Ukraine-Überblick Russischer Kampfjet kollidiert mit US-Drohne +++ Spannungen zwischen USA und Russland

Agenturen/red

14.3.2023

Trotz Munitionsmangels schwere Kämpfe in Bachmut

Trotz Munitionsmangels schwere Kämpfe in Bachmut

Im Osten der Ukraine klagen nach monatelangen schweren Kämpfen inzwischen beide Kriegsparteien über fehlende Munition.

12.03.2023

Ukrainische Militäranalysten äussern sich kritisch über die Strategie, Bachmut so lange wie möglich zu verteidigen. Wegen Munitionsmangel nutzt Russland im Krieg gegen die Ukraine nach britischer Einschätzung veraltete Geschosse. Die Entwicklungen im Tages-Überblick.

Agenturen/red

Das Wichtigste im Überblick

  • Ein russischer Kampfjet ist nach US-Angaben über dem Schwarzen Meer mit einer US-Drohne vom Typ Reaper zusammengestossen.
  • Litauens Parlament hat die russische Söldnertruppe Wagner als terroristische Vereinigung eingestuft.
  • Die lang erwartete Abstimmung im ungarischen Parlament über das Nato-Beitrittsgesuch von Schweden und Finnland wird sich wahrscheinlich erneut verzögern.
  • Die Ukraine hat nach Angaben der USA ein geplantes Telefonat zwischen dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping und seinem ukrainischen Amtskollegen Wolodymyr Selenskyj nicht bestätigt.
  • Das Internationale Olympische Komitee (IOC) reagiert scharf auf die Forderung der britischen Regierung, Sportler aus Russland und Belarus von den Olympischen Spielen auszuschliessen.
  • Die Entwicklungen von Montag findest du hier.
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    Wir beenden unseren Live-Ticker vom 14. März 2023

  • 20.33 Uhr

    Russische Armee feuert nahe Bachmut Phosphorbomben

    Bei russischen Angriffen auf unbewohntes Gebiet nahe der umkämpften ostukrainischen Stadt Bachmut sind nach Beobachtung von AFP-Journalisten Phosphorbomben eingesetzt worden. Wie die Reporter berichteten, wurden am Dienstagnachmittag gegen 16.45 Uhr im Abstand von fünf Minuten zwei Geschosse über einer Strasse in unbewohntem Gebiet am südlichen Ausgang der rund 15 Kilometer von Bachmut entfernten Ortschaft Tschassiw Jar abgefeuert. Explosionen setzten kleine glühende Phosphorkugeln frei, die langsam senkrecht nach unten fielen und auf beiden Seiten der Strasse Vegetation in der Gesamtgrösse eines Fussballfelds in Brand setzten.

    Die Strasse verbindet Tschassiw Jar und Bachmut. Die seit Monaten heftig umkämpfte Stadt ist Schauplatz der längsten und blutigsten Schlacht seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine im Februar 2022.

    Die AFP-Journalisten konnten zunächst nicht feststellen, ob die Geschosse auf eine Stellung oder ein Lager der ukrainischen Streitkräfte abzielten. Nahe dem in Brand gesetzten Gebiet war ein grüner Lastwagen mit dem Zeichen der ukrainischen Armee geparkt. Die nächsten Wohnhäuser befinden sich in etwa 200 Metern Entfernung von der Einschlagstelle der Phosphorbomben.

    Der Einsatz von Phosphorbomben ist laut einer der Genfer Konventionen gegen Zivilisten verboten, gegen militärische Ziele hingegen nicht. Kiew beschuldigt Moskau, die Waffen seit Kriegsbeginn mehrfach gegen die ukrainische Zivilbevölkerung eingesetzt zu haben. Die russische Armee streitet dies ab.

  • 20.14 Uhr

    USA bestellen nach Drohnen-Absturz russischen Botschafter ein

    Nach der Kollision eines russischen Kampfjets mit einer unbemannten US-Militärdrohne über dem Schwarzen Meer wollen die USA den russischen Botschafter in Washington einbestellen. «Wir sind dabei, den Botschafter vorzuladen», sagte der Sprecher des US-Aussenministeriums Ned Price am Dienstag in Washington. Er gehe davon aus, dass der Botschafter noch im Laufe des Dienstags zu dem hochrangigen Treffen im Aussenministerium erscheinen werde. Man werde ihn über die «starken Einwände gegen das eindeutig unsichere und unprofessionelle Abfangen» der Drohne informieren. Price betonte, die USA hätten ihre Verbündeten und Partner auf höchster Ebene informiert, als sie von den Einzelheiten des Vorfalls erfuhren.

