Coronavirus SVP fordert Grenzschliessung – EU unterstützt Wirtschaft mit 25 Milliarden Euro

Agenturen/dor/uri/phi/twei

10.3.2020

Das Coronavirus hat 476 Schweizer befallen. Die Grenze zu Italien bleibt entgegen anderslautender Berichte weiter offen – genau wie die dortigen Supermärkte. Derweil steigt die Opferzahl in Italien weiter an, und die SVP fordert eine Grenzschliessung. Das Wichtigste vom Dienstag in der Zusammenfassung.

Auch am Dienstag stiegen die Fallzahlen in Sachen Coronavirus stetig an. In der Schweiz wurden bereits 476 Corona-Infizierungen bestätigt. Ausserdem forderte die Krankheit das dritte Todesopfer. Um die rasante Ausbreitung zumindest zu verlangsamen, fordert die SVP-Fraktion im Bundestag in einem Schreiben, die Schweizer Grenze zu Italien zu schliessen. Mithilfe der Armee solle dieses Vorhaben in die Tat umgesetzt werden, hiess es in einem Schreiben der SVP. Ein Sprecher des Bundesrats dementierte jedoch bereits am Nachmittag, dass die Schliessung der Grenze zur Debatte stehe.

In Italien überschritt die Zahl der Betroffenen derweil die Marke von 10'000 Menschen. Zahlen vom Abend bestätigten zudem, dass mittlerweile 631 Menschen an dem Virus gestorben sind. Wegen der ungebremst rasanten Ausbreitung wurden die Sperrungen auf das ganze Land ausgeweitet. Supermärkte sollen jedoch geöffnet bleiben. Auch Nachbarland Österreich reagierte auf die aktuellen Entwicklungen in Italien und rief seine Bürger zur Rückkehr auf.



Derweil kündigte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen eine Soforthilfe für die strauchelnde Wirtschaft in Höhe von 25 Milliarden Euro an. Die Gelder sollen dem Gesundheitswesen, dem Arbeitsmarkt sowie kleineren und mittleren Unternehmen zugutekommen. US-Präsident Donald Trump plant währenddessen, die Finanzmärkte mit Steuerentlastung beruhigen.

Der Nachrichten-Ticker vom Dienstag

21.20 Uhr: Trump braucht keinen Coronavirus-Test

US-Präsident Donald Trump sieht derzeit keine Notwendigkeit, sich einem Coronavirus-Test zu unterziehen. Grundsätzlich würde er einen solchen Test machen, das sei schliesslich «kein großes Ding», sagte Trump am Dienstag in Washington vor Journalisten. Sein Leibarzt habe ihm aber gesagt, dass derzeit kein Anlass bestehe. «Es gibt keine Symptome, nichts», sagte der 73-Jährige. Er fühle sich «äusserst gut».

Trump hatte zuletzt Kontakt mit drei Abgeordneten seiner Republikanischen Partei, die wiederum Kontakt mit einem Coronavirus-Infizierten hatten. Einer von ihnen ist Trumps designierter neuer Stabschef Mark Meadows, der sich selbst in eine freiwillige Quarantäne begeben hat. Ein Coronavirus-Test bei Meadows fiel negativ aus.

Das Virus breitet sich auch in den USA aus. Nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität wurden bislang mehr als 800 Infektionen mit dem Coronavirus bestätigt. 28 Menschen starben demnach. Trump bereitet derzeit Massnahmen vor, um die Auswirkungen des Virus auf die US-Wirtschaft abzudämpfen.

20.54 Uhr: EU-Hilfspaket für angeschlagene Wirtschaft

Mit 25 Milliarden Euro will die Europäische Union ihre Wirtschaft gegen die schlimmsten Folgen der Covis-19-Epidemie wappnen. Nach einer Videokonferenz der Staats- und Regierungschefs kündigte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Dienstag einen entsprechenden Fonds an. Das Geld komme aus den Strukturfonds und solle rasch fliessen, sagte von der Leyen.

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat der strauchelnden Wirtschaft rasche finanzielle Hilfe zugesagt.
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat der strauchelnden Wirtschaft rasche finanzielle Hilfe zugesagt.
Bild: Keystone

Die EU wolle damit unter anderem das Gesundheitswesen, den Arbeitsmarkt sowie kleinere und mittlere Unternehmen stützen. «Wir werden alle uns zur Verfügung stehenden Mittel nutzen, damit die europäische Wirtschaft diesem Sturm widersteht», versprach die Kommissionspräsidentin weiter. EU-Ratspräsident Charles Michel, der das virtuelle Gipfeltreffen einberufen hatte, kündigte tägliche Schaltkonferenzen der europäischen Innen- und Gesundheitsminister an.

20.52 Uhr: WTO-Mitarbeiter mit Coronavirus infiziert

Die Welthandelsorganisation WTO hat für die kommenden Tage sämtliche Treffen abgesagt, weil sich ein Mitarbeiter mit dem neuen Coronavirus infiziert hat. Generaldirektor Roberto Azevedo habe daher die WTO-Mitglieder informiert, dass vom 11. bis 20. März sämtliche Meetings ausgesetzt werden. «Wir nehmen die Gesundheit unserer Mitarbeiter und unserer Mitglieder sehr ernst. Daher setzen wir nun diesen beispiellosen Schritt», sagte Azevedo der Mitteilung zufolge. «Wir werden die Situation weiter stetig beobachten und unsere Entscheidung vor dem Ende der Woche überprüfen.»

20.44 Uhr: New York mobilisiert Nationalgarde 

Im Kampf gegen das Coronavirus setzt der US-Bundesstaat New York die Nationalgarde ein. Wie Gouverneur Andrew Cuomo am Dienstag ankündigte, sollen die Nationalgardisten in der nördlich von New York City gelegenen Vorstadt New Rochelle mobilisiert werden. Sie sollen dort in einer neu eingerichteten Sicherheitszone mit einem Radius von 1,6 Kilometern Einwohner mit Lebensmitteln versorgen und öffentliche Einrichtungen säubern.

Schulen, Gotteshäuser und weitere Versammlungsorte würden in dem Gebiet zwei Wochen lang geschlossen bleiben, sagte Cuomo. Der Gouverneur versicherte zugleich, das Gebiet werde nicht unter Quarantäne gestellt. Geschäfte würden offen bleiben, Bewohner könnten kommen und gehen.

