Ticker zum Gaza-KriegErstmals wieder Raketenalarm in Tel Aviv +++ Tote und Verletzte nach Luftangriff in Gaza
Red./Agenturen
2.12.2023
«New York Times»: Israel lagen Angriffspläne der Hamas lange vor
Am 7. Oktober verüben Terroristen der Hamas einen brutalen Terrorangriff auf Israel. Sie überrennen die Gaza-Mauern richten ein Blutbad and und verschleppen Geiseln in den Gaza-Streifen. Die Frage seitdem: Wie konnte Israel vom Angriff so überrascht werden?
02.12.2023
Die Waffenruhe ist vorbei: Seit ihrem Ende hat die israelische Luftwaffe 400 Ziele im südlichen Gazastreifen bombardiert. Die Hamas meldet 200 Tote seit Ausbruch der Kampfhandlungen. Alle News hier im Ticker.
Red./Agenturen
02.12.2023, 22:00
03.12.2023, 10:04
Red./Agenturen
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
Israel will nach dem Gaza-Krieg eine Pufferzone im Grenzgebiet zum Gazastreifen einrichten.
Die Zahl der im Krieg im Gazastreifen getöteten Menschen liegt nach Darstellung des Gesundheitsministeriums der Hamas inzwischen bei mehr als 15’200.
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan lehnt trotz wachsenden Drucks der USA eine Distanzierung von der radikalislamischen Hamas ab.
Seit dem Ende der Waffenruhe hat Israel nach eigenen Angaben 400 Ziele im südlichen Gazastreifen bombardiert.
An der Grenze zum Libanon gibt es erneut Gefechte.
Die USA haben Israel 15'000 Bomben und 57'000 Artillerie-Geschosse geliefert.
Wa am Freitag wichtig war, kannst du hier nachlesen.
Netanjahu: Israel setzt Krieg gegen Hamas bis zum Erreichen aller Ziele fort
Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu hat angekündigt, den Krieg gegen die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas im Gazastreifen solange fortzusetzen, «bis wir alle Ziele erreicht haben». Dazu gehörten die Freilassung aller israelischen Geiseln und die Auslöschung der Hamas, sagte Netanjahu am Samstag. Die Fortsetzung der Bodenoffensive im Gazastreifen sei dafür «unabdingbar».
«Unsere Soldaten haben sich in den Tagen des Waffenstillstands auf einen totalen Sieg gegen die Hamas vorbereitet», sagte Netanjahu bei seiner ersten Pressekonferenz seit dem Auslaufen einer siebentägigen Kampfpause mit der Hamas am Freitag.
21.34 Uhr
Erstmals seit Ende der Feuerpause Raketenalarm in Tel Aviv
In der israelischen Küstenmetropole Tel Aviv hat es am Samstagabend wieder Raketenalarm gegeben. Im Zentrum waren mehrere dumpfe Explosionen zu hören. Es war der erste Raketenangriff auf Tel Aviv seit dem Ende der Feuerpause im Gaza-Krieg am Freitag. Der bewaffnete Arm der Hamas, die Kassam-Brigaden, bekannte sich zu der Attacke.
Das israelische Fernsehen berichtete von insgesamt zehn Geschossen, die vom Gazastreifen aus auf den Grossraum Tel Aviv abgefeuert worden seien. Nach Angaben von Sanitätern wurde in der Stadt Cholon südlich von Tel Aviv ein 22-Jähriger von Raketensplittern verletzt. Seit dem Beginn des Gaza-Kriegs am 7. Oktober wurden israelischen Angaben zufolge rund 10’000 Raketen aus dem Gazastreifen auf Israel abgeschossen.