  • 20.03 Uhr

    Moskau weist Verantwortung bei Drohnen-Absturz zurück

    Das russische Verteidigungsministerium hat am Dienstag jede Verantwortung im Zusammenhang mit dem Absturz einer US-Drohne über dem Schwarzen Meer zurückgewiesen. Die Drohne sei weder beschossen noch auf andere Weise angegriffen worden, heisst es in einer von der Staatsagentur Tass verbreiteten Mitteilung.

    Eine Alarmrotte der russischen Luftwaffe sei aufgestiegen, um einen unbekannten Eindringling über dem Schwarzen Meer zu identifizieren. Bei einem scharfen Ausweichmanöver habe die Drohne rapide an Höhe verloren und sei in das Meer gestürzt, lautete die Darstellung des russischen Militärs. «Die russischen Kampfflugzeuge haben keine Bordwaffen eingesetzt, sind nicht in Kontakt mit dem unbemannten Flugapparat geraten und kehrten sicher zu ihrem Heimatflughafen zurück.»

    Vom US-Militär hiess es zum Ablauf, zwei russische Kampfjets hätten ein Abfangmanöver mit der amerikanischen Drohne vom Typ MQ-9 Reaper betrieben, die im internationalen Luftraum über dem Schwarzen Meer geflogen sei. Einer der Kampfjets habe dabei den Propeller der amerikanischen Aufklärungsdrohne gestreift. US-Kräfte hätten das unbemannte Fluggerät daraufhin zu Boden bringen müssen. Vor der Kollision hätten die russischen Jets mehrfach Treibstoff über der US-Drohne abgelassen und seien vor dieser hergeflogen.

  • 19.52 Uhr

    Ukraine kündigt neues Ramstein-Treffen zu Waffenlieferungen an

    Der ukrainische Verteidigungsminister Olexij Resnikow hat ein neues Treffen im sogenannten Ramstein-Format zu Waffenlieferungen für sein Land angekündigt. Dieses soll bereits am Mittwoch stattfinden, teilte der 56-Jährige am Dienstag bei Facebook nach einem Treffen mit der niederländischen Verteidigungsministerin Kajsa Ollongren mit. Bei dem Treffen in der südukrainischen Hafenstadt Odessa habe Ollongren Kiew die Lieferung von zwei Schiffen der Alkmaar-Klasse bis 2025 in Aussicht gestellt. Die Niederlande würde ebenso die Ausbildung der Matrosen übernehmen.

    Vertreter westlicher Staaten hatten sich zuletzt im Rahmender «Panzerkoalition» in Ramstein getroffen. (Archiv)
    Vertreter westlicher Staaten hatten sich zuletzt im Rahmender «Panzerkoalition» in Ramstein getroffen. (Archiv)
    Michael Probst/KEYSTONE

    Im Zusammenhang mit einer ähnlichen Ankündigung von Belgien und bereits gelieferten Schiffen Grossbritanniens schrieb Resnikow von einer «Schiffskoalition». Zuvor hatten im Rahmen der Ramstein-Treffen westliche Staaten in einer sogenannten «Panzerkoalition» der Ukraine die Lieferung von Kampfpanzern in Aussicht gestellt.

  • 19.10 Uhr

    Putin: Beteiligung von Ukrainern an Sprengung von Nord Stream Unsinn

    Der russische Präsident Wladimir Putin hält Berichte über eine Beteiligung ukrainischer Aktivisten an den Explosionen an den Nord-Stream-Erdgas-Pipelines in der Ostsee für «totalen Unsinn». Eine derartige Aktion in dieser Tiefe und in dieser Grössenordnung könnten «lediglich Spezialisten» durchführen, sagte Putin am Dienstag in einem Fernsehinterview. «Dazu gehört auch noch die Unterstützung eines Staates, die über die entsprechende Technologie verfügt.»

  • 19.05

    UN lassen Verhandlungsbereitschaft bei Getreide-Abkommen durchblicken

    Angesichts des russischen Angebots von einer nur begrenzten Verlängerung des Abkommens zur Ausfuhr von ukrainischem Getreide über das Schwarze Meer haben die Vereinten Nationen Kompromissbereitschaft angedeutet. «Im Zusammenhang mit der Schwarzmeer-Getreideinitiative sieht das Abkommen eine Verlängerung um 120 Tage vor, aber unter den gegenwärtigen Umständen konzentrieren sich der Generalsekretär und sein Team in engem Kontakt mit allen Parteien darauf, alles zu tun, um Kontinuität der Initiative zu gewährleisten», sagte Sprecher Stephane Dujarric am Dienstag in New York.

