Coronavirus 37 bestätigte Fälle in der Schweiz

Agenturen/toko

3.3.2020

In der Schweiz liegen inzwischen 37 bestätigte Infektionen vor. Unterdessen wurden weitere internationale Grossveranstaltungen abgesagt und die US-Notenbank hat überraschend den Leitzins gesenkt. Die Ereignisse des Tages im Überblick.

Laut den aktualisierten Angaben des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) lagen bis am Dienstagabend 37 durch das Referenzlabor in Genf bestätigte Infektionen vor. Mehr als 2200 Personen mit Verdacht auf das neue Coronavirus seien bisher negativ abgeklärt worden.

Der Verband der Schweizer Konzert-, Show- und Festivalveranstalter (SMPA) hat scharfe Kritik an einem generellen Verbot von Veranstaltungen ab 1000 Personen geübt. In einer Medienmitteilung sprach er von einem «Berufsverbot». Der SMPA forderte eine finanzielle Entschädigung der Ausfälle über einen Krisenfonds.

Am Dienstag wurde ebenfalls bekannt, dass Bundesrat Alain Berset am 9. März nicht an die Konferenz der Uno-Kommission zum Status der Frauen in New York reist. Die Organisatoren haben den Anlass wegen des Coronavirus stark zusammengestrichen und auf örtliche Organisationen begrenzt. Berset hätte am Montag eine Rede halten sollen.

Erneut breitete sich das Virus weltweit deutlich rasanter aus als in seinem Ursprungsland China. Dort meldeten die Behörden am Dienstag 125 Neuinfektionen und 31 weitere Todesopfer - ausserhalb Chinas waren es knapp 2500 Neuinfektionen sowie 46 weitere Tote. Einige Chinesen stecken sich inzwischen auf Auslandsreisen an.

Immer mehr Grossveranstaltungen werden wegen der Epidemie abgesagt. Der Internationale Währungsfonds (IWF) und die Weltbank sagten ihre jährliche Frühjahrstagung in den USA ab. In Deutschland traf es die Leipziger Buchmesse, die eigentlich vom 12. bis 15. März stattfinden sollte. Die Kunstmesse Art Dubai, eine der weltweit wichtigsten Veranstaltungen für Künstler, Sammler und Galeristen, wurde wegen des neuartigen Coronavirus verschoben worden.

Als Reaktion auf die Coronavirus-Krise senkte die US-Notenbank den Leitzins überraschend um 0,5 Prozentpunkte Die Federal Reserve (Fed) begründete den Schritt am Dienstag mit den Risiken durch die Ausbreitung der neuartigen Lungenkrankheit. Die Epidemie lasse «Risiken für die wirtschaftliche Aktivität» entstehen, heisst es in der Mitteilung der Fed. Die Zentralbank verfolge die «Entwicklungen und deren Folgen für den Wirtschaftsausblick genau».


Die Ereignisse des Tages im Überblick:

Das Wichtigste im Überblick

  • Bundesrat Alain Berset hat eine geplante Reise an eine UNO-Konferenz in New York wegen des Coronavirus abgesagt.
  • Ein junger Mann im Spital Interlaken wurde als vierter Fall im Kanton Bern bestätigt. Im Aargau gibt es vier neue Fälle – in der Schweiz bis Dienstagabend insgesamt 37 bestätigte Fälle. 
  • In Italien ist ein mit dem Coronavirus infizierter Mann – zunächst unbemerkt – aus der Quarantäne im Spital getürmt.
  • Im Bundeshaus führen die verschärften Zugangsregeln zu deutlich weniger Betrieb in der Wandelhalle und auf den Tribünen.
  • Auch in Liechtenstein ist das Virus angekommen: Ein junger Mann wurde positiv getestet.
  • Die Gesundheitsdirektion des Kantons Zürich empfiehlt Clubs, Partys abzusagen

21.20 Boris Johnson: «Werde weiter Hände schütteln»

Premierminister Boris Johnson stellte am Dienstag einen 25-seitigen «Aktionsplan» für ein Worst-Case-Szenario vor, unter dem sich Millionen Menschen in Grossbritannien mit dem Coronavirus anstecken und Tausende möglicherweise sterben würden. «Der Plan gibt nicht vor, wie die Regierung handeln wird. Er gibt Schritte vor, die wir zur richtigen Zeit unter wissenschaftlicher Beratung nehmen könnten.»

Momentan sei die Botschaft aber, «business as usual» zu machen und sich die Hände so oft wie möglich mit warmem Wasser und Seife zu waschen. Auf das Händeschütteln will Johnson jedoch nicht verzichten. «Ich werde weiter Hände schütteln», sagte der Premierminister.

20.45 Uhr: Abgeordneter in Thüringen nicht infiziert — Wahl kann stattfinden

Entwarnung im Parlament des deutschen Bundeslandes Thüringen: Der Verdacht einer Corona-Infektion bei einem CDU-Abgeordneten hat sich nicht bestätigt. Das teilte das Gesundheitsministerium im deutschen Erfurt am Dienstagabend mit.

Die für Mittwoch angesetzte Plenarsitzung zur Wahl eines Ministerpräsidenten finde damit wie geplant statt, teilte der Thüringer Landtag mit. Der frühere Amtsinhaber Bodo Ramelow (Linke) stellt sich erneut zur Wiederwahl als Ministerpräsident. Gegen ihn tritt AfD-Fraktionschef Björn Höcke an.

Mit der Ministerpräsidentenwahl am Mittwoch soll die andauernde Regierungskrise nach dem Debakel um die Wahl des FDP-Politikers Thomas Kemmerich beendet werden. Kemmerich war vor vier Wochen mit den Stimmen von CDU, Liberalen und AfD ins Amt gehievt worden und trat nach einer Welle der Empörung kurz darauf wieder zurück.

20.20 Uhr: Erste bestätigte Coronavirus-Infektion in Argentinien

Die Zahl der betroffenen Länder steigt weiter an. Erstmals ist in Argentinien bei einem Patienten das neuartige Coronavirus nachgewiesen worden. Der Mann sei am Sonntag aus Italien eingereist, teilte Gesundheitsminister Ginés González García mit.

