Coronavirus Erster Todesfall in der Schweiz — FDP sagt Delegiertenversammlung ab

Agenturen/dor/uri/tjb/toko

5.3.2020

Die FDP Schweiz sagte wegen des Coronavirus die Delegiertenversammlung in Biel ab. (Archivbild)
Die FDP Schweiz sagte wegen des Coronavirus die Delegiertenversammlung in Biel ab. (Archivbild)
Bild: Keystone/Walter Bieri

In der Schweiz gibt es einen ersten Todesfall wegen des Coronavirus. Insgesamt wurden 87 Fälle im Land bestätigt. Am Abend sagte die FDP ihre Delegiertenversammlung ab. Unterdessen stieg die Zahl der Infizierten in Italien dramatisch. Die wichtigsten Ereignisse des Tages im Überblick

Die Schweiz hat einen ersten Todesfall zu beklagen. Eine 74-Jährige ist am Donnerstagmorgen im Universitätsspital Lausanne an einer Infektion mit dem Coronavirus gestorben. Vermutlich steckte sie sich in Norditalien an.

Das Bundesamt für Gesundheit zählte bis am Abend 87 bestätigte Ansteckungen mit dem Sars-CoV-2 genannten Virus. Wie es mitteilte, sind alle Kranken isoliert und die engen Kontaktpersonen informiert. Negativ auf das Virus getestet wurden bisher mehr als 3000 Personen. Mehrere Personen standen unter Quarantäne und mussten in ihrer Wohnung bleiben.

Am Donnerstag meldeten etliche Kantone neue Fälle, in denen Tests positiv ausfielen. Im Kanton Zürich steckten sich demnach sechs weitere Personen mit dem Coronavirus an. Bis am Abend gab es somit insgesamt 19 bestätigte Fälle, zwölf davon in Zusammenhang mit der Universität. Weil darunter ein Zahnarzt ist, stellt das Zentrum für Zahnmedizin seinen Lehrbetrieb bis am 15. März ein. Zuviel Personal muss in Quarantäne.

Die FDP hat wegen des Coronavirus ihre für den 4. April in Biel geplante Delegiertenversammlung abgesagt. Der Anlass werde auf unbestimmte Zeit verschoben, teilte die Kommunikationsverantwortliche Fanny Noghero am Abend mit.

Die Zahl der Coronavirus-Toten in Italien ist um 41 auf 148 gestiegen. Insgesamt seien 3858 Menschen infiziert, erklärte der Zivilschutz in Rom. Am Vorabend waren es noch knapp 3100. Auch die Zahl der Genesenen stieg an — auf 414 von 276.

Italien ist das Land in Europa mit den meisten bestätigten Infektionen mit der Lungenkrankheit Covid-19. Um die Krise in den Griff zu bekommen, hat die Regierung unter anderem alle Schulen, Kindergärten und Universitäten bis Mitte März geschlossen.


Die Ereignisse des Tages im Überblick:

Das Wichtigste im Überblick

  • Eine 74-jährige Frau ist im Kanton Waadt am Coronavirus gestorben. Sie befand sich im Unispital Lausanne in Spitalpflege.
  • Mehrere Schweizer Kantone melden neue Fälle, in Basel-Stadt ist eine Person schwer an Covid-19 erkrankt.
  • Die Schweizer Armee beschliesst, dass Soldaten am Wochenende nicht heim dürfen.
  • Die Zahl der Infizierten in Italien steigt dramatisch.
  • Erneut 31 Tote in China – Staaten stimmen sich ab.
  • Die FDP hat ihre für den 4. April in Biel geplante Delegiertenversammlung abgesagt.

21.30 Uhr: US-Kongress stellt Milliarden für Kampf gegen Coronavirus bereit

Der US-Kongress stellt für den Kampf gegen das neuartige Coronavirus neue Finanzmittel in Höhe von 8,3 Milliarden US-Dollar bereit. Nach dem Repräsentantenhaus nahm am Donnerstag auch der Senat ein entsprechendes Nothilfegesetz mit überwältigender Mehrheit an. Das Gesetz sieht unter anderem drei Milliarden Dollar für die Entwicklung von Therapien und Impfstoffen vor. 2,2 Milliarden Dollar sollen für präventive Massnahmen bestimmt sein. 435 Millionen Dollar sind für Hilfe im Ausland vorgesehen.

US-Präsident Donald Trump teilte am Donnerstag auf Twitter mit, in den USA seien inzwischen 129 Infektionen mit Sars-CoV-2 bestätigt. Elf Tote wurden verzeichnet. Besonders betroffen ist der westliche Bundesstaat Washington. US-Vizepräsident Mike Pence, der die Coronavirus-Taskforce der Regierung leitet, wollte den Bundesstaat am Donnerstag besuchen.

21.15 Uhr: Erster Patient in Grossbritannien gestorben

In Grossbritannien ist erstmals ein mit dem Coronavirus infizierter Mensch gestorben. Das teilte der britische Gesundheitsdienst NHS am Abend mit. Der Patient sei bereits höheren Alters gewesen und habe unter weiteren gesundheitlichen Problemen gelitten, hiess es in der Mitteilung. Er starb in einem Krankenhaus in der englischen Stadt Reading, westlich von London. Er hatte sich einem BBC-Bericht zufolge in Grossbritannien mit dem Virus angesteckt. Premierminister Boris Johnson sprach den Angehörigen sein Mitgefühl aus. Die Zahl der Infizierten in Grossbritannien stieg am Donnerstag unterdessen auf 116 an.

20.25 Uhr: Russland sagt internationales Wirtschaftsforum ab

Es hagelt weiter Absagen internationaler Veranstaltungen. Russland hat sein für Juni geplantes internationales Wirtschaftsforum in St. Petersburg wegen des Coronavirus abgesagt. Es handelt sich um eines der grössten Wirtschaftstreffen der Welt mit Staatsgästen und Konzernchefs aus Dutzenden Ländern. Zum Schutz der Gesundheit der russischen Bürger sowie der Gäste und Teilnehmer des Forums werde in diesem Jahr auf das Ereignis verzichtet, meldete die Staatsagentur Ria Nowosti unter Berufung auf Vize-Regierungschef Andrej Beloussow.

20.00 Uhr: EU-Parlament muss wegen Coronavirus umziehen

Wegen des Coronavirus wird die Plenarsitzung des Europäischen Parlaments kommende Woche von Strassburg nach Brüssel verlegt. Dies bestätigten mehrere Fraktionsvorsitzende am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur in Brüssel.

