Ukraine-Übersicht Neue Explosionen auf der Krim +++ Evakuierungen in Cherson

Agenturen/red

14.9.2023

Nordkorea: Putin nimmt Einladung von Kim Jong Un an

Nordkorea: Putin nimmt Einladung von Kim Jong Un an

Während seines Besuchs in Russland hat der nordkoreanische Machthaber Kim Jong-un den russischen Präsidenten Wladimir Putin zu einem Gegenbesuch in sein Land eingeladen. Kim habe die Einladung am Ende eines Empfangs am Mittwoch auf dem Weltraumbahnhof Wostotschny im Fernen Osten Russlands ausgesprochen und Präsident Putin habe sie mit Freude angenommen.

14.09.2023

Ein sündhaft teures russisches Flugabwehrsystem soll auf der Krim getroffen worden sein. Derweil ordnen Behörden in der Region Cherson Evakuierungen an. Die Ereignisse des Tages im Überblick.

Agenturen/red

Schwere Explosionen haben nach einem Drohnenangriff die von Russland besetzte Schwarzmeerhalbinsel Krim erschüttert. Laut ukrainischen Medienberichten wurde dabei in der Nacht auf Donnerstag ein modernes Flugabwehrsystem durch ukrainische Drohnen getroffen. Aus Moskau gab es zunächst keine Bestätigung für den Treffer. Es ist bereits der zweite Tag in Folge, an dem Russland auf der 2014 annektierten Krim angeblich empfindlich getroffen wird. Am Mittwoch waren zwei russische Kriegsschiffe in Sewastopol, der grössten Stadt der Krim und dem Heimathafen der russischen Schwarzmeerflotte, unter Beschuss gekommen und beschädigt worden.

Moskau ist bei der im Februar 2022 begonnenen Invasion der Ukraine weit von seinen ursprünglichen Kriegszielen entfernt. Die russische Armee verteidigt sich derzeit gegen Kiews Gegenoffensive im Süden des Landes. Zuletzt gab es Informationen über zunehmende Probleme bei der Versorgung der Truppen mit Waffen und Munition. Allerdings hält Russland immer noch etwa 20 Prozent des ukrainischen Staatsgebiets, einschliesslich der Krim.

Angeblich russisches Flugabwehrsystem auf Krim getroffen

Auf der Krim soll nahe der Grossstadt Jewpatorija bei dem Drohnenangriff ein modernes Flugabwehrsystem vom Typ S-400 Triumf getroffen worden sein, berichtete die «Ukrajinska Prawda» unter Berufung auf eine Quelle beim ukrainischen Geheimdienst. Das Waffensystem S-400 soll umgerechnet 1,1 Milliarden Euro kosten. Das russische Militär hat den Treffer bislang nicht bestätigt, sondern lediglich den Abschuss von elf Drohnen gemeldet.

Das Luftabwehrsystems S-400.
Das Luftabwehrsystems S-400.
Keystone/AP/Ivan Sekretarev (Archivbild)

Anwohner hatten in den Nachtstunden die Explosionen gefilmt. Auf den Bildern und Videos ist aus grosser Entfernung eine hohe Feuersäule am dunklen Himmel zu erkennen. Jewpatorija liegt an der Westküste der Krim und gilt als Kurort. Nach Angaben der Pressesprecherin der Heeresstelle «Süd» in der ukrainischen Armee, Natalja Humenjuk, befinden sich in der Gegend aber auch mehrere Militärobjekte. Diese seien ins Visier genommen worden, teilte sie mit.

Darüber hinaus ist russischen Angaben nach auch die «Sergej Kotow», ein Patrouillenboot der Schwarzmeerflotte, von Wasserdrohnen attackiert worden. Dieser Angriff sei abgewehrt, alle fünf für die Attacke genutzten unbemannten Wasserfahrzeuge seien zerstört worden, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit.

Ukrainische Behörden ordnen Evakuierungen in der Region Cherson an

Ukrainische Behörden haben Evakuierungen in der Region Cherson im Süden des Landes angeordnet. Der regionale Verteidigungsrat habe entschieden, dass Familien mit Kindern aus Orten «unter ständigem feindlichen Beschuss» evakuiert werden müssten, erklärte Gouverneur Oleksandr Prokudin im Onlinedienst Telegram. Die Region Cherson wird zum Teil von russischen Streitkräften kontrolliert und regelmässig bombardiert.

Heftige Kämpfe um Dörfer bei Bachmut — Truppe kritisiert Führung

In ihrer Gegenoffensive setzt die ukrainische Armee nach eigenen Angaben die russischen Truppen bei der Stadt Bachmut im Donbass weiter unter Druck. Um drei Dörfer südlich der Stadt werde hart gekämpft, teilte die dort eingesetzte 3. separate Sturmbrigade am Donnerstag mit.

In einem seltenen Fall von Widerspruch gegen die eigene Führung dementierte die Truppe indes Kiewer Angaben, das Dorf Andrijiwka südlich von Bachmut sei bereits erobert. Dies hatte Vizeverteidigungsministerin Hanna Maljar auf Telegram geschrieben, den Eintrag aber später wieder gelöscht.

«Solche Aussagen sind schädlich, gefährden das Leben der Truppe und beeinträchtigen die Durchführung von Kampfeinsätzen», kritisierte die Militäreinheit vor Ort. «Die Aussage über die Einnahme von Andrijiwka ist falsch und verfrüht.»

Russland beschiesst die Ukraine — Kind bei Cherson getötet

Die russische Armee griff in der Nacht auf Donnerstag erneut mehrere Regionen der Ukraine an. Dabei starb nach Angaben der Staatsanwaltschaft in der südukrainischen Region Cherson ein sechsjähriger Junge, sein 13-jähriger Bruder wurde schwer verletzt. Drei Nachbarn, die zur Hilfe eilten, wurden ebenfalls verletzt — darunter eine 18-Jährige. Seit Beginn der russischen Invasion hat die Generalstaatsanwaltschaft 504 Fälle dokumentiert, bei denen ukrainische Kinder durch Angriffe getötet wurden. Tatsächlich liege die Zahl getöteter Kinder aber höher, heisst es.

Kreml bestätigt Putin-Besuch in Nordkorea — Termin noch unklar

Russlands Präsident Putin will nach Kreml-Angaben Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un einen Gegenbesuch abstatten. «Putin hat die Einladung dankend angenommen und die weiteren Abstimmungen erfolgen über diplomatische Kanäle», sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Donnerstag russischen Agenturen zufolge. Ein Datum ist demnach noch nicht ausgemacht. Am Mittwoch hatten sich die beiden Staatschefs am russischen Weltraumbahnhof Wostotschny in der Amur-Region getroffen. Experten gehen davon aus, dass Moskau an Waffen- und Munitionslieferungen aus Pjöngjang interessiert ist, um seine Besatzungstruppen in der Ukraine zu versorgen.


