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Strengere Massnahmen Immer mehr Kantone verordnen Maskentragpflicht
Agenturen/red
16.10.2020 - 21:55
Das Wichtigste in Kürze:
- Die Konferenz der Schweizer Gesundheitsdirektoren fordert vom Bund schweizweit einheitliche Regeln zum Maskentragen.
- Die Covid-19-Taskforce des Bundes empfiehlt die flächendeckende Einführung von Homeoffice sowie eine Maskentragpflicht in Innenräumen.
- Laut Rudolf Hauri, dem obersten Kantonsarzt, ist das Contact Tracing vielerorts an seine Grenzen gestossen. Er ruft Betroffene dazu auf, selbst mitzuhelfen.
- Einkaufstourismus nach Deutschland soll auch für Personen aus Schweizer Risikogebieten erlaubt bleiben. Eine entsprechende Ausnahmeregelung sei in Vorbereitung.
- Forscher ziehen positive Zwischenbilanz bei chinesischem Impfstoff. Die Zuversicht wächst, dass erste Impfstoffe schon im Dezember auf den Markt kommen könnten.
Laut Angaben der Johns-Hopkins-Universität liegt. Die Zahl der bestätigten Infektionen mit dem Coronavirus in der Schweiz bei bislang insgesamt 74’422; davon gelten 50’500 Personen als genesen. 2’122 Menschen sind in Verbindung mit Covid-19 verstorben. Weltweit stieg die Zahl der Infizierten auf 39’097’543, die Zahl der Toten auf 1’100’877.
Wegen der steigenden Corona-Infektionszahlen verfügen immer mehr Kantone eine Maskentragpflicht im öffentlichen Raum.
Die aktuellen Bestimmungen in den einzelnen Kantonen:
- AARGAU: In Bars und Clubs sind maximal 100 Personen gleichzeitig erlaubt. Kontaktdaten der Gäste müssen registriert und überprüft werden. Veranstaltungen mit über 100 Personen müssen in Sektoren à 100 Personen unterteilt werden.
- APPENZELL-AUSSERRHODEN: Maskenpflicht bei Anlässen mit über 30 Personen und für das Gastgewerbepersonal ab Montag, 19. Oktober. Sollte bei privaten und öffentlichen Anlässen unter 30 Personen der Mindestabstand nicht einzuhalten sein, ist ebenfalls die Maske aufzusetzen. Ein Tanzverbot wurde erlassen in Clubs, Diskotheken, Tanzlokalen, Salsaclubs und Bars. Tanzen in Fitnessstudios, Sportvereinen oder Tanzschulen bleibt dagegen erlaubt.
- APPENZELL-INNERRHODEN: Maskentragpflicht für Veranstaltungen mit über 30 Personen ab dem 19. Oktober. Das Tanzen in öffentlich zugänglichen Einrichtungen sowie an öffentlichen Veranstaltungen wird verboten. Weiter muss das Bedienungspersonal in Gastronomiebetrieben Schutzmasken tragen. Der Konsum von Getränken und Esswaren ist nur noch sitzend an den Tischen erlaubt.
- BERN: Die Maskenpflicht gilt seit dem 12. Oktober in allen öffentlich zugänglichen Innenräumen. Darunter fallen Geschäfte und Einkaufszentren, aber auch Bahnhöfe sowie Poststellen, Museen, Theater, Verwaltungsgebäude und Gotteshäuser. Für Gäste von Bars, Clubs und Restaurants gilt eine Sitzpflicht, die Maske darf nur ablegen, wer an einem Tisch sitzt. Die Gastrobetriebe müssen die Kontaktdaten erheben und kontrollieren. Zudem ist die Zahl der Gäste beschränkt: Am Freitag senkte der Regierungsrat die Maximalzahl von 300 auf 100.
- BASEL-LANDSCHAFT: Maximal 100 Personen gleichzeitig in Bars und Clubs erlaubt. Kontaktdaten müssen erhoben und kontrolliert werden. Veranstaltungen ohne weitere Schutzmassnahmen müssen in Sektoren à 100 Personen unterteilt werden.
- BASEL-STADT: Maskentragpflicht in öffentlich zugänglichen Innenräumen von Verkaufslokalen und Einkaufszentren sowie für Arbeitnehmende in öffentlich zugänglichen Innenräumen von Restaurants seit dem 24. August. Ab dem 19. Oktober gilt eine Maskentragpflicht in allen öffentlich zugänglichen Räumen. Zudem gilt in Gastronomiebetrieben eine Masken- und Sitzpflicht. Öffentliche und private Veranstaltungen und mit mehr als 100 Personen müssen in Sektoren mit maximal 100 Personen unterteilt werden (gilt auch für Bar und Clubs). Die Gästedaten müssen erfasst werden. Die Maskenpflicht an Schulen, die bisher nur für die nachobligatorischen Schulen galt, wird auf die Volksschulen ausgeweitet.
- FREIBURG: Verschärfte Maskentragpflicht ab zwölf Jahren in allen öffentlichen geschlossenen Räumen. Maske auf in Geschäften und Supermärkten gilt seit dem 28. August. Gilt auch für das Verkaufspersonal, falls es sich nicht mit Trennwänden schützen kann. Zudem muss das Personal in Restaurationsbetrieben Masken tragen. Bei Veranstaltungen sind maximal 300 Personen erlaubt (Ausnahmebewilligungen sind möglich).
- GENF: Maskenpflicht in öffentlich zugänglichen Einrichtungen des Kantons seit dem 28. Juli. Auch in Restaurants und Bars muss eine Maske tragen, wer nicht an seinem Platz sitzt. Wer keinen Sitzplatz hat, darf nicht bedient werden. Zudem müssen die Kontaktdaten angegeben werden. Versammlungen von mehr als 15 Personen sind im öffentlichen Raum verboten. Für private Anlässe gilt eine Obergrenze von 100 Personen – ab 15 Personen gilt eine Maskenpflicht.
- GRAUBÜNDEN: In den öffentlich zugänglichen Räumen muss ab dem 17. Oktober eine Maske getragen werden. Dies gilt unter anderem in Geschäften, Einkaufszentren, Poststellen, Museen, in Gotteshäusern, auf Bahnhöfen und in Gastronomiebetrieben. Zudem gilt in Gastronomiebetrieben eine Sitzpflicht. Weiter müssen Personen ab 12 Jahren an allen Volksschulen Masken tragen. Abgenommen werden dürfen die Masken nur im Unterricht, falls der Mindestabstand von eineinhalb Metern eingehalten werden kann.
- JURA: Als erster Kanton verfügte der Jura eine Maskenpflicht beim Einkaufen (gültig seit dem 6. Juli). Am 9. Oktober führte die Kantonsregierung zudem eine Maskenpflicht in Bars und Restaurants sowie an Sport- und Kulturveranstaltungen ein. In Gastrobetrieben müssen die Kontaktdaten angegeben werden. Anlässe mit mehr als 30 Personen müssen angemeldet werden.
- LUZERN: Die Maskentragpflicht gilt ab dem 17. Oktober in allen öffentlich zugänglichen Räumen. Zudem muss das Personal von Gastronomiebetrieben Masken tragen. Das Maskenobligatorium gilt auf Märkten sowie in Restaurants für das Personal. In Gastrobetrieben dürfen sich maximal 100 Personen gleichzeitig aufhalten. Die Kontaktdaten müssen erhoben werden. Veranstaltungen mit mehr als 100 Personen brauchen spezielle Schutzkonzepte wie Trennwände oder Maskenpflicht – oder es müssen Sektoren mit maximal 100 Personen geschaffen werden.
- NEUENBURG: Maskentragpflicht in Geschäften seit dem 28. August. In Gastrobetrieben dürfen nicht mehr als 100 Personen anwesend sein. Es herrscht Ausweispflicht. Anlässe mit mehr als 30 Personen müssen angemeldet werden.
- NIDWALDEN: Maskentragpflicht für öffentliche und private Veranstaltungen mit mehr als 50 Personen ab dem 19. Oktober. Bei kleineren Anlässen, in Läden sowie in Gastronomiebetrieben mit stehender Konsumation muss dann eine Maske getragen werden, wenn der Abstand von 1,5 Meter nicht eingehalten werden kann.
- OBWALDEN: In allen öffentlich zugänglichen Räumen gilt ab dem 19. Oktober eine Maskentragpflicht. In Gastrobetrieben gilt ein Maskenobligatorium für das Personal.
- SCHAFFHAUSEN: In Einkaufsläden, Shopping-Centern und Innenräumen von Märkten gilt seit dem 16. Oktober eine generelle Maskenpflicht. Bars und Clubs müssen die Betreiber die Kontaktdaten der Gäste überprüfen.
