Ticker zum Krieg in Nahost Israel meldet Tod von fünf Hamas-Geiseln +++ Hamas will getötete Mutter und zwei tote Kinder zurückgeben 

Agenturen/red

1.12.2023

Israel: Kämpfe im Gazastreifen wieder aufgenommen

Israel: Kämpfe im Gazastreifen wieder aufgenommen

Bis zuletzt war eine Verlängerung der Feuerpause in Gaza ungewiss. Jetzt haben sich alle Hoffnungen zerschlagen: Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben die Kämpfe im Gazastreifen gegen die islamistische Hamas wieder aufgenommen.

01.12.2023

Erneut haben Israel und die Hamas Gaza-Geiseln gegen palästinensische Gefangene ausgetauscht. Pünktlich zum Ablauf der insgesamt sieben Tage langen Feuerpause hat Israel die Kämpfe im Gazastreifen derweil wieder aufgenommen. Die Entwicklungen im Ticker.

Agenturen/red

Das Wichtigste im Überblick

  • Nach sieben Tagen Waffenruhe hat Israel den Krieg gegen die islamistische Hamas im Gazastreifen wieder aufgenommen.
  • Im jüngsten Austausch kamen sechs Gaza-Geiseln frei, während Israel 30 inhaftierte Palästineneser freiliess.
  • Zwei Terroristen haben in Jerusalem drei Menschen an einer Bushaltestelle erschossen. Die Hamas bekannte sich ein paar Stunden später zum Attentat.
  • Die Feuerpause wird fortgesetzt – vorerst um einen Tag. Der Entscheid fiel in letzter Minute vor dem Ablauf der bisher sechs Tage langen Waffenruhe. Derweil übergab die Hamas 16 weitere Geiseln an das Rote Kreuz, während Israel 30 inhaftierte Palästinenser freiliess.
  • Im Gazastreifen werden laut der israelischen Regierung noch über 150 Geiseln von der Hamas und anderen Gruppen festgehalten.
  • Die Schweiz ist Mitglied einer internationalen Taskforce gegen die Finanzierung der Hamas.
  • Bei den Terrorangriffen der radikalislamischen Hamas vom 7. Oktober sind auch zwei Schweizer ums Leben gekommen.
  • Was zuvor wichtig war, kannst du hier nachlesen.
  • Liveticker
    Neue Beiträge
  • Liveticker beendet
  • 22 Uhr

    Hiermit beenden wir unseren Ticker am Freitag

  • 21.13 Uhr

    Armee: Seit Ende der Feuerpause 200 Ziele im Gazastreifen angegriffen

    Israels Armee hat nach eigener Darstellung seit dem Ende der Feuerpause 200 Ziele im Gazastreifen angegriffen. Die Angriffe der Boden-, Luft- und Seestreitkräfte seien im Norden sowie im Süden des abgeriegelten Küstengebiets erfolgt, teilte das Militär am Freitag mit. Demnach wurden auch Ziele in den Städten Chan Junis sowie Rafah im Süden attackiert.

    Nach Angaben der Armee soll auf Gebiete gezielt worden sein, die mit Sprengstofffallen versehen waren, sowie auf Schächte von Tunneln, Abschussrampen und Kommandozentralen der islamistischen Hamas. Zudem seien «eine Reihe von Terrorzellen im gesamten Gazastreifen» eliminiert worden. Die Angaben waren nicht unabhängig zu überprüfen.

  • 20.54 Uhr

    Palästinenser: Am Freitag keine Hilfslieferungen in Gaza angekommen

    Seit Auslaufen der Feuerpause im Gaza-Krieg sind nach palästinensischen und ägyptischen Angaben keine Hilfslieferungen mehr im abgeriegelten Küstenstreifen angekommen. Ägypten sei bereit, Hilfe zu leisten, hiess es am Freitag aus Sicherheitskreisen. Dies sei aber wegen der israelischen Bombenangriffe im Gazastreifen nicht möglich. Ein palästinensischer Sprecher des Grenzübergangs zwischen dem Gazastreifen und Ägypten bestätigte am Freitag, dass keine Hilfsgüter die Grenze überquerten.

    Die zuständige Behörde in Israel sagte der «Times of Israel», «die Einfuhr humanitärer Hilfe auf die im Abkommen festgelegte Weise» sei gestoppt worden. Dennoch hätten ein paar Dutzend Lastwagen die Grenze mit Nahrungsmittel und Medizin überquert. Treibstoff sei jedoch keiner geliefert worden. Ob die Fahrzeuge auch den Transitbereich an der Grenze überquerten, war zunächst unklar.

  • 20.45 Uhr

    Israel bestätigt Tod von fünf Geiseln der Hamas - Drei Journalisten getötet

    Die israelische Armee hat am Freitag den Tod von fünf Geiseln bestätigt, die von der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas in den Gazastreifen verschleppt worden waren. Die Angehörigen seien informiert worden und der Leichnam einer Geisel sei nach Israel zurückgekehrt, teilte Armeesprecher Daniel Hagari mit.

    In den vergangenen Tagen hätten Armee und Polizei die Familien der Geiseln Elijahu Margalit, Maja Goren, Ronen Engel und Arje Zalmanovitz über deren Tod informiert, sagte Hagari. Israelische Soldaten hätten zudem den Leichnam von Ofir Tsarfati zurückgebracht.

    In einer Pressemitteilung hiess es, Soldaten und Mitglieder des Geheimdienstes Schin Bet hätten Tsarfatis Leichnam «in den vergangenen Tagen» in Gaza ausfindig gemacht und zur Beisetzung nach Israel gebracht. Seine Familie sei am Mittwoch informiert worden.

  • 20.09 Uhr

    Hamas-Behörde: 178 Tote seit Ende der Feuerpause im Gazastreifen

    Nach Darstellung des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums im Gazastreifen sind seit dem Ende der Feuerpause bei israelischen Angriffen 178 Menschen ums Leben gekommen. 589 weitere Menschen seien verletzt worden, teilte ein Sprecher der Behörde am Freitag mit. Die Zahlen waren unabhängig nicht zu überprüfen.

    Am Freitagmorgen war eine einwöchige Kampfpause zwischen Israel und der Terrororganisation Hamas ausgelaufen. Nach Angaben der israelischen Armee wurden seither 200 Ziele in dem abgeriegelten Gebiet angegriffen. Aus dem Gazastreifen wurden unterdessen Dutzende Raketen auf israelische Ortschaften abgefeuert.

  • 19.28 Uhr

    Israel will Vertreterin von UN-Nothilfebüro los werden

    Israel will die Vertreterin des UN-Nothilfebüros Ocha für die Palästinensergebiete, Lynn Hastings, los werden. Man sei von den israelischen Behörden darüber informiert, dass Hastings' im Dezember auslaufendes Visum nicht verlängert würde, sagte UN-Sprecher Stephane Dujarric am Freitag. «UN-Personal überschreitet Visa nicht». Auf Nachfrage sagte der Sprecher jedoch nicht, ob Hastings ersetzt werde oder ausserhalb der Palästinensergebiete weiterhin in ihrer Rolle arbeiten werde.

  • 19.03 Uhr

    Hamas: Übergabe von getöteter Mutter und zwei toten Kleinkindern angeboten

    In den Gesprächen über eine Verlängerung der Waffenruhe und weitere Geisel-Freilassungen hat die Hamas nach eigenen Angaben die Übergabe der sterblichen Überreste einer entführten Mutter und ihrer zwei kleinen Söhne angeboten. «Hamas hat auch angeboten, die Leichen der Familie Bibas zu übergeben und ihren Vater für die Beerdigung freizulassen, zusammen mit zwei zionistischen Gefangenen», teilte die radikalislamische Palästinenserbewegung am Freitag mit.

    Das Schicksal der verschleppten Familie bewegt die Menschen in Israel besonders wegen des erst zehn Monate alten Babys Kfir Bibas. Der bewaffnete Arm der Hamas hatte Mitte der Woche erklärt, das Baby sei gemeinsam mit seiner Mutter Shiri und seinem vierjährigen Bruder Ariel bei einem israelischen Luftangriff getötet worden, bevor die Feuerpause in Kraft getreten sei. Die israelische Armee erklärte, sie prüfe die Information, bestätigte die Angaben der Hamas bislang jedoch nicht.

    Das Büro des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu sagte der Nachrichtenagentur AFP, Israel werde sich «nicht mit auf Propaganda basierenden Berichten der Hamas befassen». Die israelische Armee hatte zuvor erklärt, die Hamas trage «die volle Verantwortung für die Sicherheit aller Geiseln».

  • 18.47 Uhr

    Bericht: Zwei Zivilisten bei israelischem Angriff im Südlibanon getötet

    Zwei Zivilisten sind einem Bericht zufolge bei einem israelischen Angriff im Süden des Libanon getötet worden. Die staatliche libanesische Nachrichtenagentur NNA berichtete am Freitag, der Vorfall habe sich in der Stadt Hula im Süden des Landes ereignet. Die Zivilisten seien getötet worden, «nachdem ihr Haus Ziel eines feindlichen Bombenangriffs wurde». Ein örtlicher Beamter und Rettungskräfte bestätigten der Nachrichtenagentur AFP die Todesfälle.

    Die libanesische Hisbollah-Miliz teilte unterdessen mit, ihre Kämpfer hätten «eine Gruppe feindlicher Soldaten» in der Nähe einer israelischen Stellung auf der anderen Seite der Grenze ins Visier genommen. In separaten Erklärungen reklamierte die militante Gruppe mehrere weitere Angriffe in Israel für sich, darunter auf Truppen und eine Kaserne.

    Die israelische Armee erklärte, sie habe «eine Terrorzelle» angegriffen und zwei aus dem Libanon gestartete Raketen abgefangen.

  • 18.36 Uhr

    Israels Militär: Leiche von Geisel aus dem Gazastreifen geborgen

    Israels Militär hat nach eigenen Angaben die Leiche eines in den Gazastreifen verschleppten Israelis geborgen. Sie sei vor kurzem entdeckt und zurück nach Israel gebracht worden, teilte die Armee am Freitagabend mit. Der Tote sei am Mittwoch identifiziert worden.

    Terroristen hatten den 27-Jährigen Medienberichten zufolge am 7. Oktober zusammen mit etwa 240 weiteren Menschen in den Gazastreifen entführt. Er hatte demnach mit Freunden das Supernova-Festival besucht. Wann er getötet wurde, war zunächst unklar.

  • 18.07 Uhr

    US-Regierung bemüht sich weiterhin um Feuerpause

    Nach der Wiederaufnahme der Kämpfe zwischen Israel und der islamistischen Hamas im Gazastreifen setzt die US-Regierung sich nach eigenen Angaben weiterhin für eine Feuerpause ein. «Wir arbeiten weiterhin mit Israel, Ägypten und Katar zusammen, um eine Verlängerung der humanitären Pause im Gazastreifen zu erreichen», teilte ein Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates von US-Präsident Joe Biden am Freitag auf Anfrage mit. Zu den Verhandlungen, sagte der Sprecher: «Die Hamas hat bisher noch keine Geiselliste vorgelegt, die eine weitere Verlängerung der Pause ermöglichen würde.»

    Die US-Regierung verwies darauf, dass die bisherige humanitäre Pause zu einer Freilassung von über 100 Geiseln und zu einer Ausweitung der humanitären Hilfe im gesamten Gazastreifen geführt habe. Biden und sein Team würden sich auch weiterhin stark engagieren, um die verbleibenden Geiseln zu befreien und die internationale humanitäre Hilfe aufrechtzuerhalten und auszuweiten, teilte der Sprecher mit.

  • 17.23 Uhr

    Angehörige einer Deutschen: Hamas-Geiselhaft vor allem mental hart

    Der Deutsch-Israelin Yarden Romann geht es nach Worten ihrer Angehörigen nach ihrer Freilassung aus der Geiselhaft der Hamas den Umständen entsprechend gut. «Ihre Erfahrung war offensichtlich sehr hart, vor allem mental», sagte ihre Cousine Maya Romann der Deutschen Presse-Agentur. Yarden Romann war am Mittwoch von der Hamas im Rahmen eines Abkommens mit der israelischen Regierung freigelassen worden.

    «Es geht ihr recht gut, wenn man bedenkt, was sie alles durchgemacht hat», sagte ihr Cousine weiter. Yarden sei eine extrem starke Frau. Die Zeit der Geiselhaft sei sehr gefährlich gewesen. Einzelheiten über die Erlebnisse ihrer Cousine während der Zeit könne Maya Romann aber nicht mitteilen. Es gebe eine entsprechende Anweisung der Armee.

    Die 36-Jährige war nach Angaben ihrer Familie zu Besuch bei ihren Schwiegereltern im Kibbutz Beeri im Grenzgebiet, als sie, ihr Mann und ihre kleine Tochter dort beim Massaker am 7. Oktober von Terroristen in einen Wagen gezerrt wurden. Den dreien gelang es zunächst, auf dem Weg in den Gazastreifen zu fliehen, sie wurden jedoch auf der Flucht getrennt. Ihr Mann und ihre Tochter versteckten sich im Gebüsch und entkamen.

    Romann wusste nach Angaben ihrer Cousine in den ersten drei Wochen ihrer Geiselhaft nicht, ob ihre kleine Tochter und ihr Mann überlebt haben. Sie erfuhr dies den Angaben nach erst aus dem Radio. Ein Verwandter habe nämlich ihrer bei den Terrorangriffen getöteten Schwiegermutter, ihrer ebenfalls entführten Schwägerin sowie Romann selbst ein Lied gewidmet. Da es keine weiteren Widmungen gab, habe sie gefolgert, dass ihr Kind und Mann am Leben sein müssen.

    Die freigelassene Frau war nach Angaben ihrer Cousine am Freitag mit ihrer Familie am Strand. «Sie möchte ein bisschen draussen sein, da sie so lange drinnen gewesen ist.» Das Wiedersehen mit ihrer kleinen Tochter und anderen Angehörigen sei sehr bewegend und glücklich gewesen. Ein dabei aufgenommenes Foto zeigt das Kind lächelnd in den Armen seiner Mutter.

  • 16.33 Uhr

    Hamas nach eigener Darstellung zu Freilassung weiterer Geiseln bereit

    Die Terrorgruppe Hamas ist nach Darstellung eines ranghohen Funktionärs zu Gesprächen über die Freilassung weiterer ziviler Geiseln bereit. Voraussetzung sei eine neuerliche Feuerpause, sagte Chalil al-Hajeh am Freitag dem Fernsehsender Al-Dschasira.

    Al-Hajeh erklärte, Verhandlungen über die Freilassung von Militärangehörigen aus der Gewalt der Hamas seien nur im Rahmen eines umfassenden Waffenstillstands möglich. Eine Kampfpause reiche dafür nicht. «Dies ist eine komplizierte Angelegenheit, die an verschiedene Bedingungen geknüpft ist», sagte er über die Freilassung von Soldaten. «Aber wenn es um Zivilisten geht, sind wir offen für jede neue Waffenruhe, um den Fall der zivilen Geiseln zu schliessen.»

    Genaue Angaben über die Zahl der Geiseln, die noch von der Hamas festgehalten werden, habe er nicht, sagte Al-Hajeh. Unter den festgehaltenen Zivilisten seien auch einige ältere Menschen.

  • 15.28 Uhr

    Klimakonferenz: Irans Vertreter sagen Teilnahme wegen Israel ab

    Vertreter der Islamischen Republik Iran haben ihre Teilnahme an der diesjährigen Weltklimakonferenz abgesagt. Das berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Irna am Freitag.

    Grund sei die Teilnahme Israels an der Veranstaltung und dessen Angriffe auf den Gazastreifen. Irans Energieminister Ali Akbar Mehrabian reiste Irna zufolge mitsamt seiner Delegation wegen der Präsenz israelischer Vertreter nach seiner Ankunft in Dubai wieder ab.

    Bereits am Donnerstag hatte Irans Präsident Ebrahim Raisi laut Irna angekündigt, seine Reise zu der diesjährigen Weltklimakonferenz in Dubai wegen der Teilnahme Israels nicht anzutreten. Mehrabian sollte jedoch zunächst anstelle von Raisi anreisen. Im Programm der Weltklimakonferenz von Freitagmorgen war die Rede des Energieministers lediglich als Videobeitrag angekündigt.

    Israel nimmt derweil mit einer weitaus kleineren Delegation als ursprünglich geplant an der Konferenz teil. Staatspräsident Izchak Herzog landete am Donnerstag in Dubai. Er besuchte dort das Expo-Gelände in Dubai, wo die Konferenz noch bis zum 12. Dezember stattfindet. Wie sein Büro im mitteilte, traf er sich mit führenden Politikern aus aller Welt, auch um auf die Freilassung der verbleibenden Geiseln im Gazastreifen zu drängen. Rund 170 Staats- und Regierungschefs aus aller Welt wurden zur COP28 erwartet.

  • 14.05 Uhr

    Hamas: Israel hat Vorschläge für Verlängerung der Feuerpause

    Nach Aussagen eines hochrangigen Hamas-Funktionärs hat Israel «mehrere Angebote, Initiativen und Vorschläge» für eine Verlängerung der Feuerpause abgelehnt.

    Chalil Al-Haja sagte dem arabischen TV-Sender Al-Dschasira am Freitag: «Wir waren bereit, uns mit drei Vorschlägen zum Austausch (von Geiseln und Gefangenen) zu befassen, aber die Besatzung (damit ist Israel gemeint) lehnte sie ab.» Israel habe sich stattdessen darauf vorbereitet, die Angriffe im Gazastreifen fortzusetzen.

    «Wir standen bis heute Morgen mit den Vermittlern in Kontakt, aber die Gespräche über eine Feuerpause endeten, als die Bombenangriffe anfingen», so der Hamas-Funktionär.

    Al-Haja warf Israel vor, den Vermittlern böswillig eine Liste mit Namen übergeben zu haben, die sich «allesamt als weibliche Soldaten» herausstellten. Israel habe sich ausserdem geweigert, über den Austausch von erwachsenen palästinensischen Gefangenen gegen erwachsene Geiseln zu diskutieren.

    Al-Haja sagte, die Hamas habe den Vermittlern mitgeteilt, sie seien weiterhin bereit, Geiseln gegen Gefangene auszutauschen, bis ein Waffenstillstand erreicht sei.

  • 13.37 Uhr

    Angehörige schildern schlimme Erlebnisse der Geiseln

    Zwei 12 und 16 Jahre alte Jungen, die auch die deutsche Staatsbürgerschaft besitzen, sollen von Terroristen unter Drogen gesetzt worden sein, meldete die israelische Zeitung «Haaretz» unter Berufung auf ihren Onkel am Freitag. Die Entführer hätten auch jeweils ein Bein der Jungen in ein Auspuffrohr eines Motorrads gesteckt, um so eine Markierung zu hinterlassen, damit sie im Fall einer Flucht identifiziert werden können. Beide seien in der Geiselhaft sehr schlecht behandelt worden.

    Eine freigelassene französisch-israelische Frau wurde nach Schilderung ihrer Tante trotz Verletzung nicht angemessen medizinisch behandelt, hiess in dem Bericht der «Haaretz» weiter. Ein Tierarzt soll demnach die durch Schüsse verwundete Hand der jungen Frau operiert haben. Ihre Hand tue noch immer weh. Sie erzählt den Angaben nach kaum etwas aus der Zeit der Geiselhaft. Auf Fragen ihrer Verwandten zu antworten, falle ihr sehr schwer.

    Der Vater eines neun Jahre alten israelisch-irischen Mädchens berichtete laut «Haaretz» zudem davon, dass seine Tochter und ihre 13 Jahre alte Freundin in einem Haus im Norden des Gazastreifens festgehalten wurden. Als Israels Armee sich genähert habe, seien die Kinder unter Beschuss in andere Häuser getrieben worden. Die Neunjährige hat nach Angaben ihrer Schwester auch die Tötung eines Mannes gesehen. Unklar ist, wer der Mann war und von wem er getötet wurde. Die Entführer hätten Essen mit den Mädchen geteilt. Mehr Details aus der Zeit ihrer Geiselhaft wurden nicht genannt.

    Sharon Herztman war mit ihrer 12-jährigen Tochter verschleppt worden. Am 25. November kam sie nach 50 Tagen Geiselhaft frei. 
    Sharon Herztman war mit ihrer 12-jährigen Tochter verschleppt worden. Am 25. November kam sie nach 50 Tagen Geiselhaft frei. 
    KEYSTONE
  • 12.10 Uhr

    UNO-Chef hofft auf neuen Waffenstillstand

    UNO-Generalsekretär António Guterres hat tiefes Bedauern über die Wiederaufnahme der Kämpfe im Gazastreifen ausgedrückt. «Die Rückkehr zu Feindseligkeiten zeigt nur, wie wichtig es ist, einen echten humanitären Waffenstillstand zu haben», schrieb er am Freitag auf der Plattform X (vormals Twitter). «Ich hoffe immer noch, dass es möglich wird, die Pause, die eingerichtet worden war, zu erneuern», so Guterres.

    Direkt mit Ablauf der Frist für die Feuerpause wurden am Freitagmorgen die Kämpfe im Gazastreifen wiederaufgenommen. Bereits am Donnerstag hatte Guterres einen «echten humanitären Waffenstillstand» zwischen Israel und der islamistischen Hamas gefordert. Zu dem Zeitpunkt bestand noch Hoffnung, dass Verhandlungen für eine verlängerte Feuerpause erfolgreich sein würden.