Der Patient stehe nun in einem Spital in Buenos Aires unter Quarantäne. Nach Ecuador mit sieben Fällen und Brasilien mit zwei Fällen ist Argentinien damit das dritte Land in Südamerika mit bestätigten Infektionen mit dem Erreger Sars-CoV-2.

Weltweit haben sich inzwischen mehr als 90'000 Menschen mit dem neuen Coronavirus infiziert. In Europa sind in Italien die meisten Fälle gemeldet.

19.55 Uhr: IWF und Weltbank sagen wegen Coronavirus Frühjahrstagung in USA ab

Der Internationale Währungsfonds (IWF) und die Weltbank haben wegen des neuartigen Coronavirus ihre jährliche Frühjahrstagung in den USA abgesagt. Die für Mitte April am Sitz der Organisationen in Washington geplanten Treffen sollten nun in einem «virtuellen Format» stattfinden, erklärten IWF-Chefin Kristalina Georgiewa und Weltbankchef David Malpass am Dienstag. Das Ziel sei es, die Gesundheit und Sicherheit der Teilnehmer aus den Mitgliedsländern und der Mitarbeiter zu garantieren, hiess es.

Es blieb zunächst unklar, in welchem Ausmass die mehrtägige Tagung nun durch Videokonferenzen und Live-Übertragungen ersetzt werden sollte. Die Organisationen erklärten, die digitalen Möglichkeiten sollten voll ausgeschöpft werden, um die Beratungen mit den Mitgliedsstaaten zu ermöglichen. Zu der Tagung vom 13. bis 19. April wurden unter anderem Banker, Finanzminister, ranghohe Beamte aus aller Welt und Vertreter von Zentralbanken erwartet.

19.30 Uhr: Coronavirus bringt Schweizer Musikbranche in Existenznöte

Musikerinnen und Musiker mit Auftritten in den nächsten zwei Wochen müssen mit einschneidenden Lohneinbussen rechnen, wie der Verband Musikschaffende Schweiz (Sonart) am Dienstag mitteilte. Sollte das Verbot von Veranstaltungen mit über 1000 Personen über den 15. März aufrecht erhalten werden, würden die Einbussen immer grösser.

Weil ein grosser Teil der Musikerinnen und Musiker in Orchestern, Ensembles und anderen Formationen frei schaffend arbeitet, wird das gemäss Sonart schnell einmal Existenz bedrohend. Zudem verdienen viele in der Musik Tätige den grössten Teil ihres Geldes in der Konzertsaison und widmen den Rest des Jahres dem Proben.

Wenn Konzerte ausfallen, trifft es auch Veranstalter hart, die oftmals mit geringen Reserven wirtschaften. Angesichts dieser Situation erwarten die Musikschaffenden, dass der Bundesrat eingreift und die Musikerinnen und Musiker in die Diskussion über Entschädigungsmöglichkeiten einbezieht.

19.25 Uhr: Forscher bitten um Computer-Power

Mit der Befolgung der Empfehlungen der Gesundheitsbehörden trägt jeder Einzelne schon jetzt zum Kampf gegen das Coronavirus bei. Allerdings gibt es noch weitere Möglichkeiten zu helfen. 

So bitten Wissenschaftler die Bevölkerung etwa um Rechenleistung . Denn die Forschung an neuen Therapien braucht viel Computer-Power. Ähnlich wie beim SETI@home-Projekt, welches Ende des Monats eingestellt wird, kann sich jeder eine Software herunterladen, um Rechenleistung des Haupt- und Grafikprozessors zur Verfügung zu stellen. Realisiert wird das Projekt über das sogenannte Distributed Computing (Verteiltes Rechnen). Die Software verwendet dabei ausschliesslich ungenutzte Rechenkapazität. 

19.05 Uhr: Demo des Freiburger Staatspersonals am Mittwoch verboten

Die für den morgigen Mittwoch geplante Kundgebung gegen die Pensionskassenrevision des Freiburger Staatspersonals kann wegen des Coronavirus nicht stattfinden. Der Amtsstatthalter des Saane-Bezirks untersagte die Demonstration am Dienstagabend.

Die Gewerkschaft vpod war zunächst noch von einer Durchführung ausgegangen. Hätten sich mehr als 750 Personen vor dem Gebäude der Finanzdirektion in Freiburg, wären die «Überzähligen» zu einem zweiten Versammlungsort umgeleitet worden.

Das hatten die Kundgebungsorganisatoren im Vorfeld mit den Behörden abgesprochen. Der Amtsstatthalter machte ihnen aber einen Strich durch die Rechnung. Der Bundesrat hatte Grossveranstaltungen mit über 1000 Personen landesweit untersagt. Das Verbot gilt vorderhand bis Mitte März.

18.40 Uhr: Coronavirus-Fall bei der Arab Bank in Genf löst Krisenplan aus

Beim Genfer Finanzinstitut Arab Bank (Switzerland) hat der Coronavirus-Fall einer Angestellten den Krisenplan ausgelöst. Die 120 Mitarbeitenden seien in drei Gruppen aufgeteilt worden, um das Geschäft aufrechterhalten zu können, sagte Geschäftsführer Serge Robin am Dienstag auf Anfrage zu einer entsprechenden Meldung der Westschweizer Zeitung «Le Temps».

Vier Personen und die erkrankte Angestellte befänden sich in Quarantäne. Der Alarm sei ausgelöst worden, nachdem eine Angestellte von ihren Skiferien in Norditalien zurückgekehrt sei. Die Frau habe leichtes Fieber entwickelt und sei positiv auf das Coronavirus getestet worden. Ihr Zustand habe keinen Spitalaufenthalt erfordert, hiess es weiter. Ihr gehe es gut, wurde Robin im Zeitungsartikel zitiert. Drei Arbeitskollegen aus dem gleichen Büro seien in Quarantäne gesetzt worden sowie eine weitere Mitarbeiterin, die mit der Infizierten in Kontakt gestanden sei.