19.44 Uhr
Hamas: Weitere Verhandlungen über Geisel-Freilassung erst nach Krieg
Die islamistische Hamas will nach eigenen Angaben Verhandlungen über die Freilassung weiterer Geiseln erst nach Ende des Gaza-Kriegs fortsetzen. Saleh al-Aruri, ein Hamas-Anführer, sagte am Samstag, unter den verbliebenen Geiseln seien nur Männer, die in der Armee gedient hätten und Soldaten. Der israelische Verteidigungsminister Joav Galant sagte dagegen, es seien noch 15 Frauen und zwei Kinder unter den Geiseln in der Gewalt der Hamas.
Vorige Woche hatten Israel und die Hamas unter Vermittlung Katars, Ägyptens und der USA erstmals eine Feuerpause vereinbart, die zwei Mal kurz verlängert wurde. In der Zeit liess die Hamas 105 Geiseln frei, darunter 14 Deutsche, und Israel im Gegenzug 240 palästinensische Häftlinge. Die israelische Armee hat am Wochenende sechs israelische Familien von Geiseln darüber informiert, dass ihre Angehörigen nicht mehr leben.
18.12 Uhr
Medien: Arabische Partei fordert Entwaffnung militanter Palästinenser
Die konservativ-islamische Raam-Partei in Israel fordert Medienberichten zufolge die Entwaffnung extremistischer Palästinensergruppen wie der Hamas. Die Waffenabgabe solle aber erst nach der Gründung eines Palästinenserstaates passieren, betonte die Partei am Samstag israelischen Medien zufolge. Zuvor hatte der Parteivorsitzende Mansur Abbas in einem CNN-Interview verlangt, dass militante Palästinensergruppen ihre Waffen niederlegen und zusammen mit der Palästinensischen Autonomiebehörde daran arbeiten sollen, einen palästinensischen Staat an der Seite Israels anzustreben.
Mansur habe gemeint, dass ein palästinensischer Staat selbst die militanten Gruppen entwaffnen werde, stellte seine Partei Medien zufolge am Samstag klar. Berichten zufolge hatte seine ursprüngliche Forderung in dem am Donnerstag veröffentlichten CNN-Interview Wut unter Palästinensern und Arabern ausgelöst. Den Medienberichten zufolge ist er der erste arabische Politiker in Israel, der extremistische Palästinenserorganisationen öffentlich zu einer Waffenabgabe aufgefordert hat.
17.59 Uhr
Berichte über zahlreiche Tote und Verletzte nach Luftangriff in Gaza
Bei einem israelischen Luftangriff im Flüchtlingsviertel Dschabalia im Norden des Gazastreifens hat es nach Angaben einer Hamas-Behörde viele Tote gegeben. Dabei wurden der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde zufolge auch zahlreiche Menschen verletzt. Unter den Todesopfern sei auch der Präsident der Islamischen Universität in Gaza, Sufian Tajeh (52), hiess es am Samstag aus Hochschulkreisen. Ein israelischer Armeesprecher bestätigte, es habe Angriffe im Bereich von Dschabalia gegeben.
Die israelische Armee hatte die Islamische Universität bereits im vergangenen Monat mit der Begründung bombardiert, diese habe als Ausbildungszentrum für Ingenieure der islamistischen Hamas gedient.
Israel hat Aufrufe an die Bevölkerung im Gazastreifen bekräftigt, die Kampfgebiete zu verlassen und sich in ausgewiesene Gebiete im Süden des Küstenstreifens zu begeben.
16.54 Uhr
Erdogan weist US-Kritik an türkischer Unterstützung für Hamas zurück
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat die US-Kritik an der Unterstützung der Hamas durch seine Regierung zurückgewiesen. «Ich kann die Hamas niemals als terroristische Organisation akzeptieren, egal, was irgendjemand sagt», sagte Erdogan laut einer Mitteilung seines Büros auf dem Rückflug von der Weltklimakonferenz in Dubai am Samstag vor Reportern.