  • 12.05 Uhr

    Unicef befürchtet neues «Blutbad» im Gazastreifen

    Das UNO-Kinderhilfswerk Unicef hat die neuen Kämpfe im Gazastreifen nach dem Ende der Waffenruhe scharf verurteilt. «Heute haben die Machthaber entschieden, die Tötung von Kindern fortzusetzen», sagte Unicef-Sprecher James Elder am Freitag.

    Neue Angriffe auf die Menschen in Gaza würden nur «ein neues Blutbad» anrichten, aber sonst nichts bewirken, sagte er in einer Videoschalte aus dem Gazastreifen.

    Israels Armee hat die Kämpfe gegen die islamistische Palästinenserorganisation Hamas wieder aufgenommen. Das Büro von Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu warf der Hamas einen Verstoss gegen die Vereinbarungen über eine Feuerpause vor.

    Laut dem Gesundheitsministerium im Gazastreifen sind seit Ausbruch des Konflikts etwa 15'000 Menschen in dem dicht besiedelten Küstenstreifen getötet worden. Laut den Angaben, die nicht unabhängig überprüft werden können, starben 6150 Kinder.

    Etwa 1000 Kindern mussten Gliedmassen amputiert werden, berichtete der oberste Vertreter der Weltgesundheitsorganisation (WHO) im Gazastreifen, Richard Peeperkorn, unter Verweis auf die palästinensischen Behördenangaben. «Im Gazastreifen ist man vor diesen heftigen Angriffen nirgendwo sicher», sagte Peeperkorn.

    Gaza: Ablenkung für Kinder im Kriegsgebiet

    Gaza: Ablenkung für Kinder im Kriegsgebiet

    Eine palästinensische Hilfsorganisation nutzt die Waffenruhe im Gazastreifen, um Spielaktivitäten für geflohene Kinder zu organisieren. Und sie so von der Zerstörung und den Belastungen des Krieges abzulenken. In Chan Junis, im Süden des Gazastreifens, trafen sich Kinder am 28. November auf einem Schulhof.

    30.11.2023

  • 10.20 Uhr

    Israel weist neue Schutzzonen für Menschen in Gaza aus

    Die israelische Armee hat mit der Wiederaufnahme der Kämpfe im Gazastreifen nach eigenen Angaben neue Sicherheitszonen für die Zivilbevölkerung ausgewiesen.

    Wie das Militär am Freitagmorgen bekanntgab, habe man «in Vorbereitung auf die nächste Phase des Krieges» im Internet eine interaktive Karte in arabischer Sprache mit Evakuierungszonen veröffentlicht. Diese unterteile das Gebiet nach erkennbaren Bereichen, um den Bewohner*innen zu ermöglichen, «sich zu orientieren, die Anweisungen zu verstehen und sich bei Bedarf von bestimmten Orten aus in Sicherheit zu bringen».

    Die Armee hatte zuvor nach Ablauf der einwöchigen Feuerpause die Kämpfe gegen die islamistische Hamas wiederaufgenommen. Kurz vor Ablauf der Frist habe es Raketenbeschuss aus dem Gazastreifen auf Israel gegeben, hiess es. Israel warf der Hamas zudem vor, der vereinbarten Freilassung aller weiblichen Geiseln nicht nachgekommen zu sein.

    Nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministerium in Gaza wurden in den ersten drei Stunden der wieder aufgenommenen Kämpfe mindestens 32 Menschen in Gaza getötet. Diese Angaben konnten nicht unabhängig überprüft werden.

    Die Hamas warf Israel vor, sich die ganze Nacht über in den Verhandlungen über eine Fortsetzung der Feuerpause geweigert zu haben, sämtliche Angebote mit dem Ziel der Freilassung weiterer Geiseln anzunehmen, heisst es in einer Mitteilung. Man habe die Freilassung weiterer Geiseln, die Übergabe der Leichen einer israelischen Familie und die Freilassung von deren Vater angeboten.

  • 10.18 Uhr

    Katar bemüht sich um neue Feuerpause

    Nach Aussagen des Vermittlers Katars laufen die Verhandlungen zu einer möglichen Fortsetzung der Feuerpause im Gaza-Krieg trotz der erneuten Gefechten weiter.

    «Das Aussenministerium bestätigt, dass die Verhandlungen zwischen der palästinensischen und der israelischen Seite mit dem Ziel der Rückkehr zur Feuerpause fortgesetzt werden», heisst es in einer Erklärung vom Freitag. Die «anhaltenden Bombardierungen des Gazastreifens in den ersten Stunden nach Ende der Feuerpause» erschwerten jedoch die Verhandlungen.

    Katar forderte die internationale Gemeinschaft auf, schnell zu handeln, um die Kämpfe zu beenden.

    Unter der Vermittlung Katars, Ägyptens und der USA hatten sich Israel und die islamistische Hamas auf eine kurzzeitige Feuerpause geeinigt. Sie lief am Freitagmorgen aus und wurde nicht verlängert. Seitdem wird im abgeriegelten Küstenstreifen wieder gekämpft.

  • 9.40 Uhr

    Israel war über ein Jahr im Voraus gewarnt – traute der Hamas den Angriff aber nicht zu

    Hinweise auf einen geplanten Grossangriff der islamistischen Hamas lagen Israel mehr als ein Jahr vor dem 7. Oktober vor. Das berichtet jetzt die «New York Times».

    Demnach gab es einen umfassenden Austausch israelischer Behörden zu einem 40 Seiten langen Dokument mit dem Codenamen «Jericho-Mauer», das einen Gefechtsplan der Hamas skizzierte. Dieser soll bis ins Detail dem Angriff geähnelt haben, den Hamas-Terroristen dann Anfang Oktober aus dem Gazastreifen heraus ausführten, berichtete die US-Zeitung am Donnerstag (Ortszeit).

    Jener Entwurf soll demnach bereits «im vergangenen Jahr» – mehr als ein Jahr vor dem Angriff – in die Hände israelischer Behörden gelangt und dann in Militär- und Geheimdienstkreisen kursiert sein. Er sei letztlich aber von den Experten als zu anspruchsvoll und schwierig für die Hamas in der Ausführung abgetan worden.

    Das Dokument, das der Zeitung nach eigenen Angaben in einer Übersetzung vorlag, habe zwar kein Datum für einen Angriff enthalten, aber einen genauen methodischen Überfall beschrieben, mit dem die Befestigungsanlagen um den Gazastreifen überwunden, israelische Ortschaften eingenommen und wichtige Militärstützpunkte, darunter eine Abteilungszentrale, gestürmt werden sollten.

    Vorgesehen waren laut Dokument Raketenbeschüsse zu Beginn, Drohnen, die die Überwachungskameras und Automatikgeschosse entlang der Grenze ausschalten, sowie Kämpfer, die in Massen mit Fallschirmen, Motorrädern oder zu Fuss nach Israel einfallen – ein Entwurf, dem die Hamas letztlich «mit erschreckender Präzision» folgte, wie die Zeitung schrieb.

    Drei Monate vor dem tatsächlichen Angriff warnte laut von der «New York Times» gesichteten Mails eine Geheimdienst-Analystin der Decodierungs-Einheit, dass die Hamas ein Training absolviert habe, das dem «Jericho-Mauer»-Dokument sehr nahekomme. «Ich widerspreche entschieden, dass das Szenario imaginär ist», schrieb sie demzufolge einem Armeeoberst der Gaza-Einheit. «Es ist ein Plan, konzipiert, um einen Krieg anzufangen. Es ist nicht nur ein Überfall auf ein Dorf.»

    Doch der Militärkollege blieb bei der Einschätzung, dass die Hamas nicht imstande sei, einen solch umfassenden Plan tatsächlich auszuführen. «Kurz gesagt: Lass uns geduldig abwarten», hiess es demnach in seiner Antwort.

    «Es gibt keinen Zweifel, dass der Angriff vom 7. Oktober ein Versagen unsererseits war. Natürlich war es ein Versagen», sagte Israels Regierungssprecherin Tal Heinrich dazu dem US-Nachrichtensender CNN in der Nacht zum Freitag. Israel werde das Geschehene genau untersuchen und daraus lernen. Auf die Frage, inwiefern Israels Premier Benjamin Netanyahu von dem Angriffsszenario gewusst beziehungsweise die Dokumente gelesen habe, sagte Heinrich: «Wir werden Untersuchungen anstellen. Der Ministerpräsident hat auch darüber gesprochen. Wenn es an der Zeit ist, wird er mehr sagen.»

  • 8.02 Uhr

    Israel fliegt wieder Luftangriffe auf den Gaza-Streifen

    Im Gazastreifen waren schon bald nach der Mitteilung des israelischen Militärs laute und anhaltende Explosionen zu hören, schwarzer Rauch stieg auf. Das von der Hamas geführte Innenministerium meldete, dass Luftangriffe die Gemeinde Abasan östlich der Stadt Chan Junis im Süden des abgeriegelten Territoriums getroffen hätten. Nordwestlich der Stadt Gaza sei ein Haus ins Visier genommen worden.

    In Israel heulten unterdessen in drei Kibbuzim nahe dem Grenzzaun zum palästinensischen Küstengebiet die Sirenen, um vor Raketenattacken zu warnen. Daraus schlossen Beobachter, dass die Hamas ihrerseits wieder ihre Angriffe aufgenommen hat.

  • 6.13 Uhr

    Israel: Kämpfe im Gazastreifen wieder aufgenommen

    Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben die Kämpfe im Gazastreifen gegen die islamistische Hamas wieder aufgenommen. Das teilte die Armee am Freitagmorgen nach Ablauf der insgesamt einwöchigen Feuerpause mit. Die Hamas habe gegen die Feuerpause verstossen und darüber hinaus auf israelisches Gebiet geschossen, erklärte die Armee. Sie hatte kurz vor Ablauf der Frist für die Feuerpause nach eigenen Angaben einen mutmasslichen Raketenangriff aus dem Gazastreifen abgewehrt.

    Beide Seiten hatten unter Vermittlung Katars sowie Ägyptens und der USA vor einer Woche eine Feuerpause vereinbart, die seither zwei Mal verlängert worden war – zuletzt um einen Tag. In der Zeit wurden von der Hamas Dutzende israelischer Geiseln freigelassen, im Gegenzug setzte Israel palästinensische Häftlinge auf freien Fuss. Zudem gelangten weitere Hilfsgüter in den abgeriegelten Gazastreifen.

  • 5.42 Uhr

    Verlängerung der Feuerpause ungewiss

    Das «Wall Street Journal» berichtete unter Berufung auf ägyptische Quellen, beide Seiten hätten sich auf eine nochmalige Verlängerung um einen Tag geeinigt. Eine Bestätigung Israels gab es zunächst nicht.

  • 5.07 Uhr

    Israels Armee: Angriff aus Gazastreifen abgewehrt

    Israel hat kurz vor Ablauf der Frist für die Feuerpause nach eigenen Angaben einen Angriff aus dem Gazastreifen abgewehrt. Wie die israelische Armee am Freitagmorgen bekanntgab, habe die Luftabwehr eine mutmassliche Rakete aus dem Gazastreifen abgefangen. Kurz zuvor hätten nahe des abgeriegelten Küstengebiets die Sirenen geheult. Israel und die islamistische Hamas hatten eine bis Freitagmorgen (06.00 Uhr MEZ) befristete Feuerpause vereinbart. Ob sie ein zweites Mal verlängert wird, war kurz vor Ablauf der Frist ungewiss.

  • 3.09 Uhr

    Roter Halbmond: Hunderte Laster mit Hilfsgütern erreichen Norden Gazas

    Seit Beginn der Waffenruhe im Gaza-Krieg haben nach Angaben des Palästinensischen Roten Halbmonds 310 Lastwagen mit Hilfsgütern erfolgreich den massiv von Israel bombardierten Norden des abgeriegelten Küstenstreifens erreicht. Wie die Hilfsorganisation in der Nacht zum Freitag auf X (vormals Twitter) bekanntgab, konnten auf diese Weise wichtige Güter wie Lebensmittel, Babynahrung und Decken für Tausende Menschen in Not bereitgestellt werden. Allein am Vortag hätten 56 Lastwagen mit Hilfsgütern die Stadt Gaza und die nördlichen Gebiete des Gazastreifens erreicht, hiess es in der Mitteilung.

    Bis zum Beginn der Waffenruhe vor genau einer Woche hatte sich Israel bei seinem militärischen Vorgehen gegen die islamistische Hamas auf den Norden Gazas konzentriert. Hunderttausende Menschen waren von der Armee zur Flucht in den Süden Gazas aufgefordert worden. Dennoch starben bei den massiven Bombardements auch zahlreiche Zivilisten.

    Insgesamt kamen seit Beginn der zwischenzeitlich verlängerten und vorläufig bis zu diesem Freitagmorgen befristeten Feuerpause mehr als 1000 Lastwagen mit Hilfslieferungen im gesamten Küstengebiet an. Der Palästinensische Rote Halbmond hatte am Donnerstag mitgeteilt, dass bis zum Vortag 1132 Laster mit Hilfsgütern über den einzigen für Hilfe geöffneten Grenzübergang Rafah in den Gazastreifen gefahren seien.

  • 1.26 Uhr

    Couragierter Zivilist bei Terroranschlag irrtümlich erschossen

    Ein Zivilist, der bei dem Terroranschlag in Jerusalem die Attentäter beherzt angriff, ist laut Medienberichten versehentlich von israelischen Soldaten erschossen worden. Er sei einen Tag vor seinem 38. Geburtstag im Krankenhaus seinen schweren Verletzungen erlegen, berichteten mehrere israelische Medien am Donnerstagabend unter Berufung auf die behandelnde Klinik. Der Mann habe gesehen, wie die Attentäter an einer Bushaltestelle auf Menschen schossen, sei spontan aus dem Auto gesprungen und habe mit seiner eigenen Waffe auf die Angreifer geschossen. Auch die Soldaten eröffneten das Feuer auf die Palästinenser, hielten jedoch auch den Mann irrtümlicherweise für einen Attentäter und schossen auf ihn.

    Zwei Palästinenser hatten am Donnerstagmorgen an der Bushaltestelle das Feuer auf eine Gruppe von Zivilisten eröffnet. Dabei wurden drei Menschen getötet. Die beiden Attentäter seien durch die Kugeln der Soldaten und des Zivilisten getötet worden, hiess es. Der Zivilist bezahlte seinen couragierten Einsatz am Ende ebenfalls mit seinem Leben. Die Terrororganisation Hamas reklamierte den Anschlag später für sich.

    Nach dem beispiellosen Massaker der Hamas in Israel am 7. Oktober wurden die strikten Waffengesetze in dem Land gelockert. Dadurch sei das Ziel erreicht worden, dass erheblich mehr Zivilisten ihre legal erworbenen Waffen in der Öffentlichkeit tragen, berichteten Medien.

  • 0.42 Uhr

    30 Häftlinge aus israelischen Gefängnissen entlassen

    Die israelische Gefängnisbehörde hat nach palästinensischen Angaben als Teil des Abkommens zwischen Israel und der islamistischen Hamas 30 Palästinenser entlassen. Sie seien in Ost-Jerusalem sowie im Westjordanland von ihren Familien empfangen worden, berichteten in der Nacht zum Freitag palästinensische Medien. Demnach handelte es sich um 8 Frauen sowie 22 männliche Jugendliche unter 19 Jahren. Der Sprecher des katarischen Aussenministeriums hatte zuvor auf der Plattform X von 7 Frauen sowie 23 männlichen Jugendlichen gesprochen. Die islamistische Hamas liess im Gegenzug am Donnerstag acht israelische Geiseln aus dem Gazastreifen frei.

    Katar hatte gemeinsam mit Ägypten und den USA zwischen Israel und der Hamas eine mehrtägige Feuerpause und den Austausch von zivilen Geiseln gegen palästinensische Gefangene vermittelt. Die ursprünglich für vier Tage vereinbarte Feuerpause war um drei Tage verlängert worden. Damit würde sie ohne erneute Verlängerung am Freitagmorgen ablaufen. Ob es erneut zu einer Verlängerung kommt, war zunächst ungewiss.

  • 23.38 Uhr

    Militär: Freigelassene Geiseln wieder in Israel Tel Aviv

    Die von der islamistischen Hamas am Donnerstagabend freigelassenen Geiseln sind in Israel angekommen. Die sechs Israelis seien auf dem Weg zu einer medizinischen Untersuchung und würden anschliessend in Krankenhäusern ihre Familien treffen, teilte das Militär mit. Nach Angaben aus dem Büro von Regierungschef Benjamin Netanjahu handelte es sich um vier Frauen sowie eine 18-Jährige und ihren 17-jährigen Bruder. Die beiden arabisch-israelischen Geschwister waren aus einer Beduinenstadt im Süden des Landes entführt worden. Am Nachmittag waren zudem zwei israelische Frauen freigelassen worden.

    Einem Sprecher des katarischen Aussenministeriums zufolge soll Israel in der Nacht im Gegenzug 30 palästinensische Häftlinge entlassen. «Gemäss den Bedingungen des 7. Tages des Abkommens über eine humanitäre Pause werden heute 30 Palästinenser im Austausch für die Freilassung von 10 Geiseln in Gaza freigelassen. Die 2 russischen Staatsbürger, die gestern freigelassen wurden, sind in dieser Liste enthalten», schrieb Madschid al-Ansari auf X, ehemals Twitter. Am Mittwoch hatte er noch mitgeteilt, die zwei russischen Staatsbürger, die auch den israelischen Pass haben, würden zusätzlich zu den im Abkommen zwischen Israel und der Hamas vereinbarten Schritten freigelassen. Katar vermittelt zwischen den Kriegsparteien.

  • 22.30 Uhr

    Blinken fordert von Israel Schutz der Zivilisten im Gazastreifen

    US-Aussenminister Antony Blinken hat die israelische Führung mit deutlichen Worten dazu aufgefordert, die Zivilisten im Gazastreifen zu schützen. «Die Art und Weise, wie Israel sich verteidigt, ist wichtig», sagte Blinken am Donnerstag bei einem Besuch in Israel. Es sei «zwingend erforderlich», dass sich Israel an das humanitäre Völkerrecht und die Regeln der Kriegsführung halte. Israel müsse vor der Wiederaufnahme grösserer Militäreinsätze humanitäre Pläne zum Schutz der Zivilbevölkerung vorlegen, die weitere Opfer auf ein Minimum reduzierten, forderte er. Das habe er auch bei seinem Treffen mit Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu deutlich gemacht, sagte Blinken.

    In den Plänen sollte etwa genau festgelegt werden, in welchen Gebieten Zivilisten im südlichen und zentralen Gazastreifen sicher seien. Die Zerstörung lebenswichtiger Infrastruktur wie von Krankenhäusern, Kraftwerken und Wasserversorgungsanlagen müsse vermieden werden. Sobald es die Bedingungen zuliessen, müssten Zivilisten auch die Möglichkeit haben, wieder in den Norden des Gazastreifens zurückkehren zu können, forderte er. Es dürfe keine dauerhafte Vertreibung innerhalb des Gazastreifens geben.

    Blinken sagte weiter, Israel verfüge über eines der modernsten Militärs der Welt. «Es ist in der Lage, die von der Hamas ausgehende Bedrohung zu neutralisieren und gleichzeitig den Schaden für unschuldige Männer, Frauen und Kinder zu minimieren», sagte er. Israel habe «die Pflicht, dies zu tun». Letztendlich sei dies nicht nur das Richtige, sondern liege auch in Israels Sicherheitsinteresse.

    Netanjahu und die Mitglieder des Kriegskabinetts seien sich einig gewesen «über die Notwendigkeit dieses Vorgehens», sagte Blinken. Die Einzelheiten der laufenden Planungen seien erörtert worden. Die zahlreichen Todesopfer in der Zivilbevölkerung und die Vertreibung in dem Ausmass, wie man sie im nördlichen Gazastreifen gesehen habe, dürfe sich im Süden nicht wiederholen, mahnte er.

  • 22.29 Uhr

    Hamas übergibt sechs weitere Geiseln dem Roten Kreuz

    Die islamistische Hamas hat nach Angaben des israelischen Militärs eine weitere Gruppe von Geiseln dem Roten Kreuz übergeben. Es handle sich um sechs in den Gazastreifen entführte Israelis, teilte die Armee am Donnerstagabend mit. Sie seien nun auf dem Weg von Ägypten nach Israel. Zuvor waren bereits zwei Geiseln separat nach Israel gebracht worden. Unklar war zunächst, ob noch die Freilassung von weiteren Geiseln zu erwarten war. Medienberichten zufolge sollten am Donnerstag ursprünglich insgesamt zehn israelische Geiseln von der Hamas freigelassen werden.

    Im Gegenzug war am Abend die Entlassung von dreimal so vielen palästinensischen Häftlingen aus israelischen Gefängnissen geplant. Palästinensischen Berichten zufolge sollte es sich um acht Frauen und 22 männliche Jugendliche im Alter von unter 19 Jahren handeln. Sollte die Hamas jedoch nur acht Israelis freilassen, könnte wohl auch die Zahl der freizulassenden Häftlinge geringer ausfallen.

    Unklar war auch, ob die Feuerpause, die nach bisherigen Vereinbarungen am Freitagmorgen enden sollte, ein weiteres Mal verlängert werden würde. Unbestätigten Berichten zufolge sollen im Hintergrund Gespräche über eine Verlängerung laufen.

