkaufszahlen von Teigwaren wie Nudeln sanken hingegen leicht um 0,2 Prozent.

Zu Beginn der Corona-Pandemie im März und April war es in einzelnen Supermärkten zu leeren Regalen gekommen. Kunden griffen verstärkt vor allem zu Hygieneartikeln wie Toilettenpapier sowie zu Konserven, Nudeln oder Mehl. Viele Geschäfte erlaubten deshalb nur noch den Kauf haushaltsüblicher Mengen.

«Die Politik und Wirtschaftsverbände sehen die Versorgungslage mit Gütern des täglichen Bedarfs unterdessen als gesichert und appellieren an die Bevölkerung, von 'Hamsterkäufen' abzusehen», betonte das Statistikamt nun.

8 Uhr: Huber+Suhner baut 250 Stellen ab

Der Appenzeller Komponentenhersteller Huber+Suhner hat in den ersten neun Monaten weniger umgesetzt und weniger Aufträge hereingeholt als in der Vorjahresperiode. Im dritten Quartal konnte der Abwärtstrend gegenüber dem zweiten aber gebremst werden. Dennoch werden nun Stellen abgebaut.

Demnach wird das Unternehmen bis Mitte 2021 den Personalbestand gruppenweit um 250 Stellen reduzieren, wovon 100 Stellen auf die Schweiz entfallen. Abgebaut werden Arbeitsplätze sowohl im Produktions- als auch im administrativen Bereich. Der ertragsschwache Standort in Brasilien wird geschlossen.

Der Abbau in der Schweiz soll gestaffelt erfolgen, vorwiegend über natürliche Fluktuation und mittels Frühpensionierungen. Einzelne Kündigungen seien dennoch nicht auszuschliessen.

7.45 Uhr: Schweizer Finanzchefs rechnen mit schleppender Konjunkturerholung

Die Aussichten für die Schweizer Wirtschaft sind nicht mehr ganz so düster wie noch im Frühling. Das sehen auch Finanzchefs von Schweizer Firmen so. Sie gehen allerdings davon aus, dass die Erholung zur Geduldsprobe wird.

Die vom Beratungsunternehmen Deloitte befragten Finanzchefs sind bezüglich Konjunkturentwicklung nicht mehr ganz so pessimistisch gestimmt. 42 Prozent beurteilen die Aussichten in den kommenden zwölf Monaten nach wie vor als negativ. Im Frühling lag dieser Wert bei 96 Prozent.

Die Lage bleibe angesichts der steil steigenden Infektionszahlen in Europa aber instabil, heisst es in der Mitteilung vom Donnerstag weiter. Immerhin habe sie sich in der Schweiz dank staatlicher Massnahmen wie der Kurzarbeit oder der rasch ausbezahlten Coronakredite entschärft.

Die Rückkehr der Schweizer Wirtschaft auf ein Vorkrisenniveau dürfte aber noch einige Zeit auf sich warten lassen.

7.30 Uhr: Nationaler Glückskette-Solidaritätstag

Die Coronakrise macht weltweit die Armen noch ärmer. Die Glückskette sammelt heute im Rahmen des nationalen Solidaritätstages «Coronavirus International» während 16 Stunden Geld. Dieses wird für die Bekämpfung der Coronakrise in bereits geschwächten Ländern eingesetzt. 

Eine Frau misst Fieber bei einem Mann in Honduras.
Eine Frau misst Fieber bei einem Mann in Honduras.
Bild: Ärzte ohne Grenzen

Prominente Unterstützerin des Sammeltages ist Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga. «Die Coronavirus-Krise trifft viele Menschen hart, auch in der Schweiz. In bereits geschwächten Ländern hat diese Krise zusätzlich fatale Folgen, denn sie verschärft die Probleme wie soziale Ungleichheit und Armut. Die Coronavirus-Pandemie braucht unsere Solidarität – auch über die Grenzen hinweg», sagt Sommaruga in der Mitteilung.

5.13 Uhr: Deutschland mit über 10'000 Neuinfektionen

Angesichts der enorm steigenden Corona-Infektionen greifen mehrere europäische Länder jetzt durch im Kampf gegen die Pandemie. Die neuen Massnahmen kommen teils einem landesweiten Lockdown gleich.

Die Zahl der nachgewiesenen Corona-Neuinfektionen innerhalb eines Tages in Deutschland ist erneut stark gestiegen und hat erstmals den Wert von 10'000 überschritten. Die Gesundheitsämter meldeten nach Angaben des Robert Koch-Instituts vom Donnerstagmorgen 11'287 Fälle binnen 24 Stunden. Der bisherige Höchstwert seit Beginn der Coronapandemie in Deutschland war am Samstag mit 7'830 Neuinfektionen erreicht worden.

Am Donnerstag vergangener Woche waren mit 6'638 Fällen erstmals mehr als im Frühjahr gemeldet worden. Die jetzigen Werte sind allerdings nur bedingt mit denen aus dem Frühling vergleichbar, weil mittlerweile wesentlich mehr getestet wird – und damit auch mehr Infektionen entdeckt werden.

Experten zufolge sind die neu gemeldeten Infektionen wegen der Zeit zwischen Ansteckung, Test, Ergebnis und Meldung ein Hinweis darauf, wie stark das Virus vor etwa einer Woche in der Gesellschaft unterwegs war. Deshalb dauere es auch, bis sich politische Massnahmen in den Meldezahlen niederschlagen könnten.

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Agenturen/red