Mit diesem Satz antwortete Erdogan laut Mitteilung auf eine Frage zu einer Äusserung von Brian Nelson aus dem US-Finanzministerium. Nelson habe sich während seines Besuches in Ankara in dieser Woche besorgt über die türkische Unterstützung für die Hamas geäussert, hiess es in der Mitteilung. Türkische Medien werteten Nelsons Äusserungen als eine mögliche Drohung gegen Ankara. «Wir machen unsere Aussenpolitik in Ankara und gestalten sie nur nach den Interessen der Türkei und den Erwartungen unseres Volkes», fügte Erdogan laut Stellungnahme hinzu.
16.36 Uhr
Israel bestätigt Berichte über geplante Gaza-Pufferzone
Israel will nach dem Gaza-Krieg eine Pufferzone im Grenzgebiet zum Gazastreifen einrichten. «Israel wird eine Sicherheitshülle brauchen», sagte der Sicherheitsberater der israelischen Regierung, Mark Regev, am Samstag vor Journalisten in Tel Aviv. «Es wird keine Situation mehr geben, in der sich Hamas-Leute an der Grenze aufhalten, die sie überqueren und unsere Zivilisten töten können.» Er nannte keine genaueren Details zu der geplanten Sicherheitszone. Es wird jedoch davon ausgegangen, dass diese auf Kosten des Gazastreifens gehen dürfte.
Regev erklärte, Israel habe kein Interesse daran, den Gazastreifen erneut zu besetzen oder dauerhaft zu beherrschen. Gleichzeitig sagte er, Israel müsse nach dem Krieg die Kontrolle über die Sicherheit des Küstenstreifens bewahren. Er bekräftigte das Ziel, die Herrschaft der Hamas im Gazastreifen nach 16 Jahren zu beenden und die militärischen Fähigkeiten der Terrororganisation zu zerstören. Man wolle «eine neue Realität in Gaza schaffen, damit israelische Zivilisten nicht mehr in ständiger Angst vor der Hamas leben müssen, in Angst, dass sie über die Grenze kommen und ihre Kinder abschlachten». Regev gab zu, dass die Hamas noch lange nicht besiegt sei. «Sie schiessen immer noch Raketen auf Israel und kontrollieren immer noch grosse Teile des Gazastreifens.» Israel habe noch «viel Arbeit vor sich».
16.33 Uhr
Bericht: USA haben Israel 100 Bunkerbrecher-Bomben geliefert
Die USA haben Israel für den Krieg gegen die islamistische Hamas einem Bericht zufolge 100 Bunkerbrecher-Bomben sowie weitere Zehntausende andere Waffen geliefert.
Wie die US-Zeitung «Wall Street Journal» unter Berufung auf US-Beamte berichtete, wurden Israel nach dem beispiellosen Massaker der Hamas in Israel am 7. Oktober allein 100 Bunkerbrecher-Bomben mit einem Gefechtskopf vom Typ BLU-109 bereitgestellt. Die Lieferung von zusätzlichen Waffen und Munition, darunter etwa 15’000 Bomben sowie 57’000 Artilleriegeschosse, habe kurz nach dem Hamas-Angriff auf Israel begonnen und sei in den vergangenen Tagen fortgesetzt worden.
15.54 Uhr
Hamas-Ministerium: Inzwischen mehr als 15’200 Tote
Die Zahl der im Krieg im Gazastreifen getöteten Menschen liegt nach Darstellung des Gesundheitsministeriums der Hamas inzwischen bei mehr als 15’200. 70 Prozent davon seien Frauen und Kinder, hiess es am Samstag. Der Ministeriumssprecher Aschraf al-Kidra nannte keine weiteren Details.
Zuvor hatte das Ministerium von mehr als 13’300 Toten gesprochen. Wodurch es zu dem deutlichen Anstieg der Zahl gekommen sein soll, sagte Al-Kidra nicht. Bei Angaben zur Zahl der Toten macht das Ministerium keine Unterschiede zwischen Zivilisten und Kämpfern.