    Nach der ursprünglichen Übereinkunft der Kriegsgegner soll die Waffenruhe auf maximal bis zu zehn Tage verlängert werden können, um die weitere Freilassung von Geiseln und palästinensischen Häftlingen zu ermöglichen. Da die Feuerpause am Freitagmorgen begann, könnte sie daher im Prinzip bis Montagmorgen andauern. Unklar war aber, ob die Hamas dafür, wie von Israel gefordert, täglich zehn weitere Geiseln freilassen kann und will.

  • 22.01 Uhr

    Israels Armee zur Wiederaufnahme der Kämpfe bereit

    Das israelische Militär ist nach eigenen Angaben «jederzeit» zur Wiederaufnahme der Kämpfe mit der islamistischen Hamas im Gazastreifen bereit. «Wir sind jederzeit bereit anzugreifen, auch heute Nacht», sagte Armeesprecher Daniel Hagari am Donnerstag. Das Militär erwarte noch am Abend die Freilassung weiterer Geiseln, die im Rahmen der Vereinbarung zur Verlängerung der Feuerpause um einen Tag mit der Hamas freikommen sollten.

    Am späten Nachmittag hatte die Hamas bereits zwei israelische Geiseln freigelassen. Medienberichten zufolge sollte am Abend die Freilassung von acht weiteren Verschleppten an das Rote Kreuz folgen. Die Übergabe verzögerte sich jedoch. Israelischen Medienberichten zufolge könnte ein Grund für die Verzögerung sein, dass die Geiseln an unterschiedlichen Orten im Gazastreifen festgehalten werden.

    Die Hamas behauptete unterdessen, Israel weigere sich, die Leichen von drei getöteten Geiseln im Rahmen des Abkommens anzunehmen. Den Angaben nach soll es sich bei den Toten um eine Mutter sowie deren zehn Monate altes Baby und einen vier Jahre alten Sohn handeln. Nach Darstellung des militärischen Arms der Hamas sollen sie bei einem israelischen Angriff getötet worden sein. Hagari sagte am Abend, es gebe weiter keine Bestätigung zum Tod der drei Geiseln.

    Ein von der Hamas am Abend veröffentlichtes Video, das den ebenfalls entführten Vater der Kinder zeigt, nannte Hagari «psychologischen Terror». Wann und unter welchen Bedingungen das Video entstanden war, war zunächst unklar.

    Unterdessen erklärten die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen im Jemen, dass sie bereit seien, ihr militärisches Vorgehen gegen Israel wieder aufzunehmen und auszubauen, falls es im Gazastreifen erneut zu Kämpfen kommen sollte.

  • 17.29 Uhr

    Diplomatische Krise: Israel ruft Botschafterin aus Madrid zurück

    Israel hat nach Kritik des spanischen Regierungschefs Pedro Sánchez am militärischen Vorgehen im Gazastreifen seine Botschafterin in Madrid zu Konsultationen nach Jerusalem zurückbeordert. Zudem wies Ministerpräsident Benjamin Netanjahu Aussenminister Eli Cohen am Donnerstag an, die spanische Botschafterin in Israel für einen Protest gegen «beschämende» Äusserungen von Sánchez in das Aussenministerium einzubestellen, wie das Büro des Regierungschefs mitteilte.

    Eine Einbestellung ist in der Diplomatie ein mittelschwerer Protest, der zwischen befreundeten Staaten jedoch eher selten ist. Der meist nur zeitweilige Rückruf eines Botschafters zu Konsultationen ist schon eine schärfere Form der Missbilligung.

    Sánchez hatte in einem Interview mit dem staatlichen TV-Sender RTVE Israel erneut aufgefordert, beim Kampf gegen die islamistische Hamas im Einklang mit dem humanitären Völkerrecht vorzugehen. «Angesichts der Bilder, die wir sehen, und der wachsenden Zahl an Menschen, insbesondere der Kinder, die sterben, habe ich ernsthafte Zweifel, dass sie das humanitäre Völkerrecht einhalten», sagte der Regierungschef der viertgrössten Volkswirtschaft der EU. Cohen bezeichnete die Äusserungen von Sánchez als «empörend». Israel wahre das internationale Recht.

    Die Beziehungen zwischen Israel und Spanien sind schon seit längerem gespannt. Die Regierung in Jerusalem hatte mit grosser Verärgerung auf Kritik von Sánchez bei einer Pressekonferenz am vergangenen Freitag am Grenzübergang Rafah vom Gazastreifen nach Ägypten an der hohen Zahl ziviler Opfer in dem Küstenstreifen reagiert. Am Sonntag war die spanische Botschafterin deshalb schon ein erstes Mal in das Aussenministerium in Jerusalem einbestellt worden. Israel warf Sánchez vor, den Hamas-Terror zu unterstützen. Daraufhin bestellte auch das spanische Aussenministerium die Botschafterin Israels in Madrid ein.

    Der Ministerpräsident von Spanien, Pedro Sanchez, hat Israels militärische Vorgehen im Gazastreifen scharf kritisiert. 
    Der Ministerpräsident von Spanien, Pedro Sanchez, hat Israels militärische Vorgehen im Gazastreifen scharf kritisiert. 
    Bild: Keystone
  • 16.35 Uhr

    Hamas lässt zwei weitere weibliche Geiseln frei

    Die Hamas hat am Donnerstag zwei weitere Geiseln freigelassen. Die beiden Frauen seien über das Rote Kreuz den israelischen Streitkräften übergeben worden, teilte das Militär mit. Sie sollten zunächst auf einen Armeestützpunkt gebracht werden.

    Die beiden Frauen sind Teil einer weiteren Geiselgruppe, die noch im Verlauf des Donnerstags freigelassen werden sollte. Im Gegenzug will Israel 30 palästinensische Häftlinge aus Gefängnissen entlassen.

    Parallel dazu wird über eine Verlängerung der Feuerpause zwischen Israel und der Hamas verhandelt, die die Freilassung weiterer Geiseln ermöglichen soll.

  • 15.19 Uhr

    Hamas bekennt sich zu Anschlag in Jerusalem

    Palästinenserorganisation Hamas zu einem Anschlag in Jerusalem mit mindestens drei Toten bekannt. Der Angriff, bei dem mehrere weitere Menschen verletzt wurden, sei eine «natürliche Antwort auf die beispiellosen Verbrechen der Besatzer», erklärte die Hamas. US-Aussenminister Antony Blinken bezeichnete den Angriff als Erinnerung an die «Bedrohung, mit der Israelis Tag für Tag konfrontiert sind».

    Bei dem Angriff am westlichen Stadtrand Jerusalems wurden nach Polizeiangaben eine 24-jährige und eine 67-jährige Frau sowie ein 73-jähriger Mann getötet. Mehrere weitere wurden demnach verletzt.

  • 14.56 Uhr

    US-Aussenminister fordert Israel auf, gegen gewalttätige Siedler vorzugehen

    Bei einem Treffen mit dem israelischen Präsidenten Izchak Herzog am Donnerstag in Jerusalem habe Blinken deutlich gemacht, dass die «Spannungen im Westjordanland» deeskaliert werden müssten, teilte das US-Aussenministerium mit.

    Dazu müsse «Israel unverzüglich Schritte unternehmen, um Siedler-Extremisten für die Gewalt gegen palästinensische Zivilisten zur Rechenschaft zu ziehen», hiess es weiter. Ähnlich habe sich Blinken in einem Gespräch mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu geäussert. US-Präsident Joe Biden hatte gewalttätigen Siedlern zuletzt mit Einreisebeschränkungen in die USA gedroht.

    Blinken und Herzog hätten auch über die anhaltenden Bemühungen um die Freilassung der verbleibenden Geiseln im Gazastreifen und über humanitären Hilfe für die Zivilbevölkerung gesprochen, hiess es weiter. Blinken traf bei seinem Besuch in Israel auch Netanjahu. Dabei habe Blinken deutlich gemacht, dass «es unbedingt notwendig sei, den humanitären und zivilen Schutzbedürfnissen im südlichen Gazastreifen Rechnung zu tragen, bevor dort militärische Operationen durchgeführt werden», so das US-Aussenministerium. Er habe betont, dass die USA sich weiterhin «für konkrete Schritte zur Förderung eines palästinensischen Staates einsetzen».

    US-Aussenminister Antony Blinken (links) und der Präsident Israels, Isaac Herzog am 30. November 2023 in Tel Aviv.
    US-Aussenminister Antony Blinken (links) und der Präsident Israels, Isaac Herzog am 30. November 2023 in Tel Aviv.
    KEYSTONE
  • 9 Uhr

    Attentäter töten zwei Menschen an Bushaltestelle in Jerusalem

    Zwei mutmasslich palästinensische Attentäter haben am Donnerstag an einer Bushaltestelle in Jerusalem das Feuer auf Menschen eröffnet. Zwei Personen seien getötet worden, teilte der Polizeichef Jerusalems, Doron Turgeman, vor Journalisten mit.

    Die beiden Attentäter, die mit einem Fahrzeug zum Tatort kamen, seien von Soldaten und einem bewaffneten Zivilisten erschossen worden. Nach Angaben des israelischen Rettungsdienstes Magen David Adom wurden weitere Menschen verletzt, darunter mehrere schwer.

    Der Vorfall ereignete sich den Angaben zufolge am Stadteingang. Nach israelischen Medienberichten stammten die Attentäter aus dem arabisch geprägten Ostteil Jerusalems.

  • 7.30 Uhr

    Israel erhält kurz vor Ablauf der Frist weitere Geisel-Liste

    Israel hat kurz vor Fristende der Feuerpause im Gaza-Krieg eine Liste mit den Namen weiterer Geiseln erhalten, die an diesem Donnerstag freikommen könnten. Eine Liste von Frauen und Kindern sei gemäss der Vereinbarung übergeben worden, daher werde die Feuerpause fortgesetzt, teilte das Büro des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu am Donnerstagmorgen mit. Das im Konflikt vermittelnde Katar und die islamistische Hamas bestätigten die Verlängerung der Pause. Sie gelte für Donnerstag.

    Die Unterhändler hatten bis zur letzten Minute verhandelt. Das Kriegskabinett habe am Vorabend einstimmig beschlossen, dass die Kämpfe sofort wieder aufgenommen würden, wenn nicht bis Donnerstagmorgen 7.00 Uhr eine Liste, wie vereinbart, vorgelegt werde, erklärte das Büro des israelischen Regierungschefs. Am Morgen sei dann die Liste mit Frauen und Kindern eingegangen, hiess es.

    Die Feuerpause galt seit vergangenem Freitag 6 Uhr MEZ. Seither wurden von der islamistischen Hamas rund 100 in den Gazastreifen verschleppte Geiseln gegen palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen ausgetauscht. Unter den freigelassenen Geiseln sind auch 14 Deutsche. Die Kampfpause war zuletzt um zwei Tage verlängert worden. Nach der ursprünglichen Übereinkunft soll die Pause auf maximal bis zu zehn Tage verlängert werden können.

  • 6.38 Uhr

    Hamas und Katar bestätigen Verlängerung der Feuerpause

    Die islamistische Hamas hat eine Verlängerung der Feuerpause im Gaza-Krieg bestätigt. Die Terrororganisation erklärte am Donnerstagmorgen, man habe sich auf einen siebten Tag geeinigt. Demnach wird die Feuerpause zunächst nur für diesen Donnerstag verlängert. Dies bestätigte auch der Sprecher des katarischen Aussenministeriums, Majed Al-Ansari. Man habe sich darauf geeinigt, die humanitäre Feuerpause um einen weiteren Tag, diesen Donnerstag, zu verlängern «unter den bestehenden Bedingungen». Demnach müssten alle militärischen Aktivitäten in Gaza eingestellt bleiben und die Einfuhr von humanitärer Hilfe in den Gazastreifen weiter ermöglicht werden.

    Das israelische Militär hatte am Morgen unmittelbar vor Ablauf der Frist ebenfalls bekanntgegeben, dass die seit dem vergangenen Freitag geltende Feuerpause weitergehe. «In Anbetracht der Bemühungen der Vermittler, den Prozess der Geiselbefreiung fortzusetzen, und vorbehaltlich der Bedingungen des Abkommens, wird die operative Pause fortgesetzt», teilte die israelische Armee mit. Der Sicherheitsberater der israelischen Regierung, Mark Regev, sagte dem US-Sender CNN, wenn die Hamas zehn israelische Geiseln freilasse, werde die Feuerpause um einen Tag verlängert. Die Frage sei, ob die Hamas dies tun werde.

  • 05.58

    Israels Armee: Feuerpause wird fortgesetzt

    Die Feuerpause im Gaza-Krieg zwischen Israel und der islamistischen Hamas wird verlängert. Das gab das israelische Militär am Donnerstagmorgen unmittelbar vor Ablauf der Frist bekannt. Damit könnten weitere in den Gazastreifen verschleppte Geiseln freikommen und noch mehr humanitäre Hilfe in das abgeriegelte Küstengebiet am Mittelmeer gelangen. «In Anbetracht der Bemühungen der Vermittler, den Prozess der Geiselbefreiung fortzusetzen, und vorbehaltlich der Bedingungen des Abkommens, wird die operative Pause fortgesetzt», teilte die israelische Armee auf Telegram mit.

    Die Feuerpause galt seit vergangenem Freitag um 06.00 Uhr MEZ. Seither wurden von der islamistischen Hamas rund 100 in den Gazastreifen verschleppte Geiseln gegen palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen ausgetauscht. Unter den freigelassenen Geiseln sind auch 14 Deutsche. Die zwischen Israel und der Hamas vereinbarte Kampfpause war zuletzt um zwei Tage verlängert worden. Nach der ursprünglichen Übereinkunft soll die Pause auf maximal bis zu zehn Tage verlängert werden können.

  • 2.52 Uhr

    Biden: Wollen Freilassung aller Geiseln erreichen

    US-Präsident Joe Biden hat mit Erleichterung auf die Freilassung weiterer 16 Hamas-Geiseln, darunter eine US-amerikanische Doppelstaatlerin, reagiert. Die Feuerpause habe «bedeutende Ergebnisse» erbracht, erklärte Biden in einer Stellungnahme vom Mittwochabend. So seien nahezu 100 Geiseln freigekommen und zusätzliche Hilfsgüter für die palästinensische Bevölkerung in den Gazastreifen gelangt.

    Der US-Präsident dankte dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu, dem Emir von Katar, Tamim bin Hamad Al Thani, sowie Ägyptens Präsidenten Abdel Fattah al-Sisi «für ihre fortgesetzte Partnerschaft in diesem Prozess und ihr andauerndes Engagement, alle Geiseln nach Hause zu bringen und mehr Hilfe für die unschuldigen Menschen in Gaza zu leisten».

    Die USA blieben weiter entschlossen, die Freilassung aller Personen zu erreichen, die von der Hamas während ihres brutalen Terrorangriffs auf Israel am 7. Oktober als Geiseln genommen wurden, erklärte der US-Präsident in der Stellungnahme weiter.

  • 1.51 Uhr

    Guterres fordert «echten humanitären Waffenstillstand»

    Eine Verlängerung der Feuerpause zwischen Israel und der islamistischen Hamas im Gaza-Krieg reicht nach Ansicht von UN-Generalsekretär António Guterres nicht aus. Er fordert einen «echten humanitären Waffenstillstand». Auf der Plattform X (vormals Twitter) schrieb Guterres am Mittwochabend: «Es laufen Verhandlungen über eine Verlängerung der Feuerpause – was wir sehr begrüssen –, aber wir brauchen einen echten humanitären Waffenstillstand.» In den vergangenen Tagen hätten die Menschen «im besetzten Palästinensergebiet und in Israel in so viel Dunkelheit endlich einen Funken Hoffnung und Menschlichkeit gesehen», schrieb Guterres.

    Die Menge der Hilfe reiche nach wie vor nicht aus, um den enormen Bedarf von mehr als zwei Millionen Menschen zu decken, schrieb Guterres. Zivilisten benötigten einen kontinuierlichen Fluss lebensrettender humanitärer Hilfe in das und im gesamten Gebiet.

    Guterres fügte in einem weiteren Post hinzu, es gebe «zahlreiche Berichte über sexuelle Gewalt während der abscheulichen Terroranschläge der Hamas am 7. Oktober». Diese müssten energisch untersucht und strafrechtlich verfolgt werden. «Geschlechtsspezifische Gewalt muss verurteilt werden. Jederzeit. Überall», schrieb Guterres. Er forderte zudem, Zivilisten, darunter Personal der Vereinten Nationen, müssten geschützt werden.

  • 1.32 Uhr

    Israel lässt 30 palästinensische Häftlinge frei

    Israel hat eine weitere Gruppe von Palästinensern aus israelischen Gefängnissen im Gegenzug für die Freilassung israelischer Geiseln auf freien Fuss gesetzt. Alle 30 Häftlinge seien aus verschiedenen Gefängnissen entlassen worden, teilte die israelische Gefängnisbehörde in der Nacht zum Donnerstag mit. Die islamistische Hamas liess zuvor am Mittwoch 16 Geiseln aus dem Gazastreifen frei. Es handelte sich wie schon in den Tagen zuvor um zehn Israelis, wie die israelische Armee mitteilte. Darunter sind drei Deutsche, die auch den israelischen Pass haben.

    Unterdessen berichtete der Rote Halbmond in der Nacht zum Donnerstag im Westjordanland von Zusammenstössen von Menschen, die auf die Heimkehr der in Israel freigelassenen Palästinenser warteten, mit Soldaten. Dabei soll es Verletzte gegeben haben. Israel will offensichtlich unterbinden, dass es erneut zu grösseren Jubelfeiern kommt, bei denen vor wenigen Tagen auch Hamas-Fahnen geschwenkt worden waren.

  • 23.06 Uhr

    Armee: Freigelassene Geiseln in Israel angekommen

    Eine sechste Gruppe freigelassener Geiseln ist am Mittwoch auf israelischem Staatsgebiet angekommen. Die israelische Armee teilte mit, die zehn Israelis und vier Thailänder sollten zunächst medizinisch untersucht werden. Anschliessend könnten sie ihre Familien treffen. Zuvor hatte die islamistische Hamas zwei Israelis mit zusätzlich russischer Staatsbürgerschaft freigelassen. Diese Freilassungen waren wie die der Thailänder nicht Teil der Vereinbarung über einen Austausch israelischer Geiseln gegen palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen.

    Damit sind seit Beginn einer Feuerpause am Freitag insgesamt 97 Geiseln freigekommen. Davon waren 73 Israelis, von denen 14 auch die deutsche Staatsbürgerschaft haben. Im Gegenzug wurden bis Dienstagabend 180 palästinensische Häftlinge freigelassen. Am Mittwochabend sollten weitere 30 Häftlinge entlassen werden. Israel und die islamistische Terrororganisation Hamas hatten sich darauf unter Vermittlung Katars geeinigt.

  • 23 Uhr

    Hamas lässt insgesamt 16 Gaza-Geiseln frei

    Die islamistische Hamas hat am Mittwochabend insgesamt 16 Geiseln freigelassen. Es handelte sich wie schon in den Tagen zuvor um zehn Israelis, teilte die israelische Armee am Mittwoch mit. Darunter seien drei Deutsche, die auch den israelischen Pass haben, sowie jeweils ein Doppelstaatler aus den USA und aus den Niederlanden, erklärte Madschid al-Ansari, Sprecher des katarischen Aussenministeriums.

    Zusätzlich kamen auch vier Thailänder und etwas früher schon zwei Russinnen frei. Letztere haben ebenfalls die israelische Staatsbürgerschaft. Unterdessen gab es kurz vor dem Ablauf der Feuerpause im Gaza-Krieg intensive Verhandlungen über eine Verlängerung.

    US-Aussenminister Antony Blinken sagte zu, «alles in unserer Macht Stehende zu tun, um die Pause zu verlängern». Die islamistische Hamas arbeitete laut eigenen Angaben hart an einer möglichen Verlängerung, wie ein Sprecher dem Nachrichtensender Al-Dschasira sagte. Ob die Gespräche über eine Verlängerung der Waffenruhe von Erfolg gekrönt sein würden, stand aber auch am späteren Abend noch nicht fest.

    Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu kündigte in einer Mitteilung an, die Kämpfe wiederaufzunehmen, wenn «diese Phase der Rückkehr unserer Geiseln vollendet ist».

    Seit vergangenem Freitag gilt eine Feuerpause, während der in den Gazastreifen verschleppte Geiseln und palästinensische Gefangene aus Israel ausgetauscht wurden. Die Kampfpause wurde zuletzt um zwei Tage verlängert. Damit würde sie ohne erneute Verlängerung wohl am heutigen Donnerstagmorgen ablaufen. Im Westjordanland wurden unterdessen bei einem israelischen Anti-Terror-Einsatz mehrere Palästinenser getötet.

  • 20.58 Uhr

    Israelische Armee tötet im Gazastreifen drei Männer

    Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben trotz der geltenden Feuerpause am Mittwoch im Gazastreifen drei bewaffnete Palästinenser getötet. Die Männer seien eine Bedrohung für die israelischen Soldaten gewesen, teilte Armee-Sprecher Daniel Hagari am Mittwoch ohne Nennung weiterer Einzelheiten mit. Aus dem Gazastreifen hiess es aus Sanitäterkreisen, im Norden des Küstenstreifens seien zwei Tote und ein Verletzter geborgen worden. Augenzeugenberichten zufolge seien sie aber unbewaffnet gewesen. Die Angaben liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

    Schon am Vortag hatte es trotz der vereinbarten Kampfpause und dem täglichen Austausch israelischer Geiseln gegen palästinensische Häftlinge einen Schusswechsel im nördlichen Gazastreifen gegeben. Beide Seiten hatten sich daraufhin eine Verletzung der Feuerpause vorgeworfen. Am Dienstagabend waren dennoch wie vereinbart zehn israelische Geiseln gegen 30 palästinensische Häftlinge ausgetauscht worden.