Die Ereignisse des Tages im Überblick

Das Wichtigste in Kürze:

  • Rumänien hat die Beschränkungen des Luftraums an seiner Ostgrenze zur Ukraine ausgeweitet, nachdem dort in den vergangenen Tagen Trümmer von Drohnen gefunden wurden.
  • In einem seltenen Fall von Widerspruch gegen die eigene Führung dementierten ukrainische Truppen Kiewer Angaben, das Dorf Andrijiwka südlich von Bachmut sei bereits erobert.
  • Nach dem gestrigen Drohnen-Angriff auf Sewastopol hat die Ukraine erneut die Krim angegriffen und angeblich ein S-400 Flugabwehr-System getroffen.
  • Kiew meldet verstärkte russische Angriffe im Oblast Donezk bei Awdijiwka und Marjinka.
  • Wladimir Putin und Kim Jong-un haben sich auf ein Folgetreffen in Nordkorea geeinigt.
  • Russland baut angeblich eine dritte Verteidigungslinie vor Tokmak aus.
  • Die Entwicklungen von Mittwoch findest du hier.
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    Wir beenden den Live-Ticker am Donnerstag

  • 21.23 Uhr

    Bericht: Reiche Russen transferieren weiter Geld in die Schweiz

    Reiche Russen haben offenbar auch nach dem Beginn des Ukraine-Krieges mit Hilfe eines zweiten europäischen Passes Geld in die Schweiz transferiert. Wie aus nun veröffentlichten Recherchen der Mediengruppe Tamedia hervorgeht, haben die Tochter und die Lebensgefährtin von Alexander Ponomarenko, Geschäftsführer des Moskauer Wasserversorgers Moswodokanal und Unterstützer des Ukraine-Krieges, «in der Schweiz sogar nach Kriegsbeginn Millionen angelegt».

    Ein internationales Medienkonsortium, zu der neben Tamedia auch das Magazin «Spiegel» und die französische Zeitung «Le Monde» gehören, analysierte russische Dokumente und Daten eines Züricher  Vermögensverwalters. Diese waren nach einer Hackerattacke kurzzeitig im Darknet veröffentlicht gewesen.

    Im Juni 2022, als die UNO in Genf Gräueltaten von Russen an Zivilisten in der ukrainischen Stadt Mariupol anprangerte, eröffnete demnach die Tochter Ponomarenkos «fast gleichzeitig» ein Konto bei der Privatbank Reyl in Zürich. «Kurze Zeit später» seien «9,5 Millionen Dollar» auf dem Konto eingegangen.

    Im November 2022 verfügte die Lebensgefährtin von Ponomarenko dem Bericht zufolge über fast «26 Millionen Dollar bei Julius Bär sowie 4,5 Millionen bei der Pictet Bank».

    Die Schweiz hatte ihren Banken im März 2022 untersagt, Einlagen von über 100.000 Schweizer Franken von russischen Staatsbürgern anzunehmen. Mehrere Banken, darunter Julius Bär, hatten von sich aus angekündigt, sich von ihren russischen Kunden zu trennen.

    Den Recherchen zufolge konnten diese Restriktionen allerdings «leicht umgangen» werden. Zum einen, weil die Konten nicht Ponomarenko, sondern seiner Partnerin und seiner Tochter gehörten, zum anderen, weil diese über Pässe oder Aufenthaltsgenehmigungen eines EU-Landes verfügten, «in Zypern und in Spanien». Deshalb seien sie nicht als «Kundinnen ‹aus Russland› betrachtet» worden.

    Zudem ist es für wohlhabende Russen kein Problem, einen sogenannten «goldenen Pass» zu erwerben. Dabei handelt es sich um Pässe, die manche Länder im Gegenzug für Investitionen vergeben.

    Der Recherche zufolge hätten die Schweizer Banken «Alarm schlagen» müssen, nachdem zwei russische Websites berichtet hätten, dass Ponomarenko Veruntreuung von Geldern vorgeworfen werde, vor allem zur Finanzierung von «Luxusimmobilien in Frankreich».

    Zudem seien «die Tochter und die Lebensgefährtin des Direktors eines staatlichen Unternehmens politisch exponierte Personen» und damit «hochriskante Kunden», sagte Gretta Fenner, Geschäftsführerin des Baseler Institute on Governance.

  • 21.10 Uhr

    Niederländische Soldatinnen schicken Ausrüstung an ihre ukrainischen Kolleginnen

    Niederländische Soldatinnen haben Bekleidung in grossen Mengen für ihre in der ukrainischen Armee kämpfenden Frauen gesammelt. Die Ausrüstung sei nun auf dem Weg in das von Russland angegriffene Land, teilte das Verteidigungsministerium in Den Haag mit.

    Demnach habe die Arbeitsgruppe Frauen und Verteidigung zuvor erfahren, dass in der Ukraine viele Frauen in zu grossen Schuhen und Uniformen kämpften und dadurch behindert seien.

  • 20.57 Uhr

    Ukrainische Behörden ordnen Evakuierungen in der Region Cherson an

    Ukrainische Behörden haben Evakuierungen in der Region Cherson im Süden des Landes angeordnet. Der regionale Verteidigungsrat habe entschieden, dass Familien mit Kindern aus Orten «unter ständigem feindlichen Beschuss» evakuiert werden müssten, erklärte Gouverneur Oleksandr Prokudin im Onlinedienst Telegram. Die Region Cherson wird zum Teil von russischen Streitkräften kontrolliert und regelmässig bombardiert.

  • 20.48 Uhr

    Kuba hat keine Einwände gegen Kriegsdienst in Ukraine

    Kuba hat keine grundsätzlichen Einwände gegen die Teilnahme seiner Bürger am Krieg in der Ukraine auf russischer Seite. Dies berichtet Reuters. «Wir haben nichts gegen Kubaner, die einfach nur einen Vertrag unterschreiben und sich legal mit der russischen Armee an diesem Einsatz beteiligen wollen», zitiert die Nachrichtenagentur RIA demnach den kubanischen Botschafter in Moskau, Julio Antonio Garmendia Pena.

    Man stelle sich aber gegen illegale Machenschaften, betont der Botschafter. Vergangene Woche hatten kubanische Behörden einen Schleuserring ausgehoben, der junge Männer für den Dienst in der russischen Armee angeworben hatte.

  • 20.35 Uhr

    Ukrainische Truppen kritisieren Verteidigungsministerium wegen Falschmeldung

    In ihrer Gegenoffensive setzt die ukrainische Armee nach eigenen Angaben die russischen Truppen bei der Stadt Bachmut im Donbass weiter unter Druck. Um drei Dörfer südlich der Stadt werde hart gekämpft, teilte die dort eingesetzte 3. separate Sturmbrigade mit.