15.47 Uhr
Macron warnt Israel: Zerstörung der Hamas könnte zehn Jahre Krieg erfordern
Die von Israel zum Ziel erklärte Zerstörung der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas könnte nach Ansicht von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron einen jahrelangen Krieg in Nahost bedeuten. Die «totale Zerstörung der Hamas» würde mindestens «zehn Jahre» Krieg erfordern, sagte Macron am Samstag am Rande der UN-Klimakonferenz in Dubai. Israel müsse deshalb sein Ziel «präzisieren».
«Die totale Zerstörung der Hamas, denkt jemand, dass das möglich ist?», fragte Macron vor Journalisten. «Wenn das das Ziel ist, dann dauert der Krieg zehn Jahre.» Es gebe sogar die Gefahr eines «Kriegs ohne Ende», warnte der französische Präsident.
14.54 Uhr
Gespräche über Feuerpause: Israel beklagt «Sackgasse» und zieht Unterhändler ab
Die israelische Regierung hat eine Blockade in den Verhandlungen über eine erneute Feuerpause im Nahost-Krieg beklagt und seine Unterhändler zurück nach Israel beordert. Die Gespräche in Katar befänden sich in einer «Sackgasse», erklärte das Büro von Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu am Samstag. Der Chef des israelischen Geheimdienstes Mossad, David Barnea, habe daher auf Anweisung des Ministerpräsidenten sein Verhandlungsteam aus Doha abgezogen.
Am Freitagmorgen war eine siebentägige Waffenruhe zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas ausgelaufen, die für die Freilassung von Geiseln der Hamas sowie für Hilfslieferungen für die Zivilbevölkerung im Gazastreifen genutzt worden war. Die israelische Armee setzte daraufhin ihren Militäreinsatz gegen die Hamas fort, während die radikalislamische Palästinenserorganisation wieder Raketen auf Israel abfeuerte.
Israel has recalled its team of negotiators from Qatar after reaching a "dead end" in hostage talks, Netanyahu's office says. https://t.co/yaX9tjMrs3
Erdogan weist US-Forderung nach Distanzierung von Hamas zurück
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan lehnt trotz wachsenden Drucks der USA eine Distanzierung von der radikalislamischen Hamas ab. Die Türkei stufe die Hamas nicht als terroristische Organisation ein, und diese Haltung sei der US-Regierung bekannt, erklärte Erdogan am Samstag. Die Palästinenserorganisation sei im Gazastreifen «als politische Partei zu den Wahlen angetreten und hat gewonnen».
Der im US-Finanzministerium für den Kampf gegen Terrorfinanzierung zuständige Staatssekretär Brian Nelson hatte bei einem Besuch in der Türkei in dieser Woche die «tiefe» Besorgnis Washingtons über die früheren Beziehungen Ankaras zur Hamas bekundet.
Seit dem Beginn des Kriegs zwischen Israel und der Hamas vor acht Wochen seien zwar keine Geldflüsse an die Hamas über die Türkei festgestellt worden. In der Vergangenheit habe Ankara der Palästinenserorganisation aber beim Zugang zu Finanzmitteln geholfen. Nelson rief die Türkei auf, mögliche künftige Geldtransfers gesetzlich zu verhindern.
#Erdogan said he does not recognize the radical Palestinian movement #Hamas as a terrorist organization and does not intend to reconsider his position in the future
He also said that three thousand lawyers have already filed applications against #Israel and its officials with… pic.twitter.com/DLcs903nWQ
Dringend benötigte Hilfslieferungen sind nach Angaben von Helfern im Gazastreifen eingetroffen. 50 Lastwagen mit Hilfsgütern seien am Samstag über den Grenzübergang Rafah in das abgeriegelte Küstengebiet gefahren, teilte der Palästinensische Rote Halbmond auf X (ehemals Twitter) mit. Die Lkw seien mit Lebensmitteln, Wasser, medizinischen Hilfsgütern und Medikamenten beladen gewesen.