- SCHWYZ: Seit dem 16. Oktober gilt für Läden, Poststellen, Kinos und Kirchen eine eingeschränkte Maskenpflicht - Maske für den Fall, dass der Mindestabstand von 1,5 Metern nicht eingehalten werden kann. Zudem gilt eine eingeschränkte Maskenpflicht für Veranstaltungen ab 50 Personen sowie in Restaurants, Bars, Diskotheken, Clubs und Tanzlokalen.
- SOLOTHURN: Maskenpflicht in allen Einkaufsläden und Einkaufszentren seit dem 3. September. Kinder unter 12 Jahren sind davon ausgenommen. Das Verkaufspersonal muss ebenfalls eine Maske tragen, es sei denn, es bedient hinter einer Plexiglasscheibe. Gastrobetriebe müssen die Kontaktdaten der Gäste aufnehmen und kontrollieren.
- ST. GALLEN: Maskenpflicht bei Anlässen mit über 30 Personen und für das Gastgewerbepersonal ab Samstag. Sollte bei privaten und öffentlichen Anlässen unter 30 Personen der Mindestabstand nicht einzuhalten sein, ist ebenfalls die Maske aufzusetzen. Ein Tanzverbot wurde erlassen in Clubs, Diskotheken, Tanzlokalen, Salsaclubs und Bars. Tanzen in Fitnessstudios, Sportvereinen oder Tanzschulen bleibt dagegen erlaubt.
- TESSIN: Maskenpflicht in Läden und Einkaufszentren seit dem 10. Oktober. Clubs, Discos und Tanzlokale werden bis 30. Oktober geschlossen. In Restaurants darf nur noch im Sitzen konsumiert werden und für das Personal sind Masken obligatorisch; Gesichtsvisiere aus Plexiglas dürfen nicht mehr benutzt werden. Die persönlichen Daten der Gäste müssen erfasst und kontrolliert werden.
- THURGAU: Ab dem 23. Oktober gilt eine Masken- und Meldepflicht für öffentliche und private Veranstaltungen ab 30 Personen. Schutzmasken müssen zudem in Steh- und Tanzbereichen von Bar- und Clubbetrieben aufgesetzt werden. Die Konsumation von Speisen und Getränken ist ausschliesslich in den dafür vorgesehen Sitzbereichen gestattet. Bereits früher hatte der Kanton eine Ausweispflicht in Bars und Clubs eingeführt. Die Betreiber müssen die Kontaktdaten ihrer Gäste erfassen und kontrollieren.
- WAADT: Eine Maskenpflicht in Geschäften mit mehr als zehn Kunden gleichzeitig gilt seit dem 8. Juli. Seit dem 17. September sind Masken in öffentlich zugänglichen Orten wie Theatern, Konzertlokalen, Museen und Bibliotheken ebenfalls obligatorisch. Auch in Gastrobetrieben müssen Masken getragen werden, ausser man sitzt an seinem Platz. Ohne Sitzplatz darf nichts konsumiert werden. Veranstaltungen sind auf 100 Personen begrenzt. Clubs sind geschlossen. In Bars und Restaurants herrscht Ausweispflicht.
- WALLIS: Seit dem 31. August herrscht Maskenpflicht für Kunden und Personal ohne andere Schutzmassnahmen im Innern von Läden und Einkaufszentren. In Bars und Discos dürfen nach 20 Uhr nicht mehr als 100 Personen gleichzeitig anwesend sein. Die Kontaktdaten der Besucher müssen registriert und überprüft werden.
- ZUG : Eine Maskenpflicht gilt seit dem 10. Oktober für Personen in öffentlich zugänglichen Innenräumen von Läden und Einkaufszentren. Auch Mitarbeitende von Restaurants müssen neu eine Maske tragen. Bei Veranstaltungen von über 100 Personen müssen Masken getragen werden, wenn der Mindestabstand nicht eingehalten werden kann.
- ZÜRICH: Maskentragepflicht seit dem 27. August in allen Innenräumen von Einkaufsläden, Einkaufszentren und Märkten. Seit dem 15. Oktober gilt in Clubs, Diskotheken und Tanzlokalen im Innenbereich eine generelle Maskenpflicht. Dasselbe gilt für Gastrobetriebe und Bars, in denen nicht ausschliesslich sitzend gegessen und getrunken wird. Auch bei Veranstaltungen in Innenräumen mit mehr als 30 Personen müssen Masken getragen werden, wenn der erforderliche Abstand nicht eingehalten werden kann. In Gastrobetrieben dürfen bis zu 300 Personen anwesend sein, wenn sie Masken tragen. Die Kontaktdaten müssen von den Betrieben erfasst werden. Ab 19. dem Oktober gilt zudem eine generelle Maskenpflicht für Erwachsene auf dem Areal aller Schulen.
Noch besteht beim Maskenobligatorium in der Schweiz ein regelrechter Flickenteppich: Geltungsbereich und -dauer sind in den verschiedenen Kantonen völlig unterschiedlich. Die kantonale Gesundheitsdirektorenkonferenz (GDK) fordert den Bund auf, in diesem und weiteren Bereichen einheitliche Regeln zu schaffen und durchzusetzen, wie sie am Freitag mitteilte.
22.00 Uhr: Wir beenden unseren heutigen Ticker
21.20 Uhr: Über 8 Millionen Corona-Infektionen in den USA
Seit Beginn der Pandemie sind in den USA mehr als acht Millionen Infektionen mit dem Coronavirus verzeichnet worden. Das ging am Freitag aus Daten der Universität Johns Hopkins in Baltimore hervor. Damit verzeichneten die USA die höchste absolute Zahl an nachgewiesenen Infektionen, gefolgt von Indien mit mehr als 7,3 Millionen Fällen. An dritter Stelle steht Brasilien, wo mehr als 5,1 Millionen Ansteckungen registriert wurden. Experten gehen zugleich von einer hohen Dunkelziffer an Corona-Infektionen aus.
20.29 Uhr: Belgien schließt Cafés und Restaurants für vier Wochen
Angesichts steigender Corona-Zahlen werden in Belgien ab Montag Cafés und Restaurants für vier Wochen geschlossen. Das kündigte der stellvertretende Regierungschef Georges Gilkinet am Freitag nach einem Treffen des Krisenstabs der belgischen Regierung an. Für die Brüsseler Stadtregion wurden ähnliche Maßnahmen bereits in der vergangenen Woche verhängt.
Belgien kämpft seit Mitte September gegen einen massiven Wiederanstieg der Corona-Neuinfektionen, was sich seit einigen Tagen auch auf die Zahl der Krankenhauseinweisungen und der Todesopfer niederschlägt.
Am Freitag zählte das 11,5 Millionen-Einwohner-Land 191'959 Infektions- und 10'327 Todesfälle.
20.09 Uhr: Spanien meldet Rekordzahl von mehr als 15'000 Neuinfektionen
In Spanien sind am Freitag 15'186 Neuinfektionen mit dem Coronavirus registriert worden, so viele wie noch nie an einem Tag seit Beginn der Pandemie. Allerdings sind die Zahlen nur bedingt mit denen vom Frühjahr vergleichbar, weil inzwischen viel mehr getestet wird. Der Prozentsatz der positiv getesteten Personen ist mit über 11 Prozent hoch, wie das Gesundheitsministerium in Madrid weiter mitteilte. In Deutschland liegt er bei etwa 2,5 Prozent.
Auch bei den Todesfällen mit Covid-19 gab es einen starken Anstieg. Am Donnerstag waren es 140, am Freitag schon 222. Die Zahl der Neuinfektionen je 100'000 Einwohner binnen sieben Tagen wurde mit gut 133 angegeben.
19.47 Uhr: Belgien beschliesst wegen Corona Teil-Lockdown
In Belgien sollen wegen der drastisch gestiegenen Corona-Infektionszahlen alle Restaurants und Gaststätten für vier Wochen schliessen. Das berichtete die belgische Nachrichtenagentur Belga am Freitagabend unter Berufung auf Informationen aus einem Krisentreffen von Vertretern der Zentralregierung und der Gemeinschaften und Regionen. Zudem soll es täglich von Mitternacht bis 5.00 Uhr morgens landesweit eine Ausgangssperre geben.
Belgien zählt zu den am schwersten von der Corona-Pandemie betroffenen Ländern Europas. Die Behörden des Elf-Millionen-Einwohner-Landes meldeten zuletzt im Sieben-Tages-Schnitt knapp 6000 registrierte Fälle innerhalb von 24 Stunden. In den vergangenen 14 Tagen wurden nach aktuellen Zahlen rund 550 Infektionen pro 100'000 Einwohner gemeldet.