    Ukrainische Soldaten an der Front.
    Ukrainische Soldaten an der Front.
    Iryna Rybakova/AP/dpa (Archivbild)

    In einem seltenen Fall von Widerspruch gegen die eigene Führung dementierte die Truppe indes Kiewer Angaben, das Dorf Andrijiwka südlich von Bachmut sei bereits erobert. Dies hatte Vizeverteidigungsministerin Hanna Maljar auf Telegram geschrieben, den Eintrag aber später wieder gelöscht.

    «Solche Aussagen sind schädlich, gefährden das Leben der Truppe und beeinträchtigen die Durchführung von Kampfeinsätzen», kritisierte die Militäreinheit vor Ort. «Die Aussage über die Einnahme von Andrijiwka ist falsch und verfrüht.»

  • 20.33 Uhr

    Rund 22'000 jüdische Pilger trotz Kriegs zu Neujahrsfest in der Ukraine

    Trotz des Krieges in der Ukraine haben sich rund 22'000 jüdische Pilger in der Stadt Uman im Zentrum des Landes versammelt, um das jüdische Neujahrsfest Rosch Haschana zu feiern. «Etwa 22'000 chassidische Juden sind bereits in Uman angekommen», teilte Regionalgouverneur Igor Taburets im Online-Dienst Telegram mit. Die meisten seien aus Israel, den USA und «anderen europäischen Ländern» gekommen.

    Jedes Jahr kommen chassidische Juden aus der ganzen Welt am jüdischen Neujahrsfest in die Stadt, um das Grab von Rabbi Nachman zu besuchen, dem Gründer der ultraorthodoxen Strömung. Die zentralukrainische Stadt ist zwar relativ weit von der Front entfernt. Doch sowohl ukrainische als auch israelische Behörden hatten die Gläubigen aufgerufen, aus Sicherheitsgründen auf einen Besuch der Feierlichkeiten von Freitag bis Sonntag in diesem Jahr in Uman zu verzichten.

    «Mobile Schutzeinrichtungen aus Beton» wurden installiert und rund tausend Sicherheitskräfte sind für das Ereignis im Einsatz. Vergangenes Jahr, wenige Monate nach Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine, hatten sich ebenfalls zehntausende Pilger in Uman versammelt. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj, der selbst jüdischen Glaubens ist, hatte dazu aufgerufen, dass «alle Gebete für den Sieg, alle Gebete für den Frieden in der Ukraine erhört werden».

  • 20.18 Uhr

    Klitschko und Wegner besiegeln Städtepartnerschaft zwischen Berlin und Kiew

    Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko und Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner haben die neue Städtepartnerschaft zwischen der ukrainischen und der deutschen Hauptstadt besiegelt. Wie die Berliner Staatskanzlei mitteilte, empfing Wegner Klitschko zunächst auf dem Pariser Platz am Brandenburger Tor. Anschliessend unterzeichneten beide die Erklärung über die Städtepartnerschaft im Roten Rathaus.

    Für eine Städtepartnerschaft gebe es «in der aktuellen Lage keine geeignetere Stadt als Kyiv», erklärte Wegner unter Verwendung der ukrainischen Schreibweise. «Der Freiheitswille wird siegen. Die Freiheit ist stärker als jede Aggression», fügte er mit Blick auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine hinzu. Eine friedliche Zukunft in Europa «ist nur möglich mit einer freien und territorial souveränen Ukraine», betonte Wegner.

    «Wir kämpfen für unsere Zukunft, wir kämpfen für die demokratischen Werte, für die Menschenrechte – und wir sehen unsere Zukunft als Teil der europäischen Familie», erklärte Klitschko. «Es ist für uns lebenswichtig zu wissen, wir sind nicht allein», hob er weiter hervor. «Die Partnerschaft zwischen den beiden Hauptstädten hat eine symbolische Bedeutung – gemeinsam sind wir doppelt so stark», erklärte er weiter.

    Berlin unterhält bereits 17 Städtepartnerschaften. Die Partnerschaft mit der russischen Hauptstadt Moskau ist aber wegen des Ukraine-Kriegs derzeit eingefroren.

  • 20.03 Uhr

    Baerbock trifft US-Republikaner: Optimistisch wegen Ukraine-Hilfe

    Die deutsche Aussenministerin Annalena Baerbock hat sich zuversichtlich gezeigt, dass es auch bei den oppositionellen Republikanern im US-Kongress Rückhalt gibt für eine langfristige Unterstützung der von Russland überfallenen Ukraine. «Ich habe republikanische Stimmen gehört, die viele Fragen hatten mit Blick auf die Ukraine-Unterstützung», sagte die Grünen-Politikerin nach Gesprächen mit republikanischen Kongressabgeordneten in Washington. Sie habe von vielen aber auch gehört, «dass ihnen klar ist, wie wichtig die weitere Unterstützung der Ukraine ist für uns Europäer, für die Ukraine natürlich selber».

    Die deutsche Aussenministerin Annalena Baerbock.
    Die deutsche Aussenministerin Annalena Baerbock.
    Bernd von Jutrczenka/dpa

    «Weil, wenn Putin diesen Krieg gewinnen sollte, weil es keine weitere ukrainische Unterstützung von uns als Europäern, von den Amerikanern mehr gibt, dann wäre das auch ein fatales Zeichen an andere Diktaturen, an andere Autokratien in dieser Welt», sagte Baerbock. Dies würde bedeuten, «dass man nur lange genug brutal genug vorgehen muss, seinen kleineren Nachbarn zu unterdrücken. Und das wäre das absolut falsche Signal.» Auch wenn es unterschiedliche Sichtweisen gebe, hätten viele Republikaner deutlich gemacht, «dass für sie die Unterstützung der Ukraine zentral und wichtig ist, weil es eben auch die Unterstützung der regelbasierten internationalen Ordnung ist».

  • 19.12 Uhr

    USA verhängen Sanktionen gegen 150 weitere Unterstützer Putins

    Als Reaktion auf den andauernden russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine weiten die USA ihre Sanktionen gegen Unterstützer von Kremlchef Wladimir Putin aus. Mehr als 150 Personen und Firmen werden mit neuen Strafmassnahmen belegt, wie das Aussen- und Finanzministerium in Washington mitteilten. Ziel sei es, «Russlands militärische Lieferketten ins Visier zu nehmen und Putin die Ausrüstung, Technologie und Dienstleistungen zu entziehen, die er für seinen barbarischen Krieg gegen die Ukraine benötigt», sagte Finanzministerin Janet Yellen. Auch diejenigen, die von der Invasion und ihrer Nähe zum Kreml profitierten, würden zur Rechenschaft gezogen.