  • 20.54 Uhr

    Hamas: Fünf Frühgeborene tot in Krankenhaus in Gaza aufgefunden

    In einem Krankenhaus in der Stadt Gaza sind nach Angaben der radikalislamischen Hamas fünf frühgeborene Babys tot aufgefunden worden. Die Leichen der Frühchen seien am Dienstagabend in der Intensivstation der Al-Nasr-Kinderklinik entdeckt worden, sagte der Sprecher des von der Hamas geführten Gesundheitsministeriums der Nachrichtenagentur AFP am Mittwoch. Israelische Soldaten hätten den Zugang zur Intensivstation für Ärzte und Familien bis zu diesem Zeitpunkt blockiert.

    Die israelische Armee war auf Anfrage zunächst nicht in der Lage, die Aussagen zu kommentieren.

  • 20.11 Uhr

    Hamas übergibt weitere Geiseln an das Rote Kreuz

    Die radikalislamische Hamas hat nach Angaben aus ihr nahestehenden Kreisen eine weitere Gruppe von aus Israel entführten Geiseln an das Rote Kreuz übergeben. Die Betroffenen seien im Gazastreifen an Vertreter des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) übergeben worden, erfuhr die Nachrichtenagentur AFP aus den Kreisen.

    Es ist die sechste Geisel-Freilassung im Rahmen eines Abkommens, das auch eine derzeit anhaltende Feuerpause im Gazastreifen umfasst.

    Das israelische Militär bestätigte kurz darauf die Meldung. Zehn weitere in den Gazastreifen entführte Israelis seien dem Roten Kreuz übergeben worden. Zusätzlich seien vier Bürger Thailands übergeben worden, wie die Armee weiter auf X mitteilte.

    In der Gruppe der zehn Freigelassenen sind auch drei Deutsche. Es seien Doppelstaatler, die auch den israelischen Pass hätten, teilte Madschid al-Ansari, Sprecher des katarischen Aussenministeriums, mit.

  • 17.39 Uhr

    Hamas: Zwei russische Geiseln an das Rote Kreuz übergeben

    Die islamistische Hamas im Gazastreifen hat nach eigenen Angaben zwei russische Geiseln an das Rote Kreuz übergeben. Die beiden Verschleppten seien aufgrund von Bemühungen des russischen Präsidenten Wladimir Putin freigekommen, teilte die Hamas mit. Sie sollten vom Roten Kreuz an Vertreter des russischen Aussenministeriums übergeben werden.

    Die Freilassung der beiden Frauen ist nicht Teil des Abkommens zum Austausch israelischer Geiseln und palästinensischer Häftlinge. Dies hatte Hamas-Anführer Mussa Abu Marsuk bereits zuvor einem Radiosender im Gazastreifen gesagt. Demnach sollen am Mittwoch noch zehn israelische Geiseln freigelassen werden.

    Die israelischen Geiseln sollen im Gegenzug zur Entlassung von 30 weiteren palästinensischen Häftlingen aus israelischen Gefängnissen freikommen. Die Hamas hatte bereits am Sonntag einen 25-jährigen israelisch-russischen Doppelstaatsbürger ohne offensichtliche Gegenleistung entlassen. Bislang liess die Hamas 81 Israelis und Ausländer im Austausch für 180 palästinensische Häftlinge frei.

  • 17.32 Uhr

    UN-Chef: Zahl toter Kinder im Gazastreifen in Amtszeit beispiellos

    UN-Generalsekretär António Guterres hat erneut ein dauerhaftes Ende der Kampfhandlungen zwischen Israel und der islamistischen Hamas im Gazastreifen gefordert. «Es finden intensive Verhandlungen zur Verlängerung der Waffenruhe statt, was wir sehr begrüssen. Aber wir glauben, dass wir einen echten humanitären Waffenstillstand brauchen», sagte Guterres bei einer Sitzung des UN-Sicherheitsrates in New York. «Die Menschen in Gaza befinden sich vor den Augen der Welt inmitten einer epischen humanitären Katastrophe. Wir dürfen nicht wegschauen.»

    «Innerhalb weniger Wochen sind bei israelischen Militäreinsätzen in Gaza weitaus mehr Kinder getötet worden als die Gesamtzahl der Kinder, die in den Jahren seit meiner Amtszeit als Generalsekretär von einer Konfliktpartei getötet wurden», so Guterres weiter. Vier von fünf Menschen in Gaza seien aus ihren Häusern vertrieben wurden. 111 UN-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter seien ebenfalls von israelischen Angriffen getötet worden — die höchste Zahl an Opfern der Vereinten Nationen jemals.

  • 17.07 Uhr

    Blinken: «Was passiert in Gaza, wenn der Feldzug vorbei ist?»

    US-Aussenminister Antony Blinken fordert eine Diskussion darüber, wie der Gazastreifen nach einem Ende der israelischen Militäroperation verwaltet werden soll. Alle konzentrierten sich «auf das, was gerade in Gaza passiert», sagte er während des Nato-Aussenministertreffens in Brüssel. Es brauche aber Pläne für das, «was ich den «Tag danach» und «den Tag nach dem Tag danach» nenne. Ich meine, was passiert in Gaza, wenn der Feldzug vorbei ist?»

    US-Aussenminister Antony Blinken.
    US-Aussenminister Antony Blinken.
    Bild: Virginia Mayo/AP/dpa

    Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat deutlich gemacht, dass die israelischen Streitkräfte nach dem Ende der derzeitigen Waffenruhe, die am heutigen Mittwoch enden sollte, die Militäroperation fortsetzen werden. Sein erklärtes Ziel ist die Auslöschung der militant-islamistischen Hamas.

    Sowohl Israel als auch arabische Staaten haben sich gegen solche Diskussionen über die künftige Verwaltung des Gazastreifens verwehrt. Während die israelische Regierung betont, sich auf den Krieg konzentrieren zu wollen, argumentieren die arabischen Staats- und Regierungschefs, dass die Beendigung der Kämpfe, bei denen Tausende palästinensische Zivilisten getötet wurden, unmittelbare Priorität haben müsse.

  • 16.36 Uhr

    Die Schweiz ist jetzt Mitglied einer Taskforce gegen Hamas-Finanzierung

    Die Schweiz ist Mitglied einer internationalen Taskforce gegen die Finanzierung der Hamas. Die «Counter Terrorist Financing Taskforce — Israel» (CTFTI) wurde nach der Terrorattacke der Hamas auf Israel gegründet.

    Die Schweiz sei der CTFTI im November beigetreten, wie das Bundesamt für Polizei (Fedpol) der Nachrichtenagentur Keystone-SDA erklärte und damit eine Information des US-Finanzministeriums bestätigte. Weitere Mitglieder sind Israel, die USA, Australien, Kanada, Estland, Frankreich, Deutschland, Liechtenstein, Luxemburg, die Niederlande, Neuseeland und Grossbritannien.

    Eines der Hauptziele der CTFTI ist es, die Bemühungen zur Bekämpfung der internationalen Finanzströme zugunsten der Hamas zu bündeln und zu verstärken. Die Geldwäschereibehörden jedes Mitgliedslandes sind in der Taskforce aktiv. In der Schweiz ist dies die vom Fedpol geführte Meldestelle für Geldwäscherei (MROS), die die Aufgaben einer Financial Intelligence Unit (FIU) wahrnimmt.

    Dabei handelt es sich um eine operative Taskforce, deren Ziel nicht nur darin besteht, die internationalen Finanzströme im Zusammenhang mit den Hamas-Terroranschlägen vom 7. Oktober zu identifizieren und zu unterbrechen, sondern generell die weltweite «Information» (Intelligence) der FIUs zur Identifizierung und Bekämpfung der Terrorismusfinanzierung zu nutzen.

    Das Fedpol betonte, dass Ermittlungen und Informationsaustausch im Zusammenhang mit der Terrorismusfinanzierung für die MROS keine neue Aufgabe sei, ebenso wenig wie die Zusammenarbeit mit anderen FIUs in Arbeitsgruppen. Die MROS ist heute Mitglied in vier ständigen Arbeitsgruppen, und sie nimmt neben der CTFTI auch an der Taskforce im Zusammenhang mit den Finanzsanktionen gegen Russland teil, die ebenfalls aus aktuellem Anlass eingerichtet wurde.

  • 15.55 Uhr

    Israel: Ranghoher Dschihad-Kommandeur in Dschenin getötet

    Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben bei einem Einsatz in Dschenin einen ranghohen Kommandeur des Islamischen Dschihad getötet. Soldaten hätten in der Stadt im nördlichen Westjordanland ein Gebäude beschossen, in dem sich Mohammed Subeidi und weitere Extremisten aufhielten, teilte das Militär mit. Subeidi sei «einer der zentralen Terroristen im Flüchtlingslager von Dschenin» und an mehreren Anschlägen auf Israelis beteiligt gewesen.

    Nach Medienberichten handelte es sich um einen Cousin des früheren militanten Palästinenserführers Sakaria Subeidi, der 2021 zwei Wochen nach der Aufsehen erregenden Flucht aus einem israelischen Hochsicherheitsgefängnis wieder gefasst worden war.

    Bei dem Angriff auf das Gebäude hätten die Soldaten Panzerfäuste, Granaten und Sprengstoff eingesetzt. «Bei einer Suche wurden zwei getötete Terroristen gefunden», hiess es weiter laut Militär. Dabei handele es sich um Subeidi und einen weiteren Mann. Es seien ausserdem drei Sturmgewehre und Munition gefunden worden.

    Insgesamt habe die Armee bei einem «Anti-Terror-Einsatz» in Dschenin 17 gesuchte Palästinenser festgenommen. Dabei seien zahlreiche Waffen, Sprengsätze, Munition sowie militärische Ausrüstung gefunden worden. Bei den Festnahmen sei es zu Konfrontationen und Schusswechseln gekommen. Es seien Sprengsätze auf die Truppen geworfen worden, diese hätten mit scharfer Munition reagiert.

  • 15.37 Uhr

    WHO warnt: Viele Tote durch Krankheiten im Gazastreifen

    Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat davor gewarnt, dass Atemwegsinfektionen, Durchfall und andere Krankheiten im Gazastreifen zu einem drastischen Anstieg von Todesfällen führen können. Grund seien die Ballung von Menschen, fehlende Medikamente und Nahrungsmittel sowie die schlechten hygienischen Zustände, schrieb Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus auf der Plattform X, vormals Twitter.

    Aktuell gebe es bereits 111'000 Fälle von Atemwegsinfektionen, 75'000 Menschen mit Durchfall, darunter fast die Hälfte Kinder unter fünf Jahre. Hinzu kämen 12'000 Fälle von Krätze, 11'000 von Läusen, 2500 von Impetigo, einem ansteckenden Hautausschlag, 2500 von Windpocken und 1100 von Gelbsucht. «Angesichts der Lebensumstände und fehlender Gesundheitsversorgung könnten mehr Menschen an einer Krankheit sterben, als durch Bomben», schrieb Ghebreyesus.

  • 14.40 Uhr

    Israel: 161 Geiseln werden noch im Gazastreifen festgehalten

    Im Gazastreifen werden laut der israelischen Regierung noch etwa 161 Geiseln von der Hamas und anderen extremistischen Gruppen festgehalten. Es handele sich um 146 israelische Staatsbürger und 15 Ausländer, sagte Regierungssprecher Eylon Levy. 126 seien Männer und 35 Frauen. Vier der Geiseln seien Minderjährige unter 18 Jahren, zehn seien 75 Jahre oder älter. Wie viele der Geiseln Soldaten seien, sei nicht bekannt, erklärte der Sprecher.

    «Wir wollen alle Geiseln nach Hause bringen, wir halten uns an dieses Versprechen, niemand wird zurückgelassen», sagte Levy auf einer Pressekonferenz. Deshalb werde jeder ernsthafte Vorschlag in Erwägung gezogen, der eine Freilassung der verbliebenen Geiseln ermögliche. Wenige Stunden vor Ablauf der Waffenruhe im Gazastreifen bemühten sich internationale Vermittler um eine Verlängerung. So sollte auch die Freilassung von Geiseln in der Gewalt der Hamas ermöglicht werden.

  • 14.33 Uhr

    Palästinenser: Zwei Jungen bei israelischem Militäreinsatz getötet

    Bei einem israelischen Militäreinsatz in Dschenin sind nach palästinensischen Angaben zwei Jungen im Alter von acht und 15 Jahren getötet worden. Das palästinensische Gesundheitsministerium teilte mit, beide seien von Schüssen israelischer Soldaten getroffen worden. Ein israelischer Armeesprecher sagte, man prüfe die Berichte.

    Das Militär hatte zuvor mitgeteilt, die Soldaten seien für einen «Anti-Terror-Einsatz» in Dschenin. Die Stadt im nördlichen Westjordanland gilt als Hochburg militanter Palästinenser.

    Seit den Massakern von Terroristen der islamistischen Hamas und anderer Gruppen am 7. Oktober hat sich die Sicherheitslage in dem von Israel besetzten Westjordanland massiv verschlechtert. Bei Konfrontationen mit israelischen Soldaten, aber auch Attacken von israelischen Siedlern wurden seither 233 Palästinenser getötet, wie das Gesundheitsministerium mitteilte. Seit Jahresbeginn wurden demnach im Westjordanland insgesamt schon 429 Palästinenser bei israelischen Militäreinsätzen, Konfrontationen oder eigenen Anschlägen getötet.

    Israel hatte 1967 unter anderem das Westjordanland und Ost-Jerusalem erobert. Die Palästinenser beanspruchen die Gebiete für einen unabhängigen Staat mit dem arabisch geprägten Ostteil Jerusalems als Hauptstadt.

  • 14.10 Uhr

    US-Ausenminister Blinken: Werden alles für Verlängerung von Feuerpause tun

    Die USA wollen nach Angaben von Aussenminister Antony Blinken eine weitere Verlängerung der Feuerpause im Gazastreifen ermöglichen. «Wir werden uns in den nächsten Tagen darauf konzentrieren, alles in unserer Macht Stehende zu tun, um die Pause zu verlängern, damit wir weiter mehr Geiseln befreien und mehr humanitäre Hilfe leisten können», sagte er nach einem Nato-Aussenministertreffen in Brüssel. Zugleich werde man mit Israel besprechen, wie das Land das Ziel erreichen könne, dass sich Terrorangriffe wie die vom 7. Oktober niemals wiederholen.

    Blinken äusserte sich zudem überzeugt, dass die Fortsetzung der Feuerpause auch im Interesse der Israelis sei. «Sie konzentrieren sich ebenfalls intensiv darauf, ihre Leute nach Hause zu bringen», sagte der Amerikaner mit Blick auf die israelischen Geiseln, die noch im Gazastreifen festgehalten werden.

    Blinken wird nach eigenen Angaben an diesem Donnerstag erneut in Israel sein und dort Gespräche mit der Regierung führen. Es ist sein dritter Besuch seit Konfliktbeginn. Seit Freitag gilt eine Feuerpause, während der in den Gazastreifen verschleppte Geiseln und palästinensische Gefangene aus Israel ausgetauscht wurden. Die Kampfpause wurde zuletzt bis zu diesem Donnerstag verlängert.

  • 13.41 Uhr

    Abbas fordert internationale Konferenz zum Nahostkonflikt

    Der palästinensische Präsident Mahmud Abbas hat eine internationale Konferenz zur Lösung des Nahostkonflikts gefordert. Die Palästinenser seien bereit, mit der internationalen Gemeinschaft an einem ernsthaften politischen Prozess zu arbeiten, der zu einem unabhängigen Staat im Westjordanland, im Gazastreifen und im Osten Jerusalems führe, sagte Abbas am Mittwoch. Er verlangte erneut ein Ende des israelischen Militäreinsatzes im Gazastreifen.

    Die Palästinensische Autonomiebehörde von Abbas verwaltet Teile des von Israel besetzten Westjordanlands. Die Hamas vertrieb seine Kräfte aus dem Gazastreifen, als sie dort 2007 die Macht übernahm. Abbas ist bei den Palästinensern äusserst unbeliebt, von denen viele die Autonomiebehörde als Komplizin der israelischen Besatzung betrachten, weil sie sich in Sicherheitsfragen mit Israel abstimmt.

    Mahmud Abbas, Präsident der Palästinensischen Autonomiegebiete, kündigte seinen Besuch in Moskau an.
    Mahmud Abbas, Präsident der Palästinensischen Autonomiegebiete, kündigte seinen Besuch in Moskau an.
    Alex Brandon/Pool AP/dpa

    Die USA haben erklärt, eine erneuerte Autonomiebehörde solle den Gazastreifen und das Westjordanland als Teil einer möglichen Zweistaatenlösung des jahrzehntealten Konflikts verwalten. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu lehnt diese Idee strikt ab. Die letzten ernsthaften israelisch-palästinensischen Friedensgespräche scheiterten vor mehr als einem Jahrzehnt.

  • 13.32 Uhr

    Irans Staatsoberhaupt: USA könnten Einfluss im Nahen Osten verlieren

    Irans Staatsoberhaupt Ajatollah Ali Chamenei sieht angesichts des Gaza-Kriegs ein mögliches Schwinden des Einflusses der USA im Nahen Osten. Das berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Irna. Die Angriffe der islamistischen Hamas richteten sich gegen Israel, führten jedoch auch zu einer «Entamerikanisierung». «Wenn dieser Sturm anhält, wird, so Gott will, der Einfluss Amerikas in der Region schwinden», sagte er bei einer Rede vor Mitgliedern der paramilitärischen Basidsch-Miliz.

    Seit Beginn des Gaza-Kriegs hat der Iran seine Unterstützung für die im Gazastreifen herrschende Hamas mehrmals bekräftigt, eine direkte Verwicklung in den Konflikt jedoch vehement bestritten. Der Iran hatte sich in den vergangenen Tagen vor allem für ein dauerhaftes Bestehen der derzeitigen Feuerpause ausgesprochen.

  • 12.53 Uhr

    Erdogan nennt Netanjahu «Schlächter von Gaza»

    Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu persönlich zum Verantwortlichen für die Toten im Gazastreifen erklärt.

    «Netanjahu, der eine der grössten Gräueltaten des letzten Jahrhunderts begangen hat, ist bereits als Schlächter von Gaza in die Geschichte eingegangen», sagte Erdogan in Ankara. Dieser «Schandfleck» hafte nicht nur an Netanjahu, sondern auch jenen, die ihn bedingungslos unterstützt hätten.

    Sorgt immer wieder mit Äusserungen zum Gaza-Konflikt für Empörung: Recep Tayyip Erdogan.
    Sorgt immer wieder mit Äusserungen zum Gaza-Konflikt für Empörung: Recep Tayyip Erdogan.
    Turkish Presidency/dpa

    Israel hatte den Gazastreifen angegriffen, nachdem die Terrororganisation Hamas am 7. Oktober mehr als 1200 Menschen getötet und etwa 240 Geiseln aus Israel in den Gazastreifen verschleppt hatte. Israels erklärtes Ziel ist es, die Führung und die militärischen Fähigkeiten der Hamas zu zerstören.

    Erdogan sagte, die Aussagen der israelischen Regierung liessen nicht darauf hoffen, dass die aktuelle Feuerpause in einen langfristigen Waffenstillstand münden werde. Netanjahu hatte in einem am Dienstag veröffentlichten Interview das Ziel der militärischen Zerstörung der islamistischen Hamas im Gazastreifen bekräftigt, sobald die derzeitige Feuerpause beendet ist.

  • 10.12 Uhr

    Hamas angeblich zu Verlängerung des Waffenstillstands bereit

    Die radikalislamische Hamas ist nach Angaben aus ihrem Umfeld offenbar zu einer Verlängerung der seit Freitag geltenden Feuerpause um weitere vier Tage bereit.

    Die islamistische Palästinenserorganisation habe die Vermittler über ihre Position informiert, erfuhr die Nachrichtenagentur AFP am Mittwoch aus Hamas-Kreisen. Während dieses Zeitraums könnten «weitere israelische Gefangene freigelassen» werden, die von der Hamas «und anderen Parteien festgehalten» würden, hiess es.

    Seit Inkrafttreten der Feuerpause am vergangenen Freitag wurden unter der Vermittlung von Katar, Ägypten und den USA bisher insgesamt 60 israelische Frauen und Kinder sowie 21 weitere ausländische Geiseln, überwiegend Gastarbeiter aus Thailand, von der Hamas freigelassen. Im Gegenzug entliess Israel 180 palästinensische Häftlinge aus seinen Gefängnissen.

    Die bereits um zwei Tage verlängerte Feuerpause läuft am Donnerstagmorgen aus.

  • 9.29 Uhr

    Verletzte bei israelischem Militäreinsatz in Dschenin

    Bei einem grösseren israelischen Militäreinsatz in der Stadt Dschenin im nördlichen Westjordanland sind nach Medienberichten mehrere Menschen verletzt worden.

    Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa berichtete am Mittwoch, israelische Soldaten blockierten in der Stadt ein Spital. Augenzeugen zufolge kontrollierten sie auch Krankenwagen. Wafa berichtete ausserdem, die Armee habe mit Bulldozern Infrastruktur in Dschenin zerstört und ein Haus mit Raketen angegriffen.