Die Schutzmassnahmen und der Einsatz der Nationalgarde seien notwendig, sagte Cuomo. «Es ist ein dramatisches Vorgehen, aber das ist die grösste Häufung (von Coronavirus-Infektionen) im ganzen Land. Das ist buchstäblich eine Frage von Leben und Tod.»

Im Bundesstaat New York wurden bislang mehr als 170 Coronavirus-Fälle bestätigt. In den gesamten USA wurden nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität bislang mehr als 790 Infektionen mit dem Coronavirus bestätigt. 28 Menschen starben.

20.21 Uhr: Bundeshausfraktionen sorgen sich um Schweizer Wirtschaft

Die Bundeshausfraktion von SVP und Mitte-Fraktion CVP-EVP-BDP sorgen sich angesichts der Ausbreitung des Coronavirus um die Schweizer Wirtschaft. Die SVP-Fraktion fordert zudem die Schliessung der Schweizer Grenze zu Italien.

Für die Schliessung der Grenze soll die Armee aufgeboten werden, schreibt die SVP-Fraktion in einer Mitteilung. Im Falle der für die Tessiner Wirtschaft und für das Gesundheitswesen unentbehrlichen italienischen Arbeitskräfte sei dafür zu sorgen, dass diese nicht nach Italien zurückkehren müssten. Österreich habe reagiert und seine Grenze zu Italien geschlossen. In die Schweiz kämen jeden Tag 68'000 italienische Grenzgänger.

Die SVP-Fraktion im Bundeshaus rund um Präsident Thomas Aeschi hat eine Schliessung der Schweizer Grenze zu Italien gefordert.
Die SVP-Fraktion im Bundeshaus rund um Präsident Thomas Aeschi hat eine Schliessung der Schweizer Grenze zu Italien gefordert.
Bild: Keystone

Für den Erhalt der Arbeitsplätze in der Schweiz fordert die SVP-Fraktion ein schnelles, unbürokratisches Entlastungsprogramm. Denn die betroffenen Kleinen und Mittleren Unternehmen (KMU), insbesondere im Dienstleistungs- beziehungsweise Tourismusbereich, litten jetzt schon und würden künftig zunehmend massiv unter den durch das Corona-Virus verursachten Ausfällen leiden.

19.51 Uhr: Reederei setzt Kreuzfahrten im Mittelmeer aus

Wegen der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus streicht die Reederei Costa Crociere vorerst alle Kreuzfahrten im Mittelmeer. Die Reisen werden bis zum 3. April ausgesetzt, wie das italienische Unternehmen am Dienstag mitteilte. Die Massnahme betrifft tausende Reisende. Schiffe, die noch im Mittelmeer unterwegs seien, würden italienische Häfen nur anlaufen, um Passagiere von Bord gehen zu lassen.

19.00 Uhr: ETH Lausanne kündigt Online-Lektionen an

Wegen der Ausbreitung des Coronavirus sagt die ETH Lausanne (EPFL) alle Lehrveranstaltungen mit mehr als 150 Teilnehmern ab. Diese werden ab Mittwoch und bis zum Ende der Osterferien am 19. April über das Internet durchgeführt. Mehr als 5'000 Studenten sind betroffen.

Diese Massnahme sei Teil der Bemühungen der EPFL, die Ausbreitung der Krankheit in der Gesellschaft zu verlangsamen, bestätigte EPFL-Sprecherin Corinne Feuz am Dienstag entsprechende Medienberichte. Die Massnahme betrifft insgesamt 5'118 Studierende in 71 Fächern. Die meisten davon sind Bachelor-Studenten.

18.48 Uhr: Air France streicht Verbindungen nach Italien

Die französische Fluggesellschaft Air France hat aus Sorge vor einer weiteren Ausbreitung des Coronavirus Sars-CoV-2 alle Flüge nach Italien ab dem 14. März gestrichen. Die Massnahme solle bis einschliesslich 3. April gelten, teilte die Fluggesellschaft am Dienstagabend mit. Bis zum 14. März wird Air France einen Flug pro Tag zu jedem ihrer italienischen Reiseziele beibehalten, hiess es weiter. So könnten Reisende, die das wünschen, ihre Reise vorziehen.

Das Unternehmen gab an, dass es seinen Flugplan an die Nachfrage anpasse, da die Covid-19-Epidemie in Italien zu einem Rückgang der Buchungen geführt habe. Italien hat die höchste Zahl an nachgewiesenen Covid-19-Toten nach China.

18.44 Uhr: Italien zählt 631 Covid-19-Tote

Infolge der Coronavirus-Welle sind in Italien 631 Menschen gestorben. Die Gesamtzahl der gemeldeten Infizierten übersprang die 10'000er-Marke und lag am Dienstag bei 10'149 Menschen. Das teilte der Zivilschutz in Rom mit.

Am Vortag hatten die Behörden insgesamt 9'172 Infektionen im Zuge des Ausbruchs gezählt. Die Zahl der Toten lag am Vortag bei 463. Mehr als 1'000 Menschen sind inzwischen wieder genesen. Es dürfte Experten zufolge eine hohe Dunkelziffer bisher nicht registrierter Infektionen geben.

18.10 Uhr: EU-Staats- und Regierungschefs beraten

Die EU-Staats- und Regierungschefs haben am Dienstagnachmittag in einer Videokonferenz ihre Linie im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus Sars-CoV-2 besprochen. Dies teilte ein Sprecher von EU-Ratschef Charles Michel auf Twitter mit. Michel hatte bereits vorher gesagt: «Unsere Aufgabe ist es, einen koordinierten Ansatz der EU zu stärken.»

Sorge löst vor allem die Lage in Italien aus. Das Land verzeichnet von allen europäischen Staaten die weitaus meisten Infektionen mit dem Virus und die meisten Todesopfer. Im ganzen Land gelten inzwischen Sperrungen und Einschränkungen der Bewegungsfreiheit.

17.35 Uhr: 4'200 Franken für eine Infektion

Briten, die knapp bei Kasse sind, können ihr Salär aufstocken, wenn sie sich mit dem neuen Coronavirus infizieren lassen. 4'200 Franken zahlt eine Pharmafirma, um 24 Probanden anzuheuern, die dazu bereit sind. So soll ein Gegenmittel getestet werden, berichtet die «Daily Mail».

