CoronavirusItalien plant Grenzöffnung für den 3. Juni
SDA
16.5.2020 - 04:04
Italien plant in der Corona-Pandemie, die Grenzen ab 3. Juni wieder zu öffnen. Dann könnten Menschen aus der EU und dem Schengen-Raum wieder einreisen – auch ohne danach zwei Wochen in Quarantäne zu gehen, berichteten italienische Medien.
Bisher ist eine Einreise nur in Ausnahmefällen möglich, darunter zum Beispiel für Italiener im Ausland, die in ihre Heimat zurück wollen oder Ausländer, die ihren Wohnsitz in Italien haben. Für Menschen aus dem übrigen Ausland sollen die Grenzen aber vorerst weiter dicht sein. In der Nacht zum Samstag kam der Ministerrat zusammen, um über ein Paket von Lockerungsmassnahmen zu beraten.
Italien ist zwar von der Covid-19-Lungenkrankheit so stark wie wenig andere Länder in der EU betroffen, bisher starben fast 32'000 Menschen. Insgesamt haben sich nach Angaben des Zivilschutzes mehr als 223'000 Menschen mit dem Virus angesteckt. Die Infektionszahlen gehen aber seit längerer Zeit zurück.
Weitere Öffnungsschritte
Eine Grenzöffnung zur Sommersaison wäre vor allem für die Tourismusbranche wichtig, die einer der wichtigsten Wirtschaftszweige Italiens ist.
Schon ab diesem Montag sind weitere Lockerungen vorgesehen: So dürfen Coiffeure, Kosmetikstudios, Einzelhandel, Bars und Restaurants wieder öffnen. Allerdings nur mit strengen Abstandsregeln.
Auch dürfen sich die Menschen dann ohne eine Selbstauskunft bewegen, aber nur innerhalb ihrer Region. Museen und Bibliotheken können öffnen – und auch an den Strand und Freunde treffen darf man wieder. Bisher durfte man sich nur mit Verwandten treffen.
Schweiz öffnet Grenze noch nicht
Die Grenze zwischen der Schweiz und Italien bleibt dagegen bis auf weiteres geschlossen. Das sagte Mario Gattiker, Staatssekretär für Migration, am Freitag vor den Medien in Bern.
Bundesrätin Karin Keller-Sutter hatte am Mittwoch erklärt, ein Datum für eine Grenzöffnung mit Italien gebe es noch nicht. Die Situation präsentiere sich anders als in den anderen Nachbarländern. Eine Lockerung gegenüber Italien, weiteren Schengen- und auch Drittstaaten werde in einem nächsten Lockerungsschritt geprüft.