Zuvor hatten Hilfsorganisationen mitgeteilt, dass Israel seit dem Ende der Feuerpause am Freitagmorgen keine Einfuhr von Hilfslieferungen aus Ägypten in den Gazastreifen erlaubt habe. Hilfsorganisationen seien darüber informiert worden. Die zuständige israelische Cogat-Behörde war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen.
12.54 Uhr
Gaza-Angriff empört: Wo sollen die Menschen hin?
Israels massive Bombardements im Süden des Gazastreifens, wo ein Grossteil der palästinensischen Zivilbevölkerung auf engstem Raum Zuflucht sucht, hat unter Hilfsorganisationen für Entsetzen und Empörung gesorgt.
«Hunderte und Hunderte von Explosionen. An einem Ort, der so dicht mit Zivilisten bevölkert ist, muss alles etwas treffen... jemanden», schrieb der Sprecher des UN-Kinderhilfswerks Unicef, James Elder am Samstag auf X (vormals Twitter).
A relentless night in #Gaza. Hundreds & hundreds of blasts. In a place so densely populated with civilians, everything must hit something... someone pic.twitter.com/T0WvzgTncs
Hiba Tibi, Direktorin der Hilfsorganisation Care, sagte CNN zur Lage der Zivilisten: «Sie wissen nicht, wohin sie gehen sollen». Es gebe keine ausreichenden Orte, um die Menschen aufzunehmen.
Unicef-Sprecher Elder beschrieb die Nacht zum heutigen Samstag, in der Israels Armee nach eigenen Angaben allein im Raum der Stadt Chan Junis im Süden des abgeriegelten Gazastreifens mehr als 50 Ziele bombardiert hatte, als «unerbittlich».
Care-Direktorin Tibi forderte: «Wir müssen die Zivilbevölkerung und die lebenswichtige Infrastruktur, auf die sie angewiesen ist, schützen». Die im Gazastreifen verbleibenden Geiseln der islamistischen Hamas müssten sofort und bedingungslos freigelassen werden. «Wir brauchen einen humanitären Waffenstillstand», erklärte Tibi. «Die Kämpfe müssen aufhören.»
12.35 Uhr
Erneut Gefechte an der Grenze zum Libanon
An der Grenze zwischen dem Libanon und Israel hat es erneut Beschuss gegeben. Das israelische Militär teilte am heutigen Samstagmittag mit, zwei Mörsergranatenabschüsse auf israelischem Gebiet im Norden registriert zu haben.
Die Mörser fielen demnach auf offenes Gelände. Als Reaktion darauf habe das Militär den Ort der Abschussraketen angegriffen und mit Artillerie auf mehrere Orte im Libanon gefeuert. Die vom Iran unterstütze Hisbollah-Miliz im Libanon teilte mit, am Vormittag einen Artilleriebunker im Grenzgebiet mit Raketen angegriffen zu haben.
Bereits am Morgen war Israel nach eigenen Angaben aus dem nördlichen Nachbarland beschossen worden. Die israelische Armee gab am Samstagmorgen bekannt, dass die eigene Artillerie in Reaktion darauf das Gebiet angegriffen habe, von wo aus die Geschosse Richtung Israel abgefeuert worden seien.
Ein israelisches Kampfflugzeug habe das Ziel im Libanon getroffen, hiess es. Zu möglichen Opfern gab es keine Angaben. Auch am Vortag hatte es an der Grenze zwischen den beiden Ländern wieder Gefechte gegeben. Die Hisbollah griff dabei nach eigenen Angaben mehrfach israelische Stellungen nahe der Grenze an.
Bei einem Gegenangriff Israels wurden nach Angaben aus libanesischen Sicherheitskreisen ein Hisbollah-Mitglied sowie dessen Mutter getötet. Das israelische Militär hatte mitgeteilt, eine «Terrorzelle» im Libanon angegriffen zu haben.