Ein kleiner Stich für 4'200 Franken – in Grossbritannien werden Versuchskaninchen gesucht.
Ein kleiner Stich für 4'200 Franken – in Grossbritannien werden Versuchskaninchen gesucht.
Symbolbild: Keystone

17.20 Uhr: Italiens Supermärkte weiter geöffnet

In der über ganz Italien ausgerufenen Sperrzone sollen die Supermärkte weiter geöffnet bleiben. Bewegungen raus aus Wohnungen und Häusern seien weiter erlaubt, wenn es sich um «normale Bedürfnisse» wie den Lebensmitteleinkauf handele, stellte das Büro von Ministerpräsident Giuseppe Conte am Dienstag klar.

Seine landesweit verkündeten Massnahmen gegen das grassierende neue Coronavirus hatten am Montagabend Panik ausgelöst; über Nacht war der Andrang auf 24 Stunden lang geöffnete Supermärkte enorm. Ein Run auf die Geschäfte sei genau das Gegenteil von dem, was Contes Anordnung bewirken sollte, erklärte sein Büro und versicherte, Lebensmittelläden würden regelmässig mit Waren aufgefüllt.

Conte hatte ab Montagabend Reisen über das unmittelbare Wohnumfeld der einzelnen Bürger hinaus weitgehend verboten. Wer unterwegs ist, muss nun nachweisen können, dass seine Anwesenheit am Arbeitsplatz dringend erforderlich oder die Fahrt aus gesundheitlichen Gründen notwendig ist. Conte mahnte die Bürger auch, abends nicht mehr auszugehen. Ziel ist, Ansammlungen von Menschen zu verhindern und so die Ausbreitung des Virus einzudämmen.

17.15 Uhr: Drei neue Fälle im Kanton Luzern

Auch im Kanton Luzern ist das Corona-Virus auf dem Vormarsch. Die Zahl der Infizierten hat sich vom Montag auf den Dienstag um drei auf acht erhöht. wie das kantonale Gesundheits- und Sozialdepartement mitteilte. Der Kanton ruft die Bevölkerung auf, die Verhaltensregeln des Bundesamts für Gesundheit zu beherzigen.

17 Uhr  Airlines meiden Italien

Im Kampf gegen das Coronavirus haben mehrere Fluggesellschaften ihre Flüge nach Italien eingestellt. Spanien entschied am Dienstag, alle direkten Flüge von und nach Italien ab Mitternacht bis zum 25. März zu verbieten, wie die linke Regierungskoalition nach einer Kabinettssitzung in Madrid mitteilte. Vom Flugverbot können den Angaben zufolge nicht kommerzielle Flüge wie etwa Flüge von Staats- oder Gütertransport-Maschinen sowie für humanitäre Zwecke ausgenommen werden.

Auch die irische Fluggesellschaft Ryanair kündigte am Dienstag die Einstellung aller Flüge von und nach Italien bis zum 8. April an. Der britische Rivale British Airways strich seine Flüge nach Italien, allerdings nur für Dienstag. Easyjet begnügt sich damit, in den nächsten Tagen nur eine Handvoll Flüge durchzuführen.

Ein Sprecher der Fluggesellschaft Swiss erklärte auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA, dass das Unternehmen «die Situation beobachtet». Am vergangenen Freitag hatte der Mutterkonzern Lufthansa angekündigt, dass er seine Flugkapazitäten wegen des drastischen Rückgangs der Buchungen nach dem Ausbruch des neuen Coronavirus um bis zu 50 Produzent reduzieren will.

Die Swiss hat wegen eines Einreiseverbots Flüge nach Tel Aviv in Israel bis zum 28. März ausgesetzt. Rund 13'000 Passagiere sind betroffen. Swiss verlängerte zudem die Aussetzung ihrer Flüge zwischen Zürich und Peking sowie nach Shanghai bis zum 24. Apri

16.40 Uhr: EU gegen «Geisterflüge»

Wegen zahlreicher Leerflüge infolge des neuartigen Coronavirus will die EU-Kommission so schnell wie möglich einen neuen Gesetzesvorschlag vorlegen. «Der Coronavirus-Ausbruch hat grosse Auswirkungen auf die europäische und die internationale Luftfahrtindustrie», sagte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Dienstag in Brüssel.

Die Situation verschlechtere sich täglich, und weiterer Rückgang sei zu erwarten. Deshalb wolle die EU-Behörde mit Blick auf die Flughafen-Slots schnell ein neues Gesetz vorschlagen, über das Europaparlament und EU-Staaten dann noch verhandeln müssten. Man wolle es den Airlines einfacher machen, ihre Slots zu behalten – selbst wenn sie sie nicht nutzten.

Fluggesellschaften müssen ihre Start- und Landerechte an grossen Verkehrsflughäfen während eines Flugplans zu 80 Prozent tatsächlich nutzen, um die gleichen Slots in der folgenden Saison zu behalten. Weil die Fluggastzahlen infolge der Coronavirus-Krise deutlich zurückgegangen sind, haben etliche Airlines ihre Flugpläne in den vergangenen Wochen stark zusammengestrichen. Damit laufen sie Gefahr, ihre Start- und Landerechte zu verlieren.

Von der Leyen sprach am Dienstag von einer zeitweisen Massnahme, die sowohl der Industrie als auch der Umwelt zugute kommen solle. Vor allem von kleineren Fluggesellschaften würde dies Druck nehmen. Zudem würden unnötige Emissionen durch sogenannten Geisterflüge vermieden.

16.30 Uhr: Spitalbesuche im Jura verboten

Wegen der Zunahme der Coronavirus-Fälle verbietet das Neuenburger Spitalnetz (RHNe) ab Dienstag Patientenbesuche. Ausnahmen werden gemacht für Eltern von hospitalisierten Kindern und Angehörigen von Menschen, die sich am Ende ihres Lebens befinden. Am Eingang der Spitäler würden Kontrollen durchgeführt.

Zum Netz gehören mehrere Krankenhäuser in der Stadt Neuenburg, in La-Chaux-de-Fonds und in weiteren Orten de Neuenburger Juras. «Patienten, die einen Termin für eine Intervention oder eine nicht dringende ambulante Konsultation haben, werden gebeten, sich bei verdächtigen Symptomen (Fieber, Atemwegsbeschwerden) vorab an die betreffende Abteilung zu wenden», fügte RHNe hinzu.