    Moskau will die am 19. März auslaufende Vereinbarung nicht wie im Vertrag festgehalten um 120 Tage verlängern, sondern nur um 60. Moskau beklagt, dass westliche Sanktionen die Ausfuhr russischer Lebens- und Düngemittel behindern.

  • 18.47 Uhr

    Möglicher US-Präsidentschaftskandidat kritisiert Ukraine-Hilfe

    Floridas Gouverneur und möglicher republikanischer Präsidentschaftskandidat: Ron DeSantis.
    Floridas Gouverneur und möglicher republikanischer Präsidentschaftskandidat: Ron DeSantis.
    Brian Cahn/IMAGO/ZUMA Wire

    Der mögliche republikanische Präsidentschaftsbewerber Ron DeSantis hat die Ukraine-Hilfe der US-Regierung kritisiert. Weiter in einen territorialen Konflikt zwischen Russland und der Ukraine verwickelt zu werden, sei kein «zentrales nationales Interesse» der USA, habe DeSantis auf einen Fragebogen an potenzielle Präsidentschaftsbewerber geantwortet, schrieb der konservative TV-Moderator Tucker Carlson auf Twitter. Der Ukraine einen Blankoscheck auszustellen, ohne klare Ziele zu definieren und zu überprüfen, was mit dem Geld passiere, lenke von den wichtigsten Herausforderungen im eigenen Land ab, schrieb DeSantis demnach.

  • 18.07 Uhr

    US-Armee: Russischer Kampfjet stösst über Schwarzem Meer mit US-Drohne zusammen

    Ein russischer Kampfjet ist nach US-Angaben über dem Schwarzen Meer mit einer US-Drohne vom Typ Reaper zusammengestossen. Zwei russische Kampfflugzeuge vom Typ Su-27 hätten die Drohne auf «unsichere und unprofessionelle» Weise über internationalen Gewässern abgefangen, erklärte das regionale Europa-Hauptquartier der US-Streitkräfte in Stuttgart (Eucom). Dabei habe einer der Kampfjets den Propeller der Drohne berührt.

    Der russische Kampfjet soll mit einer Drohne diesen Typs zusammengestossen sein, eine MQ-9 Reaper. (Archivbild)
    Der russische Kampfjet soll mit einer Drohne diesen Typs zusammengestossen sein, eine MQ-9 Reaper. (Archivbild)
    Bild: Keystone/AP Photo/Lt. Col.. Leslie Pratt, US Air Force

    Die amerikanische Drohne habe einen Routineeinsatz im internationalen Luftraum durchgeführt, erklärte James Hecker, Kommandeur der US-Luftwaffe in Europa und Afrika. «Die Flugzeuge der USA und der Alliierten werden weiterhin im internationalen Luftraum operieren und wir fordern die Russen auf, sich professionell und sicher zu verhalten.»

  • 17.50 Uhr

    Abstimmung im ungarischen Parlament über Nato-Beitritt verzögert sich wohl erneut

    Die lang erwartete Abstimmung im ungarischen Parlament über das Nato-Beitrittsgesuch von Schweden und Finnland wird sich wahrscheinlich erneut verzögern. Der stellvertretende Ministerpräsident Zsolt Semjen bat in einem Brief, der von der ungarischen Nachrichten-Website hvg.hu veröffentlicht wurde, um eine Verschiebung der für den 20. März geplanten Sitzung um eine weitere Woche. An dem Tag sollten die Abgeordneten über den Beitritt der beiden nordischen Länder zu dem Militärbündnis abstimmen.

    Semjen nannte als Grund für die Verzögerung die laufenden Verhandlungen mit der EU-Kommission über mutmassliche Verstösse der ungarischen Regierung gegen die Rechtsstaatlichkeitsanforderungen der Union. Der Präsident des ungarischen Parlaments muss den Antrag auf Verschiebung genehmigen.

    Ungarn ist neben der Türkei das einzige Nato-Mitglied, das der Aufnahme der beiden Länder noch nicht zugestimmt hat. Das Verfahren zieht sich bereits seit Juli hin. Erst am 2. März wurde die Abstimmung im Parlament in Budapest um zwei Wochen verschoben. Ungarn wollte zunächst eine Delegation nach Schweden und Finnland entsenden, um Streitigkeiten zu klären, wie es hiess. Mitglieder der Delegation zeigten sich zufrieden mit den Treffen mit schwedischen und finnischen Vertretern und deuteten an, dass das ungarische Parlament die Beitrittsgesuche ratifizieren würde. Ein Zeitrahmen dafür wurde allerdings nicht genannt.

