In der israelischen Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem haben am Donnerstag die Gedenkveranstaltungen zum 75. Jahrestag der Befreiung des NS-Vernichtungslagers Auschwitz begonnen.
Mehr als 40 Staatsgäste sowie rund hundert Holocaust-Überlebende kamen in Jerusalem zu dem historischen Treffen zusammen. Mit Gebeten und dem Entzünden einer Fackel sollte an die mehr als eine Million Menschen erinnert werden, die in Auschwitz in Gaskammern getötet, erschossen oder durch Zwangsarbeit und Hunger in den Tod getrieben wurden.
Auf Einladung von Israels Präsident Reuven Rivlin wird Frank-Walter Steinmeier am Nachmittag als erster deutscher Bundespräsident eine Rede in der nationalen Gedenkstätte halten. Steinmeier hatte dies am Mittwoch bei seiner Ankunft in Israel als «Zeichen der Versöhnung» gewertet.
Neben Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu werden auch Russlands Präsident Wladimir Putin, Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron, US-Vizepräsident Mike Pence und der britische Thronfolger Prinz Charles Ansprachen halten. Polens Präsident Andrzej Duda hatte seine Teilnahme abgesagt, weil er nicht als Redner vorgesehen war.
«Welt-Holocaust-Forum»
Für Israel ist das «Welt-Holocaust-Forum» das grösste internationale Treffen seiner Geschichte. Mehr als 10'000 Polizisten sorgen für die Sicherheit der Teilnehmer.
Die Veranstaltung in Yad Vashem bildet den Auftakt zu einer Reihe von Gedenkveranstaltungen: Am Montag wird in Auschwitz der Befreiung gedacht, am Mittwoch findet im deutschen Bundestag eine Gedenkstunde statt.
Das NS-Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau wurde im Zweiten Weltkrieg zum Ort des grössten Massenmordes an europäischen Juden. Mehr als eine Million Männer, Frauen und Kinder, die meisten von ihnen Juden, wurden dort in Gaskammern getötet, erschossen oder durch Zwangsarbeit und Hunger in den Tod getrieben. Am 27. Januar jährt sich die Befreiung des KZ durch sowjetische Soldaten zum 75. Mal.
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