    Der Präsident der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen, Christos Christou, schrieb in der Nacht zu Mittwoch bei X, vormals Twitter, er befinde sich in einem Krankenhaus in Dschenin und könne dies wegen einer israelischen Blockade nicht verlassen. «Keiner der verletzten Patienten kann in das Krankenhaus kommen und wir können nicht zu diesen Menschen gelangen», sagte er. «Es gibt nichts Schlimmeres für einen Arzt, als zu wissen, dass es dort Menschen gibt, die unsere Hilfe brauchen, und sie nicht bekommen.»

    Ein israelischer Armeesprecher sagte lediglich, die Soldaten seien für einen «Anti-Terror-Einsatz» in Dschenin. Die Stadt gilt als Hochburg militanter Palästinenser. Auch in dem örtlichen Flüchtlingsviertel kommt es immer wieder zu Razzien der israelischen Armee. Israel wirft militanten Gruppierungen vor, Kliniken und Krankenwagen für Terrorziele zu missbrauchen.

  • 8.22 Uhr

    17 Ex-Geiseln kehren am Donnerstag nach Thailand heim

    17 von der radikalislamischen Hamas freigelassene thailändische Geiseln kehren am Donnerstag nach Thailand zurück. Wie das Aussenministerium in Bangkok am Mittwoch mitteilte, sollen die Gastarbeiter, die am 7. Oktober bei dem Hamas-Überfall auf Israel in den Gazastreifen verschleppt und dort wochenlang festgehalten worden waren, am Donnerstagmittag in der Hauptstadt Bangkok landen. Nach Angaben des Ministeriums sind noch etwa 13 weitere thailändische Staatsbürger in der Gewalt der Hamas.

    Bei ihrem Heimflug werden die freigelassenen Geiseln von der thailändischen Aussenministerin Parnpree Bahiddha-Nukara begleitet. Sie war Anfang der Woche zu einem Treffen mit ihren Landsleuten nach Israel gereist.

    Seit Beginn der Feuerpause am Freitag im Rahmen einer von Katar, Ägypten und den USA vermittelten Vereinbarung zwischen Israel und der Hamas wurden bislang 19 Thailänder freigelassen. 17 von ihnen erholen sich nach Angaben thailändischer Behörden seither in einem israelischen Spital, während ihr Rückflug vorbereitet werde. Zwei weitere am Dienstag freigelassene Thailänder bleiben laut dem Aussenministerium vorerst in ärztlicher Obhut in Israel und kehren später zurück.

  • 4.30 Uhr

    Schweiz tritt Taskforce gegen Hamas-Finanzierung bei

    Die Schweiz engagiert sich in einer internationalen Taskforce gegen die Finanzierung der Hamas. Die «Counter Terrorist Financing Taskforce – Israel» (CTFTI) wurde nach der Terrorattacke der Hamas auf Israel gegründet, wie die USA bereits am Montag mitgeteilt hatten.

    Die CTFTI soll unter anderem Efforts zur Bekämpfung internationaler Finanzflüsse an die Hamas zusammenfassen und stärken, wie aus der Mitteilung des US-Finanzministeriums hervorging. Zu den Mitgliedern der Taskforce gehören demnach auch Australien, Kanada, Estland, Frankreich, Deutschland, Israel, Liechtenstein, Luxemburg, die Niederlande, Neuseeland, Grossbritannien und die USA. Die Tamedia-Titel berichteten hierzulande am Mittwoch als erstes über den Schweizer Beitritt zur CTFTI.

    In der Taskforce sind die Behörden zur Geldwäschebekämpfung der genannten Ländern involviert, wie es in der Mitteilung hiess. Die sogenannten «Financial Intelligence Units» (FIU). In der Schweiz ist das die Meldestelle für Geldwäscherei (MROS), die zum Bundesamt für Polizei (Fedpol) gehört. Auf deren Website war bis am Mittwochmorgen keine Mitteilung zum CTFTI-Beitritt zu finden.

  • 4.29 Uhr

    G7 verlangen Freilassung der «Galaxy Leader» von Huthi-Rebellen

    Die G7-Staatengruppe hat die im Jemen aktiven Huthi-Rebellen aufgerufen, Angriffe auf die Schifffahrt einzustellen. Die Aussenminister der sieben wirtschaftsstarken Demokratien um Deutschland, Frankreich, Japan, Grossbritannien, Italien, Kanada und die USA verlangten von den Rebellen, den internationalen Schiffsverkehr nicht zu gefährden, wie es in einer gemeinsamen Erklärung hiess, die am Dienstagabend (Ortszeit) vom US-Aussenministerium in Washington veröffentlicht wurde. Sie forderten die von Israels Feind Iran unterstützen Rebellen ausserdem auf, das Frachtschiff «Galaxy Leader» und seine Crew freizulassen.

    Die jemenitischen Rebellen hatten den Autotransporter am 19. November im Roten Meer gekapert. Nach Berichten in israelischen Medien steht ein Unternehmen hinter dem Schiff, das zum Teil dem britisch-israelischen Geschäftsmann Rami Ungar gehört. Es sei eine «moralischen Verpflichtung gegenüber dem unterdrückten palästinensischen Volk», begründete Huthi-Militärsprecher Jahja Sari auf der Plattform X (früher Twitter) damals die Kaperung. Auf dem Schiff befanden sich 25 Seeleute verschiedener Nationalitäten. Seit Beginn des Gaza-Krieges im Zuge des blutigen Angriffs der Terrororganisation Hamas am 7. Oktober hatten die Huthi-Rebellen immer wieder auch versucht, Israel mit Drohnen anzugreifen.

  • 4.10 Uhr

    USA fordern Israel auf, «weitere Vertreibung» von Palästinensern zu verhindern

    Die US-Regierung hat Israel mitgeteilt, dass die Streitkräfte nach der Wiederaufnahme der Bodenoffensive daran arbeiten müssten, eine «erhebliche weitere Vertreibung» palästinensischer Zivilisten im südlichen Gazastreifen zu verhindern. Das meldet die Nachrichtenagentur AP unter Berufung auf hochrangige US-Beamte.

    Demnach sagte das Präsidialamt, dass Israel im südlichen Gazastreifen weitaus präziser vorgehen müsse als im Norden. Hohe zivile Opferzahlen und Massenvertreibungen seien zu vermeiden.

    Der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates des Weissen Hauses, John Kirby, sagte gegenüber Reportern, die Bevölkerung im südlichen Gazastreifen sei seit dem Einmarsch der Israelis in Gaza-Stadt um Hunderttausende gewachsen. «Deshalb ist es eine noch grössere Aufgabe für Israel, dafür zu sorgen, dass sie ordnungsgemäss Rechenschaft ablegen über das zusätzliche unschuldige Leben, das sich derzeit im Süden des Gazastreifens befindet», sagte Kirby.

  • 4 Uhr

    Netanjahu bekräftigt Ziel der militärischen Zerstörung von Hamas

    Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat das Ziel der militärischen Zerstörung der islamistischen Hamas im Gazastreifen bekräftigt, sobald die derzeitige Feuerpause beendet ist. Wie lange die Feuerpause dauern könne, sagte er nicht. «Wir haben vereinbart, dass die Frauen und Kinder und die ausländischen Geiseln zuerst freigelassen werden. Nachdem das geschehen ist, werden wir die Kämpfe fortsetzen», sagte Netanjahu dem Sender Welt TV in einem am Dienstag veröffentlichten Interview, das auf Englisch geführt und von Welt TV ins Deutsche übersetzt wurde.

  • 3.01 Uhr

    Berichte: Israel erhält weitere Geisel-Liste für Freilassung

    Israel hat laut Medienberichten von der Terrororganisation Hamas eine weitere Liste mit Namen von im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln erhalten, die an diesem Mittwoch freigelassen werden sollen. Das berichteten die Zeitungen «Times of Israel» und «Haaretz» am frühen Mittwochmorgen unter Berufung auf das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. Wie viele Geiseln freigelassen werden könnten, blieb unklar. Den Berichten zufolge wurden die betroffenen Familien der Geiseln informiert.

    Ein von den israelischen Verteidigungsstreitkräften (IFD) zur Verfügung gestelltes Bild zeigt die freigelassene Geisel Yagil Yaakov (r.), 12, bei der Rückkehr nach Israel in einem Helikopter.
    Ein von den israelischen Verteidigungsstreitkräften (IFD) zur Verfügung gestelltes Bild zeigt die freigelassene Geisel Yagil Yaakov (r.), 12, bei der Rückkehr nach Israel in einem Helikopter.
    Keystone/IDF via AP

    Es wäre die sechste Geisel-Gruppe, die während der seit Freitag geltenden Kampfpause aus der Gewalt der Islamisten freikäme. Bislang hat die Hamas 81 Israelis und Ausländer im Austausch für 180 palästinensische Gefangene aus israelischen Gefängnissen freigelassen. Unter den mehrheitlich israelischen Geiseln waren bislang elf mit deutsch-israelischer Doppelstaatsbürgerschaft.

    Die Hamas hatte die Menschen am 7. Oktober während ihrer Terrorattacke im Grenzgebiet zum Gazastreifen entführt. Insgesamt brachten die Terroristen rund 240 Leute in ihre Gewalt und töteten bei dem Angriff etwa 1200 Menschen. Israel ging militärisch mit Luftangriffen und einer Bodenoffensive im Gazastreifen gegen die Hamas vor. Die am Freitag in Kraft getretene Feuerpause wurde nach vier Tagen verlängert und könnte am Donnerstagmorgen auslaufen. Die Konfliktparteien verhandeln unter Vermittlung der USA, Katars und Ägyptens über eine weitere Verlängerung.

  • 1.56 Uhr

    G7 fordern Freilassung aller Geiseln und Verlängerung der Kampfpause

    Die G7-Staaten wirtschaftsstarker Demokratien haben «die sofortige und bedingungslose Freilassung aller Geiseln» aus dem Gazastreifen gefordert. Zudem unterstütze die Gruppe eine Verlängerung der Kampfpause, hiess es in einer gemeinsamen Erklärung, die das US-Aussenministerium am späten Dienstagabend (Ortszeit) veröffentlichte. Darüber hinaus betonten die G7 das Recht Israels, sich in Übereinstimmung mit dem Völkerrecht zum Schutz vor einer Wiederholung der Ereignisse vom 7. Oktober zu verteidigen. Vor gut sieben Wochen hatten die Terroristen der islamistischen Hamas im Grenzgebiet zum Gazastreifen ungefähr 1200 Menschen getötet und rund 240 als Geiseln genommen.

    Während der seit Freitag geltenden Kampfpause kamen 81 Menschen aus der Gewalt der Hamas im Austausch für 180 in Israel inhaftierte Palästinenser frei. Die von den USA, Ägypten und Katar vermittelte Vereinbarung sei auch wichtig, um die Menschen im Gazastreifen weiter mit humanitärer Hilfe zu versorgen, hiess es in der Erklärung der Gruppe um Deutschland, Frankreich, Italien, Japan, Kanada, Grossbritannien und den USA weiter. Die G7 zeigten sich der Erklärung zufolge weiter überzeugt von einer Zweistaatenlösung, die es «Israelis und Palästinensern ermöglicht, unter einem gerechten, langanhaltenden und sicheren Frieden zu leben».

  • Mittwoch, 29.November 2023, 0.02 Uhr

    US-Regierung: Arbeiten an weiterer Verlängerung der Feuerpause

    Die US-Regierung setzt sich für eine weitere Verlängerung der Feuerpause im Gaza-Krieg ein. «Wenn es längere Pausen gibt, die über diese zwei Tage hinausgehen, dann wissen Sie, dass wir dafür sind, und wir werden weiter daran arbeiten», sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, am Dienstag. Die US-Regierung wolle, dass alle von der Hamas in den Gazastreifen verschleppten Geiseln freikommen. Daher werde man weiter mit Israel, Katar und Ägypten zusammenarbeiten, um zu sehen, ob die Pausen weiter ausgedehnt werden könnten.

    Die am Freitagmorgen begonnene zunächst viertägige Feuerpause war unter den bislang geltenden Bedingungen um zwei Tage verlängert worden. Damit könnte sie bis Donnerstagmorgen dauern. Ob sie danach erneut verlängert werden würde, war zunächst unbekannt. Im Hintergrund gab es allerdings Bemühungen um eine Ausweitung.

    Die US-Regierung hoffe ausserdem darauf, dass künftig noch mehr Geiseln mit US-Staatsbürgerschaft freikommen, sagte Kirby. Bisher ist ein vier Jahre altes US-amerikanisches Mädchen, das die Ermordung seiner Eltern beim Hamas-Massaker in Israel miterlebt hat, unter den freigelassenen Geiseln gewesen. Die US-Regierung geht davon aus, dass sich noch zwei weitere Frauen mit US-Staatsbürgerschaft unter den festgehaltenen Menschen befinden. Weitere sieben US-Staatsbürger gelten als vermisst – es ist nicht klar, ob alle von ihnen unter den Geiseln sind.

    «Es gibt keine Anzeichen dafür, dass die Hamas versucht, ein Spielchen mit den Amerikanern zu treiben», sagte Kirby auf die Frage, ob es einen Grund dafür gebe, dass bisher nicht mehr US-Geiseln freigelassen worden sind. «Erstens ist die Gruppe der Amerikaner ziemlich klein. Und die Gruppe der Amerikaner, die jetzt infrage kommt, Frauen und Kinder, ist noch kleiner.»

  • 23.59 Uhr

    Wir beenden den Ticker am Dienstag, 28. November 2023

  • 23.58 Uhr

    USA: Medizinische Hilfsgüter und Nahrungsmittel nach Gaza unterwegs

    Die USA haben rund 24,5 Tonnen medizinische Versorgungsgüter und Nahrungsmittel für die Zivilbevölkerung im Gazastreifen nach Ägypten geflogen. Die Güter seien dort zu einer Sammelstelle gebracht worden, von wo sie in das palästinensische Küstengebiet transportiert werden sollen, teilte der nationale Sicherheitsberater im Weissen Haus, Jake Sullivan, am Dienstag mit. In den kommenden Tagen seien zwei weitere Lufttransporte geplant. Seit dem 21. Oktober hätten mehr als 2000 Lastwagen Hilfsgüter in den Gazastreifen gebracht, ergänzte Sullivan.

  • 23.03 Uhr

    Israelische Jugendliche war mit ihrem Hund als Geisel bei der Hamas

    Eine der zehn am Dienstag von der islamistischen Hamas freigelassenen israelischen Geiseln hatte während der 52 Tage in Gefangenschaft ihren geliebten Hund Bella bei sich. Das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu veröffentlichte ein Foto der 17-Jährigen, wie sie zurück in Israel mit ihrer ebenfalls freigelassenen Mutter und ihrem Shih-Tzu-Hund Bella zu sehen ist.

    Die junge Frau war bei dem blutigen Hamas-Überfall am 7. Oktober zusammen mit anderen Familienangehörigen aus dem Kibbuz Nir Yitzhak in den Gazastreifen verschleppt worden und hatte den Hund bei sich behalten. Ein Angehöriger hatte in den Tagen nach dem Überfall noch nach Bella gesucht, wie israelische Medien berichteten. Er habe demnach befürchtet, dass der kleine Hund getötet worden sei. Stattdessen hatte die junge Frau ihren kleinen Beschützer die ganze Zeit an ihrer Seite.

  • 21.37 Uhr

    Baerbock: Auch eine Deutsche unter freigelassenen Geiseln

    Unter den aus dem Gazastreifen freigelassenen Geiseln ist nach Angaben der deutschen Aussenministerin Annalena Baerbock auch eine Deutsche. «Auch heute sind wieder 12 Geiseln frei gekommen — unter ihnen eine Deutsche», schrieb Baerbock im Onlinedienst X, ehemals Twitter. Zuvor hatten israelische Behörden erklärt, die zwölf Geiseln — zehn Israelis und zwei thailändische Staatsbürger — seien nach Israel zurückgekehrt.

  • 21.28 Uhr

    Israel hat 30 weitere palästinensische Häftlinge freigelassen

    Israel hat eine weitere Gruppe von Palästinensern aus israelischen Gefängnissen im Gegenzug für die Freilassung zehn israelischer Geiseln auf freien Fuss gesetzt. Alle 30 Häftlinge seien aus verschiedenen Gefängnissen freigelassen worden, teilte die israelische Gefängnisbehörde mit. Dabei handelte es sich nach diesen Angaben um 15 Frauen, teilweise noch Jugendliche, und 15 männliche Minderjährige, der jüngste war 14 Jahre alt.

    Katar hatte gemeinsam mit Ägypten und den USA zwischen Israel und der islamistischen Hamas eine mehrtägige Feuerpause und den Austausch von zivilen Geiseln gegen palästinensische Gefangene vermittelt. Die ursprünglich für vier Tage vereinbarte Feuerpause war um zwei Tage verlängert worden. Sie könnte somit bis Donnerstagmorgen dauern.

    Die bislang freigekommenen palästinensischen Häftlinge waren unter anderem wegen Messerattacken auf Israelis, Brandstiftung sowie Attacken mit Brandbomben oder Steinen verurteilt worden. Insgesamt sind damit seit Beginn der Feuerpause am Freitag 180 palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen entlassen worden.

    Die Hamas liess im Gegenzug seit Beginn der Feuerpause am Freitag insgesamt 81 Geiseln frei, darunter 61 Israelis. Ein männlicher Israeli, der auch über die russische Staatsangehörigkeit verfügt, war am Montagabend als Geste des guten Willens an Russland ohne Gegenleistung freigelassen worden.

  • 20.53 Uhr

    Gruppe von Gaza-Geiseln in Israel angekommen

    Eine fünfte Gruppe freigelassener Geiseln ist aus dem Gazastreifen über Ägypten nach Israel zurückgekehrt. Die israelische Armee teilte mit, die insgesamt zwölf Menschen würden zunächst medizinisch untersucht. Anschliessend könnten sie ihre Familien treffen. Es handelt sich nach Angaben des Büros von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu um zehn Israelis und zwei Thailänder. Unter den Israelis waren auch betagte Frauen bis zu einem Alter von 84 Jahren und nur eine Minderjährige (17), die mit ihrer Mutter zusammen freigelassen wurde.

    Damit sind seit Beginn einer Feuerpause am Freitag insgesamt 81 Geiseln freigekommen, darunter 61 Israelis. Im Gegenzug wurden bisher 150 palästinensische Häftlinge freigelassen. Weitere 30 sollten noch am Abend aus israelischen Gefängnissen auf freien Fuss gesetzt werden. Israel und die islamistische Terrororganisation Hamas hatten sich unter Vermittlung Katars auf den Austausch geeinigt.

  • 20.02 Uhr

    Netanjahu will Gazastreifen «entmilitarisieren» und «entradikalisieren»

    Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu plant nach einem Sieg über die islamistische Hamas eine radikale Umgestaltung des Gazastreifens und zieht dabei Vergleiche zur Entnazifizierung in Deutschland nach 1945. «Nach dem Sieg über die Hamas» seien zwei Dinge nötig, sagte Netanjahu in einem Interview mit den Zeitungen «Bild» und «Welt» sowie «Politico».

    «Erstens entmilitarisieren wir Gaza und zweitens entradikalisieren wir Gaza. Und genau das wurde in Deutschland, Japan und anderswo getan», sagte Netanjahu. Er verwies auf die Entnazifizierung Deutschlands, das heute ein völlig anderes Land sei als in den 1930er Jahren. «Dies wurde durch den totalen militärischen Sieg und die Veränderung der Kultur, der Bildung und des Lernens über die Fehler der Vergangenheit erreicht.»

    Benjamin Netanjahu: «Erstens entmilitarisieren wir Gaza und zweitens entradikalisieren wir Gaza.»
    Benjamin Netanjahu: «Erstens entmilitarisieren wir Gaza und zweitens entradikalisieren wir Gaza.»
    Bild: Keystone/EPA/AP/Abir Sultan

    Mit Blick auf die Situation im Gazastreifen fragte Netanjahu: «Welchen Sinn hat es, diesen Krieg zu gewinnen, die Hamas auszurotten und nicht auf eine Entradikalisierung Gazas hinzuwirken?» Der israelische Ministerpräsident betonte zudem, Israel werde die Einsätze gegen die Hamas nach dem Ende der derzeit vereinbarten Feuerpause wieder aufnehmen. Denn die Vertreter der Hamas sagten, «dass sie das Massaker, das sie an uns verübt haben, (...) wiederholen werden».

    Netanjahu warnte zudem vor der von Islamisten ausgehenden Gefahr. Die Hamas sei «Teil der Terrorachse des Iran, der Hisbollah, der Huthis und anderer». Ihr Ziel sei es, «zuerst den Nahen Osten und dann die Welt in ein Zeitalter der Barbarei zu führen».

  • 19.45 Uhr

    30 weitere palästinensische Häftlinge sollen nun entlassen werden

    Im Gegenzug für die Freilassung einer weiteren Gruppe von Geiseln sollen 30 weitere palästinensische Häftlinge entlassen werden. Es war bereits die fünfte Gruppe an Geiseln, die seit Beginn der Feuerpause am Freitag freikam.

    Die am Freitagmorgen begonnene zunächst viertägige Feuerpause war unter den bislang geltenden Bedingungen um zwei Tage verlängert worden. Damit könnte sie bis Donnerstagmorgen dauern. Ob sie danach erneut verlängert werden würde, war zunächst unbekannt.