Parlamentspräsident David Sassoli begründete die Entscheidung mit der Entwicklung der Epidemie in Frankreich.

«Ich habe heute um 18 Uhr vom medizinischen Dienst des Parlaments einen genauen Bericht über die Entwicklung von Covid-19 erhalten, wonach die Gesundheitsrisiken als deutlich höher eingestuft werden, wenn die nächste Plenarsitzung in Strassburg stattfindet», erklärte Sassoli.

19.20 Uhr: FDP Schweiz sagt Delegiertenversammlung ab

Die FDP Schweiz hat wegen des Coronavirus ihre für den 4. April in Biel geplante Delegiertenversammlung abgesagt. Der Anlass werde auf unbestimmte Zeit verschoben, teilte die Kommunikationsverantwortliche Fanny Noghero am Abend mit.

Die Anweisungen des Kantons Bern seien restriktiver als jene des Bundesrates, führte Noghero gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA aus. Für das Generalsekretariat der FDP wären diese Direktiven schwer anwendbar für einen Anlass mit 300 bis 400 Personen.

Und die weitere Entwicklung der Lage sei nicht absehbar. Im Sinne einer gewissem Planungssicherheit habe der Parteivorstand deshalb entschieden, die Delegiertenversammlung auf einen späteren, noch unbekannten Zeitpunkt zu verschieben.

Die SP Schweiz und die SVP Schweiz gehen planen Ende März und Anfang April Parteiversammlungen zur Wahl ihrer neuen Präsidenten. Bislang gehen die beiden Parteien davon aus, dass die Delegiertenversammlungen durchgeführt werden können.

18.40 Uhr: Hunderte neue Infizierte in Italien 

Die Zahl der Coronavirus-Toten in Italien ist um 41 auf 148 gestiegen. Insgesamt seien 3858 Menschen infiziert, erklärte der Zivilschutz in Rom. Am Vorabend waren es noch knapp 3100. Auch die Zahl der Genesenen stieg an — auf 414 von 276.

Italien ist das Land in Europa mit den meisten bestätigten Infektionen mit der Lungenkrankheit Covid-19. Um die Krise in den Griff zu bekommen, hat die Regierung unter anderem alle Schulen, Kindergärten und Universitäten bis Mitte März geschlossen.

Die Zahl der Coronavirus-Toten in Italien ist um 41 auf 148 gestiegen.
Die Zahl der Coronavirus-Toten in Italien ist um 41 auf 148 gestiegen.
Marco Alpozzi/LaPresse via ZUMA Press/dpa (Symbolbild)

18.35 Uhr: Experte: Sars-CoV-2 nicht wendiger als Grippeviren

Viren verändern sich fortlaufend, manche schneller als andere. So ist bei Grippeviren eine jährliche Impfung erforderlich, um den laufend mutierenden Viren auf den Fersen zu bleiben. Ähnlich könnte sich die Lage für das neue Coronavirus entwickeln, vermutet Richard Neher von der Universität Basel.

«Die Mutationsrate des Virus ist vergleichbar mit anderen Coronaviren», erklärte der Experte für Viren-Evolution im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Vier dieser anderen Coronaviren lösen beim Menschen normale Erkältungen aus. Wiederinfektionen können nach einigen Jahren auftreten, wenn sich die Viren so stark verändert haben, dass die bestehende Immunität gegen sie weniger wirksam ist, oder die Immunität nachgelassen hat. «Wiederinfektionen verlaufen aber typischerweise milder», betonte Neher.

Für einen Impfstoff könnte die Wandlungsfähigkeit des Virus dennoch bedeuten, dass es – je nach Art des Vakzins – regelmässige Auffrischung der Impfung wie bei der saisonalen Grippe geben könnte. «Zuerst brauchen wir aber überhaupt mal einen Impfstoff.»

Damit es zu erneuten grossen Ansteckungswellen in der Zukunft käme, müsste sich das Virus relativ stark verändern, so Neher. Der dafür notwendige Selektionsdruck dürfte aber erst in mehreren Jahren vorhanden sein, wenn der Grossteil der Bevölkerung immun sei.

Die Theorie, dass bereits im Zuge der derzeitigen Pandemie einige Linien des Sars-CoV-2 durch Mutation aggressiver geworden seien, halte er für sehr spekulativ.

18.15 Uhr: CS-Ökonomen kürzen Prognose für 2020

Die Ökonomen der Grossbank Credit Suisse senken wegen des Coronavirus ihre Konjunkturprognose 2020 für die Schweiz. Sie erwarten neu ein Wachstum des Bruttoinlandprodukts (BIP) von 1,0 Prozent, wie sie am Donnerstag mitteilten. Zuvor waren sie noch von einem Wachstum von 1,4 Prozent ausgegangen.

Die Senkung hatten sie bereits angekündigt. Grund ist die Coronavirus-Pandemie. Der Ausblick für 2020 sei nun "weniger angenehm, beziehungsweise sehr unsicher", hatte CS-Ökonom Claude Maurer am Dienstag gesagt.

Geht es nach der Credit Suisse, so soll die Eidgenossenschaft in den nun folgenden Monaten von ihren Erfahrungen aus der Finanzkrise profitieren, wie es in einem Kommentar der Bank heisst. Insbesondere die Kurzarbeit sollte die bevorzugte Handlungsoption der Politik sein, um die erste Schockwelle abzuschwächen, erklärten die CS-Ökonomen.

Die meisten Kantone hätten bereits entsprechende Richtlinien für eine Coronavirus-bedingte Kurzarbeit veröffentlicht. Firmen kämen etwa dann für diese Massnahme in Frage, wenn sie auf behördliche Anordnungen hin ihren Betrieb einstellen müssten oder mit importbedingten Lieferengpässen konfrontiert seien.

18.00 Uhr: Erster Fall in Appenzell Ausserrhoden

In Appenzell Ausserrhoden ist ein erster Fall des Coronavirus nachgewiesen worden. Betroffen ist eine 50-jährige Frau aus dem Mittelland. Sie und ihre Familie sind an ihrem Wohnort isoliert und unter Quarantäne.

