Ukraine-ÜbersichtSelenskyj: «Der Terrorstaat wird definitiv unsere Antwort spüren» +++ Explosion an Bahnstrecke nahe russischem Öldepot
Agenturen/red
8.1.2024
Russland attackiert Ukraine erneut massiv mit Raketen
Die russische Luftwaffe hat die Ukraine erneut massiv mit Raketen angegriffen: Am heutigen Montagmorgen meldeten ukrainische Medien Explosionen um die südostukrainische Grossstadt Dnipro. Beobachtern zufolge sind von knapp einem Dutzend strategischen Bombern Marschflugkörper auf Ziele in der Ukraine abgefeuert worden.
08.01.2024
Der überraschende Besuch der japanischen Aussenministerin in Kiew hat mehr als symbolische Bedeutung. Sie sagt der Ukraine Hilfe bei der Abwehr von Drohnen zu. Derweil geht die Suche nach Opfern in den zerbombten Häusern von Pokrowsk weiter. Die Entwicklungen in der Übersicht.
Agenturen/red
08.01.2024, 09:34
08.01.2024, 21:53
Agenturen/red
Selenskyj: «Der Terrorstaat wird definitiv unsere Antwort spüren»
Die Ukraine will die jüngsten schweren Angriffe Russlands eigenen Angaben zufolge nicht unbeantwortet lassen. «Der Terrorstaat wird definitiv unsere Antwort spüren», sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am Montag in seiner abendlichen Videoansprache. In den Gebieten Charkiw, Saporischschja, Chmelnyzkyj sowie in seiner Heimatregion Krywyj Rih seien insgesamt vier Menschen getötet und 45 weitere verletzt worden.
Ukraine: Zuletzt 15 Millionen Tonnen Güter über See exportiert
Trotz des russischen Angriffskriegs hat die Ukraine eigenen Angaben zufolge in den letzten fünf Monaten des Jahres 2023 knapp 15 Millionen Tonnen Waren verschiedener Art über das Schwarze Meer exportiert. «Davon sind zehn Millionen Tonnen Produkte unserer Landwirte», teilte Infrastrukturminister Olexander Kubrakow am Montag mit. Insgesamt haben demnach 469 Frachter die drei Schwarzmeerhäfen Odessa, Tschornomorsk und Piwdennyj angelaufen. Knapp 40 Schiffe werden aktuell beladen. Weitere rund 80 planen nach diesen Angaben, demnächst die Häfen in der Südukraine anzulaufen und 2,4 Millionen Tonnen Fracht zu laden.
Scholz ruft EU-Staaten zu stärkerer Unterstützung der Ukraine auf
Deutschlands Kanzler Olaf Scholz hat die anderen EU-Staaten aufgerufen, die von Russland angegriffene Ukraine in diesem Jahr stärker zu unterstützen. «Die bisher von der Mehrzahl der EU-Mitgliedstaaten geplanten Waffenlieferungen für die Ukraine sind jedenfalls zu gering». Das sagte der SPD-Politiker am Montag nach einem Treffen mit Luxemburgs Premierminister Luc Frieden in Berlin. «Ich rufe deshalb die Verbündeten in der Europäischen Union auf, ihre Anstrengungen zugunsten der Ukraine ebenfalls zu verstärken.»
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«Der Terrorstaat wird definitiv unsere Antwort spüren», sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache.
Scholz ruft EU-Staaten zu stärkerer Unterstützung der Ukraine auf.
Unweit eines russischen Öldepots hat sich Medien zufolge eine Explosion an einer Eisenbahnstrecke ereignet.
Wladimir Putins Chef-Propagandistin Zoya Konowalowa ist tot aufgefunden worden.
Selenskyj soll nächste Woche in Bern und am WEF auftauchen.
Russland hat die Ukraine erneut mit Raketen angegriffen. Sie sind in Saporischschja, Charkiw, Dnipro und Kriwyj Rih eingeschlagen.
Der Überraschungsbesuch der japanischen Aussenministerin in Kiew bringt der Ukraine willkommene Unterstützung für die Luftverteidigung. Japan will 37 Millionen US-Dollar beitragen.
Die Ereignisse von Sonntag kannst du hier nachlesen.