18.57 Uhr: Kommentare von «srf» und «NZZ» zur Corona-Lage in der Schweiz
Das Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) schreibt auf seinem Internetportal srf.ch zur aktuellen Lage in der Coronavirus-Krise in der Schweiz: "Die Krise ist wieder da. Deshalb braucht es im Krisenfall strikte, für alle geltende Regeln und Vorschriften, es braucht eine klare Führungsverantwortung und es braucht eine kristallklare Kommunikation. (...) Die Schweiz hat in Sachen Neuinfektionen pro Bevölkerung die USA überholt und verzeichnet deutlich höhere Zahlen als die meisten europäischen Länder. Und die Pandemie hat gerade im März gezeigt, dass schnelles Handeln in einer sich exponentiell verschärfenden Krise entscheidend ist und Menschenleben retten kann. (...) Bundespräsidentin Sommaruga hat recht, wenn sie sagt, es sei 5 vor 12. Das sollte aber nicht nur für die Bevölkerung, sondern jetzt vor allem auch für den Bundesrat und die Kantone gelten."
Die «NZZ» schreibt: "Bei Bund und Kantonen hätten schon nach den Sommerferien die Alarmglocken schrillen müssen. Es war klar, dass die kühleren Temperaturen eine zweite Welle bringen. Trotzdem zogen es die Behörden vor, die Krise zu verwalten, statt Schubladenentschlüsse für den Herbst zu entwickeln und diese der Bevölkerung auch mitzuteilen. Dabei ging wertvolle Zeit verloren. (...) Die Macht- und Ratlosigkeit angesichts der Pandemie erfordert gleichzeitig mehr denn je Vertrauen auf den inneren, liberalen Kompass."
18.51 Uhr: Grenze zwischen Kanada und USA bleibt dicht
Angesichts der steigenden Coronavirus-Infektionszahlen in den USA hat Kanadas Premierminister Justin Trudeau keine baldige Öffnung der Grenze zwischen den beiden Ländern in Aussicht gestellt. «Die USA sind nicht in einer Situation, in der wir mit einem guten Gefühl die Grenzen öffnen könnten», sagte Trudeau in der kanadischen Radioshow «Smart Start». «Wir werden weiter dafür sorgen, dass die Sicherheit der Kanadier bei unserem Vorgehen an erster Stelle steht. Wir sehen die Fallzahlen in den USA und anderswo auf der Welt und wir müssen diese Grenzkontrollen aufrecht erhalten.»
Die zeitweisen Schliessungen der Landgrenzen zwischen den USA und Kanada aufgrund der Coronavirus-Pandemie waren im März in Kraft getreten und immer wieder verlängert worden, zuletzt offiziell bis zum 21. Oktober. Ziel ist, den nicht notwendigen Reiseverkehr zwischen den Ländern zu unterbinden und zugleich den Verkehr wichtiger Waren wie medizinischer Ausrüstung und Nahrung zu gewährleisten. Grenzübertritte aus Handels- oder Arbeitsgründen bleiben erlaubt. Es gibt auch weiterhin Flüge zwischen beiden Ländern.
18.48 Uhr: WHO warnt «Nicht nachlässig werden»
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat angesichts der stark steigenden Corona-Infektionszahlen vor Nachlässigkeit im Kampf gegen das Virus gewarnt. «Die Zahl der gemeldeten Covid-19-Fälle war in Europa in der vergangenen Woche dreimal höher als beim ersten Höhepunkt im März», sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Freitag in Genf. «Auch wenn die Zahl der Todesfälle niedriger war, steigen die Krankenhauseinweisungen und viele Städte berichten, dass ihre Intensivstationen in den kommenden Wochen an ihre Kapazitätsgrenze stossen werden.» Tedros und die WHO-Experten appellierten an die Menschen, die Massnahmen ernst zu nehmen. «Wir müssen durchhalten», sagte Covid-Expertin Maria von Kerkhove. «Wir werden da durchkommen und wir werden dies unter Kontrolle bringen.»
Wenn gleichzeitig eine Grippewelle komme, stiessen Gesundheitssysteme schnell an ihre Grenzen, hiess es. Die Grippe-Expertin Sylvie Briand erinnerte aber daran, dass die Grippesaison auf der Südhalbkugel in diesem Jahr ungewöhnlich mild verlief. Das liege daran, dass Massnahmen wie Händewaschen, Abstandhalten und Mundschutztragen auch vor Grippeinfektionen schütze. «Wir hoffen, dass es in der nördlichen Hemisphäre genauso kommt», sagte sie.
18.44 Uhr: Mehr als 10'000 Corona-Neuinfektionen in Italien
Die Gesundheitsbehörden des Landes meldeten am Freitag 10'010 neue Fälle. Damit erreichten die neu gemeldeten Ansteckungen pro Tag zum dritten Mal in Folge einen Rekordwert. Am Donnerstag wurden mehr als 8'800 neue Ansteckungen registriert, am Mittwoch waren es mehr als 7'000 gewesen.
Damit haben sich in dem Land mit seinen 60 Millionen Einwohnern bisher nachweislich 391'611 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Am Donnerstag wurden zudem 55 neue Todesfälle in Verbindung mit einer Covid-19-Erkrankung gemeldet – die Gesamtzahl solcher bekannten Todesfälle stieg damit auf 36'427.
18.40 Uhr: Tessin dehnt die Maskentragpflicht aus
Der Tessiner Regierungsrat hat am Freitag die Schutzmassnahmen gegen das Coronavirus verschärft. Neu gilt ab Montag in allen öffentlich zugänglichen Räumen eine Maskentragpflicht. Der Staatsrat reagiert damit auf den Anstieg der Coronavirus-Infektionen.
Ausnahmen von der Maskentragpflicht gibt es in Trainingseinrichtungen und Kinderbetreuungsstätten, wie die Kantonsregierung mitteilte. Die Schliessung von Bars und anderen Nachtlokalen dehnte der Staatsrat auf Erotikbetriebe aus.
Der Konsum in Gastronomiebetrieben ist nur am zugewiesenen Sitzplatz erlaubt. Beim Betreten und Verlassen des Lokals ist eine Hygienemaske aufzusetzen. Das gilt auch für Imbissbuden und ähnliches. Gastrobetriebe müssen die Kontaktdaten von mindestens einer Person pro Tisch aufnehmen. Diese Daten müssen sie dem Kantonsarzt innert zwei Stunden zugänglich machen können. Das Personal muss Masken tragen.
Veranstaltungen mit mehr als 300 Personen sind bewilligungspflichtig. Zuvor galt im Tessin seit dem 20. Oktober Maskenpflicht in Läden und Einkaufszentren. Clubs, Discos und Tanzlokale waren bereits seither geschlossen.
18.29 Uhr: Wallis weitet Maskentragpflicht aus
Der Kanton Wallis verschärft die Massnahmen im Kampf gegen das Coronavirus. Die Maskenpflicht wird ausgedehnt und Bars müssen spätestens um ein Uhr morgens schliessen.
Mit diesen Massnahmen will der Kanton die Ausbreitung des Virus eindämmen, wie er am Freitag mitteilte. Ab diesem Sonntag gilt Maskenpflicht bei allen öffentlichen und privaten Veranstaltungen mit mehr als 50 Personen sowie in sämtlichen geschlossenen, der Öffentlichkeit zugänglichen Räumen.
In Bars und Restaurants gilt für das Personal Maskenpflicht. Kunden müssen beim Betreten und Verlassen der Örtlichkeiten sowie bei allen Bewegungen innerhalb und ausserhalb der Einrichtung Masken tragen. Der Konsum von Getränken und Mahlzeiten ist nur am Tisch oder an der Bar möglich.
Von der Maskenpflicht ausgenommen sind Kinder unter 12 Jahren, öffentliche und private obligatorische Schulen, Musikschulen, familienexterne Kinderbetreuungseinrichtungen und Trainingsbereiche von Sport- und Fitnesszentren. An diesen Orten bleiben die derzeit geltenden Massnahmen in Kraft.
Alle Gaststätten müssten sicherstellen, dass das Tracing sämtlicher Kunden mit der von ihrem Dachverband empfohlenen Applikation «SocialPass» oder einer umfassenden Liste jederzeit gewährleistet sei, heisst es im Communiqué weiter. Zudem müssen öffentliche Lokale spätestens um ein Uhr morgens schliessen.