«Wie erwartet, hat das Coronavirus auch Appenzell Ausserrhoden erreicht», schrieb die Kantonskanzlei am Donnerstag in einer Mitteilung. Das neue Coronavirus wurde bei einer 50-jährigen Frau nach einem Test, der am Spital Herisau abgenommen wurde, nachgewiesen. Der zweite Bestätigungstest durch das Referenzlabor in Genf steht noch aus.

Der Patientin gehe es den Umständen entsprechend gut. Sie zeige geringe Symptome, die keine Hospitalisierung nötig machten. Die Frau gehöre zudem keiner Risikogruppe an. Da es der gesundheitliche Zustand und die äusseren Umstände zulassen, kann sie – entsprechend den Richtlinien des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) – zuhause bleiben.

16.50 Uhr: Sechs neue Fälle im Kanton Zürich

Im Kanton Zürich haben sich sechs weitere Personen mit dem Coronavirus infiziert. Bis am Donnerstagabend gab es somit insgesamt 19 bestätigte Fälle. Die neu Infizierten sind zwischen 26 und 40 Jahre alt.

16.25 Uhr: 74-Jährige steckte sich wohl in Italien an

An einer Pressekonferenz in Lausanne wurden weitere Details zum Fall der 74-jährigen Patientin bekannt, die am Coronavirus gestorben ist. Die Frau habe sich demzufolge wahrscheinlich in Norditalien angesteckt. 

Die Frau war am frühen Donnerstagmorgen im Universitätsspital in Lausanne (Chuv) gestorben. Sie war seit Dienstag hospitalisiert und in einem Isolierraum untergebracht.

Die Patientin habe an Atembeschwerden gelitten, sagte Chuv-Direktor. Philippe Eckert. Der Zustand der Frau sei am Mittwoch stabil geblieben, habe sich aber in der Nacht dramatisch und rapide verschlechtert. Die Verstorbene galt wegen einer chronischen Krankheit als Risikopatientin. Weitere Details wurden unter auch mit Verweis auf die ärztliche Schweigepflicht nicht bekanntgegeben. 

16.20 Uhr: Zürcher Zahnarzt infiziert

An der Universität Zürich sind zwölf Angehörige mit dem Coronavirus infiziert. An der Hochschule kam es zu einem neuen Fall, wie die Universität gegenüber «20 Minuten» bestätigt. Am Institut sollen Quarantäne-Massnahmen angeordnet worden sein.

16.15 Uhr: Züge im Verkehr mit Italien werden desinfiziert

Im Bahnverkehr zwischen der Schweiz und Italien und umgekehrt müssen die Züge auf Anordnung der italienischen Behörden desinfiziert werden. Die Anordnung umfasst alle Transportmittel im grenzüberschreitenden Verkehr.

16.05: «Haben Sie einen Krisenplan, Herr Bundesrat?»

Niemand könne mit Sicherheit sagen, wie lange diese Situation anhalte und wie es in einigen Tagen aussehe, sagt Bundesrat Parmelin auf die Frage, ob der Bundesrat einen Krisenplan habe. Es gebe keine Tabus bei den Massnahmen, man nehme die Situation sehr ernst, analysiere die Lage ständig und werde nach und nach Entscheide treffen.  «Natürlich sind wir dabei, Massnahmen zu erwägen und kommunizieren, wenn wir etwas zu kommunizieren haben.»

15.55 Uhr: Bundesrat Parmelin beruft Pressekonferenz ein

Die Corona-Krise trifft die Wirtschaft massiv. Schweizweit wird mit Schäden in Milliardenhöhe gerechnet. SVP-Wirtschaftsminister Guy Parmelin spricht deshalb am Donnerstag mit Kantonsvertretern, Gewerkschaften, Arbeitgeber- und Wirtschaftsverbände, um sich mit diesen über die Ausbreitung des Coronavirus auszutauschen. Er sagt: «Wir sind in einer besonderen Situation.»

14.45 Uhr: Lufthansa streicht im März 7'100 Europa-Flüge

Die Auswirkungen des Coronavirus sind in der Luftfahrtbranche immer stärker spürbar. Die deutsche Lufthansa streicht im März ab dem (heutigen) Donnerstag rund 7'100 Europa-Flüge, wie das Unternehmen mitteilte. Betroffen davon ist auch die Schweizer Tochtergesellschaft Swiss, die bis zum 28. März die Flüge nach Tel Aviv aussetzt.

14.15 Uhr: Soldaten dürfen am Wochenende nicht Heim

Nach der Ausgangssperre streicht die Armee einigen Soldaten nun auch das freie Wochenende. So will man verhindern, dass sich jemand zu Hause mit dem Coronavirus ansteckt und die Einsatzbereitschaft einer ganzen Truppe nicht mehr gewährleistet wäre. Den Betroffenen werden keine zusätzliche Diensttage angerechnet, weil es generell keinen Anspruch auf Wochenendurlaub gibt.

14.10 Uhr: Coronavirus-Infektionen in Deutschland steigen

In Deutschland sind inzwischen 349 Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus nachgewiesen worden. Das sind rund einhundert bestätigte Fälle mehr als noch am Mittwoch.

13.55 Uhr: Elektroschocker-Einsatz nach Klopapier-Streit

Der wegen der Coronavirus-Epidemie ausgelöste Ansturm auf Klopapier hat in Australien ein drastisches Ausmass angenommen: Ein erbitterter Streit um das heiss begehrte Produkt endete in einem Supermarkt mit einem Elektroschocker-Einsatz, wie die australische Polizei am Donnerstag mitteilte.

Die Polizei berichtete, sie sei in einen Supermarkt in der Stadt Tamworth im Bundesstaat New South Wales gerufen worden, nachdem ein Kunde dort handgreiflich geworden war. Die Beamten setzten demnach einen Elektroschocker gegen den Mann ein, der Medienberichten zufolge einen anderen Kunden sowie einen Supermarktmitarbeiter im Streit um eine Packung Toilettenpapier angegriffen und geschlagen haben soll.

13.30 Uhr: Berner H&M geschlossen

Der Berner H&M Store in der Berner Spitalgasse ist wegen einem Coronavirus-Fall geschlossen. Das Geschäft werde seit dem Morgen von Personen in Ganzkörperanzügen desinfiziert, berichtet «20 Minuten».