12 Uhr
Hamas meldet 200 Tote seit Ende der Kampfpause
Im Gazastreifen sind nach Darstellung der von der islamistischen Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde seit dem Ende der Feuerpause rund 200 Menschen bei israelischen Angriffen getötet worden. 589 weitere Menschen seien zudem verletzt worden, teilte ein Sprecher der Behörde heute mit. Die Zahlen waren unabhängig zunächst nicht zu überprüfen.
11.40 Uhr
Sorge um Zivilisten
Israels Armee veröffentlichte zwar am gestrigen Freitag eine Karte für die Zivilbevölkerung, die das Gebiet in nummerierte Zonen einteilt - «in Vorbereitung auf die nächste Phase des Krieges».
Dies solle Bewohnern ermöglichen, «sich zu orientieren, die Anweisungen zu verstehen und sich bei Bedarf von bestimmten Orten aus in Sicherheit zu bringen». Die heftigen Angriffe des israelischen Militärs am Samstag bieten jedoch erneut Anlass zur Sorge über Opfer unter der Zivilbevölkerung.
The IDF has published an interactive map splitting the Gaza Strip into hundreds of small zones, which it will use to notify Palestinian civilians of active combat zones.https://t.co/rAJdkMRczepic.twitter.com/rmhAj50sYH
Bei der israelischen Offensive wurden nach jüngsten Angaben der Hamas mehr als 15'000 Menschen getötet. Mehr als 37'000 wurden demnach verletzt. 6500 Menschen würden zudem vermisst. Die Zahlen lassen sich gegenwärtig nicht unabhängig überprüfen, werden von den UN und Diplomaten aber als insgesamt glaubwürdig angesehen.
Demnach handelt es sich um die mit Abstand höchste Todeszahl unter Palästinensern während eines Krieges in der Geschichte des israelisch-palästinensischen Konflikts.
Nach Angaben des Palästinensischen Roten Halbmonds erlaubt Israel seit dem Ende der Feuerpause keine Einfuhr von Hilfslieferungen aus Ägypten in den Gazastreifen. Hilfsorganisationen seien darüber informiert worden. Die zuständige israelische Cogat-Behörde war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen.
11.30 Uhr
Israel bombardiert 400 Ziele im südlichen Gazastreifen
Das israelische Militär hat sein Bombardement im Gazastreifen fortgesetzt. Wie die Armee mitteilte, seien im Verlauf des vergangenen Tages im gesamten Gazastreifen mehr als 400 «Terrorziele» angegriffen worden.
Im Verlauf der Nacht zum heutigen Samstag hätten Kampfjets in der Gegend der Stadt Chan Junis im Süden des abgeriegelten Küstengebiets mehr als 50 Ziele bombardiert.
Die eigenen Truppen hätten zudem Terroristen und Infrastruktur der islamistischen Hamas in der Gegend von Beit Lahia mit Panzern und gezielten Luftschlägen attackiert, hiess es weiter.
Armee: Seit Ende der Feuerpause 400 Ziele im Gazastreifen angegriffen
Das israelische Militär hat sein Bombardement im Gazastreifen nach der Feuerpause fortgesetzt. Wie die Armee am Samstagmorgen mitteilte, seien im Verlauf des vergangenen Tages im gesamten Gazastreifen mehr als 400 «Terrorziele» angegriffen worden.
02.12.2023
Israelische Marineeinheiten hätten ferner in der Nacht militärische Ziele der Hamas im Hafen von Chan Junis sowie in Deir al-Balah mit Präzisionsmunition angegriffen. Dabei sei Infrastruktur und Ausrüstung der Marine-Streitkräfte der Terrororganistion getroffen worden.
Auch im Norden Gazas nahmen Israels Streitkräfte den Angaben zufolge wieder am Boden und aus der Luft Ziele unter Beschuss. Dabei sei auch eine Terrorzelle, die die israelischen Truppen in einen Hinterhalt gelockt habe, bombardiert worden. Zudem habe ein israelisches Kampfflugzeug eine Moschee, die dem Islamischen Dschihad als Kommandozentrale gedient habe, beschossen.