  • 17.29 Uhr

    Russland verabschiedet Gesetz zu Kritik an Söldnern

    Das russische Unterhaus hat ein Gesetz verabschiedet, das Kritik an Söldnergruppen wie Wagner unter Strafe stellt und bei einem Verstoss bis zu 15 Jahre Haft vorsieht. «Ab heute sind Menschen, die ihr Leben für die Sicherheit unseres Landes und unserer Bürger riskieren, vor Provokationen und Lügen geschützt», erklärte der Duma-Vorsitzende Wjatscheslaw Wolodin. «Diese Handlungen sind inakzeptabel.»

    Zudem verschärfte das russische Unterhaus, die Duma, bereits bestehende Gesetze. Eine «Diskreditierung» von «Freiwilligen», die mit den regulären russischen Truppen kämpfen, soll nun mit bis zu sieben statt zuvor fünf Jahren Haft bestraft werden.

    Kurz nach Beginn seiner Offensive gegen die Ukraine hatte Russland eine Reihe von Strafen eingeführt, um Kritik am Militär zu unterdrücken. Dies wurde nun auf «Freiwilligenverbände und Einzelpersonen ausgeweitet, die das russische Militär in ihrer Mission unterstützen», wie die Duma auf ihrer Website mitteilte. Das russische Oberhaus und Präsident Wladimir Putin müssen das neue Gesetz noch billigen, bevor es in Kraft tritt.

    Private bewaffnete Gruppen sind zentraler Bestandteil der russischen Militärpräsenz in der Ukraine. Die Wagner-Gruppe, die massiv in russischen Gefängnissen rekrutiert hat, kämpft unter anderem in Bachmut im Osten der Ukraine.

    Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin hat jedoch ein angespanntes Verhältnis zum russischen Generalstab und dem Verteidigungsministerium. Er wirft ihnen Inkompetenz und sogar Verrat vor, weil die Wagner-Truppe nach seinen Angaben nicht genügend Munition erhält.

  • 17.06 Uhr

    Armenien sieht sich von Moskauer Bündnis im Stich gelassen

    Armenien sieht sich in seinem Konflikt mit Aserbaidschan von dem von Moskau dominierten Sicherheitsbündnis im Stich gelassen, dem es angehört. Ministerpräsident Nikol Paschinjan sagte, nicht sein Land ziehe sich aus der Organisation des Vertrags über kollektive Sicherheit (OVKS) zurück, sondern im Gegenteil diese «aus Armenien, ob sie das wünscht oder nicht». Das bereite ihm Sorgen.

    Im Konflikt um das Kaukasusgebiet Berg-Karabach sei derzeit die Gefahr einer Eskalation an der armenischen Grenze sehr hoch, sagte Paschinjan. Die Rhetorik Aserbaidschans werde zunehmend aggressiver.

    Russland ist bestrebt, sowohl gute Beziehungen zu Armenien und dem rohstoffreichen Aserbaidschan zu erhalten. Sein Angriffskrieg in der Ukraine limitiert anscheinend seine Möglichkeiten zur Intervention. Paschinjan sagte, die bestehende Sicherheitsarchitektur funktioniere nicht und deswegen bemühe sich Eriwan um militärisch-technische Kooperation mit vielen anderen Ländern. Er würde es begrüssen, wenn andere Länder wie die USA und Deutschland helfen würden, eine Friedensvereinbarung mit Aserbaidschan zu erreichen.

  • 15.45 Uhr

    Putin nennt Krieg überlebenswichtig für Russland

    Beim Angriffskrieg gegen die Ukraine geht es nach den Worten von Kremlchef Wladimir Putin um Russlands Existenz. Während der Westen in der Ukraine seine geopolitische Position verbessern wolle, sei es für Russland um «das Überleben der Staatlichkeit» gegangen, behauptete Putin am Dienstag bei einem Treffen mit handverlesenen Arbeitern eines Hubschrauberwerks im sibirischen Ulan-Ude. «Nach 2014 begann einfach die physische Auslöschung derer, die für die Entwicklung normaler Beziehungen zu Russland eingetreten sind», sagte er mit Blick auf Kiew.