H&M habe «20 Minuten» inzwischen in einem Schreiben bestätigt, dass jemand vom Personal positiv auf CoVid-19 getestet worden sei. Für H&M habe die Sicherheit der Mitarbeitenden und Kunden absolute Priorität. «Aus diesem Grund haben wir frühzeitige Sicherheits- und Präventivmassnahmen ergriffen und den Store an der Spitalgasse 40 in Bern vorübergehend geschlossen», schreibt demnach das Textilhandelsunternehmen.

Im H&M Store in der Berner Spitalgasse blieben die Türen heute geschlossen. (Symbolbild)
Im H&M Store in der Berner Spitalgasse blieben die Türen heute geschlossen. (Symbolbild)
Bild: Keystone

13.20 Uhr: Infizierte kontaminieren Oberflächen stark

Mit dem neuartigen Coronavirus infizierte Patienten verbreiten den Erreger einer Studie zufolge beträchtlich in Schlaf- und Waschräumen. Regelmässige Reinigung und der Einsatz eines handelsüblichen Desinfektionsmittels beseitigen die Viren aber wirksam.

Die Studie, die am Mittwoch im US-Fachblatt «Journal of the American Medical Association» (Jama) veröffentlicht wurde, unterstützt damit die Annahme, dass das Virus nicht nur von den Infizierten direkt, sondern auch über verunreinigte Flächen weitergegeben werden kann.

13 Uhr: Zahl der Toten im Iran steigt weiter

Die offizielle Zahl der Coronavirus-Toten und -Infizierten im Iran ist nach Angaben des Gesundheitsministeriums erneut gestiegen. Innerhalb der vergangenen 24 Stunden habe sich die Zahl der Toten von 92 auf 107 erhöht, sagte Ministeriumssprecher Kianush Dschahanpur am Donnerstag in Teheran.

Insgesamt sind laut Dschahanpur 3513 Menschen – 591 mehr als am Vortag - positiv auf das neuartige Coronavirus Sars-CoV-2 getestet worden. Die tatsächlichen Fallzahlen im Iran könnten aber weitaus höher liegen, wird befürchtet.

Alleine in der Hauptstadt Teheran haben sich nachweislich 1352 Menschen mit dem Virus infiziert. Gleichzeitig seien 739 Patienten geheilt und aus den Spitälern entlassen worden, so der Sprecher.

12.45 Uhr: Victorinox-Mitarbeiterin infiziert

Einer der drei bisher bestätigten Corona-Fälle im Kanton Schwyz betrifft eine Mitarbeiterin des Messerherstellers Victorinox mit Sitz in Ibach SZ. Die Frau steckte sich in Norditalien an. Rund 20 Mitarbeiter arbeiten darum bis zum 15. März im Homeoffice.

Die infizierte Person sei zuhause und befinde sich der Situation entsprechend in guter gesundheitlicher Verfassung, teilte Victorinox-Sprecherin Claudia Mader am Donnerstag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mit. Sie bestätige eine entsprechende Meldung des «Boten der Urschweiz». Die Frau habe sich in Norditalien angesteckt.

Die interne Taskforce sei für diesen Fall vorbereitet gewesen und habe in enger Abstimmung mit dem Amt für Gesundheit und Soziales und dem kantonsärztlichen Dienst sofort entsprechende Massnahmen eingeleitet.

Derzeit würden alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter identifiziert, die mit der Person in direktem Kontakt standen. Rund 20 Mitarbeiter, die mit der Frau in direktem, längerem Kontakt waren, arbeiteten bis zum 15. März im Homeoffice und würden von der Taskforce betreut.

12.25 Uhr: Berner Museumsnacht abgesagt

«Wir sehen uns im 2021», steht auf der Internetseite des Events. Auf der Glühbirne, dem Logo der Museumsnacht, steht «OFF». Das Coronavirus habe auch der Museumsnacht Bern den Stecker gezogen, teilen die Veranstalter mit. 

12.20 Uhr: «Das wichtigste ist jetzt, Zeit zu gewinnen»

Früher oder später dürfte fast die gesamte Schweizer Bevölkerung mit dem Virus SARS-CoV-2 in Kontakt kommen, sagt Marcel Salathé von der ETH Lausanne. Stoppen lasse sich die Epidemie wohl nicht mehr, das sei selbst China mit strikten Massnahmen nicht gelungen. «Das wichtigste ist jetzt, Zeit zu gewinnen», so der Epidemiologe. Einerseits um einen Impfstoff und Medikamente zu entwickeln. Diese könnten die Verbreitung eindämmen und insbesondere Risikogruppen schützen. Andererseits, damit das Gesundheitssystem nicht überlastet werde.

11.40 Uhr: Verschiebungen und Zutrittsbeschränkung an GVs

Erste Schweizer Unternehmen verschieben wegen dem Coronavirus ihre Generalversammlungen. Diese Woche haben etwa der Fleischverarbeiter Bell, die Hypothekarbank Lenzburg sowie der Nahrungsmittel-Hersteller Orior bekanntgegeben, ihre Generalversammlungen zu verschieben. Unternehmen haben nicht bloss das Recht, sondern sogar die Pflicht, die GV hinauszuschieben oder einzelnen Aktionären den Eintritt zu verweigern. Unterlassen sie dies, droht bei einer allfälligen Ansteckung eine Haftung.

11.10 Uhr: Fünf weitere Infizierte in Basel

Im Kanton Basel-Stadt haben sich fünf weitere Personen mit dem Coronavirus angesteckt. Unter den neu Infizierten befindet sich erstmals eine eher schwer erkrankte Person.

Bei vier der neuen Fälle habe man die Ansteckungskette direkt oder indirekt zurückverfolgen können, teilte das Gesundheitsdepartement des Kantons Basel-Stadt mit. Zwei Personen dürften sich an einem mehrtägigen Grossanlass einer Freikirche in Mülhausen (F) angesteckt haben. Bis am Morgen zählte Basel-Stadt insgesamt acht positive Coronavirus-Fälle.

10.25 Uhr: Grosse Probleme für freie Theaterszene

Die freie Schweizer Theaterszene beklagt einen «grossen ökonomischen Einschnitt» durch den Coronavirus. Wenn sich die Virusansteckungen mehrten, so sei davon auszugehen, dass das bis zum 15. März geltende Verbot verlängert und strengere Restriktionen eingeführt würden. Der Bundesrat müsse bei der Kompensation des finanziellen Schadens Verantwortung übernehmen.

