KrebsforschungETH-Studie beleuchtet genetische Veränderungen bei Krebs
miho, sda
12.11.2024 - 16:09
Forschende der ETH Zürich nutzen Crispr-Technologie, um die Rolle von Mutationen im Erbgut bei der Krebsentstehung und -therapie zu entschlüsseln.
12.11.2024, 16:09
SDA
Wissenschaftler der ETH Zürich haben sich intensiv mit der Frage beschäftigt, wie genetische Mutationen die Funktion von Zellen beeinflussen und welche Bedeutung dies für die Krebsforschung hat. Durch den Einsatz von zwei fortschrittlichen Crispr-/Cas-Techniken konnten sie aufzeigen, welche Mutationen für die Entstehung und Behandlung von Krebs relevant sind.
In einem aufwendigen Experiment veränderten die Forschenden am Departement für Biosysteme der ETH Zürich in Basel ein Gen in zwei menschlichen Zelllinien auf über 50'000 verschiedene Arten. Diese Vielzahl an Zellvarianten wurde anschliessend auf ihre Funktionalität hin untersucht. Das untersuchte Gen spielt eine zentrale Rolle bei der Entstehung von Krebsarten wie Lungen-, Hirn- und Brustkrebs.
Innovative Crispr-Methoden im Einsatz
Um die Vielzahl an Genvarianten zu erzeugen, kombinierten die Forschenden zwei Crispr/Cas-Methoden. Das Base Editing ermöglicht es, einzelne DNA-Bausteine präzise zu verändern, während das Prime Editing gezielte Veränderungen an Genabschnitten erlaubt. Diese Kombination erwies sich als effektiv, um die genetischen Veränderungen zu analysieren.
Neue Erkenntnisse über Genvarianten
Die Studie identifizierte zehn Genvarianten, deren Einfluss auf Krebs bisher unklar war. Die Forschenden konnten deren Bedeutung für die Krebsentstehung und -resistenz gegen bestimmte Medikamente nachweisen. Zudem entdeckten sie einen neuen Mechanismus, durch den Mutationen im untersuchten Gen Krebs verursachen können. Sechs weitere relevante Genvarianten, die bei Krebs eine Rolle spielen, wurden ebenfalls identifiziert.
Bedeutung für die Onkologie
Die Erkenntnisse aus der Untersuchung der Zellpools mit unterschiedlichen Genvarianten sind für die Krebsforschung von grosser Bedeutung. Onkologen analysieren zunehmend die genetischen Informationen von Tumorzellen, um Hinweise auf wirksame Medikamente für individuelle Patienten zu erhalten. Diese personalisierte Herangehensweise könnte die Behandlung von Krebspatienten erheblich verbessern.
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