18.20 Uhr Kanton Zürich empfiehlt, Partys abzusagen

Die Gesundheitsdirektion des Kantons Zürich hat neue Empfehlungen herausgegeben. Wie es in einer entsprechenden Mitteilung heisst, sollen «Veranstaltungen mit vielen Personen in engem körperlichem Kontakt in geschlossenen Räumen (...) nicht durchgeführt werden (z. B. Clubs)»

Der Verband der Stadtberner Clubs appelliert in Sachen Coronavirus an die Eigenverantwortung der Nachtschwärmer.
Der Verband der Stadtberner Clubs appelliert in Sachen Coronavirus an die Eigenverantwortung der Nachtschwärmer.
Bild: KEYSTONE/MARTIN RUETSCHI (Symbolbild)

Ziel ist, die Ausbreitung unter den jungen Menschen zu verlangsamen und ältere Personen sowie Personen mit chronischen Krankheiten prioritär vor einer Ansteckung zu schützen, heisst es. Daher ruft die Gesundheitsdirektion die Zürcher Bevölkerung dazu auf, auf Veranstaltungen mit engen Kontakten zu verzichten und bei Besuchen in Alters- und Pflegezentren sowie in Spitälern Zurückhaltung zu üben. Grundsätzlich appelliert die Gesundheitsdirektion an die Eigenverantwortung jedes Einzelnen.

Sämtliche öffentliche und private Veranstaltungen im Kanton Zürich, bei denen sich gleichzeitig weniger als 1000 Personen aufhalten, bleiben weiterhin erlaubt, teilte ein Mediensprecher der Gesundheitsdirektion der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mit. Veranstaltungen über 1000 Personen bleiben aber vorerst bis zum 15. März 2020 verboten.

Am Dienstagnachmittag informierte die Gesundheitsdirektion des Kantons Zürich auch über die Zahl der neu Infizierten. Zwischen Montag und Dienstagnachmittag seien vier weitere Patienten positiv auf das Coronavirus getestet worden. Die Bestätigung des nationalen Referenzlabors in Genf stehe allerdings noch aus.

Bei den neu Infizierten handle es sich um zwei Frauen und zwei Männer im Alter zwischen 22 und 28 Jahren. Die Fälle 10, 12 und 13 haben sich bei Fall 5 angesteckt. Der Fall 11 hat sich bei Fall 3 angesteckt.

Insgesamt gibt es nun – Stand Dienstagnachmittag – 13 Fälle im Kanton Zürich. Es gehe den meisten Betroffenen so gut, schrieb die Gesundheitsdirektion, dass sie nicht hospitalisiert sein müssten, wenn sie nicht positiv getestet worden wären.

17.55 Uhr: 37 bestätigte Fälle in der Schweiz

Laut den aktualisierten Angaben des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) lagen bis am Dienstagabend 37 durch das Referenzlabor in Genf bestätigte Infektionen vor. Mehr als 2'200 Personen mit Verdacht auf das neue Coronavirus seien bisher negativ abgeklärt worden.

17.45 Uhr: Leiter der iranischen Rettungsdienste infiziert

Im Iran hat sich ein weiterer hochrangiger Behördenvertreter mit dem Coronavirus infiziert. Bei dem betroffenen Mann handle es sich um den Leiter der nationalen Rettungsdienste, Pirhossein Koliwand, sagte ein Sprecher seiner Behörde am Dienstag der Nachrichtenagentur AFP. Am Montag hatte die Nachrichtenagentur Tasnim berichtet, Mohammad Mirmohammadi, ein ranghoher Regierungsbeamter und Berater der iranischen Führung, sei den Folgen der Viruserkrankung erlegen.

Vor einer Woche war ausserdem der stellvertretende iranische Gesundheitsminister Iradsch Harirtschi positiv auf das Virus getestet worden. Bei einer Pressekonferenz hatte der Vize-Minister einen Tag zuvor gehustet und sich Schweiss von der Stirn getupft.

17.40 Uhr: Tessin verzeichnet insgesamt sechs Fälle

Im Kanton Tessin wurden bisher sechs Person positiv auf Coronavirus getestet. Die meisten der betroffenen Personen würden sich kennen oder seien miteinander verwandt. Dies teilte das Tessiner Departement für Gesundheit und Soziales am frühen Dienstagabend mit. Alle Patienten würden überwacht.

17.20 Uhr: Lonza lässt bei Grenzgängern Fieber messen

Der Pharmazulieferer Lonza lässt seit Montag wegen des Coronavirus bei allen Grenzgängern aus Italien vor dem Zutritt zum Werk in Visp die Körpertemperatur messen. Wer Fieber hat, wird aus Vorsicht umgehend nach Hause geschickt.

Die Kommunikationsstelle der Lonza Visp bestätigte am Dienstag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA einen Bericht des «Walliser Boten», wonach am Standort Visp auf Anfang Woche die Massnahmen zur Vermeidung eines Corona-Falles verschärft worden sind. So müssen «seit Montag und bis auf weiteres alle Grenzgänger, Verleihmitarbeitenden und Zulieferer, die aus Italien anreisen, vor dem Eintritt ins Werk eine Temperaturmessung machen lassen».

17.10 Uhr: Erster Fall in Liechtenstein

Das Coronavirus ist auch im Fürstentum Liechtenstein angekommen. Ein im Landesspital in Vaduz isolierter Verdachtsfall wurde positiv getestet. Die erkrankte Person hatte im Ausland Kontakt mit einer infizierten Person und kam daher als Verdachtsfall ins Landesspital, wie die Liechtensteiner Behörden am Dienstag mitteilten.

Es handelt sich um einen jungen Mann mit einem sehr milden Verlauf der Erkrankung. Bei vier weiteren Personen steht der Befund noch aus. Diese Personen bleiben wie die am Virus erkrankte Person im Landesspital isoliert.

16.30 Uhr: Leinen los für Kreuzfahrtschiff

1'200 Passagiere des Kreuzfahrtschiffes «Aida Aura» in Norwegen können aufatmen: Nach Angaben des Unternehmens Aida Cruises hat sich der Verdacht auf das neuartige Coronavirus bei zwei deutschen Passagieren an Bord nicht bestätigt.