    Jahrzehntelang habe Russland versucht, gute Beziehungen zur Ukraine aufzubauen. «Grundsätzlich geändert hat sich die Situation 2014, als mit Hilfe des Westens ein Staatsumsturz stattfand», sagte der 70-Jährige. Nach dem Sturz und der Flucht des ukrainischen Präsidenten Viktor Janukowitsch annektierte Russland die Schwarzmeer-Halbinsel Krim und unterstützte die Separatisten im ostukrainischen Donbass-Gebiet.

    Kreml-Chef Wladimir Putin besucht am 14. März 2023 ein Hubschrauberwerk im sibirischen Ulan-Ude. Dabei bezeichnete er den Krieg in der Ukraine für existenziell. 
    Kreml-Chef Wladimir Putin besucht am 14. März 2023 ein Hubschrauberwerk im sibirischen Ulan-Ude. Dabei bezeichnete er den Krieg in der Ukraine für existenziell. 
    IMAGO/ITAR-TASS

    Putin behauptete einmal mehr vor den fragenden und nickenden Arbeitern, acht Jahre lang eine friedliche Lösung des Donbass-Konflikts angestrebt zu haben. Russland sei aber «an der Nase» herumgeführt worden. Er rief die Bevölkerung bei dem vom Staatsfernsehen gefilmten Auftritt zum Zusammenhalt auf, um den Sieg zu erringen. Mehr als ein Jahr nach Beginn der russischen Invasion ist nicht in Sicht, dass das Moskauer Militär seine Kriegsziele erreicht. Putin sagte dennoch, dass der Krieg mit einem «Sieg und Erfolg» für Russland enden werde.

  • 13.45 Uhr

    Söldnergruppe Wagner gilt in Litauen jetzt als Terror-Organisation 

    Litauens Parlament hat die russische Söldnertruppe Wagner als terroristische Vereinigung eingestuft. Die private Militärfirma, die an der Front in der Ostukraine kämpft, sei eine Bedrohung für die öffentliche Sicherheit, hiess in der am Dienstag von 117 Abgeordneten des baltischen EU- und Nato-Landes einstimmig angenommenen Entschliessung. Die Truppe sei unter anderem verantwortlich für das Töten und Foltern von Zivilisten in der Ukraine sowie Bombenanschläge auf Häuser und andere zivile Objekte.

    Jewgeni Prigoschins Söldnertruppe Wagner gilt in Litauen künftig als Terrororganisation.
    Jewgeni Prigoschins Söldnertruppe Wagner gilt in Litauen künftig als Terrororganisation.
    Keystone/Prigozhin Press Service via AP (Archivbild)

    In dem Text fordert die Volksvertretung Seimas in Vilnius auch andere Länder auf, dem Beispiel Litauens zu folgen. Die Einstufung der Truppe, die vom kremlnahen Oligarchen Jewgeni Prigoschin geführt wird, hat vor allem symbolischen Charakter. Litauen hatte zuvor bereits Russlands Angriffskrieg in der Ukraine als Völkermord bezeichnet und Russland als «Staat, der Terrorismus unterstützt und verübt».

  • 13.07 Uhr

    Moskau und Peking kritisieren westlichen Atom-U-Boot-Deal

    Nach der Ankündigung eines gemeinsamen U-Boot-Deals durch Australien, Grossbritannien und den USA haben China und Russland das Vorhaben scharf kritisiert. Peking warf den Mitgliedern des sogenannten Aukus-Bündnisses am Dienstag vor, einen «gefährlichen Pfad» eingeschlagen zu haben, während Moskau vor «Jahren der Konfrontation» in Asien warnte.

    Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) rief wegen des Atom-U-Boote umfassenden Abkommens zur Wachsamkeit auf.

    Australien hatte am Montag angekündigt, bis zu fünf Atom-U-Boote von den USA zu kaufen und längerfristig gemeinsam mit den USA und Grossbritannien eine neue Generation von Atom-U-Booten zu bauen.

    Matrosen stehen auf dem Zerstörer USS Sterett (DDG-104) der Arleigh-Burke-Klasse und dem U-Boot USS Charlotte (SSN-766) der Los-Angeles-Klasse Wache in San Diego, USA. 
    Matrosen stehen auf dem Zerstörer USS Sterett (DDG-104) der Arleigh-Burke-Klasse und dem U-Boot USS Charlotte (SSN-766) der Los-Angeles-Klasse Wache in San Diego, USA. 
    Keystone/Etienne Laurent

    Der chinesische Aussenamtssprecher Wang Wengin sagte in Peking, die Ankündigung zeige, «dass die drei Länder für ihre eigenen geopolitischen Interessen die Sorgen der internationalen Gemeinschaften komplett ignorieren». Sie würden «weiter und weiter den Pfad des Irrtums und der Gefahr hinabgehen», fügte er hinzu.