Selenskyj: «Der Terrorstaat wird definitiv unsere Antwort spüren»
Die Ukraine will die jüngsten schweren Angriffe Russlands eigenen Angaben zufolge nicht unbeantwortet lassen. «Der Terrorstaat wird definitiv unsere Antwort spüren», sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am Montag in seiner abendlichen Videoansprache. In den Gebieten Charkiw, Saporischschja, Chmelnyzkyj sowie in seiner Heimatregion Krywyj Rih seien insgesamt vier Menschen getötet und 45 weitere verletzt worden.
Zudem seien die Verhandlungen mit internationalen Partnern in den kommenden Wochen auf die Stärkung der ukrainischen Luftverteidigung ausgerichtet, sagte Selenskyj. «Viele Schritte werden unternommen, und ich bin zuversichtlich, dass wir in der Lage sein werden, unseren Staat zu stärken. Unser Luftverteidigungssystem. Unsere Arbeit mit Partnern an Drohnen.»
19.21 Uhr
Ukraine: Zuletzt 15 Millionen Tonnen Güter über See exportiert
Trotz des russischen Angriffskriegs hat die Ukraine eigenen Angaben zufolge in den letzten fünf Monaten des Jahres 2023 knapp 15 Millionen Tonnen Waren verschiedener Art über das Schwarze Meer exportiert. «Davon sind zehn Millionen Tonnen Produkte unserer Landwirte», teilte Infrastrukturminister Olexander Kubrakow am Montag mit. Insgesamt haben demnach 469 Frachter die drei Schwarzmeerhäfen Odessa, Tschornomorsk und Piwdennyj angelaufen. Knapp 40 Schiffe werden aktuell beladen. Weitere rund 80 planen nach diesen Angaben, demnächst die Häfen in der Südukraine anzulaufen und 2,4 Millionen Tonnen Fracht zu laden.
18.38 Uhr
Scholz ruft EU-Staaten zu stärkerer Unterstützung der Ukraine auf
Deutschlands Kanzler Olaf Scholz hat die anderen EU-Staaten aufgerufen, die von Russland angegriffene Ukraine in diesem Jahr stärker zu unterstützen. «Die bisher von der Mehrzahl der EU-Mitgliedstaaten geplanten Waffenlieferungen für die Ukraine sind jedenfalls zu gering».
Das sagte der SPD-Politiker am Montag nach einem Treffen mit Luxemburgs Premierminister Luc Frieden in Berlin. «Ich rufe deshalb die Verbündeten in der Europäischen Union auf, ihre Anstrengungen zugunsten der Ukraine ebenfalls zu verstärken.»
Spätestens bis zum EU-Gipfel am 1. Februar müsse ein möglichst präziser Überblick vorliegen, welchen Beitrag die europäischen Partner zur Unterstützung der Ukraine in diesem Jahr leisten werden. «Europa muss demonstrieren, dass es eng an der Seite der Ukraine steht, an der Seite der Freiheit, des Völkerrechts, der europäischen Werte», mahnte Scholz.
18.12 Uhr
Explosion an Bahnstrecke nahe russischem Öldepot
Unweit eines russischen Öldepots hat sich Medien zufolge eine Explosion an einer Eisenbahnstrecke ereignet. Diese sei in der Stadt Nischni Tagil am Ural durch einen Sprengsatz ausgelöst worden, berichteten mehrere Online-Portale am Montag. Unabhängig überprüfen liess sich das zunächst nicht. Die Behörden in Nischni Tagil räumten laut Agentur Interfax jedoch ein, dass sich «irgendein Knall» ereignet habe. Weitere Details wurden nicht genannt. Verletzte und Schäden soll es demnach nicht gegeben haben. Der Bahnverkehr sei trotzdem vorerst eingeschränkt.
15.57 Uhr
Selenskyj soll nächste Woche in Bern und am WEF auftauchen
Kurz vor dem zweiten Jahrestag der russischen Invasion soll der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj für einen mindestens zweitägigen Besuch in die Schweiz kommen. Das berichtet der «Tages-Anzeiger». Demnach wolle Selenskyj persönlich am Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos auftreten, das vom 15. bis 19. Januar dauert.
Vor seinem Auftritt in Davos sei auch ein Besuch in Bern geplant – und zwar am Montag, 15. Januar. Mehrere Quellen berichten der Zeitung, die Planungen für den Besuch würden im Bundeshaus seit mindestens Mitte Dezember laufen. Das Aussendepartement (EDA) habe die Informationen weder bestätigen noch dementieren wollen.