Die norwegischen Gesundheitsbehörden hätten am Nachmittag bestätigt, dass die vorsorglichen Tests bei den beiden deutschen Gästen keine Infektion ergeben hätten, teilte Aida Cruises am Dienstag mit. Das Schiff könne nun seine Reise fortsetzen.

Kein Virus: Passagiere der «Aida Aura» können aufatmen.
Kein Virus: Passagiere der «Aida Aura» können aufatmen.
Archivbild: Keystone

Die «Aida Aura» sass seit Montag im Hafen von Haugesund im Südwesten von Norwegen fest, nachdem ein Passagier von den deutschen Behörden darüber informiert worden war, dass in seinem Arbeitsumfeld das Coronavirus nachgewiesen worden sei.

Daraufhin wurden er und seine Begleitperson in ihrer Kabine unter Quarantäne gestellt und getestet, obwohl sie keine Symptome aufwiesen und gesund wirkten. Die «Aida Aura» hätte am Montag aus dem Hafen auslaufen sollen.

16.20 Uhr: Frankreich beschlagnahmt Masken

Wegen der schnellen Ausbreitung des neuartigen Coronavirus greift der französische Staat zu drastischen Massnahmen: «Wir beschlagnahmen alle Vorräte sowie die Produktion von Schutzmasken», verkündete Präsident Emmanuel Macron am Dienstag auf Twitter. Die Masken sollen nach seinen Angaben an das Gesundheitspersonal und mit dem Virus infizierte Franzosen verteilt werden.

Nach Angaben des Gesundheitsministeriums stieg die Zahl der Toten durch das Virus in Frankreich auf vier und die der Infizierten auf 204. Zuletzt sei das Virus bei einem verstorbenen 92-Jährigen in der Bretagne festgestellt worden, erklärte das Ministerium. Zuvor waren zwei weitere Franzosen sowie ein chinesischer Tourist an den Folgen des Coronavirus gestorben.

16:17 Uhr: US-Notenbank senkt Leitzins

In einem überraschenden Schritt hat die amerikanische Notenbank am Dienstag den Leitzins gesenkt. Dies geschah mit Blick auf die Coronavirus-Krise. Der Leitzins liegt nun in der Spanne von 1,0 bis 1,25 Prozent. 

16.15 Uhr: Vier neue Fälle im Aargau

Die Behörden des Kantons Aargau haben vier neue Fälle von Ansteckungen mit dem Coronavirus bestätigt. Es handelt sich bei den Betroffenen um zwei Männer und zwei Frauen zwischen 30 und 63 Jahren. Es geht ihnen gemäss Angaben der Aargauer Staatskanzlei vom Dienstag den Umständen entsprechend gut.

Insgesamt weist der Aargau damit nun sechs Fälle von Ansteckungen auf.

16 Uhr: Konzertveranstalter sind sauer

Der Verband der Schweizer Konzert-, Show- und Festivalveranstalter (SMPA) übt scharfe Kritik an einem generellen Verbot von Veranstaltungen ab 1'000 Personen. Der Verband fordert eine finanzielle Entschädigung der Ausfälle über einen Krisenfonds.

Ein generelles Veranstaltungsverbot ab 1'000 Personen komme einem «Berufsverbot» gleich. Die schwerwiegenden Folgen eines solchen generellen Veranstaltungsverbots in der gesamten Wertschöpfungskette seien nicht bedacht worden, heisst es in einer Medienmitteilung vom Dienstag.

Durch diese «willkürliche Grenze» seien unnötig viele Events betroffen. Bisher gebe es mit Ausnahme von Liechtenstein keine weiteren Länder, die ähnlich drastische Massnahmen ergriffen hätten. Frankreich ziehe beispielsweise die Grenze bei 5'000 Gästen.

15.45 Uhr: Papst kann aufatmen

In keinem anderen europäischen Land haben sich so viele Menschen mit dem Covid19-Virus infiziert wie in Italien. Auch der Papst, der seit längerer Zeit erkältet ist, hat sich nun angeblich testen lassen – mit negativem Ergebnis. 

14.50 Uhr: Auswirkungen auf den Skipisten

Wegen des Coronavirus-Ausbruchs dürfen in den italienischen Skigebiete weniger Menschen in Gondeln. Seilbahnen und andere geschlossene Transportmittel dürften nur noch zu einem Drittel der normalen Kapazität gefüllt sein, heisst es in dem Dekret der italienischen Regierung.

Statt 75 Leute würden seit Montag nur noch rund 25 Leute in eine Gondel gelassen, erklärten die Betreiber der Marmolada-Seilbahn am Dienstag. Da das Wetter aber schlecht sei, seien sowieso weniger Skifahrer unterwegs oder die Gondeln geschlossen.

Italien ist in Europa das Land mit den meisten Covid-19-Erkrankten. Davon sind vor allem die nördlichen Regionen Lombardei, Venetien und Emilia-Romagna betroffen. In der beliebten Wintersportregion Trentino-Südtirol gab es bisher laut Zivilschutz lediglich einen bekannten Fall.


Galerie: Die Coronavirus-Krise

14.25 Uhr: Vierter Fall im Kanton Bern bestätigt

Ein junger Mann ist im Spital Interlaken positiv auf das Cornoavirus getestet worden. Der 22-Jährige war vor zwei Wochen in Mailand. Er ist zusammen mit seiner Freundin im Spital unter Quarantäne. Der Infizierte stammt aus dem Kanton Neuenburg und besuchte am Wochenende seine Freundin im Berner Oberland. Am Sonntag liess er sich im Spital Interlaken auf das Coronavirus testen, wie das Kantonale Führungsorgan am Dienstag mitteilte.