    Wang warf den drei westlichen Verbündeten vor, einen Rüstungswettlauf anzustiften und nannte das Abkommen «einen typischen Fall von Kalter-Krieg-Mentalität». Der Verkauf von U-Booten stelle eine «ernsthafte Gefahr der Weitergabe nuklearer Waffen» dar und «verstösst gegen die Ziele und Grundsätze des Atomwaffensperrvertrags».

    Der russische Aussenminister Sergej Lawrow warf der «angelsächsischen Welt» vor, die «Nato-Infrastruktur» in Asien voranzutreiben.

  • 12.47 Uhr

    Moskau: Verlängerung von Getreide-Deal als «Geste guten Willens»

    Trotz Kritik an der konkreten Umsetzung ist die russische Staatsführung nach eigenen Angaben zur kurzfristigen Verlängerung des Getreideabkommens mit der Ukraine bereit.

    «Das ist so eine Art Geste guten Willens von Russland in der Hoffnung darauf, dass nach Ablauf so langer Zeit die Bedingungen und Verpflichtungen, die bestimmte Seiten auf sich genommen haben, erfüllt werden», sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Dienstag der Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Russland hatte der Verlängerung am Montag zugestimmt.

    Moskau beklagt, dass westliche Sanktionen die Ausfuhr russischer Lebens- und Düngemittel behindern würden. Peskow wiederholte nun Vorwürfe, Versprechungen über eine Erleichterung russischer Exporte von Lebensmitteln und Dünger nicht eingehalten zu haben. UNO-Generalsekretär António Guterres sei «es leider nicht gelungen, die blinde Mauer des kollektiven Westens zu durchschlagen», sagte er.

  • 11.55 Uhr

    Schweden rechnet mit späterem Nato-Beitritt

    Die schwedische Regierung bereitet ihre Landsleute darauf vor, dass ihr Land erst nach Finnland in die Nato aufgenommen werden könnte. Grund ist der ungelöste Streit mit der Türkei.

    Die Wahrscheinlichkeit, dass die Beitritte in unterschiedlichem Tempo geschehen werden, sei gestiegen, sagte Ministerpräsident Ulf Kristersson am Dienstag auf einer Medienkonferenz in Stockholm. Sollte Finnlands Beitrittsprotokolle zuerst ratifiziert werden, dann sei auch Schweden sicherer als mit einem Finnland ausserhalb der Nato.

    Nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine hatten sich Schweden und Finnland im vergangenen Jahr dazu entschlossen, nach langer Zeit der militärischen Bündnisfreiheit die Aufnahme in die Nato zu beantragen. 28 der 30 derzeitigen Bündnismitglieder haben die Beitritte schon vor Langem ratifiziert, nur Ungarn und die Türkei fehlen noch.

    Die Türkei blockiert den Doppelbeitritt seit Monaten: Ihre Einwände richten sich vor allem gegen Schweden, dem sie mangelnden Einsatz gegen Terrororganisationen wie die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK vorwirft.

    Schweden und Finnland haben immer wieder betont, dass sie zeitgleich und «Hand in Hand» in die Nato aufgenommen werden wollen. Wegen der türkischen Blockade steht jedoch seit einiger Zeit im Raum, dass Finnland möglicherweise vor Schweden beitreten könnte.

  • 09.40 Uhr

    Mehr als 160'000 gefallene Soldaten aus Russland  

    Seit Beginn des Krieges sollen in der Ukraine über 160'500 russische Soldaten getötet worden sein. Das teilt der Generalstab der ukrainischen Armee mit. Allein in den letzten Tagen soll Russland 740 Verluste erlitten haben. 

  • 08.50 Uhr

    London: Russland setzt wegen Munitionsmangel alte Geschosse ein

    Wegen Munitionsmangel nutzt Russland im Krieg gegen die Ukraine nach britischer Einschätzung veraltete Geschosse. Die Munition sei zuvor als unbrauchbar eingestuft worden, teilte das Verteidigungsministerium in London am Dienstag unter Berufung auf Geheimdiensterkenntnisse mit.