    Viele der Sanktionen richten sich direkt gegen die russische Industrie. Auf die Sanktionsliste kamen etwa der Waggon-Hersteller Transmash, die Autobauer Avtovaz und Moskwitsch und der Flugzeugmotorenbauer Soyuz in Moskau. Ebenso wurden grosse russische Maschinenbaufirmen, Metallurgie- und Bergbaukonzerne sanktioniert. Auch Gazpromstroy, der Baukonzern des Gasriesen Gazprom, steht neu auf der Liste, ebenso wie Russlands zweitgrösste Diamentenfirma AGD Diamonds. Daneben wurden aber auch Unternehmen in Drittländern, etwa zwei türkische Firmen, die Teile für den Drohnenbau in Russland liefern sollen, mit Sanktionen belegt.

    Der Chef des ukrainischen Präsidialamtes, Andrij Jermak, dankte den USA für diesen «entschiedenen Schritt».

  • 19.05 Uhr

    Rumänien weitet Luftraum-Beschränkungen an ukrainischer Grenze aus

    Rumänien hat die Beschränkungen des Luftraums an seiner Ostgrenze zur Ukraine ausgeweitet, nachdem dort in den vergangenen Tagen Trümmer von Drohnen gefunden wurden. Betroffen davon ist ein ins Landesinnere reichender Streifen von 20 bis 30 Kilometern entlang der Grenze zwischen den Städten Galati und Sulina, die 134 Kilometer Luftlinie voneinander entfernt sind. Das teilten das Verteidigungsministerium und das Transportministerium in Bukarest mit. Man habe diesen Beschluss bereits am Mittwochabend den zivilen und militärischen Luftfahrtbehörden mitgeteilt.

    Nun dürfen nur noch staatliche Flugzeuge und Rettungshubschrauber diesen Luftraum nutzen. Der zivile Betrieb des Flughafens Tulcea, der in diesem Raum liegt, sei davon nicht betroffen, hiess es.

    Bereits im Mai 2022 hatte Rumänien die Luftraum-Nutzung an der gesamten rund 650 Kilometer langen rumänisch-ukrainischen Grenze eingeschränkt, allerdings nur 8 Kilometer tief landeinwärts.

    In den letzten Tagen waren in dieser Region, dem Donaudelta, an drei Stellen Trümmer von Drohnen gefunden worden, die nach Darstellung der rumänischen Regierung «jenen ähneln, die die russische Armee benutzt». Rumäniens Aussenministerium warf in diesem Zusammenhang Russland die Verletzung des rumänischen Luftraums vor.

    Zwei Fundorte liegen in der Nähe des Dorfs Plauru, weniger als 500 Meter weit von der von Russland angegriffenen ukrainischen Hafenstadt Ismajil. Der dritte Fundort liegt 14 Kilometer landeinwärts zwischen den Orten Victoria und Nufaru, am Donau-Arm Sfantu Gheorghe. Die Nato erklärte, es gebe keine Hinweise darauf, dass diese Vorfälle von Russland beabsichtigt gewesen seien.

    In der Nacht zum Mittwoch hatte es in den an die Ukraine grenzenden Gemeinden der Landkreise Tulcea und Galati erstmals per Mobilfunk Luftalarmwarnungen gegeben. Zudem waren bei Plauru Arbeiten zum Bau von Luftschutzbunkern im Gange.

  • 17.37 Uhr

    Internationaler Strafgerichtshof eröffnet Büro in Kiew

    Der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) hat nach Angaben des ukrainischen Generalstaatsanwalts Andrij Kostin ein Büro in Kiew eröffnet. Es sei das grösste ausserhalb Den Haags, erklärte Kostin am Donnerstag im Onlinedienst X (früher Twitter) mit Blick auf den Sitz des IStGH in den Niederlanden. Es handele sich um einen «entscheidenden Schritt auf unserem Weg zur Wiederherstellung der Gerechtigkeit». Die Eröffnung des Büros ist Teil von Bemühungen, russische Soldaten für mögliche Kriegsverbrechen zur Verantwortung zu ziehen.

    Die Ukraine habe «im Gegensatz zum kriminellen russischen Regime nichts zu verbergen», erklärte Kostin. Sein Land werde «transparent» sein und den IStGH-Fachleuten Zugang zu Tatorten, Beweisen und Zeugenaussagen gewähren. «Wir tun alles uns Mögliche, um sicherzustellen, dass die Experten des IStGH die Folgen der Verbrechen des Aggressors mit eigenen Augen sehen und unabhängige Schlussfolgerungen ziehen können.»

    Kiew habe zusammen mit der «gesamten zivilisierten Welt» ein gemeinsames Ziel: «Sicherzustellen, dass der Aggressor für alle begangenen Verbrechen zur Rechenschaft gezogen wird», erklärte Kostin. Die Regierung in Kiew hatte den Weg für die Eröffnung eines Büros des IStGH in der Ukraine im März geebnet.

  • 17.21 Uhr

    Moskau weist US-Diplomaten aus

    Russland hat nach offiziellen Angaben zwei Mitarbeiter der US-Botschaft ausgewiesen. Der erste und zweite Sekretär der diplomatischen Vertretung seien zu unerwünschten Personen erklärt worden und müssten innerhalb von sieben Tagen ausreisen, teilte das russische Aussenministerium am Donnerstag mit.

    Ihnen werde Einmischung in die inneren Angelegenheiten vorgeworfen, heisst es zur Begründung. Sie hätten einen russischen Bürger angeworben, um an geheime Informationen zum Schaden der Sicherheit Russlands zu gelangen.

    Wegen des Falls wurde US-Botschafterin Lynne Tracy ins Aussenamt in Moskau einbestellt. Ihr sei dort die Protestnote übergeben worden.

    Anfang des Jahres hatte der russische Geheimdienst ausserdem den US-Korrespondenten Evan Gershkovich vom «Wall Street Journal» festgenommen und ihm ebenfalls Spionage vorgeworfen. Der Angeklagte und die Zeitung weisen die Vorwürfe vehement zurück.

    «Wall Street Journal»-Reporter Evan Gershkovich ist Anfang des Jahres vom russischen Geheimdienst verhaftet worden. (Archivbild)
    «Wall Street Journal»-Reporter Evan Gershkovich ist Anfang des Jahres vom russischen Geheimdienst verhaftet worden. (Archivbild)
    Bild: Alexander Zemlianichenko/AP/dpa
  • 16.46 Uhr

    Lukaschenko in Moskau eingetroffen

    Kurz nach seinem Treffen mit dem nordkoreanischen Diktator Kim Jong-un berät sich Russlands Präsident Wladimir Putin auch mit dem belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko.

