Herrscher-TöchterchenMehr Frauen für Nordkoreas schaurige Diktatorendynastie
phi/AP
8.3.2023
Nordkorea: Seltene Bilder von Kim mit Tochter
Seltene Bilder des nordkoreanischen Machthabers Kim Jong-un in Begleitung seiner Tochter. Gemeldet wurde am Samstag jedoch auch ein weiterer Waffentest Nordkoreas.
19.02.2023
Eine schrecklich nette Familie: Während Kim Jong Uns Schwester mit markigen Worten den USA wegen eines Manövers mit Krieg droht, zeigt sich Nordkoreas Machthaber selbst plötzlich an der Seite seiner Tochter.
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08.03.2023, 20:01
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Jahr für Jahr halten die USA und Südkorea im Frühjahr ein Manöver ab, was Jahr für Jahr heftigen Ausschlag im politischen Pjöngjang verursacht. Dass die diesjährige Übung «Freedom Shield», die vom 13. bis 23. März stattfinden soll, so gross ausfällt wie seit 2018 nicht mehr, macht die nordkoreanische Reaktion nicht milder.
Das Zurückschiessen übernimmt die einflussreiche Schwester von Machthaber Kim Jong Un. Pjöngjang behalte «die rastlosen militärischen Schritte der US-Streitkräfte und des südkoreanischen Marionettenmilitärs im Auge», lässt Kim Yo Jong über die Staatsmedien verlautbaren.
Und man werde «angemessene, schnelle und überwältigende» Massnahmen ergreifen, wenn nötig. Sollte ihr Land eine Interkontinentalrakete testen und diese würde abgeschossen, käme das einer Kriegserklärung gleich, warnt die 35-Jährige am 7. März.
Militärische Provokationen
Am Vortag haben die USA den atomwaffenfähigen Langstreckenbomber B-52 für gemeinsame Übungen mit südkoreanischen Kampfflugzeugen auf die koreanische Halbinsel geflogen. Das nordkoreanische Aussenministerium bezeichnete den Überflug des Bombers in einer eigenen Erklärung vom Dienstag als «rücksichtslose Provokation».
In der Erklärung, die dem namentlich nicht genannten Leiter des Auslandsnachrichtenbüros des Ministeriums zugeschrieben wurde, heisst es, es gebe keine Garantie dafür, dass es nicht zu einem gewaltsamen physischen Konflikt komme, wenn die militärischen Provokationen zwischen den USA und Südkorea anhielten.
Der Hintergrund: Die USA unter Donald Trump und Südkorea hatten einige ihrer regelmässigen Manöver seit 2018 abgesagt oder reduziert, um eine Diplomatie mit Nordkorea zu unterstützen und eine Ausbreitung des Coronavirus zu verhindern. Nach diversen Raketentests von Kim Jong Un läuft das Manöver nun wieder auf dem früheren Niveau.
Tochter von Kim Jong Un gibt zu reden
Die vor Kurzem der Öffentlichkeit vorgestellte Tochter des nordkoreanischen Machthabers Kim Jong Un geht nach Angaben des südkoreanischen Geheimdiensts in ihrer Freizeit dem Reiten, Skifahren und Schwimmen nach.
Zudem werde Kim Ju Ae zu Hause in Pjöngjang unterrichtet, teilte der Geheimdienst NIS bei einem Treffen eines Parlamentsausschusses mit, wie einer der teilnehmenden Abgeordneten, Yoo Sang Bum, sagte. Das Mädchen sei nie an einer offiziellen Bildungseinrichtung eingeschrieben gewesen.
Seit November hat der 39-jährige Kim das Kind, das rund zehn Jahre alt sein soll, zu mehreren öffentlichen Veranstaltungen mitgebracht. Das hat zu einer Debatte darüber geführt, ob Kim Ju Ae zu seiner Nachfolgerin geformt werden soll.
Kim-Dynastie
Die südkoreanische Regierung glaubt, dass Kim das Mädchen nicht zu seiner Erbin ernannt hat. Doch zeige er sie der Öffentlichkeit wahrscheinlich, um vor Augen zu führen, dass eines Tages eines seiner Kinder die Macht übernehmen soll.
Dem NIS zufolge hat das Mädchen einen älteren Bruder und ein jüngeres Geschwister, dessen Geschlecht nicht bekannt ist. Berichte, wonach der erstgeborene Sohn psychische oder körperliche Probleme habe, seien nicht verifiziert worden, sagte Yoo unter Berufung auf den NIS.
Einige Experten argumentieren, dass das Mädchen wahrscheinlich die Nachfolgerin seines Vaters sein werde, weil es in staatlichen Medien als besonders geliebtes Kind von Kim Jong Un dargestellt worden sei. Andere halten das für unwahrscheinlich, weil die bisherige Machtfolge in Nordkorea männlich dominiert war.
Seit der Gründung des kommunistisch regierten Staats 1948 waren Kim Jong Uns Grossvater, sein Vater und er selbst Machthaber des Landes.
Japan zerstört neue Trägerrakete nach Fehlzündung
An Bord befand sich ALOS-3, ein Satellit zur Landbeobachtung für das Katastrophenmanagement, der mit einem experimentellen Infrarotsensor den Start von ballistischen Raketen aus Nordkorea aufspüren sollte.