    Wie gefährdet die Feuerpause ist, zeigte sich, als es zwischen Israel und der islamistischen Hamas zu einem Schusswechsel im nördlichen Gazastreifen kam. Nach Angaben der israelischen Armee wurden israelische Soldaten beschossen, mehrere leicht verletzt. Diese hätten zurückgeschossen. Zudem seien insgesamt drei Sprengsätze neben Soldaten an zwei Standorten explodiert. Damit sei der Rahmen der Waffenruhe «verletzt worden», hiess es.

    Die Hamas bestätigte eine Konfrontation mit der israelischen Armee und warf Israel ihrerseits eine Verletzung der Waffenruhe vor. Die Terrororganisation betonte allerdings, sie fühle sich weiter an die Vereinbarung gebunden, solange Israel sich ebenfalls verpflichtet fühle.

    Ein Helikopter der israelischen Luftwaffe mit Geiseln, die von der ismalistischen Hamas aus dem Gazastreifen frei gelassen wurden, an Bord, landet auf einem Spital  in Tel Aviv.
    Ein Helikopter der israelischen Luftwaffe mit Geiseln, die von der ismalistischen Hamas aus dem Gazastreifen frei gelassen wurden, an Bord, landet auf einem Spital  in Tel Aviv.
    Bild: Keystone/Ilia Yefimovich

    Israels Regierungssprecherin Tal Heinrich hatte dem US-Sender CNN in der Nacht zum Dienstag (Ortszeit) gesagt, unter den zehn Geiseln, die «potenziell, hoffentlich» am Dienstag freikommen könnten, seien ihrer Kenntnis nach auch zwei Frauen mit US-Staatsbürgerschaft. Jedoch entscheide die Hamas, welche Geiseln freigelassen würden und welche nicht. Israel werde für jeweils zehn freigelassene Israelis die humanitäre Feuerpause um einen Tag verlängern, betonte Heinrich.

    Der Sprecher der israelischen Regierung, Eilon Levi, hatte die Zahl der noch im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln am Montagmittag mit 184 angegeben. Davon seien 14 Ausländer sowie 80 Israelis mit einem Zweitpass.

    Im Zuge der von Katar, Ägypten und den USA ausgehandelten Vereinbarung waren bisher 69 Geiseln freigekommen, unter ihnen zehn deutsche Doppelstaatsbürger. Im Gegenzug waren bis zum Montagabend 150 palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen entlassen worden. Ausserdem wurden im Zuge der Vereinbarung dringend benötigte humanitäre Hilfsgüter in den Gazastreifen geliefert.

  • 19.38 Uhr

    Israels Armee: Weitere Gruppe von Gaza-Geiseln an Rotes Kreuz übergeben

    Die islamistische Hamas hat im Rahmen der Feuerpause im Gaza-Krieg nach israelischen Armeeangaben eine weitere Gruppe von Geiseln dem Roten Kreuz übergeben.

    Zehn israelische Geiseln und zwei Ausländer seien  in die Obhut der Mitarbeiter des Roten Kreuzes übergeben worden, teilte die israelische Armee mit.

  • 19.23 Uhr

    Tante: Zwölfjährige französische Geisel hat in Gewalt der Hamas «Schreckliches» erlebt

    Ein aus der Gewalt der radikalislamischen Hamas freigelassener minderjähriger Franzose hat nach Angaben seiner Tante während der mehrwöchigen Gefangenschaft «Schreckliches» erlebt. Ihr Neffe Eitan sei im Gazastreifen geschlagen worden, «obwohl er ein zwölfjähriges Kind ist», berichtete Deborah Cohen im französischen Sender BFMTV unter Berufung auf Gespräche mit der Mutter des Jungen. Die Hamas hätte ihn zudem gezwungen, Videos der bei dem Angriff auf Israel am 7. Oktober begangenen Gräueltaten anzusehen.

    «Jedes Mal, wenn ein Kind weinte, bedrohten sie es mit einer Waffe, um es zum Schweigen zu bringen», sagte Cohen. Sie habe hoffen wollen, dass ihr Neffe in der Gefangenschaft gut behandelt wurde. «Offensichtlich nicht», sagte die Tante. Die Kämpfer der Hamas seien «Monster».

    Der zwölfjährige Eitan sowie zwei weitere minderjährige französisch-israelische Geiseln waren am Montagabend im Zuge der zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas vereinbarten Feuerpause freigelassen worden.

    Seit Beginn der Feuerpause am Freitag wurden bis Dienstagmittag insgesamt 50 israelische Geiseln aus der Gefangenschaft der Hamas freigelassen. 24 weitere Geiseln, viele von ihnen Thailänder, kamen im Rahmen gesonderter Vereinbarungen frei. Im Gegenzug hatte Israel insgesamt 150 palästinensische Häftlinge freigelassen.

    Die zunächst für vier Tage vorgesehene Feuerpause wurde um zwei Tage verlängert, was die Freilassung weiterer Menschen möglich macht. Die Hamas hatte bei ihrem Überfall auf Israel am 7. Oktober insgesamt rund 240 Menschen als Geiseln verschleppt.

  • 18.08 Uhr

    Türkei will Feldlazarette im Gazastreifen errichten

    Die Türkei will möglichst bald Feldlazarette im Gazastreifen errichten. Ankara wolle dazu beitragen, die Zivilbevölkerung in dem abgeriegelten Palästinensergebiet medizinisch zu versorgen, teilte Gesundheitsminister Fahrettin Koca am Dienstag bei X mit. Kurz zuvor war eine türkische Delegation bereits in den Gazastreifen gereist, um mögliche Standorte für diese Lazarette zu finden.

    Ein türkisches Schiff mit medizinischen Gütern, Krankenwagen und dem Material für acht Feldlazarette wurde bereits nach Ägypten geschickt. Über den ägyptischen Grenzposten Rafah waren in den vergangenen Wochen und vor allem während der seit Freitag andauernden Feuerpause Hilfslieferungen in den Gazastreifen gelangt.

  • 16.11 Uhr

    Drei Tote bei Konfrontationen im Westjordanland

    Bei Konfrontationen mit der israelischen Armee im besetzten Westjordanland sind nach palästinensischen Angaben drei Menschen getötet worden. Ein 26-Jähriger sei in der Nähe von Ramallah erschossen worden, während die Armee die Freilassung von palästinensischen Häftlingen vorbereitet habe, teilte das Gesundheitsministerium in Ramallah am Dienstag mit. Ein 14-Jähriger sei in der Nähe von Tubas im nördlichen Westjordanland getötet worden. Nach Angaben des Gesundheitsministerium wurde zudem ein 17-Jähriger nordwestlich von Ramallah erschossen. Zu diesem Vorfall äusserte sich die Armee zunächst nicht.

  • 15.35 Uhr

    Kreise: CIA-Direktor und Mossad-Chef zu Verhandlungen in Katar

    CIA-Direktor William Burns und der Chef des israelischen Auslandsgeheimdienstes Mossad, David Barnea, sind in Doha eingetroffen, um sich mit dem katarischen Ministerpräsidenten Abdulrahman Al Thani zu treffen.

    Dabei gehe es um die Ausweitung der Bemühungen zur Feuerpause im Gaza-Krieg und um die nächsten Phasen eines möglichen Abkommens, sagte eine mit den Gesprächen in der katarischen Hauptstadt vertraute Person am Dienstag der dpa. Auch ägyptische Vertreter nehmen demnach an dem Treffen teil.

  • 15.25 Uhr

    Israel: Hamas hat gegen Regeln der Feuerpause verstossen

    Das israelische Militär meldet auf X, dass am Dienstagnachmittag im Norden des Gazastreifens an «zwei verschiedenen Orten» drei Sprengsätze gezündet wurden, was gegen die Regelungen der Feuerpause verstösst. Weitergehend heisst es: «An einem der Orte eröffneten Terroristen auch das Feuer auf die Truppen, die mit Feuer reagierten.» Die Soldaten seien dabei innerhalb der «vereinbarten Waffenstillstandslinien» geblieben. Bei den Vorfällen wurden mehrere Soldaten leicht verletzt.

    Die Hamas bestätigte eine Konfrontation mit der israelischen Armee. Die Terrororganisation warf Israel eine Verletzung der Waffenruhe im Norden des Gazastreifens vor. Die Hamas betonte allerdings, sie fühle sich weiter an die Vereinbarung gebunden, solange Israel sich ebenfalls verpflichtet fühle.

  • 14.57 Uhr

    Hamas ruft zu weltweiten Solidaritätsprotesten auf

    Die islamistische Terrororganisation Hamas hat für Mittwoch zu weltweiten Protesten und Solidaritätsmärschen mit den Menschen im Gazastreifen aufgerufen. Sie verwies dabei auf den Internationalen Tag der Solidarität mit dem palästinensischen Volk, der jährlich am 29. November begangen wird. In dem am Dienstag verbreiteten Aufruf warf die Hamas Israel unter anderem Kriegsverbrechen im Gaza-Krieg vor, der am 7. Oktober begonnen hatte.

    Auslöser des Krieges war das schlimmste Massaker in der Geschichte Israels, das Terroristen der Hamas und anderer Gruppen aus dem Gazastreifen am 7. Oktober in Israel nahe der Grenze begangen hatten. Dabei wurden mehr als 1200 Menschen getötet. Etwa 240 Geiseln wurden nach Gaza verschleppt, auch mehrere Deutsche.

    Israel reagierte mit massiven Luftangriffen, einer Blockade des Gazastreifens und begann Ende Oktober eine Bodenoffensive. Dabei wurden nach Angaben der Hamas fast 15 000 Menschen getötet. Mehr als 36 000 wurden demnach verletzt. Die Zahlen lassen sich derzeit nicht unabhängig überprüfen.

  • 14.31 Uhr

    Bericht: Mindestens fünf Gruppen halfen Hamas bei Terrorüberfall

    Mindestens fünf bewaffnete Palästinenserorganisationen haben sich laut einem Bericht des britischen Senders BBC an dem Terrorüberfall der islamistischen Hamas auf Israel beteiligt. Fünf Gruppen hätten im Anschluss an das Hamas-Massaker am 7. Oktober Videos veröffentlicht, die beweisen sollten, dass sie bei dem Terrorüberfall dabei gewesen waren. Dies berichtete die BBC am Dienstag.

    Laut BBC teilten drei weitere Palästinensergruppen auf Telegram lediglich schriftlich mit, sie wären ebenfalls an dem Massaker am 7. Oktober beteiligt gewesen.

    Insgesamt haben demnach drei der Gruppen angegeben, sie hätten selbst Geiseln an dem Tag in den Gazastreifen verschleppt. Darunter ist auch die Terrororganisation Islamischer Dschihad. Alle Angaben sind derzeit nicht unabhängig zu überprüfen.

    Die US-Regierung hatte am Montag mitgeteilt, sie gehe davon aus, dass nicht alle Geiseln in Hand der Hamas seien. Der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, nannte dabei keine genaue Zahl. Der Sender CNN berichtete unter nicht namentlich genannten diplomatischen Quellen von schätzungsweise 40 Geiseln.

    Laut BBC hatte die Hamas seit 2020 mit verschiedenen militanten Gruppen unter anderem Angriffstaktiken trainiert, wie jene, die am 7. Oktober angewandt wurden. Dazu gehörten auch Geiselnahmen. Auf in sozialen Netzwerken veröffentlichten Videos seien zehn verschiedene Gruppen neben der Hamas zu sehen gewesen, schrieb die BBC. Diese Gruppen seien anhand ihrer Kopfbänder und Abzeichen zu identifizieren gewesen.

  • 13.18 Uhr

    US-Militärflugzeuge bringen humanitäre Hilfe für den Gazastreifen nach Ägypten

    Die USA wollen die verlängerte Feuerpause zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas für humanitäre Hilfslieferungen in den Gazastreifen nutzen. Ab Dienstag würden drei mit medizinischer Hilfe, Lebensmitteln und Winterausrüstung beladene Militärflugzeuge nach Ägypten fliegen, sagten US-Regierungsvertreter aus dem Weissen Haus. Die erste Maschine soll demnach am Dienstag eintreffen, die beiden anderen sollen «in den nächsten Tagen» folgen. 

    Zuvor hatten Israel und andere Länder wie die Türkei und Jordanien Hilfsgüter für den Gazastreifen geschickt. In den ersten vier Tagen der Feuerpause erreichten nach US-Angaben insgesamt 800 Hilfsgütertransporte aus Ägypten den südlichen Gazastreifen, einige von ihnen trafen demnach auch im Norden des Palästinensergebiets ein.

  • 9.40 Uhr

    Hilfe erreicht auch den Norden des Gazastreifens

    Humanitäre Organisationen haben während der Feuerpause im Gazastreifen tonnenweise Hilfsgüter in den Norden des Gebiets gebracht. Darunter waren unter anderem Fertiggerichte, Trinkwasser, Zelte und Decken sowie Medikamente, wie das UNO-Nothilfebüro OCHA am Dienstag berichtete.

    Trotz der israelischen Aufrufe, den Norden des Gazastreifens zu räumen, halten sich dort nach Schätzungen noch Hunderttausende Menschen auf. Geliefert worden sei auch Treibstoff zur Stromproduktion und Material für Entsalzungsanlagen, Wasserpumpwerke und eine Abwasserkläranlage. Sie waren wegen Strommangels in den vergangenen Wochen abgestellt worden.

    Das teils schwer beschädigte Schifa-Spital in der Stadt Gaza habe mit neuem Treibstoff seine Dialyse-Station für nierenkranke Patienten wieder geöffnet. Für die Menschen im Süden werde Trinkwasser unter anderem über zwei Rohre aus Israel geliefert.

  • 7.50 Uhr

    Heute könnten weitere Geiseln freikommen

    In der Nacht zum heutigen Dienstag ging bei der israelischen Regierung eine weitere Liste mit für die Freilassung vorgesehene Menschen ein. Die in der Liste der Hamas aufgeführten Menschen dürften schon heute freikommen, berichtete die «Times of Israel» unter Berufung auf das Büro von Premierminister Benjamin Netanjahu.

    Es wäre die erste Gruppe, die nach der Verlängerung der Feuerpause aus der Gewalt der Islamisten entlassen wird. Wie viele Geiseln freikommen könnten, ging laut der Zeitung nicht aus der Ankündigung hervor. Andere Medien berichteten von zehn Menschen.

    Seit dem 24. November kamen damit 69 Geiseln frei, darunter zehn deutsche Doppelstaatsbürger. Im Gegenzug wurde am gestrigen Montag erneut eine Gruppe von 33 palästinensischen Häftlingen aus israelischen Gefängnissen entlassen, wie die israelische Gefängnisbehörde am Abend mitteilte.

    Dabei handelte es sich um Frauen und Jugendliche. Der jüngste Teenager war den Angaben zufolge 14 Jahre alt. Damit wurden seit Freitag bisher insgesamt 150 palästinensische Häftlinge freigelassen. Die bislang Freigekommenen waren unter anderem wegen Messerattacken auf Israelis, Brandstiftung sowie Attacken mit Brandbomben oder Steinen verurteilt worden.

    Mit der verlängerten Kampfpause könnten laut «Times of Israel» ungefähr 20 weitere Geiseln freikommen, die bei der brutalen Terrorattacke am 7. Oktober durch die Hamas entführt wurden. Insgesamt verschleppten die Kämpfer damals rund 240 Menschen in den Gazastreifen. Etwa 1200 Menschen wurden getötet. Israel ging seitdem mit einer Bodenoffensive gegen die Hamas vor.

  • 4.35 Uhr

    Nato-Aussenminister beraten über Krieg im Nahen Osten

    Die Aussenminister der Nato-Staaten kommen am Dienstag zu einem zweitägigen Treffen in Brüssel zusammen. Dabei geht es um den Krieg im Nahen Osten sowie die militärische Lage in der Ukraine. Zudem wollen die Chefdiplomaten mit der Vorbereitung des Bündnisgipfels in Washington beginnen. Dort feiert die Allianz im Juli des kommenden Jahres ihr 75-jähriges Bestehen.

    Palästinenser auf dem Weg vom nördlichen in den südlichen Teil des Gazastreifens. (27. November 2023) 
    Palästinenser auf dem Weg vom nördlichen in den südlichen Teil des Gazastreifens. (27. November 2023) 
    Bild: Keystone/EPA/Mohammed Saber
  • 3.51 Uhr

    Berichte: Notruf in Israel kurzzeitig ausgefallen

    In Israel sind laut Medienberichten mehrere Notrufnummern in der Nacht zum Dienstag ausgefallen. Die Polizei habe die Störung mit einem nicht genauer angegebenen «temporären Fehler» begründet, berichtete unter anderem die «Times of Israel» am frühen Dienstagmorgen. Der Zeitung «Haaretz» zufolge war auch die Nummer der Rettungssanitäter nicht erreichbar. Die «Jerusalem Post» berichtete zudem, dass der Notruf der Feuerwehr nicht funktioniert habe. Den Medienberichten zufolge waren einige Behörden jedoch über Ausweichnummern erreichbar.

    Auswirkungen durch den Ausfall der Nummern in dem Land, das seit der tödlichen Attacke der islamistischen Hamas am 7. Oktober militärisch gegen die Organisation im Gazastreifen vorgeht, waren zunächst nicht bekannt. Laut der «Jerusalem Post» dauerte die Störung mehr als eine Stunde, konnte aber später durch den Netzbetreiber behoben werden.

  • 3.03 Uhr

    Israel: 200 Lastwagen bringen Hilfsgüter nach Gaza

    Rund 200 Lastwagen haben nach israelischen Angaben Hilfsgüter in den Gazastreifen gebracht. Die Ladung sei zuvor inspiziert worden, gab die für palästinensische Angelegenheiten zuständige Behörde Cogat bekannt. Unter anderem seien vier Container mit Dieselkraftstoff und vier Container mit Kochgas von Ägypten aus über den Grenzübergang Rafah zu UN-Hilfsorganisationen in dem Gebiet transportiert worden. Die Lastwagen seien zudem mit Lebensmitteln, Wasservorräten, Ausrüstung für Unterkünfte und medizinischen Gütern beladen gewesen, hiess es.

  • 2.56 Uhr

    Medien: Israel erhält Geisel-Liste für weitere Freilassung

    Israel hat laut Medienberichten eine weitere Liste von im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln für eine kommende Freilassung erhalten. Die darin aufgeführten Menschen dürften am Dienstag freikommen, berichtete die «Times of Israel» am frühen Dienstagmorgen unter Berufung auf das Büro von Premierminister Benjamin Netanjahu. Demnach wurde die Liste zunächst überprüft und die betroffenen Familien benachrichtigt. Wie viele Geiseln freikommen könnten, ging laut der Zeitung nicht aus der Ankündigung hervor. Andere Medien hatten von zehn Menschen berichtet.

    Während der durch das Golfemirat Katar und Ägypten vermittelten Feuerpause zwischen Israel und der islamistischen Terrororganisation Hamas kamen seit Freitag mehr als 50 Geiseln frei. Im Gegenzug liess Israel dreimal so viele palästinensische Häftlinge auf freien Fuss. Die am Dienstagmorgen ursprünglich auslaufende Kampfpause wurde bis Donnerstag verlängert und damit laut «Times of Israel» der Weg für die Freilassung von ungefähr 20 weiteren Geiseln geebnet.

    Bei der brutalen Terrorattacke am 7. Oktober hatte die Hamas rund 240 Menschen, darunter auch Deutsche, als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt und etwa 1200 getötet. Israel ging danach mit einer Bodenoffensive gegen die Organisation vor.

  • 2.32 Uhr

    US-Aussenminister Blinken reist erneut nach Israel

    US-Aussenminister Blinken will in dieser Woche erneut Israel und das Westjordanland besuchen, um über den Gaza-Krieg und die Lage der von der Terrororganisation Hamas genommenen Geiseln zu sprechen. Er werde auch das Selbstverteidigungsrecht Israels thematisieren und über den Schutz von Zivilisten während des israelischen Einsatzes im Gazastreifen diskutieren, teilte Aussenministeriumssprecher Matthew Miller am Montagabend (Ortszeit) in Washington mit. Blinken wolle auch die weiteren Schritte zur Gründung eines palästinensischen Staates besprechen sowie die Notwendigkeit, eine Ausweitung des Konfliktes zu verhindern.

    Wann Blinken in der Nahost-Region eintreffen werde, teilte sein Ministerium nicht mit. Die USA sind Verbündete Israels, das nach der Terrorattacke der islamistischen Hamas vom 7. Oktober mit einer Bodenoffensive im Gazastreifen gegen die Organisation vorgeht. Es wäre Blinkens dritter Besuch seit Konfliktbeginn. Seit Freitag galt eine Feuerpause, während der in den Gazastreifen verschleppte Geiseln und palästinensische Gefangene aus Israel ausgetauscht wurden. Die Kampfpause wurde bis Donnerstag verlängert.

    Bis Mittwoch wird Blinken seinem Ministerium zufolge beim Nato-Aussenministertreffen in Belgien sein und danach zu einem Treffen mit Kollegen der Mitgliedstaaten der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) nach Nordmazedonien reisen. Der Besuch in Nahost dürfte danach erfolgen.