Gerade in der freien Szene seien die Budgets und finanziellen Mittel von Veranstaltenden und Produzierenden knapp bemessen, heisst es in einer Mitteilung des Berufsverbandes t. Theaterschaffende Schweiz, der die Interessen von rund 1750 Akteurinnen und Akteuren aus der professionellen freien Theaterszene vertritt. Veranstaltungsausfälle, auch nur für zwei Wochen, würden bereits stark ins Gewicht fallen.

10.00 Uhr: Erster Todesfall in der Schweiz

Die Schweiz hat ein erstes Todesopfer durch das Coronavirus zu beklagen: Im Kanton Waadt ist in der Nacht eine 74-jährige Frau an Covid-19 gestorben. Sie lag seit Dienstag im Unispital in Lasuanne (Chuv). 

Die Frau habe an einer chronischen Krankheit gelitten und galt daher als Person mit hohem Risiko, wie die Waadtländer Behörden mitteilen. Wo und unter welchen Umständen sich die Frau angesteckt hatte, ist unklar. Die Behörden wollen um 13.30 Uhr an einer Medienkonferenz über die aktuellen Entwicklungen zum Thema informieren. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) steht mit den Waadtländer Behörden in Kontakt.

Auch die Waadtländer Polizei bestätigt den ersten Schweizer Todesfall.

9.30 Uhr: Zwei weitere Coronavirus-Fälle im Kanton Zug

Eine 21-jährige Frau und ein 58-jähriger Mann aus dem Kanton Zug sind positiv auf das Coronavirus getestet worden. Somit steigt die Zahl der Zuger Fälle auf drei.

Am Dienstag hatte der Kanton Zug als erster in der Zentralschweiz einen Corona-Fall vermeldet. Ein 21-jähriger Mann, der sich an einem privaten Anlass in Zürich ansteckte, war in einem Zürcher Spital isoliert worden. Eine Frau, die in engem Kontakt mit ihm stand und in der Folge in Quarantäne stand, hat sich ebenfalls angesteckt, wie die Zuger Gesundheitsdirektion am Donnerstag mitteilte.

Beim dritten nachgewiesenen Fall handelt es sich um einen Mann, der sich auf einer Geschäftsreise durch verschiedene betroffene Länder in Asien angesteckt haben dürfte. Beide Personen befinden sich in einem guten gesundheitlichen Zustand.

Sie wurden in ihren Wohnungen isoliert, da sie momentan keine medizinische Pflege in einem Spital benötigen. Mehrere Personen, die in engem Kontakt mit den infizierten Personen standen, wurden ebenso in ihren Wohnungen unter Quarantäne gestellt.

Die Gefährdungslage im Kanton Zug habe sich nicht verändert, heisst es weiter. Die bisherige Regelung betreffend Durchführung von Veranstaltungen im Kanton Zug bleibt in Kraft: Für Veranstaltungen ab 200 Personen gilt eine Meldepflicht.

In der Zentralschweiz haben neben Zug auch die Kantone Schwyz und Luzern Corona-Fälle. In Brunnen SZ hat sich unter anderem ein Arzt der Seeklinik mit dem Virus angesteckt, in Luzern eine Schülerin der Kantonsschule Alpenquai.

9.05 Uhr: Mann sperrt Frau aus Angst im Bad ein

Die Panik wegen der weltweiten Ausbreitung des neuartigen Coronavirus hat mitunter kuriose Auswüchse: In Litauen hat ein Mann aus Angst vor dem Virus seine Frau im Badezimmer eingesperrt.

Er liess sie dort nicht mehr heraus, nachdem sie ihm erzählt hatte, sie habe sich mit jemandem unterhalten, der aus dem Ausland zurückgekehrt sei, teilte die Polizei mit. Die Frau habe dabei den Verdacht geäussert, sie könnte sich bei dem Gespräch vielleicht mit dem Erreger angesteckt haben.

Als die Polizei eintraf, um die Frau zu befreien, gab es weder «Gewalt noch Beschwerden», wie die Beamten weiter mitteilten. Es sei aber ein Krankenwagen gerufen worden. Örtlichen Medien zufolge fiel der Coronavirus-Test bei der Frau negativ aus.

08.05 Uhr: Emirate warnen Bürger vor Reisen ins Ausland

Die Vereinigten Arabischen Emirate haben ihre Bürger wegen des neuen Coronavirus vor Auslandsreisen gewarnt. Das Gesundheitsministerium gab die Warnung am Donnerstag aus. Wer ins Ausland reise, dem drohe nach Ermessen der Behörden eine Quarantäne, verlautete aus dem Gesundheitswesen.

Die Emirate sind ein wichtiger Knotenpunkt des Flugverkehrs zwischen Europa und Asien. Die Fluggesellschaften Emirates und Etihad haben dort ihren Sitz. Der Flughafen von Dubai ist einer der weltweit meistgenutzten für internationale Verbindungen. Im Nahen Osten sind mehr als 3'150 Coronavirus-Fälle vermeldet worden, die meisten davon im Iran.

07.50 Uhr: Maori verzichten auf Nasengruss

Die Ureinwohner in der neuseeländischen Hauptstadt Wellington wollen in Zeiten des neuen Coronavirus auf den traditionellen Nasengruss verzichten, den Hongi. Das Ganze sei kein Verbot, aber eine Sache des gesunden Menschenverstands, machte Stammeschef Kura Moeahu am Donnerstag im Sender Radio New Zealand deutlich.

Bei den Maori werden die Nasen aneinander gedrückt, damit man den Lebensatem des Gegenübers spürt. Zu sehen war das Ritual beispielsweise beim Nationalfeiertag Waitangi Day im Februar oder beim Besuch von Prinz Charles im vergangenen Jahr. In Neuseeland gibt es drei nachgewiesene Fälle des Virus Sars-CoV-2.



06.41 Uhr: Fall von Coronavirus an der Kantonsschule Alpenquai Luzern

An der Kantonsschule Alpenquai Luzern gibt es einen bestätigten Fall einer Infektion mit dem Coronavirus. Betroffen ist eine Schülerin der Klasse 5I, die am Montag und am Dienstagvormittag noch den Unterricht besucht hatte. Sie ist derzeit in Spitalpflege.

Alle Schülerinnen und Schüler dieser Klasse sind unter Quarantäne gestellt, wie die Kantonsschule auf ihrer Homepage im Internet mitteilte. Sie werden bis auf Weiteres zu Hause bleiben. Das gilt auch für das Lehrpersonal und weitere Personen, die Kontakt mit der Schülerin und der Klasse hatten.