    «In den vergangenen Wochen hat sich der russische Mangel an Artilleriemunition vermutlich so verschlechtert, dass an vielen Frontabschnitten die Geschosse streng rationiert werden», hiess es in London. «Dies war mit ziemlicher Sicherheit ein zentraler Grund dafür, warum keine russische Einheit zuletzt eine nennenswerte Offensive starten konnte.»

    Die russische Verteidigungsindustrie nehme immer stärkere Züge einer Kommandowirtschaft an, hiess es in London weiter. Die Führung in Moskau habe erkannt, dass die Branche im «zunehmend zermürbenden» Krieg eine entscheidende Schwachstelle sei.

  • 5 Uhr

    Militäranalysten: Zweifel an Ukraines Bachmut-Strategie

    Ukrainische Militäranalysten äussern sich kritisch über die Strategie, Bachmut so lange wie möglich zu verteidigen. «Wir haben Informationen, dass die Ukraine Reservisten nach Bachmut schickt, die in westlichen Ländern ausgebildet wurden. Und wir erleiden Verluste unter den Reservisten, die wir für Gegenoffensiven einsetzen wollten», sagt der ukrainische Militäranalyst Oleh Schdanow. «Wir könnten hier alles verlieren, was wir für diese Gegenoffensiven einsetzen wollten.»

    Der ukrainische Militärhistoriker Roman Ponomarenko hält die Gefahr einer Einkesselung in Bachmut für «sehr real». «Wenn wir Bachmut einfach aufgeben und unsere Truppen und Ausrüstung zurückziehen, kann nichts Schlimmes passieren ... wenn sie den Ring schliessen, werden wir Männer und Ausrüstung verlieren», sagt Ponomarenko dem ukrainischen Radio NV.

    Ukrainische Soldaten beschiessen russische Stellungen nahe Bachmut. (8. März 2023)
    Ukrainische Soldaten beschiessen russische Stellungen nahe Bachmut. (8. März 2023)
    Bild: Keystone/AP Photo/Libkos
  • 4 Uhr

    Selenskyj: Müssen ukrainische Landwirtschaft unterstützen

    Die ukrainische Regierung sucht nach den Worten von Präsident Wolodymyr Selenskyj nach Mitteln und Wegen zur tatkräftigen Unterstützung der Landwirtschaft im zweiten Kriegsjahr. «Dies ist bereits die zweite Aussaat zu Kriegszeiten», sagte Selenskyj am Montag in seiner allabendlichen Videoansprache. «Im vergangenen Jahr war es dank des heldenhaften Einsatzes unserer Landwirte und aller Beschäftigten im Agrarsektor möglich, die Agrarproduktion und die weltweite Rolle der Ukraine als Garant für die Ernährungssicherheit zu erhalten.» Die Ukraine war vor dem Krieg einer der wichtigsten Getreidelieferanten der Welt.

    Dank eines von den Vereinten Nationen und der Türkei vermittelten Abkommens zwischen den Kriegsparteien konnte die Ukraine zuletzt Getreide auf dem Seeweg exportieren. Dieses am 18. März auslaufende Getreideabkommen steht gegenwärtig vor einer möglichen Verlängerung, allerdings erklärte sich Russland vorerst nur bereit, die Frist um weitere 60 Tage zu verlängern. Russland hatte Getreideausfuhren über die ukrainischen Schwarzmeerhäfen im Februar 2022 zunächst blockiert, später wurde dann das Abkommen erreicht.

    Die ukrainische Landwirtschaft leidet nach Selenskyjs Darstellung auch unter einem weiteren kriegsbedingten Problem. «Bis heute sind mehr als 170’000 Quadratkilometer unseres Territoriums durch feindliche Minen und nicht explodierte Kampfmittel gefährdet», sagte Selenskyj. «Ein grosser Teil dieses Gebiets ist das Land unserer Bauern.»

    Die ukrainische Regierung habe bei ihrer Sitzung am Montag über mögliche Massnahmen beraten, um die Minenräumung zu beschleunigen, sagte Selenskyj. Unter anderem soll auch die Kooperation mit ausländischen Partnern verstärkt werden. Deutschland beteiligt sich bereits sowohl mit finanzieller Unterstützung an Minenräumprogrammen in der Ukraine als auch militärisch mit der Lieferung von Minenräumpanzern.