  • Dienstag, 28. November 2023, 0.23 Uhr

    Israel hat 33 weitere palästinensische Häftlinge freigelassen

    Israel hat eine weitere Gruppe von Palästinensern aus israelischen Gefängnissen freigelassen. Alle 33 Häftlinge seien aus verschiedenen Gefängnissen freigelassen worden, teilte die israelische Gefängnisbehörde in der Nacht zu Dienstag mit. Dabei handelte es sich um Frauen und Jugendliche. Der jüngste Teenager war den Angaben zufolge 14 Jahre alt.

    Katar hatte gemeinsam mit Ägypten und den USA zwischen Israel und der islamistischen Hamas eine viertägige Feuerpause und den Austausch von 50 zivilen Geiseln gegen palästinensische Gefangene vermittelt. Die Feuerpause wurde um zunächst zwei Tage bis Donnerstag verlängert, es sollen auch weitere Geiseln und Häftlinge freikommen.

    Die bislang freigekommenen palästinensischen Häftlinge waren unter anderem wegen Messerattacken auf Israelis, Brandstiftung sowie Attacken mit Brandbomben oder Steinen verurteilt worden. Insgesamt sind damit seit Beginn der Feuerpause am Freitag 150 palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen entlassen worden.

    Auf israelischer Seite kamen im Rahmen der Vereinbarung 50 Frauen, Kinder und Jugendliche frei. Ein männlicher Israeli, der auch über die russische Staatsangehörigkeit verfügt, wurde als Gefallen an Russland ohne Gegenleistung freigelassen.

  • 23.30 Uhr

    Wir beenden den Ticker von Montag, 27. November 2023

  • 23.11 Uhr

    Paris: Drei französische Kinder unter freigelassenen Geiseln

    Unter den am Montag von der islamistischen Hamas im Gazastreifen freigelassenen Geiseln sind drei französische Kinder im Alter von 12 und 16 Jahren. Das teilte das Aussenministerium in Paris am Montagabend mit. «Drei unserer jungen Landsleute gehören zu der Gruppe von Geiseln, die heute freigelassen wurden», sagte Präsident Emmanuel Macron. «Wir freuen uns sehr über diese Nachricht. Wir werden uns weiterhin für die Freilassung aller Geiseln einsetzen.» Nach Ministeriumsangaben werden weiterhin fünf Franzosen vermisst.

    Die Hamas übergab am Montagabend im Rahmen der Feuerpause im Gaza-Krieg insgesamt elf israelische Geiseln – neun Kinder und Jugendliche sowie zwei Frauen – dem Roten Kreuz, wie die israelische Armee mitteilte. Zwei Jugendliche haben die deutsche Staatsbürgerschaft, wie das Auswärtige Amt mitteilte. Bei den zwei Frauen und weiteren vier Kindern soll es sich um argentinische Staatsbürger handeln, wie aus Angaben des katarischen Aussenministeriums hervorging.

    Im Gegenzug sollen 33 weibliche und jugendliche palästinensische Häftlinge entlassen werden. Es war bereits die vierte Gruppe an Geiseln, die seit Beginn der Feuerpause am Freitag freikam.

  • 22.12 Uhr

    Armee: Gruppe von Gaza-Geiseln in Israel angekommen

    Eine vierte Gruppe freigelassener Geiseln ist am Montag auf israelischem Staatsgebiet angekommen. Die israelische Armee teilte mit, die elf Israelis sollten zunächst medizinisch untersucht werden. Anschliessend könnten sie ihre Familien treffen. Es handelt sich um neun Kinder und Jugendliche sowie zwei Mütter. Die jüngsten Kinder sind dreijährige Zwillinge.

    Damit sind seit Beginn einer Feuerpause am Freitag insgesamt 51 Israelis freigekommen. Im Gegenzug wurden bisher 117 palästinensische Häftlinge freigelassen, insgesamt sollen es in der ersten Phase 150 sein. Israel und die islamistische Terrororganisation Hamas hatten sich darauf unter Vermittlung Katars geeinigt.

  • 21.14 Uhr

    Waffenruhe im Gaza-Krieg soll verlängert werden

    Die Waffenruhe im Gaza-Krieg wird verlängert. Israel und die islamistische Hamas einigten sich nach Darstellung des Vermittlers Katars darauf, die zunächst auf vier Tage angelegte Feuerpause um zwei Tage auszudehnen. Das teilte der Sprecher des katarischen Aussenministeriums, Madschid al-Ansari, am Montagabend wenige Stunden vor Ablauf der ersten Feuerpause mit. Damit dürfte die seit Freitagfrüh geltende Waffenruhe bis Donnerstagmorgen andauern.

    Noch am Montag wurden wie zuvor erwartet weitere Geiseln freigelassen. Elf Israelis seien in die Obhut von Mitarbeitern des Roten Kreuzes gegeben worden, teilte die israelische Armee am Abend mit. Nach israelischen Medienberichten handelt es sich neun Kinder und zwei Frauen. Im Gegenzug sollen 33 weibliche und jugendliche palästinensische Häftlinge entlassen werden. Weitere Geiseln sollten im Zuge der verlängerten Feuerpause freikommen.

    Es war bereits die vierte Gruppe an Geiseln, die seit Beginn der Feuerpause am Freitag im Gegenzug für die Freilassung palästinensischer Gefangener aus israelischen Gefängnissen freikam. Bisher waren 58 Geiseln freigekommen, unter ihnen acht deutsche Doppelstaatsbürger. Im Gegenzug wurden 117 Palästinenser aus der Haft entlassen. Nach dem Deal von Israel und Hamas kann die Feuerpause auf bis zu zehn Tage verlängert werden. In dieser Zeit soll ein Austausch von bis zu 100 Geiseln gegen bis zu 300 palästinensische Häftlinge möglich sein.

    Der Sprecher der israelischen Regierung, Eilon Levi, sagte vor der Freilassung am Montag, es würden noch 184 Geiseln im Gazastreifen festgehalten. Davon seien 14 Ausländer sowie 80 Israelis mit einem Zweitpass.

    Die US-Regierung wies darauf hin, dass womöglich nicht alle in den Gazastreifen verschleppte Menschen von der islamistischen Hamas festgehalten werden. Um mehr Geiseln gegen palästinensische Häftlinge aus Israel frei zu bekommen, müsse die Hamas diese Geiseln auch finden und holen, sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, im US-Fernsehen. Es sei davon auszugehen, dass es andere Gruppen gebe, die einige der Geiseln festhalten. Kirby nannte keine Anzahl.

  • 21.05 Uhr

    UN: Zu wenig Nahrung und Brennstoff im Gazastreifen

    UN-Generalsekretär António Guterres betonte, dass die UN ihre Hilfslieferungen dank der Feuerpause habe ausbauen können. Das reiche aber bei Weitem nicht aus. «Die humanitäre Katastrophe in Gaza wird jeden Tag schlimmer», teilte Guterres mit. Er forderte einen «kompletten humanitären Waffenstillstand». Zudem müssten alle restlichen Geiseln ebenfalls freigelassen werden. Auch Saudi-Arabien und Jordanien forderten einen Waffenstillstand.

    Weitere Hilfslieferungen haben Menschen im Gazastreifen erreicht – sie decken nach Angaben des UN-Nothilfebüros aber nur einen minimalen Bedarf. Die Lebensmittelversorgung gestalte sich weiterhin schwierig. Vielen Menschen fehle es noch immer an Nahrung und Brennstoff zum Kochen. Insbesondere der Norden des Gazastreifen sei betroffen. Viehbestände seien aufgrund von Futter- und Wasserknappheit bedroht. «Überall im Gazastreifen schlachten Bauern ihre Tiere, weil sie dringend Nahrung benötigen und es ihnen an Futter mangelt, um die Tiere am Leben zu erhalten», so OCHA.

  • 21.00 Uhr

    Weitere Gruppe von Gaza-Geiseln an Rotes Kreuz übergeben

    Im Rahmen der Feuerpause im Gaza-Krieg hat die islamistische Hamas nach israelischen Armeeangaben eine weitere Gruppe von Geiseln dem Roten Kreuz übergeben. Elf Geiseln seien am Montag in die Obhut der Mitarbeiter des Roten Kreuzes übergeben worden, teilte die israelische Armee mit.

  • 20.24 Uhr

    UN-Chef: Verlängerung von Gaza-Feuerpause ist Hoffnungsschimmer

    UN-Generalsekretär António Guterres hat die verlängerte Feuerpause im Gaza-Krieg als «Schimmer von Hoffnung und Menschlichkeit inmitten der Dunkelheit des Krieges» begrüsst. Er hoffe, dass dadurch mehr humanitäre Hilfe in den Gazastreifen gebracht werden könnte, sagte der UN-Chef am Montag vor Journalisten in New York.

    Auch mit der zusätzlichen Zeit könnten aber nicht alle Bedürfnisse der notleidenden Menschen in Gaza befriedigt werden, warnte Guterres. Er hoffe zudem darauf, dass weitere Grenzübergänge für humanitäre Hilfslieferungen geöffnet werden könnten.

    Zuvor hatten sich Israel und die islamistische Hamas nach Darstellung des Vermittlers Katars darauf geeinigt, die zunächst auf vier Tage angelegte Feuerpause um zwei Tage auszudehnen.

  • 20.13 Uhr

    Hamas-Chef Sinwar soll israelische Geiseln getroffen haben

    Der Chef der islamistischen Hamas im Gazastreifen, Jihia al-Sinwar, soll israelische Geiseln nach ihrer Entführung in den Küstenstreifen besucht haben. Das israelische Fernsehen berichtete dies am Montag unter Berufung auf eine freigelassene Geisel.

    Der Besuch habe sich in den ersten Tagen nach der Entführung am 7. Oktober in einem unterirdischen Tunnel ereignet, erzählte die namentlich nicht genannte Frau demnach. Der Besucher habe sich als Jihia al-Sinwar vorgestellt und Hebräisch gesprochen. «Ihr seid hier am sichersten, euch wird nichts geschehen», habe er gesagt. Der Bericht lässt sich nicht unabhängig überprüfen.

  • 19.14 Uhr

    USA: Hoffen nach Verlängerung der Waffenruhe auf weitere Ausdehnung

    Die US-Regierung hofft nach der Einigung auf eine Verlängerung der Waffenruhe im Gaza-Krieg auf eine weitere Ausdehnung. «Wir wollen, dass alle Geiseln freigelassen werden, und dies ist der beste Weg, sie freizubekommen», sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, am Montag. Eine weitere Verlängerung hänge davon ab, ob die islamistische Hamas weitere Geiseln freilasse. «Wir sind dankbar, dass wir zwei Tage mehr zur Verfügung haben (...) Wir würden es natürlich gerne sehen, wenn auch diese Pause weiter verlängert wird, bis alle Geiseln freigelassen sind.»

    Der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats: John Kirby.
    Der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats: John Kirby.
    Bild: Keystone/AP/Evan Vucci

    Im Moment gehe es bei der Verlängerung um die Freilassung 20 weiterer Geiseln, sagte Kirby. Die Verhandlungen beträfen Frauen und Kinder. Generell sei die Entscheidung für eine Waffenruhe ein Balanceakt, betonte Kirby. «Jede Unterbrechung der Kämpfe könnte für den Feind von Vorteil sein.» Dass die Hamas jede Feuerpause für sich nutzen würde, sei aber immer Teil der Diskussionen und «Teil des Kalküls» gewesen. Gleichzeitig könnten in dieser Zeit Geiseln freigelassen werden und Hilfsgüter in den Gazastreifen gelangen.

  • 17.23 Uhr

    Feuerpause zwischen Israel und der Hamas wird um zwei Tage verlängert

    Die Feuerpause im Krieg zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas wird nach Angaben des Vermittler-Landes Katar um zwei Tage verlängert. Es sei eine Einigung erzielt worden «zur Verlängerung der humanitären Waffenruhe im Gazastreifen um zwei weitere Tage», teilte das katarische Außenministerium im Onlinedienst X, ehemals Twitter, am Montag mit. Die Hamas bestätigte die Verlängerung der Feuerpause, die laut dem bisherigen Abkommen auf vier Tage begrenzt war und am Dienstagmorgen ausgelaufen wäre.

  • 16.58 Uhr

    Ägypten: Elf Geiseln könnten am Montag freikommen

    Nach ägyptischen Angaben sollen am Montag voraussichtlich elf im Gazastreifen festgehaltene israelische Geiseln freikommen. Der ägyptische Staatsinformationsdienst (SIS) teilte am Nachmittag mit, es werde darüber verhandelt, im Gegenzug 33 palästinensischen Häftlinge aus israelischen Gefängnissen zu entlassen. Ägyptisch-katarische Bemühungen zur Verlängerung der «humanitären Waffenruhe» im Gaza-Krieg ständen kurz davor, eine Verlängerung der viertägigen Feuerpause um zwei Tage zu erringen, hiess es weiter.

    Die verlängerte Waffenpause soll laut SIS die tägliche Freilassung von zehn im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln im Austausch gegen 30 palästinensische Gefangene in israelischen Gefängnissen umfassen. Zusätzlich solle die Einfuhr von medizinischen Hilfsgütern, Nahrungsmitteln und Treibstoff in den Gazastreifen fortgesetzt werden.

  • 15.44 Uhr

    Hamas fuhr Geiseln in Krankenwagen zum Schifa-Spital

    Terroristen der islamistischen Hamas haben nach israelischen Angaben bei dem Überraschungsangriff am 7. Oktober Geiseln mit einem Rettungswagen von Israel aus in das grösste Krankenhaus im Gazastreifen gebracht. Zwei Terroristen seien sowohl auf Überwachungskameras des Kibbuz Alumim zu sehen gewesen, als auch auf Kameras im Schifa-Krankenhaus, teilte der Inlandsgeheimdienst Schin Bet am Montag mit. In Verhören hätten sie beschrieben, wie sie zwei thailändische und eine nepalesische Geisel in die Klinik verschleppt hätten.

    Unklar war zunächst, woher die Terroristen den Krankenwagen hatten. Zudem teilte der Schin Bet nicht mit, wann und wo die beiden festgenommen wurden.

    Eine der Geiseln sei verletzt auf einer Trage ins Krankenhaus gebracht worden, hiess es in der Mitteilung des Schin Bet. In der Klinik seien Mitglieder der Kassam-Brigaden gewesen, des bewaffneten Arms der Hamas. Ein Bewaffneter habe sich auch im Zimmer einer der Geiseln aufgehalten. Anschliessend sei ein Mann mit einem Jeep weggebracht worden. Vorher habe man ihm nach Angaben eines der Terroristen eine Maske übergezogen, damit ihn niemand erkennen könne, teilte der Schin Bet weiter mit. Die Angaben lassen sich derzeit nicht unabhängig überprüfen.

  • 14.44 Uhr

    Geisel in Gaza konnte zeitweise fliehen und wurde wieder gefasst

    Eine von der islamistischen Hamas im Gazastreifen freigelassene Geisel konnte nach Angaben ihrer Familie während der Geiselhaft zeitweise fliehen, wurde dann aber erneut gefasst.

    In dem Gebäude, in dem der 25-Jährige festgehalten worden sei, habe es eine Explosion gegeben, und der junge Mann habe entkommen können, erzählte seine Tante am Montag dem israelischen Fernsehsender Kanal B.

    Er sei dann mehrere Tage im Gazastreifen herumgeirrt und habe versucht, zur Grenze zu kommen. Aber palästinensische Zivilisten hätten ihn gefasst und wieder an die Terroristen übergeben, sagte die Tante. «Er hat versucht, zur Grenze zu kommen, aber ich glaube, weil er keine Mittel hatte zu verstehen, wo er ist, hat er da draussen Probleme gekriegt.»

    Der junge Mann wurde am Sonntag von der Hamas freigelassen. Er wurde nach Angaben des Fernsehsenders am 7. Oktober bei dem Hamas-Terrorüberfall von einem Festival in der Negev-Wüste verschleppt.

    Wie der Fernsehsender berichtete, wurde der junge Mann aufgrund einer persönlichen Intervention von Russlands Präsident Wladimir Putin freigelassen. Seine Freilassung sei nicht Teil des Geisel-Abkommens zwischen Israel und der Hamas gewesen, das nur weibliche Geiseln und Kinder umfasst.

  • 14.09 Uhr

    Hisbollah entschädigt «direkt Betroffene» im Grenzgebiet zu Israel

    Die libanesische Hisbollah hat nach eigenen Angaben damit begonnen, Menschen im Grenzgebiet für Verluste bei israelischen Angriffen zu entschädigen. Aus Kreisen der Hisbollah hiess es, dass unter anderem Landwirte entschädigt würden, die ihr Vieh durch israelischen Beschuss verloren hätten. Auch Bewohner von Häusern, die beschädigt wurden, sollten Entschädigungen erhalten.

    Seit Beginn des Gaza-Kriegs kam es an der Grenze zwischen Israel und dem Libanon immer wieder zu Angriffen. Auf libanesischer und israelischer Seite hat es Opfer gegeben. Nach dem Beginn der Feuerpause herrschte jedoch auch an der israelisch-libanesischen Grenze eine angespannte Ruhe mit nur wenigen Zwischenfällen.

  • 13.13 Uhr

    Israel und Hamas sind unzufrieden mit Listen der Freizulassenden

    Israel und die islamistische Hamas im Gazastreifen sind laut Medienberichten unzufrieden mit den Namenslisten für einen am Montag geplanten Austausch von israelischen Geiseln und palästinensischen Häftlingen.

    Ein israelischer Regierungssprecher wollte sich zu den Medienberichten nicht äussern. Ein Vertreter der Hamas im libanesischen Beirut teilte mit, dass Anmerkungen an die katarischen und ägyptischen Vermittler weitergeleitet worden seien.

    Es wäre die vierte Gruppe an Geiseln, die seit Beginn der Feuerpause am Freitag im Gegenzug für die Freilassung palästinensischer Gefangener aus israelischen Gefängnissen freikommen würde. Bisher kamen 58 Geiseln frei. Im Gegenzug für die freigelassenen Geiseln wurden 177 Palästinenser aus der Haft entlassen.

    Der Sprecher der israelischen Regierung, Eilon Levi, sagte am Montag, es würden noch 184 Geiseln im Gazastreifen festgehalten. Davon seien 14 Ausländer sowie 80 Israelis mit einem Zweitpass.

  • 12.34 Uhr

    Nato-Generalsekretär fordert Verlängerung der Feuerpause im Gazastreifen

    Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat eine Verlängerung der Waffenruhe zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen gefordert. Eine solche Verlängerung würde «die dringend benötigte Hilfe für die Menschen in Gaza und die Freilassung weiterer Geiseln ermöglichen», sagte Stoltenberg am Montag in Brüssel, einen Tag vor dem Nato-Aussenministertreffen.

  • 12.23 Uhr

    Saudi-Arabien fordert dauerhaften Waffenstillstand

    m Hinblick auf ein nahendes Ende der Feuerpause im Gaza-Krieg hat der saudi-arabische Aussenminister Faisal bin Farhan einen dauerhaften Waffenstillstand gefordert. Israel müsste für die «begangenen Gräueltaten» zur Verantwortung gezogen werden: «Wenn nicht durch Sanktionen, dann indem man Druck ausübt, damit Israel seinen Kurs ändert», sagte Bin Farhan.

  • 12.10 Uhr

    Elon Musk in Israel eingetroffen

    Tech-Milliardär Elon Musk wird nach israelischen Angaben sein Satelliten-Kommunikationssystem Starlink nur mit israelischer Genehmigung im Gazastreifen einsetzen. Darauf habe Musk sich grundsätzlich mit dem Kommunikationsministerium geeinigt, schrieb Minister Schlomo Karhi heute auf Musks Plattform X (vormals Twitter).

    Musk kommt heute inmitten des Gaza-Krieges nach Israel und Präsident Izchak Herzog treffen. Er hatte Ende Oktober angekündigt, er wolle mithilfe des Satelliten-Kommunikationssystems seiner Firma SpaceX dabei helfen, die unterbrochene Kommunikation zu international anerkannten Hilfsorganisationen im Gazastreifen wieder herzustellen.

    Israel hatte daraufhin erklärt, dies mit allen Mitteln verhindern zu wollen. Grund sei, dass die islamistische Hamas das System für Terrorzwecke missbrauchen würde. Präsident Herzog will nach Angaben seines Büros bei dem Treffen mit Musk die Notwendigkeit betonen, «gegen zunehmenden Antisemitismus im Internet vorzugehen».

    Musk ist in den vergangenen Monaten selbst mit antisemitischen Beiträgen auf seiner Plattform aufgefallen. Mitte November hatte er einen Beitrag mit einer antisemitischen Verschwörungstheorie befürwortet. Darin hiess es unter anderem, von jüdischer Seite werde «Hass gegen Weisse» verbreitet. Musk schrieb unter dem Beitrag, darin stehe die «tatsächliche Wahrheit».

    In späteren Äusserungen rückte Musk nicht von seiner Position ab, sondern relativierte sie nur ein wenig: Er meine «einige Gruppen» wie die jüdische Organisation Anti-Defamation League (ADL), die «faktisch antiweissen Rassismus und antiasiatischen Rassismus» verbreiteten.

    Im Mai hatte er zudem mit einer verbalen Attacke auf den Finanzier und Holocaust-Überlebenden George Soros Antisemitismus-Vorwürfe auf sich gezogen. Musk hatte auf der damals noch Twitter genannten Plattform geschrieben, der damals noch 92-jährige Soros hasse die Menschheit und wolle «die Struktur der Zivilisation zersetzen».

    Israels Aussenministerium kritisierte daraufhin, die Äusserungen hätten einen «antisemitischen Beigeschmack» und «umgehend eine Flut antisemitischer Verschwörungstheorien» auf Twitter ausgelöst.