Ein Plakat des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) macht im Genfer Flughafen auf die Verhaltensregeln im Hinblick auf die Krise des Coronavirus aufmerksam.
Ein Plakat des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) macht im Genfer Flughafen auf die Verhaltensregeln im Hinblick auf die Krise des Coronavirus aufmerksam.
Bild: Keystone/Salvatore Di Nolfi

Es ist der erste Fall einer bestätigten Infektion mit dem Coronavirus im Kanton Luzern. Zuvor waren in der Zentralschweiz Fälle in Zug und Schwyz bekannt geworden.

Der Schulbetrieb läuft im Übrigen bis auf Weiteres normal weiter. Die kantonalen Behörden des Gesundheits- und Sozialdepartements werden am Donnerstagnachmittag an einer Medienkonferenz die Öffentlichkeit über weitere Details informieren.

05.44 Uhr: Australische Zeitung hilft mit WC-Papier aus

Kein WC-Papier, weil die Leute wegen des neuen Coronavirus die Regale leergekauft haben? Eine australische Lokalzeitung hat sich daraus einen Spass gemacht. Sie erschien am Donnerstag mit acht leeren Extra-Seiten zum Zurechtschneiden, als Muster ist der australische Kontinent zu sehen. «Das WC-Papier ist ausgegangen? Die ‹NT News› kümmert sich darum», schrieb die Zeitung, die im Norden des Landes erscheint und für freche Schlagzeilen bekannt ist. «Holen Sie sich die limitierte Edition einlagiger Toiletten-Zeitungsblätter.» Wie in vielen Ländern, in denen das Virus grassiert, gibt es auch in Australien gegenwärtig in den Läden leere Regale wegen der Hamsterkäufe.

05.40 Uhr: Australien verbietet Einreise aus Südkorea

Australien hat wegen des neuen Coronavirus die Einreise aus Südkorea verboten. Auch Reisende aus Italien würden sorgfältiger überprüft, teilten die Behörden am Donnerstag mit. Beide Länder verzeichnen hohe Zahlen an Infizierten.

Zuvor hatte Australien bereits die Einreise aus China und dem Iran verboten. Von der Regelung ausgenommen sind australische Staatsbürger und Menschen mit permanenter Aufenthaltserlaubnis. Wer aus Südkorea zurückkehrt, wird gebeten, sich 14 Tage lang zu Hause selbst zu isolieren. Eine 95-jährige Bewohnerin eines Pflegeheims war die zweite Person, die in Australien an der vom Virus ausgelösten Krankheit Covid-19 starb.

05.30 Uhr: Coronavirus bringt Opec vor Ministertreffen in schwierige Lage

Das Ölkartell Opec steht auch aufgrund des neuartigen Coronavirus vor einer schwierigen Sitzung über seine künftige Produktionsstrategie. Die zuständigen Minister der 14 Staaten wollen am Donnerstag über mögliche neue Förderbeschränkungen beraten, nachdem der Ölpreis zuletzt unter Druck stand.

Die Internationale Energieagentur (IEA) geht sogar davon aus, dass erstmals seit zehn Jahren die Nachfrage nach Rohöl sinken wird, auch die Opec selbst hat ihre Nachfrage-Prognose nach unten korrigiert. Ein schärferes Förderlimit scheint daher unvermeidlich.

Ein Komitee der Opec und ihrer zehn Kooperationspartner («Opec+») hatte Mitte Februar empfohlen, 600'000 Barrel (je 159 Liter) Öl pro Tag weniger zu fördern. Die starken wirtschaftlichen Auswirkungen durch das neuartige Coronavirus wurden aber erst einige Tage später wirklich deutlich, eine Kürzung in dieser Grössenordnung könnte also als kleiner Tropfen auf einem heissen Stein enden.

«Ich gehe davon aus, dass es eine erneute Kürzung geben wird um eine Million Barrel pro Tag», vermutet Commerzbank-Analyst Carsten Fritsch. Saudi-Arabien sei sicher bereit, auch über eine stärkere Kürzung zu verhandeln. Die Frage sei aber, wie innerhalb des Ölkartells die Lasten verteilt würden.

Die Opec und ihre Partner versuchen seit Anfang 2017, den Ölpreis mithilfe von Förderlimits zu stabilisieren. Zuletzt hatten sich die zuständigen Energie- und Ölminister im Dezember auf schärfere Beschränkungen verständigt: Die 24 Staaten beabsichtigen aktuell, 1,7 Millionen Barrel pro Tag weniger Öl zu fördern als noch im Oktober 2018. Hinzu kommt eine freiwillige Kürzung um 400'000 Barrel pro Tag, die allein von Saudi-Arabien gestemmt wird.

04.41 Uhr: Zahl der Infektionen steigt in Südkorea unvermindert an

Die Zahl der Sars-CoV-2-Infektionen in Südkorea steigt unvermindert an. Seit Mittwoch seien 438 Fälle hinzugekommen, teilten die Gesundheitsbehörden am Donnerstag mit. Damit sei die Gesamtzahl auf bisher 5'766 gestiegen. Die Zahl der Todesfälle, die mit dem neuartigen Coronavirus in Verbindung gebracht werden, kletterte demnach seit dem Vortag um drei auf 35. In keinem anderen Land ausserhalb Chinas, wo die Lungenkrankheit Covid-19 Ende Dezember zuerst ausgebrochen war, wurden bisher mehr Infektionsfälle gemeldet.

Die Mehrheit der neuen Infektionen konzentriert sich weiterhin auf die südöstliche Millionen-Stadt Daegu und die umliegende Region. Mehr als 4300 Fälle wurden allein in Daegu erfasst. Dort tritt die grösste Häufung unter Anhängern der christlichen Sekte Shincheonji-Kirche Jesu auf, die auch Verbindungen nach China hat. Der Fokus bei den Virustests richtet sich jedoch den Behörden zufolge angesichts der raschen Ausbreitung in den Kommunen mittlerweile auf die anderen Bürger der Stadt.

Die Regierung teilte am Donnerstag mit, dass auch die in der Region liegende Stadt Gyeongsan wie bereits Daegu und Cheongdo zur speziellen Kontrollzone ausgerufen worden sei. Die Regierung hatte am 23. Februar die höchste Warnstufe für Infektionskrankheiten ausgerufen. Seitdem versuchen die Behörden, vor allem die Ausbreitung des neuen Coronavirus im Südosten des Landes einzugrenzen.