    Dieser traf am Donnerstag in der russischen Stadt Sotschi ein, wie belarussische Staatsmedien berichteten. In Putins Residenz am Schwarzen Meer sollen am kommenden Freitag die Gespräche stattfinden.

    «Belarus ist unser engster Verbündeter, die Staatsoberhäupter treffen sich regelmässig», sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow. Allein in diesem Jahr ist es das siebte Treffen Putins und Lukaschenkos. 

    Nach belarussischen Angaben werden «die internationale Agenda und regionale Fragen» Hauptthemen des Treffens sein. Es werde auch um den Ersatz für Importwaren gehen, denn viele Güter dürfen nicht in die mit internationalen Sanktionen belegten Länder ausgeführt werden. 

    Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko (r.) gilt als enger Verbündeter von Kremlchef Wladimir Putin. (Archivbild)
    Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko (r.) gilt als enger Verbündeter von Kremlchef Wladimir Putin. (Archivbild)
    Bild: Sergei Chirikov/EPA/AP/dpa
  • 15.56 Uhr

    Russischer Jet wollte britischen Aufklärer abschiessen

    Nach Informationen der BBC soll ein russischer Kampfjetpilot wegen eines falsch verstandenen Funkspruchs versucht haben, ein britisches Aufklärungsflugzeug abzuschiessen.

    Bisher war bekannt, dass zwei russische Jets vom Typ SU-27 im September 2022 in internationalem Luftraum über dem Schwarzen Meer auf eine britische RC-135 Rivet Joint getroffen waren und eine der Maschinen einen Lenkflugkörper abgefeuert hatte. Russland machte dafür technisches Versagen verantwortlich, und die britische Regierung bestätigte diese Begründung öffentlich.

    Am Donnerstag aber berichtete die BBC unter Berufung auf drei mit der Angelegenheit vertraute Quellen, dass abgefangene russische Funksprüche die Situation anders darstellen würden. Demnach soll die russische Bodenstation an ihre Piloten dem Sinn nach die zweideutige Botschaft gefunkt haben: «Sie haben das Ziel.» Einer der Piloten habe dies als Schussfreigabe aufgefasst und gefeuert, doch das Geschoss verfehlte das Ziel. «Es war ein Fehlschuss, keine Fehlfunktion», schrieb die BBC. Der andere russische Pilot, der den Funkspruch anders interpretierte, sei abgedreht und habe seinen Flügelmann beschimpft. Die lockere Sprache zeige ein hohes Mass an nicht vorhandener Professionalität, zitierte die BBC ihre Quellen.

    Das britische Verteidigungsministerium bestätigte den Bericht der BBC nicht, teilte aber als Reaktion darauf mit: «Unser Ziel war es stets, die Sicherheit unserer Operationen zu gewährleisten, unnötige Eskalationen zu vermeiden und die Öffentlichkeit und die internationale Gemeinschaft zu informieren.» Weiter hiess es, der Vorfall sei eine «deutliche Erinnerung» an die möglichen Folgen der «barbarischen Invasion» des russischen Präsidenten Wladimir Putin in der Ukraine.

  • 14.32 Uhr

    Kreml bestätigt Putins Gegenbesuch in Nordkorea

    Russlands Präsident Wladimir Putin wird nach Angaben aus dem Kreml Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un nach dessen Visite einen Gegenbesuch abstatten.

    «Putin hat die Einladung dankend angenommen und die weiteren Abstimmungen erfolgen über diplomatische Kanäle», sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Donnerstag russischen Agenturen zufolge. Ein Datum ist demnach noch nicht ausgemacht. Unmittelbar nach dem Treffen von Putin und Kim am Mittwoch hatte Peskow noch erklärt, ein Gegenbesuch sei nicht geplant. Donnerstagfrüh hatten dann Nordkoreas Staatsmedien über Kims Einladung und Putins Annahme des Angebots berichtet.

    Kreml-Chef Wladimir Putin (l.) und Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un (r.) bei ihrem Treffen am Weltraumbahnhof Wostotschny am Mittwoch.
    Kreml-Chef Wladimir Putin (l.) und Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un (r.) bei ihrem Treffen am Weltraumbahnhof Wostotschny am Mittwoch.
    Bild: Keystone/EPA/Sputnik/Kremlin Pool/Mikhil Metzel

    Zur Vorbereitung dürfte der Besuch von Russlands Aussenminister Sergej Lawrow in Pjöngjang dienen. Der 73-Jährige soll nach Angaben Peskows im Oktober ins weitgehend abgeschottete Nachbarland reisen. Die Vorbereitungen dafür seien angelaufen, teilte Peskow mit.

    Kim ist derzeit in Russland unterwegs. Am vergangenen Mittwoch traf er den russischen Präsidenten am Weltraumbahnhof Wostotschny in der Amur-Region. Weitere Treffen der beiden sind nicht vorgesehen. Vor der jetzigen Visite war der nordkoreanische Staatschef das letzte Mal 2019 in Russland. Ein Besuch Putins in Nordkorea liegt noch weiter zurück. Im Jahr 2000 besuchte er den Vater und Vorgänger von Kim Jong Un, Kim Jong Il.

  • 13.38 Uhr

    Ukrainischer Geheimdienst bekennt sich zu Krim-Angriff

    Der ukrainische Militärgeheimdienst SBU hat sich zu den Angriffen auf die Krim (siehe Eintrag 8.24 Uhr) bekannt. Kräften des SBU und der Marine sei es mit einer «einzigartigen Spezialoperation» gelungen, nahe der Großstadt Jewpatorija mit Marschflugkörpern ein Boden-Luft-Raketen-System S-400 Triumf zu zerstören, erklärte ein SBU-Vertreter gegenüber der Nachrichtenagentur AFP.

    Mitarbeiter des ukrainischen Sicherheitsdienstes (SBU) betreten ein Gebäude. (Archivbild)
    Mitarbeiter des ukrainischen Sicherheitsdienstes (SBU) betreten ein Gebäude. (Archivbild)
    Bild: Felipe Dana/AP/dpa/Archiv
  • 13.07 Uhr

    Bulgarien hebt Getreideembargo gegen Ukraine auf

    Die pro-westliche Mehrheit im bulgarischen Parlament hat die Aufhebung des gegenwärtigen Einfuhrstopps für Getreide aus der Ukraine beschlossen. Für die entsprechende Vorlage stimmten 124 von 240 Abgeordneten, wie die Nachrichtenagentur BTA berichtete. Acht Volksvertreter enthielten sich der Stimme.

    Die EU hat es mehreren osteuropäischen EU-Mitgliedsstaaten erlaubt, ihre Märkte durch ein Verbot der Einfuhr billigen ukrainischen Getreides zu schützen. Die befristete Genehmigung läuft am Freitag ab.