Mehrere Personen aus der Bundesverwaltung würden darauf hinweisen, dass Selenskyjs geplanter Besuch wohl bis im letzten Moment mit Unsicherheiten behaftet bleiben werde. Ob er nächste Woche tatsächlich in die Schweiz reisen kann, dürfte auch von der Kriegslage abhängig sein.
Wladimir Putins Chef-Propagandistin Zoya Konowalowa ist tot: Wie «The Sun» und weitere Medien berichten, ist die 48-jährige Chefredakteurin des russischen Fernsehsenders Kuban zusammen mit ihrem vier Jahre älteren Mann leblos in Krasnodar aufgefunden worden.
The head of a Russian TV channel Zoya Konovalova & her ex-husband were found dead yesterday along with a plastic bag with a "powdery substance." Authorities now believe that the former couple may have OD'd on "accidentally falling out a window."https://t.co/zGOinfH9eWpic.twitter.com/rqBZATcI7z
«Bei der Untersuchung der Leichen wurden keine sichtbaren Verletzungen festgestellt», wird der Sprecher der Ermittlungsbehörden zitiert. Konowalowa Sender Kubn ergänzt: «Die vorläufige Todesursache ist eine Vergiftung durch eine unbekannte Substanz.» Eine Obduktion soll nun Klarheit bringen.
Senior officials of Putin's propaganda machine are dropping like Russian flies. Chief editor Zoya Konovalova, 48 (1st pic), from a TV channel is said to have been found dead alongside her husband from a suspected poisoning. Anna Tsareva, 35 (2nd pic), deputy editor-in-chief of… pic.twitter.com/aZkbBr1sGs
Die Journalistin und ihr Mann Andrey Gubatiyka hinterlassen eine 15 Jahre alte Tochter und einen Sohn.
9.34 Uhr
Munitionsmangel: «Das Albtraum-Szenario wird Realität»
Der frühere US-General Ben Hodges geht mit dem Westen hart ins Gericht. «Die Ukraine hat fast keine Munition mehr, und Europa und die USA sind nicht gewillt, ihre Munitionsproduktion auf ein neues Level zu heben», kritisiert er beim «Redaktionsnetzwerk Deutschland» (RND).
«Das Albtraum-Szenario der Ukraine wird gerade Realität», mahnt der 65-Jährige. Russland baue seine Angriffe aus, während die Gegenseite ihre Artillerie-Granaten rationieren müsse. Angriffe würden so verunmöglicht – und auch das Halten der Positionen würde erschwert.
im Vergleich zum Sommer könne Kiew nur noch zehn Prozent der entsprechenden Munition verschiessen. Es fehle an allem, so Hodegs. Die knapp 10'000 155-Millimeter-Granaten, die Deutschland gerade geliefert hat, würden bloss für zwei Tage reichen.
Dass Deutschland, Frankreich und Grossbritannien nicht mehr Munition produziere, sei «lächerlich, ätzt Hodges: «Es fehlt der politische Wille.» Der politische Streit um Ukraine-Hilde in den USA und die Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern in Deutschland zeige Putin und seinen Genossen, «dass ihre Strategie aufgeht».
«Das Problem ist, dass es keine gemeinsame Definition von Sieg gibt», sagt der Vorsitzende der Ukraine-Delegation im Europaparlament, Witold Waszczykowski, dem RND. «Für die Ukraine bedeutet Sieg die Niederlage Russlands und die Befreiung aller besetzten Gebiete, während viele westliche Staatschefs bereits die Abwehr russischer Angriffe als Sieg betrachten.»
8.57 Uhr
Weitere Details zu den russischen Raketenangriffen
Nach schweren russischen Luftangriffen auf die Ukraine am Montagmorgen werden aus verschiedenen Landesteilen Schäden gemeldet. In der südukrainischen Grossstadt Saporischschja sei ein Wohnhaus beschädigt worden, teilte der Leiter der regionalen Militärverwaltung, Jurij Malaschko, mit.
First reports of destruction of the civilian, residential buildings in Kharkiv and Zaporizhzhia oblast. Kyiv subway is packed as people are hiding from the potential missile strikes https://t.co/8VymoDjzJppic.twitter.com/rgfSWL8K25
Bislang sei bekannt, dass ein Mann und eine Frau verletzt worden seien. Bei dem Angriff mit Marschflugkörpern und ballistischen Raketen habe es in der Stadt insgesamt fünf grosse Explosionen gegeben.