Der junge Mann und seine Freundin wurden angewiesen, isoliert zuhause auf das Resultat zu warten. Am Montagnachmittag wurde klar, dass der Mann sich angesteckt hatte. Das Testergebnis der Freundin ist noch ausstehend. Der Patient besuchte in Biel die kaufmännischen Berufsfachschule BFB. Alle 22 Lernenden und die drei Lehrpersonen seiner Klasse wurden in Quarantäne gesetzt. Nach den beiden Fällen vom Wochenende in Biel und einem weiteren Falls bei der Armee in Wangen an der Aare ist dies der vierte bestätigte «Corona»-Fall im Kanton Bern.

14.15 Uhr: EU-Kommission verspricht Millionen

Zur Erforschung von Mitteln zur Diagnose und Behandlung des neuen Coronavirus will die EU-Kommission bis zu 90 Millionen Euro mobilisieren. Die Hälfte soll aus dem Forschungsprogramm Horizon 2020 kommen, wie die Brüsseler Behörde am Dienstag mitteilte. Die übrigen 45 Millionen Euro soll die Pharmaindustrie beisteuern. So würden Ressourcen aus öffentlichen und privaten Kassen gebündelt und die Entwicklung der Arzneien beschleunigt, hiess es. Die Initiative sei Teil der koordinierten Antwort auf die Gesundheitsbedrohung durch die neue Krankheit Covid-19, für die die EU insgesamt 230 Millionen Euro in Aussicht gestellt hatte.

14.10 Uhr: Favorit vor Schachturnier in Quarantäne

Einer der chinesischen Schachfavoriten des WM-Kandidatenturniers in Jekaterinburg muss wegen des Coronavirus vorsorglich einige Tage in Quarantäne verbringen. Der 27 Jahre alte Ding Liren sei seit dem 2. März bis zum Turnierbeginn in einem Sanatorium in Moskau untergebracht, bestätigte das Organisationsteam der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag. Man gehe davon aus, dass Ding Liren das Sanatorium rechtzeitig verlassen und ohne Probleme an dem Turnier teilnehmen werde.

14.05 Uhr: Luftverkehr ausgebremst

Die rasante Ausbreitung des neuen Coronavirus hat für Europas Fluggesellschaften unabsehbare Folgen. Mehrere Airline-Chefs berichteten bei einem Branchentreffen am Dienstag in Brüssel von einem starken Rückgang der Buchungszahlen. «Es ist klar, dass wir noch nicht die vollen Auswirkungen von Covid-19 erkennen können», sagte Air-France-KLM-Vorstand Benjamin Smith, der auch dem Verband Airlines for Europe (A4E) vorsitzt.

Lufthansa-Chef Carsten Spohr erklärte, «die Situation ist sehr dynamisch». Derzeit blieben wegen der Viruskrise rechnerisch 23 von 200 Langstreckenmaschinen am Boden. «Die Aussichten hängen sehr von der Entwicklung in Europa in den nächsten Tagen ab», sagte Spohr der Deutschen Presse-Agentur. Erst in zwei Wochen werde man genaueres sagen können. Derzeit rechnet der Konzern damit, sein Angebot auf Kurz- und Mittelstrecken in den nächsten Wochen um 25 Prozent zu reduzieren. In Italien sei es mehr als ein Drittel. Lufthansa hat bereits ein Sparprogramm wegen des Coronavirus angekündigt.

Ryanair-Chef Michael O'Leary erwartet nach eigenen Worten eine sehr schwache Nachfrage «in den nächsten zwei, drei Wochen». Wenn sich die Infektionswelle dann nicht verstärke, würden die Menschen irgendwann genug von den Warnungen haben: Im Juni und Juli «wird das Paniklevel sinken», lautete O'Learys Prognose. Der Noch-Chef der International Airlines Group mit British Airways und Iberia, Willie Walsh, sprach von einem «erheblichen Nachfrage-Rückgang in Asien». Es sei «zu früh, um zu sagen, wohin dies führen wird».

13:55 Uhr: Kreuzfahrtschiff hängt in Norwegen fest

Ein deutsches Kreuzfahrtschiff mit rund 1'200 Passagieren an Bord liegt wegen Verdachts auf das neuartige Coronavirus in einem norwegischen Hafen fest. Der Gesundheitszustand von zwei deutschen Gästen an Bord werde vorsorglich überprüft, teilte die Reederei Aida Cruises am Dienstag in Rostock mit.

Die beiden Deutschen sollen vor rund einer Woche Kontakt mit einer Person gehabt haben, die mit dem Coronavirus infiziert ist. «Sie hatten keine Symptome und wirkten gesund», sagte der Arzt Teis Qvale, der die beiden Passagiere am Montag bei der Entnahme der Proben für den Test getroffen hatte.

Beide Passagiere wurden zunächst in ihrer Kabine unter Quarantäne gestellt. Die Testergebnisse sollen am Dienstagnachmittag vorliegen. Die Aida Aura hätte am Montag aus dem Hafen von Haugesund im Südwesten von Norwegen auslaufen sollen.

13:30 Uhr: Beschränkung für Aargauer Kunsthaus

Der Publikumsrenner des Aargauer Kunsthauses findet seit heute unter besonderen Vorzeichen statt: Wegen des Coronavirus' bestehen Zulassungsbeschränkungen für die Ausstellung «Blumen für die Kunst».

Rund 16'000 Personen besuchten im vergangenen Jahr die eine Woche dauernde Ausstellung. Es gab am Eingang lange Schlangen und ein Gedränge im Museum. Doch in diesem Jahr ist alles anders: Die bis Sonntag dauernde Ausstellung «Blumen für die Kunst» findet in reduzierter Form statt.

Einzig Besucher mit Vorverkauf-Tickets für Führungen, Live-Begegnungen und Workshops sowie für die täglich angebotene Special-Hour können die floralen Interpretationen im Kunsthaus bestaunen. Nicht gültig sind gewöhnliche Tickets für einen Tageseintritt. Die Betroffenen erhalten das Geld zurück. Die Tageskasse bleibt geschlossen.

13:05 Uhr: Erster Genfer Patient wieder entlassen

Die erste Person, die im Kanton Genf positiv auf das Coronavirus getestet worden war, ist wieder gesund und hat das Spital verlassen können. Derweil ist im Kanton ein weiterer Fall einer Infektion mit Sars-CoV-2 gemeldet worden.