Sämtliche Angaben liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
11.20 Uhr
Israel will Einsatz nicht zeitlich begrenzen
Israels Armee hat sich nach Angaben eines Sprechers keine zeitliche Begrenzung für den Krieg gegen die islamistische Hamas gesetzt. «Wir sind entschlossen, die Hamas so lange zu bekämpfen, wie es nötig ist», sagte der israelische Armeesprecher Jonathan Conricus in der Nacht zum heutigen Samstag und fügte an: «Wir haben keine andere Wahl».
Conricus bekräftige abermals das Kriegsziel seines Landes, die Terrororganisation vollends zu vernichten, damit sie künftig keine Gefahr mehr für Israel darstelle. Der Sprecher reagierte damit auf Medienberichte, wonach US-Aussenminister Antony Blinken bei seinen jüngsten Gesprächen mit der israelischen Führung angeblich von drei Wochen gesprochen habe, die Israel habe, den Krieg wie im bisherigen Umfang fortzuführen.
Er sei sich nicht sicher, ob Israel die internationale Unterstützung haben würde, um länger mit der Intensität wie vor der Feuerpause weiterzukämpfen, wurde Blinken in israelischen Medien wiedergegeben.
11.10 Uhr
USA lieferten 15'000 Bomben und 57'000 Geschosse
Die USA haben Israel für den Krieg gegen die islamistische Hamas einem Bericht zufolge 100 Bunkerbrecher-Bomben sowie weitere Zehntausende andere Waffen geliefert.
Wie die US-Zeitung «Wall Street Journal» unter Berufung auf US-Beamte berichtete, wurden Israel nach dem beispiellosen Massaker der Hamas in Israel am 7. Oktober allein 100 Bunkerbrecher-Bomben mit einem Gefechtskopf vom Typ BLU-109 bereitgestellt.
Die Lieferung von zusätzlichen Waffen und Munition, darunter etwa 15'000 Bomben sowie 57'000 Artilleriegeschosse, habe kurz nach dem Hamas-Angriff auf Israel begonnen und sei in den vergangenen Tagen fortgesetzt worden.
Die USA, die ihren wichtigsten Verbündeten in der Region schon vor Beginn des Gaza-Krieges mit Waffen und Munition versorgten, hätten zuvor weder die Gesamtzahl der nach Israel gelieferten Waffen noch die Bunkerbrecher-Bomben bekannt gegeben, hiess es.
Der Gefechtskopf BLU-109 wurde entwickelt, um Bunker und andere tief eingegrabene massiv gehärtete Ziele wie Tunnel punktgenau zu zerstören. Die Hamas verfügt unter dem Gazastreifen über ein Netzwerk an Tunneln, das sich über Hunderte von Kilometern unter dem Küstenstreifen erstreckt. Die Tunnel bieten der Hamas nicht nur gute Versteckmöglichkeiten, die Terroristen können auch von dort unerwartet aus dem Untergrund auftauchen und wieder verschwinden.
Israel verfügt über eine hochmoderne Armee, die auch über eigene bunkerbrechende Bomben verfügt. Die USA drängen ihren wichtigen Verbündeten laut des «Wall Street Journals», bei der Lieferung eines Grossteils der nach dem Hamas-Massaker gelieferten Munition darauf zu achten, dass zivile Opfer vermieden werden.
11.Uhr
Israel geht von noch 137 Geiseln aus
Ein Sprecher der israelischen Regierung hatte zuvor mitgeteilt, dass noch 137 Geiseln im Gazastreifen festgehalten würden. Unklar war zunächst, ob die Toten dazu zählen. Er gab die Zahl mit 136 an, darunter 17 Frauen und Kinder. Seit Beginn des Kriegs gegen die Hamas hatten die israelischen Bodentruppen bereits mehrere israelische Leichen aus dem Gazastreifen geborgen