Nach einer Einschätzung wird die Konsultation möglicherweise verschoben, um jegliches Risiko einer Ansteckung des Spitalpersonals zu vermeiden. Für das Spitalpersonal wird der Besuch in den Restaurants sowie in einigen Pausenräumlichkeiten eingeschränkt, um «Gruppeneffekte» so weit wie möglich zu vermeiden. Sitzungen mit mehr als zehn Personen sowie interne und externe Schulungen werden abgesagt.

16:15 Update Schweiz

Nach Angaben des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) wurden bis am Dienstagmittag 476 Fälle aus 20 Kantonen und aus dem Fürstentum Liechtenstein gemeldet. Das waren 164 mehr, als noch 24 Stunden zuvor. Bei 15 weiteren Fällen lag ein erstes positives Resultat vor.

Mit Abstand am meisten Fälle gab es zu diesem Zeitpunkt im Kanton Tessin mit 91 bestätigten Coronavirus-Erkrankungen, gefolgt von der Waadt mit 76 und Genf mit 53. In Zürich wurden 44 Fälle bestätigt, in Bern 37 und in Basel 33.

Am Nachmittag meldete dann auch der Kanton Glarus die erste Erkrankung: Die 58-jährige Frau befinde sich in Selbst-Quarantäne. Und in Zürich stieg die Fallzahl bis am Nachmittag auf 49.

16 Uhr: Grenzen NICHT dicht

Die «Handelszeitung» will aus Tessiner Regierungskreisen erfahren haben, dass die Schweiz die Grenze zu Italien schliessen wird. Doch das Dementi kam prompt: Ein Sprecher des Bundesrats verwies die Meldung in das reich der Fabeln.

15.45 Uhr: Trump, das Virus und die Mauer im Kopf

Donald Trump glaubt offenbar, seine Mauer an der grenze zu Mexiko habe irgendeinen Einfluss auf die aktuelle Epidemie.

Es regt sich aber Widerspruch. Zum einen gegen den Glauben, Viren würden an Mauern anhalten:

Andererseits sorgt der Terminus «China-Virus» für rote Ohren:

Tatsächlich sind Seuchen wohl eher auf die vorherige Administration zurückzuführen, suggeriert dieser Retweet von Trump:

Beim eigenen Vorgehen stellt sich der US-Präsident Bestnoten aus:

15.20 Uhr: Verkehrsbetriebe reagieren auf Epidemie

Seit der Empfehlung des Bundes seien in den Hauptverkehrszeiten die Fahrgastfrequenzen eher rückläufig, hiess es bei den Stadtluzerner Verkehrsbetrieben VBL. Genaue Zahlen lägen allerdings nicht vor. Als Vorsichtsmassnahme habe die Planungsabteilung den Auftrag erhalten, sich Gedanken zu machen, wie die Fahrpläne der Situation entsprechend angepasst werden könnten, wenn sich das Virus weiter ausbreite.

Bereits angepasst hat das Verkehrsunternehmen die Vorgaben für seine Kundenberater analog zu den SBB. Bei Kontrollen nehmen die Mitarbeitenden den Swiss Pass nicht mehr selbst in die Hand. Dies gelte auch für die Handys von Kundinnen und Kunden, die Tickets online gelöst haben.

Die VBL und auch die Zugerland Verkehrsbetriebe (ZVB) übernehmen zudem die Vorgaben von Postauto und dem Zürcher Verkehrsverbund (ZVV). Diese hatten entschieden, die Fronttüren geschlossen zu halten und die erste Sitzreihe hinter dem Fahrerraum abzutrennen. Entsprechend wird auch der Verkauf von Tickets durch das Fahrpersonal eingestellt.

15 Uhr: Italien «ausser Kontrolle»

Wer in Italien aus der Quarantäne ausbüxt, könnte bis zu drei Monate im Knast landen. Ausserdem wird eine Busse in Höhe von 218 Franken fällig, berichtet «CTV News» aus Kanada unter Berufung auf den italienischen Innenminister. Auf Autobahnen, aber auch Landstrasse würden nun entsprechende Kontrollen durchgeführt. Keine Kontrollen gibt es dagegen auf dem Londoner Airport Heathrow – und zwar auch dann nicht, wenn die Passagiere aus Italien kommen, wundert sich der «Independent».

14.40 Uhr: Galenica erwartet Lieferung von Mundschutzmasken

Die nächsten Lieferungen sollen demnächst eintreffen, sagte Daniele Madonna, der als Chef Retail das Apothekennetz leitet. Und Christoph Amstutz, als Chef Services zuständig für den Grosshandel, erwartet ebenfalls Nachschub. Kontingente der Politik würden dabei die Versorgung wichtiger Stellen im Gesundheitssystem wie in Spitälern oder Altersheimen sicherstellen.

13 Uhr: Schutz für Busfahrer – Vordertür bleibt zu

Die Verkehrsunternehmen im Gebiet des Zürcher Verkehrsverbunds wollen Mitarbeitende und Fahrgäste vor Ansteckung schützen: Die vorderste Tür bei Bussen bleibt daher geschlossen. Die Fahrzeuge werden verstärkt gereinigt und desinfiziert.

Ausserdem gilt ein Mindestabstand zum Fahrpersonal. Diese Massnahmen sollen helfen, den Betrieb des öffentlichen Verkehrs auch bei einer stärkeren Ausbreitung des Coronavirus aufrecht zu erhalten, wie die Verkehrsunternehmen am Dienstag gemeinsam mitteilten. Die Entwicklung wird genau beobachtet.

Aufgabe der Verkehrsunternehmen ist es, auch im Falle einer Pandemie mindestens ein minimales öffentliches Verkehrsangebot sicherzustellen. Die Direktoren der Verkehrsbetriebe haben gemeinsame Massnahmen beschlossen, die ab Mittwoch schrittweise umgesetzt werden.

12.55 Uhr: Die Waadt verbietet Studienreisen ins Ausland

Der Kanton Waadt hat wegen des Coronavirus die Absage aller Studienreisen und Ausflüge ins Ausland bis zu den Sommerferien angeordnet. Diese Reisen waren zunächst bis zu den Osterferien verboten worden.