Laut den Genfer Behörden befinden sich im Kanton derzeit vier am Coronavirus erkrankte Patienten unter strenger medizinischer Aufsicht in Spitalpflege. Vier weitere infizierte Patienten werden an drei verschiedenen Orten zu Hause versorgt. Insgesamt 54 Personen im Kanton Genf befinden sich in präventiver Quarantäne.

12:49 Uhr: Leipziger Buchmesse abgesagt

Auch die Leipziger Buchmesse fällt dem Coronavirus zum Opfer: Die Veranstaltung wird wegen der Ausbreitung des Coronavirus abgesagt. Das haben Messeleitung und Stadtspitze entschieden, wie eine Sprecherin der Buchmesse mitteilte.

Es handle sich um eine «Präventionsmassnahme», damit sich das Virus in Deutschland nicht weiter ausbreiten könne. In Deutschland gibt es bisher 188 bestätigte Coronavirusinfektionen. Inzwischen sind 13 Bundesländer betroffen


Galerie: Wissenswertes über Viren

12:40 Uhr: ProSiebenSat.1-Chef in Quarantäne

Der Chef des deutschen TV-Konzerns ProSiebenSat.1 Max Conze und sein Finanzchef Rainer Beaujean müssen nach einem Coronavirus-Fall im Konzern von zu Hause aus arbeiten. Darum wurde auch die geplante Bilanz-Pressekonferenz abgesagt. Stattdessen würden die Zahlen am Donnerstag per Webcast im Internet präsentieren, wie eine Sprecherin sagte.

Ein Mitarbeiter in Düsseldorf habe sich mit dem Virus infiziert. Seine Kontaktpersonen und deren Kontakte in Unterföhring – insgesamt rund 200 Menschen – arbeiteten deshalb seit einer Woche vorsorglich im Homeoffice. Die Quarantäne laufe Ende dieser Woche aus.

12.14 Uhr: Nidwalden erlässt Veranstaltungsverbot

Der Kanton Nidwalden verbietet wegen des Coronavirus ab sofort alle privaten und öffentlichen Veranstaltungen mit mehr als 200 Personen. Das Verbot gilt vorerst bis am 15. März. Bislang gibt es in dem Kanton noch keinen bestätigten Coronavirus-Fall. 

12.05 Uhr: Indonesien baut Spezialklinik

Indonesien will für Patienten mit dem neuen Coronavirus ein Spital auf der Insel Galang errichten. Das teilte der zuständige Minister Basuki Hadimuljono am Dienstag mit. Die Insel sei geeignet, weil sie dünn besiedelt sei und zugleich in der Nähe der Stadt Batam südlich von Singapur liege. Auf Galang wurden bereits nach dem Vietnam-Krieg zwischen 1979 und 1996 mehr als 200'000 vietnamesische Flüchtlinge untergebracht.

In Indonesien sind gerade die zwei ersten Fälle des Coronavirus nachgewiesen worden.

11:42 Uhr: Italiener flieht aus Quarantäne

In Italien ist ein 71-jähriger Mann, der positiv auf den Coronavirus getestet wurde, aus der Qurantäne getürmt. Der Mann entkam aus dem Sant’Anna-Krankenhaus in Como und fuhr mit einem Taxi nach Hause in der Provinz Bergamo zurück, wie der italienische Dienst der Nachrichtenagentur Keystone-SDA meldete. Als sein Verschwinden entdeckt wurde, teilte die Polizei ihm mit, dass das ein juristisches Nachspiel haben werde. Der Taxifahrer habe sich von allein in Quarantäne begeben.

11:32 Uhr: «Aida Aura» hängt in Norwegen fest

Zwei deutsche Passagiere des Kreuzfahrtschiffs «Aida Aura» stehen unter Verdacht, mit dem Coronavirus Sars-CoV-2 infiziert zu sein. Das Schiff mit rund 1'200 Passagieren lag am Dienstagmorgen im Hafen der norwegischen Küstenstadt Haugesund. Wie die Kreuzfahrtreederei Aida Cruises in Rostock mitteilte, handele es sich bei den Passagieren um ein Paar. Einer der beiden habe in der vergangenen Woche in einer Einrichtung gearbeitet, in der inzwischen zwei Menschen positiv auf das Coronavirus getestet worden seien.

Die «Aida Aura» hätte eigentlich am Montagabend Richtung Bodo aufbrechen sollen. Die Reederei bat den Hafen, noch einen Tag länger bleiben zu können, bis das Untersuchungsergebnis vorliegt. Die Passagiere müssten an Bord bleiben, das betroffene Paar sei von den übrigen Gästen an Bord isoliert, so der Aida-Sprecher. Der zuständige Arzt in Haugesund sagte, beide Passagiere zeigten keine Symptome.

Die «Aida Aura» war am 29. Februar von Hamburg aus zu einer Reise entlang der norwegischen Küste aufgebrochen. Am Montag erreichte das Schiff seine erste Station, Haugesund an der Südwestküste Norwegens.

11:25 Uhr: Berset sagt New-York-Reise ab

Bundesrat Alain Berset reist am 9. März nicht an die Konferenz der Uno-Kommission zum Status der Frauen in New York. Das Generalsekretariat der Uno hat beschlossen, das Programm der 64. Session der Kommission mit Blick auf die Entwicklung des Coronavirus stark zu reduzieren. Der Anlass wird auf einen Tag gekürzt und findet ohne die Mitgliederdelegationen statt. Zudem sind sämtliche Nebenanlässe abgesagt. Berset hätte am Montag eine Rede halten sollen.

Bundesrat Alain Berset lässt eine Reise zu einer Konferenz in New York bleiben.
Bundesrat Alain Berset lässt eine Reise zu einer Konferenz in New York bleiben.
Bild: Keystone

10:40 Uhr: In Freiburg wird trotzdem demonstriert

Die für Mittwoch geplante Kundgebung gegen die Pensionskassenrevision des Freiburger Staatspersonals findet trotz Coronavirus statt. Versammeln sich mehr als 750 Personen vor dem Gebäude der Finanzdirektion in Freiburg, werden die «Überzähligen» zum zweiten Versammlungsort umgeleitet. Nach dem bundesrätlichen Verbot für Grossveranstaltungen wegen des Coronavirus habe man die Situation mit den Behörden diskutiert, teilte die Kundgebungsorganisatorin, die Gewerkschaft vpod, mit.