Neu dürfen Restaurantbetreiber auch Elektroheizungen im Freien aufstellen, insbesondere auf Terrassen und in Zelten. Dies hat die Kantonsregierung im Hinblick auf die Wintersaison entschieden. Bislang waren lediglich Heizgeräte erlaubt, die mit erneuerbaren Energieträgern wie etwa Pellets betrieben werden.
17.43 Uhr: EU-Gipfel in Berlin wegen Corona-Pandemie abgesagt
Angesichts dramatischer Corona-Infektionszahlen hat die Europäische Union ihren für den 16. November geplanten Gipfel zur China-Politik in Berlin abgesagt.
«Im Sinne der Kontakte ist das glaube ich eine notwendige Botschaft», sagte die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel am Freitag in Brüssel. Deutschland hat bis Ende des Jahres die EU-Ratspräsidentschaft inne.
Die Staats- und Regierungschefs der EU hatten den Sondergipfel in Berlin zur China-Politik erst vor zwei Wochen beschlossen. Seitdem sind die Infektionszahlen in Europa drastisch gestiegen. Berlin ist das am stärksten betroffene Bundesland in Deutschland und gilt seit wenigen Tagen als Risikogebiet.
17.22 Uhr: Maskenpflicht ab 30 Personen und Tanzverbot in Appenzell Ausserrhoden
Der Kanton Appenzell Ausserrhoden verschärft die Einschränkungen wegen steigender Infektionszahlen mit dem Coronavirus. Er verzichtet aber auf eine allgemeine Maskentragpflicht in öffentlich zugänglichen Innenräumen.
Masken auf heisst es aber ab (dem morgigen) Samstag an öffentlichen und privaten Anlässen mit mehr als 30 Personen. Eine allgemeine Gesichtsmasken-Pflicht wird ebenfalls eingeführt für das Servicepersonal in der Gastronomie und bei Veranstaltungen, wie die Regierung am Freitag vermeldete.
Weiter darf – wie in anderen Kantonen – in Gastwirtschaftsbetrieben nur sitzend konsumiert werden. Das Tanzverbot betrifft nicht nur öffentlich zugängliche Einrichtungen sowie öffentliche Veranstaltungen, sondern überdies Tanzschulen und Sportvereine.
Ausserdem erliessen die Behörden eine Pflicht zur Kontakterfassung. Registriert werden müssen Name, Vorname, Wohnsitz, Telefonnummer und Mail-Adresse.
17.11 Uhr: Kanton Bern verschärft Regeln für Bars, Clubs und Discotheken
Nur noch maximal hundert Personen auf einmal dürfen sich ab sofort in den Bars, Clubs und Discotheken im Kanton Bern aufhalten. Der Regierungsrat hat am Freitag angesichts der ansteigenden Coronafallzahlen die Massnahmen zur Eindämmung des Virus verschärft.
Die Regierung stuft die Entwicklung der Pandemie als dramatisch ein, wie sie in einer Mitteilung vom Freitag schreibt. Auch im Kanton Bern, der bisher im Schweizer Vergleich unterdurchschnittliche Werte verzeichnete, sei die Zahl der Ansteckungen in den letzten Tagen stark angestiegen.
Bis anhin galt eine Maximalzahl von 300 Besucherinnen und Besuchern gleichzeitig pro Club, Bar, Disco oder Tanzlokal. In einer Videobotschaft wandte sich Gesundheitsdirektor Pierre Alain Schnegg an die Bevölkerung mit dem dringenden Wunsch, «am Wochenende einen Gang zurückzuschalten und grössere Menschenansammlungen zu meiden».
17 Uhr: Bundesrat trifft sich wohl zur Notsitzung
Der Bundesrat will sich offenbar am Sonntag zu einer Notsitzung treffen. Dass schreibt der «Tages-Anzeiger» unter Berufung auf gut unterrichtete Quellen. In dem Treffen sollen ab 11 Uhr neue Regeln zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie diskutiert und beschlossen werden. Konkret soll es in der Krisensitzung um eine landesweite Maskenpflicht in öffentlich zugänglichen Innenräumen, eine Obergrenze für private und öffentliche Versammlungen und eine Empofehlung zum Home-Office gehen.
Eine offizielle Bestätigung der Notsitzung seitens des Bundesrats steht noch aus.
16.45 Uhr: Corona-Ausbruch in acht Walliser Pflegeheimen
In acht Walliser Pflegeheimen gibt es derzeit Ausbrüche von Covid-19. Bislang sind 90 Bewohner positiv getestet worden. Zwei Personen befinden sich in Spitalpflege.
Zudem wurden 66 Mitarbeitende der betroffenen Heime positiv auf das Viruus getestet. Einige davon sind ohne Symptome. Die Walliser Gesundheitsdirektorin Esther-Waeber-Kalbermatten (SP) bestätigte am Freitag gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA Informationen des Nachrichtenportals nouvelliste.ch. Die Staatsrätin äusserte sich besorgt über die Lage im Wallis und in der Schweiz.
Die Walliser Behörden wollen nun herausfinden, wo sich die Personen angesteckt haben und wie sich das Virus verbreitet hat. Personen die Kontakt mit jemanden hatten, bei dem das Virus nachgewiesen wurde, werden unter Quarantäne gestellt.
Sobald in einem Heim ein positiver Fall festgestellt wird, werden Besuche verboten, ausser bei Menschen, die sich an ihrem Lebensende befinden. Aktivitäten werden abgesagt, öffentliche Cafeterien geschlossen und die Ausgangsregelungen für Pflegeheimbewohner verschärft.
16.33 Uhr: Maskenpflicht und Tanzverbot auch in St. Gallen
Der Kanton St. Gallen hat die Vorschriften zum Schutz vor dem Coronavirus verschärft und eine Sitzpflicht erlassen in der Gastronomie. Eine Maskenpflicht wurde angeordnet bei Veranstaltungen, Tanzanlässe werden verboten.
Die Regierung beschliesst weitere Massnahmen zur Pandemiebekämpfung: Konsumation ausschliesslich sitzend in der Gastronomie, Maskenpflicht bei Veranstaltungen sowie ein Tanzverbot. Die neuen Massnahmen gelten ab morgen Samstag: https://t.co/LrLypzsq6s #CoronaInfoCH
— Kanton St.Gallen (@kantonsg) October 16, 2020
Die Einschränkungen der Kantonsregierung treten ab (dem morgigen) Samstag in Kraft und dauern bis 31. Dezember. Eine Maskenpflicht wurde für sämtliche Veranstaltungen mit über 30 Personen verfügt sowie für das Gastropersonal, wie die Staatskanzlei am Freitag mitteilte. Bei privaten oder öffentlichen Veranstaltungen mit weniger als 30 Personen besteht dann eine Maskenpflicht, wenn der Mindestabstand von eineinhalb Metern nicht eingehalten werden kann.
Das Tanzverbot wurde erlassen in Clubs, Diskotheken, Tanzlokalen, Salsaclubs und Bars. Tanzen in Fitnessstudios, Sportvereinen oder Tanzschulen bleibt dagegen erlaubt.
16.27 Uhr: Appenzell Innerrhoden verhängt Tanzverbot
In Appenzell Innerrhoden ist das Tanzen in öffentlich zugänglichen Einrichtungen sowie an öffentlichen Veranstaltungen ab Montag, 19. Oktober verboten. Ausnahmen bestehen für das professionelle Tanzen. Weiter muss das Bedienungspersonal in Gastronomiebetrieben Schutzmasken tragen. Der Konsum von Getränken und Esswaren ist nur noch sitzend an den Tischen erlaubt.
Allein in der letzten und der laufenden Woche verzeichnete der Kanton über 70 Ansteckungen, wie die Kantonsregierung am Freitag mitteilte. Ansteckungsorte sind demnach das private Umfeld, Veranstaltungen sowie Bars und Clubs. Der Kanton verhängte ausserdem eine Maskentragpflicht für Veranstaltungen mit über 30 Personen.
16.02 Uhr: Gericht kippt Berliner Corona-Sperrstunde
15.45 Uhr: Biontech peilt Zulassungsantrag für Corona-Impfung im November an
Das deutsche Biotechunternehmen Biontech und sein US-Partner Pfizer peilen bei positiven Studienergebnissen mit ihrem Corona-Impfstoff einen Zulassungsantrag Ende November an. Ende Oktober könnten die beiden Partner wissen, ob der Impfstoff wirksam sei, erklärte Pfizer-Chef Albert Bourla am Freitag.