12.40 Uhr: 476 bestätigte Fälle in der Schweiz

Die Zahl der Coronavirus-Erkrankungen in der Schweiz steigt weiter rasant an: Am Dienstagmittag gab es bereits 476 bestätigte Fälle, das sind 164 mehr als noch vor 24 Stunden, wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG) mitteilte.

Bei 15 weiteren Fällen liegt ein erstes positives Resultat vor. Nach Angaben des BAG wurden bis jetzt aus 20 Kantonen der Schweiz und aus dem Fürstentum Liechtenstein Fälle gemeldet. Mit Abstand am meisten Fälle gibt es zur Zeit im Kanton Tessin mit 91 bestätigten Coronavirus-Erkrankungen, gefolgt von der Waadt mit 76 und Genf mit 53. In Zürich wurden 44 Fälle bestätigt, in Bern 37 und in Basel 33.

Die Zahl der Erkrankten steigt in der Schweiz weiter rasant an.
Die Zahl der Erkrankten steigt in der Schweiz weiter rasant an.
Grafik: bag.admin.ch

53 Prozent der Erkrankten sind Männer, 47 Prozent Frauen. Das Median-Alter betrug 48 Jahre, das heisst, dass die Hälfte der Betroffenen älter als 48 war und die Hälfte jünge

12.15 Uhr: Ungewohnte Ruhe am Flughafen Zürich

Kaum Schlangen an den Check-in-Schaltern, leere Restaurants, gelangweilte Verkäuferinnen: Am Flughafen Zürich herrscht wegen des Coronavirus derzeit ungewohnte Ruhe. 

«Es wird deutlich weniger geflogen, auch Konsumstimmung herrscht keine», sagte Flughafen-Chef Stephan Widrig am Dienstag vor den Medien. Das Coronavirus treffe den Flughafen Zürich stark. Die Herausforderung sei, den Betrieb trotzdem jederzeit zu gewährleisten.

12.00 Uhr: Ringier wechselt wegen Coronavirus ins Homeoffice

Die Ringier Schweiz AG wechselt per sofort ins Homeoffice. Mitarbeitende, die aufgrund ihrer Tätigkeit zwingend vor Ort sein müssen, werden im gesplitteten Modus eingesetzt.

Mit diesen Präventionsmassnahmen sollen Mitarbeitende vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus bestmöglich geschützt und der öffentliche Verkehr entlastet werden. Mit der konsequenten Umsetzung würden zudem allfällige Quarantäne-Situationen vermieden, die aus meist harmlosen Verdachtsfällen resultierten und die betreffenden Mitarbeitenden zusätzlich verunsicherten, wie das Unternehmen schreibt.

11.50 Uhr: Bis zwanzig Prozent weniger Reisende

Die SBB zählen wegen der Coronavirus-Epidemie zur Zeit zehn bis 20 Prozent weniger Reisende in den Schweizer Bahnhöfen und Zügen. Nach Italien sei die Zahl der Reisenden sogar um 90 Prozent eingebrochen. Dadurch verliere das Unternehmen 500'000 Franken pro Tag. Auch nach Frankreich reisten 60 Prozent weniger, als noch vor Ausbruch der Epidemie, teilten die SBB am Dienstag an ihrer Bilanzmedienkonferenz mit. Diese Entwicklung bedeute für das Bahnunternehmen Mindereinnahmen von rund einer halben Million Franken pro Tag.

11.05 Uhr: Dritter Coronavirus-Toter in der Schweiz

Im Kanton Tessin fordert das Coronavirus das erste Opfer. Es handelt sich um eine 80-jährige Person aus der Region Mendrisio. Die Person habe in einem Altersheim gelebt, wie die Tessiner Regierung mitteilt. Die Person soll zudem bereits Vorerkrankungen gehabt haben.

Interventionsübung des zivilen Feuerwehrkorps von Lugano im Rahmen der Coronavirus-Epidemie. (Archiv)
Interventionsübung des zivilen Feuerwehrkorps von Lugano im Rahmen der Coronavirus-Epidemie. (Archiv)
Bild: Keystone

10.35 Uhr: Onlinehandel floriert

Apotheken sind nicht die einzigen, die von der Coronavirus-Epidemie profitieren. Auch Plattformen wie Digitec Galaxus haben positive Auswirkungen gespürt. "Die Verkäufe haben unsere Erwartungen im Januar und vor allem im Februar übertroffen", sagte Alex Hämmerli, Sprecher der beiden mehrheitlich im Besitz der Migros befindlichen Plattformen.

«Es ist möglich, dass die Coronavirus-Epidemie etwas damit zu tun hat», sagte Hämmerli. Auch bei Digitec Galaxus seien Schutzmasken, Desinfektionsmittel und Fieberthermometer derzeit sehr gefragt.

10.10 Uhr: Tessin verbietet Besuche in Altersheimen und Spitälern

Die Tessiner Regierung hat seine Massnahmen im Kampf gegen den Coronavirus verschärft: Ab sofort gilt ein Besuchsverbot in Spitälern und Altersheimen.

Oberstes Ziel sei es, die schwächsten Mitglieder der Gesellschaft zu schützen, hält die Tessiner Regierung in einem am Montagabend verschickten Communiqué fest. Zudem müssten die Ressourcen des medizinischen Personals geschont werden


Bildergallerie: Eine Chronik der Epidemie


9.45 Uhr: Kürzere Quarantäne für weniger Menschen

Die Quarantäne im Zusammenhang mit dem neuen Coronavirus werden verkürzt, und die Massnahme trifft weniger Menschen, wie das Bundesamt für Gesundheit BAG gestern bekannt gab. Wer sich infiziert hat, muss künftig zehn Tage in Isolation bleiben. Und nur noch den Erkrankten sehr nahe stehende Personen müssen für mindestens fünf Tage in Quarantäne.

Die Neuerung steht im Zusammenhang mit der vom Bundesrat am Freitag angepassten Strategie. Die starke Ausbreitung des Virus Sars-CoV-2 veranlasste das Bundesamt für Gesundheit (BAxG), die Quarantäne-Regelungen zu ändern. Zuvor war wiederholt von 14 Tagen Isolation die Rede.

8.25 Uhr: Niesender Passagier – Maschine umgeleitet

Panik wegen der Ausbreitung des Coronavirus hat zur Umleitung einer US-Passagiermaschine geführt: Wie United Airlines am Montag mitteilte, musste die Maschine ihren Flug von Eagle (Colorado) nach Newark (New Jersey) am Sonntag abbrechen und in Denver zwischenlanden, weil sich Passagiere über einen niesenden und hustenden Mann aufregten.