04.39 Uhr: Japan hält an Olympischen Spielen weiter fest

Der japanische Minister für die Olympischen Sommerspiele in Tokio, Seiko Hashimoto, weist eine Absage oder Verschiebung der Olympiade von sich. Japan bereite sich wie geplant noch auf die Sommerspiele vor.

«Eine Absage oder Verzögerung der Spiele wäre für die Athleten inakzeptabel», sagt Hashimoto vor dem Haushaltsausschuss. Er fügt hinzu, dass die Organisatoren und das Internationale Olympische Komitee weiterhin eng zusammenarbeiten würden.

04.30 Uhr: Risiko für Rezession in Deutschland erheblich gestiegen

Die Industrie sieht die Gefahr einer Rezession in Deutschland angesichts massiver Folgen für die Wirtschaft durch den Coronavirus erheblich gestiegen. «Das wirtschaftliche Wachstum droht fast zum Erliegen zu kommen», heisst es im neuen Quartalsbericht des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI). Komme es nicht zu einer wirtschaftlichen Normalisierung in den von der Corona-Epidemie betroffenen Ländern im zweiten Quartal, erwartet der BDI für Deutschland für das Gesamtjahr einen Rückgang der Wirtschaftsleistung.

Der BDI hatte bisher ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts in Deutschland von 0,5 Prozent erwartet. Dies liegt aber auch daran, dass das Jahr mehr Arbeitstage hat.

Der Industrieverband forderte die Bundesregierung zum Handeln auf. Es müssten rasch wirtschaftspolitische Massnahmen in der Koalition verabredet und möglichst noch vor Ostern beschlossen werden. Es biete sich an, ohne weitere Verzögerungen die Regelungen für eine erleichterte Kurzarbeit wie in den Jahren der Finanzkrise 2008/2009 in Kraft zu setzen. «Deutschland darf nicht sehenden Auges in eine Rezession abgleiten.» Die Bundesregierung sollte sowohl gezielte Stützungsmassnahmen als auch langfristige Wachstumsmassnahmen prüfen.

Aus Sicht des BDI hat das Coronavirus die Chancen für eine bis vor Kurzem noch erhoffte Erholung der Weltwirtschaft in diesem Jahr dramatisch reduziert. Vor allem die exportstarke deutsche Industrie befand sich schon vor dem Ausbruch des Virus in einer schwierigen Lage. Die Industrieproduktion ist gesunken, Firmen halten sich mit Investitionen zurück.

03.40 Uhr: SNB hat wenig Spielraum für Zinssenkungen

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat nach Ansicht des renommierten Ökonomen Klaus Wellershoff wenig Spielraum für Zinssenkungen. Seit fünf Jahren klebe die SNB an den Negativzinsen. Einen Zinsschritt wie etwa die US-Notenbank könne sie daher nicht vornehmen.

Derzeit sei an den Finanzmärkten grosse Verunsicherung spürbar, sagte Wellershoff in einem Interview mit den Tamedia-Medien (Donnerstagausgabe). Die Botschaft der Zentralbanken sei es, zu sagen, wir passen auf und begleiten euch. Wir sind da, wenn es ernsthafte Probleme im Finanzsystem geben sollte.

Das Coronavirus habe das Potenzial, eine weltweite Rezession auszulösen. Das würde die Schweiz hart treffen, sei die hiesige Wirtschaft doch sehr stark abhängig von den Exporten. Gegen die Einschränkungen und Verunsicherung der Konsumenten könne die Geldpolitik jedoch nicht sehr viel ausrichten.

Etwas mehr Spielraum als bei den Zinsen habe die Nationalbank beim Wechselkurs des Frankens. Die SNB habe auch in den letzten Wochen recht deutlich am Devisenmarkt interveniert, um den starken Franken zu schwächen. Der Franken dürfte im aktuellen Umfeld stark bleiben, ist Wellershoff überzeugt. Dagegen werde sich die SNB weiter stemmen.

03.28 Uhr: Erneut 31 Tote in China – Staaten stimmen sich ab

In China sind weitere 31 Menschen Covid-19 zum Opfer gefallen. Wie die Pekinger Gesundheitskommission am Donnerstag mitteilte, wurden alle neuen Opfer in der besonders schwer betroffenen Provinz Hubei registriert, wo das neuartige Coronavirus ursprünglich in der Millionenmetropole Wuhan ausgebrochen war. Zudem kamen 139 neu bestätigte Infektionen mit dem Erreger hinzu. Mehr als 3'000 Menschen sind auf dem chinesischen Festland bislang an dem Virus gestorben. Von insgesamt 80 409 Infizierten wurden nach offiziellen Angaben bislang 52'045 geheilt. Weltweit sind mittlerweile über Infektionen bestätigt.

Betroffene Länder, die bislang weitgehend allein gegen die Ausbreitung des Coronavirus ankämpften, kündigten unterdessen an, ihre Kräfte bündeln zu wollen. Am Mittwoch verständigte sich Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron mit US-Präsident Donald Trump und dem britischen Premier Boris Johnson über ein gemeinsames Vorgehen gegen die Coronavirus-Epidemie.

Das innerhalb der EU am stärksten betroffene Italien reagierte mit einer drastischen Massnahme auf die Ausbreitung der Epidemie. Bis zum 15. März schliesst das Land alle Schulen und Hochschulen. Auch Theater und Kinos werden geschlossen. Das geht aus einem entsprechenden Dekret hervor, das Ministerpräsident Giuseppe Conte am späten Mittwochabend unterzeichnete. Bisher waren vor allem in Norditalien die Schulen geschlossen, weil das Virus dort besonders umgeht. In dem Land haben sich bisher rund 3'100 Menschen mit Sars-CoV-2 infiziert, 107 starben.

Auch in Teilen Griechenlands sollen Schulen vorübergehend geschlossen werden. Das Gesundheitsministerium kündigte am Mittwochabend Sofortmassnahmen für zwei Regionen auf der Halbinsel Peloponnes sowie die Insel Zakynthos an. Für 48 Stunden sollen Schulen, Theater, Kinos und archäologische Stätten dort geschlossen bleiben. Grund ist eine griechische Reisegruppe – die 56 Touristen hatten Israel und Ägypten besucht, nach ihrer Rückkehr war ein 66 Jahre alter Teilnehmer an Covid-19 erkrankt.