In der dritten Novemberwoche könnten die Unternehmen genügend Daten zur Sicherheit des Impfstoffes vorliegen haben. Unter der Annahme positiver Daten könnte bald nach Erreichen dieses Sicherheitsmeilensteins eine Notfallgenehmigung in den USA beantragt werden. Biontech bestätigte den Zeitplan, äusserte sich aber nicht weiter dazu. Die Aktien von Biontech und Pfizer legten nach der Nachricht im vorbörslichen Handel an der Wall Street deutlich zu.
Bislang ist international noch kein Corona-Impfstoff auf dem Markt. Russland hatte im August als weltweit erstes Land einen Impfstoff zugelassen, der aber weniger als zwei Monate an Menschen getestet wurde.
15.30 Uhr: Taskforce rechnet in zwei Wochen mit 12'000 täglichen Neuinfektionen
Martin Ackermann, Präsident der Wissenschafts-Taskforce des Bundes plädiert für strengere Massnahmen, die so schnell wie möglich umgesetzt werden müssten. In zwei Wochen rechnet er mit 12'000 Infektionsfällen.
«Die Zahlen sind ein Schock, aber auch eine Chance, nun schnell zu reagieren», sagte Ackermann am Freitag. Auch wenn in einer Woche neue Massnahmen in Kraft treten würden, würden die Fallzahlen und die Zahlen der Hospitalisierungen heute in zwei Wochen um den Faktor vier steigen, sagte er weiter. Das bedeutet in zwei Wochen würden 12'000 Fälle gezählt.
Wann das Gesundheitssystem in der Schweiz an seine Grenzen stösst, konnte Ackermann allerdings nicht sagen. Er habe diese Zahlen nicht zur Hand. Aber das Coronavirus sei so gefährlich wie bei der ersten Welle.
15.07 Uhr: Ende der Medienkonferenz
Damit endet die heutige Medienkonferenz der Fachexperten des Bundes. Wir danken für die Aufmerksamkeit.
15.05 Uhr: Massnahmen lieber heute als morgen
Ein Journalist will wissen, ob die von der GDK geforderten Massnahmen (Maskenpflicht in Innenräumen, Homeoffice und die Beschränkung der Versammlungsgrösse) auch wirklich wirken würden. Taskforce-Chef Ackermann bejaht. Wenn diese Massnahmen strikt eingehalten würden, seien sie bei der Eindämmung des Virus sehr hilfreich. Klar sei aber: Am besten sollten sie schnellstmöglich implementiert werden.
15 Uhr: Kantone könnten selbst einheitliche Regeln erlassen
Die Kantone könnten schweizweit einheitliche Maskenregeln, wie sie diese vom Bund fodern, auch selber erlassen, merkt ein Journalist an. Hauri entgegnet, dass es verschiedene Gründe geben könne, weshalb die Kantone nun verschiedene Massnahmen erlassen würden. Zum einen sei das immer ein politischer Entscheidungsprozess, zum andere seien aufgrund unterschiedlicher Situationen teils auch andere Massnahmen angezeigt.
14.55 Uhr: Gründe für mildere Verläufe sind unklar
Die Verläufe im Sommer waren weniger gravierend als noch im Frühling, beantwortet Hauri eine Frage. Woran genau das liege, sei eine wissenschaftliche Frage, die sich nicht unmittelbar beantworten lasse, sagt der Zuger Kantonsarzt.
14.50 Uhr: GDK fordert schweizweite Masken-Regelung
Während in Bern die Medienkonferenz läuft, hat die Schweizer Gesundheitsdirektorenkonferenz (GDK) im Beisein von Bundesrat Alain Berset (SP) die Empfehlungen zu Corona-Massnahmen auf kantonaler Ebene ergänzt und zudem Massnahmen auf Bundesebene vorgeschlagen, wie sie in einer Mitteilung schreibt.
Unter anderem fordert die GDK schweizweit eine einheitliche allgemeine Maskenpflicht in öffentlich zugänglichen Innenräumen. Auch die Beschränkung von privaten und öffentlichen Versammlungen und eine Empfehlung zum Homeoffice möchte die GDK bundesweit regeln.
14.50 Uhr: Unterstützung durch Zivildienst und -schutz
Die Spitäler müssten nun wieder Überlegungen anstellen, welche planbaren Eingriffe nun weiterhin durchgeführt werden könnte, sagt Kantonsarzt-Vorsteher Hauri. Derzeit würden die Spitäler bereits von Zivilschutz und Zivildienst unterstützt, entgegnet er auf eine weitere Frage. Allerdings seien insbesondere den Einsätzen der Zivilschützer enge zeitlichen Grenzen gesetzt.
14.44 Uhr: Hat die Schweiz genügend Maskenvorräte?
Eine Journalistin hakt nach: 80 Prozent der Schweizer Masken würden aus China stammen. Was tut der Bund, wenn China die Masken plötzlich selber braucht? Masserey entgegnet, die Kantone seien dazu angehalten worden, Maskenvorräte aufzubauen. Wie viele Masken die Kantone mittlerweile besitzen, kann sie nicht sagen. Das werde vom koordinierten Sanitätsdienst überwacht, nicht vom BAG.
14.42 Uhr: Appelle an die Disziplin
Am wirkungsvollsten sind eine Beschränkung der Veranstaltungsgrössen, Masken in Innenräumen und eine klare Empfehlung zum Homeoffice», entgegnet Taskforce-Chef Ackermann. Klar sei aber, dass diese Massnahmen nur wirkten, wenn sich alle dran hielten. Ackermann appelliert deshalb an die Disziplin der Bevölkerung.
Auch für Grosseltern gelte es, die Zahl der Kontakte möglichst gering zu halten – aber die Betroffenen müssten selber einschätzen, ob es ein tragbares Risiko sei, die Enkelkinder zu hüten. Um diese Frage gab es im Frühling eine grössere Kontroverse.
14.39 Uhr: Weiterhin keine Zahlen am Wochenende
Ein Journalist fragt nach, ob die Ansteckungszahlen in Zukunft auch am Wochenende wieder publiziert würden. Masserey verneint. Selbstverständlich lägen den Expertinnen und Experten die aktuellen Zahlen aber immer vor.
14.38 Uhr: Ausserordentliche Lage noch nicht absehbar
Man tue derzeit alles, um eine neue ausserordentliche Lage laut Seuchengesetz zu verhindern, so Viriginie Masserey vom BAG auf die Frage, ob es bald wieder soweit sei.
14.32 Uhr: Drinnen steigt das Ansteckungsrisiko
Hat denn die bisherige Strategie versagt angesichts der schnell ansteigenden Zahlen, will ein Journalist wissen. Dass die Zahlen nun so schnell anstiegen, liege unter anderem an den tieferen Temperaturen, wie Martin Ackermann sagt: Die Menschen halten sich mehr in Innenräumen auf, wo das Ansteckungsrisiko grösser sei.
Im Sommer habe man sich entspannt verhalten, so der oberste Kantonsarzt Rufolf Hauri. Aber nun zeige sich, dass private Feiern, also kleinere Zusammenkünfte eine grössere Rolle spielten bei der Übertragung.
14.28 Uhr: Nun beginnt die Fragerunde
Nun wird die Runde geöffnet für Fragen der Anwesenden Journalistinnen und Journalisten. Die erste Frage betriff den Leiter der Wissenschafts-Taskforce: Wann aufgrund der jetzigen Entwicklung das Gesundheitssystem wieder an den Anschlag komme, will eine Journalistin wissen. Ackermann kann diese Frage allerdings nicht beantworten, und auch Masserey vom BAG sagt, dass sich das derzeit nicht abschätzen lasse.
Ein Journalist fragt, wieso derzeit die Zahl der Hospitalisierung nur rund halb so schnell wachse, wie jene der Infizierten. Ackermann von der Taskforce des Bundes führt aus, dass das unter anderem an der Verzögerung läge, mit der die Zahl der Spitaleinlieferungen steigen: In der Regel dauere es rund eine Woche von der Diagnose bis zum Zeitpunkt, der Spitalpflege nötigt mache.
14.20 Uhr: Milliardenbeihilfen ausgezahlt
Die Notmassnahmen im Bereich der Arbeitslosenversicherung wurden auf den 1. September weitgehend wieder zurückgefahren, sagt Boris Zürcher vom Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco). Nach wie vor gültig ist die verlängerte Bezugsdauer der Kurzarbeitsentschädigung. Neu sollen auch Arbeitnehmende auf Abruf von der Entschädigung profitieren können – die entsprechende Änderung sei in Arbeit.
Insgesamt wurde sei Beginn der Krise Kurzarbeitsentschädigungen im Wert von weit über sieben Milliarden Franken ausgerichtet, so Zürcher. Die vereinfachten Verfahren für die Behandlung der Gesuche seien nach wie vor in Kraft. Sollte es die pandemische Situation nötig machen, seien die Notmassnahmen wieder aktiviert werden, allerdings müsste gemäss dem Covid-19-Gesetz das Parlament darüber befinden. Das brauche auch mit beschleunigten Verfahren allerdings einen bis zwei Monate.