Einige Passagiere wurden aus Angst, der Mann könnte sich mit dem Virus angesteckt haben, derart rabiat, dass sie in Denver das Flugzeug verlassen mussten. Anschliessend setzte die Maschine ihren Flug nach Newark fort.

United Airlines erklärte gegenüber Lokalmedien, die Gesundheit der Passagiere sei keineswegs gefährdet gewesen: Der Mann habe lediglich unter Allergien gelitten und nach einer Untersuchung an Bord bleiben dürfen.

8.20 Uhr: Nächtliche Hamsterkäufe in Italien

Die drastischen Massnahmen gegen die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus in Italien haben in Rom und Neapel zu nächtlichen Hamsterkäufen geführt. In Supermärkten, die auch nachts geöffnet haben, deckten sich Verbraucher mit Lebensmitteln und Hygieneartikeln ein, wie italienische Medien in der Nacht zum Dienstag berichteten.

Die Kunden warteten demnach in Schlangen vor den Märkten, Mitarbeiter regelten den Einlass. Ein Verkäufer sagte der Nachrichtenagentur Ansa, dass Äpfel, Zwieback, Milch, Zucker, Mehl, aber auch Seife und Desinfektionsmittel zuerst vergriffen gewesen seien.

8.15 Uhr: Länder streichen Italien-Flugverkehr

Wegen der aktuellen Massanhmen in Italien setzt Norwegian Air die Flüge von und nach Italien aus. Auch sind ab sofort alle Flüge zwischen Malta und Italien gestrichen, wie «SRF» berichtet. Die Fähren zwischen beiden Ländern würden nur noch zum Transport von Medizingütern und anderer Fracht eingesetzt. Der Transport von Personen sei nicht mehr vorgesehen.

7.50 Uhr: Österreicher sollen aus Italien zurückkehren

Wegen der ab Dienstag eingeschränkten Reise- und Versammlungsfreiheit in Italien ruft das österreichische Aussenministerium seine Bürger zur Heimkehr auf. «Österreichischen Reisenden wird dringend nahegelegt nach Österreich zurückzukehren», heisst es auf der Homepage des Aussenministeriums.

7.20 Uhr: Kritik an Versorgung mit Schutzmasken

Die Schweizer Zahnärzte kritisieren die Versorgung mit Schutzmaterial gegen das Coronavirus. Marco Tackenberg, der Sprecher der Schweizerischen Zahnärztegesellschaft (SSO), sagte gegenüber «20 Minuten»: «Wir kritisieren, dass bis heute erst vereinzelte Kantone Schutzmasken für Zahnarztpraxen in Aussicht stellen. Zahnärzte sind oft nicht Teil der kantonalen Pandemiepläne». Dabei seien Praxispersonal und Zahnärzte durch eine Ansteckung mit dem Coronavirus besonders gefährdet, da die Behandlungen oft lange dauern würden und die räumliche Distanz zum Patienten gering sei.

6.55 Uhr: Nahrungsmittelpreise in China steigen

Die Epidemie mit dem neuartigen Coronavirus hat die Nahrungsmittelpreise in China im Februar um 21,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat steigen lassen. Damit kletterte der Index für die Konsumentenpreise (CPI) im Februar um 5,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, nachdem er im Januar schon um 5,4 Prozent zugelegt hatte, wie das Statistikamt am Dienstag in Peking berichtete.

5.45 Uhr: Italien schränkt die Bewegungsfreiheit im ganzen Land ein

In Europa breitet sich das Coronavirus Sars-CoV-2 weiter rasant aus. Im am stärksten betroffenen Land Italien weitet die Regierung die Sperrungen und Einschränkungen der Bewegungsfreiheit nun auf das ganze Land aus. Rund 60 Millionen Menschen können sich vom heutigen Dienstag an nicht mehr frei bewegen. Es gebe keine Zeit zu verlieren, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen, sagte Premierminister Giuseppe Conte am späten Montagabend. Internationale Zug- und Flugverbindungen sowie der öffentliche Nahverkehr sollen nicht ausgesetzt werden. Mit Bezug auf das Ausland «ändere sich nichts».

Dafür bleiben Schulen, Universitäten und Kindergärten im ganzen Land bis mindestens 3. April geschlossen. Auch alle Sportveranstaltungen, eingeschlossen der Spiele der Serie A, werden ausgesetzt. Das Land kämpft gegen eine rapide steigende Zahl von Infizierten und Toten durch die Covid-19-Lungenkrankheit. Mittlerweile haben sich fast 10'000 Menschen angesteckt, mehr als 460 sind gestorben. Die Krankenhäuser in den besonders betroffenen Zonen sind am Limit, Plätze in den Intensivstationen sind knapp.

Touristen konnten auch bisher aus den Sperrzonen im Norden ausreisen. Allerdings hatten Fluglinien ihre Verbindungen in den Norden zusammengestrichen oder ganz ausgesetzt. An den Grenzen sollen Einreisende nach Italien kontrolliert werden.

Auf der Website des Bundesamts für Gesundheit (BAG) hiess es am Montag, dass für Italien das Gleiche gelte, wie für alle vom Coronavirus betroffenen Länder und Regionen: «Reisende sollen sich über die lokale Situation informieren.»

5.13 Uhr: Trump will Finanzmärkte mit Steuerentlastung beruhigen

US-Präsident Donald Trump will der Unruhe an den Finanzmärkten wegen des Coronavirus mit Steuererleichterungen entgegentreten. Seine Regierung werde den Kongress bitten, eine Entlastung bei der Lohnsteuer und andere kurzfristige Massnahmen zu beschliessen, sagte Trump am Montag. Er plane eine «substanzielle Erleichterung, eine sehr substanzielle Erleichterung», sagt Trump. «Das ist gross, eine große Zahl.» Ausserdem wolle er jenen Arbeitern helfen, die auf Stundenbasis bezahlt werden, um sicherzugehen, dass ihnen keine Gehaltszahlung entgehe und sie nicht für etwas bestraft würden, das nicht ihr Verschulden sei, sagte Trump. Einzelheiten wollte er am Dienstag vorlegen.

