Die Erreger der Affenpocken unter dem Mikroskop. (Themenbild)
Von Affenpocken befallener Patient im Kongo. (Themenbild)
Kanton Bern bestätigt ersten Fall von Affenpocken in der Schweiz - Gallery
Die Erreger der Affenpocken unter dem Mikroskop. (Themenbild)
Von Affenpocken befallener Patient im Kongo. (Themenbild)
In der Schweiz ist ein erster Fall von Affenpocken bestätigt. Es handelt sich um einen Fall im Kanton Bern, wie die kantonalbernische Gesundheitsdirektion am Samstag mitteilte. Der Fall wurde am Freitag gemeldet und hat sich nach Laboruntersuchungen bestätigt.
Die Laboruntersuchung fand am Genfer Universtitätsspital statt, wie die Gesundheits-, Sozial- und Integrationsdirektions des Kantons Bern in einer Mitteilung schreibt. Gemeldet worden sei der erste Verdachtsfall dem kantonsärztlichen Dienst des Kantons Bern (KAD) und dem Bundesamt für Gesundheit (BAG).
Der kantonsärztliche Dienst habe das Contact Tracing aufgenommen, um mögliche Ansteckungsketten nachvollziehen zu können, hiess es in einer Mitteilung der Gesundheits-, Sozial- und Integrationsdirektions des Kantons Bern.
Die betroffene Person sei wohl im Ausland mit dem Virus in Berührung gekommen, hiess es weiter. Die erkrankte Person sei in ambulanter Behandlung und befinde sich zuhause in Isolation. Alle Kontaktpersonen seien durch das Contact Tracing informiert worden.
Virale Infektionskrankheit
Die Affenpocken sind eine virale Infektionskrankheit, die durch das Orthopoxvirus verursacht wird, wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG) auf seiner Webseite schreibt. Beim Menschen weist das klinische Bild eine gewisse Ähnlichkeit mit Pocken (Variola) auf, wobei Affenpocken generell milder verlaufen.
Die Infektionserkrankung wird von Tieren, vermutlich von Nagetieren, auf den Menschen übertragen (Zoonose). Auch eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist möglich.
Mehr Ansteckungen über sexuelle Kontakte
Es ist möglich, dass durch sexuelle Kontakte mit einer infizierten Person die Wahrscheinlichkeit einer Übertragung von Mensch zu Mensch steigt, schreibt das BAG weiter. Männer, die Sex mit Männern haben, scheinen ein zusätzliches Risiko einer Ansteckung zu haben. Die Übertragungswege würden aktuell wissenschaftlich vertieft untersucht.
Seit Anfang Mai 2022 wurde erstmals eine Häufung von Affenpocken in mehreren Ländern in Europa und auch in Nordamerika festgestellt. Die Übertragung fand wahrscheinlich von Mensch zu Mensch statt.
Milderer Verlauf als Pocken
Im Gegensatz zu den seit 1980 ausgerottenen Menschenpocken verlaufen Affenpocken gemäss den Angaben des kantonsärztlichen Dienst des Kantons Bern (KAD) in der Regel deutlich milder. Die meisten Menschen erholen sich innerhalb von mehreren Wochen. Insgesamt könne eine günstige Prognose gestellt werden. Bei einigen Betroffenen gebe es jedoch auch schwere Verläufe.
Die ersten Symptome der Krankheit sind laut Informationen des KAD Fieber, Kopf-, Muskel- und Rückenschmerzen und geschwollene Lymphknoten. Ein bis drei Tage nach dem Auftreten von Fieber entwickelt sich ein Hautausschlag mit Bläschen oder Pusteln, die den Pocken gleichen. Der Ausschlag breitet sich meist vom Kopf her auf den Rest des Körpers aus. Handflächen und Fusssohlen können mitbetroffen sein.
Einen spezifischen Impfstoff gegen Affenpocken gibt es gemäss BAG nicht. Einen guten Schutz gegen Affenpocken bieten würde ein Pockenimpfstoff der dritten Generation. In der Schweiz ist dieser allerdings nicht zugelassen. In schweren Fällen hilft auch eine antivirale Therapie. Auch diese Behandlung ist allerdings derzeit in der Schweiz nicht zugelassen.
sda