  • 3.10 Uhr

    IOC weist Grossbritanniens Russland-Forderung zurück

    Das Internationale Olympische Komitee (IOC) reagiert scharf auf die Forderung der britischen Regierung, Sportler aus Russland und Belarus von den Olympischen Spielen auszuschliessen. «Es ist nicht Sache der Regierungen zu entscheiden, welche Athleten an welchen internationalen Wettkämpfen teilnehmen dürfen», heisst es in einem IOC-Statement, aus dem das Branchenmagazin «Inside the Games» zitiert. «Das wäre das Ende des Weltsports, wie wir ihn heute kennen.» Das Sportministerium in London hatte in einem Brief an Olympia-Sponsoren um Unterstützung für seine Position geworben. Das Schreiben sei unter anderem an die Chefs von Coca-Cola, Intel, Samsung und Visa in Grossbritannien gegangen.

  • 3 Uhr

    Russland für Verlängerung von Getreide-Deal für 60 Tage

    Russland stimmt einer Verlängerung der Vereinbarung über die weiteren Exporte von ukrainischem Getreide über drei Schwarzmeerhäfen zu. Allerdings gilt das Einverständnis anders als zuvor nur für 60 weitere Tage, wie der stellvertretende Aussenministers Sergei Verschinin mitteilt. Zuvor hatten Vertreter Russlands in Moskau mit den Vereinten Nationen verhandelt. Weitere Verlängerungen macht der Kreml laut Verschinin von Fortschritten bei der Erleichterung russischer Exporte vor allem von Düngemitteln abhängig.

  • 0.30 Uhr

    Selenskyj: Im Osten entscheidet sich Zukunft der Ukraine

    Die Zukunft der Ukraine hängt nach den Worten von Präsident Wolodymyr Selenskyj vom Ausgang der Schlachten in Schlüssel-Abschnitten der Front im Osten des Landes ab. «Bilohoriwka und Marinka, Awdijwka und Bachmut, Wuhledar und Kamjanka – und an anderen Plätzen entscheidet sich die Zukunft, die wir haben werden», sagt er in seiner nächtlichen Videoansprache. «Wir müssen die militärische Kraft des Feindes brechen. Und wir werden sie brechen.»

    Kampf um Bachmut geht weiter

    Kampf um Bachmut geht weiter

    Alle Augen auf Bachmut: Die Zukunft der Ukraine hängt nach den Worten von Präsident Wolodymyr Selenskyj vom Ausgang der Schlachten in Schlüssel-Abschnitten der Front im Osten des Landes ab.

    14.03.2023

  • 0.05 Uhr

    USA: Kiew hat geplantes Telefonat Selenskyj-Xi nicht bestätigt

    Die Ukraine hat nach Angaben des nationalen Sicherheitsberaters der USA, Jake Sullivan, ein geplantes Telefonat zwischen dem chinesischen Präsident Xi Jinping und seinem ukrainischen Amtskollegen Wolodymyr Selenskyj nicht bestätigt.

    Das «Wall Street Journal» hat berichtet, in Kürze wollten beide Staatsoberhäupter erstmals miteinander telefonieren. Sullivan erklärt, die USA hätten Xi dazu ermuntert mit Wolodymyr Selenskyj zu sprechen, um nicht die «russische Perspektive» vermittelt zu bekommen.

  • 0.01 Uhr

    Prozess gegen Kremlkritiker Kara-Mursa begonnen

    Ein russisches Gericht hat am Montag einen Prozess gegen den Oppositionspolitiker und Journalisten Wladimir Kara-Mursa eröffnet. Ihm würden Hochverrat und eine Verbreitung «falscher Informationen» über die «spezielle Militäroperation» gegen die Ukraine zur Last gelegt, hiess es. Die Vorwürfe rühren von Kara-Mursas kritischen Äusserungen über den Kreml in Reden, die er in mehreren westlichen Ländern gehalten hat. Zum Auftakt des Prozesses hinter verschlossenen Türen im Moskauer Stadtgericht plädierte er auf nicht schuldig. Im Falle einer Verurteilung drohen ihm bis zu 25 Jahre Haft.

    Sein Anwalt Wadim Prochorow erklärte, der Fall sei «vorbehaltlos politisch». Hier finde tatsächlich eine Strafverfolgung wegen Kritik statt. Die Justizbehörden hätten zudem offenbar versucht, den Prozess im Schnellverfahren durchzuziehen, sagte Prochorow.

    Kara-Mursa sitzt seit dem vergangenen April in Haft. Zwei Mal hat er in den Jahren 2015 und 2017 mysteriöse Vergiftungen überlebt, für die er den Kreml verantwortlich macht. Die russische Regierung hat dies zurückgewiesen.