Mehr als eine Woche nach Moskaus Ausstieg aus dem Getreideabkommen hat der ägyptische Präsident Abdel Fattah al-Sisi an Russland und die Ukraine appelliert, «dringende Lösungen» für Getreidelieferungen in afrikanische Länder zu finden. Dies sei wichtig, «um Nahrungsmittel und Dünger zu liefern, und zwar zu Preisen, die Afrika helfen werden, diese Krise zu überwinden», sagte al-Sisi am Freitag am Rande des Russland-Afrika-Gipfels in St. Petersburg.
Er strebe «eine einvernehmliche Lösung» für das Abkommen zur Ausfuhr von Getreide aus der Ukraine an, welche «die Forderungen und Interessen aller Parteien berücksichtigt, um dem Preisanstieg ein Ende zu setzen», sagte al-Sisi.
In der vergangenen Woche war Russland aus dem internationalen Getreideabkommen ausgestiegen, das der Ukraine trotz des Konflikts den Warentransport durch das Schwarze Meer ermöglicht hatte. Die Ukraine konnte so fast 33 Millionen Tonne Getreide über das Schwarze Meer auf den Weltmarkt bringen. Dies trug dazu bei, die globalen Lebensmittelpreise zu stabilisieren und Engpässe auch in Afrika abzuwenden.
In den vergangenen Tagen äusserte Russland Verständnis für die Sorgen vor allem in Afrika und versprach, Lieferungen an bedürftige Länder sicherzustellen. In den kommenden sechs Monaten solle kostenloses Getreide in sechs afrikanische Länder geliefert werden.