14.15 Uhr: Privatanlässe im Fokus
Das Contat-Tracing sei in vielen Kantonen an die Grenzen gestossen, sagt Rudolf Hauri, Zuger Kantonsarzt und Vorsteher der Schweizer Kantonsärzte. Es gelinge nicht mehr, alle Angesteckten und Kontaktpersonen zu kontaktieren. Darum bittet Hauri Betroffene darum, selber mitzuhelfen.
Die grössten Herde seien im Privatbereich derzeit, so Hauri: Bei privaten Festen, Singveranstaltungen und ähnlichem. Darum sei es wichtig, dass man hier konsequent ansetze. Auch Hauri sieht es nun als sinnvoll an, auf Homeoffice zu setzen, ebenso brauche es nun die flächendeckende Maskenpflicht.
14.12 Uhr: Ausbreitung ist ein «Schock»
Für die Wissenschafts-Taskforce des Bundes sei die schnelle Ausbreitung des Virus ein «Schock», sagt deren Leiter Martin Ackermann. Man habe gegenüber dem Frühling einen entscheidenden Vorteil bei der Bekämpfung des Virus, weil man nun wisse, welche Mittel wirkten gegen die Ausbreitung.
Allerdings stiegen die Zahlen weiterhin noch stark an, wenn man nun flächendeckend auf wirksame Massnahmen setze. Darum sei ein schnelles Handeln angezeigt. So empfiehlt die Taskforce die flächendeckende Einführung von Homeoffice sowie eine Maskentragpflicht in Innenräumen.
14.10 Uhr: Es braucht mehrere Massnahmen
Der Bund propagiert mehrere Massnahmen, um die Ausbreitung des Coronavirus zu stoppen, da keine Massnahme für sich ausreiche. Masserey betont, dass es darum wichtig sei, bei nahem Kontakt mit anderen die Maske zu traten – und zwar über Mund und Nase.
Die BAG-Expertin empfiehlt der Bevölkerung auch noch einmal mit Nachdruck, die SwissCovid-Smartphone-App herunterzuladen und einzusetzen. Die Zahl der dank der App registrierten Fälle steige stetig an.
14.05 Uhr: Fallzahl steigt sehr schnell
«Die Anzahl neuer Infektionsfälle steigt sehr schnell», sagt Virginie Masserey vom Bundesamt für Gesundheit (BAG). Die Kurve mit den Infektionszahlen schnelle hoch und überschreite nun jene der ersten Welle. Anders sei die Situation bei Hospitalisierungen und Todesfällen. Hier liege man noch klar hinter den Zahlen vom Frühling zurück.
Gleichwohl sei die derzeitige Situation sehr ernst, so Masserey. Es sei wichtig, jetzt zu handeln, damit die Zahl der Hospitalisierungen nicht wieder in die Höhe schnelle.
14 Uhr: Start der Medienkonferenz
Erstmals hat das Bundesamt für Gesundheit mehr als 3'000 neue Infektionen an einem Tag registriert. Nun informieren die Fachexperten des Bundes, der Kantone und der Wissenschafts-Taskforce über die aktuelle Lage bei der Pandemiebekämpfung.
13.30 Uhr: Die Experten des Bundes informieren wieder
Nach einer mehrwöchigen Pause führt der Bund nun wieder zwei Mal wöchentlich eine Medienkonferenz durch mit den Fachexperten des Bundes. Um 14 Uhr werden sie im Medienzentrum des Bundeshauses vor die Journalistinnen und Journalisten treten. «blue News» wird live darüber berichten.
13.07 Uhr: Verschärfte Maskenpflicht und QR-Code-Tracing im Kanton Freiburg
Im Kanton Freiburg gelten ab morgen Samstag erweiterte Coronaschutzmassnahmen. So wird die Pflicht, eine Gesichtsmaske zu tragen, auf geschlossene, öffentlich zugängliche Orten ausgedehnt. Dazu gehören neben Geschäften und Supermärkten namentlich «Museen, Bahnhöfen und Unterführungen, darin eingeschlossen Perrons, Bibliotheken, Kinos, Gemeinschaftsbereichen von Sporthallen oder Empfangshallen der öffentlichen Verwaltung (Schalter)», wie der Kanton mitteilt.
Des weiteren verpflichtet der Kanton öffentliche Gaststätten, in denen die Konsumation hauptsächlich oder teilweise im Stehen erfolgt, zur Verwendung eines Tracingsystems auf QR-Code-Basis. Damit sollen die Ein- und Austritte der Kundschaft inklusive Kontaktdaten wie Name, Vorname und Handynummer automatisch und fehlerlos erfasst werden. Der Staatsrat unterstütze die Installation der entsprechenden Systeme mit insgesamt 140'000 Franken.
12.52 Uhr: Höchststand seit August – mehr als 63'000 neue Corona-Fälle in USA
Die Zahl der Coronavirus-Neuinfektionen in den USA hat erneut einen Höchststand seit Mitte August erreicht. Am Donnerstag (Ortszeit) verzeichnete die Johns Hopkins Universität in Baltimore binnen 24 Stunden rund 63'600 Neuinfektionen, rund 4'000 mehr als am Vortag. Ähnlich hoch waren die Zahlen zuletzt am 14. August gewesen, als rund 64'600 neue Fälle gemeldet wurden.
Besonders stark war der Anstieg in einigen Bundesstaaten des Mittleren Westens wie North Dakota, South Dakota und Missouri. Die Zahl der neuen Todesfälle blieb relativ stabil bei 904.
Die bislang höchste Anzahl der Coronavirus-Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden verzeichnete die Universität am 16. Juli mit mehr als 77'300. Insgesamt haben sich seit Beginn der Pandemie in den USA mehr als 7,9 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert, rund 217'700 starben. Experten gehen von einer hohen Dunkelziffer an Infektionen aus. In den USA leben rund 330 Millionen Menschen.
12.24 Uhr: Obwalden und Nidwalden verschärfen Schutzmassnahmen
Der Kanton Obwalden führt auf Montag eine Maskentragpflicht für öffentlich zugängliche Innenräume wie Läden, Post- und Bankfilialen, Kultureinrichtungen, Gotteshäuser oder Verwaltungsgebäude ein. Das Obligatorium gilt auch für Märkte im Freien. In Restaurationsbetrieben muss das Personal eine Maske aufsetzen.
Im Kanton Nidwalden gilt ab Montag, 19. Oktober eine generelle Maskenpflicht für öffentliche und private Veranstaltungen mit über 50 teilnehmenden Personen sowie für Dienstleistungsbetriebe, bei denen es zu regelmässigem Körperkontakt kommt. Dazu zählen Coiffeursalons, Massage-, Tätowier- oder Kosmetikstudios.
Wenn der erforderliche Mindestabstand von 1,5 Metern fortwährend nicht eingehalten werden kann, gelte zudem eine situative Maskenpflicht für Veranstaltungen mit bis zu 50 teilnehmenden Personen und in allen öffentlich zugänglichen Innenräume, insbesondere Verkaufslokale, Postschalter, Kinos und Gotteshäuser.
Auch in Gastronomiebetrieben, in denen stehend konsumiert wird, in Taxis und Fahrschulautos muss Maske getragen werden, wenn der Mindestabstand nicht eingehalten werden kann und keine weiteren Schutzmassnahmen (etwa Plexiglasscheiben) vorhanden sind.
12.09 Uhr: 3105 neue Coronavirus-Ansteckungen innert 24 Stunden
Das Bundesamt für Gesundheit meldet 3105 Neuinfektionen in der Schweiz und in Liechtenstein in den letzten 24 Stunden. Bei 21'628 durchgeführten Tests ergibt sich eine Positivitätsrate von 14,4 Prozent. Zudem registrierte das BAG gemäss Mitteilung vom Freitag fünf Todesfälle und 68 Spital-Einweisungen.
#CoronaInfoCH #Coronavirus #COVID19
— BAG – OFSP – UFSP (@BAG_OFSP_UFSP) October 16, 2020
16.10. Aktueller Stand sind 74'422 laborbestätigte Fälle, 3'105 mehr als am Vortag. Gemeldete Tests: 21'628 in den letzten 24 Stunden.https://t.co/RTWF8jbM2p pic.twitter.com/DOpbnivnFZ
12.02 Uhr: Auch Luzern macht mit Masken ernst
Die Maskentragpflicht wird im Kanton Luzern ab morgen Samstag auf alle öffentlich zugänglichen Innenräume wie Läden und Bahnhöfe ausgeweitet. Das Maskenobligatorium gilt auch auf Märkten sowie in Restaurants für das Personal. Dies hat der Regierungsrat am Freitag angesichts der steigenden Coronafallzahlen bekannt gegeben.