    Mit der Entscheidung setzt sich Bulgarien von Ländern wie Polen und Ungarn ab, die den Einfuhrstopp unbedingt beibehalten wollen. Der Budapester Landwirtschaftsminister Istvan Nagy hatte am Mittwoch angekündigt, dass Ungarn die Einfuhrsperre für Weizen, Mais, Raps und Sonnenblumen aus der Ukraine in eigenstaatlicher Kompetenz verhängen werde, falls die EU-Kommission ihre Genehmigung nicht verlängert.

  • 12.16 Uhr

    Kiew: Russischer Beschuss tötet Sechsjährigen

    Die russische Armee hat in der Nacht auf den heutigen Donnerstag erneut mehrere Regionen der Ukraine angegriffen. Dabei starb nach Angaben der Staatsanwaltschaft in der südukrainischen Region Cherson ein sechsjähriger Junge, während sein 13-jähriger Bruder schwer verletzt wurde. Drei Nachbarn, die zur Hilfe eilten, wurden ebenfalls verletzt – darunter eine 18-Jährige.

    Seit Beginn der russischen Invasion vor rund anderthalb Jahren hat die Generalstaatsanwaltschaft 504 Fälle dokumentiert, bei denen ukrainische Kinder durch Angriffe getötet wurden. Tatsächlich liege die Zahl getöteter Kinder aber höher, heisst es. Auch andere Regionen des Landes gerieten in der Nacht unter russischen Beschuss.

    Insgesamt habe Russland innerhalb der vergangenen 24 Stunden neun Regionen der Ukraine mit Artillerie, Drohnen und anderen Waffensystemen angegriffen, berichtete das ukrainische Militär. 138 Ortschaften und 74 Infrastrukturobjekte kamen demnach unter Feuer. Die ukrainische Luftverteidigung hat dabei nach eigenen Angaben 17 der 22 von Russland eingesetzten Kamikaze-Drohnen abgeschossen.

    Die Ukraine verteidigt sich seit Februar 2022 gegen den russischen Angriffskrieg. Dabei überzieht Russland die Ukraine regelmässig mit Drohnen-, Raketen- und Artillerieangriffen. Es kommt immer wieder zu Todesfällen unter der Zivilbevölkerung.

  • 11.28 Uhr

    Südkorea nicht begeistert von Putins Nordkorea-Plänen

    Südkorea hat heute auf das Treffen zwischen dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin reagiert (siehe Einträge 3 Uhr und 4.20 Uhr).

    «Wir bringen unsere tiefe Besorgnis und unser Bedauern darüber zum Ausdruck, dass Nordkorea und Russland trotz wiederholter Warnungen der internationalen Gemeinschaft während ihres Gipfels Fragen der militärischen Zusammenarbeit, einschließlich der Entwicklung von Satelliten, erörtert haben», sagte der Sprecher des südkoreanischen Außenministeriums, Lim Soo-suk.

    Jede wissenschaftliche und technologische Zusammenarbeit, die zur Entwicklung von Atomwaffen und Raketen beitrage, verstosse gegen die Resolutionen des Weltsicherheitsrats, sagte der Sprecher. Lim verwies darauf, dass der nordkoreanischen Delegation in Russland mehrere Personen angehörten, gegen die vom Sicherheitsrat Sanktionen verhängt wurden.

    Moskau müsse sich darüber im Klaren sein, dass die Fortsetzung der militärischen Zusammenarbeit mit Pjöngjang negative Auswirkungen auf seine Beziehungen zu Seoul haben werde. Auch der südkoreanische Minister für Wiedervereinigung Kim Yung-ho, der für die Beziehungen zu Nordkorea zuständig ist, warnte Moskau vor den Konsequenzen seines Vorgehens.

    Mögliche Waffentransfers zwischen Pjöngjang und Moskau würden nur zu einer stärkeren Reaktion Südkoreas, der USA und Japans führen, sagte er. Die drei Länder haben ihre Sicherheitszusammenarbeit zur Bewältigung regionaler Bedrohungen bereits verstärkt.

    Die staatliche nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA berichtete heute, Kim habe Putin während des Treffens eingeladen, Nordkorea zu einem «günstigen Zeitpunkt» zu besuchen. Putin habe mit Freude angenommen und seinen Willen bekräftigt, die Geschichte der Freundschaft zwischen den beiden Ländern fortzusetzen.

  • 10.30 Uhr

    Angriff auf der Krim richtet angeblich schwere Schäden an

    Bei einem Drohnenangriff auf die seit 2014 von Russland annektierte Krim hat es laut Medienberichten nahe der Grossstadt Jewpatorija schwere Explosionen gegeben (siehe Eintrag 8.24 Uhr).

    Getroffen worden sei ein modernes Flugabwehrsystem vom Typ S-400 Triumf, teilte die «Ukrajinska Prawda» heute unter Berufung auf eine Quelle beim ukrainischen Geheimdienst mit. Das Waffensystem S-400 soll umgerechnet 1,1 Milliarden Euro kosten. Das russische Militär hat den Treffer bislang nicht bestätigt, sondern lediglich den Abschuss von elf Drohnen gemeldet.

    Anwohner hatten in den Nachtstunden die Explosionen gefilmt. Auf den Bildern und Videos ist aus grosser Entfernung eine hohe Feuersäule am dunklen Himmel zu erkennen. Jewpatorija liegt an der Westküste der Krim und gilt als Kurort. Nach Angaben der Pressesprecherin der Heeresstelle «Süd» in der ukrainischen Armee, Natalja Humenjuk, befinden sich in der Gegend aber auch mehrere Militärobjekte.

    Diese seien ins Visier genommen worden, teilte sie mit. Darüber hinaus ist russischen Angaben nach auch die «Sergej Kotow», ein Patrouillenboot der Schwarzmeerflotte, von Wasserdrohnen attackiert worden. Dieser Angriff sei abgewehrt, alle fünf für die Attacke genutzten unbemannten Wasserfahrzeuge zerstört worden, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit.

    Erst am Vortag hatte die Ukraine mit Marschflugkörpern eine Kriegswerft in Sewastopol angegriffen und dabei neben den Docks auch ein grosses Landungsschiff und ein U-Boot getroffen. Experten gehen nach Ansicht der Bilder von einem Totalschaden am Landungsschiff aus.

  • 9.30 Uhr

    Kiew meldet Angriffe bei Awdijiwka und Marjinka

    Das ukrainische Militär berichtet von verstärkten russischen Angriffen an der Front im östlichen Gebiet Donezk. «Wenn wir über den Osten sprechen, dann hat sich die Situation in Marjinka und Awdijiwka verschärft», sagte Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maljar gestern im ukrainischen Staatsfernsehen.

