RusslandKremlgegner Nawalny tritt in Hungerstreik und fordert Hilfe von Arzt
SDA
31.3.2021 - 20:29
Aus Protest gegen fehlende ärztliche Hilfe ist der im Straflager inhaftierte Kremlgegner Alexej Nawalny in einen Hungerstreik getreten.
Keystone-SDA
31.03.2021, 20:29
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«Ich habe den Hungerstreik erklärt mit der Forderung, das Gesetz einzuhalten und den eingeladenen Arzt zu mir zu lassen», hiess es in einer bei Instagram veröffentlichten Mitteilung des 44-Jährigen.
Nawalny leidet nach eigener Darstellung an schweren Rückenschmerzen, die in sein rechtes Bein ausstrahlen und dort zu Lähmungserscheinungen führen. Ärzte und seine Anwälte befürchten, dass er das Beim verlieren könnte. Nawalny ist in Pokrow rund 100 Kilometer östlich von Moskau im Gebiet Wladimir inhaftiert.
Die russische Allianz der Ärzte – eine unabhängige Gewerkschaft – hatte einen offenen Brief an den Strafvollzug geschrieben mit dem Appell, Nawalny rasch medizinische Hilfe zukommen zu lassen. Der Strafvollzug sieht sich Vorwürfen ausgesetzt, der prominente Gegner von Kremlchef Wladimir Putin werde gefoltert – durch die Verweigerung einer Behandlung und zusätzlich durch Schlafentzug.
«Ich liege nun hungrig, aber noch mit beiden Beinen», sagte Nawalny. Er habe das Recht auf einen Arzt und auf Medikamente, doch erhalte weder das eine noch das andere. Der Hungerstreik sei das einzige Mittel des Kampfes für ihn. Auch im linken Bein habe er bereits stellenweise das Gefühl verloren. «Statt medizinischer Hilfe erhalte ich Folter durch Schlafentzug (sie wecken mich acht Mal pro Nacht) ...» Mitgefangene hätten ihn wissen lassen, dass das Leben eines Häftlings in dem Lager weniger wert sei als eine «Schachtel Zigaretten».
Ein russisches Gericht hatte Nawalny, Russlands bekanntesten Oppositionspolitiker, im Februar zur Haft im Straflager verurteilt. Der Grund: Er soll während seines Aufenthalts in Deutschland, wo er sich von einem Mordanschlag mit dem Nervengift Nowitschok erholte, gegen Meldeauflagen bei russischen Behörden in einem früheren Strafverfahren verstossen haben. Die EU und die USA kritisieren das Vorgehen als politisch motiviert. Sie fordern Nawalnys Freilassung und haben gegen Russland unter anderem wegen des Attentats auf den Politiker Sanktionen verhängt.
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«Das sind ein paar Erwartungen und vor allem die Botschaft, aber auch jetzt, eine Woche vor der Übernahme der Amtsgeschäfte durch den amerikanischen Präsidenten Trump noch einmal das deutliche Signal zu setzen, dass wir in Europa, dass die Nato-Partner an der Seite der Ukraine stehen, gerade auch jetzt in der besonders angespannten Situation.»
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