Trump ging mit seinem Vorschlag nach Schliessung der US-Börsen an die Öffentlichkeit. Der Dow-Jones-Index, Börsenbarometer der New Yorker Wall Street, verzeichnete am Montag einen Verlust von 7,8 Prozent – den grössten seit der Finanzkrise von 2008.

Trump hatte die Coronavirus-Epidemie bisher mehrfach heruntergespielt und sie zuletzt am Montag mit der normalen Grippe verglichen. Die Angst vor möglichen Infektionen schwappte aber zunehmend in sein unmittelbares Umfeld. Der Abgeordnete Matt Gaetz, der am Montag mit ihm in der Air Force One von Kalifornien nach Washington gesessen hatte, begab sich nach der Landung selbst in Heimquarantäne, weil er Kontakt mit einer infizierten Person hatte. Auch Trumps designierter neuer Stabschef Mark Meadows begab sich in Isolation.

4.53 Uhr: Trump hat noch keinen Coronavirus-Test gemacht

Zwar breitet sich die Covid-19 auch in den USA aus – Trump hat sich aber noch nicht auf das Coronavirus testen lassen. Das teilte das Weisse Haus am Montagabend (Ortszeit) mit, nachdem zuvor entsprechende Fragen auf einer Pressekonferenz unbeantwortet geblieben war. Trump habe weder einen längeren engen Kontakt mit bestätigten Covid-19-Patienten gehabt noch irgendwelche Symptome, hiess es weiter, um den Test-Verzicht zu begründen. «Präsident Trump befindet sich weiter in hervorragender Gesundheit und sein Arzt wird ihn weiterhin genau überwachen.»

Trump hatte zuvor bei seinem Auftritt in Washington Nachfragen ignoriert, ob er sich bereits auf das Virus habe testen lassen, und die Pressekonferenz vorzeitig verlassen. US-Vizepräsident Mike Pence sagte daraufhin, das Weisse Haus werde die Antwort nachreichen.

Zuletzt hatten mehrere hochrangige republikanische Politiker angekündigt, sich als Vorsichtsmassnahme freiwillig in Quarantäne zu begeben, nachdem sie vor einigen Tagen bei einer Konferenz in Washington mit einem späteren Covid-19-Patienten in Kontakt gekommen waren. Zwei dieser Republikaner wiederum waren in den vergangenen Tagen auch mit Trump selbst in Kontakt. Der Präsident hatte die Konferenz in Washington auch selbst besucht.

In den vergangenen Tagen betonte Trump jedoch mehrfach ausdrücklich, er sei wegen der Entwicklung nicht persönlich beunruhigt. Bei seiner Ankunft in Orlando (Florida) am Montag schüttelte er Unterstützern die Hände. Erst am Donnerstagabend (Ortszeit) hatte Trump in einem Interview gesagt, dass er darauf nicht verzichten wolle. Nach Zählungen der «New York Times» gab es am Montagabend (Ortszeit) mehr als 660 gemeldete Infektionen und mehr als 25 Todesfälle in den Vereinigten Staaten.

Die Kantonspolizei kontrolliert am 9. März 2020 in Stabio (TI) entlang der italienisch-schweizerischen Grenze Grenzgänger nachdem die Lombardei wegen des Coronavirus zur roten Zone erklärt wurde.
Die Kantonspolizei kontrolliert am 9. März 2020 in Stabio (TI) entlang der italienisch-schweizerischen Grenze Grenzgänger nachdem die Lombardei wegen des Coronavirus zur roten Zone erklärt wurde.
Bild: Keystone/Ti-Press/Elia Bianchi

4.45 Uhr: Chinas Präsident besucht das Corona-Epizentrum Wuhan

Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping hat am Dienstag überraschend die schwer von dem neuen Coronavirus heimgesuchte Metropole Wuhan in Zentralchina besucht. Der Besuch diene der «Inspektion der Arbeit zur Vorbeugung und Kontrolle der Epidemie», berichtete die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua.

In der Elf-Millionen-Stadt war das Sars-CoV-2 genannte Virus Anfang Dezember erstmals aufgetaucht und hat sich von dort in ganz China und schliesslich weltweit ausgebreitet. In Wuhan und der umliegenden Provinz Hubei, wo mehr als 40 Millionen Menschen seit Ende Januar weitgehend von der Aussenwelt abgeschottet sind, wurden allein 67 000 Infektionen und rund 3000 Todesfälle gezählt.

4.32 Uhr: Quarantäne-Hotel-Einsturz in China – Zahl der Toten steigt

Nach dem Einsturz eines als Quarantäne-Unterkunft genutzten Hotels in der chinesischen Küstenstadt Quanzhou ist die Zahl der Toten auf 18 gestiegen. Zwölf Menschen werden weiter unter den Trümmern vermisst, wie örtliche Behörden am Dienstag berichteten.

Das Xinjia Hotel in der Metropole der südostchinesischen Provinz Fujian war am Samstag eingestürzt. Nach ersten Ermittlungen könnten Renovierungsarbeiten der Auslöser gewesen sein. Die jüngsten Berichte hatten von zehn Todesopfern gesprochen.

Das siebengeschossige Hotel mit rund 80 Zimmern war genutzt worden, um Menschen, die aus anderen Provinzen kommen, wegen des Coronavirus unter Quarantäne zu stellen und zu beobachten, wie Staatsmedien weiter berichteten. 59 Menschen sind nach offiziellen Angaben lebend aus den Trümmern geborgen worden.

4.14 Uhr: Erdölpreis legt im frühen Handel in Asien deutlich zu

Nach dem Absturz zu Wochenbeginn hat der Erdölpreis am Dienstag im Handel in Asien wieder zugelegt. Der Preis für ein Barrel der Nordseesorte Brent stieg um 6,6 Prozent auf 36 Dollar. Der Barrel-Preis für die Sorte WTI legte um 6,1 Prozent auf mehr als 33 Dollar zu.

Am Montag war der Erdölpreis zeitweise um rund 30 Prozent abgesackt. Das war der grösste Absturz seit dem Golfkrieg 1991. Neben den Sorgen wegen des Coronavirus trug der Einbruch des Erdölpreises zu einer weltweiten dramatischen Talfahrt der Börsen bei.

Grund für die rasante Talfahrt des Ölpreises am Montag war der Streit zwischen den grossen Erdölproduzenten Saudi-Arabien und Russland. Riad will die Fördermenge reduzieren, um den Preis zu stabilisieren. Moskau lehnt dies aber ab.