03.15 Uhr: Keine Verschiebung der Ferientermine in Deutschland

Die Präsidentin der deutschen Kultusministerkonferenz hält ein vergleichbares Vorgehen hierzulande nicht für nötig. Auch eine Verschiebung der Ferientermine sei kein Thema, sagte Stefanie Hubig der «Neuen Osnabrücker Zeitung» (Donnerstag).

Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron hatte am Abend getwittert, es gebe die Bereitschaft, die «wissenschaftliche, gesundheitliche und wirtschaftliche Antwort» auf das Virus im Rahmen der G7-Präsidentschaft der USA aufeinander abzustimmen. Macron wollte nach Medienberichten am Donnerstag rund 30 Ärzte, Wissenschaftler und Laborleiter für ein Gespräch empfangen.

Auch Grossbritanniens Premierminister Johnson und Macron hätten vereinbart, gemeinsam an einer internationalen Reaktion zur Bekämpfung der Ausbreitung von Sars-CoV-2 zu arbeiten, teilte die Downing Street mit.

03.05 Uhr: US-Repräsentantenhaus stellt Milliarden bereit

Das US-Repräsentantenhaus stellt für den Kampf gegen das Coronavirus neue Finanzmittel in Höhe von umgerechnet knapp 8 Milliarden Franken bereit. Ein entsprechendes Nothilfegesetz wurde am Mittwoch mit 415 zu 2 Stimmen vom Repräsentantenhaus angenommen. Es muss nun noch vom Senat verabschiedet werden, der anderen Kammer im Kongress.

Das Gesetz sieht umgerechnet fast 2,9 Milliarden Franken für die Entwicklung von Therapien und Impfstoffen vor. Umgerechnet rund 2,1 Milliarden Franken sollen für präventive Massnahmen bestimmt sein. Umgerechnet 416 Millionen Franken sind für Hilfe im Ausland vorgesehen.

Republikaner im Senat, der anderen Parlamentskammer, haben bereits Unterstützung für die Freigabe von Mitteln in Milliardenhöhe signalisiert. Die Vorsitzende des Repräsentantenhauses, die Demokratin Nancy Pelosi, sprach in einer Mitteilung von einer überparteilichen Einigung in beiden Parlamentskammern über die Bereitstellung der neuen Finanzmittel.

In den USA sind bislang mehr als 100 Infektionen mit Sars-CoV-2 bestätigt. Besonders betroffen ist der westliche Bundesstaat Washington. Das dortige Gesundheitsministerium bestätigte am Mittwoch den zehnten Todesfall infolge der Erkrankung. US-Vizepräsident Mike Pence, der die Coronavirus-Taskforce der Regierung leitet, will den Staat am Donnerstag besuchen.

02.37 Uhr: Kalifornien ruft den Notstand aus

Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom hat am Donnerstag wegen der Ausbreitung des Coronavirus den Notstand ausgerufen. Seine Entscheidung erfolgte nur wenige Stunden nach Bekanntwerden des ersten Todesfalls in dem Westküsten-Staat. «Mit 53 positiv getesteten Fällen ist dieses (Virus) nicht mehr nur in einem Teil unseres Staates isoliert», sagte Newsom.

Per Notstandserklärung können im Ernstfall rasch Gelder und andere Hilfsmittel mobilisiert werden. In Kalifornien wird bei Naturkatastrophen wie Waldbränden oder Erdbeben oft der Notstand ausgerufen, um Soforthilfe besser zu koordinieren.

In Kalifornien wurde am Mittwoch ein erster Todesfall durch die neue Lungenkrankheit gemeldet. Es handele sich um einen älteren Mann, der sich vermutlich im Februar an Bord des Kreuzfahrtschiffs «Grand Princess» von San Francisco nach Mexiko angesteckt habe, teilte die lokale Gesundheitsbehörde im Placer County mit.

Die «Grand Princess» gehört zum gleichen Reiseveranstalter wie die kürzlich als Quarantäne-Schiff bekannt gewordene «Diamond Princess». Das Schiff ist derzeit unterwegs, soll aber den nächsten Anlaufhafen auslassen und am Donnerstag nach San Francisco zurückkehren, teilte die Reederei Carnival Corp. mit. Passagiere auf dem Schiff, die auch während der Februar-Kreuzfahrt auf dem Schiff waren, würden untersucht, hiess es weiter.

Damit erhöhte sich die Gesamtzahl der Todesfälle in den USA auf elf. In den USA sind bislang mehr als 100 Infektionen mit Sars-CoV-2 bestätigt. Besonders betroffen ist der westliche Bundesstaat Washington.

02.10 Uhr: Weitere Grossveranstaltungen werden abgesagt

Die Veranstalter der Hannover Messe verschieben die weltgrösste Industrieschau. Das Branchentreffen mit rund 6'000 Ausstellern, das im April geplant war, wurde auf den 13. bis 17. Juli verschoben.

Nach der Buchmesse in Leipzig wurde auch die Londoner Buchmesse wegen des Coronavirus-Ausbruchs abgesagt. In Frankreich sagten die Veranstalter die Fernseh-Fachmesse MIPTV ab, die von Ende März bis Anfang April in Cannes geplant war. Der dazugehörige Wettbewerb CannesSeries werde auf Oktober verschoben, hiess es in einer Mitteilung auf Twitter.

01.05 Uhr: Wucherpreise auf Desinfektionsmittel

Die USA fordert den Online-Versandhändler Amazon auf, bei Artikeln zum Schutz gegen das Coronavirus Preistreiberei auf seiner Plattform zu unterbinden.

Eine Schachtel mit kleinen Handdesinfektionsflaschen, die normalerweise für 10 Dollar verkauft werden, würde online für 400 Dollar gelistet, schreibt US-Senator Edward Markey in einem Brief an den Handelsriesen.

Ein Drittanbieter listet eine Flasche des Mittels für 600 Dollar. Allerdings würde eine grosse Flasche der Amazon-Marke weiterhin für 8,25 Dollar angeboten, so Markey.

Amazon stand nicht sofort für eine Stellungnahme zur Verfügung. Das Unternehmen hatte vergangene Woche mehr als eine Million Produkte gesperrt, die behauptet hatten, das Virus heilen oder vor der Ansteckung schützen zu können.

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