09:50 Uhr: Twitter schickt Mitarbeiter ins Home Office

Twitter hat seine Mitarbeiter wegen der Coronavirus-Gefahr aufgerufen, weltweit von Zuhause aus zu arbeiten. Interne Besprechungen und wichtige Aufgaben sollen für den Internet-Zugang optimiert werden, kündigte der Kurznachrichtendienst an. Ziel sei, die Mitarbeiter zu schützen und die Ausbreitung der Krankheit zu bremsen.

In Hongkong, Südkorea und Japan müssen die Twitter-Beschäftigten sogar zwingend zu Hause arbeiten. In anderen Ländern können sie auch ins Büro kommen, «wenn sie es vorziehen oder es erforderlich ist». Twitter hatte Ende vergangenen Jahres 4900 Mitarbeiter.

09:27 Uhr: Südkorea meldet 600 weitere Infektionsfälle

Die Zahl der Covid-19-Infektionen in Südkorea steigt weiter an. Die Gesundheitsbehörden meldeten am Dienstag 600 weitere Fälle, bei denen sich Menschen mit dem Erreger der Lungenkrankheit ansteckten. Die Gesamtzahl erreichte damit 4812.

Die Zahl der Todesfälle, die mit dem neuen Coronavirus in Verbindung gebracht werden, kletterte im Vergleich zum Vortag um zwei auf 28. Wieder wurde die Mehrheit der neuen Ansteckungsfälle in der südöstlichen Millionen-Stadt Daegu und der umliegenden Region erfasst. Allein auf Daegu entfallen fast drei Viertel aller bisher amtlich nachgewiesenen Infektionen im Land.

In der Stadt mit 2,5 Millionen Einwohnern gibt es die grösste Häufung von Infektionen unter Anhängern der christlichen Sekte Shincheonji-Kirche Jesu, die auch Verbindungen nach China hat. Einige Sektenmitglieder hatten nach Behördenangaben noch im Januar die zentralchinesische Stadt Wuhan besucht, wo der Ursprung von Covid-19 vermutet wird.

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Von wegen Gewusel im Bundeshaus: Die Wandelhalle ist zum Start der Frühlingssession so leer wie selten – weil wegen des Coronavirus keine Besucher erlaubt sind. Was Parlamentarier davon halten.

02.03.2020

09:10 Uhr: Erster Fall in der Zentralschweiz

Der Kanton Zug meldet einen ersten Coronavirus-Fall. Das Virus konnte bei einem 21-jährigen Mann nachgewiesen werden, der im Kanton wohnhaft ist. Er hatte sich an einem privaten Anlass angesteckt. Da er sich seit mehreren Tagen im Kanton Zürich aufhält, wurde er in einem Zürcher Spital isoliert.

Zug ist der erste Zentralschweizer Kanton, der einen nachgewiesenen Fall meldet. Die betroffene Person sei in einer guten gesundheitlichen Verfassung, teilte die Zuger Gesundheitsdirektion am Dienstag mit. Der weitere Verlauf werde im Spital beobachtet.

08:58 Uhr: Coronavirus sorgt für Leitzins-Senkung

Die australische Zentralbank reagiert auf die negativen Folgen des Coronavirus und hat ihren Leitzins auf ein Rekordtief gesenkt. Die Währungshüter senkten den Schlüsselzins um ein Viertel Prozentpunkt auf 0,5 Prozent, um die wirtschaftlichen Auswirkungen der Epidemie abzufedern. Dies gab die Reserve Bank of Australia (RBA) nach ihrer monatlichen Sitzung bekannt.

08:15 Uhr: Erstmals ein Soldat erkrankt

Im Schweizer Militär ist ein Armeeangehöriger positiv auf den Coronavirus getestet worden. Der Mann befand sich auf dem Waffenplatz Wangen an der Aare im Kanton Bern, wie Armeesprecher Daniel Reist mitteilte. Der Patient ist auf der Krankenstation des Waffenplatzes isoliert worden.

Auf dem Waffenplatz Wangen an der Aare BE ist ein erster Armeeangehöriger positiv auf das Coronavirus getestet worden. Der Patient ist auf der Krankenstation des Waffenplatzes isoliert worden.
Auf dem Waffenplatz Wangen an der Aare BE ist ein erster Armeeangehöriger positiv auf das Coronavirus getestet worden. Der Patient ist auf der Krankenstation des Waffenplatzes isoliert worden.
Symbolbild: Keystone

Der Armeeangehörige sei am Montag zum Wiederholungskurs (WK) mit dem Militärpolizeibataillon 3 eingerückt. Bei der Eintrittsmusterung habe der Mann erklärt, dass er sich zuvor in Mailand aufgehalten habe. Ein erster Test durch das ABC Labor Spiez sei positiv ausgefallen. Die Bestätigung durch das Referenzlabor in Genf stehe noch aus.

Der Angehörige wurde den Angaben der Armee zufolge von seinen Kollegen isoliert und auf die Krankenabteilung des Waffenplatzes gebracht. Der Zustand des Patienten sei stabil. Die drei Personen, mit denen er das Zimmer geteilt hatte, wurden in Quarantäne auf der Krankenabteilung versetzt. Für die restlichen Armeeangehörigen, die tagsüber Kontakt mit dem Infizierten gehabt hatten, verhängte der Oberfeldarzt eine vorübergehende Quarantäne über Nacht.

Die Rekrutenschulen und Wiederholungskurse der Armee werden laut Mitteilung unverändert durchgeführt. «Die Armee als strategische Reserve der Landesregierung ist jederzeit bereit, die zivilen Behörden und die Bevölkerung zu unterstützen», heisst es in der Mitteilung.