    Und weiter: «Die Russen haben dort den Beschuss erhöht. Darüber hinaus haben sie dort Sturmangriffe gestartet.» Zugleich betonte Maljar, die russische Armee versuche bereits seit rund einem Jahr vergeblich, die beiden Orte einzunehmen.

    Markiert: Marjinka. Auf diesem Bild ist Awdijwka nördlich des Flighafebs von Donezk.
    Markiert: Marjinka. Auf diesem Bild ist Awdijwka nördlich des Flighafebs von Donezk.
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  • 9 Uhr

    Neuer Drohnen-Fund sorgt für Ärger in Rumänien

    Nach einem weiteren Fund von Drohnen-Teilen im rumänischen Donaudelta hat das Aussenministerium in Bukarest Russland die Verletzung des Luftraums des Nato-Landes vorgeworfen. Als Zeichen des Protests wurde der russische Botschafter einbestellt. 

    Die neu gefundenen Trümmer gehörten zu einer «Drohne, die jenen ähnelt, die die russische Armee benutzt», erklärten gestern das rumänische Aussen- und Verteidigungsministerium übereinstimmend. Man habe die Verbündeten der Nato informiert und berate mit ihnen über die Entwicklungen an der rumänisch-ukrainischen Grenze.

    Ein Bündnissprecher teilte am gestrigen Abend nach einer Sitzung der ständigen Vertreter der Mitgliedstaaten mit, die Nato stehe solidarisch an der Seite Rumäniens. Es gebe allerdings keine Hinweise auf einen gezielten Angriff Russlands auf alliiertes Territorium.

    Bereits vorige Woche waren in der Nähe des Dorfs Plauru an zwei Stellen Trümmer von Drohnen gefunden worden, die russischen Fabrikaten ähnelten, wie das Verteidigungsministerium erklärte. Plauru liegt keine 500 Meter vom ukrainischen Hafen Ismajil entfernt, der kurz davor von russischen Kampfdrohnen angegriffen worden war. Die Nato stufte diese Vorfälle als nicht von Russland beabsichtigt ein.

  • 08.24 Uhr

    Explosionen auf der Krim nach Drohnenangriff

    Bei einem Drohnenangriff auf die seit 2014 von Russland annektierte Krim hat es laut Medienberichten nahe der Grossstadt Jewpatorija schwere Explosionen gegeben. «Vermutlich gab es einen Einschlag auf einem Stützpunkt der Flugabwehr zwischen den Stadtteilen Molotschnoe und Ujutnoje», berichtete der oppositionelle Telegram-Kanal Crimeanwind am Donnerstagmorgen. Das russische Militär hat den Treffer bislang nicht bestätigt, sondern lediglich den Abschuss von elf Drohnen gemeldet.

    Anwohner hatten in den Nachtstunden die Explosionen gefilmt. Auf den Bildern und Videos ist aus grosser Entfernung eine hohe Feuersäule am dunklen Himmel zu erkennen. Jewpatorija liegt an der Westküste der Krim und gilt als Kurort. Nach Angaben der Pressesprecherin der Heeresstelle «Süd» in der ukrainischen Armee, Natalja Humenjuk, befinden sich in der Gegend aber auch mehrere Militärobjekte. Diese seien ins Visier genommen worden, teilte sie mit.

    Darüber hinaus ist russischen Angaben nach auch die «Sergej Kotow», ein Patrouillenboot der Schwarzmeerflotte, von Wasserdrohnen attackiert worden. Dieser Angriff sei abgewehrt, alle fünf für die Attacke genutzten unbemannten Wasserfahrzeuge zerstört worden, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit.

    Erst am Mittwoch hatte die Ukraine mit Marschflugkörpern eine Kriegswerft in Sewastopol angegriffen und dabei neben den Docks auch ein grosses Landungsschiff und ein U-Boot getroffen. Experten gehen nach Ansicht der Bilder von einem Totalschaden am Landungsschiff aus.

  • 6.20 Uhr

    Russland baut dritte Verteidigungslinie vor Tokmak aus

    Die russischen Streitkräfte haben damit begonnen, die «dritte Verteidigungslinie» in den von Russland besetzten Gebieten des Gebiets Saporischschja zu verstärken, sagt der im Exil lebende Bürgermeister von Melitopol, Iwan Fjodorow.

    Die Ukraine befindet sich an der Südfront bei Robotyne in Richtung Melitopol in der Offensive. Die russischen Streitkräfte haben damit begonnen, die «tiefe Rückseite» ihrer Verteidigung an der südlichen Frontlinie zu verstärken, auch wenn sie behaupten, die Gegenoffensive der Ukraine sei bereits gescheitert, so Fjodorow.

    Zu diesen Massnahmen gehören neue Schützengräben um Polohy, das derzeit etwa 15 Kilometer von der Frontlinie entfernt ist, sowie Panzersperren und Strassensperren in Dörfern bei Tokmak. Tokmak liegt über 20 Kilometer südwestlich von Robotyne, einer Siedlung im Gebiet Saporischschja, das Ende August befreit wurde.

    Fjodorow berichtet zudem, dass das russische Militär ehemalige Gefangene einsetzt, um die Frontlinie um Robotyne zu halten, die ein starker Punkt des ersten Hauptverteidigungsgürtels war, den die russischen Streitkräfte errichtet hatten.

  • 5.18 Uhr

    Kiews Bürgermeister Klitschko in Berlin erwartet

    Zur Besiegelung einer Städtepartnerschaft zwischen Berlin und der ukrainischen Hauptstadt wird Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko am Nachmittag in Berlin erwartet. Der Regierende Bürgermeister Kai Wegner empfängt Klitschko am Brandenburger Tor. Anschliessend soll die gemeinsame Erklärung über die Partnerschaft im Roten Rathaus unterschrieben werden. Berlin unterhält bereits 17 Städtepartnerschaften. Die Partnerschaft mit der russischen Hauptstadt Moskau ist aber wegen des Kriegs derzeit eingefroren. Im Koalitionsvertrag von CDU und SPD ist ausserdem vereinbart, dass Tel Aviv in Israel Partnerstadt werden soll.

    Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko am 26. Juni 2023 in Kiew.
    Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko am 26. Juni 2023 in Kiew.
    Bild: IMAGO/Avalon.red/Kirill Chubotin
  • 4.20 Uhr

    Nordkorea beliefert Russland laut Ukraine bereits mit Waffen

    Der Ukraine zufolge erhält Russland bereits Waffenlieferungen aus Nordkorea. «Wir können sagen, dass die Zusammenarbeit zwischen Nordkorea und Russland fortgesetzt wird», sagte Andrii Yusov, Vertreter des ukrainischen Verteidigungsnachrichtendienstes, in einem Interview mit ukrainischen Staatsmedien, aus dem der US-Sender CNN zitierte. Demnach seien entsprechende Informationen zwischen den Ländern abgefangen und aufgezeichnet worden. Russische Anfragen betreffen hauptsächlich Geschosse für Artillerie und Mehrfachraketenwerfer, sagte Yusov. «Dies ist ein wichtiger Faktor, der sich leider auf dem Schlachtfeld bemerkbar machen wird», sagte er und fügte hinzu, dass die Ukraine an einer angemessenen Reaktion auf eine solche Zusammenarbeit arbeite.