  • 11.15 Uhr

    USA: Schüsse auf drei Männer palästinensischer Herkunft 

    Drei junge Männer mit palästinensischen Wurzeln sind im US-Staat Vermont niedergeschossen und verletzt worden. Die Polizei habe einen Verdächtigen festgenommen, teilten die Behörden am gestrigen Sonntagabend mit. Demnach ereignete sich der Vorfall am Vorabend in Burlington nahe der Universität von Vermont.

    Die Männer im Alter von 20 Jahren seien auf dem Weg zu einer Thanksgiving-Feier gewesen, als sich ein mit einer Pistole bewaffneter Mann ihnen entgegengestellt habe, erklärte Burlingtons Polizeichef Jon Murad. Ohne ein Wort zu sagen, habe der Verdächtige mehrere Schüsse abgegeben und dann offenbar die Flucht ergriffen. Zwei der Opfer seien am Oberkörper getroffen worden, eines am Unterkörper.

    Murad beschrieb den Zustand von zwei der Männer als stabil, der andere habe weitaus schwerere Verletzungen erlitten. Zum Zeitpunkt des Schusswaffenangriffs hätten sie Palästinensertücher getragen. Zwei der Opfer sind amerikanische Staatsbürger, der dritte hat nach Angaben der Behörden eine gültige Aufenthaltsgenehmigung. Der 48 Jahre alte Verdächtige sollte heute einem Richter vorgeführt werden.

    In diesen gespannten Zeiten könne sich niemand diesen Vorfall ansehen und nicht mutmassen, dass es sich um ein Hassverbrechen gehandelt haben könnte, hiess es in einer Erklärung Murads mit Blick auf den Krieg zwischen Israel und der militant-islamistischen Hamas. Fakt sei jedoch, dass die Behörden derzeit nicht so viel wüssten, wie sie es gerne hätten. Er ermahne die Öffentlichkeit daher, keine Schlüsse aus Stellungnahmen unbeteiligter Parteien zu ziehen, die noch weniger wüssten.

    Vor der Polizeimitteilung erklärte das amerikanisch-arabische Anti-Diskriminierungskomitee, dass es sich bei den Opfern um amerikanische College-Studenten palästinensischer Herkunft handele. Ein Mann habe sie angebrüllt und belästigt, als sie sich auf Arabisch unterhalten hätten. Dann habe er auf sie gefeuert. Das FBI erklärte, es wisse um den Vorfall. Auch Präsident Joe Biden wurde über den Angriff informiert, wie das Weisse Haus mitteilte.

  • 11 Uhr

    Hamas-Geiselhaft: Keine Misshandlungen, wenig Essen

    Israelische Geiseln sind nach Angaben ihrer Angehörigen während ihrer Gefangenschaft bei der islamistischen Hamas im Gazastreifen nicht misshandelt worden. «Es ist sehr tröstlich, das zu wissen», sagte Osnat Meiri, ein Cousin der freigelassenen Geisel Keren Munder, der israelischen Zeitung «Yedioth Achronot».

    Keren war gemeinsam mit ihrem neunjährigen Sohn Ohad und der Grossmutter Ruti bei dem blutigen Hamas-Überfall am 7. Oktober in den Gazastreifen verschleppt worden. Am 24. November waren sie im Rahmen des Austausches israelischer Geiseln gegen palästinensische Häftlinge freigekommen. Aber man wisse natürlich nicht, ob alle in den Küstenstreifen verschleppten Geiseln unter denselben Bedingungen festgehalten würden, fügte Meiri hinzu.

    Als die Welt noch in Ordnung war: Papa Avi Zichri (l.), Sohn Ohad Munder-Zichri und Mama Keren Munder am 1. September.
    Als die Welt noch in Ordnung war: Papa Avi Zichri (l.), Sohn Ohad Munder-Zichri und Mama Keren Munder am 1. September.
    Bild: AP

    Die Bedingungen der Geiselhaft wurden als hart beschrieben. Die Menschen hätten sich selbst Essen zubereitet, schrieb die Zeitung weiter. «Es gab aber auch Tage, an denen es nichts zu essen gab, und manchmal mussten die Verschleppten eineinhalb Stunden warten, bis sie zur Toilette durften», zitierte die Zeitung am Montag Merav Raviv, eine Angehörige der Familie Munder.

    An einigen Tagen habe es nur Pita-Brot (Fladenbrot) gegeben, und wenn es auch das nicht mehr gab, dann hätten die Festgehaltenen nur eine kleine Portion Reis erhalten. Es habe auch keine Liegen oder Betten gegeben, geschlafen worden sei auf Bänken oder zusammengeschobenen Stühlen.

    Rührendes Wiedersehen zwischen freigelassenen Geiseln und Angehörigen

    Rührendes Wiedersehen zwischen freigelassenen Geiseln und Angehörigen

    Es sind rührende Momente des Wiedersehen: Vor rund sieben Wochen wurden sie aus Israel brutal von Islamisten in den Gazastreifen verschleppt. Nun sind schon zwei Gruppen von Geiseln befreit worden.

    26.11.2023

    Die Menschen sind während ihrer fast siebenwöchigen Geiselhaft nicht immer in unterirdischen Räumen festgehalten. «Sie wurden immer mal an einen anderen Ort gebracht», sagte Raviv. Die Wachen hätten einigen der Geiseln erlaubt, manchmal israelisches Radio zu hören. So habe Ruti Munder noch in der Geiselhaft erfahren, dass ihr Sohn Roi bei dem Hamas-Massaker am 7. Oktober getötet worden war.

    Andere Geiseln waren dagegen von der Aussenwelt abgeschnitten und ahnungslos. Hannah Katzir, deren Ehemann Rami ermordet wurde und deren Sohn Elad als Geisel festgehalten wird, erfuhr erst nach ihrer Befreiung aus der Gefangenschaft, was mit ihnen geschah.

    Hannah Katzir auf einem undatierten Foto.
    Hannah Katzir auf einem undatierten Foto.
    AP

    «Sobald sie ankam, fragte sie: «Wo ist Papa?»», erzählte ihre Tochter Carmit Palti-Katzir. «Sie wusste nicht, dass Papa ermordet worden war. Wir haben es ihr gesagt.» Dann fragte sie sofort: «Wo ist Elad? Warum ist er nicht hier?». «Wir sagten ihr, dass er entführt wurde.»

  • 8.39 Uhr

    Weitere Geiseln sollen freikommen

    Israel hat eine Liste mit den Namen weiterer Geiseln erhalten, die demnach an diesem Montag freikommen sollen. Das teilte das Büro des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu am frühen Morgen mit. Die über Nacht eingegangene Liste werde überprüft.

    Wie viele Geiseln am vorerst letzten Tag der vereinbarten viertägigen Feuerpause im Gazastreifen freikommen könnten, wurde nicht mitgeteilt. Unbestätigten Medienberichten zufolge soll es sich um elf Menschen handeln. Auch die islamistische Hamas in Gaza bestätigte, dass sie Vertretern Katars und Ägyptens eine Liste der heute freizulassenden Geiseln übergeben habe. Beide Staaten vermitteln in dem Konflikt zwischen Israel und der Hamas.

    Es wäre die vierte Gruppe an Geiseln, die seit Beginn der Feuerpause am Freitag im Gegenzug für die Freilassung palästinensischer Gefangener aus israelischen Gefängnissen freikommen würden. Bisher kamen 58 Geiseln frei, unter ihnen acht deutsche Doppelstaatsbürger. Im Gegenzug für die freigelassenen Geiseln wurden 177 Palästinenser aus der Haft entlassen.

    Es besteht die Hoffnung, dass die Feuerpause verlängert wird. Israels Regierungschef Netanjahu signalisierte am Sonntag grundsätzlich Bereitschaft dazu. Demnach sieht das Abkommen mit der Hamas die Möglichkeit vor, die Kampfpause im Gegenzug für die Freilassung von jeweils zehn weiteren Geiseln pro Tag zu verlängern.

    Weitere rund 180 Geiseln sollen sich derzeit noch in den Händen ihrer Entführer befinden. Auch die Hamas strebt nach eigener Darstellung eine Verlängerung an.

  • 7.16 Uhr

    Aktivisten räumen ein: Hamas-Rakete zerstörte Mitte Oktober Spital im Gazastreifen

    Die Explosion am Al-Ahli-Spital im Gazastreifen geht nach Erkenntnissen der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) wahrscheinlich auf eine fehlgezündete Rakete zurück.

    «Die Explosion, die am 17. Oktober 2023 im arabischen Krankenhaus von Al-Ahli in Gaza zahlreiche Zivilisten tötete und verletzte, wurde offenbar durch eine raketengetriebene Munition ausgelöst, wie sie häufig von bewaffneten palästinensischen Gruppen eingesetzt wird», teilte HRW mit.

    Rettungsarbeiten am 17. Oktober beim Al-Ahli-Spital.
    Rettungsarbeiten am 17. Oktober beim Al-Ahli-Spital.
    Bild: Keystone

    Es seien weitere Untersuchungen erforderlich um festzustellen, wer die mutmassliche Rakete abgefeuert habe und ob Kriegsgesetze verletzt worden sind. Grossbritannien hatte bereits eine Woche nach der Explosion Erkenntnisse, wonach sie wahrscheinlich durch eine palästinensische Rakete verursacht worden war.

    Die britische Regierung komme auf der Grundlage einer Analyse des britischen Geheimdienstes zu dem Schluss, dass die Detonation «wahrscheinlich von einer Rakete oder einem Teil davon verursacht wurde, die aus dem Gazastreifen gegen Israel abgefeuert wurde», hatte der Premierminister Rishi Sunak am 23. Oktober erklärt.

    Leidende Palästinenser am 17. Oktober.
    Leidende Palästinenser am 17. Oktober.
    AP

    Die islamistische Hamas hatte direkt nach der Explosion Israel beschuldigt, das Krankenhaus beschossen zu haben. Israel sprach dagegen vom Einschlag einer fehlgeleiteten Rakete der militanten Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad. Das israelische Militär veröffentlichte Luftaufnahmen, Mitschnitte und Videos veröffentlicht, die das belegen sollen.

    Bei der Explosion sollen laut der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde in Gaza Hunderte Menschen gestorben und verletzt worden sein. HRW erklärte, man sei nicht in der Lage, diese Zahlen zu bestätigen. Sie lägen aber deutlich höher als andere Schätzungen und erschienen in keinem Verhältnis zu den vor Ort sichtbaren Schäden, hiess es weiter.

  • 5.46 Uhr

    Katars Regierungschef: Vernichtung der Hamas kaum möglich

    Das im Gaza-Krieg vermittelnde Golfemirat Katar hält die von Israel als Kriegsziel genannte Vernichtung der Hamas für kaum realisierbar. «Man wird die Hamas nicht so einfach vernichten können. Ob wir mit ihr übereinstimmen oder nicht, sie ist Teil der Gesellschaft in Gaza und auch im Westjordanland», sagte der katarische Ministerpräsident und Aussenminister Mohammed bin Abdulrahman Al Thani, der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» (Montag). Katar habe die Beziehung zur Hamas aufgebaut, «um Ruhe und Stabilität in der Region zu bewahren». Wenn sein Land dann sehe, dass ein Krieg ausbricht, dann würden diese Kommunikationskanäle – wie bereits in der Vergangenheit – genutzt.

  • 3 Uhr

    Vierjährige überlebte Hamas-Horror unter Leiche ihres Vaters

    Das Schicksal eines vierjährigen von der islamistischen Hamas freigelassenen amerikanischen Mädchens bewegt die Herzen vieler Menschen. Die Kleine musste vor ihrer Verschleppung in den Gazastreifen die Ermordung ihrer beiden Eltern mit ansehen. An jenem 7. Oktober war die damals Dreijährige mit ihren beiden 10 und 6 Jahre alten Geschwistern gerade zu Hause in einem Kibbuz an der Grenze zum Gazastreifen, als die Terroristen der Hamas einfielen und vor den Augen der drei Kinder die Mutter erschossen, wie US-Medien berichteten. Als ihr Vater sich schützend über seine Tochter legte, sei auch er erschossen worden. Ihre Geschwister überlebten, weil sie sich in einem Schrank versteckten, wo sie 14 Stunden lang ausgeharrt hätten, bevor sie gerettet wurden, hiess es.

    Ihre kleine Schwester, die zunächst für tot gehalten worden sei, sei unter der Leiche ihres Vaters hervorgekrochen und zum Haus eines Nachbarn gerannt, zitierte die «Washington Post» eine Verwandte des Mädchens. Die Terroristen griffen sich dort das Mädchen zusammen mit der fünfköpfigen Nachbarsfamilie und verschleppten sie mit vielen anderen Zivilisten in den Gazastreifen. Am vergangenen Freitag wurde die Kleine in Gefangenschaft vier Jahre alt. «Was sie ertragen musste, ist unvorstellbar», sagte US-Präsident Joe Biden, nachdem das Mädchen am Sonntag als erste US-Staatsbürgerin unter den Geiseln im Zuge der Vereinbarung zwischen Israel und der Hamas freigekommen war.

    «Sie hat ein furchtbares Trauma erlebt», sagte Biden. «Was für eine Freude ist es, sie bei uns zu sehen, aber andererseits ist es auch traurig, dass sie in eine Realität zurückkehrt, in der sie keine Eltern hat», sagte der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. «Sie hat keine Eltern – aber sie hat eine ganze Nation, die sie umarmt, und wir werden uns um alle ihre Bedürfnisse kümmern».

    Die Grosstante und die Cousine sagten am Sonntag laut der Zeitung in einer Erklärung, sie hätten «keine Worte, um unsere Erleichterung und Dankbarkeit» auszudrücken. Das kleine Mädchen werde vereint mit ihren Geschwistern und bei ihrer Tante, ihrem Onkel und ihren Grosseltern in Israel leben, wurde eine Verwandte weiter zitiert. Seit Freitag sind bisher 58 der etwa 240 Geiseln aus der Gewalt der Hamas freigekommen. An diesem Montag wird die Freilassung weiterer zehn Geiseln erwartet.

  • 2.30 Uhr

    Gekaperter Tanker mit Israel-Bezug im Golf von Aden wieder frei

    Bewaffnete haben vor der Küste des Jemens einen Tanker mit Verbindungen zu Israel gekapert und später unter noch ungeklärten Umständen wieder freigegeben. Die von Zodiac Maritime betriebene «Central Park» sei zunächst am Sonntag im Golf von Aden aufgebracht worden, teilten die Streitkräfte der USA und Grossbritanniens sowie die private Sicherheitsfirma Ambrey mit. Wer hinter dem Angriff steckte, war zunächst unklar. Zodiac Maritime mit Sitz in London gehört zur Zodiac Group des israelischen Milliardärs Ejal Ofer.

    Die von Zodiac Maritime betriebene «Central Park» in einem undatierten Bild.
    Die von Zodiac Maritime betriebene «Central Park» in einem undatierten Bild.
    Bild: Keystone/Zodiac Maritime via AP

    Am frühen Montagmorgen teilte Zodiac mit, das mit Phosphorsäure beladene Schiff und dessen 22-köpfige Besatzung aus Bulgarien, Georgien, Indien, den Philippinen, Russland, der Türkei und Vietnam sei unversehrt. Unter welchen Umständen die Angreifer den Tanker verliessen, liess das Unternehmen zunächst offen. Auch Angaben zu deren Identität nannte es nicht.

    Das Pentagon bestätigte der Nachrichtenagentur AP, dass das Schiff «derzeit in Sicherheit» sei. US-Truppen an Bord des Zerstörers «USS Mason» hätten auf einen Notruf der «Central Park» reagiert, sagten zwei Vertreter des US-Verteidigungsministeriums weiter. Was mit den Angreifern geschah, erläuterte das Pentagon nicht.

    Zodiac sprach zuvor von einem «mutmasslichen Piraterievorfall». Eine dem US-Verteidigungsministerium nahestehende Quelle sagte der Nachrichtenagentur AP, es habe den Anschein, dass «eine unbekannte Anzahl von nicht identifizierten bewaffneten Personen» das Schiff gekapert habe. «US- und Koalitionstruppen sind in der Nähe und wir beobachten die Situation genau», hiess es. Ambrey erklärte, es scheine, dass US-Marinekräfte mit der Lage befasst seien und andere Schiffe aufgefordert hätten, sich von dem Gebiet fernzuhalten. Die 5. Flotte der US-Marine, die im Nahen Osten patrouilliert, reagierte zunächst nicht auf Fragen der AP.

    Das dem britischen Militär angeschlossene Informationsbüro United Kingdom Maritime Trade Operations hatte zuvor eine Warnung an Seeleute herausgegeben, dass «zwei schwarz-weisse Boote mit acht Personen in militärischer Kleidung» in dem Gebiet gesehen worden seien.

    Aden wird im jemenitischen Bürgerkrieg von Kräften gehalten, die mit der international anerkannten Regierung des Landes und einer Koalition unter Führung Saudi-Arabiens verbündet sind. Diese kämpft seit Jahren gegen die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen. Von Huthis kontrolliertes Gebiet ist vergleichsweise weit entfernt, auch von somalischen Piraten ist in der Region nichts bekannt.

    Erst am Freitag wurde nach Angaben aus US-Verteidigungskreisen ein Containerschiff im Indischen Ozean von einer mutmasslich iranischen Drohne angegriffen. Betroffen war die «CMA CGM Symi», ein unter der Flagge von Malta fahrendes Schiff des in Singapur ansässigen Unternehmens Eastern Pacific Shipping – dieses wiederum wird von einem israelischen Milliardär kontrolliert.

    Die internationale Schifffahrt wird zunehmend in den Krieg zwischen Israel und der vom Iran unterstützten Terrororganisation Hamas hineingezogen, der von deren beispiellosen Überfall auf Israel am 7. Oktober ausgelöst wurde. Mitte November kaperten Huthi-Rebellen nach israelischen Angaben vor dem Jemen ein Frachtschiff im Roten Meer.

  • 0.50 Uhr

    USA: Drei Männer palästinensischer Herkunft durch Schüsse verletzt

    Drei junge Männer mit palästinensischen Wurzeln sind im US-Staat Vermont niedergeschossen und verletzt worden. Die Polizei fahnde nach dem Schützen, teilten die Behörden am Sonntag mit. Demnach ereignete sich der Vorfall am Vorabend in Burlington nahe der Universität von Vermont. Die Männer im Alter von 20 Jahren seien auf dem Weg zu einer Thanksgiving-Feier gewesen, als sich ein mit einer Pistole bewaffneter Mann ihnen entgegengestellt habe, erklärte Burlingtons Polizeichef Jon Murad. Ohne ein Wort zu sagen, habe der Verdächtige mehrere Schüsse abgegeben und dann offenbar die Flucht ergriffen.

    Zwei der Opfer seien am Oberkörper getroffen worden, eines am Unterkörper. Murad beschrieb den Zustand von zwei der Männer als stabil, der andere habe weitaus schwerere Verletzungen erlitten. Zum Zeitpunkt des Schusswaffenangriffs hätten sie Palästinensertücher getragen.

    In diesen gespannten Zeiten könne sich niemand diesen Vorfall ansehen und nicht mutmassen, dass es sich um ein Hassverbrechen gehandelt haben könnte, hiess es in einer Erklärung Murads mit Blick auf den Krieg zwischen Israel und der militant-islamistischen Hamas. Fakt sei jedoch, dass die Behörden derzeit nicht so viel wüssten, wie sie es gerne hätten. Er ermahne die Öffentlichkeit daher, keine Schlüsse aus Stellungnahmen unbeteiligter Parteien zu ziehen, die noch weniger wüssten.

    Vor der Polizeimitteilung erklärte das amerikanisch-arabische Anti-Diskriminierungskomitee, dass es sich bei den Opfern um amerikanische College-Studenten palästinensischer Herkunft handele. Ein Mann habe sie angebrüllt und belästigt, als sie sich auf Arabisch unterhalten hätten. Dann habe er auf sie gefeuert. Das FBI erklärte, es wisse um den Vorfall. Auch Präsident Joe Biden wurde über den Angriff informiert, wie das Weisse Haus mitteilte.

  • Montag, 27. November 2023, 0.48 Uhr

    Auch Frankreichs Aussenministerin für Verlängerung der Feuerpause

    Neben US-Präsident Joe Biden hat sich auch die französische Aussenministerin Catherine Colonna für eine Verlängerung der Feuerpause im Gaza-Krieg ausgesprochen. Es wäre «gut, hilfreich und notwendig», die Waffenruhe zu verlängern, bis alle Geiseln, darunter auch französische Staatsangehörige, freigelassen seien, sagte Colonna am Sonntag in einem Interview des Fernsehsenders «BFM TV», wie andere französische Medien in der Nacht zum Montag berichteten. Ähnlich hatte sich auch Biden geäussert.

    Die von Katar vermittelte Kampfpause zwischen Israel und der islamistischen Hamas war für zunächst für vier Tage angesetzt. Sie war am Freitagmorgen in Kraft getreten und soll laut Abkommen bis zu zehn Tagen verlängert werden können. Ob es eine Übereinkunft zwischen der Terrororganisation und Israel geben wird, war zunächst unklar. Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu signalisierte am Sonntagabend grundsätzlich Bereitschaft dazu. Auch die Hamas strebt nach eigener Darstellung eine Verlängerung an, um im Austausch gegen Geiseln mehr palästinensische Häftlinge aus Israel zu bekommen.