07:05 Uhr: Eine Session ohne Besucher

Am Montag hat in Bern die Session der eidgenössischen Räte angefangen. Doch das übliche Gewusel sucht man im Bundeshaus vergebens derzeit. Denn weder Besucher noch ein erblicher Teil der Journalisten, die sonst im Bundeshaus unterwegs sind, dürfen derzeit ins Parlamentsgebäude. Das sorgt für ungewohnte Ruhe auf den Rängen und in der Wandelhalle – was die Parlamentarier gar nicht so schlimm finden, wie sie zu «Bluewin» sagen.

06:30 Uhr: Fallzahl in China steigt und steigt

Die Zahl der Toten und amtlich neu nachgewiesenen Infektionen durch das Coronavirus Sars-CoV-2 in China steigt weiter an. Die nationale Gesundheitskommission in Peking berichtete am Dienstag von weiteren 31 Toten. Damit sind in Festlandchina bereits 2'943 Todesfälle durch die neue Lungenkrankheit Covid-19 zu beklagen.

Mit einem neuerlichen Anstieg der offiziell bestätigten Infektionen um 125 kletterte die Zahl der Virusfälle auf 80'151. Tags zuvor wurden noch 202 Neuinfektionen registriert. Alle neuen Todesfälle sowie die meisten Ansteckungen sind demnach in der schwer betroffenen Provinz Hubei in Zentralchina zu beklagen, wo Sars-CoV-2 ursprünglich auch ausgebrochen war.

Das wahre Ausmass der Epidemie in China scheint aber unklar, da die Zählweise der nachgewiesenen Infektionen mehrfach geändert wurde, was sich auch spürbar auf die amtliche Statistik auswirkt.

Wie das chinesische Magazin «Caixin» berichtete, können beispielsweise Personen, die nachweislich infiziert sind, aber keine Symptome der Krankheit zeigen, seit Anfang Februar nicht mehr als neu bestätigte Ansteckungen mitgerechnet, sondern anderweitig aufgelistet werden. Dabei können solche Personen auch ansteckend sein. Die Änderung hat eine Diskussion unter Experten ausgelöst.

In einem Spital in der vom Coronavirus stark betroffenen chinesischen Provinz Wuhan werden Patienten sowohl mit chinesischer Medizin als auch mit hier abgebildeter Traditioneller Chinesischer Medizin (TCM) behandelt.
In einem Spital in der vom Coronavirus stark betroffenen chinesischen Provinz Wuhan werden Patienten sowohl mit chinesischer Medizin als auch mit hier abgebildeter Traditioneller Chinesischer Medizin (TCM) behandelt.
Bild: Keystone/EPA/YFC China Out

Rufe nach Rückkehr zur Normalität

Auch waren vor zwei Wochen klinische Diagnosen ausgenommen worden. Dabei stellt der Arzt nur anhand der Symptome oder der Vorgeschichte des Patienten die Infektion fest, ohne dass ein Test gemacht wird. Seither hat sich der täglich berichtete Anstieg der neuen Infektionen und der Todesfälle in der offiziellen Statistik Chinas auch deutlich reduziert.

Auf den Rückgang der Zahlen wird von amtlichen Stellen gerne verwiesen, wenn jetzt dazu aufgerufen wird, in Gebieten Chinas, wo das Risiko nicht so gross ist, zur Normalität zurückzukehren und auch die Produktion in den Betrieben wieder aufzunehmen.



Die Änderungen der Zahlen in China können nach Angaben von Experten auch Auswirkungen auf die statistischen Erhebungen zur Einschätzung der neuen Lungenkrankheit wie etwa die Sterblichkeitsrate durch das Virus haben.

«Es zeigt, dass es weiter verbreitet und schwieriger einzudämmen sein könnte, als wir denken, was vielleicht die wichtigste Komponente zu diesem Zeitpunkt ist», zitierte «Caixin» den Experten Michael Mina von der Harvard School of Public Health.

04:00 Uhr: Beinahe ganz Deutschland betroffen

In Deutschland gibt es derweil seit Montagabend in fast allen Bundesländern nachgewiesene Infektionen mit dem Coronavirus. Insgesamt stieg die Zahl der erfassten Ansteckungen mit Sars-CoV-2 in Deutschland auf rund 170. Mit mehr als 90 Fällen verzeichnet Nordrhein-Westfalen bei Weitem die meisten registrierten Ansteckungen. Noch keine Meldungen gab es lediglich aus dem Saarland, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt.

Erstmals wurden am Montag Fälle aus Brandenburg, Thüringen und Sachsen gemeldet. In Berlin, wo der erste Fall am Sonntagabend bekannt wurde, kamen zwei weitere Infektionen hinzu. Da eine Lehrkraft unter den Infizierten ist, bleibt nun auch in der Hauptstadt eine öffentliche Schule geschlossen.



USA verpflichtet Pharmaunternehmen

Die US-Regierung gab am Montag bekannt, dass sie führende Pharmaunternehmen zur Zusammenarbeit bei der Entwicklung eines Impfstoffes und von Medikamenten zur Behandlung des Coronavirus verpflichtet hat.

«Dies ist alle Mann an Deck. Und das Ergebnis von diesem Treffen ist, dass sie bereits ein Konsortium gebildet haben. Jetzt wissen wir, dass sie zusammenarbeiten werden, um Therapeutika und letztlich einen neuen Impfstoff zu entwickeln», sagt Vizepräsident Mike Pence zum Abschluss der Sitzung mit Vertretern der Pharmaunternehmen Gilead, Regeneron Pharmaceuticals, Moderna und GlaxoSmithKline, Pfizer, Johnson & Johnson und Sanofi.

Nach Meinung der Experten könnte ein sicherer Impfstoff in zwölf bis 18 Monate verfügbar sein, antivirale Behandlungsmöglichkeiten könnten schneller die Zulassung nach klinischen Studien bekommen.

In den USA sind bisher sechs Menschen an den Folgen einer Covid-19 Erkrankung gestorben. 102 Coronavirus-Infektionen wurden in 14 Gliedstaaten der USA registriert.

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