  • 4.10 Uhr

    Russland meldet Drohnen-Abschuss nahe ukrainischer Grenze

    Das russische Militär hat eigenen Angaben zufolge im Süden des Landes ukrainische Drohnen abgeschossen. Fünf Drohnen seien über Brjansk und eine über Belgorod abgeschossen worden, berichteten russische Nachrichtenagenturen unter Berufung auf örtliche Beamte und das Verteidigungsministerium. Beide Gebiete grenzen an die Ukraine. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

  • 3 Uhr

    Kim und Putin planen offenbar Treffen in Nordkorea

    Russland und Nordkorea wollen ihre Beziehungen nach dem Gipfeltreffen in Wostotschny mit weiteren Gesprächen auf nordkoreanischem Boden festigen. Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un habe den russischen Präsident Wladimir Putin während der Gespräche in Russland nach Nordkorea eingeladen, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur KCNA.

    Putin habe die Einladung angenommen. Kim äusserte dem Bericht zufolge seine Bereitschaft, stabile und zukunftsorientierte Beziehungen für die nächsten 100 Jahre zu fördern. Beide Seiten hätten vereinbart, angesichts der «militärischen Bedrohungen, Provokationen und Tyrannei der Imperialisten» die strategische und taktische Zusammenarbeit weiter zu verstärken. Das Treffen am Mittwoch im Fernen Osten Russlands habe die bilateralen Beziehungen auf eine neue Ebene gehoben.

    Russland will Nordkorea beim Bau von Satelliten unterstützen. Putin machte am Mittwoch zahlreiche Andeutungen, dass eine militärische Zusammenarbeit besprochen worden sei, nannte aber nur wenige Details. Analysten gehen davon aus, dass die aus Nordkorea angereiste Delegation für eine militärische Kooperation spricht.

    An den Gesprächen nahm auch der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu teil. Der Kreml erklärte, sensible Gespräche zwischen Nachbarstaaten seien eine private Angelegenheit.

  • 2.45 Uhr

    Widersprüchliche Angaben zu Schäden an russischer Schwarzmeerflotte

    In Russland wird nicht gerne über Schäden oder Einbussen durch den als «Spezialoperation» verklärten Angriffskrieg auf die Ukraine gesprochen. Wohl deshalb gibt es nun auch nach dem ukrainischen Angriff auf den Hafen von Sewastopol widersprüchliche Angaben über das Ausmass der Zerstörung am Stützpunkt der russischen Schwarzmeerflotte. Andrij Jussow vom ukrainischen Militärgeheimdienst bezeichnet die Schäden an einem grossen russischen Landungsschiff und einem U-Boot in einem Fernsehkommentar als «beträchtlich». «Wir können jetzt sagen, dass (die Schiffe) höchstwahrscheinlich nicht mehr zu reparieren sind».

    Das russische Verteidigungsministerium bestätigt zwar Schäden an zwei in Reparatur befindlichen Militärschiffen. Die beiden Schiffe würden aber vollständig repariert und wieder in Dienst gestellt. Bei den beiden Schiffen handelt es sich einem ukrainischen Militärexperten zufolge um das Landungsschiff Minsk der Ropucha-Klasse und das Angriffs-U-Boot der Kilo-Klasse Rostow am Don, das Kalibr-Marschflugkörper tragen kann. «Es trägt sechs Torpedos oder vier Kalibr-Raketen in einer Salve. Wir können also davon ausgehen, dass Russland jetzt vier Kalibr-Raketen verloren hat», sagt Wolodimir Zablotskij dem Nachrichtensender RBK. Auch ein Raketenwerfer sei zumindest teilweise für mehrere Monate nicht einsetzbar, so seine Prognose.

  • 2.10 Uhr

    Baerbock: Pilotenausbildung in Texas wichtig für Europas Sicherheit

    Die deutsche Aussenministerin Annalena Baerbock würdigt die Ausbildung deutscher Bundeswehrpiloten im US-Bundesstaat Texas als wichtigen Beitrag für die Sicherheit Deutschlands, Europas und der NATO. Ohne die Ausbildung auf dem gemeinsamen NATO-Stützpunkt «wären wir nicht in der Lage, die Sicherheit auch bei uns in Europa weiter zu verstärken», sagt die Grünen-Politikerin bei einem Besuch des Taktischen Ausbildungskommandos der Bundesluftwaffe im texanischen Wichita Falls. In Wichita Falls werden seit 1966 deutsche Jetpilotinnen und -piloten ausgebildet. 1981 wurde das Programm um Pilotenanwärterinnen und -anwärter weiterer NATO-Nationen erweitert.

  • 1.50 Uhr

    Mehr als 2000 Menschen verlassen Kupjansk nach Evakuierung

    Infolge einer Evakuierung haben mehr als 2000 Menschen den Bezirk Kupjansk im Nordosten der Ukraine verlassen, berichtete der US-Sender CNN unter Berufung auf örtliche Behörden. Demnach sei die Evakuierung im August angeordnet worden. Dem Leiter der Militärverwaltung der Region, Oleh Syniehubov, zufolge lebten nach Stand vom Sonntag noch 12.000 Menschen in der Gemeinde. Vor dem Krieg seien es 57.000 gewesen. Im vergangenen Jahr hatten die Ukraine Kupjansk aus russischer Besatzung befreit. Zuletzt rückten russische Truppen jedoch immer näher an die Stadt heran.

  • 1.30 Uhr

    Angriffe auf Häfen und weniger Exporte seit Ende des Getreideabkommens

    Seit Russland im Juli aus dem Getreideabkommen ausgestiegen ist, haben russische Streitkräfte 105 ukrainische Hafeninfrastruktureinrichtungen beschädigt oder teilweise zerstört, teilte der Infrastrukturminister der Ukraine, Oleksandr Kubrakow, mit, wie die ukrainische Zeitung «Kyiv Independent» berichtete. Zudem seien laut dem Minister die Getreideexporte nach Asien, Afrika und Europa um fast drei Millionen Tonnen pro Monat zurückgegangen. Seit Juli 2022 ermöglichte das Abkommen den Transport von mehr als 30 Millionen Tonnen Getreide durch sichere Korridore im Schwarzen Meer. Am 17. Juli lief das Abkommen aus, nachdem Russland sich einer Verlängerung verweigert hatte.