Asiens Leitbörse in Tokio verlor am Dienstag in Folge der massiven Kursverluste in New York weiter an Boden. Der Nikkei-Index für 225 führende Werte sackte anfangs um mehr als 660 Punkte ab. Er konnte dann jedoch wieder aufholen. Gut eine Stunde nach Handelsbeginn notierte das Börsenbarometer einen Abschlag von noch 282,15 Punkten oder 1,4 Prozent bei 19'416,61 Zählern. Der breiter gefasste Topix-Index sank um 1,2 Prozent und lag bei 1372 Punkten.

Die Börse in Shanghai lag ein Prozent im Minus. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzen verlor 0,8 Prozent. Der MSCI-Index für asiatische Aktien ausserhalb Japans fiel um 5,2 Prozent.

Im asiatischen Devisenhandel gewann der Dollar 0,9 Prozent auf 103,23 Yen und stagnierte bei 6,9441 Yuan. Zur Schweizer Währung notierte er 0,5 Prozent höher bei 0,9296 Franken. Parallel dazu fiel der Euro um 0,3 Prozent auf 1,1410 Dollar und zog um 0,3 Prozent auf 1,0608 Franken an. Das Pfund Sterling verlor 0,5 Prozent auf 1,3068 Dollar.

4.10 Uhr: China berichtet bisher niedrigsten Anstieg neuer Infektionen

Mit nur noch 19 neu nachgewiesenen Virusfällen haben Chinas Behörden den niedrigsten Anstieg der Infektionen seit Beginn der täglichen Berichte über die Epidemie vor sieben Wochen gemeldet. An der neuartigen Lungenkrankheit Covid-19 sind in China 17 weitere Menschen gestorben.

Dies gab die Gesundheitskommission am Dienstag in Peking bekannt. Der tägliche Zuwachs der Todesfälle war der niedrigste seit sechs Wochen. Damit sind in der Volksrepublik 3136 Tote zu beklagen.

Seit Beginn der Epidemie im Dezember haben sich nach der offiziellen Statistik insgesamt 80'754 Menschen in Festlandchina mit dem neuen Coronavirus infiziert. Fast 60'000 Personen haben die Spitäler allerdings bereits wieder verlassen. Am schwersten sind die abgeschottete Millionenmetropole Wuhan und die umliegende Provinz Hubei in Zentralchina betroffen, wo allein 67'000 Infektionen und rund 3000 Todesfälle gezählt wurden.

Inwieweit die offizielle Statistik Chinas die wahre Lage widerspiegelt und wie hoch die Dunkelziffer ist, scheint unklar. Seit einer Änderung der Zählweise Mitte Februar hat sich der täglich berichtete Anstieg der neuen Infektionen mit Sars-CoV-2 und der Todesfälle in der amtlichen Auflistung spürbar reduziert.

So werden nach Medienberichten beispielsweise Personen, die nachweislich infiziert sind, aber keine Covid-19-Symptome zeigen, seit Anfang Februar nicht mehr bei den neu nachgewiesenen Ansteckungen mitgerechnet, sondern anderweitig aufgeführt. Solche Personen können aber auch ansteckend sein.

Auch wurden klinische Diagnosen ausgenommen. Dabei stellt der Arzt nur anhand der Symptome oder Vorgeschichte des Patienten die Infektion fest, ohne dass ein DNA-Test gemacht wird. Zumindest nach vereinzelten Berichten werden zudem infizierte Personen nicht in der Statistik einer Provinz aufgeführt, falls ihre Wohnortanmeldung andernorts liegt. Amtliche Stellen verweisen gerne auf den Rückgang der Zahlen, wenn dazu aufgerufen wird, in weniger betroffenen Gebieten zur Normalität zurückzukehren und auch die Produktion in den Betrieben wieder aufzunehmen.

3.52 Uhr: Hoffnungsschimmer in Südkorea

Die Zahl der täglich neu erfassten Infektionen mit Sars-CoV-2 ist auch in Südkorea weiter gesunken. Am Montag habe es 131 weitere Fälle gegeben, teilten die Gesundheitsbehörden am Dienstag mit. Das war die niedrigste Zunahme an einem Tag seit zwei Wochen. Die Gesamtzahl stieg auf mehr als 7500. Bisher gab es in Südkorea 54 Todesfälle, die mit dem neuartigen Coronavirus in Verbindung gebracht werden.

Schon seit einigen Tagen gibt es Anzeichen für eine rückläufige Entwicklung bei den Neuinfektionen. Trotz des Rückgangs sei es verfrüht, erleichtert zu sein, sagte Yoon Tae Ho von der Zentrale für das Katastrophen-Management. Sorge bereiten den Behörden neben dem sporadischen Auftreten von neuen Fällen auch die Zunahme kleinerer räumlicher Häufungen. Im Südwesten von Seoul wurden am Montag nach Berichten südkoreanischer Sender 13 Mitarbeiter und Auszubildende eines Call-Centers positiv auf Sars-Cov-2 getestet. Das Gebäude sei geschlossen worden.

Die Mehrheit der neuen Fälle konzentriert sich weiter aber auf die südöstliche Millionen-Stadt Daegu und die umliegende Region. Mehr als 60 Prozent aller bisher gemeldeten Infektionen entfallen auf Anhänger der christlichen Sekte Shincheonji-Kirche Jesu, die in Daegu stark vertreten ist und auch Verbindungen nach China hat. Südkorea hatte am 23. Februar die höchste Warnstufe für Infektionskrankheiten ausgerufen.

3.06 Uhr: Zwangsquarantäne in Israel – neue Massnahmen in Spanien und Irland

Israel kündigte an, alle Einreisenden ins Land für zwei Wochen unter Quarantäne zu stellen, und das nur wenige Wochen vor dem Pessach- und Osterfest.

Im Grossraum Madrid wurden alle Schulen geschlossen und in Irland die Paraden zum St. Patrick's Day abgesagt.

0.05 Uhr: 

Laut einer Mitteilung des Bundesamts für Gesundheit (BAG) vom Vortag ist die Zahl der positiv getesteten Fälle in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein auf 374 gestiegen. 312 Fälle seien bestätigt, bei 62 Fällen liege ein erstes positives Resultat vor.

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