Als Beispiele, wo die Maskentragpflicht gilt, nennt der Regierungsrat ferner Post- und Bankfilialen, Museen, Theater, Konzerthäuser, Verwaltungsgebäude, Gotteshäuser und Bibliotheken. Eine Maske tragen müssen auch alle, die Dienstleistungen anbieten oder beanspruchen, bei denen es zu Körperkontakt kommt oder der Abstand nicht eingehalten wird.
Im Kanton Luzern gibt es täglich rund 70 neue bestätigte Coronafälle. Es gelte eine Häufung schwerer Erkrankungen und eine Überlastung des Gesundheitswesens zu verhindern, erklärte der Regierungsrat.
Das Obligatorium ist bis am 31. Januar 2021 befristet. Die auf Anfang des Schuljahres verfügten Schutzkonzepte für die Schulen bleiben unverändert, auch die Vorgaben für die Sporteinrichtungen
11.36 Uhr: Bund sichert sich 5,3 Millionen Impfdosen von AstraZeneca
Der Bund setzt seine Bemühungen um die Beschaffung eines Covid-19-Impfstoffes fort und bestellt nun auch beim britischen Unternehmen AstraZeneca bis zu 5,3 Millionen Impfdosen. Ob sich dieser Impfstoff durchsetzen wird, ist allerdings noch nicht klar.
Bei der Bestellung des Impfstoffes kann sich die Schweiz an einer Vereinbarung zwischen der Europäischen Kommission und AstraZeneca beteiligen, wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Freitag mitteilte.
Die EU-Kommission habe bis zu 400 Millionen Dosen für Europa bestellt. Für die Nicht-EU-Staaten habe die schwedische Regierung die Verhandlungen geführt. Das Land verkaufe im Falle einer Zulassung des Impfstoffes die Dosen gewinnfrei an die Schweiz.
Das Mittel des britischen Konzerns AstraZeneca zählt bisher zu den aussichtsreichen Kandidaten unter den potenziellen Corona-Impfstoffen, wie das Unternehmen im September mitteilte. Es sei möglich, dass man noch vor Jahresende wisse, ob der Impfstoff vor dem Virus schütze.
Der Bund strebt die Beschaffung mehrerer Covid-19-Impfstoffe verschiedener Technologien an. So schloss der Bund im August 2020 einen Vertrag mit der Firma Moderna über 4,5 Millionen Impfdosen ab.
11.05 Uhr: Basel-Stadt weitet Maskenpflicht erheblich aus
Nun weitet auch der Kanton Basel-Stadt die Maskentragpflicht erheblich aus und verstärkt die Einschränkungen für öffentliche und private Veranstaltungen. Die verschärften Massnahmen gelten ab kommenden Montag. Die Maskentragpflicht, die bislang für Verkaufslokale und Einkaufszentren galt, wird auf praktisch alle öffentlich zugänglichen Innenräume ausgedehnt, wie die Basler Regierung am Freitag mitteilte.
Betroffen sind namentlich unter anderem Restaurationsbetriebe, Kultureinrichtungen, Spitäler und Gotteshäuser. In Restaurationsbetrieben kann an den Tischen sitzend die Maske abgenommen werden.
Coronavirus: Basel-Stadt verschärft kantonale Covid-19-Verordnung https://t.co/zcgZkgKNVb
— Kanton Basel-Stadt (@BaselStadt) October 16, 2020
Auch in den Schulen wird laut dem Communiqué die Maskentragpflicht ausgeweitet. Sie galt bislang nur für die nachobligatorischen Schulen und wird nun auf die Primarschulen und die Schulen der Sekundarstufe I ausgeweitet.
In Unterrichtsräumen, in denen sich die Distanzregeln einhalten lassen, könne die Maske aber nach wie vor abgelegt werden. In den Primarschulen gilt die Abstandsregel in den Klassenräumen nach wie vor nicht.
Des weiteren hat der Regierungsrat neue Einschränkungen für öffentliche und private Veranstaltungen verfügt. In Restaurationsbetrieben ist Konsumation im Stehen nicht mehr zugelassen.
10.52 Uhr: Auch Thurgau verschärft Massnahmen – Masken- und Meldepflicht bei Veranstaltungen
Zum Schutz vor der weiteren Ausbreitung des Coronavirus hat der Thurgauer Regierungsrat eine Masken- und Meldepflicht für öffentliche und private Veranstaltungen ab 30 Personen beschlossen. Die Anordnung tritt in einer Woche in Kraft und dauert bis Ende Jahr.
Organisatoren müssen ihre Veranstaltungen 14 Tage vorher bei den Behörden anmelden, wie die Thurgauer Regierung am Freitag mitteilte. Betroffen sind Anlässe, an denen zwischen 30 und 1000 Personen teilnehmen. Organisatoren müssen zudem ein Schutzkonzept erstellen. Der Kanton schaltet die dafür nötigen Formulare demnächst auf seiner Webseite auf.
Aufgrund der Erkenntnis, dass ein erheblicher Teil der Ansteckungen auf private und öffentliche Veranstaltungen sowie auf Bar- und Clubbesuche entfällt, ordnet der Regierungsrat zielgerichtete Massnahmen an, um die Ansteckungsrate zu verringern.
— Kanton Thurgau (@Kanton_Thurgau) October 16, 2020
Ausserdem müssen bei öffentlichen und privaten Veranstaltungen die Kontaktdaten der Teilnehmenden in elektronischer Form erfasst werden. Besucherinnen und Besucher von Veranstaltungen mit über 30 Personen sind weiter verpflichtet, eine Schutzmaske zu tragen.
Schutzmasken müssen zudem aufgesetzt werden in Steh- und Tanzbereichen von Bar- und Clubbetrieben. Die Konsumation von Speisen und Getränken sei ausschliesslich in den dafür vorgesehen Sitzbereichen gestattet, schrieb die Regierung.
10.12 Uhr: Einkaufstourismus nach Deutschland soll auch aus Risikogebieten möglich sein
Aufgrund der hohen Coronazahlen hat Deutschland gestern acht weitere Kantone auf die Risikoliste gesetzt. Ab (morgen) Samstag gelten neu die Kantone Freiburg, Jura, Neuenburg, Nidwalden, Schwyz, Uri, Zürich und Zug als Risikogebiete. Für Waadt und Genf gilt dies bereits seit dem 9. September.
Wer aus einem Risikogebiet in der Schweiz nach Deutschland reist, muss entweder einen aktuellen negativen Coronatest vorweisen oder sich für 14 Tage in Quarantäne begeben. Gerade für den Grenzverkehr hat das massive Auswirkungen. Es gibt aber auch viele Ausnahmen.
Pendler, der grenzüberschreitende Güterverkehr, Schülerinnen und Schüler, Verheiratete oder Paare in einer festen Beziehung sind ebenso ausgenommen wie Personen, die zwingend notwendig aus beruflichen oder medizinischen Gründen einreisen müssen. Von den Einschränkungen betroffen sind also vorrangig Touristen und Einkaufstouristen.
Jedoch gibt es für Letztere Bestrebungen, sie von der Quarantänepflicht auszunehmen. Der Schweizer Botschafter in Deutschland, Paul Seger, sprach am Freitag gegenüber Radio SRF von einer Musterverordnung, die am 8. November in Kraft treten soll.
«Wenn diese Musterverordnung in Kraft tritt, wäre es möglich, den Einkaufstourismus weiter vorzunehmen, ohne Coronavirus-Beschränkungen. Bis zu 24 Stunden Aufenthalt wäre es dann möglich nach Deutschland zu reisen», sagte Seger. Momentan sei dies noch nicht der Fall. «Aber wenn diese Musterverordnung so verabschiedet wird, wie wir es gehört haben, wäre es dann ab 8. November möglich.»
9.47 Uhr: Remdesivir hilft laut WHO-Studie nicht bei Covid-19-Infektionen
9.10 Uhr: Maskenpflicht nun auch in Graubünden
Im Kanton Graubünden muss ab morgen Samstag in den öffentlich zugänglichen Räumen eine Maske als Schutz vor einer Coronavirus-Ansteckung getragen werden. Wer sich nicht daran hält, dem droht eine Busse.
