Aktuell Grossbritannien verbietet Macheten und «Zombie»-Messer

SDA

24.9.2024 - 05:50

Eine Person liegt nach einer Messerattacke in der Nähe der London Bridge 2019 in London am Boden. (Archivbild)
Eine Person liegt nach einer Messerattacke in der Nähe der London Bridge 2019 in London am Boden. (Archivbild)
Keystone

Erst am Wochenende starb wieder ein 15-Jähriger in London durch eine Stichwaffe. Ein Verbot besonders langer und martialisch aussehender Klingen soll der grassierenden Messergewalt Einhalt gebieten.

Lange, geschwungene und gezackte Klingen: In Grossbritannien sind ab dieser Woche Macheten und sogenannte Zombie-Messer verboten. Damit will die Regierung in London der grassierenden Messergewalt im Land Einhalt gebieten.

Dem noch von der konservativen Vorgängerregierung eingeführten Verbot zufolge werden der Besitz, die Herstellung sowie der Transport und Verkauf von sogenannten Statement-Messern zu Straftaten, die mit Haft geahndet werden. Unter dem Begriff «Statement-Messer» werden besonders verzierte oder grosse Stich- und Hiebwaffen verstanden, die aus Prestigegründen von kriminellen Banden bevorzugt werden.

Zahlen der Statistikbehörde Office for National Statistics (ONS) zufolge wurden in den zwölf Monaten bis März 2024 bei 43 Prozent aller Tötungsdelikte in England und Wales Messer oder andere scharfe Gegenstände als Tatwaffe benutzt.

Opfer und Täter sind häufig Jugendliche

Wie die BBC berichtete, verdoppelte sich in den vergangenen fünf Jahren die Zahl der Polizeiberichte, bei denen Macheten, Schwerter oder «Zombie»-Messer erwähnt wurden.

Die Taten, bei der sowohl Opfer als auch Täter oft Jugendliche sind, spielen sich häufig im Milieu krimineller Banden ab. Erst am Wochenende wurde ein 15-Jähriger im Südosten Londons erstochen.

Für eine schärfere Gesetzgebung und besonders auch Prävention hatte sich insbesondere Schauspielstar Idris Elba ("Luther") eingesetzt. Premierminister Keir Starmer hatte die Messergewalt zur nationalen Krise erklärt.

Im Rahmen einer kürzlich von Starmer und Elba angekündigten Initiative soll mithilfe von Experten geklärt werden, warum junge Menschen in Messergewalt hineingezogen werden. In den Wochen vor Inkrafttreten des Verbots waren Waffenbesitzer dazu aufgerufen worden, ihre Messer und Macheten freiwillig abzugeben. Teilweise waren dafür sogar Entschädigungen vorgesehen.

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