Aus der Grossstadt Charkiw im Osten wurden vier Treffer gemeldet. Es seien vor allem Industriebetriebe angegriffen worden, teilte Bürgermeister Ihor Terechow mit. Er sprach auf Telegram von einer Verletzten. Feuerwehrleute löschten die entstandenen Brände. In der Kleinstadt Smijiw im Gebiet Charkiw mussten mehrere Menschen aus den Trümmern eines Hauses geborgen werden.
Survivor rescued from the rubble in Zmiiv, Kharkiv region, after Russia's missile attacks today. Russia's goal with these missile attacks is to deplete Ukraine's air defense missiles, especially the PATRIOT systems. Secondary goal is to try to break Ukraine's unbreakable spirit. pic.twitter.com/TGsin7XKnd
Auch aus den Städten Dnipro, Kriwyj Rih und Chmelnyzkyj wurde von Explosionen berichtet. Die russischen Streitkräfte flogen in den Morgenstunden zum dritten Mal in wenigen Tagen einen grossen kombinierten Angriff. Dabei wurden nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe Marschflugkörper, ballistische Raketen, Hyperschallraketen vom Typ Kinschal sowie Drohnen eingesetzt.
6.16 Uhr
Russland attackiert Ukraine erneut massiv mit Raketen
Die russische Luftwaffe hat die Ukraine erneut massiv mit Raketen angegriffen. Am heutigen Montagmorgen meldeten ukrainische Medien Explosionen um die südostukrainische Grossstadt Dnipro.
Beobachtern zufolge sind von knapp einem Dutzend strategischen Bombern Marschflugkörper auf Ziele in der Ukraine abgefeuert worden. Ebenso seien Hyperschallraketen des Typs Kinschal (Dolch) im Einsatz. In der gesamten Ukraine wurde Luftalarm ausgelöst.
Das Land wehrt seit über 22 Monaten eine russische Invasion ab. Moskau setzte bereits Tausende Raketen gegen Ziele in der Ukraine ein.
5 Uhr
Japan sagt Ukraine Hilfe bei Drohnenabwehr zu
Bei einem Besuch in Kiew hat die japanische Aussenministerin Yoko Kamikawa der Ukraine Unterstützung bei der weiteren Verteidigung gegen den russischen Angriffskrieg zugesagt. Japan werde 37 Millionen US-Dollar in einen Nato-Fonds einzahlen, sagte Kamikawa bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit ihrem Amtskollegen Dmytro Kuleba. Dieses Geld solle dann der ukrainischen Luftverteidigung zugutekommen und in Systeme für Drohnenerkennung fliessen. Russland überzieht das Nachbarland seit Monaten insbesondere mit grossflächigen Kampfdrohnen-Angriffen.
Japan unterstützt die Ukraine in ihrem Kampf gegen die seit fast zwei Jahren andauernde russische Invasion und hat im Einklang mit dem Westen auch Sanktionen gegen Russland verhängt. Auch Kamikawas Vorgänger Yoshimasa Hayashi sowie Japans Ministerpräsident Fumio Kishida waren bereits im vergangenen Jahr zu Gesprächen in der Ukraine. Die pazifistische Verfassung des Landes erlaubt es Japan allerdings nicht, selbst Waffen an die Ukraine zu liefern.
2 Uhr
Nach russischem Angriff: Rettungsarbeiten in Pokrowsk dauern an
Im ostukrainischen Landkreis Pokrowsk dauern unterdessen auch mehr als einen Tag nach schweren russischen Raketenangriffen mit mindestens elf Toten die Rettungsarbeiten noch immer an. In den betroffenen Orten, die im ukrainisch kontrollierten Teil der Region Donezk liegen, werde weiter nach Opfern unter den Trümmern gesucht, sagte Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. Er dankte allen Rettern, die seit Samstagabend vor Ort im Einsatz sind.
Die schweren Angriffe am Samstagabend hatten neben der Kreisstadt Pokrowsk auch den Ort Riwne erschüttert. Eine Rakete schlug offiziellen ukrainischen Angaben zufolge in das Haus einer sechsköpfigen Familie ein. Demnach erfolgte der Beschuss durch umfunktionierte Flugabwehrraketen vom Typ S-300.