Gemäss den heute im Kantonsamtsblatt veröffentlichen Angaben müssen Masken unter anderem in Geschäften, Einkaufszentren, Poststellen, Museen, in Gotteshäusern, auf Bahnhöfen und in Gastronomiebetrieben getragen werden. Von der Maskenpflicht ausgenommen hat die Kantonsregierung Kinder unter 12 Jahren.
7.40 Uhr: Expertinnen fordern umfassende Maskenpflicht
«Ich plädiere für eine schweizweite Maskenpflicht in allen Innenräumen» – das sagt Tanja Stadler, Mitglied der wissenschaftlichen Corona-Taskforce des Bundes und ETH-Biostatistikerin. Man dürfe keine weitere Zeit verlieren, sagt sie zu SRF.
«Die Zeit-Komponente ist momentan sehr wichtig, denn wir sind in einem exponentiellen Wachstum. Die Fallzahlen verdoppeln sich ungefähr alle zehn Tage. Und auch die Anzahl der Hospitalisierungen steigt exponentiell.» Denn das Virus werde vor allem in Innenräumen übertragen. Warte man nun auch nur wenige Tage mit weiteren Massnahmen, so erhöhe sich die Fallzahl schon wieder stark in der Zeit. Darum erwartet sie noch heute Freitag eine klare Ansage des Bundes.
Noch einen Schritt weiter geht Linda Nartey, Berner Kantonsärztin und Vorstandsmitglied der Schweizer Kantonsärztinnen und -ärzte: Sie könne sich auch vorstellen, es Italien gleich zu tun und selbst in Aussenräumen eine generelle Maskenpflicht einzuführen. «Die Fallzahlen steigen derart schnell und hoch. Es geht jetzt wirklich darum, dass wir uns überall gegenseitig schützen», sagt sie zu SRF.
5.16 Uhr: Deutschland meldet erneuten Corona-Rekord
Die Gesundheitsämter in Deutschland haben nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Freitagmorgen 7'334 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages gemeldet. Am Vortag war mit 6638 neuen Fällen der bis dato höchste Wert seit Beginn der Pandemie in Deutschland registriert worden. In der vergangenen Woche meldete das RKI am Freitag 4'516 Neuinfektionen. Die jetzigen Werte sind nur bedingt mit denen aus dem Frühjahr vergleichbar, weil mittlerweile wesentlich mehr getestet wird – und damit auch mehr Infektionen entdeckt werden.
Bei den intensivmedizinisch behandelten Covid-19-Patienten zeichnet sich ein deutlicher Anstieg ab. Laut RKI-Lagebericht wurden am Donnerstag 655 Corona-Infizierte intensivmedizinisch behandelt, 329 davon wurden beatmet. Eine Woche zuvor hatte der Wert noch bei 487 (239 beatmet) gelegen, in der Woche davor bei 362 (193 beatmet).
4 Uhr: Impfstoff aus China auf der Zielgeraden
Einer der vielversprechendsten chinesischen Impfstoff-Kandidaten hat in Tests mit Menschen die Produktion von Antikörpern ausgelöst und ist bislang frei von Nebenwirkungen. Das berichten Forscher.
Der Impfstoff «BBIBP-CorV» ist vom Pekinger Institut für biologische Produkte entwickelt worden. Anerkannt wird er erst, wenn er erfolgreich die Phase-III-Studien durchläuft. «BBIBP-CorV» ist nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation einer von mindestens zehn Impfstoffen, die mit der «Phase-III» begonnen haben.
In Grossbritannien wächst derweil laut einem Bericht des medizinischen Online-Fachmagazins «Pulse» die Zuversicht, schon im Dezember einen Impfstoff anwenden zu können. Dies werde derzeit zwischen dem Nationalen Gesundheitsdienst und dem britischen Ärzteverband erörtert. Eine Person habe die Chance für die Verfügbarkeit eines Impfstoffs im Dezember mit 50 zu 50 bewertet.
Das Medikament Remdesivir des US-Konzerns Gilead Sciences hat dagegen laut einer Studie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) keinen substanziellen Einfluss auf die Heilung von Covid-19-Patienten. Das berichtete die «Financial Times» am Donnerstag. Dies sei das Resultat einer klinischen Studie. Die WHO wollte den Bericht nicht kommentieren und verwies darauf, dass die Ergebnisse der Studie noch nicht öffentlich seien.
Unter anderem US-Präsident Donald Trump war nach seiner Ansteckung mit dem Coronavirus mit Remdesivir behandelt worden. Nach einer Anfang diesen Monats veröffentlichten US-Studie verkürzt Remdesivir die Genesung von Covid-19-Patienten um fünf Tage im Vergleich zu Erkrankten, die die Arznei nicht bekommen haben.
1.50 Uhr: Republikaner Chris Christie räumt Fehler ein
Der US-Republikaner Chris Christie, der sich im Weissen Haus mit Corona angesteckt haben könnte und schwer erkrankt war, hat Fehler im Umgang mit dem Virus eingeräumt. Während seiner sieben Tage auf der Intensivstation habe er Zeit zum Nachdenken gehabt, erklärte Christie am Donnerstag gegenüber der «New York Times». Es sei ein Fehler gewesen, unter anderem bei einer Veranstaltung im Weissen Haus Ende September keine Maske getragen zu haben. Er habe angenommen, sich dort in einer «sicheren Zone» zu befinden. «Ich lag falsch.»
Christies Infektion war nach der von US-Präsident Donald Trump Anfang Oktober bekannt geworden. Er hatte Trump zuvor auch bei Vorbereitungen der TV-Debatte gegen den demokratischen Präsidentschaftskandidaten Joe Biden geholfen. Nach der Debatte und der Veranstaltung im Weissen Haus waren mehrere Personen im Umfeld des Präsidenten positiv getestet worden.
Christie, Ex-Gouverneur von New Jersey, warnte davor, das Virus auf die leichte Schulter zu nehmen. «Es ist etwas, das man sehr ernst nehmen muss», erklärte er und rief Menschen mit öffentlichen Ämtern auf, sich dafür einzusetzen, dass Amerikaner in der Öffentlichkeit Masken tragen, soziale Distanz wahren und sich häufig die Hände waschen. «Niemand sollte glücklich sein, das Virus zu bekommen, und niemand sollte hochmütig darüber sein, sich angesteckt zu haben oder andere anzustecken.»
0.45 Uhr: Harris unterbricht Wahlkampfreisen
Die demokratische Kandidatin für das US-Vizepräsidentenamt, Kamala Harris, setzt nach zwei Coronafällen in ihrem Umfeld für den Rest der Woche ihre Wahlkampfreisen aus. Das sei lediglich eine Vorsichtsmassnahme, betonte ihr Wahlkampfteam am Donnerstag.
Man habe am Mittwochabend erfahren, dass Harris' Kommunikationschefin Liz Allen und ein Mitglied einer Flugbesatzung positiv getestet worden seien. Harris sei mit ihnen am 8. Oktober unterwegs gewesen. Dabei hätten aber alle Masken benutzt, die auch den Träger schützen sollen.
Harris müsse nach Vorgabe der US-Gesundheitsbehörde CDC nicht in Quarantäne gehen, weil sie nicht in unmittelbarer Nähe der Infizierten binnen zwei Tagen vor deren positiven Tests gewesen sei, hiess es. Dennoch werde sie bis Ende der Woche auf Reisen verzichten und sich auf Online-Events beschränken
0.25 Uhr: EU will bei Corona enger zusammenarbeiten
Angesichts dramatisch steigender Corona-Infektionszahlen in ganz Europa haben die Staats- und Regierungschefs der EU eine intensivere Zusammenarbeit bei der Pandemiebekämpfung vereinbart. In einer Erklärung nach dem ersten Tag des EU-Gipfels in Brüssel sprachen sie sich in der Nacht zu Freitag für eine bessere Koordination bei den Quarantänevorschriften, der grenzüberschreitenden Kontaktverfolgung sowie bei Teststrategien, dem Aufbau von Impfkapazitäten und Reisebeschränkungen aus. Die derzeitige Situation sei beispiellos und gebe Anlass zu ernsthafter Besorgnis.
Bundeskanzlerin Angela Merkel betonte nach den Beratungen, es gehe darum, ein ungebremstes Wachstum der Infektionszahlen zu verhindern. Deshalb werde es künftig regelmässigere Konsultationen auch über Video geben. «Die Frage, wie wir aus dieser Pandemie herauskommen, die entscheidet über die Gesundheit von ganz vielen Menschen. Die entscheidet über die Frage: Wie viele Menschen müssen sterben? Und sie entscheidet auch über unsere wirtschaftliche Leistungsfähigkeit», betonte die CDU-Politikerin.
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